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f+h fördern und heben 10/2016

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2884<br />

Materialfluss, Warenwirtschaft<br />

<strong>und</strong> Logistik-Management<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de<br />

<strong>10</strong><br />

Oktober <strong>2016</strong><br />

Langfristige Partnerschaft<br />

SSI Schäfer realisiert drei Logistikzentren für<br />

Boticário-Gruppe<br />

BVL-Kongress<br />

Die Herausforderungen der<br />

Digitalisierung bewältigen<br />

Flurförderzeuge<br />

Automatisierung schafft<br />

Zugang zu Industrie 4.0<br />

Lager<br />

Brücke zwischen zwei<br />

Blechlagern geschlagen


TECHNIKWISSEN FÜR INGENIEURE<br />

Report Sonderausgabe<br />

2884<br />

2015<br />

Materialfluss, Warenwirtschaft<br />

<strong>und</strong> Logistik-Management<br />

Produktinnovationen<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de<br />

Neue Geräte, Systeme <strong>und</strong><br />

Komponenten für die Intralogistik<br />

2884<br />

6<br />

Juni 2015<br />

www.industrie-service.de<br />

der Zeitschrift F+H<br />

„Fördern <strong>und</strong> Heben“<br />

+<br />

<strong>10</strong> Print-Ausgaben im Jahr<br />

+ Sonderausgabe <strong>f+h</strong> Report<br />

(1x jährlich)<br />

Logistikmanagement<br />

Wie integrierte Planung<br />

die Supply Chain<br />

verändern kann<br />

Flurförderzeuge<br />

Flottenmanagement:<br />

Systematische Analysen<br />

zeigen Potenziale auf<br />

Materialfluss Lager<br />

Sortieranlage für<br />

Retrofit: Kein<br />

unterschiedliche<br />

Spielraum für<br />

Warentypen kombiniert Fehlentscheidungen<br />

FUH_AG_2014_Report_001 1 20.11.2014 07:14:12<br />

Branchenlösungen von Bito unterstützen<br />

Nahrungsmittelindustrie entlang<br />

der kompletten Wertschöpfungskette<br />

Flurförderzeuge<br />

Standardgeräte avancieren<br />

zu „Robotern“<br />

Materialfluss<br />

Vakuum-Lagengreifsystem<br />

verbessert Ergonomie<br />

Software<br />

Produktkonfigurator<br />

vereinfacht Geschäftsprozesse<br />

FUH_AG_2015_06_001 1 21.05.2015 11:18:43<br />

Abo-Begrüßungsgeschenk:<br />

Die Powerbank von VOLTCRAFT<br />

Power-Tube 2200 mit LED-Lampe, Li-Ion 2200 mAh,<br />

mit Zubehör<br />

Sichern Sie sich den lückenlosen Bezug wertvoller Informationen!<br />

6 Telefax: 06131-992/<strong>10</strong>0 @ E-Mail: vertrieb@vfmz.de Internet: engineering-news.net & Telefon: 06131-992/147<br />

Ja, ich möchte die Zeitschrift „<strong>f+h</strong>“ abonnieren<br />

Das Jahresabonnement umfasst <strong>10</strong> Ausgaben <strong>und</strong> kostet € 140,- (Ausland € 150,- netto) inkl. Versandkosten. Als Begrüßungsgeschenk<br />

erhalte ich die Powerbank von VOLTKRAFT. Das Abonnement verlängert sich jeweils um ein weiteres Jahr, wenn es nicht spätestens<br />

4 Wochen zum Ende des Bezugsjahres schriftlich gekündigt wird.<br />

Die Bestellung kann innerhalb von 14 Tagen ohne Begründung bei der Vereinigte Fachverlage GmbH widerrufen werden. Zur Wahrung der Frist genügt die rechtzeitige Absendung.<br />

Ihre Daten werden von der Vereinigten Fachverlage GmbH gespeichert, um Ihnen berufsbezogene, hochwertige Informationen zukommen zu lassen. Sowie möglicherweise von ausgewählten Unternehmen<br />

genutzt, um Sie über berufsbezogene Produkte <strong>und</strong> Dienstleistungen zu informieren. Dieser Speicherung <strong>und</strong> Nutzung kann jederzeit schriftlich beim Verlag widersprochen werden (vertrieb@vfmz.de).<br />

Name/Vorname<br />

Position<br />

Firma<br />

Abteilung<br />

Straße oder Postfach<br />

PLZ/Ort<br />

Telefon/E-Mail<br />

Datum, Unterschrift<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH . Vertrieb . Postfach <strong>10</strong> 04 65 . 55135 Mainz . Telefon: 06131/992-0 . Telefax: 06131/992-<strong>10</strong>0<br />

E-Mail: vertrieb@vfmz.de . Internet: www.engineering-news.net<br />

„<strong>f+h</strong>“ ist eine Zeitschrift der Vereinigten Fachverlage GmbH, Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz, HRB 2270, Amtsgericht Mainz,<br />

Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Umsatzsteuer-ID: DE 149063659, Gerichtsstand: Mainz


EDITORIAL<br />

Job-Killer 4.0?<br />

DER<br />

ANTRIEB<br />

■ Sicher ■ Flexibel ■ International<br />

Auf dem Zukunftskongress Logistik – 34. Dortm<strong>und</strong>er Gespräche stand<br />

das Thema Industrie 4.0 in all seinen Facetten im Fokus der Vorträge.<br />

Neben Referenten, die auf technologische Rahmenbedingungen für<br />

die erfolgreiche Umsetzung von Industrie-4.0-Projekten eingingen,<br />

trat auch ein Redner auf den Plan, der ein Szenario beschrieb, das<br />

mich nachdenklich stimmte: Die aktuelle industrielle Revolution<br />

werde alles bis dato gekannte in den Schatten stellen: Nach deren<br />

Abschluss würden wir die Arbeitswelt nicht wiedererkennen – denn<br />

schlichtweg gäbe es bestimmte Tätigkeiten ganz einfach nicht mehr.<br />

Ein Beispiel gefällig? Einen Schlüssel zum Öffnen respektive Schließen<br />

einer Zimmertür werde – so der Referent – in der digitalen Welt nicht<br />

mehr benötigt (per App lässt sich der Zugang bereits heute problemlos<br />

regeln), wenn wir keinen Schlüssel mehr benötigten, bräuchten wir<br />

auch niemanden, der den Schlüssel herstellt, demzufolge wären ferner<br />

die Arbeitsplätze bei den entsprechenden Werkzeugmaschinenherstellern<br />

obsolet <strong>und</strong> so weiter <strong>und</strong> so fort – ich verzichte auf die<br />

komplette Auflistung<br />

Die zunehmende Digitalisierung<br />

wird nicht ohne Folgen für die<br />

Arbeitswelt bleiben<br />

innerhalb der Wertschöpfungskette<br />

Schlüssel nicht<br />

mehr benötigter Arbeitsplätze<br />

<strong>und</strong> Tätigkeiten.<br />

Aber auch das Institut für<br />

Arbeitsmarkt- <strong>und</strong> Berufsforschung<br />

(IAB) zeichnet ein eher düsteres Bild der durch Industrie 4.0<br />

bedingten Rationalisierung der Arbeitswelt. So kommen die Forscher in<br />

einer Studie zu dem Ergebnis, dass in Deutschland etwa 4,5 Millionen<br />

Menschen in Berufen ihr tägliches Brot verdienen, die durch die<br />

Digitalisierung wegfallen könnten. Spontan in den Sinn kommt mir<br />

dabei die Tätigkeit der Kassiererin im Supermarkt, da sich das Bezahlen<br />

an der Kasse heute schon problemlos automatisieren lässt. Auch<br />

weitere Abläufe, die Automaten übernehmen könnten sind denkbar,<br />

zum Beispiel in der Logistik, wo etwa Roboter schon seit geraumer Zeit<br />

die Kommissionierung übernehmen. Und hier ist mit Sicherheit das<br />

Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht. Zweifelsfrei wird die<br />

voranschreitende Digitalisierung die Arbeitswelt verändern <strong>und</strong> den<br />

Verlust von Arbeitsplätzen mit sich bringen. Die große Zukunftsfrage<br />

wird also lauten, ob <strong>und</strong> wie man verlustig gegangene Jobs ersetzen<br />

kann. Sollte also die von den IAB-Forschern genannte Zahl von 4,5<br />

Millionen möglicherweise<br />

verloren gehender Arbeitsplätze,<br />

aufgr<strong>und</strong> der<br />

zunehmenden Digitalisierung,<br />

real werden, wäre Industrie 4.0<br />

zwar weiterhin eine große<br />

wirtschaftliche Chance, aber<br />

zugleich auch ein soziales<br />

Risiko.<br />

Winfried Bauer<br />

(Chefredakteur)<br />

w.bauer@vfmz.de<br />

Das<br />

Getriebe<br />

■ Starke Lagerung<br />

■ Geräuscharmer Lauf<br />

■ Hohe Leistungsdichte<br />

Der<br />

Motor<br />

■ Hohe Effizienz<br />

■ Weltweite Standards<br />

■ Alle Einsatzbedingungen<br />

Die<br />

Antriebselektronik<br />

■ Kompakte Bauform<br />

■ Einfache Inbetriebnahme<br />

■ Skalierbare Funktionalitäten<br />

Weiter Leistungsbereich<br />

Flexible Komplettlösungen<br />

Hohe Systemeffizienz<br />

DerAntrieb.com<br />

Getriebebau NORD GmbH & Co. KG<br />

Fon +49 (0) 4532 / 289-0, info@nord.com<br />

Member of the NORD DRIVESYSTEMS Group


INHALT<br />

24<br />

36<br />

38<br />

Lager: Um Abläufe zu optimieren, hat der<br />

Blechverarbeiter Dreeskornfeld zwei Lager<br />

über eine Pendelstrecke verb<strong>und</strong>en<br />

Materialfluss: Ein Vakuum-Handhabungsgerät<br />

unterstützt die Werker von TSE<br />

Trailer System Engineering bei ihrer Arbeit<br />

Aus der Forschung: Das neu entwickelte<br />

Zug- <strong>und</strong> Tragmittel wirkt sich günstig auf<br />

die Merkmale der Fördertechnik aus<br />

EDITORIAL<br />

3 Job-Killer 4.0?<br />

SPECIAL:<br />

DEUTSCHER LOGISTIK-KONGRESS<br />

<strong>10</strong> Gastkommentar: Ein Paradigmenwechsel<br />

12 Die globale Lieferkette im Griff behalten<br />

Supply-Chain-Visibility als Gr<strong>und</strong>lage einer effizienten<br />

Logistiksteuerung<br />

15 Produkt- <strong>und</strong> Systeminformationen<br />

16 Fiege begleitet Internationalisierung von Zalando<br />

Onlinehändler schafft mit Standorten in Italien <strong>und</strong><br />

Polen weitere K<strong>und</strong>ennähe<br />

18 Produkt- <strong>und</strong> Systeminformationen<br />

LAGER<br />

20 TITEL<br />

Langfristige Partnerschaft<br />

SSI Schäfer realisiert drei Logistikzentren für<br />

Boticário-Gruppe<br />

24 Effizient verb<strong>und</strong>en<br />

Brücke zwischen zwei Blechlagern geschlagen<br />

26 Die Entwicklung strukturiert vollzogen<br />

Im Gespräch mit Andrea Schulte, Geschäftsführende<br />

Gesellschafterin der Schulte Lagertechnik<br />

FLURFÖRDERZEUGE<br />

28 Automatisierung schafft Zugang zu Industrie 4.0<br />

Nachbericht zur Hamburger Staplertagung <strong>2016</strong> an der<br />

Helmut-Schmidt-Universität<br />

MATERIALFLUSS<br />

36 Eine Lösung für alle Anwendungen<br />

Flexibles Vakuum-Handhabungsgerät für<br />

Strangpressprofile realisiert<br />

AUS DER FORSCHUNG<br />

38 Textiles Hängefördersystem – Teil I<br />

Allgemeine Betrachtung <strong>und</strong> Seilstruktur<br />

RUBRIKEN<br />

5 Kurz notiert<br />

<strong>10</strong> Impressum<br />

41 Markt<br />

41 Inserentenverzeichnis<br />

42 Von damals bis heute<br />

43 F+H-Vorschau 11/<strong>2016</strong><br />

STAPLERTEST<br />

Schlicht <strong>und</strong> berechenbar<br />

Mit dem neuen XT hat Hyster einen<br />

Budget-Gabelstapler auf den Markt<br />

gebracht, der für einen regelmäßigen<br />

Einsatz konzipiert wurde. Wir haben<br />

aus der Serie den H2.5XT mit Autogasmotor<br />

getestet <strong>und</strong> die Unterschiede<br />

zu den Premiummodellen der<br />

Fortens-Baureihe des Herstellers<br />

ausfindig gemacht. 32<br />

30 Entwicklung vorangetrieben<br />

Hubtex eröffnete Produktionshalle <strong>und</strong> präsentierte<br />

neue Seitenstapler<br />

32 Staplertest: Schlicht <strong>und</strong> berechenbar<br />

H2.5XT von Hyster unter Testbedingungen<br />

4 <strong>f+h</strong> <strong>10</strong>/<strong>2016</strong>


Körber erwirbt Qubiqa Logistics<br />

Die Körber AG, Hamburg, hat den Erwerb der Qubiqa Logistics mit<br />

Wirkung zum 12. Juli <strong>2016</strong> abgeschlossen. Mit der Übernahme<br />

des dänischen Intralogistik-Unternehmens setzt der Technologiekonzern<br />

die Internationalisierung seines Geschäftsfelds Logistik-Systeme<br />

fort. Mit ca. 90 Mitarbeitern bedient Qubiqa Logistics<br />

überwiegend K<strong>und</strong>en aus der<br />

Nahrungs- <strong>und</strong> Genussmittelindustrie<br />

sowie dem Handel.<br />

Das Angebotsspektrum umfasst<br />

Produkte, Systeme <strong>und</strong><br />

Services zur Realisierung vollautomatischer<br />

Materialfluss<strong>und</strong><br />

Kommissionieranlagen.<br />

Erfolgreicher E-Commerce<br />

braucht erstklassige<br />

Logistik.<br />

Deshalb vertrauen zahlreiche Online-Händler<br />

auf Systeme von WITRON.<br />

www.koerber-logistics.de<br />

Schwerlast-Spezialist Goldhofer<br />

weiht Logistikzentrum ein<br />

Ein Meilenstein für die Goldhofer Aktiengesellschaft,<br />

Memmingen: Mit dem<br />

neuen Logistikzentrum nahmen der<br />

Vorstandsvorsitzende Stefan Fuchs <strong>und</strong><br />

sein Team ein ganz besonderes Gebäude<br />

in Betrieb. Das rd. <strong>10</strong>-Millionen-<br />

Euro-Projekt ist die größte Einzelinvestition<br />

in der Firmengeschichte. Mit dem<br />

neuen Logistikgebäude optimiert Goldhofer<br />

die Prozessabläufe <strong>und</strong> steigert<br />

dabei gleichzeitig die Lieferbereitschaft.<br />

www.goldhofer.de<br />

Leidenschaft für Musik <strong>und</strong> Logistik<br />

Aufgr<strong>und</strong> der immer stärkeren Ausweitung des Sortiments <strong>und</strong><br />

einer geänderten Artikelstruktur reichten die Lagerkapazitäten<br />

des Musik-Vertriebs jpc nicht mehr aus. Auch die von der Pierau<br />

Unternehmensberatung im Jahr 2007 eingeführte Towerkommissionierung<br />

hatte kaum noch Kapazitätsreserven. Mitte 2015 begann<br />

der direkt an das bisherige<br />

Lager anschließende Erweiterungsbau.<br />

Ende des Jahres<br />

wurde er in Betrieb genommen.<br />

„Primäres Ziel war eine<br />

möglichst flexible Gestaltung<br />

der Lagerflächen. Daher erstellten<br />

wir ein Konzept mit einer<br />

klassischen Lagerbühne“,<br />

berichtet Arne Pierau, geschäftsführender<br />

Gesellschafter bei Pierau Planung. In einer ersten<br />

Phase wurde diese nur in einer Ebene ausgeführt. Gleichzeitig<br />

wurden Maßnahmen für die spätere Aufnahme einer zweiten<br />

Geschossebene getroffen. Um für bestimmte Sendungen die Verpackung<br />

on demand zu erzeugen, wurden verschiedene technische<br />

Möglichkeiten verglichen. „Die Verpackungsmöglichkeiten<br />

wollen wir mit Pierau Planung in einem Folgeprojekt realisieren“,<br />

so Michael Richter, Prokurist <strong>und</strong> DV-Leiter von jpc. Die Flächen<br />

dafür seien in der aktuellen Hallenerweiterung bereits reserviert.<br />

www.pierau-planung.de<br />

Order Fulfillment System (OFS): Handel heißt<br />

Wandel. Und die logistischen Anforderungen<br />

nehmen permanent zu. Dies gilt vor allem für<br />

den Online-Handel. Hohe Wirtschaftlichkeit<br />

trotz Kleinstmengen-Kommissionierung, fehlerfreies<br />

Picken direkt in den Versandkarton, effiziente<br />

Auftragskonsolidierung, kürzeste Durchlaufzeiten<br />

<strong>und</strong> ein effizientes <strong>und</strong> integriertes<br />

Retouren-Management. Alle diese Anforderungen<br />

erfüllt OFS – das Order Fulfillment System<br />

von WITRON. Darüber hinaus begleitet OFS<br />

auch Start-Up-Unternehmen im Online-Handel<br />

aufgr<strong>und</strong> seines modularen Aufbaus <strong>und</strong><br />

seiner Flexibilität über alle Stationen einer<br />

Geschäftsentwicklung.<br />

Be innovative • Be committed • Be successful<br />

Generalunternehmer für die Planung, Realisierung <strong>und</strong><br />

den Betrieb von wirtschaftlichen Logistik- <strong>und</strong> Kommissioniersystemen<br />

für Handel <strong>und</strong> Industrie. Planung, IT,<br />

Steuerung, Mechanik <strong>und</strong> Service – alles aus einer Hand.<br />

Neustädter Str. 21 · D-92711 Parkstein · Tel.: + 49 9602 600 0<br />

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KURZ NOTIERT<br />

Vetter mit B<strong>und</strong>esverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet<br />

Klaus Th. Vetter, Inhaber der Vetter Krantechnik GmbH, Siegen, wurde von NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft mit dem Verdienstkreuz<br />

1. Klasse der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland ausgezeichnet. Seit Beginn der 70er-Jahre ist Klaus Vetter in verschiedenen Positionen<br />

aktiv, unterhält eine enge Kooperation zur Universität Siegen <strong>und</strong> rief das Projekt „Haus der Berufsvorbereitung“ ins Leben. „Nicht<br />

umsonst sind Sie bereits 1995 mit dem Verdienstkreuz am Bande der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland geehrt worden. Sie haben für Ihren<br />

fortwährenden, außerordentlichen ehrenamtlichen Einsatz das Verdienstkreuz 1. Klasse mehr als verdient“, so Kraft.<br />

www.vetter-krane.de<br />

PERSONALIEN<br />

CHRISTIAN<br />

BAERWOLFF<br />

hat zum 1. Mai die<br />

Position des Senior<br />

Directors European<br />

Engineering &<br />

Product Development<br />

beim Flurförderzeughersteller<br />

Crown übernommen.<br />

In dieser<br />

Funktion leitet er<br />

die europäische<br />

Entwicklungsorganisation<br />

<strong>und</strong> ist<br />

Bindeglied zur<br />

weltweiten<br />

Entwicklung in New<br />

Bremen, USA.<br />

FRANK<br />

KNOBLOCH<br />

verantwortet bei<br />

ID Logistics Deutschland<br />

die neue<br />

Position des Chief<br />

Operating Officer<br />

(COO). Damit ist<br />

Knobloch für die<br />

komplette operationale<br />

Führung der<br />

aktuell fünf<br />

Standorte des<br />

Kontraktlogistikers<br />

in Deutschland<br />

verantwortlich.<br />

PETER<br />

WILDEMANN<br />

steht seit 1. Mai an<br />

der Spitze der<br />

Manitou Deutschland<br />

GmbH,<br />

Ober-Mörlen. Der<br />

diplomierte<br />

Betriebswirt stieg<br />

2007 als kaufmännischer<br />

Leiter bei dem<br />

Unternehmen ein,<br />

das u. a. Flurförderzeuge<br />

von Manitou<br />

<strong>und</strong> Gehl vertreibt.<br />

Wildemann folgt<br />

auf den bisherigen<br />

Geschäftsführer<br />

Dieter Finke, der<br />

Ende August in den<br />

Ruhestand ging.<br />

DANIEL MATAS<br />

verantwortet seit<br />

dem 1. August als<br />

Geschäftsführer die<br />

strategische <strong>und</strong><br />

operative Leitung<br />

der Unicarriers<br />

Germany GmbH.<br />

Matas, der zuletzt<br />

Finanzchef Deutschland<br />

bei dem<br />

Flurförderzeughersteller<br />

war, übernimmt<br />

das Amt von<br />

Bengt Kristiansson,<br />

der nun Vice<br />

President Sales and<br />

Marketing für den<br />

europäischen Markt<br />

bei Unicarriers ist.<br />

MORTIMER<br />

VON<br />

TSCHIRSCHKY<br />

leitet seit dem<br />

1. August die<br />

Vertriebsaktivitäten<br />

von Toyota Material<br />

Handling Deutschland<br />

(TMHDE),<br />

Isernhagen. Damit<br />

verantwortet von<br />

Tschirschky die<br />

Ausrichtung des<br />

dualen Vertriebs mit<br />

sechs Toyota Stapler<br />

Centern, acht<br />

weiteren Standorten<br />

sowie 16 Händlern.<br />

6 <strong>f+h</strong> <strong>10</strong>/<strong>2016</strong>


KURZ NOTIERT<br />

Covestro Deutschland AG, D-51365 Leverkusen · COV00080482<br />

INVENTING<br />

DURABILITY<br />

FOR YOU<br />

Räder <strong>und</strong> Rollen müssen in der Fördertechnik permanent Spitzenleistung bringen.<br />

Langzeit-Materialtests beweisen, dass Vulkollan® höchste mechanische Belastbarkeit<br />

mit höchster dynamischer Tragfähigkeit vereint. Darum entscheiden sich immer mehr<br />

Hersteller von Gabelstaplern, Regalbediengeräten <strong>und</strong> Fördereinrichtungen in der<br />

Erstausstattung <strong>und</strong> bei Ersatzteilen für Vulkollan®. Und erreichen so reduzierte<br />

Wartungskosten <strong>und</strong> wesentlich längere Laufzeiten.<br />

Vulkollan® ist eine eingetragene Marke der Covestro Gruppe, einem weltweit führenden<br />

Hersteller von Hightech-Polymerwerkstoffen. Gemeinsam mit unseren K<strong>und</strong>en<br />

schaffen wir immer wieder Innovationen für mehr Nachhaltigkeit <strong>und</strong> verbesserte<br />

Wirtschaftlichkeit. Was dürfen wir für Sie entwickeln?<br />

Mehr Informationen erhalten Sie bei elastomers@covestro.com<br />

www.vulkollan.de


KURZ NOTIERT<br />

Stabwechsel bei KLM Logistik<br />

Rheine<br />

Im Beisein von rd. 250 geladenen Gästen ist<br />

Georg Grewe (Bild), Gründer <strong>und</strong> über 30 Jahre<br />

lang Geschäftsführer von KLM Logistik Rheine,<br />

Ende August offiziell in den Ruhestand verabschiedet<br />

worden. Auf ihn folgt Frank Huckschlag,<br />

welcher sowohl die Geschäftsführung<br />

des Tiefkühllogistikunternehmens als auch<br />

die der New Cold Deutschland übernommen<br />

hat. Parallel trägt er die Verantwortung als Leiter<br />

Operations New Cold Europa. In seiner Begrüßungsrede<br />

würdigte David Richardson,<br />

Chief Executive Officer (CEO) der niederländischen<br />

New Cold Group, zu der KLM Logistik<br />

seit 2013 gehört, das Engagement von Grewe<br />

<strong>und</strong> auch dessen Leistungen bei der Positionierung<br />

von New Cold. Dem<br />

„Pionier der Tiefkühllogistik“ sei<br />

es gelungen, den Bekanntheitsgrad<br />

des in Breda ansässigen<br />

Unternehmens als Entwickler<br />

<strong>und</strong> Betreiber von Deutschlands<br />

größtem „Tiefkühlschrank“ auch<br />

auf B<strong>und</strong>esebene zu steigern.<br />

www.klm-logistik.de<br />

www.galler.de<br />

Anzeige<br />

Galler Lager- u. Regaltechnik GmbH<br />

Robert Galler Str.1 • 95326 Kulmbach<br />

Tel.: 09221 700-0 • Fax: 700-149<br />

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Still stärkt Marktpräsenz in<br />

Skandinavien<br />

Der Intralogistik-Spezialist Still aus Hamburg gründet mit der<br />

Übernahme seines norwegischen Händlers Andersen Truck seine<br />

22. Landesgesellschaft. Alle Unternehmensaktivitäten werden zukünftig<br />

unter dem Namen Still Norge zusammengefasst.<br />

Marek Juhas, der zuvor bei Still als Geschäftsführer die Landesgesellschaft<br />

in der Slowakei geführt hat, wird die Gesellschaft in Norwegen<br />

leiten. Sönke Imbeck, der nach verschiedenen Positionen im<br />

Finanzbereich zuletzt Finanzleiter der Still-Landesgesellschaft<br />

Marek Juhas, Leiter der Landesgesellschaft Still Norge,<br />

Roar Andersen, Geschäftsführer von Andersen Truck, <strong>und</strong><br />

Sönke Imbeck, Leiter Finanzen/Miet- <strong>und</strong> Gebrauchtfahrzeuge<br />

Still Norge (v. l. n. r.)<br />

Galler_<strong>10</strong>-<strong>2016</strong>.indd 1 19.01.<strong>2016</strong> 11:16:30<br />

Rumänien war, wird Leiter Finanzen <strong>und</strong> gleichzeitig Leiter Miete<strong>und</strong><br />

Gebrauchtfahrzeuge. Das Team von Andersen Truck wird übernommen<br />

<strong>und</strong> in den Bereichen Vertrieb, Service, Miete <strong>und</strong><br />

Gebrauchtgeschäft punktuell verstärkt.<br />

www.still.de<br />

Wir schaffen logistische Verbindungen.<br />

Individuelle Planung <strong>und</strong> Konstruktion<br />

direkt vom Hersteller – Made in Germany<br />

www.butt.de<br />

Agiplan erhält Auftrag von MAN<br />

Die Agiplan GmbH, Mülheim an der Ruhr, hat von MAN Truck & Bus<br />

den Auftrag erhalten, eine Kunststoff-Lackieranlage für Lkw-Kabinenkomponenten<br />

in Steyr/Österreich zu planen. Zukünftig werden<br />

von dort alle Fertigungsstätten beliefert. Damit die in Steyr lackierten<br />

Komponenten just in sequence dem Produktionsnetzwerk zugespielt<br />

werden können, wird darüber hinaus die Werkslogistik<br />

weiterentwickelt. Die Lackieranlage wird Kunststoffkomponenten<br />

für die Fahrerkabinen aller MAN-Lkw-Baureihen bereitstellen. Die<br />

Anlage wird in einer vorhandenen Halle realisiert <strong>und</strong> soll Anfang<br />

2019 in Betrieb gehen. Unterstützt wird das Agiplan-Team vom<br />

Ingenieurbüro Gath, einem Spezialisten für Oberflächentechnik.<br />

www.agiplan.de<br />

Technisch-Wissenschaftlicher Beirat<br />

Typ BK - Mittelachsrampe<br />

BUTT GmbH Tel.: +49(0)4435 9618-0<br />

Zum Kuhberg 6–12 Fax: +49(0)4435 9618-15<br />

D-26197 Großenkneten butt@butt.de, www.butt.de<br />

·<br />

Dr.-Ing. Chr. Beumer, Beckum;<br />

Prof.-Dr.-Ing. K. Furmans, Karlsruhe;<br />

Prof. Dr.-Ing. W. A. Günthner, München;<br />

Prof. Dr. M. ten Hompel, Dortm<strong>und</strong>;<br />

Prof. Dr.-Ing. R. Jansen, Dortm<strong>und</strong>;<br />

Dipl.-Ing. M. Kramm, Mönchengladbach;<br />

Prof. Dr.-Ing. G. Pawellek, Hamburg-Harburg;<br />

Prof. Dr.-Ing. habil. L. Schulze, Hannover;<br />

Prof. Dr.-Ing. K.-H. Wehking, Stuttgart<br />

8 <strong>f+h</strong> <strong>10</strong>/<strong>2016</strong><br />

Butt_Anzeige_BK_90x138mm.indd 1 25.02.14 <strong>10</strong>:35<br />

Butt.indd 1 05.05.2014 14:24:16


Geodis <strong>und</strong> Delta Drone entwickeln Lösung für<br />

automatisierte Lagerinventur<br />

Der Logistikdienstleister Geodis, Transport- <strong>und</strong> Logistiktochter<br />

der französischen SNCF Gruppe, <strong>und</strong> das Unternehmen<br />

Delta Drone starten gemeinsam ein<br />

Drohnenprojekt für die Ermittlung von Lagerbeständen.<br />

Eine erste Bewährungsprobe in der Praxis wird in einem<br />

Geodis-Lager in Saint-Ouen l’Aumône in der Nähe von<br />

Paris durchgeführt.<br />

www.geodis.com<br />

Mehr Fläche für<br />

Rieck in Hamburg<br />

Die Kontraktlogistik am Rieck-<br />

Standort in Hamburg zieht ab<br />

Anfang 2017 in eine neue Immobilie.<br />

Den 23 700 m² großen Hallen-<br />

<strong>und</strong> Bürokomplex realisiert<br />

der Industriepark-Entwickler VGP<br />

etwa 20 km südwestlich der<br />

Hansestadt. Die Verträge über eine<br />

mindestens zehnjährige Mietlaufzeit<br />

im VGP Park Hamburg<br />

wurden vor kurzem gezeichnet.<br />

www.rieck-logistik.de<br />

Fottner folgt auf Professor Günthner am Lehrstuhl fml<br />

Der bisherige Geschäftsführer der Münchner Mias Group, Dr. Johannes Fottner (Bild), ist seit 1. Oktober<br />

<strong>2016</strong> Professor für Technische Logistik <strong>und</strong> designierter Nachfolger von Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Wirtsch.-<br />

Ing. Willibald A. Günthner als Inhaber des Lehrstuhls für Fördertechnik<br />

Materialfluss Logistik (fml) der Technischen Universität München.<br />

Damit werden Günthner <strong>und</strong> Fottner für den Zeitraum eines Jahres<br />

den Lehrstuhl gemeinsam leiten, bis Professor Günthner in den Ruhestand<br />

wechselt.<br />

Seine berufliche Laufbahn begann Fottner nach seinem Maschinenbaustudium<br />

an der Technischen Universität München am Lehrstuhl<br />

fml bei Professor Günthner, an dem er von 1997 bis 2002 als wissenschaftlicher<br />

Assistent arbeitete <strong>und</strong> promovierte. Von 2002 bis 2008<br />

war Fottner in unterschiedlichen Managementfunktionen bei der<br />

Schweizer Swisslog-Gruppe, u. a. für den Bereich Fahrerlose Transportsysteme<br />

verantwortlich, bis er 2008 zur Mias Group wechselte.<br />

Professor Günthner blickt auf eine langjährige Karriere in der Logistik<br />

zurück: Nach einem Maschinenbaustudium <strong>und</strong> der Promotion sowie einem Studium der Arbeits<strong>und</strong><br />

Wirtschaftswissenschaften an der Technischen Universität München war Günthner ab 1985 Konstruktions-<br />

<strong>und</strong> Technischer Leiter für Förder- <strong>und</strong> Materialflusstechnik beim Unternehmen Max Kettner.<br />

Ab 1989 übernahm er die Professur für Förder- <strong>und</strong> Materialflusstechnik an der Fachhochschule<br />

Regensburg, bis er 1994 dem Ruf an die Technische Universität München folgte. Seither leitet Professor<br />

Günthner den Lehrstuhl fml mit heute mehr als 60 Mitarbeitern.<br />

www.fml.mw.tum.de<br />

Logivations gibt neuen<br />

Vertragsschluss bekannt<br />

Der Produzent Pfeifer & Langen zählt zu den bekannten Zuckerherstellern<br />

in Europa <strong>und</strong> bietet unter den Markennamen Diamant<br />

Zucker <strong>und</strong> Kölner Zucker eine Vielzahl von Produkte an.<br />

Für die Optimierung der Supply Chain von der Rohzuckerproduktion<br />

bis zur Auslieferung an die K<strong>und</strong>en wird Pfeifer & Langen<br />

zukünftig auf das cloudbasierte Planungs-Tool W2MO von Logivations<br />

setzen. Patricia Rachinger, Leiterin Produktmanagement<br />

bei Logivations, erläutert: „Durch die Integration von Standort<strong>und</strong><br />

Netzwerkplanung in W2MO kann das Verhalten eines<br />

Standorts bei Mengenänderungen ganz einfach gegebenenfalls<br />

bis auf die Auswirkungen auf einzelne Maschinen detailliert betrachtet<br />

<strong>und</strong> berechnet werden. Hierdurch kann eine signifikant<br />

bessere Qualität der logistischen Netzwerkplanung erreicht werden.“<br />

W2MO verwende eine In-Memory-Datenbank <strong>und</strong> könne<br />

somit große Datenmengen verwalten <strong>und</strong> nutzen. Aufgr<strong>und</strong> der<br />

direkten SAP-Integration sei ein Datenaustausch der zentralen<br />

betriebswirtschaftlichen Informationen in beide Richtungen<br />

möglich.<br />

www.logivations.com<br />

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DEUTSCHER LOGISTIK-KONGRESS I GASTKOMMENTAR<br />

Ein Paradigmenwechsel<br />

Der durch Industrie 4.0 beschleunigte<br />

Wandel umfasst nicht nur technologische<br />

Entwicklungen, sondern ist ein Paradigmenwechsel:<br />

Nach Mechanisierung,<br />

Industrialisierung <strong>und</strong> Automatisierung<br />

erleben wir jetzt eine Vernetzung intelligenter<br />

Produktionstechnik durch eingebettete<br />

Steuerungen. Diese sind Teil der<br />

Lösung für sich veränderndes Nachfrageverhalten<br />

von K<strong>und</strong>en. Mit Industrie 4.0<br />

<strong>und</strong> einer dazu passenden Logistik werden<br />

schnelle Reaktionsfähigkeit auf Marktbedarfe<br />

<strong>und</strong> Produktindividualisierung zu<br />

wettbewerbsfähigen Kosten möglich:<br />

durch smarte Systeme, schnell agierend<br />

<strong>und</strong> schlank aufgestellt. „Lean“ <strong>und</strong><br />

„flexible“ verschmelzen zu „flean“.<br />

Autonome, sich selbst organisierende<br />

cyber-physische Produktions- <strong>und</strong> Logistiksysteme<br />

ermöglichen Flexibilität bei<br />

hohen Prozessgeschwindigkeiten, geringen<br />

Fehlerquoten <strong>und</strong> reduzierten Betriebskosten.<br />

„Intelligente Fabriken“ zeichnen<br />

sich aus durch Wandlungsfähigkeit,<br />

Ressourceneffizienz, ergonomische Gestaltung<br />

sowie die Integration von K<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> Geschäftspartnern in Geschäfts- <strong>und</strong><br />

Wertschöpfungsprozesse – mit darauf<br />

abgestimmten Logistiksystemen.<br />

Waren, Behälter, Regale, Bediengeräte <strong>und</strong><br />

Fördertechnik kommunizieren miteinander.<br />

Es entstehen wertvolle Daten, die per<br />

Cloud Computing, Big-Data-Anwendungen<br />

<strong>und</strong> innovativen Analysealgorithmen<br />

bei allen Wertschöpfungsbeteiligten in<br />

Echtzeit verfügbar sind. Werden diese mit<br />

Markt- <strong>und</strong> Produktinformationen in Verbindung<br />

gebracht, entstehen neue Erkenntnisse<br />

in der Planung <strong>und</strong> Steuerung<br />

von Warenströmen – direkt <strong>und</strong> zeitnah an<br />

den Arbeitsplätzen.<br />

Voraussetzungen dafür sind eine hinreichende<br />

IT-Infrastruktur, verbindliche<br />

Standards <strong>und</strong> rechtliche Rahmenbedingungen,<br />

aber auch die Bereitschaft<br />

zu Investitionen, zu Veränderungen, Kreativität<br />

<strong>und</strong> Innovationskraft. Denken <strong>und</strong><br />

Arbeiten in Netzwerken – unterstützt<br />

durch neue Möglichkeiten von Informationstechnologie<br />

<strong>und</strong> Kommunikation – ist<br />

die Voraussetzung für exzellente Performance<br />

in der Wirtschaft. Die Intralogistik<br />

spielt eine zentrale Rolle, denn durch sie<br />

werden flexible Abläufe in Wertströmen<br />

möglich. Damit stehen tatsächlich die<br />

richtigen Teile in der richtigen Menge <strong>und</strong><br />

Qualität in sehr kurzer Zeit an den Arbeitsplätzen<br />

zur Verfügung.<br />

Prof. Dr.-Ing. Raim<strong>und</strong> Klinkner,<br />

Vorsitzender des Vorstands,<br />

B<strong>und</strong>esvereinigung Logistik (BVL) e. V.<br />

„Den Wandel gestalten“, unter diesem<br />

Motto steht der 33. Deutsche Logistik-<br />

Kongress vom 19. bis 21. Oktober in Berlin.<br />

Dort diskutieren wir den Stand der Digitalisierung<br />

<strong>und</strong> die Herausforderungen,<br />

denen sich vor allem Logistik <strong>und</strong> Supply<br />

Chain Management stellen müssen.<br />

IMPRESSUM<br />

Materialfluss, Warenwirtschaft<br />

<strong>und</strong> Logistik-Management<br />

erscheint <strong>2016</strong> im 66. Jahrgang, ISSN 0341-2636<br />

Herausgeber<br />

Dipl.-Ing. Reiner Wesselowski (We)<br />

Tel. 06131/992-322, E-Mail: r.wesselowski@vfmz.de<br />

Redaktion<br />

Chefredakteur: Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer (WB),<br />

Tel.: 06131/992-321, Fax: 06131/992-340,<br />

E-Mail: w.bauer@vfmz.de<br />

(verantwortlich für den redaktionellen Inhalt)<br />

Redakteure: Dipl.-Medienwirtin (FH) Marie Krueger<br />

(MK), Tel.: 06131/992-359, E-Mail: m.krueger@vfmz.de<br />

Holger Seybold, Tel.: 06131/992-254,<br />

E-Mail: h.seybold@vfmz.de<br />

Dipl.-Ing. Manfred Weber (MW),<br />

Tel. 06131/992-202, E-Mail: m.weber@vfmz.de<br />

Redaktionsassistenz: Melanie Lerch,<br />

Tel.: 06131/992-261, E-Mail: m.lerch@vfmz.de,<br />

Angelina Haas, Gisela Kettenbach, Ulla Winter<br />

(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

Gestaltung<br />

Sonja Schirmer, Doris Buchenau, Anette Fröder,<br />

Mario Wüst<br />

Chef vom Dienst<br />

Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />

Anzeigen<br />

Andreas Zepig<br />

Tel. 06131/992-206, E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />

Annemarie Benthin, Anzeigenverwaltung<br />

Tel. 06131/992-250, E-Mail: a.benthin@vfmz.de<br />

Anzeigenpreisliste Nr. 64: gültig ab 1. Oktober <strong>2016</strong><br />

www.vereinigte-fachverlage.info<br />

Leserservice<br />

vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />

Große Hub <strong>10</strong>, 65344 Eltville, Tel.: 06123/9238-266<br />

Bitte teilen Sie uns Anschriften- <strong>und</strong> sonstige<br />

Änderungen Ihrer Bezugsdaten schriftlich mit<br />

(Fax: 06123/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />

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Einzelheftpreis: € 14,50 (zzgl. Versandkosten)<br />

Jahresabonnement: Inland: € 140,- (inkl. Versandkosten)<br />

Ausland: € 150,- (inkl. Versandkosten)<br />

Abonnements verlängern sich automatisch um ein<br />

weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />

Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />

Verlag<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz<br />

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Handelsregister-Nr.: HRB 2270, Amtsgericht Mainz<br />

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Ein Unternehmen der Cahensly Medien<br />

Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen<br />

Verlagsleiter: Dr. Michael Werner, Tel.: 06131/992-401<br />

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(verantwortlich für den Anzeigenteil), Tel.: 06131/992-265,<br />

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Vertrieb: Lutz Rach, Tel.: 06131/992-148<br />

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Die Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen Beiträge<br />

<strong>und</strong> Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit<br />

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Grafiken etc.) <strong>und</strong> seiner Veröffentlichung in dieser Zeitschrift<br />

geht das umfassende, ausschließliche, räumlich,<br />

zeitlich <strong>und</strong> inhaltlich unbeschränkte Nutzungsrecht<br />

auf den Verlag über. Dies umfasst insbesondere das<br />

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das Recht zur Nutzung für eigene Werbezwecke,<br />

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Einspeicherung <strong>und</strong> Bearbeitung in elektronischen Systemen,<br />

zur Veröffentlichung in Datennetzen sowie Datenträger<br />

jedweder Art, wie z. B. die Darstellung im Rahmen<br />

von Internet- <strong>und</strong> Online-Dienstleistungen, CD-<br />

ROM, CD <strong>und</strong> DVD <strong>und</strong> der Datenbanknutzung <strong>und</strong> das<br />

Recht, die vorgenannten Nutzungsrechte auf Dritte zu<br />

übertragen, d. h. Nachdruckrechte einzuräumen. Eine<br />

Haftung für die Richtigkeit des redaktionellen Contents<br />

kann trotz sorgfältiger Prüfung durch die Redaktion<br />

nicht übernommen werden. Signierte Beiträge stellen<br />

nicht unbedingt die Ansicht der Redaktion dar. Für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte kann keine Gewähr<br />

übernommen werden. Gr<strong>und</strong>sätzlich dürfen nur Werke<br />

eingesandt werden, über deren Nutzungsrechte der<br />

Einsender verfügt, <strong>und</strong> die nicht gleichzeitig an anderer<br />

Stelle zur Veröffentlichung eingereicht oder bereits veröffentlicht<br />

wurden.<br />

Es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen.<br />

Mitglied der Informations-Gemeinschaft<br />

zur Feststellung der Verbreitung von<br />

Werbeträgern e. V. (IVW), Berlin.<br />

<strong>10</strong> <strong>f+h</strong> <strong>10</strong>/<strong>2016</strong>


DEUTSCHER LOGISTIK-KONGRESS I SPECIAL<br />

Die globale Lieferkette<br />

im Griff behalten<br />

Supply-Chain-Visibility als Gr<strong>und</strong>lage einer effizienten Logistiksteuerung<br />

Thomas Krebs<br />

Bei zeitkritischen Beschaffungs-,<br />

Produktions- <strong>und</strong> Distributionsprozessen<br />

tragen – vor allem im<br />

globalen Kontext − transparente<br />

Supply-Chain-Prozesse maßgeblich<br />

zu einer profitablen Unternehmensausrichtung<br />

bei.<br />

Thomas Krebs ist Principal, Leiter Kompetenzfeld<br />

Informationsprozesse, bei Miebach Consulting<br />

Vielen Unternehmen ist es nicht möglich,<br />

„auf Knopfdruck“ ein klares Bild<br />

über die eigenen aktuellen Beschaffungs<strong>und</strong><br />

Distributionsvorgänge zu erlangen.<br />

Doch diese Klarheit wird oftmals gefordert,<br />

um auf Schwierigkeiten oder Verzögerungen<br />

bei Warenlieferungen, vor allem aus<br />

anderen Kontinenten, flexibel <strong>und</strong> frühzeitig<br />

reagieren zu können. In der Realität<br />

mündet stattdessen die einfache Frage nach<br />

dem Status einer Bestellung häufig in zahlreiche<br />

Telefonate, Recherchen im ERP-System<br />

oder Abfragen im Internetportal des<br />

Spediteurs. Solche <strong>und</strong> ähnliche Situationen<br />

sind kein Einzelfall, denn die Supply<br />

Chains vieler Unternehmen ähneln einer<br />

„black box“: Lieferungen werden erst dann<br />

wieder „gesehen“, wenn die Ware auch physisch<br />

da ist. Fehlende <strong>und</strong> unvollständige<br />

Sendungsdaten verhindern eine zuverlässige<br />

Logistikplanung, was zu Mehraufwand<br />

<strong>und</strong> Ineffizienz im Personal- <strong>und</strong> Ressourceneinsatz<br />

führt.<br />

Mithilfe von „Supply-Chain-Visibility“<br />

wollen Unternehmen die erforderliche<br />

Transparenz schaffen, um global vernetzte<br />

Lieferketten mit ihren Waren-, Informations-<br />

<strong>und</strong> Dokumentenflüssen nachverfolgen<br />

<strong>und</strong> steuern zu können. Dabei wurde in<br />

den vergangenen Jahren viel darüber diskutiert,<br />

welche Aufgaben die Strategie der<br />

transparenten Supply Chain erfüllen soll.<br />

Aus Sicht von Miebach Consulting kristallisieren<br />

sich vor allem vier Handlungsfelder<br />

heraus:<br />

n Planen <strong>und</strong> Prognostizieren (z. B. von<br />

Terminen, Bedarfen, Beständen <strong>und</strong> Kapazitäten),<br />

n Überwachen <strong>und</strong> Analysieren (z. B. durch<br />

Alerting <strong>und</strong> Exception Management,<br />

12 <strong>f+h</strong> <strong>10</strong>/<strong>2016</strong>


INTRALOGISTIK<br />

PROVIDER<br />

Supply-Chain-Visibility-Kennzahlen) sowie<br />

n Optimieren (z. B. der Frachtkonsolidierung<br />

<strong>und</strong> Containerauslastung) <strong>und</strong><br />

n Integrieren der Geschäftspartner (z. B.<br />

der Produzenten, Spediteure, Zoll/Broker<br />

<strong>und</strong> Agenten).<br />

Eine gemeinsame „Sprache“<br />

sprechen<br />

Im Kern soll Supply-Chain-Visibility<br />

Transparenz schaffen, indem unter Einsatz<br />

einer Software global vernetzte Wertschöpfungsketten<br />

mithilfe von standardisierten,<br />

für alle Beteiligten gültigen „Tracking-Punkten“<br />

abgebildet <strong>und</strong> alle Waren-<br />

<strong>und</strong> Informationsflüsse permanent<br />

überwacht werden. Dabei ist auf eine optimale<br />

Kosten-Nutzen-Relation der ausgewählten<br />

Punkte zu achten. Die Bündelung<br />

der unterschiedlichen Informationen innerhalb<br />

<strong>und</strong> entlang der Supply-Chain-<br />

Prozesse ist eine maßgebliche Voraussetzung<br />

für eine KPI-basierte Messung der<br />

Supply-Chain-Performance aller beteiligten<br />

Akteure.<br />

Die Software ersetzt die manuelle, <strong>und</strong><br />

damit fehleranfällige, Kommunikation<br />

durch eine für alle einheitliche Informationsplattform<br />

(„One Point of Truth“) <strong>und</strong> ermöglicht<br />

dadurch den zentralen Zugriff auf<br />

relevante Informationen für unterschiedliche<br />

Anwendergruppen inner- <strong>und</strong> außerhalb<br />

des Unternehmens. Auf der Plattform<br />

sind alle Referenznummern hinterlegt <strong>und</strong><br />

miteinander vernetzt: z. B. Auftrags-, Sendungs-<br />

sowie Container- <strong>und</strong> zollrelevante<br />

Nummern. So lassen sich auch komplexe<br />

<strong>und</strong> lange Lieferketten „auf einen Blick“<br />

darstellen <strong>und</strong> kontrollieren.<br />

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DEUTSCHER LOGISTIK-KONGRESS I SPECIAL<br />

Entwicklungsstufen zur<br />

transparenten Supply Chain<br />

Bei der Implementierung von Supply-<br />

Chain-Visibility sind drei Entwicklungsstufen<br />

empfehlenswert, um die Komplexität in<br />

der Umsetzung zu verringern <strong>und</strong> mögliche<br />

Hürden <strong>und</strong> Schwierigkeiten in der Software-Implementierung<br />

leichter zu überwinden:<br />

Die erste Stufe „Tracking & Tracing“<br />

legt die Gr<strong>und</strong>lage auf dem Weg zu<br />

mehr Transparenz in der Supply Chain. Dabei<br />

werden Sendungsdaten von Transportdienstleistern<br />

verwendet <strong>und</strong> über die Lieferkette<br />

hinweg visualisiert. Neben der Vorwärts-<br />

<strong>und</strong> Rückwärtsplanung von Terminen<br />

lassen sich auch über Exception<br />

Messages bereits eingetretene oder zu erwartende<br />

Verspätungen visualisieren.<br />

In der zweiten Entwicklungsstufe geht es<br />

um das Supplier-Collaboration-Management:<br />

Daten von Lieferanten, Produktionsnetzwerken<br />

etc. werden in das System integriert,<br />

sodass sich sowohl Aufträge als auch<br />

Produktionsvorgänge abbilden lassen. Warenversender<br />

können elektronische Packlisten<br />

inkl. der Label erstellen, <strong>und</strong> so präzise<br />

Informationen für Folgeprozesse in der Lager-,<br />

Zoll- <strong>und</strong> Akkreditivabwicklung im<br />

System verfügbar machen. Darüber hinaus<br />

lassen sich Qualitätsstandards überprüfen,<br />

Qualitätsabweichungen behandeln (z. B.<br />

Repacking, Relabelling) sowie Verpackungsvorschriften<br />

<strong>und</strong> Incoterm-Klauseln<br />

überwachen. Dies ist jedoch nur dann möglich,<br />

wenn das IT-System in der Lage ist,<br />

auftrags- bzw. bestellungsbezogene Daten<br />

mit sendungsbezogenen Daten zu verknüpfen.<br />

Die Anforderung kann komplex sein<br />

<strong>und</strong> verlangt die datentechnische Verknüpfung<br />

unterschiedlicher Objekte wie Lieferant,<br />

Bestellung, Sendung, Packliste, Container<br />

FCL/LCL <strong>und</strong> Karton mit der Supply-<br />

Chain-Visibility-Software.<br />

Als dritte Erweiterungsstufe ist die Optimierung<br />

der Lieferkette zu nennen. Die detaillierten<br />

<strong>und</strong> qualitativ hochwertigen Informationsangebote,<br />

die sich durch Supply-<br />

Chain-Visibility realisieren lassen, verbessern<br />

die Möglichkeit, managementgeleitete<br />

Top-down/Bottom-up-Analysen sowie<br />

Benchmarks <strong>und</strong> Forecasts durchzuführen.<br />

Auch das Abrufen von KPIs auf wöchentlicher<br />

<strong>und</strong> monatlicher Basis wird erleichtert.<br />

So lassen sich Optimierungspotenziale<br />

kurz-, mittel- <strong>und</strong> langfristig <strong>heben</strong>.<br />

Kurzfristig können z. B. die Frachtenkonsolidierung<br />

im Herkunftsland verbessert<br />

sowie What-if-Szenarien zum Abgleich von<br />

Kosten versus Terminplanung durchgespielt<br />

werden.<br />

Mittel- bis langfristige Optimierungen<br />

sind die Einführung eines standardisierten<br />

Supply-Chain-Management-Strategieprozesses<br />

<strong>und</strong> das Erarbeiten von Emergency-<br />

Plänen (z. B. im Falle von Naturkatastrophen).<br />

Aber auch die Erstellung eines Rankings<br />

von Lieferanten <strong>und</strong> Dienstleistern<br />

bezüglich ihrer Performance hilft dabei, die<br />

Qualität der Zusammenarbeit mit Supply-<br />

Chain-Partnern zu überprüfen.<br />

Erfolgsfaktoren zur Umsetzung<br />

von Supply-Chain-Visibility<br />

Bevor das eigentliche Supply-Chain-Visibility-Projekt<br />

beginnen kann <strong>und</strong> das Softwaretool<br />

zur Unterstützung ausgewählt<br />

wird, sollten u. a. folgende strategische Entscheidungen<br />

im Vorfeld getroffen werden:<br />

n Welche Ziele verfolgt das Unternehmen<br />

mit Supply-Chain-Visibility?<br />

n Sollen vornehmlich die Kosten reduziert<br />

oder der Service gesteigert werden?<br />

n Welche Kennzahlen sind für die Entscheidungsfindung<br />

auf strategischer <strong>und</strong> auf<br />

operativer Ebene erforderlich?<br />

n Welcher Supply-Chain-Visibility-Reifegrad<br />

soll mit dem Projekt erreicht werden?<br />

n Welcher Umfang soll abgedeckt werden<br />

(z. B. Prozesse, Funktionalität, Integration<br />

von Supply-Chain-Partnern)?<br />

n Was sind die weiteren kritischen Erfolgsfaktoren<br />

in einem Supply-Chain-Visibility-<br />

Projekt?<br />

Für das zukünftige Supply-Chain-Visibility-Tool<br />

muss zunächst Klarheit über die<br />

funktionalen Anforderungen gewonnen<br />

werden. Hierzu ist ein Sollmodell der betroffenen<br />

Supply-Chain- <strong>und</strong> Logistikprozesse<br />

mit den Prozesseignern zu entwickeln.<br />

Idealerweise geschieht die Dokumentation<br />

der Prozesse mithilfe des Modellierungsstandards<br />

BPMN 2.0. Ausgehend<br />

von diesen Prozessen werden die funktionalen<br />

Anforderungen an eine zukünftiges<br />

Tool abgeleitet <strong>und</strong> in einem IT-Lastenheft<br />

zusammengefasst. Ferner ist herauszuarbeiten,<br />

was sich im Unternehmen mit Supply-Chain-Visibility<br />

in Bezug auf Organisation,<br />

Prozessen <strong>und</strong> IT verändern wird.<br />

Charakteristisch für solche Projekte sind<br />

viele interne Akteure (Vertrieb, Einkauf,<br />

Produktion, Logistik etc.) sowie externe Beteiligte<br />

(K<strong>und</strong>en, Lieferanten, Logistikdienstleister,<br />

sonstige Dienstleister etc.).<br />

Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> ist das Projekt von<br />

Beginn an mit geeigneten Change-Management-Maßnahmen<br />

zu begleiten.<br />

Kosten-Nutzen-Verhältnis<br />

kalkulieren<br />

Supply-Chain-Visibility soll Transparenz schaffen, indem alle<br />

Waren- <strong>und</strong> Informationsflüsse permanent überwacht werden<br />

Um die Wirtschaftlichkeit der Investition in<br />

Supply-Chain-Visibility nachzuweisen, ist<br />

die Erstellung eines Business-Case unabdingbar.<br />

Der Nutzen aus der erhöhten<br />

Transparenz, der vor allem darin besteht,<br />

strategische, taktische <strong>und</strong> operative Entscheidungen<br />

auf aktuellen <strong>und</strong> verlässlichen<br />

Informationen treffen zu können,<br />

führt zu reduzierten Logistikkosten (z. B. reduzierte<br />

Luftfrachtanteile, niedrigere Bestände).<br />

Es gilt, diese Effekte soweit wie<br />

möglich zu quantifizieren.<br />

Für das Supply-Chain-Visibility-Tool ist<br />

das zukünftige Softwarebetriebsmodell zu<br />

wählen. Da Supply-Chain-Visibility sowohl<br />

eine vertikale als auch eine horizontale Integration<br />

bedeutet, ist es ratsam auf webbasierte<br />

Lösungen zu gehen, die als Softwareas-a-Service<br />

angeboten wird.<br />

Die Inbetriebnahme des Tools erfordert<br />

neben strukturieren Funktions- <strong>und</strong> Integrationstests<br />

vor allem eine f<strong>und</strong>ierte Qualifizierung<br />

der beteiligten Personen. Hier ist<br />

es sinnvoll, die Mitarbeiter in den Prozessen<br />

<strong>und</strong> in der Anwendung des Systems zu<br />

schulen. Darüber hinaus müssen auch die<br />

Supply-Chain-Partner, die das Tool verwenden,<br />

geschult werden.<br />

Die Erfahrung zeigt, dass die Implementierung<br />

der Supply-Chain-Visibility-Software<br />

zunächst in einem Piloten gefolgt von<br />

mehreren Roll-outs vonstattengehen sollte.<br />

Vor allem in der Pilot-Implementierung<br />

werden wertvolle Erkenntnisse gesammelt,<br />

die für die nachfolgenden Realisierungsschritte<br />

von hohem Nutzen sind.<br />

Grafik: Miebach Consulting<br />

www.miebach.com<br />

14 <strong>f+h</strong> <strong>10</strong>/<strong>2016</strong>


Smarte Intralogistiklösungen für den Handel<br />

„Die globalisierten Märkte in<br />

Zeiten der Digitalisierung fordern<br />

Lösungen <strong>und</strong> Konzepte zur<br />

Automatisierung der Logistik, um<br />

zum Beispiel Prozessketten zu<br />

verkürzen. Impulsgeber ist dabei<br />

unter anderem der wachsende<br />

E-Commerce-Markt“, erklärt Stefan<br />

Brenner, Geschäftsführer, AMI<br />

Förder- <strong>und</strong> Lagertechnik GmbH.<br />

Wichtige Treiber für die<br />

zunehmend automatisierte<br />

Intralogistik im Handel sind im<br />

Zuge dessen die erhöhten Anforderungen<br />

an eine einwandfreie Kommissionierung, ein exaktes Retouren-Management<br />

<strong>und</strong> die Realisierung des energieeffizienten Anlagenbetriebs sowie zügige Versandbereitstellung<br />

in Distributions- <strong>und</strong> Paketverteilzentren. Die Lösungen von AMI<br />

unterstützen diese Faktoren <strong>und</strong> sorgen für eine höhere Wertschöpfung in den<br />

Logistikprozessen.<br />

Das Unternehmen bietet branchenübergreifende Intralo gistiklösungen, die den<br />

Wandel u. a. in Richtung der Smart Solutions unterstützen. Hier sind z. B. Komplettlösungen<br />

für Logistikzentren – vom Warenein- bis zum -ausgang – mit integrierter<br />

Automatisierung gefragt. Gleichzeitig sollen Flexibilität <strong>und</strong> Unabhängigkeit zu den<br />

automatisierten Systemen gegeben sein. Entsprechende modulare Förder-, Lager<strong>und</strong><br />

Automatisierungslösungen von AMI stehen dafür. In den K<strong>und</strong>en projekten des<br />

Unternehmens sind zunehmend automatisierte Komponenten <strong>und</strong> 30 bis 40 Prozent<br />

Sonderlösungen gefordert.<br />

Brenner: „Die Logistikbranche spielt in den internationalen Handelsflüssen eine<br />

maßgeb liche Rolle. Dabei bieten sich neue Chancen, zum Beispiel durch die<br />

steigende Bedeutung intraregionaler Märkte, den boomenden Onlinehandel <strong>und</strong> das<br />

Angebot spezieller Leistungen für eine Reihe von Industriezweigen. Die moderne<br />

Fördertechnik nimmt im Konstrukt der Intralogistik nach wie vor einen hohen<br />

Stellenwert ein. Denn sie trägt zu höherer Effizienz in der Logistikkette, gesteigerter<br />

Lieferfähigkeit, Kosteneinsparungen <strong>und</strong> vielem mehr bei.“<br />

www.ami-foerdertechnik.de<br />

Dachser kürt Sieger von „Logistik Masters“<br />

Erstmalig verleiht der Logistikdienstleister<br />

im Rahmen des BVL<br />

Kongresses in Berlin die Preise für<br />

den Wissenswettbewerb „Logistik<br />

Masters <strong>2016</strong>“. Neben den besten<br />

Bachelor- <strong>und</strong> Master-Studierenden<br />

werden auch die Professoren<br />

der drei Sieger<br />

Hochschulen ausgezeichnet. Die<br />

Preisverleihung ist eingebettet in<br />

die Fachsequenz „Arbeitswelt 4.0“<br />

<strong>und</strong> wird von Dr. Andreas<br />

Froschmayer, Corporate Director<br />

Corporate Development, Strategy<br />

& PR bei Dachser, eröffnet. Im<br />

Rahmen der Fachausstellung<br />

informiert Dachser die Kongressbesucher<br />

am eigenen Stand über die intelligente Verzahnung globaler Supply Chains:<br />

Unter dem Schlagwort „Interlocking“ verknüpft das Unternehmen sein interkontinentales<br />

Luft- <strong>und</strong> Seefracht-Netz mit dem europäischen flächendeckenden Landverkehrsnetz<br />

<strong>und</strong> bietet K<strong>und</strong>en so alle Facetten logistischer Dienstleistung aus einer Hand an.<br />

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Ihrem<br />

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DEUTSCHER LOGISTIK-KONGRESS I SPECIAL<br />

Fiege begleitet<br />

Internationalisierung von Zalando<br />

Onlinehändler schafft mit Standorten<br />

in Italien <strong>und</strong> Polen weitere K<strong>und</strong>ennähe<br />

Mit dem Internetversandhändler<br />

Zalando als K<strong>und</strong>en baut die<br />

Fiege-Gruppe ihr logistisches<br />

Netzwerk in Europa weiter aus. Seit<br />

Dezember 2015 betreibt der<br />

Dienstleister für den deutschen<br />

Onlinehändler dessen erstes<br />

internationales Logistikzentrum in<br />

Italien. Die Zusammenarbeit wird<br />

mit der Investition in einen<br />

Logistikstandort in Polen erweitert.<br />

Den ersten Schritt zum internationalen<br />

Logistiknetzwerk ist Zalando mit dem<br />

20 000 m² umfassenden Satellitenlager in<br />

Stradella im Norden Italiens gegangen,<br />

durch den die italienischen K<strong>und</strong>en bis zu<br />

1,5 Tage schneller ihre Bestellung erhalten.<br />

Etwa 60 Prozent der italienischen Bestellungen<br />

werden an dem Standort bearbeitet.<br />

Auch in Stradella setzt der Internet-<br />

Modehändler auf die Fiege-Gruppe als Betreiber.<br />

Neben der Lagerhaltung <strong>und</strong> der<br />

Distribution verantwortet Fiege an dem<br />

Logistik-Standort auch das Retourenmanagement<br />

für den italienischen Markt.<br />

Mit einem – noch – geringen Marktanteil,<br />

aber einer hohen Wachstumsrate von 17,5<br />

Prozent gilt Italien nicht ohne Gr<strong>und</strong> als<br />

„schlafender Riese“ in der E-Commerce-<br />

Szene in Europa. Um also näher an die italienischen<br />

K<strong>und</strong>en zu rücken <strong>und</strong> die steigende<br />

Nachfrage schnell <strong>und</strong> effizient abdecken<br />

zu können, hat Zalando dieses Pilotprojekt<br />

zur Internationalisierung seines Logistiknetzwerks<br />

gestartet. „Mit der Investition in<br />

die internationale Ausweitung unseres Logistiknetzwerks<br />

prüfen wir den zusätzlichen<br />

Mehrwert, noch näher an unseren K<strong>und</strong>en<br />

zu sein“, so Christoph Stark (r. im Bild), Vice<br />

President Logistics bei Zalando.<br />

Bisher wurden alle Sendungen ins In- <strong>und</strong><br />

Ausland aus den eigenen Logistikzentren in<br />

Deutschland verschickt. Mit dem Eintritt in<br />

den italienischen Logistikmarkt vertraut der<br />

Internetversandhändler so erstmals einem<br />

externen Dienstleister die Distribution der<br />

Onlinebestellungen im Ausland an.<br />

Auf den E-Commerce-Boom<br />

vorbereitet<br />

Aber nicht nur Zalando hat das Potenzial<br />

des italienischen E-Commerce-Markts<br />

identifiziert. Auch der Logistikdienstleister<br />

Fiege bereitet sich auf das „Erwachen<br />

des Riesen“ vor <strong>und</strong> hat hierfür die Weichen<br />

in der Organisation gestellt. Anfang<br />

dieses Jahres ist die Landesgesellschaft<br />

Italien in die Business-Unit Fashion/Online<br />

Retail (F/OR) integriert worden.<br />

„Durch die Integration der italienischen<br />

Standorte können K<strong>und</strong>en in Italien<br />

noch stärker von unserer Expertise im<br />

E-Commerce profitieren“, so Martin<br />

Rademaker, Managing Director Fashion/<br />

Online Retail bei Fiege. „Außerdem können<br />

wir unseren Bestandsk<strong>und</strong>en noch<br />

effizientere internationale Lösungen<br />

anbieten, denn Zalando ist nicht der ein-<br />

16 <strong>f+h</strong> <strong>10</strong>/<strong>2016</strong>


SPECIAL I DEUTSCHER LOGISTIK-KONGRESS<br />

zige multinationale K<strong>und</strong>e von Fiege in<br />

Italien.“<br />

Die angesprochene Expertise kann sich<br />

schon heute sehen lassen: Aus 20 Standorten<br />

in Europa <strong>und</strong> Asien verschickt<br />

Fiege F/OR täglich mehr als <strong>10</strong>0 000 Online-<br />

Bestellungen <strong>und</strong> bearbeitet <strong>10</strong>0 000 Retourenteile<br />

pro Tag.<br />

Zalando setzt auch in Polen auf<br />

Fiege<br />

Gemeinsam präsentieren Vertreter von Zalando <strong>und</strong> Fiege den neuen Logistikstandort in Italien.<br />

Im Bild von links: Giuseppe Tamola, Country Manager Zalando/Italien, Alberto Birolini, Business<br />

Development Manager Fiege/Italien, <strong>und</strong> Christoph Stark, Vice President Logistics Zalando<br />

Vor kurzem begannen die Bauarbeiten für<br />

das neue Logistikzentrum in Gryfino nahe<br />

Stettin/Polen. Ähnlich wie die bereits bestehenden<br />

deutschen Standorte in Mönchengladbach<br />

<strong>und</strong> Erfurt, sowie das zurzeit im<br />

Bau befindliche Logistikzentrum in Lahr,<br />

wird auch die neue Immobilie eine Fläche<br />

von ca. 130 000 m² bieten. In dem Logistikzentrum<br />

sollen zukünftig mehr als 1 000 Mitarbeiter<br />

beschäftigt werden. Zalando-K<strong>und</strong>en<br />

aus allen 15 Märkten, vor allem aber aus<br />

Polen, Deutschland <strong>und</strong> den nordischen<br />

Ländern, sollen von dem Standort ihre Bestellungen<br />

erhalten. „Wir versenden pro<br />

Monat mehrere Millionen Pakete in 15 Länder<br />

Europas. Allein im vergangenen Jahr haben<br />

wir mehr als drei Millionen K<strong>und</strong>en hinzugewonnen.<br />

Nur wenn wir operativ stark<br />

<strong>und</strong> international aufgestellt sind, können<br />

wir den lokalen Bedürfnissen unserer K<strong>und</strong>en<br />

auch in Zukunft erfolgreich begegnen“,<br />

so David Schröder, Senior Vice President<br />

Operations bei Zalando.<br />

„Wir sind stolz, dass unsere Kompetenz in<br />

der Fashionlogistik dazu geführt hat, die Geschäftsbeziehungen<br />

mit unserem Partner<br />

Zalando auszubauen“, so Piotr Kohmann,<br />

Chief Executive Officer (CEO) Fiege/Polen.<br />

Seit dem Jahr 20<strong>10</strong> begleitet Fiege den<br />

Weg des Internetversandhändlers vom Berliner<br />

Start-up (Gründung 2008) zum europäischen<br />

Big Player mit einem Umsatz in<br />

2014 von 2,2 Milliarden Euro. Zu Beginn der<br />

Partnerschaft stand noch die logistische<br />

Expertise des Dienstleisters im Kernmarkt<br />

Deutschland im Vordergr<strong>und</strong>. Mit voranschreitender<br />

Internationalisierung von<br />

Zalando hat sich auch der Dienstleistungsfokus<br />

des Logistikers gewandelt. Heute beliefert<br />

Zalando Online-K<strong>und</strong>en aus 15 europäischen<br />

Ländern <strong>und</strong> profitiert dabei<br />

von den Logistikerfahrungen des Dienstleisters<br />

im europäischen Ausland. „Die<br />

Entwicklung der vergangenen Jahre zeugt<br />

nicht bloß von einer partnerschaft lichen<br />

K<strong>und</strong>enbeziehung, sondern auch von der<br />

Leistungsfähigkeit <strong>und</strong> der Expertise der<br />

Fiege-Gruppe. Aufgr<strong>und</strong> der Flexibilität<br />

<strong>und</strong> Erfahrung in den Bereichen<br />

E-Commerce <strong>und</strong> Fashionlogistik können<br />

wir diesem dynamischen K<strong>und</strong>en stets<br />

Mehrwerte bieten“, betont Rademaker.<br />

Fotos: Fiege<br />

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bloßem Auge nicht erkennbar sind? Was ist, wenn ein Regal angefahren wird <strong>und</strong> Sie nichts davon<br />

wissen? Wie gewährleisten Sie, dass Ihr Regalsystem zwischen den Inspektionen sicher ist?<br />

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Arbeitsplatz wird dadurch erhöht, die Kosten für Inspektionen werden gesenkt.<br />

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DEUTSCHER LOGISTIK-KONGRESS I SPECIAL<br />

Komplexität in der Logistik beherrschen<br />

Die Zukunft gehört der Vernetzung<br />

<strong>und</strong> der Kommunikation. Das heißt:<br />

Alle Warenflüsse müssen künftig<br />

intelligent gesteuert werden. Um diese<br />

zunehmende Komplexität in der<br />

Logistik zu beherrschen, ist immer<br />

mehr IT erforderlich. Diese reicht in<br />

der Intralogistik mittlerweile weit über<br />

Lager <strong>und</strong> Distributionszentren<br />

hinaus. Sie integriert z. B. die<br />

Fertigung oder die Versorgung von Montage-Arbeitsplätzen, aber<br />

auch die Verbraucher. Damit steigert die IT die Wertschöpfung<br />

<strong>und</strong> Profitabilität aller Beteiligten entlang der Lieferkette. Das<br />

wirkt sich auch auf den Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbau aus. Bei der<br />

Entwicklung neuer Lösungen kann der Anteil der Software schon<br />

bis zu 50 Prozent betragen. Je leistungsfähiger diese ist, desto<br />

effizienter ist die Anlage. „Aus diesen Gründen haben wir uns<br />

auch vom Komponentenlieferanten zum Systemanbieter<br />

entwickelt. Damit statten wir unsere Anlagen von Beginn an mit<br />

intelligenter IT aus <strong>und</strong> bieten dem Anwender einen klaren<br />

Mehrwert“, so Thomas Wiesmann, Vertriebsleiter Sortier- <strong>und</strong><br />

Verteiltechnik bei der Beumer Group.<br />

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Auf Anforderungen der Industrie 4.0<br />

reagiert<br />

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Eine Umstellung auf<br />

Industrie 4.0 kann<br />

nicht von heute auf<br />

morgen vollzogen<br />

werden, sondern nur<br />

schrittweise. Dazu<br />

müssen Prozesse in<br />

Teilprozesse<br />

unterteilt sowie<br />

Schichten des<br />

Unternehmens<br />

betrachtet werden.<br />

Hat man jeden<br />

Schritt verstanden, ist die Basis geschaffen, weitere Bausteine zu<br />

implementieren. So wird sichergestellt, dass alles, was nachträglich<br />

in das Gesamtkonzept eingebaut oder verändert wird, sowohl<br />

strukturell als auch infrastrukturell<br />

eingeb<strong>und</strong>en ist.<br />

Das F<strong>und</strong>ament für Industrie 4.0<br />

hat das Unternehmen Still nicht<br />

nur mit Automatisierungslösungen<br />

sowie f<strong>und</strong>ierter<br />

Intralogistikberatung gelegt,<br />

sondern mit Produkten, wie<br />

dem autonom agierenden<br />

Kommissionierfahrzeug iGo<br />

neo CX 20, das mit dem<br />

Bediener zusammenarbeitet<br />

<strong>und</strong> die Effizienz beim Kommissionieren<br />

steigert sowie<br />

Softwareanwendungen, wie<br />

dem Flottenmanagement-Tool<br />

Still neXXt fleet.<br />

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Der Wandel im Diskurs<br />

Die enge Verknüpfung der Logistik mit<br />

Industrie <strong>und</strong> Handel sorgt für eine<br />

große Dynamik <strong>und</strong> einen hohen<br />

Innovationsgrad in der Intralogistik.<br />

Branchenübergreifend führt der<br />

Megatrend Industrie 4.0 zu einer<br />

Vernetzung kompletter Wertschöpfungs-<br />

<strong>und</strong> Lieferketten. „Als einer der<br />

weltweit führenden Lösungsanbieter<br />

für modulare Lager- <strong>und</strong> Logistiksysteme<br />

sowie für skalierbare Software beraten wir unsere K<strong>und</strong>en<br />

umfassend zu allen Aspekten einer effizienten Intralogistik“, so<br />

Klaus Tersteegen, Geschäftsführer, SSI Schäfer. „Gemeinsam<br />

entwickeln <strong>und</strong> implementieren wir Lösungen <strong>und</strong> stehen<br />

unseren K<strong>und</strong>en bei den damit zusammenhängenden Umstellungen<br />

der internen Unternehmensabläufe – unabhängig von<br />

Branche <strong>und</strong> Geschäftsmodell – zur Seite.“<br />

Der deutsche Logistik-Kongress findet in diesem Jahr unter dem<br />

Motto „Den Wandel gestalten“ statt; passend zu den Veränderungen<br />

<strong>und</strong> Herausforderungen in der Logistik. Tersteegen:<br />

„Das Netzwerk aus Experten, Unternehmensgründern <strong>und</strong><br />

Führungskräften aus Industrie, Handel, Dienstleistung, Wissenschaft<br />

<strong>und</strong> Gesellschaft möchten wir nutzen, um auf Basis<br />

unserer Expertise neue Impulse in der Intralogistik zu setzen.<br />

Den Wandel in unserer Branche begleiten wir mit Erfahrung<br />

<strong>und</strong> Innovationen aktiv <strong>und</strong> <strong>fördern</strong> die Entwicklung der<br />

Logistik weiter. So freuen sich unsere Experten im Foyer<br />

Potsdam des Hotels Intercontinental Berlin auf die Gelegenheit<br />

eines Gedankenaustauschs mit Partnern <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en.“<br />

www.ssi-schaefer.com<br />

Logistik aus einer Hand<br />

Unternehmen verlangen im Kontext der<br />

Logistik 4.0 zunehmend umfassende<br />

Lösungen inklusive Transparenz über<br />

die Supply Chain. Die logische<br />

Konsequenz: logistische Material- <strong>und</strong><br />

Datenflüsse im Lager sowie vor- <strong>und</strong><br />

nachgelagerte Transporte <strong>und</strong> Prozesse<br />

müssen enger zusammenwachsen. Der<br />

Kontraktlogistiker der Zukunft muss die komplette Supply Chain<br />

abdecken, angefangen von der Inbo<strong>und</strong>-Logistik über Vormontagen<br />

in der Produktion, k<strong>und</strong>enspezifischer Konfigurationen der<br />

Endprodukte bis hin zu kompletten Life-Cycle Services. Das<br />

langfriste Ziel ist der „One-Stop-Shop“, bei dem ein Produkt über<br />

den ganzen Lebenszyklus hinweg begleitet <strong>und</strong> Mehrwertdienstleistungen<br />

im Bündel angeboten werden. Bis 2020 möchte LGI der<br />

führende herstellerunabhängige Anbieter integrierter Life-Cycle<br />

Services werden. Auch im Bereich B2C müssen Logistiker neue<br />

Geschäftsmodelle entwickeln. Diese umfassen den Bereich des<br />

„Omnichannel E-Commerce“, also die Verbindung unterschiedlicher<br />

Bestell- <strong>und</strong> Vertriebskanäle auf einer Plattform <strong>und</strong> die<br />

Konsolidierung der letzten Meile mit Lieferanten-Management-<br />

Software. LGI präsentiert auf dem BVL-Kongress mit dem<br />

internen Start-up „pakadoo“ eine App-basierte Lösung, mit der<br />

Arbeitnehmer unabhängig vom Paketdienst <strong>und</strong> Online-Shop<br />

Privatpakete am Arbeitsplatz empfangen können. Auch die<br />

Umwelt profitiert, weil Leerfahrten vermieden werden.<br />

www.lgi.de<br />

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SPECIAL I DEUTSCHER LOGISTIK-KONGRESS<br />

Die Welt nach der vierten industriellen<br />

Revolution<br />

Mit der vierten industriellen Revolution ist ein Wandel des<br />

soziotechnischen Systems verb<strong>und</strong>en. Smart Devices werden<br />

diesen Wandel gestalten. Sie werden es dem Menschen<br />

ermög lichen, mit cyberphysischen Systemen zu interagieren.<br />

Dabei stellt sich die Frage, wie Menschen <strong>und</strong> Maschinen in<br />

Zukunft gleichberechtigt zusammenarbeiten. Die Schnittstelle<br />

zwischen den Akteuren wandelt sich: Aus punktueller Kommunikation<br />

wird eine dauerhafte Interaktion, bei der der Mensch über<br />

ein „Assistant Device“ mit den sozialen Netzwerken verb<strong>und</strong>en<br />

ist, auf deren Basis der Dialog von Mensch <strong>und</strong> Maschine organisiert<br />

ist. Die Vision einer Social Networked Industry bringt den<br />

Willen zur sozialen Gestaltung von Arbeit zum Ausdruck. Sie<br />

kennzeichnet das Ziel, digitale Technologien in sozialverträglichem<br />

Maße zu nutzen. Das Fraunhofer-Institut für Materialfluss<br />

<strong>und</strong> Logistik IML hat bereits zahlreiche solcher autonomen,<br />

cyberphysischen Systeme entwickelt.<br />

www.iml.fraunhofer.de<br />

Schlüssel zu Industrie 4.0 in<br />

der Logistik<br />

Das Track-and-Trace-System „Master Data<br />

Analyzer“ aus dem Hause Sick<br />

erfasst die Abmessungen, das<br />

Gewicht <strong>und</strong> den Barcode von<br />

Objekten in einem Schritt. Das<br />

Verwenden von Sende- <strong>und</strong><br />

Empfangslichtgittern<br />

ermöglicht die Vermessung<br />

unabhängig von den Reflexionseigenschaften<br />

des Objekts. Der intuitiv zu bedienende „Master<br />

Data Analyzer“ ermittelt transparente (abhängig vom spezifischen<br />

Anwendungsfall) <strong>und</strong> in Folie verpackte Objekte<br />

zuverlässig. Das Ausrichten der Objekte ist nicht erforderlich. Der<br />

Messvorgang ist in beide Richtungen möglich. Die Datenausgabe<br />

geschieht direkt nach dem Erfassen des Objekts. Das Unterbrechen<br />

des Messvorgangs ist auch möglich.<br />

www.sick.com<br />

Auf dem Weg zur digitalen Logistik<br />

Die Digitalisierung der Logistikprozesse eröffnet der Logistik auf den zunehmend<br />

vernetzten Märkten große Entwicklungschancen. Kein Zweifel, innovative<br />

Technologien wie Cloud Computing, mobile Lösungen oder das Internet der<br />

Dinge bringen höhere Anforderungen an die Reaktionsfähigkeit <strong>und</strong> Flexibilität<br />

von Logistikunternehmen mit sich. SAP unterstützt die Unternehmen dabei,<br />

automatisierte <strong>und</strong> digitalisierte Prozesse in der Supply Chain aufzubauen <strong>und</strong><br />

die Gr<strong>und</strong>lage für flexible, bedarfsgesteuerte Echtzeitnetzwerke zu schaffen, die<br />

alle Logistikpartner einschließen. Auf dem BVL-Kongress ist SAP mit einem<br />

Stand zu den Themen Transportmanagement <strong>und</strong> Lagermanagement vertreten,<br />

auf dem Besucher erfahren können, wie sie zukunftsstarke digitale Technologien<br />

in ihre Lager- <strong>und</strong> Transportlogistik integrieren können.<br />

www.sap.com<br />

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Qualität ist kein Zufall. Sie steckt im Detail <strong>und</strong> ist das Ergebnis kompetenter Köpfe <strong>und</strong> engagierten<br />

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LAGER I TITEL<br />

Langfristige<br />

Partnerschaft<br />

SSI Schäfer realisiert drei Logistikzentren für Boticário-Gruppe<br />

Mit der Realisierung von<br />

drei Großprojekten in Brasilien<br />

hat SSI Schäfer die Effizienz<br />

der Intralogistik <strong>und</strong> die<br />

Servicequalität der Boticário-<br />

Gruppe, eines der weltgrößten<br />

Kosmetik-Franchiseunternehmen,<br />

in den vergangenen drei Jahren<br />

auf ein zukunftsfähiges Niveau<br />

gehoben. 90 000 Palettenstellplätze,<br />

neue Hard- <strong>und</strong><br />

Software-Komponenten,<br />

intelligente Materialflüsse <strong>und</strong> ein<br />

zuverlässiges Projektmanagement<br />

bilden die Gr<strong>und</strong>lage der<br />

Partnerschaft. Lesen Sie mehr.<br />

Die 1977 aus einer kleinen Apotheke<br />

(portugiesisch „O Boticário“) erwachsene<br />

Boticário-Gruppe ist eines der größten<br />

Kosmetik-Franchiseunternehmen der Welt.<br />

Das Sortiment des Unternehmens umfasst<br />

ca. 500 verschiedene Artikel der Körper<strong>und</strong><br />

Gesichtspflege sowie Makeup <strong>und</strong><br />

Haarpflege. Zu der Kette gehören rd. 3 000<br />

Geschäfte für Schönheitsprodukte <strong>und</strong> Parfüms<br />

in Brasilien. Darüber hinaus ist die<br />

Firmengruppe in acht anderen Ländern<br />

vertreten. SSI Schäfer realisierte für das Unternehmen<br />

an den Standorten São Gonçalo<br />

dos Campos, São José dos Pinhais <strong>und</strong> Camaçari<br />

drei Großprojekte, welche die Effizienz<br />

der Boticário-Gruppe seitdem erhöht<br />

haben. Die Franchise-Läden im Norden<br />

<strong>und</strong> Nordosten Brasiliens werden aus dem<br />

neuen Verteilzentrum in São Gonçalo dos<br />

Campos an der Peripherie des brasilianischen<br />

Regenwaldes im B<strong>und</strong>esstaat Bahia<br />

beliefert. „São Gonçalo bildet den Abschluss<br />

einer mehrjährigen Zusammenarbeit,<br />

in der wir für das Kosmetikunternehmen<br />

in Brasilien drei große Lager mit unterschiedlichen<br />

Funktionen errichtetet haben.<br />

Die Anlage in São Gonçalo – hier herrschen<br />

Temperaturen bis zu 35 Grad Celsius im<br />

Schatten <strong>und</strong> eine Luftfeuchtigkeit von<br />

mehr als 90 Prozent – stellte uns dabei vor<br />

physische <strong>und</strong> logistische Herausforderungen.<br />

Doch in partnerschaftlicher Zusammenarbeit<br />

mit dem Betreiber konnten wir<br />

diese meistern“, erklärt Dieter Gelowicz, zuständiger<br />

Projektleiter von SSI Schäfer.<br />

250 km im Landesinneren errichtete das<br />

Intralogistikunternehmen für die Boticário-<br />

Gruppe ein Distributionszentrum mit Förder-<br />

<strong>und</strong> Kommissioniertechnik. 180 Container<br />

Stahl mussten dafür auf die Baustelle<br />

transportiert werden. Vor Ort selbst stand<br />

anfangs kein Strom <strong>und</strong> kein fließend Wasser<br />

zur Verfügung. „Trotz der Extrembedingungen<br />

konnten wir einen zuverlässigen<br />

Projektverlauf sichern <strong>und</strong> die Anlage Anfang<br />

des Jahres termingerecht übergeben“,<br />

berichtet Gelowicz.<br />

30 m ragt das 4-gassige Hochregallager<br />

vor dem Kommissionierbereich des Verteilzentrums<br />

in die Höhe. Auf ca. 20 000 Lagerplätzen<br />

werden dort die Paletten mit Fertigprodukten<br />

aus dem Produktionszentrum<br />

im ca. <strong>10</strong>0 km entfernten Camaçari konsolidiert<br />

<strong>und</strong> für die Auftragskommissionierung<br />

ausgelagert. Die täglichen Anlieferungen<br />

durchlaufen eine automatische Wareneingangskontrolle<br />

<strong>und</strong> gelangen mithilfe<br />

einer Palettenfördertechnik in das Hochregallager.<br />

Dort lagern vier Regalbediengeräte<br />

die sortenreinen Paletten nach Vorgabe<br />

20 <strong>f+h</strong> <strong>10</strong>/<strong>2016</strong>


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01 Die Logistiksoftware sorgt im Verteilzentrum in São Gonçalo dos Campos für effiziente <strong>und</strong><br />

transparente Prozesse<br />

der Logistiksoftware Wamas von SSI Schäfer<br />

doppelttief ein (Bild 01). Dabei sorgt die<br />

Software nach definierten Kriterien für eine<br />

optimale Verteilung der Paletten: Die<br />

Ladungsträger werden auf Stellplätze delegiert,<br />

von denen aus sie sich im späteren<br />

Prozess am effizientesten den angeb<strong>und</strong>enen<br />

Kommissionierarbeitsplätzen zuführen<br />

lassen.<br />

Für die Auftragskommissionierung sind<br />

zwei unterschiedliche Materialflüsse eingerichtet:<br />

Produkte mit hohem Durchsatz<br />

werden von den Regalbediengeräten direkt<br />

im Hochregal an Stellplätze übergeben, aus<br />

denen die Einzelkartons nach Vorgabe von<br />

Wamas von der gegenüberliegenden Stellplatzseite<br />

über das „Pick to Belt“-System<br />

kommissioniert werden. In sechs Kommissioniergängen<br />

auf zwei Ebenen sind dafür<br />

1 300 Palettenstellplätze in der Regalanlage<br />

vorhanden (Bild 02). Die Auftragskommissionierung<br />

geschieht zweistufig. Zunächst<br />

werden die Kartons von der Palette genommen<br />

<strong>und</strong> mithilfe eines mobilen Druckers<br />

etikettiert. Anschließend stellen die Mitarbeiter<br />

die Kartonagen auf ein Förderband,<br />

das die Kartons einer automatischen Entdeckelungsmaschine<br />

zuführt. Die Maschine<br />

öffnet die Kartons für den Zugriff auf die<br />

Einzelprodukte <strong>und</strong> leitet sie anschließend<br />

an den Kommissionierbereich weiter. Anhand<br />

der Label-Informationen führt der<br />

Bandförderer die Kartons exakt an den richtigen<br />

Kommissionierplatz, wo die Auftragskommissionierung<br />

der A-Artikel stattfindet.<br />

Für die Mittel- <strong>und</strong> Langsamdreher der<br />

Auftragsfertigung sind vier manuelle Abfertigungsstationen<br />

eingerichtet. Sie werden


LAGER I TITEL<br />

Erprobte Zusammenarbeit<br />

02 Produkte mit hohem Durchsatz werden über „Pick to Belt“ kommissioniert. In sechs<br />

Kommissioniergängen sind dafür 1 300 Palettenstellplätze in der Regalanlage vorhanden<br />

über die Palettenfördertechnik mit Ganzpaletten<br />

bedient. Die Mitarbeiter nehmen<br />

die erforderliche Anzahl an Kartons ab, etikettieren<br />

sie <strong>und</strong> be<strong>fördern</strong> sie zum jeweiligen<br />

Bedarfsplatz im Kommissionierbereich.<br />

Die angebrochenen Quellpaletten<br />

gelangen über die Palettenfördertechnik<br />

zurück ins Hochregallager, Leerpaletten<br />

werden automatisch aus den Umlauf gezogen,<br />

gestapelt <strong>und</strong> in den Warenausgangsbereich<br />

geführt. Das Versandlager erzielt<br />

auf diese Weise eine Kommissionierleistung<br />

von mehr als 1 800 Kartons pro St<strong>und</strong>e.<br />

„Die von SSI Schäfer realisierte Lösung<br />

für unser Verteilzentrum versetzt uns in<br />

die Lage, unsere Kosmetikprodukte effizient<br />

<strong>und</strong> fehlerfrei zu kommissionieren <strong>und</strong><br />

die Bestellungen flexibel <strong>und</strong> mit hohem<br />

Service-Level schnell <strong>und</strong> nachhaltig in<br />

ganz Brasilien zu verteilen“, erklärt Raul<br />

Paulo Goulart Netto, Logistik-Manager bei<br />

der Boticário-Gruppe.<br />

Tatsächlich ist es nicht das erste gemeinsame<br />

Projekt, das die Boticário-Gruppe <strong>und</strong><br />

SSI Schäfer umgesetzt haben. Bereits 2002<br />

hatte der Kosmetik-Hersteller das Intralogistikunternehmen<br />

mit einem Retrofit-<br />

Projekt für das erste automatisierte Lager<br />

der Firmengruppe beauftragt. „Die Kapazitäten<br />

waren nach einer Erweiterung der<br />

Produktion nicht mehr ausreichend, der<br />

Durchsatz zu langsam“, erklärt Netto.<br />

SSI Schäfer erhielt den Auftrag, das Leergutpufferlager<br />

am Produktionsstandort in<br />

São José dos Pinhais, im brasilianischen<br />

B<strong>und</strong>esstaat Parana, mit effizienter Fördertechnik<br />

direkt an die Produktionslinien anzuschließen<br />

<strong>und</strong> an ein vorhandenes Lager<br />

anzubinden. Die Regalbediengeräte wurden<br />

auf Gassenwechsel ausgelegt, mit moderner<br />

Steuerungstechnik versehen <strong>und</strong> die<br />

Steuerung des Lagers in das Lagerverwaltungssystem<br />

eingepflegt. Der zuverlässige<br />

Projektverlauf <strong>und</strong> die nachhaltige Qualität<br />

des Retrofit-Projekts führten zur weiteren<br />

Zusammenarbeit, die schließlich in drei<br />

Großprojekten partnerschaftlich vertieft<br />

werden konnte.<br />

Effiziente Prozesse in São José<br />

dos Pinhais<br />

Entlang der Wertschöpfungskette richtete<br />

SSI Schäfer seither neben dem Distributionszentrum<br />

in São Gonçalo dos Campos<br />

zwei weitere Logistikzentren in Brasilien<br />

ein. Den Auftakt bildete das Produktionslager<br />

in São José dos Pinhais. Nach erneuter<br />

Erweiterung der Produktionslinien erhielt<br />

SSI Schäfer 2012 von der Boticário-Gruppe<br />

den Auftrag zur Errichtung eines neuen automatisierten<br />

Hochregallagers. „In den vorhandenen<br />

Strukturen wäre eine ausreichende<br />

Kapazitätserweiterung nicht möglich<br />

gewesen“, erläutert Miguel Letenski<br />

Neto, Supply-Chain-Direktor der Boticário-<br />

Gruppe. „Überdies wollten wir die Prozesse<br />

weiter automatisieren.“<br />

Anfang 2013 konnte der Kosmetikhersteller<br />

das neue Produktions- <strong>und</strong> Verteillager<br />

in Betrieb nehmen. In dem 6-gassigen<br />

Hochregallager stehen 24 000 Palettenstellplätze<br />

zur Verfügung. Damit wurde die<br />

Lagerkapazität am Standort auf gleicher<br />

Fläche mehr als verdoppelt. Parallel dazu<br />

wurde die komplette Lagersteuerung auf<br />

die Logistiksoftware Wamas umgestellt.<br />

03 In Camaçari entstand ein 5-gassiges<br />

Hochregallager mit 46 200 Stellplätzen für<br />

eine doppelttiefe Lagerung<br />

22 <strong>f+h</strong> <strong>10</strong>/<strong>2016</strong>


Nach der manuellen Übergabe aus der Produktion<br />

führt ein Eingabeförderer die werkseitig palettierten<br />

Waren an eine Kontrollstation <strong>und</strong> von<br />

dort aus direkt in das Hochregallager. Die Auslagerung<br />

der Ganzpaletten findet über eine fördertechnische<br />

Anbindung des Warenausgangslagers<br />

statt, wo sie manuell aufgenommen <strong>und</strong><br />

zur Verteilung an die Verladestellen übergeben<br />

werden. Dabei sorgt Wamas anhand der Produkteigenschaften<br />

<strong>und</strong> des jeweiligen Artikeldurchsatzes<br />

für die Einhaltung zahlreicher Optimierungsstrategien.<br />

„Die Automation der Prozesse<br />

ermöglicht uns den Versand von täglich<br />

etwa 2 400 Paletten an die regionalen Verteilzentren“,<br />

so Neto. „Damit ist unser Produktionslager<br />

in São José auch bei weiterem Wachstum<br />

zukunftsfähig.“<br />

Modernes Logistikzentrum in<br />

Camaçari<br />

Gleiches gilt für das Versorgungs- <strong>und</strong> Versandzentrum<br />

am Produktionsstandort Camaçari im<br />

B<strong>und</strong>esstaat Bahia. Nur wenige Monate nach<br />

Fertigstellung des Produktionslagers in São José<br />

erhielt SSI Schäfer den Auftrag zur Einrichtung<br />

eines der modernsten Logistikzentren Lateinamerikas.<br />

„Die Effizienzvorteile in São José überzeugten<br />

uns in kürzester Zeit“, erklärt Netto den<br />

Zuschlag. „Daher wollten wir SSI Schäfer auch<br />

für die Logistikzentren an den Werkstandorten<br />

in Camaçari <strong>und</strong> später in São Gonçalo als Partner<br />

an unserer Seite haben.“<br />

In Camaçari entstand ein 5-gassiges Hochregallager<br />

mit 46 200 Stellplätzen für eine doppelttiefe<br />

Lagerung (Bild 03). Gesteuert von<br />

Wamas werden dort Rohstoffe <strong>und</strong> Verpackungsmaterial<br />

für die Produktionsversorgung<br />

<strong>und</strong> den Versand sowie Fertigprodukte bevorratet.<br />

Dementsprechend sind Wareneingang<br />

<strong>und</strong> Auslagerung in drei Bereiche gegliedert.<br />

Im Wareneingang ist ein Bereich den Verpackungsmaterialien<br />

<strong>und</strong> Paletten aus anderen<br />

Lagern zugeordnet <strong>und</strong> der zweite Bereich den<br />

Fertigprodukten des Standorts. Im dritten Bereich<br />

werden Paletten mit Verpackungsmaterialien<br />

<strong>und</strong> Rohstoffen angenommen, die in der<br />

Produktion nicht vollständig aufgebraucht wurden<br />

(Bild 04). Analog die Auslagerungsbereiche:<br />

Der erste Ausgabebereich verbindet das<br />

Hochregallager direkt mit der Parfümfabrik, der<br />

zweite ist nahtlos an die Cremefabrik angeschlossen<br />

<strong>und</strong> mit der Technik des drittes Bereichs<br />

gelangen die Paletten mit den Fertigprodukten<br />

zur Versandstelle, die das Verteilzentrum<br />

in São Gonçalo dos Campos bedient, das<br />

SSI Schäfer Anfang <strong>2016</strong> übergeben hat.<br />

„Die Ausstattung unserer Logistikzentren mit<br />

neuen Technologien bietet uns Qualität, Präzision<br />

<strong>und</strong> Kontrolle ebenso wie Effizienz <strong>und</strong><br />

Flexibilität“, resümiert Netto. „Es hat sich<br />

gezeigt, dass wir mit der Entscheidung für<br />

SSI Schäfer auf einen verlässlichen Partner gesetzt<br />

haben, der uns Lösungen zur Verbesserung<br />

unserer Prozesse bieten <strong>und</strong> diese auch<br />

realisieren kann.“<br />

Fotos: SSI Schäfer, Fotolia<br />

www.ssi-schaefer.com<br />

04 Am Stamdort Camaçari werden Rohstoffe<br />

<strong>und</strong> Verpackungsmaterial für die Produktionsversorgung<br />

<strong>und</strong> den Versand sowie Fertigprodukte<br />

bevorratet


LAGER<br />

Effizient verb<strong>und</strong>en<br />

Brücke zwischen zwei Blechlagern geschlagen<br />

Der Blechverarbeiter Dreeskornfeld<br />

betreibt parallel zwei Stopa<br />

Universal Automatiklager, um sein<br />

umfangreiches Materialsortiment<br />

bevorraten zu können. Eines der<br />

Systeme ist für vier Blechformate<br />

einschließlich des Maxiformats XF<br />

ausgelegt. Die Lager sind über eine<br />

Pendelstrecke verb<strong>und</strong>en; so lassen<br />

sich alle Laserschneidanlagen aus<br />

beiden Systemen versorgen.<br />

Marcus Dreeskornfeld, Geschäftsführender<br />

Gesellschafter der im Jahr 1961<br />

gegründeten Heinz Dreeskornfeld GmbH &<br />

Co. KG, Bielefeld, beginnt den R<strong>und</strong>gang<br />

durch die Fertigung an einem neuen Stopa<br />

Universal Blechlager. „Bei uns sind massive<br />

Probleme hinsichtlich der Lagerkapazität<br />

für Rohbleche aufgetreten, zumal wir auch<br />

k<strong>und</strong>eneigenes Material puffern, welches<br />

r<strong>und</strong> 50 Prozent des Bestandes ausmacht.<br />

Weil es nicht möglich war, unser bestehendes<br />

Automatiklager zu verlängern, haben<br />

wir in ein neues zweites System investiert.<br />

Ein weiterer Gr<strong>und</strong> für diese Entscheidung<br />

war die Tatsache, dass wir zunehmend mit<br />

Tafeln im Maxiformat arbeiten, für die das<br />

alte Lager nicht geeignet ist.“<br />

Lagerfähigkeit um Maxiformat<br />

erweitert<br />

Das neue Automatiklager ist etwa 83 Meter<br />

lang, sieben Meter hoch <strong>und</strong> sechs Meter<br />

breit. Seinen Betrieb hat das Lager im<br />

Februar 2015 aufgenommen <strong>und</strong> stammt<br />

wie das erste System von der Stopa Anlagenbau<br />

GmbH, Achern-Gamshurst. Die<br />

Großlager sind für umfangreiche Materialsortimente,<br />

eine wirtschaftliche Raumnutzung,<br />

direkte Zugriffsmöglichkeiten<br />

auf das Rohmaterial, einen geregelten<br />

Materialfluss, mannarme Abläufe <strong>und</strong><br />

reduzierte Nebenzeiten konzipiert. Als<br />

Ladungsträger dienen System paletten für<br />

Tafeln im Klein- (KF), Mittel- (MF) <strong>und</strong><br />

Großformat (GF) sowie im<br />

2 000 × 4 000 mm messenden Maxiformat<br />

(XF). Im Zuge der Erweiterung auf das XF-<br />

Format hat das Unternehmen zugleich<br />

seine Ablaufprozesse optimiert.<br />

Hätte Dreeskornfeld sich entschieden,<br />

das XF-Format in Kragarmregalen zu lagern,<br />

würden die Bleche stark durchbiegen.<br />

Zudem bestünde die Gefahr von Beschädigungen,<br />

weil Gabelstapler das Material zu<br />

den Bearbeitungsmaschinen transportieren<br />

müssten. Darüber hinaus resultiert aus<br />

der Lagerung aller Bleche in den Automatiklagern<br />

der Vorteil einer permanenten Bestandskontrolle.<br />

Via Pendelstrecke verb<strong>und</strong>en<br />

Marcus Dreeskornfeld ist auf die Brücke<br />

gestiegen, welche die Lager miteinander<br />

verbindet. Er deutet auf den Transportwagen,<br />

der mit einer Geschwindigkeit von<br />

30 m/min zwischen den Systemen pendelt.<br />

„Aufgr<strong>und</strong> dieser Verbindung besteht die<br />

Möglichkeit, alle unsere Laserschneidanlagen<br />

mit allen von uns zu verarbeitenden<br />

Materialqualitäten in den Tafelformaten KF,<br />

MF <strong>und</strong> GF zu beliefern. Unabhängig davon,<br />

in welchem der beiden Lager sie liegen. Zu<br />

berücksichtigen ist gegebenenfalls ein längerer<br />

Verfahrweg, sodass das Material entsprechend<br />

früher anzufordern ist. Das XF-<br />

Format benötigen wir ausschließlich im<br />

neuen Lager, weil nur dort Maschinen angeb<strong>und</strong>en<br />

sind, die diese Tafelgröße bearbeiten<br />

können.“<br />

Eine Herausforderung hat im Einmessen<br />

des zweiten Blechlagers gelegen. Stopa hat<br />

das Lager exakt parallel <strong>und</strong> zur Achse am<br />

ersten System ausrichten müssen. Außerdem<br />

hat sich eine Mindesthöhe der Brückenunterkante<br />

von 4,5 m ergeben, damit<br />

24 <strong>f+h</strong> <strong>10</strong>/<strong>2016</strong>


LAGER<br />

Gabelstapler unter der Pendelstrecke hindurchfahren können. Aus<br />

diesem Gr<strong>und</strong> dürfen auch keine Stützen im Fahrweg der Flurförderzeuge<br />

stehen.<br />

Die Blechlager, die mit Festplatzlagerung arbeiten, versorgen die<br />

Laserschneidanlagen. Der tägliche Umschlag an Rohmaterial liegt<br />

bei 50 bis 60 Tonnen, Restbleche lagert das mittelständische Unternehmen<br />

nicht zurück.<br />

Dreeskornfeld setzt auf eine hohe Fertigungstiefe. Zum Leistungsspektrum<br />

zählen die 2D-Lasertechnik <strong>und</strong> 2D-Laser-Stanztechnik,<br />

Abkanten, Schweißen, Entgraten <strong>und</strong> Richten. Hinzu kommen<br />

mechanische Fertigungsschritte, Oberflächenbearbeitung,<br />

Montage, Konstruktion sowie die Bereiche Lager <strong>und</strong> Logistik.<br />

Christine Dreeskornfeld, neben ihrem Bruder Geschäftsführende<br />

Gesellschafterin, zeigt Produktmuster ihres Unternehmens. „Wir<br />

fertigen Verkleidungen, Gehäuse, Behälter <strong>und</strong> Schweißbaugruppen<br />

aus Stahlblech, Edelstahl <strong>und</strong> Aluminium. Die Ideen r<strong>und</strong> um<br />

den Werkstoff Blech erarbeiten wir gemeinsam mit unseren vor allem<br />

regional ansässigen K<strong>und</strong>en.“<br />

Gefertigt werden hauptsächlich Klein- <strong>und</strong> Großserien für die<br />

Landtechnik, den Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbau, den Fahrzeugbau<br />

sowie seit Kurzem in beträchtlichem Umfang für Fördertechnikhersteller.<br />

Laufzeiten der Anlagen erhöht<br />

Der Betreiber profitiert von einer gesteigerten Produktivität. Dazu<br />

trägt auch das Zweimast-Regalbediengerät des neuen Lagers bei,<br />

das mit einer beidseitig ausfahrbaren dreiteiligen Teleskopgabel für<br />

die vier Formate ausgestattet ist. Das Regalbediengerät erreicht<br />

Geschwindigkeiten von 150 m/min beim Fahren, 23 m/min beim<br />

Heben <strong>und</strong> 25 m/min bei der Gabelfahrt. Um Kollisionen beim Einlagern<br />

zu vermeiden, kontrolliert das mit zwei Beladehöhen versehene<br />

Regalbediengerät automatisch die Beladehöhe der Lagerplätze<br />

sowohl unter- als auch oberhalb des angewählten Lagerplatzes.<br />

In Anbetracht der effizienten Lösung zieht Marcus Dreeskornfeld<br />

ein positives Fazit: „Durch die Investition in das zweite Automatiklager<br />

konnten wir die Laufzeiten der Anlagen erhöhen. Zudem haben<br />

wir einen ständigen Überblick über die Materialbestände, bei<br />

denen es seitdem auch keine Fehlbuchungen mehr gab. Darüber<br />

hinaus profitieren wir von weniger Staplerverkehr <strong>und</strong> einer hohen<br />

Verfügbarkeit.“<br />

Foto: Stopa Anlagenbau<br />

www.stopa.com<br />

Eine Station für vier Blechformate<br />

Ein Merkmal des neuen mit 725 Lagerplätzen ausgestatteten Stopa<br />

Universal Großlagers ist dessen Wareneingangsstation, über die<br />

sich alle vier Formate einlagern lassen. Spezialisiert auf k<strong>und</strong>enspezifische<br />

Lösungen hat der Hersteller ein Konzept mit einem stationären<br />

Scherenhubtisch entwickelt. Dieser ist mit Ablagestempeln,<br />

die formatabhängig zusammen aus- <strong>und</strong> einfahren, sowie mit einem<br />

Kettenförderer versehen. Der Förderer verfügt über Auflagestränge<br />

für die Systempaletten, die entsprechend den Blechformaten<br />

angeordnet sind. Eine Besonderheit besteht darin, dass die Station<br />

mit vertikal beweglichen Blechanschlägen ausgerüstet ist, die<br />

längs- <strong>und</strong> stirnseitig – den Formaten angepasst – eingebaut sind.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der softwaregesteuerten Abläufe entfallen die sonst üblichen<br />

manuell zu steckenden Anschläge. Stattdessen bildet sich automatisch<br />

ein auf die jeweilige Tafelgröße abgestimmtes Koordinateneck,<br />

an dem der Staplerfahrer das Blechpaket beim Einlagern<br />

ausrichtet <strong>und</strong> so exakt positioniert. Ist die gewünschte Position erreicht,<br />

wird ihm dies durch eine optische Anzeige bestätigt.<br />

Das nach DIN EN ISO 9001 <strong>und</strong> 14001 zertifizierte Unternehmen<br />

beschäftigt ca. <strong>10</strong>0 Mitarbeiter. Produziert wird an fünf Tagen in der<br />

Woche in jeweils drei Schichten <strong>und</strong> bei Bedarf auch samstags. Die<br />

beiden Lager versorgen zusammen zwölf Laserschneidanlagen.<br />

Sechs dieser Maschinen hat das Unternehmen mithilfe von Handling-Einrichtungen<br />

automatisch an das neue Lager angeb<strong>und</strong>en,<br />

das für eine Anbindungskapazität von neun Maschinen konzipiert<br />

ist. Drei Anlagen sind auf die gleiche Weise mit dem alten System<br />

verb<strong>und</strong>en.<br />

Marcus Dreeskornfeld geht zu dem Lager in der benachbarten<br />

Halle, das seinen Betrieb 1998 aufgenommen hat <strong>und</strong> 20<strong>10</strong> durch<br />

ein Retrofit modernisiert worden ist. „Die drei weiteren Anlagen beliefern<br />

wir nicht direkt aus dem System, sondern durch Stapler.“ Zu<br />

diesem Zweck hat Stopa im zuerst errichteten Lager je eine Warenausgangs-<br />

<strong>und</strong> Wareneingangsstation installiert. Weil diese beiden<br />

Stationen mit Übergabeplätzen für die drei hier liegenden Blechformate<br />

ausgerüstet sind, ist die termingerechte Belieferung der manuell<br />

angegliederten Bearbeitungsmaschinen ebenfalls sichergestellt.<br />

<strong>f+h</strong> <strong>10</strong>/<strong>2016</strong> 25<br />

Pierau.indd 1 21.09.<strong>2016</strong> 13:33:05


LAGER I INTERVIEW<br />

Die Entwicklung strukturiert vollzogen<br />

Im Gespräch mit Andrea Schulte, Geschäftsführende Gesellschafterin der Schulte Lagertechnik<br />

Von den frühen Anfängen bis heute<br />

hat das Unternehmen Schulte<br />

Lagertechnik aus S<strong>und</strong>ern einen<br />

konsequenten Weg beschritten.<br />

Über die einzelnen Stationen von<br />

der Gründung im Jahre 1921 bis<br />

heute <strong>und</strong> die Pläne für die Zukunft<br />

sprach die Redaktion <strong>f+h</strong> mit<br />

Andrea Schulte, Geschäftsführende<br />

Gesellschafterin der Gebrüder<br />

Schulte GmbH & Co. KG, Schulte<br />

Lagertechnik.<br />

Frau Schulte, Ihr Unternehmen Schulte<br />

Lagertechnik konnte kürzlich auf sein<br />

95-jähriges Bestehen zurückblicken. Wo<br />

lagen im Gründungsjahr 1921 die Wurzeln<br />

des Unternehmens?<br />

Als mein Großvater das Unternehmen<br />

1921 gründete, trugen wir im Firmennamen<br />

den Zusatz Metallwarenfabrik. Bis<br />

heute ist der Werkstoff Metall das Ausgangsmaterial<br />

für unsere Produkte. Wenngleich<br />

natürlich in einer ganz anderen Art.<br />

In der Gründerzeit waren Vitragenstangen,<br />

Regalen für industrielle Anwendungen<br />

vollzog sich dann im Jahre 1982, ab 1989<br />

kamen schließlich Schwerlastregale dazu.<br />

Der Bau eines Hochregallagers im Jahr<br />

1999 markierte den Wandel zum Systemhersteller<br />

<strong>und</strong> unseren Einstieg in Großprojekte.<br />

Heute verfügen Sie über ein breit<br />

gefächertes Produktspektrum, mit dem<br />

sich nahezu alle Ansprüche in der<br />

modernen Lagertechnik für Industrie <strong>und</strong><br />

Handel erfüllen lassen. Die Betreiber<br />

erwarten heute aber nicht nur das Regal,<br />

sondern ein umfassendes Leistungsangebot<br />

um das Regal herum. Wie ist<br />

Schulte Lagertechnik in diesem Kontext<br />

aufgestellt?<br />

Ja, das ist richtig. Es geht heute nicht mehr<br />

nur um das Kernprodukt Regal. Von uns<br />

als Regalhersteller wird in zunehmender<br />

Weise auch die entsprechende Planungs<strong>und</strong><br />

Beratungskompetenz erwartet. Wir<br />

beraten den K<strong>und</strong>en, schauen uns seine<br />

Prozesse an <strong>und</strong> erarbeiten dann gemeinsam<br />

mit ihm die passende Lagerlösung.<br />

Besuchen unsere Vertriebstechniker <strong>und</strong><br />

Ingenieure heute ihre K<strong>und</strong>en, gehören<br />

CAD-Zeichnungen <strong>und</strong> neuerdings auch<br />

3D-Visualisierungen quasi zum Handgepäck.<br />

Natürlich gehört zu unserem Service,<br />

dass wir unserem K<strong>und</strong>en alles aus<br />

„Das Schaffen innovativer Produkte zur Lösung<br />

der K<strong>und</strong>enanforderungen ist unser Business“<br />

Logisch: steht für die Logik <strong>und</strong> die richtige<br />

Lösung.<br />

Lagern: steht für das Lager <strong>und</strong> die Erfahrung,<br />

die wir in mehr als 50 Jahren Regalproduktion<br />

sammeln konnten.<br />

In unserer globalen Wirtschaftswelt <strong>und</strong><br />

aufgr<strong>und</strong> eines sich stetig ändernden<br />

Käuferverhaltens ändern sich auch die<br />

Anforderungen der Betreiber. Was<br />

bedeutet das für Ihre Produkt- <strong>und</strong><br />

Innovationspolitik?<br />

Als ich vor 25 Jahren in unserem Unternehmen<br />

anfing, wurden große Projekte<br />

hauptsächlich im Bereich der Palettenregale<br />

realisiert. Fachbodenregalanlagen<br />

dagegen hatten damals eine eher geringere<br />

Bedeutung. Das hat sich aufgr<strong>und</strong> des<br />

weiterhin rasant wachsenden E-Commerce-Markts,<br />

gewandelt. So setzen Onlinehandelsunternehmen<br />

heute verstärkt auf<br />

den Einsatz mehrgeschossiger Fachbodenregalanlagen<br />

aus denen heraus eine<br />

einfache Kommissionierung <strong>und</strong> ein flexibles<br />

reagieren auf Veränderungen im Käuferverhalten<br />

möglich ist. Durch unseren<br />

Multiplus-Fachboden mit 25 Millimeter<br />

Kantenhöhe können wir hier Vorteile generieren,<br />

da wir bis zu 25 Prozent mehr<br />

Lagerkapazität auf<br />

gleicher Fläche<br />

schaffen. Darüber<br />

hinaus<br />

haben wir<br />

die Multiplus-Reihe<br />

vielleicht besser bekannt als Gardinenstangen,<br />

unser erstes, übrigens auch sehr<br />

stark nachgefragtes Produkt. Zierten doch<br />

zu dieser Zeit Scheibengardinen, die von<br />

den Stangen gehalten wurden, nahezu<br />

jedes Fenster. Ein einfaches Metallprodukt,<br />

das zunächst im Keller des Familienhauses<br />

per Hand von zwei bis drei Mitarbeitern<br />

gefertigt wurde.<br />

Nach dem zweiten Weltkrieg haben wir<br />

dann die verschiedensten Metallprodukte<br />

für den Privatgebrauch hergestellt. Ein<br />

Rennerartikel war in den 50er-Jahren der<br />

Einkaufsroller, eine Einkaufstasche auf<br />

Rädern. Auch in den folgenden Jahren<br />

bestimmten Metallprodukte für den Haushalt,<br />

zum Beispiel leichte Regale für Vorrat<br />

<strong>und</strong> Keller, weitgehend das Portfolio unseres<br />

Unternehmens. Der Wandel hin zu<br />

einer Hand anbieten. Also auch die Montage<br />

der Regalanlage vornehmen. Zudem<br />

bieten wir als weiteren Service einen Lagercheck<br />

<strong>und</strong> Regalinspektionen an. Unter<br />

Service verstehen wir aber auch die Schulung<br />

unserer Fachhändler in der Schulte<br />

Akademie, die wir vor drei Jahren gegründet<br />

haben.<br />

Das hört sich an wie ein R<strong>und</strong>um-<br />

Sorglos-Paket <strong>und</strong> die Basis Ihrer<br />

Firmenphilosophie lieber logisch<br />

lagern. Was muss sich der<br />

Anwender unter diesem Slogan<br />

vorstellen?<br />

Lieber: steht für die Leidenschaft<br />

<strong>und</strong> Begeisterung mit der<br />

mein Team <strong>und</strong> ich arbeiten.<br />

26 <strong>f+h</strong> <strong>10</strong>/<strong>2016</strong>


INTERVIEW I LAGER<br />

Die Schulte Akademie: Erfahren worauf es fachlich ankommt<br />

Im Jahre 2013 gegründet, ist die Schulte Akademie heute fester<br />

Bestandteil der strategischen Unternehmensausrichtung. „Wir<br />

wollten damals“, so Andrea Schulte, Geschäftsführende Gesellschafterin<br />

der Schulte Lagertechnik, „eine Einrichtung schaffen, in<br />

der wir unseren Fachhandelspartnern umfassendes Wissen für<br />

das Tagesgeschäft vermitteln.“<br />

Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> bietet die Akademie den Handelspartnern<br />

des Unternehmens ein umfassendes Seminar- <strong>und</strong> Schulungsprogramm<br />

r<strong>und</strong> um die Produkte aus dem Schulte-Portfolio<br />

<strong>und</strong> darauf basierenden lagerlogistischen Lösungen für nahezu<br />

alle Anwendungsbereiche der Industrie <strong>und</strong> des Handels.<br />

Qualifizierte Referenten, Mitarbeiter<br />

von Schulte Lagertechnik <strong>und</strong> externe<br />

Spezialisten, z. B. für die Ausbildung<br />

zum Regalprüfer oder für das<br />

Verkaufstraining , geben in exakt<br />

definierten Schulungseinheiten <strong>und</strong><br />

praxisnahen Veranstaltungen ihr<br />

umfassendes Wissen weiter <strong>und</strong><br />

erhöhen so die Kompetenzen der<br />

Fachhändler in Beratung, Planung<br />

<strong>und</strong> Vertrieb.<br />

Allesamt Faktoren, die helfen die<br />

Erfolgspotenziale weiter auszubauen.<br />

So bietet die Schulte Akademie den Teilnehmern z. B.:<br />

n Produktschulungen – Lagertechnik in allen Details.<br />

n Händlertagungen – alles Wissenswerte zum erfolgreichen<br />

Vertrieb.<br />

n Ausbildung zum zertifizierten Regalprüfer.<br />

n Schulungen zu Softwaretools – Angebotsoptimierung mit Tools<br />

wie dem pCon Planner.<br />

Aber nicht nur Fachhandelspartner können vom Veranstaltungsprogramm<br />

der Schulte Akademie profitieren. Genutzt wird die<br />

Akademie auch für breit gefächerte Weiterbildungsmaßnahmen<br />

– von der Produktschulung bis zum Verkaufstraining – der<br />

eigenen Mitarbeiter.<br />

Eine Tagung, auf der über die<br />

Erfahrungen bei der Regalinspektion<br />

referiert <strong>und</strong> diskutiert wird, ergänzt<br />

das Akademie-Angebot auf ideale<br />

Weise.<br />

Und weil es morgen vielleicht schon<br />

bessere Argumente gibt als gestern,<br />

aktualisieren die Verantwortlichen<br />

der Akademie das Schulungs- <strong>und</strong><br />

Seminarangebot permanent.<br />

Quelle: Schulte Lagertechnik<br />

um einen Fachboden mit 85 Kilogramm Tragfähigkeit ergänzt, da<br />

viele Onlinehändler nur leichte Fachlasten einbringen müssen.<br />

Eine Innovation für den Onlinehandel ist sicherlich auch, dass<br />

innerhalb der Multiplus-Familie jetzt auch ein Fachboden mit<br />

1 500 Millimeter Länge verfügbar ist.<br />

Sie haben soeben den Onlinehandel erwähnt, für den ja ein<br />

schnelles <strong>und</strong> flexibles reagieren auf die K<strong>und</strong>enwünsche<br />

oberstes Gebot ist. Wie entspricht Ihr Unternehmen den dahinter<br />

stehenden Ansprüchen?<br />

Damit unsere K<strong>und</strong>en ihre Verpflichtungen gegenüber ihren K<strong>und</strong>en<br />

einhalten können, sind zum einen eine hohe Lagerverfügbarkeit<br />

<strong>und</strong> eine schnelle Lieferzeit wichtig. Wir haben mittlerweile<br />

für Standardprodukte einen 72-St<strong>und</strong>en-Lieferservice <strong>und</strong> bieten<br />

unseren Fachhändlern zukünftig ein Tracking-System zur Nachverfolgung<br />

unserer Ware an. Die weitere Digitalisierung aller Prozesse<br />

in unserem Unternehmen ist ein wichtiger Aspekt in diesem<br />

Kontext, an dem wir im Moment intensiv arbeiten.<br />

zitäten stärker ausbauen <strong>und</strong> unsere Planungs- <strong>und</strong> Beratungskompetenz<br />

weiter individualisieren. Mittlerweile ergänzen wir<br />

viele Planungen durch eine 3D-Visualisierung beziehungsweise<br />

ein Video. Diese Medien helfen, dass der K<strong>und</strong>e sich sein neues<br />

Lager viel besser vorstellen kann <strong>und</strong> letztlich seine individuelle<br />

Lagerlösung bekommt. Wie wir sagen: lieber logisch lagern.<br />

Vielen Dank für das Gespräch<br />

Die Fragen stellte Reiner Wesselowski, Herausgeber <strong>f+h</strong><br />

Fotos: Schulte Lagertechnik<br />

www.schulte-lagertechnik.de<br />

Bringt man das Gespräch auf den Punkt, so kann die Schlussfrage<br />

eigentlich nur lauten: Wo möchten Sie Ihr<br />

Unternehmen in den nächsten Jahren positioniert sehen?<br />

Ich sehe hier eigentlich zwei wichtige Entwicklungsrichtungen:<br />

Zum einen werden wir in unserem Standardgeschäft<br />

die Prozesse immer weiter digitalisieren, sodass<br />

sich unsere Vertriebsmitarbeiter noch besser mit den<br />

Themen unserer K<strong>und</strong>en beschäftigen können.<br />

Zum anderen sehen wir im Projekt geschäft, dass die<br />

Regalanlagen <strong>und</strong> Lagersysteme zunehmend größer<br />

<strong>und</strong> komplexer werden. Um für diese Entwicklung<br />

noch besser gerüstet zu sein, werden wir unsere Kapa-<br />

<strong>f+h</strong> <strong>10</strong>/<strong>2016</strong> 27<br />

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FLURFÖRDERZEUGE<br />

Automatisierung schafft Zugang<br />

zu Industrie 4.0<br />

Nachbericht zur Hamburger Staplertagung <strong>2016</strong> an der Helmut-Schmidt-Universität<br />

Sabine Vogel<br />

Anfang Juli <strong>2016</strong> zog es Experten<br />

aus der Flurförderzeugbranche <strong>und</strong><br />

weitere Interessierte erneut an die<br />

Elbe. Auf der 11. Hamburger<br />

Staplertagung dominierte die<br />

Automatisierung in all ihren<br />

Facetten. Aber auch aktuelle<br />

Forschungsprojekte, das interaktive<br />

Zusammenspiel von Mensch <strong>und</strong><br />

Maschine, weiterentwickelte<br />

mechanische Komponenten sowie<br />

das Thema Sicherheit kamen nicht<br />

zu kurz.<br />

Sabine Vogel ist freie Fachjournalistin,<br />

Dortm<strong>und</strong><br />

Der Forderung nach zunehmender Automatisierung<br />

<strong>und</strong> Vernetzung dürfen<br />

<strong>und</strong> wollen sich auch die Hersteller von<br />

Flurförderzeugen nicht verschließen.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich Neuland betritt man dabei<br />

jedoch nicht. Wie Dr. Klaus-Dieter Rosenbach,<br />

Vorstand Logistiksysteme bei der<br />

Jungheinrich AG, Hamburg, in seinem Einführungsvortrag<br />

betonte, hätten viele Elemente<br />

von Industrie 4.0 bereits vor Jahrzehnten<br />

Einzug in die Praxis gehalten.<br />

Gleichwohl sei noch einiges zu leisten, wie<br />

Peter Dibbern, Leiter Gr<strong>und</strong>lagenentwicklung,<br />

ebenfalls Jungheinrich AG, im Pressegespräch<br />

betonte. Man werde den Industrie-4.0-Gedanken<br />

weiterentwickeln <strong>und</strong><br />

dabei vor allem auch die Kommunikation<br />

zwischen Mensch <strong>und</strong> Maschine weiter verbessern.<br />

Wenngleich derzeit nicht so im Fokus<br />

stehend, jedoch nicht minder anspruchsvoll,<br />

sei das Thema Sicherheit. „Daran<br />

müssen wir arbeiten <strong>und</strong> werden es“, so<br />

Dibbern.<br />

Spezialisierte Flurförderzeuge<br />

werden populärer<br />

Prof. Dr.-Ing. Karl-Heinz Wehking, Leiter<br />

des Instituts für Fördertechnik <strong>und</strong> Logistik<br />

an der Universität Stuttgart, stellte den<br />

rd. 180 Teilnehmern das Gemeinschaftsforschungsprojekt<br />

Arena 2036 (Active Research<br />

Environment for the Next Generation<br />

of Automobiles) vor. Bis zum Jahr 2036,<br />

dem 150-jährigen Jubiläum des Automobils,<br />

sollen neue Anwendungen auf dem<br />

eigens eingerichteten Campus sukzessive<br />

implementiert <strong>und</strong> so der Weg für den Automobilbau<br />

der Zukunft bereitet werden.<br />

Im Zuge dessen werden die Ergebnisse der<br />

Entwicklungs- <strong>und</strong> Konstruktionsforschung<br />

in der „Forschungsfabrik“ praktisch<br />

erprobt. Ob die Aktivitäten in die<br />

richtige Richtung laufen, werde sich jedoch<br />

erst in einigen Jahren zeigen. Sicher<br />

ist nach Einschätzung Wehkings bereits<br />

heute, dass Flurförderzeuge herkömmlicher<br />

Bauart in den Montagewerken der<br />

Zukunft keine Rolle mehr spielen. Stattdessen<br />

werde das Bild geprägt sein von<br />

spezialisierten fahrerlosen Transportfahrzeugen.<br />

Eine staplerfreie Produktion ist nach Ansicht<br />

von Dr. Günter Ullrich, Leiter der Interessengemeinschaft<br />

Forum-FTS, Voerde,<br />

gar nicht mehr so fern. Vielmehr habe aus<br />

seiner Sicht der manuell bediente Gabelstapler<br />

seine beste Zeit bereits hinter sich.<br />

28 <strong>f+h</strong> <strong>10</strong>/<strong>2016</strong>


FLURFÖRDERZEUGE<br />

Auch die in der Automobilproduktion geschätzten<br />

Routenzüge würden von kleinen,<br />

fahrerlosen Unterfahrtransportfahrzeugen<br />

verdrängt. „Schluss mit dem Chaos – auspacken,<br />

einschalten, loslegen!“, so die Vision<br />

des FTS-Experten. In letzter Konsequenz<br />

werden fahrerlose Transportsysteme als<br />

„Big-Data-Lieferant für Industrie 4.0“ fungieren.<br />

Die große Herausforderung bestünde<br />

darin, das damit einhergehende, extrem<br />

steigende Datenvolumen zu managen. Ullrich<br />

appelliert daher an die Hersteller, ihre<br />

IT-Kompetenzen <strong>und</strong> auch die Kapazitäten<br />

im Bereich der Softwareentwicklung drastisch<br />

zu stärken.<br />

Autonomes Fahren umgesetzt<br />

Christian Fischer <strong>und</strong> Volker Viereck, beide<br />

Still GmbH, Hamburg, zeigten in einer<br />

Videosequenz, wie der autonom fahrende<br />

Niederhub-Kommissionierer iGo neo CX 20<br />

dem Mitarbeiter auf Schritt <strong>und</strong> Tritt folgt,<br />

ohne explizite Fahrbefehle zu erhalten.<br />

„Der Weg bis zur Realisierung des iGo neo<br />

war ebenso lang wie beschwerlich“, waren<br />

sich Fischer <strong>und</strong> Viereck einig. Elf Jahre Erfahrung<br />

in der Robotik – seit Vorstellung des<br />

ersten autonomen Gabelstaplers im Jahr<br />

2005 – hätten gezeigt, wie wichtig die Sensorik<br />

sei. „Wir partizipieren von dieser Entwicklung“,<br />

betonte Viereck.<br />

Dr. Stefan Wenzel, Director Electrics/Eletronics<br />

Integration Projects von der Kion<br />

Group AG, Wiesbaden, fokussierte in seinem<br />

Vortrag Wirtschaftlichkeits- <strong>und</strong> Sicherheitsaspekte<br />

beim Einsatz von Lithium-Ionen-Batterien.<br />

Trotz zahlreicher, inzwischen<br />

auch weitläufig bekannter Vorteile<br />

habe sich diese Technologie im Bereich<br />

der Elektrogegengewichtsstapler bislang<br />

nicht durchsetzen können. Nach wie vor<br />

herrsche Skepsis. Anspruch von Kion sei es,<br />

genau das zu ändern. So gab Wenzel Einblick<br />

in umfangreiche Gefährdungsanalysen<br />

<strong>und</strong> zeigte zudem anhand von Berechnungen<br />

auf, dass der Einsatz von Lithium-<br />

Ionen-Batterien bereits heute bei etwa der<br />

„Eine zukünftige Automobilproduktion ohne Takt <strong>und</strong> Band erfordert weitere<br />

Innovationsleistungen im Bereich der Intralogistik sowie völlig neuartige,<br />

zusätzliche Ladungsträger“<br />

Prof. Dr.-Ing. Karl-Heinz Wehking, Leiter des Instituts für Fördertechnik<br />

<strong>und</strong> Logistik (IFT), Universität Stuttgart<br />

Hälfte aller Anwendungen in Elektrogegengewichtsstaplern<br />

wirtschaftlicher ist, als bei<br />

Bleisäurebatterien.<br />

Sicherheit war das Thema von Dr. Anatoly<br />

Sherman, Business Unit Manager 3D<br />

compact Systems bei der Sick AG, Waldkirch:<br />

„Erfahrungsgemäß passieren Unfälle,<br />

bei denen Personen von Flurförderzeugen<br />

angefahren werden, im Allgemeinen<br />

dann, wenn sich das Gerät in Rückwärtsbewegung<br />

befindet.“ Weil Fahrer u. U. vier<br />

bis fünf St<strong>und</strong>en am Stück ihre Arbeit verrichten,<br />

seien Aufmerksamkeitsdefizite<br />

unvermeidlich. Hier setzt der Hersteller<br />

mit Assistenzsystemen an, die in privaten<br />

Pkw vielfach schon gebräuchlich sind, bei<br />

Staplern jedoch noch nicht zur Standardausrüstung<br />

gehören. Die vorgestellten Lösungen<br />

basieren auf 3D-Technologie, erkennen<br />

Hindernisse in der Umgebung<br />

<strong>und</strong> warnen den Fahrer in kritischen Situationen<br />

durch akustische <strong>und</strong> optische Signale.<br />

Spezielle Algorithmen filtern irrelevante<br />

Informationen aus der Umgebung<br />

heraus, etwa Bodenunebenheiten innerhalb<br />

einer Halle oder Bordsteine im Außenbereich.<br />

Das System funktioniere laut<br />

Sherman wie gut trainierte Augen. Vor<br />

dem Hintergr<strong>und</strong> seien Beeinträchtigungen<br />

bei Starkregen oder Schnee folglich<br />

nicht auszuschließen.<br />

Sicherheit <strong>und</strong> Effizienz steigern<br />

In der Sequenz „Wissenschaft / Forschung“<br />

skizzierte Sergey Stepanyuk vom Lehrstuhl<br />

für Maschinenelemente <strong>und</strong> Technische<br />

„Angesichts zunehmend kleinerer Ladeeinheiten müssen wir unsere<br />

Vorstellungen von Flurförderzeugen erweitern – <strong>und</strong> zwar in Richtung<br />

miniaturisierter fahrerloser Transportsysteme“<br />

Prof. Dr.-Ing. Rainer Bruns, Leiter des Lehrstuhls für Maschinenelemente <strong>und</strong><br />

Technische Logistik (MTL), Helmut-Schmidt-Universität, Hamburg<br />

Logistik der Helmut-Schmidt-Universität<br />

Hamburg den Stand der Untersuchungen<br />

zur Verringerung des Eigengewichts von<br />

Gegengewichtsstaplern. Das Ziel ist ein daraus<br />

resultierender verringerter Energieverbrauch,<br />

ohne dass dies zu Lasten der Standfestigkeit<br />

geht.<br />

Björn Eilert, Abteilungsleiter Produktionsautomatisierung<br />

am Institut für Integrierte<br />

Produktion Hannover (IPH), berichtete<br />

über Forschungsarbeiten zur interaktiven<br />

Steuerung von fahrerlosen Transportsystemen.<br />

Anspruch sei es, die Maschine in<br />

der Art zu befähigen, dass sie die natürliche<br />

Kommunikation des Menschen per Sprache<br />

<strong>und</strong> Gestik versteht.<br />

Im Vortragsblock zum Thema „Mechanische<br />

Komponenten“ zeigte Tim de Witte<br />

von Camso Inc., Ghent (Belgien), Optimierungspotenzial<br />

bei Super-Elastic (SE)-Reifen<br />

auf. Nun sei es gelungen, durch Eingriffe<br />

bei der Reifen- <strong>und</strong> Felgengeometrie sowie<br />

der Gummiwerkstoffe die Seitensteifigkeit,<br />

Tragfähigkeit sowie den Rollwiderstand bei<br />

verringertem Materialeinsatz weiter zu verbessern.<br />

Im letzten Vortrag des Tages stellte Dr.<br />

Susanne Frohriep, Development Engineer<br />

Ergonomics, ein neu konzipiertes Sitzkonzept<br />

der Grammer AG, Amberg, vor. Diese<br />

Lösung, eine Kombination der Dualmotion-Funktion<br />

mit Drehmechanik, soll sowohl<br />

den Kurz- als auch den Langzeitkomfort<br />

für Fahrer von mobilen Arbeitsmaschinen<br />

erhöhen – vor allem beim Rückwärtsfahren.<br />

Der Nutzfahrzeugsitz verringere<br />

Ermüdungserscheinungen <strong>und</strong> leiste einen<br />

wichtigen Beitrag zur Ges<strong>und</strong>erhaltung von<br />

Nacken <strong>und</strong> Wirbelsäule.<br />

Damit schloss sich die Vortragsreihe der<br />

11. Hamburger Staplertagung. Voraussichtlich<br />

im Juni 2018 findet die 12. Tagung statt<br />

– ebenfalls wieder an der Helmut-Schmidt-<br />

Universität in Hamburg.<br />

Fotos: Helmut-Schmidt-Universität, Hamburg<br />

www.staplertagung.de<br />

<strong>f+h</strong> <strong>10</strong>/<strong>2016</strong> 29


FLURFÖRDERZEUGE<br />

Entwicklung vorangetrieben<br />

Hubtex eröffnete Produktionshalle <strong>und</strong> präsentierte neue Seitenstapler<br />

Anlässlich des 35-jährigen<br />

Firmenjubiläums stellte das<br />

Unternehmen Hubtex Anfang<br />

September parallel zur Eröffnung<br />

der neuen Produktionshalle zwei<br />

neue Gabelstapler vor. Wir waren<br />

live mit dabei <strong>und</strong> haben das<br />

Unternehmen im hessischen Fulda<br />

besucht.<br />

Maxx <strong>und</strong> Flux: So heißen die beiden<br />

Flurförderzeuge, die der Seitenstaplerhersteller<br />

Hubtex in sein Portfolio der<br />

modularen Mehrwege-Geräte mit aufgenommen<br />

hat. Neben einer großräumigen<br />

Fahrerkabine, einem Multifunktionsjoystick,<br />

einer neuen Generation des Infodisplays<br />

<strong>und</strong> einfachem Batteriewechsel bieten<br />

die Flurförderzeuge ein ergonomisches<br />

Handling im Innen- <strong>und</strong> Außeneinsatz<br />

(Bild 01).<br />

Flexibles Langgut-Handling<br />

Mit dem Flux stellt das Unternehmen erstmalig<br />

einen Mehrwege-Gegengewichtsstapler<br />

mit patentiertem Lenksystem vor.<br />

Das Fahrzeug ist in zwei Tragfähigkeitsklassen<br />

von 3 000 bzw. 4 000 kg mit einem 48-V-<br />

Antrieb <strong>und</strong> Vierrad-Fahrwerk verfügbar<br />

<strong>und</strong> kann als Front- sowie als Seitenstapler<br />

eingesetzt werden. Konzipiert ist das Flurförderzeug<br />

für Einsätze, bei welchen Paletten<br />

<strong>und</strong> Langgut zu gleichen Teilen umgeschlagen<br />

werden. Durch die im Flux erstmals<br />

standardmäßig eingesetzte Lenkung<br />

kann das Fahrzeug schnell <strong>und</strong> ohne Zwischenstopp<br />

verschleißarm die Richtung<br />

von Längs- in Querfahrt ändern. Neu ist<br />

auch der Rahmenaufbau: Der Gabelstapler<br />

hat eine kompakte Rahmenlänge von 1 850<br />

bzw. 1 950 mm <strong>und</strong> bietet mit 150 mm viel<br />

Bodenfreiheit. Dadurch lassen sich selbst<br />

am Gangende Paletten problemlos einlagern.<br />

Der Elektro-Mehrwege-Seitenstapler<br />

Maxx dagegen ist in drei Varianten verfügbar:<br />

Mit einer Tragfähigkeit von 3 000 kg<br />

<strong>und</strong> einem 48-V-Antrieb oder mit einer<br />

Tragfähigkeit von 4 500 kg <strong>und</strong> einem 48-<br />

30 <strong>f+h</strong> <strong>10</strong>/<strong>2016</strong>


zw. 80-V-Antrieb. Auch bei diesem Flurförderzeug<br />

lag der Entwicklungsschwerpunkt<br />

auf der Ergonomie der Fahrerkabine. In der<br />

geräumigen Kabine hat der Fahrer neben<br />

großer Beinfreiheit eine gute R<strong>und</strong>umsicht<br />

sowie durch das neue Multifunktionsdisplay<br />

HIT3 alle wichtigen Geräteinformationen<br />

wie die Radstellung, Geschwindigkeits<strong>und</strong><br />

Batterieanzeige im Blick. Darüber hinaus<br />

sorgt die hydraulische Dämpfung der<br />

Antriebsräder für einen permanenten Bodenkontakt<br />

des Fahrzeugs <strong>und</strong> wirkt somit<br />

schockabsorbierend. Ab November <strong>2016</strong><br />

sollen die neuen Gabelstapler am Markt<br />

verfügbar sein.<br />

Neue Fertigungshalle für<br />

Sonderfahrzeuge<br />

Auch die neue Produktionshalle für Sonderfahrzeuge<br />

beeindruckte vor Ort. Nach<br />

einer Bauzeit von ca. neun Monaten wurde<br />

Anfang September die rd. 2 250 m² große<br />

Montagehalle eröffnet. In dem eingeschossigen<br />

Neubau mit einem Investitionsvolumen<br />

von rd. 4 Mio. Euro soll der Sondergerätebau<br />

untergebracht werden. Dadurch<br />

werden Kapazitäten für die Fertigung von<br />

Elektro-Mehrwege-Seitenstaplern <strong>und</strong> den<br />

neuen Fahrzeugserien in der angrenzenden,<br />

bestehenden Produktion frei. Auf weiteren<br />

470 m 2 sind zudem zusätzliche Lager<strong>und</strong><br />

Materialbereitstellungsflächen sowie<br />

weitere Büro- <strong>und</strong> Sozialräume für die Mitarbeiter<br />

entstanden. Auch Hubtex-<br />

Geschäftsführer Vertrieb <strong>und</strong> Einkauf Hans-<br />

01 Auch <strong>f+h</strong>-Redakteurin Marie-Kristin<br />

Krueger überzeugte sich vor Ort von der<br />

geräumigen Fahrerkabine des neuen<br />

Mehrwege-Gegengewichtsstaplers<br />

Joachim Finger (r. im Bild 02) zeigte sich erfreut<br />

über die Entwicklung: „Die Produktionserweiterung<br />

am Standort Fulda ist ein<br />

ganz wichtiges Thema, denn es bedeutet für<br />

uns einen weiteren Schritt in Richtung Zukunft.<br />

Es geht bergauf.“ <br />

<br />

Marie-Kristin Krueger<br />

Fotos: <strong>f+h</strong>/Hubtex Maschinenbau<br />

www.hubtex.com<br />

INTRINSIC<br />

STABILITY<br />

SYSTEM<br />

02 Haben für unseren Fotografen Aufstellung genommen: Jürgen Keller, Hubtex-Geschäftsführer<br />

Produktion <strong>und</strong> Entwicklung, Marco Goldbach, Hubtex-Geschäftsführer Finanzen <strong>und</strong><br />

Personal, sowie Marie-Kristin Krueger, <strong>f+h</strong>-Redakteurin, <strong>und</strong> Hans-Joachim Finger, Hubtex-<br />

Geschäftsführer Vertrieb <strong>und</strong> Einkauf (v. l. n. r.)


FLURFÖRDERZEUGE I STAPLERTEST<br />

Schlicht <strong>und</strong> berechenbar<br />

H2.5XT von Hyster unter Testbedingungen<br />

Mit dem neuen XT hat Hyster einen<br />

Budget-Gabelstapler auf den Markt<br />

gebracht, der für einen<br />

regelmäßigen Einsatz konzipiert<br />

wurde. Wir haben aus der Serie den<br />

H2.5XT mit Autogasmotor getestet<br />

<strong>und</strong> die Unterschiede zu den<br />

Premiummodellen der Fortens-<br />

Baureihe des Herstellers ausfindig<br />

gemacht.<br />

Die XT-Serie umfasst drei Fahrzeugvarianten<br />

mit Tragfähigkeiten zwischen<br />

zwei <strong>und</strong> drei Tonnen. Die Gabelstapler sind<br />

mit einem Yanmar-Dieselmotor respektive<br />

einem PSI-Autogasmotor verfügbar <strong>und</strong><br />

werden im Hyster-Yale-Werk im nordirischen<br />

Craigavon gefertigt. Laut Hersteller<br />

sind die Flurförderzeuge im Schnitt um etwa<br />

20 Prozent preisgünstiger als die Geräte der<br />

Premiumklasse. Ob das Preis-Leistungs-<br />

Verhältnis stimmt, zeigt der Praxistest.<br />

Bedarfsgerechtes Design<br />

Auf den ersten Blick machen sich die Unterschiede<br />

zur Fortens-Serie vor allem durch<br />

die unkomplizierte Konstruktion des Fahrgestells<br />

<strong>und</strong> des Schutzdaches bemerkbar.<br />

Zudem ist unser Testkandidat mit etwas<br />

einfacheren Reifen aus dem Trelleborg-Sortiment<br />

sowie einem schlichten Armaturenbrett<br />

ausgestattet.<br />

Die Bedienung des Hubmasts funktioniert<br />

standardmäßig per mechanischen<br />

Hebeln, wobei die Hubmasten des XT im<br />

Vergleich zur Premiumklasse eine andere<br />

Befestigung der Neigezylinder aufweisen.<br />

Im Innern unseres Testkandidaten findet<br />

sich ein PSI-Autogasmotor, der entsprechend<br />

den Vorstellungen von Hyster angepasst<br />

wurde, um gute Umwelt- <strong>und</strong> Verbrauchswerte<br />

zu erzielen. Der klassische<br />

32 <strong>f+h</strong> <strong>10</strong>/<strong>2016</strong>


STAPLERTEST I FLURFÖRDERZEUGE<br />

Hubgeschwindigkeit<br />

mit 1 300 kg Last<br />

(in cm/s)<br />

Fahrgeschwindigkeit<br />

mit 1300 kg Last<br />

(in km/h)<br />

Beschleunigung<br />

über 27,2 m<br />

(in s)<br />

Praktische<br />

Einsatzdauer<br />

(in ss:mm)<br />

Hyster<br />

H2.5XT<br />

Durchschnittswert<br />

aller von uns getesteten<br />

2,5-Tonnen-Treibgasstapler<br />

61,11 18,37 6,9 05:40<br />

56,33 19,32 6,99 05:22<br />

Drehmomentwandler ist ebenfalls ein eigenes<br />

Fabrikat, jedoch nicht so fortschrittlich<br />

wie das intelligente Fortens Getriebe mit<br />

u.a. geschlossenen Ölbadbremsen.<br />

Unser Testfahrzeug verfügt über herkömmliche<br />

Trommelbremsen, die problemlos<br />

funktionieren. Die Handbremse arbeitet<br />

mechanisch <strong>und</strong> kuppelt den Antrieb<br />

h<strong>und</strong>ertprozentig aus.<br />

Einfacher Bedienkomfort<br />

Mit seiner für Hyster typischen gelben<br />

Farbgebung sowie einer optionalen LED-<br />

R<strong>und</strong>umbeleuchtung macht der XT einen<br />

guten optischen Eindruck. Der Einstiegsbereich<br />

ist großzügig, abger<strong>und</strong>et <strong>und</strong> mit<br />

einem mit Gummi verkleideten Handgriff<br />

versehen. Das Platzangebot im Bereich<br />

der Bodenplatte (Bild 01 <strong>und</strong> 02) zeigt<br />

sich komfortabel <strong>und</strong> frei von Hindernissen,<br />

wobei die Fußmatte aus Gummi etwas<br />

dünn ausfällt. Aufgr<strong>und</strong> der unzureichenden<br />

Befestigung der Matte an der<br />

Bodenplatte besteht beim Einsteigen die<br />

Gefahr, dass der Mattenrand an der<br />

Schuhsohle hängen bleibt <strong>und</strong> umschlägt.<br />

Verbrauch pro St<strong>und</strong>e in l<br />

Verbrauch pro <strong>10</strong>0 Paletten in l<br />

9<br />

8,5<br />

8<br />

7,5<br />

20<br />

19,5<br />

19<br />

18,5<br />

18<br />

17,5<br />

01 Für einen komfortablen Einstieg sorgt<br />

u. a. die Trittstufe in 400 mm Höhe<br />

Hyster<br />

H2.5XT<br />

7,61<br />

Hyster<br />

H2.5XT<br />

18,18<br />

Durchschnittswert<br />

aller von uns getesteten<br />

2,5-Tonnen-Treibgasstapler<br />

8,07<br />

Durchschnittswert<br />

aller von uns getesteten<br />

2,5-Tonnen-Treibgasstapler<br />

19,25<br />

02 Auch Personen mit großen Füßen finden<br />

im Bereich der Bodenplatte ausreichend Platz<br />

– die etwas lose Fußmatte könnte zur<br />

Stolperfalle werden<br />

<strong>f+h</strong> <strong>10</strong>/<strong>2016</strong> 33


FLURFÖRDERZEUGE I STAPLERTEST<br />

03 04<br />

05<br />

Quelle: Andersom Testing/<strong>f+h</strong><br />

Zum Teststapler<br />

Abmessungen <strong>und</strong> technische Daten<br />

Länge bis zur Vorderseite des Gabelrückens<br />

Gerätebreite (mit Standardbereifung)<br />

Masthöhe (eingezogen)<br />

Rahmenhöhe<br />

Gabeln (L × B × T)<br />

Radstand<br />

Bodenfreiheit<br />

Überhang Vorderachse bis zur Vorderseite des Gabelrückens<br />

Überhang Rückseite<br />

Arbeitsgangbreite<br />

Maximal zulässige Traglast des Teststaplers<br />

(gemäß Lastendiagramm)<br />

Lastschwerpunkt<br />

Maximale Hubhöhe<br />

Hubhöhe bei maximaler Traglast<br />

Freihub<br />

2 589 mm<br />

1 140 mm<br />

2 170 mm<br />

2 221 mm<br />

1 090 ×<strong>10</strong>0× 40 mm<br />

1 623 mm<br />

80 mm<br />

471 mm<br />

495 mm<br />

3 907 mm<br />

2 452,5 kg<br />

500 mm<br />

4 950 mm<br />

3 292 mm<br />

1 580 mm<br />

Neigungswinkel Hubmast vorwärts/rückwärts 6°/6°<br />

Geschwindigkeiten<br />

Hubgeschwindigkeit mit einer Last von 1 300 kg/ohne Last<br />

Senkgeschwindigkeit mit einer Last von 1 300 kg/ohne Last<br />

Fahrgeschwindigkeit mit einer Last von 1 300 kg rückwärts<br />

Fahrgeschwindigkeit ohne Last vorwärts/rückwärts<br />

Antriebstechnik<br />

Fahrmotor Hersteller/Typ<br />

61,11/64,29 cm/s<br />

51,56/44,2 cm/s<br />

18,37/18,37 km/h<br />

18,37/18,37 km/h<br />

PSI/2.4L<br />

Leistung 46 kW bei 2 700 min -1<br />

Stabilität<br />

Eigengewicht/Prozentsatz Hinterachse 4 040 kg/58,69 %<br />

Gewicht bei max. Last/Prozentsatz Hinterachse 6 540 kg/13,24 %<br />

Reifen<br />

Maß vorne 7.00-12<br />

Maß hinten 6.00-9<br />

Hersteller<br />

Orca<br />

(Alle Angaben basieren auf Recherchen <strong>und</strong> Messungen des Testteams <strong>und</strong> können Abweichungen zu den<br />

Herstellerangaben aufweisen)<br />

03 Das standardmäßige Armaturenbrett<br />

ist schlicht ausgeführt <strong>und</strong> bietet die<br />

Basisfunktionen<br />

04 Ergonomisch angeordnete mechanische<br />

Hebel ermöglichen eine präzise<br />

Hubmastbedienung<br />

05 Die offene Konstruktion des Gabelträgers<br />

<strong>und</strong> die übersichtliche Anordnung von Ketten<br />

<strong>und</strong> Schläuchen sorgen für eine gute Sicht<br />

durch den dreiteiligen Hubmast<br />

Hinter dem stufenlos verstellbaren Lenk rad<br />

lässt sich eine gute Sitzposition einnehmen,<br />

allerdings sind die Einstellmöglichkeiten<br />

einfach bemessen. Das Armaturenbrett<br />

ist mit Anzeigen für die Motorkontrolle<br />

sowie Gr<strong>und</strong>funktionen z. B. Betriebsst<strong>und</strong>enzähler<br />

<strong>und</strong> Uhr schlicht gehalten<br />

(Bild 03). Bei Bedarf sind ein Tachometer<br />

mit Begrenzung <strong>und</strong> eine Anzeige<br />

des Lastgewichts verfügbar.<br />

Die Bedienhebel für die Hubmastfunktionen<br />

(Bild 04) befinden sich in einem gut erreichbaren<br />

Bereich im passenden Abstand<br />

zueinander. Aufgr<strong>und</strong> der Anordnung ist es<br />

problemlos möglich, auch auf der rechten<br />

Fahrzeugseite ein- <strong>und</strong> auszusteigen.<br />

Berechenbarer Charakter<br />

In der praktischen Anwendung zeigt sich<br />

der H2.5XT berechenbar. Der dreiteilige<br />

Wertung<br />

+ <strong>10</strong>0 % Hyster Look&Feel<br />

+ Bedienung<br />

+ Kraftstoffverbrauch<br />

− Standardmäßige Reifenwahl<br />

− Befestigung der Fußmatte<br />

− Auslassrichtung des Auspuffs<br />

34 <strong>f+h</strong> <strong>10</strong>/<strong>2016</strong>


Hubmast mit Freihub <strong>und</strong> integriertem Seitenschieber<br />

lässt sich problemlos bedienen<br />

<strong>und</strong> verfügt über eine gute ein- <strong>und</strong> ausgehende<br />

Mastdämpfung. Beeindruckt haben<br />

uns die Hubgeschwindigkeiten mit <strong>und</strong> ohne<br />

Last. Die Fahrtgeschwindigkeiten <strong>und</strong><br />

die Beschleunigung entsprechen dem Leistungsdurchschnitt<br />

in dieser Klasse.<br />

Wir registrieren ein einwandfreies <strong>und</strong><br />

vorhersagbares Fahrverhalten beim Geradeausfahren,<br />

allerdings eine leichte Unruhe<br />

in scharfen Kurven <strong>und</strong> beim Bremsen.<br />

Dies ist auf die weiche Zusammensetzung<br />

der Reifen <strong>und</strong> die Toleranz in der inneren<br />

Sitzkonstruktion zurückzuführen. Eine etwas<br />

stabilere Kombination würde dem Gesamterlebnis<br />

zugutekommen.<br />

Beim Fahren <strong>und</strong> Heben verhält sich unser<br />

Testkandidat vorbildlich. Die Fahrzeugbalance<br />

ist bestens <strong>und</strong> die Sicht auf die Umgebung<br />

<strong>und</strong> die Last gut (Bild 05). Der Gabelstapler<br />

ist standardmäßig mit einem Handgriff<br />

mit Hupe am hinteren rechten Dachpfosten<br />

ausgestattet, der das Rückwärtsfahren<br />

einfach <strong>und</strong> sicher macht. Der Auspuff ragt<br />

im Gegengewicht gerade nach hinten heraus<br />

(Bild 06) <strong>und</strong> beeinträchtigt die Sicht also<br />

nicht. Leider bemerken wir beim Rückwärtsfahren<br />

manchmal warmen Qualm <strong>und</strong> es gelangen<br />

Auspuffgase ins Gesicht. Ein nach<br />

oben gerichteter Auspuff ist lieferbar, dieser<br />

beeinträchtigt beim Rückwärtsfahren jedoch<br />

leicht die Sicht nach hinten.<br />

Leistungen <strong>und</strong> Verbrauch<br />

Auf der Teststrecke erreicht unser Kandidat<br />

in Bezug auf Beschleunigung, Fahrtgeschwindigkeit<br />

<strong>und</strong> Produktivität in etwa die<br />

Durchschnittswerte in dieser Klasse. Über-<br />

durchschnittlich gut sind die Hubgeschwindigkeiten<br />

sowie der Energieverbrauch, der<br />

5,7 Prozent unter dem Durchschnitt liegt.<br />

Der Autogasmotor läuft bemerkenswert<br />

ruhig <strong>und</strong> auch die entkuppelte Aufhängung<br />

des Antriebs, des Fahrgestells sowie<br />

der Kabine machen sich positiv bemerkbar.<br />

Der Gabelstapler leitet kaum Vibrationen<br />

an den Fahrer weiter.<br />

Testfazit<br />

Alles in allem schneidet der H2.5XT im Test<br />

gut ab. Das Flurförderzeug ist eindeutig als<br />

wirtschaftliche Alternative <strong>und</strong> nicht für einen<br />

Einsatz r<strong>und</strong> um die Uhr gedacht. Positiv<br />

hervorzu<strong>heben</strong> sind das moderne Design,<br />

die gute Ergonomie <strong>und</strong> der funktionelle<br />

Charakter. Der Gabelstapler ist ein<br />

„echter Hyster“, der seine Arbeit problemlos<br />

<strong>und</strong> unkompliziert verrichtet − die Gr<strong>und</strong>voraussetzung<br />

für einen Gabelstapler<br />

schlechthin.<br />

Text <strong>und</strong> Fotos: Theo Egberts, Andersom Testing<br />

Grafiken: VFV, Sonja Schirmer<br />

06 Der Auspuff tritt gerade aus dem<br />

Gegengewicht heraus, was sich beim<br />

Rückwärtsfahren manchmal durch störende<br />

Abgase bemerkbar macht<br />

Aus unserem<br />

Buchprogramm<br />

Eine technische Zeitreise<br />

Historische Darstellung der Entwicklungen in der Hebetechnik<br />

durch zwei Jahrtausende, von der Muskelkraft<br />

bis zum Regal bediengerät. Mit zahlreichen Abbildungen<br />

<strong>und</strong> Zeichnungen, welche die mechanischen<br />

Leistungen von der Frühzeit bis heute erklären <strong>und</strong><br />

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sich für die Geschichte der Hebetechnik interessieren.<br />

Faszination Hebetechnik<br />

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Name<br />

Vorname<br />

Straße<br />

PLZ<br />

Hyster H2.5XT<br />

335<br />

Ort<br />

Datum<br />

Unterschrift<br />

Durchschnittswert aller von uns getesteten<br />

2,5-Tonnen-Treibgasstapler<br />

335<br />

Bitte richten Sie Ihre Bestellung an:<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH . Vertrieb<br />

Lise-Meitner-Straße 2 . 55129 Mainz<br />

Fax: 06131/992-<strong>10</strong>0 . Email: vertrieb@vfmz.de<br />

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<strong>f+h</strong> <strong>10</strong>/<strong>2016</strong> 35<br />

Hebetechnik_2015_01.indd 6 21.01.2015 08:12:04


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Flexibles Vakuum-Handhabungsgerät für Strangpressprofile realisiert<br />

Sollen Profile mit unterschiedlichen<br />

Querschnitten <strong>und</strong> Oberflächen mit<br />

ein <strong>und</strong> derselben Vakuum-<br />

Applikation bewegt werden, stößt<br />

ein Standardgerät häufig an seine<br />

Grenzen. Auf der Gr<strong>und</strong>lage des<br />

Vakuum-Hebegerätes der Serie<br />

eT-Hover hat Eurotech für TSE<br />

Trailer System Engineering eine<br />

integrierte Gesamtlösung<br />

entwickelt, die für alle vorgegebene<br />

Profilvarianten konzipiert ist, auch<br />

bei lageverschiedener Anlieferung<br />

der Halbzeuge.<br />

Das Unternehmen TSE Trailer System<br />

Engineering GmbH & Co. KG, Ratshausen,<br />

ist eine Tochter der Schmitz Cargobull<br />

AG, einem europaweit agierenden Hersteller<br />

von Lkw-Aufbauten. An den Standorten<br />

Ratshausen <strong>und</strong> Dotternhausen, beide im<br />

Zollernalbkreis, entwickelt <strong>und</strong> fertigt TSE<br />

mit rd. 60 Mitarbeitern vielfältige Rahmenkonstruktionen<br />

für Lkw-Planaufbauten, wie<br />

sie im Transport- <strong>und</strong> Logistikgewerbe gefordert<br />

werden. Das benötigte Rohmaterial<br />

sind Strangpressprofile aus Aluminium. Je<br />

nach Funktion <strong>und</strong> Verwendungszweck<br />

handelt es sich dabei um Profile mit unterschiedlichen<br />

Querschnitten, Oberflächen<br />

<strong>und</strong> Längen. Die Anlieferung der Halbzeuge<br />

geschieht aus Platz- <strong>und</strong> Kostengründen<br />

in unterschiedlicher Lageposition. Dies<br />

stellt hohe Anforderungen an eine leistungsfähige<br />

<strong>und</strong> effiziente Handhabungstechnik.<br />

Das Unternehmen benötigt aus diesem<br />

Gr<strong>und</strong> eine Applikation für alle vorgegebenen<br />

Profiltypen <strong>und</strong> Lagen, ohne zeitintensive<br />

Um- oder Anbauten. „Wir haben zunächst<br />

gründlich die Situation <strong>und</strong> Rahmenbedingungen<br />

vor Ort analysiert, die<br />

Aufgabe konkretisiert, gemeinsam mit TSE<br />

ein Lastenheft erstellt <strong>und</strong> im ersten Schritt<br />

einen ausbaufähigen Lösungsansatz erarbeitet“,<br />

sagt Danny Locher, Konstrukteur<br />

<strong>und</strong> Projektleiter bei Eurotech. „Ziel war es,<br />

die gewünschte Applikation optimal in den<br />

vorhandenen Prozessablauf zu integrieren.“<br />

Mit einem umfassenden Angebot an<br />

Vakuumsystemen, -komponenten <strong>und</strong><br />

einem flexiblen Baukastensystem stellt<br />

Eurotech applikations- <strong>und</strong> prozessspezifische<br />

Handhabungslösungen für die Metall-,<br />

Glas-, Holz- <strong>und</strong> Kunststoffbranche<br />

her. Zur realisierten Komplettlösung bei<br />

TSE zählten die Planung, Konstruktion, die<br />

tragende Stahlkonstruktion mit Leichtlaufkran,<br />

Kettenzug <strong>und</strong> Steuerung. Aus Gründen<br />

der Teilegeometrie <strong>und</strong> der beengten<br />

Platzverhältnisse im Umfeld des Bearbeitungszentrums<br />

schieden andere Handhabungslösungen<br />

aus. Kernelement der<br />

umfassenden Lösung von Eurotech ist das<br />

Vakuum-Handhabungsgerät der Serie<br />

eT-Hover. Mit diesem Gerät lassen sich die<br />

Profile horizontal <strong>heben</strong> <strong>und</strong> um 180°<br />

schwenken. Mithilfe der ergonomisch gestalteten<br />

Funkfernbedienung sind alle Bewegungen<br />

präzise <strong>und</strong> intuitiv steuerbar.<br />

Für alle Profiltypen konzipiert<br />

Das Gerät verfügt über fünf Saugplatten. Jede<br />

der Platten ist mit jeweils sechs ovalen<br />

Flachsaugern in drei parallel angeordneten<br />

Gruppen bestückt. Diese sind in drei Vaku-<br />

um-Kreise unterteilt. Die Saugeranordnung<br />

ist so gestaltet, dass die Saugplatten für jeden<br />

vorkommenden Profil- <strong>und</strong> Lagetyp<br />

einsetzbar sind. Diese aus dem Baukastensystem<br />

von Eurotech stammenden Saugplatten<br />

wurden aufgabenspezifisch modifiziert<br />

<strong>und</strong> sparen mit ihren internen Saugkanälen<br />

eine externe Verschlauchung.<br />

Bisher war das Einlegen der Aluminiumprofile<br />

ein Arbeitsschritt, der den Einsatz<br />

von zwei Mitarbeitern erforderte. Bei einer<br />

Länge von sechs, mitunter auch fast zehn<br />

Metern wiegen die Holme bis zu 60 kg. „Die<br />

Zahl der Mitarbeiter, die über Rückenprobleme<br />

klagten <strong>und</strong> demzufolge arbeitsunfähig<br />

über mehrere Tage ausfielen, nahm stetig<br />

zu“, beklagt Torsten Ledabil, Projektmanager<br />

bei TSE. Darüber hinaus musste für<br />

das Ein- <strong>und</strong> Auslegen der Holme stets ein<br />

zweiter Mitarbeiter vorgehalten werden,<br />

weshalb Ledabil dringenden Handlungsbedarf<br />

sah.<br />

Wie die komplexe Aufgabenstellung gelöst<br />

wurde, wird am Beispiel des Megaholm-Profils<br />

deutlich: Das L-förmige<br />

Halbzeug mit den Maßen 173 × 97 mm <strong>und</strong><br />

einer Länge bis zu zehn Meter wird lieferbedingt<br />

um 180° verdreht zur geforderten<br />

Bearbeitungslage angeliefert. Per motorbetriebenem<br />

Leichtlaufkran inkl. Kettenzug<br />

hebt der eT-Hover das Aluprofil an. Ein<br />

36 <strong>f+h</strong> <strong>10</strong>/<strong>2016</strong>


MATERIALFLUSS<br />

motorischer Antrieb schwenkt nun die<br />

Längstraverse, an denen die fünf Saugplatten<br />

montiert sind, einschließlich dem<br />

Werkstück entlang der Horizontalachse<br />

um 180°. Mit der vormaligen Oberseite<br />

nach unten zeigend, setzt das Handhabungsgerät<br />

das Profil auf der Wendevorrichtung<br />

ab <strong>und</strong> hebt das Vakuum auf. Die<br />

Achse schwenkt anschließend auf ihre<br />

Ausgangsposition zurück.<br />

Saugerreihen individuell<br />

schaltbar<br />

Weil beim Megaholm-Profil auf einer Seite<br />

über die komplette Länge eine U-förmige<br />

Nut verläuft, stellt der Mitarbeiter am Manipulator<br />

die in dem Fall kontaktlos bleibende<br />

mittlere Saugerreihe über ein Ventil ab,<br />

während die verbleibenden zwei Saugerreihen<br />

das Vakuum aufbauen. Jetzt kann der<br />

eT-Hover das Halbzeug auf der zu bearbeitenden<br />

Seite ansaugen, bis zur Zielposition<br />

verfahren <strong>und</strong> in der Aufspannvorrichtung<br />

des Bearbeitungszentrums absetzen. In einem<br />

mehrstufigen Bearbeitungsprozess<br />

aus Sägen, Fräsen <strong>und</strong> Bohren wird aus<br />

dem Halbzeug ein Systembauteil, das später<br />

tragender Bestandteil eines Lkw-Planenverdecks<br />

sein wird. In dem Video (aktivierbar<br />

über die neben stehende Multimedia-Content-Box)<br />

wird der beschriebene<br />

Handhabungsprozess gezeigt.<br />

Die umgesetzte Handhabungslösung<br />

kann Lasten bis zu 60 kg aufnehmen. Im<br />

Schaltschrank sind neben den Steuerungen<br />

für das Vakuum, dem elektronischen Kettenzug<br />

<strong>und</strong> Kranantrieb auch zwei Batterien<br />

für den Notstrombetrieb installiert.<br />

Ledabil resümiert: „Entscheidend für uns<br />

war, dass wir mit dem auf unsere Bedürfnisse<br />

zugeschnittenen eT-Hover alle vorgegebene<br />

Profile mit einer Applikation handhaben<br />

können, ohne aufwändig umrüsten zu<br />

müssen. Darüber hinaus war für uns vorteilhaft,<br />

alle Leistungen inklusive Beratung<br />

aus einer Hand zu erhalten.“<br />

Fotos: Eurotech<br />

www.euro-tech-vacuum.de<br />

Multimedia Content<br />

Im Video ist der beschriebene Handhabungsprozess<br />

zu sehen<br />

http://bit.ly/eurotech_v<br />

Wie weit wir im Streben nach höchster Qualität gehen? Dafür gibt esnicht<br />

genug Worte. Jedes Projekt ist anders <strong>und</strong> einzigartig. Wir stellen uns<br />

allen Herausforderungen, auch den scheinbar unlösbaren. Mit einem Netz<br />

von 9 Tochtergesellschaften <strong>und</strong> über 140 Partnern arbeiten wir weltweit<br />

Hand in Hand.Das ist The Art ofEngineering.Das ist STAHL CraneSystems.


AUS DER FORSCHUNG I SERIE<br />

Textiles Hängefördersystem – Teil I<br />

Allgemeine Betrachtung <strong>und</strong> Seilstruktur<br />

Ingo Berbig, Uwe Böttger, Ulrich Herrmann<br />

Der zweiteilige Beitrag „Textiles<br />

Hängefördersystem“ beschreibt die<br />

Forschungsergebnisse zu einem<br />

Hängefördersystem, bei dem zur<br />

Gewichtsreduzierung anstelle eines<br />

Stahlseils textile Zug- <strong>und</strong><br />

Tragmittel zum Einsatz kommen.<br />

Der vorliegende Teil I behandelt die<br />

Ausgangsbasis, die Gr<strong>und</strong>lagen<br />

sowie die Entwicklung <strong>und</strong><br />

Optimierung der Seilstruktur. Über<br />

den Antrieb <strong>und</strong> das<br />

Komplettsystem lesen Sie im<br />

zweiten Teil in <strong>f+h</strong> 11/<strong>2016</strong>.<br />

Für die Förderung von Bauteilen, Baugruppen<br />

oder fertigen Erzeugnissen<br />

kommen in vielen produzierenden Unternehmen<br />

Hängefördersysteme zum Einsatz.<br />

Ziel des Forschungsvorhabens der TU<br />

Chemnitz in Kooperation mit dem Sächsischen<br />

Textilforschungsinstitut, Chemnitz,<br />

war es, das Zugmittel solcher Fördereinrichtungen<br />

deutlich leichter zu gestalten.<br />

Hierbei bietet sich der Einsatz eines textilen<br />

Zug- <strong>und</strong> Tragmittels auf Basis hochfester<br />

synthetischer Fasermaterialien an. Um die<br />

Verfügbarkeit sicherzustellen, bedarf es der<br />

Anpassung der kompletten Peripherie des<br />

Fördersystems.<br />

Die spezifische Tragfähigkeit der genannten<br />

Fasern ist um den Faktor fünf bis sieben<br />

höher als die von Stahl. Ein synthetisches<br />

Seil hat demzufolge nur 15 bis 20 Prozent<br />

der Masse eines Stahlseils gleicher Tragfähigkeit.<br />

Die völlig unterschiedliche Werkstoffcharakteristik<br />

von Textilfasern gegenüber<br />

Stahl lässt einen direkten Austausch<br />

nicht zu. Dies hat zur Folge, dass der Einsatz<br />

von textilen Strukturen mit neuen, bisher<br />

unbekannten Bauweisen <strong>und</strong> Antriebskonzepten<br />

einhergehen muss.<br />

Seilstruktur optimal bestimmen<br />

Für die Dimensionierung <strong>und</strong> den Einsatz<br />

von textilen Seilen gibt es derzeit wenig zuverlässige<br />

Regeln <strong>und</strong> Vorschriften. Aus diesem<br />

Gr<strong>und</strong> müssen viele Werkstoffparameter,<br />

charakteristische Verhaltensweisen sowie<br />

die eigentliche Konstruktion erst experimentell<br />

ermittelt werden.<br />

Bei der Auswahl der Seilstruktur stehen<br />

mehrere Parameter zur Wahl, etwa gewirkt<br />

(s. Glossar auf S. 40) oder geflochten, mit<br />

oder ohne Insert aber auch mit bzw. ohne<br />

Thermofixierung, Beschichtung <strong>und</strong> Um-<br />

Dipl.-Ing. Ingo Berbig <strong>und</strong> Dipl.-Ing. Uwe<br />

Böttger sind wissenschaftliche Mitarbeiter am<br />

Institut für Fördertechnik <strong>und</strong> Kunststoffe an der<br />

Technischen Universität Chemnitz<br />

Dipl.-Ing. Ulrich Herrmann ist wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter am Sächsischen Textilforschungsinstitut<br />

e. V., Chemnitz<br />

38 <strong>f+h</strong> <strong>10</strong>/<strong>2016</strong>


www.rollex-group.com<br />

spritzung. In der Summe ergeben sich allein durch Modifizierung<br />

des textilen Zugträgers bezüglich der fünf zuvor genannten Parameter<br />

32 Gr<strong>und</strong>varianten. Unter Berücksichtigung der Variationen<br />

der eingesetzten Werkstoffe sowie die textiltechnologische<br />

Gestaltung der Gewirke bzw. Geflechte wächst die Anzahl der<br />

Varianten exponentiell. Aus diesem Gr<strong>und</strong> wurde eine Variantenmatrix<br />

mithilfe selbst erarbeiteter Kriterien erstellt.<br />

Für den Aufbau eines geeigneten Geflechts bietet sich die Bauweise<br />

einer Kern-Mantel-Struktur an. Das strangförmige, textile<br />

Zugelement muss derart gestaltet sein, dass es in der Lage ist, die<br />

Betriebskräfte des Fördersystems aufzunehmen. Gleichzeitig<br />

müssen die Kräfte punktgenau in das Seil eingeleitet werden. Verschiedene<br />

Möglichkeiten sowohl der Textilkonstruktion als auch<br />

der Krafteinleitung wurden entwickelt <strong>und</strong> optimiert. Darüber hinaus<br />

wurde der Schutz der Konstruktion gegen Umwelteinflüsse<br />

mithilfe der Extrusions-Ummantelung sichergestellt.<br />

Das Optimum für die geforderten Parameter erfüllte ein 12fach-<br />

Geflecht aus Vectran-Fasern für den Kern <strong>und</strong> ein 32fach- Geflecht<br />

aus Polyesterfasern für den Mantel. Diese Bauweise ermöglicht<br />

neben der hohen Festigkeit auch geringe Dehnraten <strong>und</strong> hohe<br />

Quersteifigkeiten. Vor allem die hohe Quersteifigkeit ist für den<br />

späteren Einsatz von elementarer Bedeutung.<br />

Gewirke sinnvoll gestalten<br />

Gewirke bieten sich aufgr<strong>und</strong> ihrer inneren Struktur besonders<br />

für die Integration zusätzlicher Elemente an. Diese lassen sich<br />

in Schussrichtung maschengenau, somit teilungsgenau in das<br />

Textil einbringen. Der Nachteil der Verwendung von Gewirken<br />

liegt in der Maschenstruktur selbst. Diese Maschenstruktur verursacht<br />

hohe Strukturdehnungen <strong>und</strong> reduziert die ertragbare<br />

Last des Gr<strong>und</strong>materials auf rd. 50 Prozent. Durch spezifische<br />

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01 Beispiel einer Seilbeschichtungs- <strong>und</strong><br />

Thermofixieranlage<br />

<strong>f+h</strong> <strong>10</strong>/<strong>2016</strong> 39


AUS DER FORSCHUNG I SERIE<br />

02 Position eines Inserts innerhalb<br />

der Seilstruktur<br />

03 Anordnung eines Krafteinleitungselements durch Umspritzen<br />

mit einem Thermoplast an einem Kern-Mantel-Seil<br />

Gestaltung der Gewirke lässt sich der Einfluss<br />

der Maschenstruktur mindern. Um<br />

die Zugkräfte optimal durch die gewirkte<br />

Struktur aufnehmen zu können, werden<br />

hochfeste, dehnungsarme Filament-Garne<br />

integriert. Diese Garne werden gestreckt in<br />

die textile Struktur eingeb<strong>und</strong>en. Die gewirkten<br />

Zugmittel mit integrierten Funktionselementen<br />

wurden in einer standardmäßigen<br />

Bindung (RR-Bindung) umgesetzt,<br />

um einen r<strong>und</strong>en Querschnitt zu erhalten.<br />

Zur weiteren Reduktion der<br />

elastischen <strong>und</strong> Struktur-Dehnung wurde<br />

die Wirkung einer Thermofixierung untersucht.<br />

Dazu wird das Textil materialspezifisch<br />

auf Zug belastet <strong>und</strong> aufgeheizt. Sind<br />

die Molekülketten entsprechend ausgerichtet,<br />

wird das Textil noch unter Last abgekühlt<br />

(Bild 01). Vorteile dieser Behandlung<br />

sind eine Reduzierung der elastischen <strong>und</strong><br />

Struktur-Dehnung sowie die Erhöhung der<br />

ertragbaren Last.<br />

Einleitung der Trag- <strong>und</strong><br />

Zugkräfte<br />

Für die vorgestellten Arten der textilen Zugmittel<br />

wurden entsprechende Varianten der<br />

Krafteinleitung entwickelt. Dabei muss<br />

Bezug auf die eigentliche textile Trägerstruktur<br />

genommen werden. Eine Betriebsanalyse<br />

des Fördersystems, die Eignung auf<br />

Teilungsgenauigkeit, die je nach Bauweise<br />

einleitbare Kraft <strong>und</strong> demnach die Reproduzierbarkeit<br />

sind ausschlaggebende Kriterien<br />

für die Auswahl der Krafteinleitungsstellen.<br />

Zusätzlich werden die zuvor aufgezeigten<br />

Varianten der Trägerstruktur auf<br />

Eignung für die entwickelten Krafteinleitungselemente<br />

untersucht.<br />

Die Einbringung von senkrecht zur Produktionsachse<br />

liegenden Krafteinleitungsstiften<br />

wurde mit einem Stabilisierungselement,<br />

einem „Insert“, erweitert. Diese<br />

Glossar<br />

Gewirke (auch Gewirk oder Wirkwaren genannt) sind aus Fadensystemen durch<br />

Maschenbildung auf einer Wirkmaschine industriell hergestellte Stoffe. Sie gehören<br />

zu den Maschenwaren. Wirk- <strong>und</strong> Strickware gehören beide zu den Maschenwaren,<br />

bei denen eine Fadenschlinge in eine andere geschlungen wird. Beim Stricken oder<br />

Häkeln wird jedoch eine Masche neben der anderen hergestellt (Faden verläuft<br />

horizontal, entlang einer Maschenreihe), während in Wirkware der Faden übereinander<br />

stehende Maschen bildet (Faden verläuft senkrecht <strong>und</strong> bildet mit dem benachbarten<br />

Faden ein Maschenstäbchen). Wirkwaren sind nur maschinell herstellbar. Im<br />

Gegensatz zu den Maschenwaren stehen die Webwaren, bei denen zwei über Kreuz<br />

stehende Fadensysteme (Kette <strong>und</strong> Schuss) miteinander verwoben werden.<br />

Quelle: Wikipedia<br />

Inserts sollten sowohl eine Reduzierung der<br />

Kippneigung der Stifte als auch eine<br />

Verbesserung der Positionsgenauigkeit bei<br />

Lasteintrag <strong>und</strong> einen verbesserten Lasteintrag<br />

selbst erzeugen (Bild 02).<br />

Zur Ermittlung der geeigneten Verbindung<br />

wurden verschiedene Insertformen<br />

entwickelt <strong>und</strong> in Geflecht-Strukturen<br />

integriert. Anschließend wurden diese<br />

geprüft <strong>und</strong> analysiert. Der Fokus lag im<br />

weiteren Verlauf auf der Kernkonstruktion.<br />

Der Lösungsansatz besteht in der Verbindung<br />

der lastaufnehmenden Faserbündel<br />

zu einem einzelnen Geflecht, das bereits<br />

das Krafteinleitungselement umschließt.<br />

Bei Zugwirkung eines Geflechts<br />

entlang der Längsachse verringert sich<br />

dessen Durchmesser.<br />

Diese Querkontraktion des Seils umschließt<br />

Insert <strong>und</strong> Stift straffer <strong>und</strong> führt<br />

damit zu einer besseren Fixierung. Der<br />

Seilmantel dient der Sicherung der Einbindung<br />

der Zugelemente bzw. verhindert<br />

das „Aufspringen“ des Kerngeflechts bei<br />

Entlastung.<br />

Krafteinleitungselement<br />

anspritzen<br />

Ein weiterer Ansatz bietet die direkte<br />

Anordnung eines Krafteinleitungselements<br />

von außen. Dies ist durch Anspritzen eines<br />

funktionellen Elements möglich (Bild 03).<br />

Diese Möglichkeit besteht sowohl bei<br />

gewirkten als auch bei geflochtenen<br />

Strukturen.<br />

Die strukturierte Oberfläche der Seile<br />

stellt an den Werkzeugbau hohe Anforderungen,<br />

vor allem um das unkontrollierte<br />

Austreten von Schmelze zu verhindern.<br />

Eine Stabilisierung des Kerns an der<br />

Einspritzstelle durch Eindringen der<br />

Schmelze in die Faserstruktur ist wegen der<br />

hohen Viskosität der Schmelze nicht zu<br />

beobachten.<br />

(Wird fortgesetzt)<br />

Fotos: TU Chemnitz<br />

Teil II des Beitrags erscheint in <strong>f+h</strong> 11/<strong>2016</strong><br />

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oder 2 bei Gas- bzw. 21 oder 22 bei Staub-Atmosphären – können<br />

die Antriebe nach Anwendungsbedarf mit Fremdlüftern,<br />

Rücklaufsperren <strong>und</strong> Bremsen bestückt werden. Optional ist<br />

außerdem ein<br />

geregelter Betrieb<br />

am Frequenzumrichter<br />

möglich. Die<br />

Produkte eignen sich<br />

für den Betrieb bei<br />

Umgebungstemperaturen<br />

bis +60 °C.<br />

Daneben liefert der<br />

Hersteller auch Gas<strong>und</strong><br />

Staub-Ex-geschützte Getriebe. Sie werden gemäß EN 13463<br />

ausgeführt <strong>und</strong> in der Zündschutzart Ex c (Konstruktive Sicherheit)<br />

gefertigt. Vielfach ist ein Direktanbau des Motors ans<br />

Getriebe möglich. Das Unternehmen ist seit 2003 zertifizierter<br />

Hersteller <strong>und</strong> verfügt über lange Erfahrung im Explosionsschutz<br />

für Antriebstechnik. Die aktuellen Produkte erfüllen die neuen<br />

EU-Richtlinie 2014/34/EU <strong>und</strong> die Bestimmungen der IECEx.<br />

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beim Warenausgang visuell: von der<br />

Darstellung der Auftragsinformationen<br />

über Verpackungsbesonderheiten bis zu<br />

Value Added Services. So weist die<br />

Datenuhr per Vibrationsfunktion z. B. auf<br />

Qualitätsprüfungen von Verpackung <strong>und</strong><br />

Inhalt eines Auftrags hin. Bedienen lässt<br />

sich die Smartwatch über Touchscreen<br />

oder per Sprache.<br />

Inserentenverzeichnis Heft <strong>10</strong>/<strong>2016</strong><br />

A-Safe, Mölln17<br />

AMI Förder- u. Lagertechn.,<br />

Luckenbach19<br />

Apex Supply Chain Technologies<br />

GmbH, Rüsselsheim11<br />

BUTT, Großenkneten8<br />

Covestro, Leverkusen7<br />

CROWN Gabelstapler,<br />

Feldkirchen31<br />

Galler, Kulmbach8<br />

Getriebebau NORD, Bargteheide3<br />

Gruse, Aerzen23<br />

Pierau, Hamburg25<br />

Positioning Solutions Intern.<br />

Technics, Urmitz41<br />

RBS Förderanlagen, Gelnhausen9<br />

Rollex Förderelemente, Werne39<br />

SCHULTE Lagertechnik,<br />

S<strong>und</strong>ern15<br />

Spanset, Übach-Palenberg21<br />

Stahl CraneSystems,<br />

Künzelsau37<br />

Stöcklin Logistik,<br />

Aesch (Schweiz)13<br />

Westphalen & Kann, Fleckeby27<br />

WITRON, Parkstein5<br />

Wulfhorst, Gütersloh18<br />

Fässer ohne manuellen Krafteinsatz<br />

handhaben<br />

Beim Denios-Fasslifter Secu Drive werden die Hub- <strong>und</strong> Absenkvorgänge<br />

durch einen per Lithium-Ionen-Akku betriebenen<br />

Spindelhubantrieb sichergestellt. Verfügbar ist der über eine<br />

Handbedienung steuerbare Fasslifter (maximale Hubhöhe:<br />

1 430 mm) in drei<br />

Fahrwerksvarianten. Das<br />

schmale Fahrwerk ist zum<br />

Einfahren in Paletten oder<br />

Auffangwannen konzipiert.<br />

Mit dem breiten Fahrwerk<br />

umfährt man die Stirnseite<br />

der Lagermöglichkeit <strong>und</strong><br />

kann so z. B. Auffangwannen<br />

anfahren, die keine<br />

Unterfahrmöglichkeit<br />

bieten. Das verstellbare,<br />

gespreizte Fahrwerk<br />

ermöglicht das Anfahren<br />

über Eck sowie das<br />

Überfahren von Paletten.<br />

Flexibel gestalten sich die<br />

drei konfigurierbaren Fassaufnahmen des Hebezeugs. Der<br />

Fassgreifer vom Typ M greift 200-l-Stahlsicken <strong>und</strong> Stahl-<br />

Spannringfässer, die SK-Fassklammer umfasst 200/220-l-Stahl<strong>und</strong><br />

-Kunststofffässer. Der Fasswender vom Typ W ermöglicht das<br />

Heben <strong>und</strong> Drehen von nahezu allen gängigen Fasstypen.<br />

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VON DAMALS BIS HEUTE<br />

Vom Bandstahl zum<br />

Schwerlastregal<br />

02<br />

2015<br />

<strong>2016</strong><br />

Markteinführung<br />

neuer<br />

Auflagerträger<br />

SLP: Jahrzehntelange Kontinuität in einem Marktsegment<br />

Im Laufe seines mehr als fünfzigjährigen Bestehens hat sich die SLP Saar-<br />

Lager- <strong>und</strong> Profiltechnik, Völklingen gr<strong>und</strong>legend gewandelt: Vom breit<br />

aufgestellten „Anhängsel“ eines Stahlkonzerns zu einem Unternehmen,<br />

das konsequent auf einen Markt fokussiert. Heute zählt SLP zu den<br />

führenden Herstellern <strong>und</strong> Lieferanten von Schwerlastregalen für die<br />

Lagertechnik.<br />

01<br />

Umfassendes<br />

Investitionsprogramm<br />

für<br />

Völklinger Werk<br />

1990<br />

Verkauf an die<br />

französische<br />

GPRI-Gruppe<br />

1965<br />

Gründung<br />

Averys-Group<br />

Fokussierung<br />

auf die Lagertechnik<br />

2004<br />

1984<br />

Gründung als<br />

Tochtergesellschaft<br />

der heutigen<br />

Saarstahl AG<br />

SLP ist ein typischer „Hidden Champion“:<br />

Jeder kennt die Produkte, kaum jemand<br />

weiß, wer sie herstellt. Das liegt vor allem<br />

daran, dass die Händler die Regalsysteme<br />

des Herstellers teilweise unter eigenen Handelsnamen<br />

vertreiben. Wer z. B. in einem<br />

der prominenten Baumärkte eine Bohrmaschine<br />

kauft, war mit Produkten von SLP<br />

schon auf Tuchfühlung, ist sich dessen aber<br />

vielfach nicht bewusst: Höchstwahrscheinlich<br />

lag die Maschine in einem Regal aus<br />

Völklingen. Das gleiche gilt für Joghurt bei<br />

großen Lebensmittelhändlern sowie für Legosteine.<br />

Die Produkte lagern auf ihrem Weg<br />

zum K<strong>und</strong>en einige Zeit in Palettenregalen<br />

von SLP. Diese Umstände waren für uns Anlass<br />

genug, mal etwas Licht in die Sache zu<br />

bringen <strong>und</strong> einen kleinen Blick auf die<br />

Firmengeschichte zu werfen.<br />

Das Unternehmen wurde im Jahr 1965 als<br />

Tochtergesellschaft der heutigen Saarstahl<br />

AG gegründet. Mit ihm wollten die Saarländer<br />

weitere Märkte für ihre Produkte aus<br />

Bandstahl erschließen. Schwerpunkt war<br />

die Produktion von kaltverformten Stahlprofilen<br />

für ein breit gefächertes Spektrum<br />

von Anwendungen, vorwiegend für K<strong>und</strong>en<br />

in Deutschland <strong>und</strong> Frankreich.<br />

1985 erkannte die damalige Geschäftsführung<br />

den Trend zum Bau immer größerer<br />

Hochregallager, für die große Mengen<br />

kaltprofilierter Stützen <strong>und</strong> Träger benötigt<br />

wurden. Sukzessive fokussierte sie das Unternehmen<br />

auf die Lagertechnik <strong>und</strong> trieb<br />

die Weiterentwicklung der eigenen Schwerlast-Regalsysteme<br />

voran. Schritt für Schritt<br />

wurde der Direktvertrieb auf die Belieferung<br />

von Händlern in ganz Westeuropa umgestellt.<br />

Bedingt durch die Stahlkrise Ende der<br />

80er-Jahre wurde SLP 1990 an die französische<br />

GPRI-Gruppe veräußert. Eingebettet<br />

in einen international agierenden Konzern<br />

gelang es, das Händlernetz nach dem Fall<br />

des Eisernen Vorhangs nach Osteuropa<br />

auszuweiten.<br />

2004 entstand aus der GPRI die heutige<br />

Averys-Group mit Sitz in Paris, die Regalsysteme,<br />

Fördertechnik <strong>und</strong> Stahlmöbel entwirft,<br />

herstellt <strong>und</strong> montiert. Innerhalb der<br />

Gruppe fokussiert SLP auf Schwerlastregale<br />

(Bild 01) für Industrie <strong>und</strong> Handel. Heute<br />

beliefern die Völklinger führende Händler<br />

für Regaltechnik in ganz Europa. Das umsatzstärkste<br />

Produkt sind Palettenregale.<br />

Ein bedeutender Meilenstein in der<br />

Unternehmensgeschichte war die Entwicklung<br />

der „V-Stanzung“ der Stützen, die in<br />

der Branche oft als „Völklinger Stanzung“<br />

bezeichnet wird. Sie kombiniert mit ihren<br />

schrägen Auflagerflächen die sichere Kraftübertragung<br />

vom Träger in die Stützen mit<br />

einem hohen Einspannmoment. Gleichzeitig<br />

ermöglicht die Geometrie die schnelle<br />

Montage der Regale ohne Werkzeug.<br />

Im Jahr 2015 hat Dipl.-Ing. (FH) Roman<br />

Quirin die Geschäftsführung des Unternehmens<br />

übernommen <strong>und</strong> ein umfangreiches<br />

Investitionsprogramm für das Völklinger<br />

Werk realisiert. So ist im Frühjahr <strong>2016</strong> eine<br />

neue Kaltprofilierungslinie in Betrieb gegangen<br />

(Bild 02). Die neue Linie fertigt in<br />

einem Arbeitsschritt u. a. das „RS-Profil“<br />

aus bis zu 1,75 mm dickem, höherfestem<br />

Blech. Das Profil weist mehrere<br />

Verstärkungs sicken auf <strong>und</strong> bietet aufgr<strong>und</strong><br />

seiner geschlossenen Form eine erhöhte<br />

Arbeits sicherheit.<br />

Aktuell ist SLP neben der Herstellung von<br />

Standard-Regalsystemen intensiv im Projektgeschäft<br />

tätig. Das eigene Technische<br />

Büro konzipiert <strong>und</strong> dimensioniert komplette,<br />

auf Betreiberanforderungen maßgeschneiderte<br />

Lagerlösungen.<br />

Fotos: SLP<br />

www.slp-regaltechnik.de


VORSCHAU<br />

IM NÄCHSTEN HEFT: 11/<strong>2016</strong><br />

ERSCHEINUNGSTERMIN: 08. 11. <strong>2016</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 21. <strong>10</strong>. <strong>2016</strong><br />

01<br />

03<br />

02 04<br />

01 Erneut hat der FTS-Spezialist MLR bei der Deutz AG innerhalb kurzer Zeit<br />

eine FTS-Anlage verwirklicht. Wie dies möglich wurde, erfahren Sie in der<br />

Anwenderstory.<br />

02 Welche Knochenarbeit die Industriegetriebe der Baureihe X von<br />

SEW-Eurodrive im Hafen von Rotterdam erledigen, lesen Sie in unserer Titelstory.<br />

03 Wir haben für Sie den Zukunftskongress Logistik – 34. Dortm<strong>und</strong>er<br />

Gespräche besucht <strong>und</strong> bringen die wichtigsten Ergebnisse zu Papier.<br />

Der direkte Weg<br />

im Internet:<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de<br />

als E-Paper:<br />

www.engineering-news.net<br />

Redaktion:<br />

w.bauer@vfmz.de<br />

<strong>f+h</strong> Intralogistics:<br />

www.en.engineering-news.net<br />

04 Einem Hallenkran haben die Techniker der KW-Kranwerke AG Mannheim<br />

neues Leben eingehaucht. Wie dies geschah, lesen Sie in der nächsten Ausgabe.<br />

(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />

<strong>f+h</strong> <strong>10</strong>/<strong>2016</strong> 43


COLOMBIA<br />

SLOVAKIA<br />

Ergonomic discharging device enables<br />

higher throughput<br />

Automated tray storage system<br />

ensures just-in-sequence-production<br />

Electric forklift power in the Turkish<br />

wood industry<br />

Gruchow: “Five reasons you should<br />

visit the CeMAT <strong>2016</strong> at Hanover”<br />

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Fluidtechnik<br />

Antriebstechnik<br />

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INDIA<br />

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TURKEY<br />

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Motion, Drive and Automation<br />

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April <strong>2016</strong><br />

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