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chemotherapie anordnen, entfernen wir zunächst die<br />

Wächterlymphknoten. Die neoadjuvante chemotherapie<br />

wird dann ebenso wie in der adjuvanten situation in Abhängigkeit<br />

von der Anzahl der befallenen Lymphknoten<br />

und den tumorbiologischen eigenschaften des Primärtumors,<br />

die an der stanze bestimmt werden, individuell<br />

zusammengestellt.<br />

<strong>Mamma</strong> <strong>Mia</strong>!: Thema Operation: Falls die brust nicht<br />

erhalten werden kann – empfehlen sie eine sofortige<br />

rekonstruktion oder würden sie den betroffenen eher<br />

empfehlen, diese zu einem späteren Zeitpunkt anzugehen?<br />

Prof. Dr. Volker Möbus: Wenn heutzutage eine brusterhaltende<br />

Therapie nicht möglich ist, muss trotz der<br />

Amputation bis auf wenige Ausnahmen fast immer eine<br />

nachbestrahlung der Thoraxwand erfolgen. eine sofort-<br />

28<br />

Tumor ist nicht gleich Tumor<br />

rekonstruktion mit Protheseneinlagen unter dem brustmuskel<br />

und Deckung durch ein netzinterponat ist häufig<br />

möglich. Allerdings muss davon ausgegangen werden,<br />

dass bei primärer rekonstruktion das kosmetische ergebnis<br />

durch die nachbestrahlung negativ beeinflusst<br />

werden kann. Das Gleiche gilt allerdings auch für die sekundäre<br />

Prothesenrekonstruktion nach stattgefundener<br />

Thoraxwandbestrahlung. Wird primär eine Lappenplastik<br />

aus eigengewebe zur rekonstruktion verwendet (zum<br />

beispiel ein Latissimus-dorsi-Lappen vom rücken oder<br />

ein Lappen vom Unterbauch (TrAM-Flap)), so muss sich<br />

der Operateur sicher sein, dass mit der Amputation der<br />

Tumor auch allseits im Gesunden entfernt werden kann.<br />

eine resektion des Tumors nicht im Gesunden bei primär<br />

durchgeführter rekonstruktion über eine Lappenplastik<br />

stellt immer ein großes Problem dar. Fazit: sowohl<br />

die primäre wie die sekundäre rekonstruktion sind<br />

offen. Was für die Patientin die bessere Lösung ist, hängt<br />

vom Alter, den Wünschen der Patientin, der Größe des<br />

Tumors und anderen Faktoren ab und muss jeweils im<br />

einzelfall entschieden werden.<br />

<strong>Mamma</strong> <strong>Mia</strong>!: Thema Antihormontherapie: Wie lauten<br />

die empfehlungen bezüglich des einsatzes von Aromatasehemmern<br />

versus Tamoxifen? Der Patentschutz für<br />

die Aromatasehemmer ist teilweise ausgelaufen. Werden<br />

sich die empfehlungen nun, da es keinen so großen Kostenunterschied<br />

mehr gibt, verändern?<br />

Prof. Dr. Volker Möbus: es ist richtig, die Aromatasehemmer<br />

sind mittlerweile billig geworden. Dies hat aber mit<br />

sicherheit keinerlei Auswirkung auf die Therapieempfehlungen.<br />

Wir geben bereits seit Jahren bis auf wenige<br />

Ausnahmen unseren postmenopausalen Patientinnen<br />

eine sequentielle Antihormontherapie mit zweieinhalb<br />

Jahren Tamoxifen, gefolgt von zweieinhalb Jahren Aromatasehemmer<br />

oder der inversen sequenz zweieinhalb<br />

Jahre Aromatasehemmer gefolgt von zweieinhalb Jahren<br />

Tamoxifen. Die sequentielle Antihormontherapie ist genauso<br />

effektiv und sicher wie eine alleinige Therapie mit<br />

einem Aromatasehemmer über fünf Jahre und wird nach<br />

unseren erfahrungen von den Patientinnen besser toleriert<br />

und seltener abgebrochen. standard ist eine Dauer<br />

der Antihormontherapie über fünf Jahre. Hat die Patientin<br />

aber ein hohes risiko (zum beispiel mehrere befallene

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