pflegenetz.pflege.assistenz angesetzt werden kann, kurz: wie kann Vielfalt nicht nur gelebt, sondern auch genutzt, wie kann Diskriminierung vermieden werden? Die sechs Projektgruppen mit jeweils zehn Teilnehmenden erstellten Ablaufplan und Zeitstruktur, beschäftigten sich mit Themenvertiefung und Auswahl der Darstellungsmethode (Film, Interview, Rollenspiel) ihrer Präsentation, trafen einander wiederholt, um schließlich ein Konzept für ihren Beitrag zur Abschlussveranstaltung zu erstellen. Zur Recherche standen die PC-Räume der AWZ zur Verfügung, und es erfolgte durchgängige Unterstützung durch die Lehrpersonen. Dabei lernten die Teilnehmenden einander nicht nur in der Zusammenarbeit, sondern auch in ihrer Verschiedenheit, ihrem kulturellen Hintergrund, ihrer Herkunft, ihren unterschiedlichen sozialen Rollen samt ihren Traditionen und Prägungen besser kennen. Dies bot Möglichkeiten, den Austausch und die Chancen der Vielfalt, über die sie in der Theorie gehört hatten, nun auch zu leben. Nach dem Vortrag des Projektleiters, Haris Cukur, präsentierten die Projektgruppen über 60 Minuten an selbstproduziertem Filmmaterial zu den Themen Alter oder Behinderung, indem Interviews mit Betroffenen oder von den Auszubildenden durchgeführte Umfragen gezeigt wurden. Es gab eine Vorführung zum „Tanzen mit Kindern mit Behinderung“, ebenso eine spielerische Darbietung, in der kulturelle Unterschiede spürbar gemacht wurden. Nach diesem Startschuss durften die Gäste sich frei auf drei Stockwerken der Ausbildungseinrichtung bewegen, wobei in den Unterrichtsräumen Ausstellungen zu Themen wie „Religion“, „Gender“ oder „kulturelle Vielfalt“ vorbereitet waren. Einen der Höhepunkte bildete der interkulturelle Brunch: die Lernenden hatten Mahlzeiten und Snacks aus ihren Heimatbzw. Herkunftsländern zubereitet und waren außerdem in verschiedenen Trachten und Bekleidungen erschienen. Neben dem Erleben des Miteinanders von insgesamt 150 Personen auf dieser großen Veranstaltung hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, sich diversitätsbezogenes Wissen anzueignen. Die Ausführenden konnten unter bewusster Einbeziehung ihrer Verschiedenheit lernen und arbeiten und nicht nur Haltungen hinterfragen und reflektieren, sondern auch implizites (z.B. kulturelles) Wissen und die zugehörigen Erfahrungen als etwas identifizieren, das für andere neu und interessant, weil eben anders ist. Dass gelebte Diversität für Anerkennung, Wertschätzung und Einbeziehung des Verschiedenen steht, dass sie täglich neu gelebt werden soll und kann, konnte erfahren werden. Und: dass sie bunt ist. Und ein Schatz, den es zu heben gilt. LITERATUR Statistik Austria. (2015a). Bevölkerung in Privathaushalten nach Migrationshintergrund. Abgerufen am 08.01.20<strong>16</strong> von http://www.statistik.at/web_de/ statistiken/menschen_und_gesellschaft/ bevoelkerung/bevoelkerungsstruktur/bevoelkerung_nach_migrationshintergrund/ index.html Statistik Austria. (2015b): Bevölkerung nach Alter und Geschlecht. Abgerufen am 08.01.20<strong>16</strong> von http://www.statistik.at/ web_de/statistiken/menschen_und_gesellschaft/bevoelkerung/bevoelkerungsstruktur/bevoelkerung_nach_alter_geschlecht/index.html ZU DEN PERSONEN Haris Cukur, MSC Gesundheitspädagoge, Lehrer für Gesundheits- und Krankenpflege an der AWZ Soziales GmbH, Diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger. Manuela Oberegger Dipl. Sozialarbeiterin, Genderberaterin und Diversitätsbeauftragte an der AWZ Soziales Wien GmbH. 24 pflegenetz 01/<strong>16</strong>
Themen 20<strong>16</strong>: Gegenstandsangemessenheit von Datenerhebungsmethoden Zielgruppen: - KONGRESSPROGRAMM ONLINE JETZT ANMELDEN www.wundplattform.at pflegenetz 01/<strong>16</strong> 25