als PDF - Mamma Mia!
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chemotherapie anordnen, entfernen wir zunächst die<br />
Wächterlymphknoten. Die neoadjuvante chemotherapie<br />
wird dann ebenso wie in der adjuvanten situation in Abhängigkeit<br />
von der Anzahl der befallenen Lymphknoten<br />
und den tumorbiologischen eigenschaften des Primärtumors,<br />
die an der stanze bestimmt werden, individuell<br />
zusammengestellt.<br />
<strong>Mamma</strong> <strong>Mia</strong>!: Thema Operation: Falls die brust nicht<br />
erhalten werden kann – empfehlen sie eine sofortige<br />
rekonstruktion oder würden sie den betroffenen eher<br />
empfehlen, diese zu einem späteren Zeitpunkt anzugehen?<br />
Prof. Dr. Volker Möbus: Wenn heutzutage eine brusterhaltende<br />
Therapie nicht möglich ist, muss trotz der<br />
Amputation bis auf wenige Ausnahmen fast immer eine<br />
nachbestrahlung der Thoraxwand erfolgen. eine sofort-<br />
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Tumor ist nicht gleich Tumor<br />
rekonstruktion mit Protheseneinlagen unter dem brustmuskel<br />
und Deckung durch ein netzinterponat ist häufig<br />
möglich. Allerdings muss davon ausgegangen werden,<br />
dass bei primärer rekonstruktion das kosmetische ergebnis<br />
durch die nachbestrahlung negativ beeinflusst<br />
werden kann. Das Gleiche gilt allerdings auch für die sekundäre<br />
Prothesenrekonstruktion nach stattgefundener<br />
Thoraxwandbestrahlung. Wird primär eine Lappenplastik<br />
aus eigengewebe zur rekonstruktion verwendet (zum<br />
beispiel ein Latissimus-dorsi-Lappen vom rücken oder<br />
ein Lappen vom Unterbauch (TrAM-Flap)), so muss sich<br />
der Operateur sicher sein, dass mit der Amputation der<br />
Tumor auch allseits im Gesunden entfernt werden kann.<br />
eine resektion des Tumors nicht im Gesunden bei primär<br />
durchgeführter rekonstruktion über eine Lappenplastik<br />
stellt immer ein großes Problem dar. Fazit: sowohl<br />
die primäre wie die sekundäre rekonstruktion sind<br />
offen. Was für die Patientin die bessere Lösung ist, hängt<br />
vom Alter, den Wünschen der Patientin, der Größe des<br />
Tumors und anderen Faktoren ab und muss jeweils im<br />
einzelfall entschieden werden.<br />
<strong>Mamma</strong> <strong>Mia</strong>!: Thema Antihormontherapie: Wie lauten<br />
die empfehlungen bezüglich des einsatzes von Aromatasehemmern<br />
versus Tamoxifen? Der Patentschutz für<br />
die Aromatasehemmer ist teilweise ausgelaufen. Werden<br />
sich die empfehlungen nun, da es keinen so großen Kostenunterschied<br />
mehr gibt, verändern?<br />
Prof. Dr. Volker Möbus: es ist richtig, die Aromatasehemmer<br />
sind mittlerweile billig geworden. Dies hat aber mit<br />
sicherheit keinerlei Auswirkung auf die Therapieempfehlungen.<br />
Wir geben bereits seit Jahren bis auf wenige<br />
Ausnahmen unseren postmenopausalen Patientinnen<br />
eine sequentielle Antihormontherapie mit zweieinhalb<br />
Jahren Tamoxifen, gefolgt von zweieinhalb Jahren Aromatasehemmer<br />
oder der inversen sequenz zweieinhalb<br />
Jahre Aromatasehemmer gefolgt von zweieinhalb Jahren<br />
Tamoxifen. Die sequentielle Antihormontherapie ist genauso<br />
effektiv und sicher wie eine alleinige Therapie mit<br />
einem Aromatasehemmer über fünf Jahre und wird nach<br />
unseren erfahrungen von den Patientinnen besser toleriert<br />
und seltener abgebrochen. standard ist eine Dauer<br />
der Antihormontherapie über fünf Jahre. Hat die Patientin<br />
aber ein hohes risiko (zum beispiel mehrere befallene