pflegenetzmagazin01_16
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pflegenetz.care<br />
verteilt ist, wer sie leistet und unter welchen<br />
Rahmenbedingungen sie stattfindet.<br />
Die Befragung ergab, dass Art und Umfang<br />
der Angehörigenbeteiligung an dem<br />
Sorgearrangement von Pflege-WG zu<br />
Pflege-WG variieren. Entscheidend war<br />
jeweils, ob die Pflege-WGs in ambulanter<br />
Trägerschaft, mit (Typ 2) oder ohne (Typ 1)<br />
Angehörigengremium oder selbstverwaltet<br />
(Typ 3) durch die Angehörigengruppe<br />
geführt wurden. Im Zuge der Auswertung<br />
wurden drei Idealtypen gebildet, die die<br />
vorgefundenen unterschiedlichen Organisationsformen<br />
veranschaulichen. Gemeinsam<br />
ist allen drei Pflege-WG-Typen, dass<br />
die Hauptlast der Betreuung und Pflege<br />
des Sorgebedürftigen nicht mehr bei den<br />
Familien liegt, sondern zwischen Angehörigen,<br />
examinierten, teilexaminierten und<br />
gering qualifizierten Kräften verteilt ist.<br />
Wesentliche Unterschiede bestehen in<br />
punkto Selbstbestimmung und Mitwirkung<br />
von Angehörigen. Dessen ungeachtet<br />
schätzen Angehörige aller drei<br />
Pflege-WG-Typen die Informations- und/<br />
oder Mitwirkungsrechte größer ein, als in<br />
klassischen Heimen.<br />
Angehörige in Pflege-WGs des Typ 1 kümmerten<br />
sich im Schnitt etwa 3,7 Stunden<br />
pro Woche um ihr pflegebedürftiges Familienmitglied,<br />
übernahmen jedoch keine<br />
festen Aufgaben innerhalb der Einrichtung.<br />
Nur in Ausnahmefällen engagierten<br />
sich Angehörige dieses Pflege-WG-Typs<br />
in einem mit den anderen beiden Pflege-WG-Typen<br />
vergleichbaren Umfang,<br />
woraus deutlich geringere Selbstbestimmungsmöglichkeiten<br />
resultierten als bei<br />
den anderen beiden Pflege-WG-Typen<br />
(Tab. 1).<br />
Tab. 1: Pflege-WG-Typen.<br />
In Pflege-WGs in ambulanter Trägerschaft<br />
mit Angehörigengremium (Typ 2) besteht<br />
in der Regel ein partnerschaftliches Verhältnis<br />
zwischen Pflegedienst und Angehörigengruppe.<br />
Im Idealfall liegt dem<br />
Zusammenwirken eine Vereinbarung zwischen<br />
beiden Parteien zugrunde, die die<br />
Selbstbestimmung und Mitwirkung der<br />
Angehörigen dauerhaft sicherstellt. Angehörige<br />
bereichern den Pflege-WG-Alltag,<br />
in dem sie z.B. Feste und Ausflüge<br />
organisieren und begleiten, Schönheitsreparaturen<br />
in der Pflege-WG übernehmen<br />
oder sich an der Gartenpflege beteiligen.<br />
Teilweise sind sie auch in Neubelegungsverfahren<br />
involviert und können bei der<br />
Auswahl neuer Bewohnerinnen und Bewohner<br />
mitentscheiden. Angehörige dieses<br />
Pflege-WG-Typs gaben an, etwa 5,4<br />
Stunden pro Woche für die Betreuung ihres<br />
Familienmitgliedes sowie die Mitwirkung<br />
an WG-Aufgaben aufzuwenden.<br />
In selbstverwalteten WGs (Typ 3) investieren<br />
Angehörige mit rund 9,4 Wochenstunden<br />
die meiste Zeit in die Betreuung<br />
pflegebedürftiger Familienmitglieder<br />
sowie die Selbstverwaltung. Angehörige<br />
www.wundplattform.at<br />
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