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Höxter Kurier 480

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<strong>Höxter</strong>-<strong>Kurier</strong> Nr. <strong>480</strong> 8. Oktober 2016 Seite 2<br />

Die Geschichte eines geplanten<br />

Kombibades und zweier inzwischen<br />

geschlossener Bäder...<br />

TEIL 3<br />

Gespräch an der Theke<br />

Tach Heinrich, wie isses?<br />

Im Moment ganz gut. Is ja auch mal wieder richtig wat los hier in der<br />

Gegend. Das Oktoberfest in Lüchtringen war mal wieder Spitze. Die<br />

Musiker standen auf den Tischen und rissen mit ihren Liedern die mehr<br />

als tausend Besucher mit. Ich denke in München auf der Wiesn war auch<br />

nich mehr los.<br />

Da haste mal wieder Recht Heinrich. Gleichzeitig waren ja auch am<br />

Godelheimer See die Summer City Beats. Da war zwar keine bayrische<br />

Kapelle, aber die elektronische Tanzmusik lockte neuntausend Jugendliche<br />

an den Freizeitsee. Die hatten da ein riesiges Palastzelt aufgebaut, in<br />

dem man sich bei Musik und der beeindruckenden Lightshow so richtig<br />

austoben konnte. Das Summer-City-Beats-Team hat mit dem Gelände<br />

am Godelheimer Sandstrand auch einen Super-Standort gefunden. Im<br />

nächsten Jahr soll dat alles noch größer werden.<br />

Jau Anton, dann war ja auch noch der Huxori-Markt. Die<br />

Werbegemeinschaft hatte wohl einen Pakt mit Petrus geschlossen. Bei<br />

dem schönen Wetter wurde mit viel Programm und tollen Veranstaltungen<br />

ganz viele Besucher nach <strong>Höxter</strong> angelockt. Da triffste Leute, die du<br />

schon Jahre nich mehr gesehen hast. Man brauchte schon mal locker ein<br />

paar Stunden, um von dem einen Ende der Partymeile an das andere zu<br />

kommen. Bürgermeister Fischer war auch der Meinung, dass es mindestens<br />

100.000 Besucher waren, die sich in das bunte Treiben gestürzt haben.<br />

Der Bürgermeister ließ es sich nich nehmen, das Fest mit dem traditionellen<br />

Fassanstich zu eröffnen um anschließend Freibier zu verteilen Da er<br />

wohl heimlich geübt hatte, brauchte er auch nur einen Schlag um das<br />

Fass anzuzapfen.<br />

Hast Du auch ein Freibier ab bekommen, Anton?<br />

Nein Heinrich, als ich endlich vorne beim Bürgermeister stand, war dat<br />

Fass schon alle.<br />

An uns wird aber auch gedacht, Anton. Das <strong>Höxter</strong>aner Seniorenbüro<br />

veranstaltet am Sonntag die 7. Erlebnismesse für aktive ältere Menschen.<br />

Dat is für Leute, die lange vital und beweglich bleiben wollen. 40 Aussteller<br />

beraten und informieren die Besucher über technische Hilfsmittel, Reisen,<br />

Wellness, barrierefreies Wohnen und vieles mehr.<br />

Ich komme mit, Heinrich. Da is für mich bestimmt auch was dabei.<br />

Tja Anton, soll mal einer sagen in <strong>Höxter</strong> is nichts los. Nur die gesperrte<br />

Weserbrücke macht gewaltige Probleme. Die Niedersachsen müssen ganz<br />

schön weit fahren, um mit dem Auto nach <strong>Höxter</strong> zu kommen. Bleibt nur<br />

das Fahrrad, oder sie müssen zu Fuß über die Brücke laufen.<br />

Genau Heinrich, ich muss jetz auch immer einen Riesen-Umweg fahren,<br />

wenn ich tanken will. Ich überlege<br />

aber auch schon, ob ich den Sprit<br />

mit dem Reservekanister zu Fuß<br />

über die Weserbrücke schleppe.<br />

Dann würde ich dabei auch gleich<br />

wat für meine Gesundheit tun.<br />

Na ja Anton, schlimmer geht es<br />

dem Restaurant Salsa. Die haben,<br />

um den Lieferservice aufrecht zu<br />

erhalten, auf dieser Weserseite<br />

zwei Fahrzeuge stehen. Der<br />

Pizzabote braucht dann mit seinen<br />

Köstlichkeiten in der Thermobox<br />

nur noch schnell über die Brücke<br />

zu laufen, um dann mit dem Auto wie gewohnt auszuliefern.<br />

Jau Heinrich, der muss aber aufpassen, dass der Rettungsdienst nicht auch<br />

gleichzeitig in Boffzen einen Einsatz hat, denn dann laufen die Sanitäter<br />

alarmmäßig über die Weserbrücke und besetzen ihren Rettungswagen.<br />

Der ist nämlich auf der anderen Weserseite stationiert.<br />

Du sagst es Anton, dabei könnte es schnell zu gefährlichen Situationen<br />

im Begegnungsverkehr kommen. Vielleicht sollte man auf der Brücke eine<br />

„bedarfsgesteuerte Wechsellichtanzeigenanlage“ anbringen.<br />

Wat is dat denn Heinrich, hab ich ja noch nie gehört. Dat is<br />

Beamtendeutsch, eben die Sprache der Beamten. Die wird immer benutzt,<br />

um normalsterblichen Bürgern die Beurteilung der Rechtmäßigkeit<br />

von Behördenentscheidungen zu verunmöglichen. Man nennt es auch<br />

Amtsdeutsch. In diesem Fall würde es sich um eine Fußgängerampel<br />

handeln. Aber bevor wir beide uns in gefährliche Situationen begeben,<br />

trinken wir erst noch einen.<br />

Egon, mach noch mal voll! Prost Anton.<br />

Prost Heinrich.<br />

Tku<br />

Sehr viel Dynamik ist derzeit in<br />

der <strong>Höxter</strong>aner Bäder-Debatte.<br />

Der dritte und letzte Teil der<br />

<strong>Höxter</strong>aner Bäder-Geschichte<br />

kann daher erst voraussichtlich in<br />

der November- oder Dezember-<br />

Ausgabe veröffentlicht werden.<br />

In der jüngsten Ratssitzung wurde<br />

das Thema Freibad-Erhaltung in<br />

einer sehr langwierigen Diskussion<br />

wieder aufs Neue erörtert. In<br />

der jüngsten Ratssitzung hat die<br />

UWG-Fraktion beantragt, einen<br />

Kostenvoranschlag für die notwendigen<br />

Abdichtungsmaßnahmen der<br />

Leckagen am Freibad zu veranlassen,<br />

damit die Saison 2017 noch<br />

gerettet werden kann.<br />

Bürgermeister Fischer wies<br />

darauf hin, dass es sich um ein<br />

marodes Bad handele. Der UWG-<br />

Fraktionsvorsitzende Georg Heiseke<br />

wolle wie sein BfH-Ratskollege<br />

Hermann Loges das Freibad daher<br />

zunächst auf Sicht weiter in Betrieb<br />

halten. Die Fraktionen der UWGund<br />

der BfH sprachen hingegen<br />

von geringfügigen Mängeln. Bei<br />

den Leckagen handele es sich nach<br />

Meinung der Oppositionsparteien<br />

um leicht abzudichtende Stellen<br />

im Bereich des Schwallbeckens,<br />

die mit geringem finanziellem<br />

Aufwand behoben werden könnten.<br />

Bedenken äußerten hingegen<br />

Bürgermeister Alexander Fischer<br />

und Heiner Brockhagen (Fachbereichsleiter<br />

Planen und Tiefbau).<br />

„Die Arbeiten würden zudem eine<br />

Abstimmung mit dem Kreis <strong>Höxter</strong><br />

erfordern“, betonte Brockhagen<br />

in der öffentlichen Sitzung. Mit<br />

19-Ja-Stimmen, 16-Nein-Stimmen<br />

und vier Enthaltungen hat der Rat<br />

nach der hitzigen Debatte der<br />

Kostenermittlung zur Abdichtung<br />

des Bades zugestimmt. Wie geht es<br />

nun weiter, insbesondere was den<br />

Denkmalschutz und das Bürgerbegehren,<br />

das nach Bedenken der<br />

Rat diskutiert die Instandsetzung des Freibades <strong>Höxter</strong><br />

Freibad-Eröffnung in 2017?<br />

Der <strong>Höxter</strong>aner Rat diskutierte die Instandsetzung des Freibades <strong>Höxter</strong>.<br />

Das Freibad-Wasser ist grün wie die Hoffnung.<br />

Stadtverwaltung immer noch auf<br />

Eis liegt, angeht? Wie hoch sind die<br />

Kosten der Leckage-Abdichtung<br />

und wird diese überhaupt durchgeführt?<br />

Und was wird schließlich<br />

aus der geplanten Freibad-Geburtstagsfeier?<br />

Einen Rückblick auf<br />

diese zukünftigen Fragen und neue<br />

Informationen lesen Sie dann im<br />

dritten Teil der <strong>Höxter</strong>aner Bäder-<br />

Geschichte.<br />

TKu<br />

Die Ringleitung des Freibades<br />

wird im Sommer untersucht, ihre<br />

Instandsetzung soll bereits erfolgt<br />

sein, sagt Ratsherr Siegfried<br />

König.<br />

Der Aufkleber am Freibad-Eingang<br />

spiegelt die Meinung vieler<br />

Bürger wider.<br />

Fotos: TKu

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