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Fachmagazin für den Spielwareneinzelhandel
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INTERVIEW<br />
TITELSTORY<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 15<br />
SPIELE!<br />
SPIELE!<br />
SPIELE!<br />
„Ich rate dem Handel sich einzudecken !“<br />
In „Dallas“, der Seifenoper der Achtzigerjahre<br />
schlechthin, fochten die Brüder<br />
„J.R.“ und „Bobby“ ihre Spielchen<br />
um Geld, Macht und Öl aus. Die Southfork<br />
Ranch war ein einziges familiäres<br />
Pulverfass, das die hohe Kunst der Intrige<br />
bot. Dass es auch anders geht, zeigen<br />
zahlreiche Beispiele von erfolgreichen<br />
Brüderpaaren in der deutschen<br />
Wirtschaftsgeschichte.<br />
Die Newcomer als Spiele-Verleger,<br />
Markus und Christian Kinzel, sind zwar<br />
keine zweiten Bee-Gees- oder Samwer-Brüder,<br />
die jährlich im „Saturday-<br />
NightFever“ als „Rocket HCM“ diverse<br />
Finanzierungsrunden drehen, aber die<br />
beiden Brüder halten sich nach 23 Jahren<br />
Zusammenarbeit auch weiterhin<br />
an die Maxime: Bleibt alles schön in<br />
der Familie. Wir sprachen mit Christian<br />
Kinzel (48), der als studierter Wirtschaftsinformatiker<br />
Herr der Zahlen,<br />
der Bits and Bytes sowie Prozesse ist.<br />
Herr Kinzel, muss HCM schon Strafzinsen<br />
bei der Hausbank bezahlen, weil<br />
Sie in der Tradition der schwäbischen<br />
Hausfrau die „Mäuse“ auf dem Konto<br />
zusammenhalten und alle Investitionen<br />
aus eigenen Mitteln tätigen?<br />
Christian Kinzel: Wir haben eine sehr<br />
gute Beziehung zu unserer Hausbank<br />
und stehen in regem Austausch und<br />
Kontakt. Wir sind ein Unternehmen,<br />
das stetig wächst und dementsprechend<br />
ändert sich auch unser Investitionsrahmen<br />
ständig.<br />
Mario Draghi dürfte Ihrer Entscheidung,<br />
die Lagerkapazitäten deutlich zu erweitern<br />
und neue Büros zu bauen, aber<br />
schon Flügel verliehen haben, oder?<br />
C. K.: Damit wir auch weiterhin ein<br />
verlässlicher Partner für den Handel<br />
bleiben, stand unsere Entscheidung,<br />
unsere Lager und Büroflächen zu erweitern,<br />
schon früher fest. Aber das<br />
Unternehmerherz freut sich natürlich<br />
über niedrige Zinsen.<br />
»Wir werden auch in Zukunft<br />
nur Produkte vertreiben,<br />
die das gewisse<br />
Etwas haben.«<br />
CHRISTIAN KINZEL, Geschäftsführender<br />
Gesellschafter, HCM Kinzel<br />
Kommen wir zum Sortiment. Der Oball<br />
begleitet uns mit den Oball-Water-Badespielzeugen<br />
auch in die Badewanne.<br />
Babys Lieblingsball bringt offensichtlich<br />
nichts aus der Form. Wie ist denn<br />
Ihre eigene Form, wenn Sie an Ihre<br />
neuen, Ende 2015 eingeführten, sieben<br />
Spiele denken? Ist der Start mit „7<br />
auf einen Streich“ geglückt?<br />
C. K.: Die Einführung der Oball-Badespielzeuge<br />
war sehr erfolgreich, sie gehören<br />
jetzt schon zu den Bestsellern im<br />
Oball-Sortiment. Auch mit dem Launch<br />
unserer sieben HCM-Kinzel-Verlagsspiele<br />
sind wir zufrieden, insbesondere<br />
mit unseren beiden Wortblitz-Spielen.<br />
Wir lernen kontinuierlich dazu und<br />
werden auch weiterhin Produkte unter<br />
dem Markennamen HCM Kinzel auf den<br />
Markt bringen.<br />
Welche Schlussfolgerungen ziehen<br />
Sie aus der Premiere? Wollen Sie zukünftig<br />
Akzente im eigenen Programm<br />
setzen?<br />
C. K.: Wir werden auch in Zukunft nur<br />
Produkte vertreiben, die das gewisse<br />
Etwas haben. Genau festlegen möchten<br />
wir uns daher nicht. Wir prüfen die<br />
Produkte stets auf Herz und Nieren und<br />
nur, wenn sie uns vollständig überzeugt<br />
haben, nehmen wir sie in unser<br />
Portfolio auf.<br />
2015 war das Jahr der Spiele. Der<br />
Umsatz stieg um 10,3 Prozent. HCM<br />
Kinzel lag mit 12 Prozent sogar darüber,<br />
hätte sogar mehr schaffen können.<br />
Womit rechnen Sie sowohl für die<br />
Branche als auch für HCM Kinzel?<br />
C. K.: Wir sind überzeugt, dass sich sowohl<br />
die Branche als auch HCM Kinzel<br />
weiterhin positiv entwickeln werden. In<br />
der heutigen hektischen Zeit schätzen<br />
Familien gemeinsame Zeit immer mehr<br />
und mit Spielen kann man die sogenannte<br />
„Quality Time“ wunderbar gestalten.<br />
Und wird die Liefersituation 20<strong>16</strong> besser<br />
ausfallen?<br />
C. K.: Natürlich ist hier noch Luft nach<br />
oben, aber wir arbeiten ständig daran,<br />
die Situation zu optimieren. Nach Fertigstellung<br />
unseres neuen Lagers werden<br />
wir auf jeden Fall noch schneller liefern<br />
können, da sich die Auftragsbearbeitungszeit<br />
deutlich reduzieren wird.<br />
In Essen halten Sie sich mit neuen eigenen<br />
Spielen zurück. Aber wir haben<br />
läuten hören, dass für Nürnberg was<br />
in der Pipeline ist. Was ist dran an den<br />
Gerüchten?<br />
C. K.: Die Gerüchte kann ich bestätigen.<br />
Wir arbeiten zurzeit noch intensiv an<br />
der Umsetzung. Wir machen uns keinen<br />
Stress, indem wir sagen, dass wir<br />
jährlich eine bestimmte Anzahl neuer<br />
HCM-Produkte lancieren müssen. Nur<br />
was uns alle komplett überzeugt – sei<br />
es durch eine besonders raffinierte<br />
Spielidee oder mit einem außergewöhnlichen<br />
Design –, wird in unser<br />
Produktportfolio aufgenommen. Wir<br />
machen hier keine halben Sachen, sondern<br />
bleiben unserem Grundsatz treu:<br />
Nur was durch Qualität und Raffinesse<br />
überzeugt, wird unter unserem Markennamen<br />
vertrieben.<br />
Dieses Jahr stehen Spiele von Think-<br />
Fun im Fokus. Bei Code Master und<br />
Circuit Maze überrascht uns der neue<br />
pädagogische Impetus. Wir sollen bei<br />
beiden Spielen ausdrücklich etwas