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Seite - Lebendiges Niederkirchen

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Eines Morgens hatten wir das Gefühl, dass<br />

irgendetwas fehlt. Irgendwann kam die traurige<br />

Erkenntnis: Nachbars Hahn kräht nicht mehr,<br />

die Hühner gackern nicht mehr. Es stellte sich<br />

heraus, der Marder war am Werk gewesen. Seit<br />

längerem ist uns bekannt, dass in unserer näheren<br />

Umgebung ein Marder haust. Wir wollten<br />

schon Abwehrmaßnahmen gegen ihn unternehmen,<br />

wurden jedoch darauf hingewiesen, dass<br />

nur Vergrämen möglich wäre. Die Tiere würden<br />

dem Jagdrecht unterliegen, genössen während<br />

der Jungenaufzucht eine lange Schonzeit, von<br />

1. März bis 15. Oktober, in der sie weder gefangen<br />

noch getötet werden dürften, würden nicht<br />

zu den bedrohten Arten gehören. Verboten sei<br />

zudem ihren Bau zu blockieren, weil sich darin<br />

Jungtiere aufhalten könnten. Fallen stellen und<br />

die Tiere weit weg auszusetzen bringe wenig, da<br />

die Tiere meist wieder zurückfänden bzw. ein<br />

neuer Platzhirsch das vakante Revier übernähme.<br />

Das mit großem Schaden, da alle fremden<br />

Gerüche ausgemerzt würden. Wahrscheinlich<br />

fielen so einem Marderwechsel auch die Hühner<br />

und der Hahn im Garten unsere Nachbarn zum<br />

Opfer.<br />

Wer ist dieser Kerl? Der Steinmarder ist ein kleines<br />

Raubtier mit einem lang gestreckten, schlanken<br />

Rumpf, relativ kurzen Gliedmaßen und<br />

einem langen, buschigen Schwanz. Die Tiere<br />

messen von Kopf bis Schwanzende gut siebzig<br />

Zentimeter, bei einem Gewicht von unter zwei<br />

Kilogramm. Die durchschnittliche Lebenserwartung<br />

liegt zwischen drei und zehn Jahren.<br />

Steinmarder, auch Dachmarder oder Hausmarder<br />

genannt, sind in erster Linie nachtaktiv, tagsüber<br />

ziehen sie sich in ein Versteck zurück.<br />

Natürliche Verstecke sind unter anderem<br />

Felsspalten, Steinhaufen oder verlassene Baue<br />

anderer Tiere, da sie selber keinen Bau graben.<br />

Oft ziehen sie sich jedoch in Gebäude wie<br />

Dachböden oder Ställe zurück. In der Nacht<br />

gehen sie auf Nahrungssuche, wobei sie sich<br />

vorwiegend am Boden fortbewegen. Obwohl sie<br />

<strong>Lebendiges</strong> <strong>Niederkirchen</strong> Nr.20 ..........13<br />

Nachtaktive<br />

Mitbewohner<br />

gut klettern können, steigen sie selten auf<br />

Bäume hinauf. Ihr Revier markieren sie mit<br />

dem Sekret von Duftdrüsen und verteidigen<br />

es gegen gleichgeschlechtliche Rivalen. Sowohl<br />

Männchen als auch Weibchen können<br />

ein Revier beherrschen. Steinmarder sind<br />

Allesfresser, bevorzugen jedoch Fleischspeisen<br />

wie Kaninchen und Vögel. Auch deren<br />

Eiern und Fröschen und Insekten sind sie<br />

nicht abgeneigt. Wenn sie in Hühnerställe<br />

und Taubenschläge eindringen löst das panische<br />

Umherflattern der Vögel ihren Tötungsreflex<br />

aus. Sie töten alle Tiere, selbst wenn sie<br />

nicht alle fressen können. Steinmarder sind dafür<br />

bekannt, dass sie bei Fahrzeugen Kabel,<br />

Schläuche und Dämmmaterial zerbeißen und so<br />

beträchtlichen Schaden anrichten können. Auslöser<br />

dieser Wutausbrüche sind Reviermarkierungen<br />

von Artgenossen im Motorraum. Manchmal<br />

dringen die Tiere aber auch in Dachböden<br />

von Wohnhäusern ein. Laute Geräusche und erheblicher<br />

Lärm (“poltern auf dem Dachboden,<br />

auch Nies- u. Hustengeräusche”) zeugen meist<br />

von den ungebetenen Gästen. Da die Tiere eine<br />

Vielzahl an Gegenständen in das Quartier<br />

schleppen, kann eine Entsorgung zu einer teuren<br />

Angelegenheit werden. Außerdem verkoten sie<br />

den Dachboden. Hier können Ultraschallgeräte<br />

mit über 100 dB(C) Schalldruckpegel helfen, die<br />

auf die Einstiegslöcher und den Nistraum ausgerichtet<br />

werden. Selbst das Zustopfen der Löcher<br />

hilft nur vorübergehend, weil sich die Tiere<br />

einen neuen Zugang suchen oder bekannte<br />

Zugänge wieder “freikämpfen”. Da Marder sehr<br />

gut hören und tagsüber ihre Ruhe haben wollen<br />

könnte folgende Lösungsidee vielleicht etwas<br />

bringen. Tagsüber leise Radiomusik (für Marder<br />

sehr laut) in die verschiedenen Richtungen eines<br />

eventuellen Aufenthaltsortes eines Marders<br />

positionieren. (epm)

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