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f+h fördern und heben 6/2023

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2884<br />

06<br />

Juni <strong>2023</strong><br />

€ 16,50<br />

TITEL<br />

AutoStore: Plattform für die<br />

10 Prozessautomatisierung<br />

Sensoren mit eingebautem<br />

28 Zeitvorteil<br />

SERIE<br />

40 Projekte ein Erfolg<br />

So werden auch komplexe<br />

foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


SYSTEMORIENTIERT<br />

DENKEN<br />

VERNETZT<br />

HANDELN<br />

10 Print-Ausgaben<br />

im Jahr<br />

2884<br />

LOGISTIK UNTER STROM<br />

Logistikzentrum mit automatischen Lagern sichert<br />

Wachstum des Elektrogroßhändlers Emil Löffelhardt<br />

+<br />

foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de<br />

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Ja, ich möchte die Zeitschrift „<strong>f+h</strong>“ abonnieren<br />

Das Jahresabonnement umfasst 10 Ausgaben <strong>und</strong> kostet € 146,- (Ausland € 156,- netto) inkl. Versandkosten. Als Begrüßungsgeschenk<br />

erhalte ich die Konturenlehre. Nach Ablauf des ersten Bezugsjahres kann das Abonnement jederzeit, mit einer Frist von einem Monat,<br />

schriftlich gekündigt werden.<br />

Unser Dienstleister, die Vertriebsunion Meynen, Eltville, erhebt Ihre Daten im Auftrag der Vereinigte Fachverlage (VFV) zum Zweck der Vertragsdurchführung, zur Erfüllung der<br />

vertraglichen <strong>und</strong> vorvertraglichen Pflichten. Die Datenerhebung <strong>und</strong> Datenverarbeitung ist für die Durchführung des Vertrags erforderlich <strong>und</strong> beruht auf Artikel 6 Abs. 1 b) DSGVO.<br />

Zudem verwenden wir Ihre Angaben zur Werbung für eigene <strong>und</strong> VFV verwandte Produkte. Falls Sie keine Werbung mehr auf dieser Gr<strong>und</strong>lage erhalten wollen, können Sie jederzeit<br />

widersprechen. Weitere Infos zum Datenschutz: ds-vfv.vfmz.de<br />

Name/Vorname<br />

Position<br />

Firma<br />

Abteilung<br />

Straße oder Postfach<br />

PLZ/Ort<br />

Telefon/E-Mail<br />

Datum, Unterschrift<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH . Vertrieb . Postfach 10 04 65 . 55135 Mainz . Telefon: 06131/992-200<br />

E-Mail: vertrieb@vfmz.de . Internet: www.vereinigte-fachverlage.de<br />

„<strong>f+h</strong>“ ist eine Zeitschrift der Vereinigten Fachverlage GmbH, Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz, HRB 2270, Amtsgericht Mainz,<br />

Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Matthias Niewiem, Umsatzsteuer-ID: DE 149063659, Gerichtsstand: Mainz


EDITORIAL<br />

FEHLER MACHEN IST<br />

KEIN FEHLVERHALTEN<br />

Ein deutsches Sprichwort besagt, dass man aus Fehlern klug wird. Allerdings besagen<br />

weitere Redewendungen: wer Fehler begeht, muss dafür geradestehen <strong>und</strong> Lehrgeld<br />

bezahlen. Letztgenannte drücken einiges über die deutsche Fehlerkultur aus.<br />

Der Wirtschaftspsychologe <strong>und</strong> Fehlerforscher Prof. Dr. Michael Frese formuliert es so:<br />

„Fehler <strong>und</strong> Misserfolge sind in Deutschland unerwünscht <strong>und</strong> werden auch unnachsichtig<br />

geahndet. Statt einen Lerneffekt aus Fehlern anzuregen, wird das Strafmaß skaliert.“ Dieses<br />

Mindset einer „negativen Fehlerkultur“ kann vor allem in der Wirtschaft schwerwiegende<br />

Folgen haben. Die Angst vor Misserfolg oder einem Irrweg hemmt die Kreativität <strong>und</strong> wird<br />

zur Innovationsbremse. Jakub Piotrowski von der BLG Logistics Group, Bremen, formuliert in<br />

der vorliegenden Ausgabe im Interview (s. S. 6): „Wir erwarten in Deutschland eine<br />

vollständig funktionierende Lösung. In den USA zum Beispiel ist das anders.<br />

Dort ist man auch schon einmal mit einer 80-Prozent-Lösung zufrieden <strong>und</strong> arbeitet<br />

gemeinsam an entsprechenden Verbesserungen.“ In den USA sind Fehler (nicht ein<br />

Fehlverhalten) im wirtschaftlichen Umfeld längst salonfähig. So finden im Silicon Valley<br />

regelrechte Konferenzen, „FailCons“, statt, die sich mit Misserfolgen auseinandersetzen.<br />

Viele der Gründer aus dem Silicon Valley hatten vor ihrer Idee, mit der sie durchgestartet<br />

sind, häufig erst mal eine Bruchlandung.<br />

Der Umgang mit Fehlern <strong>und</strong> Misserfolgen ist vor allem eine Herausforderung für<br />

Projektmanager von Intralogistikprojekten. Aufgr<strong>und</strong> der Komplexität der<br />

Projekte <strong>und</strong> der Menge an Projektbeteiligten, kann es im Projektverlauf zu<br />

Störungen, Verzögerungen <strong>und</strong> Zielkonflikten kommen. Strategien <strong>und</strong><br />

Methoden, um kritische Projektphasen zu bewältigen oder diese im besten<br />

Fall zu vermeiden, wollen wir Ihnen ab dieser Ausgabe in einer mehrteiligen<br />

Serie, den Auftaktbeitrag finden Sie auf den S. 40 <strong>und</strong> 41, näherbringen.<br />

Manfred Weber<br />

– Redakteur –<br />

m.weber@vfmz.de<br />

10 J A H R E G A R A N T I E<br />

M A D E I N G E R M A N Y


INHALT<br />

EDITORIAL<br />

F+H EXTRA<br />

AUTOMATICA<br />

03 Fehler machen ist kein Fehlverhalten<br />

PERSPEKTIVEN<br />

06 F+H NACHGEFRAGT bei Jakub Piotrowski<br />

„Bei uns sind Innovationen kein Mittel zum<br />

Selbstzweck“<br />

40 F+H SERIE Projektmanagement in<br />

Intralogistikprojekten – Teil I<br />

So werden auch komplexe Projekte ein Erfolg<br />

06<br />

09 Richtungweisende Lösungen für die automatisierte,<br />

intelligente Produktion<br />

10 TITELSTORY AutoStore: Plattform für die<br />

Automatisierung weiterer Prozesse<br />

Auf dem Weg in die automatisierte Intralogistik<br />

14 Einstapeln von Pressteilen: 3D-Roboterführung<br />

durch intelligente Behälterprüfung<br />

Prozesssicher gelöst<br />

16 Individuelle <strong>und</strong> präzise Lösung für FTF<br />

Zwei Antriebe in einem System vereint<br />

18 Was bei der Bestimmung des Anhaltewegs von<br />

Fahrerlosen Transportfahrzeugen zu beachten ist<br />

Rechtzeitig anhalten<br />

20 4am Robotics entwickelt fehlendes Puzzlestück<br />

AMR automatisiert letzte Meter der<br />

Produktionslogistik<br />

PRODUKTE UND SYSTEME<br />

22 Fahrerloses Transportsystem von ek robotics bei Rittal<br />

Transportrobotik auf höchstem Niveau<br />

24 KI-gesteuerte Roboter-Flotte<br />

Effizient navigieren<br />

26 Mit Entführung von Warehouse Management System<br />

PSIwms verbessert Mahr viele Logistik-Kennzahlen<br />

Eine Investition, die sich gelohnt hat<br />

28 Intelligente Lösungen helfen Fehler <strong>und</strong> Frust zu<br />

vermeiden <strong>und</strong> Projekte zu beschleunigen<br />

Sensoren mit eingebautem Zeitvorteil<br />

30 Neue Regalbediengeräte-Generation „Performance“<br />

von Gilgen Logistics<br />

Vielzählige Merkmale vereint<br />

34<br />

4 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/06 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de<br />

24


32 Individuell konzipiertes Kragarmregal für effiziente<br />

<strong>und</strong> sichere Lagerung von Schalungsplatten<br />

Ohne Durchhänger<br />

34 Clark-Elektrostapler beweist Leistungsfähigkeit<br />

bei ungewöhnlichem Mieteinsatz<br />

Sanfte Verladung von sensibler Lebendlast<br />

36 Logistics & Automation: Regionale Fachmesse<br />

für Intralogistik <strong>und</strong> Materialfluss in Hamburg<br />

Messe mit Mehrwert<br />

38 Digitale Highlights<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

42 F+H PERSÖNLICH Kacper Nowicki<br />

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TITELBILD<br />

AutoStore<br />

System<br />

GmbH,<br />

Mönchengladbach<br />

SERVICE<br />

33 Impressum<br />

43 Vorschau auf Heft 7-8/<strong>2023</strong><br />

Seilzüge<br />

Kettenzüge<br />

Arbeitsplatzkrane<br />

Steuern/Überwachen<br />

Krankomponenten<br />

Explosionsschutz<br />

makes it easy.<br />

Krankomponenten von SWF waren schon immer ein Garant für<br />

Leistung <strong>und</strong> Zuverlässigkeit. Wir informieren Sie gern über den<br />

guten Fachhandel in Ihrer Nähe.


„BEI UNS SIND INNOVATIONEN<br />

KEIN MITTEL ZUM SELBSTZWECK“<br />

So manche Untersuchung kommt zu dem<br />

Ergebnis, dass wir Deutschen technikfeindlich<br />

eingestellt sind. Doch ist dem so? Wir haben mit<br />

Jakub Piotrowski gesprochen. Der Leiter IT, Chief<br />

Information Officer (CIO) <strong>und</strong> Chief Digital<br />

Officer (CDO) der BLG Logistics Group, Bremen,<br />

ist Experte in Sachen Innovationen <strong>und</strong> geradezu<br />

prädestiniert zum dem Thema Stellung zu<br />

nehmen.<br />

Herr Piotrowski, lassen Sie uns sofort auf den Punkt kommen:<br />

Ist was dran an der Technikfeindlichkeit der Deutschen?<br />

Jakub Piotrowski: Technikfeindlich würde ich nicht sagen. In<br />

Deutschland herrscht eher ein Klima der Skepsis gegenüber<br />

Innovationen. Lassen Sie mich erklären, wie ich dies meine.<br />

Vom Mindset her gesehen sind wir in Deutschland vorsichtiger<br />

gegenüber dem Einsatz von Innovationen oder generell gegenüber<br />

der Nutzung von neuen Technologien eingestellt. Hinzu<br />

kommt: Wir erwarten eine vollständig funktionierende Lösung.<br />

In den USA zum Beispiel ist das anders. Dort ist man auch schon<br />

einmal mit einer 80-Prozent-Lösung zufrieden <strong>und</strong> arbeitet<br />

gemeinsam an entsprechenden Verbesserungen. Das bei uns in<br />

Deutschland anzutreffende Bedürfnis nach Vollkommen- oder<br />

auch Sicherheit strahlt auf viele Bereiche des gesellschaftlichen<br />

Lebens aus. Ein Beispiel ist die auch seitens der EU forcierte<br />

Datenschutzgr<strong>und</strong>verordnung. Bevor man in Deutschland zum<br />

Beispiel die für das Zufahrtssystem auf das Gelände eines Logistikzentrums<br />

erforderlichen Kameras installieren darf, muss man<br />

zuerst einmal ein Datenschutzkonzept vorlegen.<br />

6 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/06 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


NACHGEFRAGT MENSCHEN UND MÄRKTE <br />

Sie sprechen damit die bei uns fast perfektionierte Bürokratie<br />

an …<br />

Jakub Piotrowski: Ja. Der bürokratische Aufwand wirkt bei der<br />

Beschäftigung mit Innovationen oder auch generell bei der Einführung<br />

von neu entwickelten Technologien kontraproduktiv.<br />

Jetzt unterhalten wir uns schon seit einigen Minuten über<br />

Innovationen. Was ist eigentlich eine Innovation?<br />

Jakub Piotrowski: Ich glaube, die Frage kann man allgemeingültig,<br />

ohne ins Philosophieren zu verfallen, kaum beantworten.<br />

Entschuldigung. Dann muss ich meine Frage genauer<br />

formulieren. Was ist aus Sicht der BLG Logistics Group eine<br />

Innovation?<br />

Jakub Piotrowski: (Lacht). Für uns sind Innovationen neue<br />

Technologien oder neue Lösungen, die ihre ersten Schritte am<br />

Markt gegangen, aber bei der BLG noch nicht vorhanden sind.<br />

Und um diese Technologien oder Lösungen einzuführen, haben<br />

Sie vor fünf Jahren das zentrale Innovationsteam gegründet?<br />

Jakub Piotrowski: Genau. Aufgabe des zentralen Innovationsteams<br />

war es, die Fachbereiche an die Themen heranzuführen<br />

<strong>und</strong> zu zeigen, dass neue Lösungen auch das erfüllen, was<br />

man sich von deren Einsatz verspricht.<br />

Warum verwenden Sie in Ihrer Antwort die Vergangenheitsform,<br />

wenn Sie über das zentrale Innovationsteam sprechen?<br />

hat. Mit der Überführung des zentralen Innovationsteams in die<br />

Technologieteams übernehmen nun die Fachbereiche die Aufgabe,<br />

sich am Markt über entsprechende Entwicklungen zu informieren.<br />

Ferner fällt in den Zuständigkeitsbereich der Technologieteams<br />

gemeinsam mit den entsprechenden Systemanbietern<br />

die Implementierung. Je nachdem, um welche Technologien<br />

es sich dabei handelt, kommen auch die Kolleginnen <strong>und</strong><br />

Kollegen aus dem Digital-Services-Bereich der IT ins Spiel.<br />

Darüber hinaus arbeiten wir aber auch mit Universitäten an Forschungs-<br />

<strong>und</strong> Entwicklungsprojekten. Denn wir haben für uns<br />

erkannt, dass es sehr sinnvoll sein kann, mit Universitäten <strong>und</strong><br />

Forschungseinrichtungen in Verbindung zu stehen, um Impulse<br />

zu bekommen, welche globalen Entwicklungsrichtungen zurzeit<br />

am Markt vorliegen.<br />

An welchen Innovationsprojekten arbeiten Sie aktuell?<br />

Jakub Piotrowski: Eines der Projekte beschäftigt sich mit der<br />

KI-basierten Erkennung von Objekten. Ganz konkret wollen wir<br />

in der Kommissionierung eine kamerabasierte Qualitätskontrolle<br />

realisieren. Darüber hinaus läuft momentan ein IT-Projekt, im<br />

Zuge dessen der Aufbau eines Data Warehouse für die BLG-<br />

Gruppe ansteht. Sollte sich der eingeschlagene Weg als praktikabel<br />

erweisen, dann ist es unsere Vision, jedes operative System<br />

der Unternehmensgruppe anzudocken. Das Stichwort in dem<br />

Zusammenhang heißt Datenlogistik.<br />

Ferner sind wir aber auch abseits der zuvor nur auszugsweise<br />

beschriebenen Technologiethemen unterwegs. Gemeinsam mit<br />

16 Partnern stehen Überlegungen zum sinnvollen Aufbau einer<br />

Wasserstoffinfrastruktur für die Metropolregion Bremen auf der<br />

Agenda.<br />

Jakub Piotrowski: Sie hören aber genau hin, Herr Bauer. Das<br />

Thema Einführung von Innovationen hat sich bei der BLG im<br />

Laufe der Zeit weiterentwickelt. Wir haben festgestellt, dass der<br />

Treiber für Innovationen die jeweiligen Fachbereiche sein müssen.<br />

Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> haben wir das Innovationsteam als<br />

zentrale Einheit unlängst aufgelöst. Alle Innovationsthemen, die<br />

Automatisierung <strong>und</strong> die Technologie betreffend, ich formuliere<br />

das jetzt einmal salopp, also das, was man mit seinen eigenen<br />

Händen anfassen kann, wird aus dem operativen Bereich getrieben.<br />

Auf der anderen Seite werden alle digitalen Innovationen<br />

von den Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen aus der IT angestoßen.<br />

Der kreative Work Space für das ehemalige zentrale Innovationsteam<br />

war das DigiLab. Im Zuge der Weiterentwicklung haben<br />

wir festgestellt, dass wir derartige kreative Räumlichkeiten an<br />

allen Standorten einführen sollten. Die Erfahrungen <strong>und</strong> die<br />

Rückmeldungen aus den verschiedenen Fachbereichen bestätigen<br />

diese Entscheidung. Damit hat sich dann auch meine Einschätzung<br />

bestätigt, die ich seinerzeit gegenüber dem Vorstand<br />

äußerte, als ich gebeten wurde, das zentrale Innovationsteam<br />

aufzubauen. Damals wurde mir nämlich unter anderem die<br />

Frage gestellt: wann ist das Innovationsteam eigentlich erfolgreich?<br />

Meine Antwort lautete: Wenn man es zentral nicht mehr<br />

braucht. Das Ziel haben wir erreicht. Ich könnte auch sagen: Das<br />

Innovationsteam ist erwachsen geworden.<br />

Mit dem von Ihnen beschriebenen Ansatz, Innovationen in der<br />

BLG Logistics Group einzuführen, stellen Sie sicher, dass das<br />

Unternehmen Treiber <strong>und</strong> nicht Getriebener von Innovationsthemen<br />

ist?<br />

Jakub Piotrowski: Dem ist so. Unser Ansatz ist es, nicht diejenigen<br />

zu sein, die Innovationen entwickeln, sondern diejenigen,<br />

die Innovationen einsetzen, sobald es Indikatoren dafür gibt,<br />

dass die jeweilige Innovation einen gewissen Reifegrad erreicht<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/06 7


MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

NACHGEFRAGT<br />

Können die aus dem Projekt zum Thema Datenlogistik<br />

gewonnenen Erkenntnisse Ihnen hilfreiche Dienste dabei<br />

leisten, zu einer neuen Logistik zu gelangen?<br />

DER KLUGE UMGANG MIT<br />

INNOVATIONEN HILFT DABEI,<br />

DIE HERAUSFORDERUNGEN<br />

DER ZEIT ZU LÖSEN<br />

Jakub Piotrowski: Zu einer neuen Logistik würde ich nicht unbedingt<br />

sagen, eher zu einer flexibleren Logistik. Flexibler im<br />

Sinne von: Ich kann mit der Auswertung von Daten zum einen<br />

präventiv agieren, weil ich bessere Forecast-Zahlen habe. Mithilfe<br />

der Forecast-Zahlen wiederum lässt sich die Ressourcensituation<br />

verbessern. Darüber hinaus lassen sich mit den entsprechenden<br />

Daten – man könnte dies fast schon als ein klassisches<br />

Beispiel bezeichnen –, Konzepte der präventiven Wartung<br />

umsetzen. Die Sammlung von Daten, auch über räumlich<br />

verteilte Standorte, praktizieren wir schon seit einigen Jahren.<br />

Für die Datenaufbereitung <strong>und</strong> Analyse sind Spezialisten mit<br />

Systemwissen in puncto Datenbanken gefragt, das heißt unsere<br />

Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen aus der IT. Die Datenauswertung<br />

obliegt dem jeweiligen Fachbereich, der über die notwendige<br />

Prozesskenntnis verfügt. Beide Akteure arbeiten Hand in Hand.<br />

So gelangen wir, wie ich eingangs sagte, zu mehr Flexibilität in<br />

der Logistik.<br />

Flexibler zu sein, ist in diesen volatilen Zeiten ein nicht zu<br />

unterschätzender Aspekt.<br />

Jakub Piotrowski: Das kann ich nur bestätigen. Bis die Corona-<br />

Pandemie über uns hereinbrach, dachten alle in der Wirtschaft,<br />

unsere Lieferantennetzwerke seien krisensicher aufgestellt.<br />

Doch dann wurde uns vor Augen geführt, wie viele blinde<br />

Flecken es in den Netzwerken gibt. Und das, obwohl Lösungen<br />

am Markt verfügbar sind, zum Beispiel Tracking-Module oder<br />

Supply Chain Traceability Tools, die genau das verhindern.<br />

Bis zum Jahr 2020/21 befanden wir uns in einer Komfortzone.<br />

Jakub Piotrowski: Der Leidensdruck war nicht vorhanden. Erst<br />

als der spürbar wurde, begann die Suche nach entsprechender<br />

Abhilfe <strong>und</strong> die Integration von Lösungen in die weltweiten<br />

Supply Chain.<br />

Wie beeinflussen Krisen die Innovationstätigkeit?<br />

Jakub Piotrowski: Das ist eine ganz spannende Frage. Ich glaube,<br />

Krisen können Innovationen sowohl positiv als auch negativ<br />

beeinflussen.<br />

Negativ im Sinne von Zurückstellung beziehungsweise Einstellung<br />

der erforderlichen Finanzmittel oder auch der personellen<br />

Ressourcen. Das geschieht vor dem Hintergr<strong>und</strong>, dass man sich<br />

auf das Wesentliche konzentrieren möchte, um die Krise zu<br />

bewältigen. Bezogen auf die Logistik bedeutet dies unter anderem,<br />

die Prozesse stabil am Laufen zu halten.<br />

Auf der anderen Seite können Krisen aber auch eine Bereitschaft<br />

für Veränderungen hervorrufen. Weil man merkt, dass sich mit<br />

den bisher praktizierten Vorgehensweisen die Herausforderungen<br />

zukünftig nicht mehr bewältigen lassen. Als die Supply<br />

Chains vor drei Jahren aufgr<strong>und</strong> der Lockdowns zur Eindämmung<br />

der Pandemie auseinandergedriftet sind, folgte daraus<br />

zum Beispiel, dass Warenanlieferungen an ein Logistikzentrum<br />

nicht mehr planbar waren. Die Anlieferungen fanden in <strong>und</strong>efinierten<br />

Wellen <strong>und</strong> zu beliebigen Zeiten statt. Mithilfe der bei<br />

uns genutzten digitalen Lösungen konnten wir darauf reagieren.<br />

Wir haben im Wareneingang nicht mehr jede einzelne Palette<br />

gescannt, sondern Massenfotos erstellt.<br />

Der Fachkräftemangel ist auch eine Art Krise, deren Folge die<br />

Automatisierung in der Intralogistik vorantreibt. Neben der<br />

Nutzung von autonomen mobilen Robotern, die das Sahnehäubchen<br />

in puncto Automatisierung sind, setzen wir zum<br />

Beispiel in einem Lager semi-automatische Man-up-Stapler<br />

ein. Diese Flurförderzeuge werden in der Lagervorzone von<br />

einer Person gefahren. In der Lagergasse gibt der Kollege den<br />

Palettenstellplatz ein, das Gerät steuert danach automatisch<br />

das Regalfach an <strong>und</strong> der Kollege kann die für die Bearbeitung<br />

des Auftrags erforderliche Anzahl an Produkten picken. Mit<br />

solch einem Schmalganggerät entlasten wir die Mitarbeitenden.<br />

Die Kommissionierer fühlen sich wertgeschätzt – in der heutigen<br />

Zeit ein wichtiger Aspekt.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

Das Interview mit Jakub Piotrowski, Leiter IT, Chief Information Officer (CIO)/<br />

Chief Digital Officer (CDO) der BLG Logistics Group führte Winfried Bauer,<br />

Chefredakteur <strong>f+h</strong><br />

Fotos: BLG Logistics Group<br />

www.blg-logistics.com<br />

8 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/06 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


AUTOMATICA<br />

TITELSTORY<br />

AUTOSTORE: PLATTFORM FÜR DIE AUTOMATISIERUNG WEITERER PROZESSE<br />

AUF DEM WEG IN DIE<br />

AUTOMATISIERTE INTRALOGISTIK<br />

Logistik- <strong>und</strong> Distributionszentren sind vergleichbar mit einem<br />

großen Puzzle, bestehend aus verschiedenen Funktionsbereichen,<br />

Prozessen, Gewerken <strong>und</strong> Materialflüssen. Nur wenn alle Puzzleteile<br />

richtig zu einem Gesamtsystem zusammengesetzt sind,<br />

ergibt sich ein stimmiges Intralogistik-Bild.<br />

10 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/06 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


01<br />

02<br />

01 In der zweigeschossigen AutoStore-Anlage von Erima lagern<br />

r<strong>und</strong> 3,5 Millionen Artikel, die über elf CarouselPorts kommissioniert<br />

<strong>und</strong> per Fördertechnik automatisch abtransportiert werden<br />

02 Durchgängige „Ware zum Mann“-Kommissionierung bei Sport<br />

Okay mit AutoStore in Kombination mit einem FTF, das die Artikel aus<br />

anderen Lagerbereichen auf einem Unterfahrregal oder -gestell zum<br />

Port fährt<br />

Viele Unternehmen beschäftigen sich aktuell mit dem<br />

Thema Lagerautomatisierung, ob im Rahmen einer<br />

Neuanlagenplanung zur Ablösung manueller Prozesse<br />

oder um eine bestehende Anlage zu ergänzen oder zu<br />

ersetzen. „Bei der Auswahl der Technologie sollten nicht nur die<br />

üblichen Faktoren wie Artikelgröße, Auftragsstrukturen oder die<br />

benötigte Leistung geprüft werden, sondern auch die Möglichkeiten<br />

der Integration in bestehende Strukturen. Dazu gehört die<br />

Anbindung der Technologie in die vorhandene IT-Landschaft<br />

ebenso wie die Implementierung in das bestehende Intralogistik-<br />

Gesamtsystem. Kurz gesagt, die Lösung muss zum Prozess passen“,<br />

betont Peter Bimmermann, Managing Director AutoStore<br />

System Deutschland <strong>und</strong> Director Business Development DACH<br />

& CEE.<br />

Mit AutoStore können Unternehmen in die Automation einsteigen<br />

<strong>und</strong> das System immer wieder auf neue Anforderungen<br />

hinsichtlich der benötigten Leistung, Lagerkapazität oder weiterer<br />

Prozessautomatisierung im Lager sowie der Arbeitsplätze anpassen.<br />

Das System bildet die Basis, um weitere, vor- <strong>und</strong> nachgelagerte<br />

Prozesse in der Intralogistik <strong>und</strong> im Fulfillment-Prozess<br />

zu automatisieren.<br />

DER WEG ZUR INTEGRIERTEN GESAMTLÖSUNG<br />

Wer sich für ein AutoStore als Kleinteilelager <strong>und</strong> Fulfillment-<br />

System entscheidet, hat die Freiheit, das System nahtlos in seine<br />

Materialflüsse <strong>und</strong> Prozesse einzubinden, zum Beispiel an neue<br />

oder bestehende Förderstrecken, mobile Transportroboter wie<br />

AMR, automatische Pickroboter, Wendelförderer oder Aufzüge.<br />

Mit seinem Business Development Team <strong>und</strong> der Abteilung System<br />

Design offeriert der Systemanbieter Unternehmen, die sich<br />

mit der Anschaffung eines AutoStore-Systems beschäftigen, die<br />

Möglichkeit, das System vorab nach ihren individuellen Anforderungen<br />

zu designen <strong>und</strong> ein erstes Angebot zu erstellen.<br />

„Mithilfe unserer realitätsnahen Simulationssoftware können<br />

wir jedem K<strong>und</strong>en das passende System nach seinen Bedürfnissen<br />

vorab genau planen <strong>und</strong> zeigen. Dabei lassen sich aufgr<strong>und</strong><br />

der Flexibilität des modularen Systems problemlos Gebäudestützen,<br />

Fahrwege oder andere am Hallenboden benötigte Flächen<br />

aussparen oder das ganze System auf einer Bühne platzieren“,<br />

erklärt Jakob Josten, Business Development Manager Industrial<br />

& Manufacturing bei AutoStore.<br />

Mit dieser Beratung lassen sich im Vorfeld anhand von konkreten<br />

K<strong>und</strong>endaten die Systemgröße <strong>und</strong> -ausgestaltung, Anzahl<br />

der Roboter, physische <strong>und</strong> IT-Schnittstellen <strong>und</strong> die Lieferzeit<br />

bestimmen. Darüber hinaus sind Empfehlungen zur IT-Integration<br />

<strong>und</strong> der Partnerauswahl möglich. Mit dem Integrator können<br />

anschließend Optimierungen bestehender Strategien <strong>und</strong> Prozesse,<br />

Fahrwege sowie ergänzende Technologien wie Fördertechnik,<br />

Pickroboter oder Verpackungstechnik geplant <strong>und</strong> eingeb<strong>und</strong>en<br />

werden. Alternativ zum unternehmenseigenen Business<br />

Development können sich Interessenten an das Partnernetzwerk<br />

WICHTIG IST, DASS DIE<br />

INTRALOGISTIK-LÖSUNG ZUM<br />

PROZESS PASST<br />

wenden <strong>und</strong> erhalten dort Lösungen aus einer Hand. Dazu kooperieren<br />

einige Systemintegratoren mit Roboter- <strong>und</strong> IT-Spezialisten<br />

oder haben ihr Portfolio selbst vergrößert. Außerdem besteht<br />

die Möglichkeit, dass Unternehmen ihre Anlagen individuell<br />

mit eigenen oder externen Planern konfigurieren <strong>und</strong> einzelne<br />

Gewerke bei verschiedenen Anbietern einkaufen <strong>und</strong> zu einer<br />

Lösung zusammenstellen.<br />

HÄUFIGSTE KOMBINATION: FÖRDERTECHNIK<br />

UND AUTOSTORE<br />

Schaut man sich AutoStore-Installationen in der Praxis an, wird<br />

am häufigsten mit Fördertechnik kombiniert. Wer darauf Behälter<br />

transportieren möchte, nutzt die Transferzelle: hierüber lassen<br />

sich Behälter aus dem AutoStore von der oder an die Fördertechnik<br />

übernehmen oder übergeben. So können Transporte zu anderen<br />

Bereichen ermöglicht, Arbeitsplätze individuell gestaltet, flexibel<br />

positioniert <strong>und</strong> an weitere Funktionsbereiche angeb<strong>und</strong>en<br />

werden. Zudem schafft die Transferzelle die Voraussetzungen für<br />

die Anbindung von zum Beispiel Geschossen <strong>und</strong> Bühnen.<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/06 11


03 04<br />

Um die Hallenhöhe effizient zu nutzen oder das Kleinteilelager<strong>und</strong><br />

Kommissioniersystem in den Materialfluss einzubinden,<br />

kann das System auch auf Bühnen übereinander installiert werden.<br />

Den Transport zwischen den Ebenen übernehmen in diesem<br />

Fall Behälterlifte. Auf diese Weise hat AM Logistic Solutions<br />

für den Sportartikelhersteller Erima die kompakte Lagerung von<br />

fast 150.000 Behältern mit einer hohen Kommissionierleistung<br />

verb<strong>und</strong>en. So lagern in den doppelstöckig angeordneten Lagerblöcken<br />

r<strong>und</strong> 3,5 Millionen Artikel. Das Einlagern <strong>und</strong> Kommissionieren<br />

in bzw. aus beiden Systemen findet an elf CarouselPorts<br />

statt, die über Fördertechnik mit weiteren Lagerbereichen, darunter<br />

einem Shuttle des Systemanbieters Gebhardt als Sequenzierpuffer<br />

vor der Packerei verb<strong>und</strong>en sind.<br />

Ludwig Meister, Lieferant für Antriebs-, Werkzeug- <strong>und</strong> Fluidtechnik,<br />

hat sein AutoStore-System im vergangenen Jahr von<br />

40.000 auf 60.000 Behälter erweitert, zusätzliche Roboter sowie<br />

fünf neue Ports für den Wareneingang <strong>und</strong> die Kommissionierung<br />

installiert. Um die Kommissionierung ergonomischer zu gestalten<br />

<strong>und</strong> die Mitarbeiter von einigen Verpackungs- <strong>und</strong> Versandtätigkeiten<br />

zu entlasten, hat das Unternehmen 200 m Fördertechnik<br />

vom Wareneingang bis zur ebenfalls neuen automatischen<br />

Verpackungsstraße ergänzt. Die Einlagerung der Behälter<br />

von der Fördertechnik ins Lagersystem wird ebenfalls über eine<br />

Transferzelle realisiert. Für die Kommissionierung gelangen die<br />

nun maschinell aufgestellten Kartons vom Kartonagenaufrichter<br />

über die Fördertechnik ergonomisch an den Port, werden hier<br />

mit den Artikeln aus dem Lager befüllt <strong>und</strong> anschließend zur automatischen<br />

Kartonverschließmaschine befördert, die jedes Paket<br />

nach Füllhöhe volumenoptimiert verschließt <strong>und</strong> etikettiert.<br />

„Ludwig Meister hat ein voll integriertes Logistiksystem mit hohem<br />

Automatisierungsgrad <strong>und</strong> ergonomischen Arbeitsplätzen<br />

inklusive ‚Pick by Light‘-System auf seiner vorhandenen Fläche<br />

geschaffen. Dabei sind die Behälter je nach Bedarf unterteilt <strong>und</strong><br />

werden von den Mitarbeitern am Port aufgefüllt beziehungsweise<br />

verdichtet, um einen hohen Behälterfüllgrad beizubehalten“, erklärt<br />

Josten.<br />

Neben klassischen Behälter- <strong>und</strong> Kartonfördertechnikanlagen<br />

lassen sich auch andere Transportlösungen mit dem Lagersystem<br />

kombinieren, zum Beispiel Taschensorter oder Fahrerlose Transportsysteme<br />

(FTS) <strong>und</strong> autonome Transportroboter. Letztere<br />

nutzt die Sport Okay GmbH in ihrem im Herbst 2022 erweiterten<br />

Logistikzentrum in Innsbruck. Hörmann Intralogistics hat hier<br />

zusammen mit dem FTS-Hersteller Safelog eine integrierte<br />

Transport lösung entwickelt, um die Aufträge am Port zu konsolidieren.<br />

Dazu werden alle Artikel, die zum Beispiel aufgr<strong>und</strong> der<br />

Größe nicht im Behälterlagersystem bevorratet werden, per FTF<br />

aus dem im Untergeschoss installierten Regallager an den Port<br />

geliefert. Das E-Commerce-Unternehmen konnte durch die Umstellung<br />

auf das Kommissionierprinzip „Ware zum Mann“ die<br />

Laufleistung pro Mitarbeiter <strong>und</strong> Schicht um mehr als 80 Prozent<br />

reduzieren.<br />

MIT KOMBINIERTEN INTRALOGISTIK-LÖSUNGEN<br />

WACHSTUM MEISTERN<br />

Skalierbarkeit, effiziente Raumausnutzung <strong>und</strong> hohe Leistung<br />

waren für den E-Commerce-Händler Bergfre<strong>und</strong>e ausschlaggebend<br />

für die Entscheidung in die AutoStore-Technologie. Inzwischen<br />

ist das im Jahr 2016 installierte Erstsystem mehrfach im<br />

laufenden Betrieb erweitert worden <strong>und</strong> erstreckt sich seit dem<br />

Jahr 2020 über eine Fläche von 4.386 m2. Aktuell bewegen im<br />

Logistikzentrum Ergenzingen bei Rottenburg 125 Roboter<br />

145.000 Behälter, die in 16 Ebenen übereinandergestapelt sind.<br />

AUTOSTORE LÄSST SICH<br />

OPTIMAL MIT ANDEREN<br />

SYSTEMEN KOMBINIEREN<br />

Um die Waren ein- <strong>und</strong> auszulagern, stehen 31 Ports zur Verfügung.<br />

Dabei lagern in jedem Behälter durchschnittlich drei verschiedene<br />

Artikel. Im Zweischichtbetrieb schlagen ca. 140 Mitarbeiter<br />

bis zu 275.000 Artikel pro Arbeitswoche um, kümmern sich<br />

um den Wareneingang, Retouren <strong>und</strong> den Versand. „Bei unserem<br />

Wachstumstempo sind wir auf ein flexibles <strong>und</strong> leistungsfähiges<br />

Lagersystem angewiesen“, so Ronny Höhn, Geschäftsführer bei<br />

Bergfre<strong>und</strong>e.de.<br />

Aus diesem Gr<strong>und</strong> hat Element Logic die Prozesse an den<br />

Arbeitsstationen optimiert <strong>und</strong> zusätzlich zu den AutoStore-<br />

Komponenten weitere Förder- <strong>und</strong> Handlingtechnik in die Anlage<br />

integriert, darunter automatische Kartonaufrichter <strong>und</strong> -verschließer,<br />

eine automatische Kartonzu- <strong>und</strong> -abführung sowie<br />

die Warenausgangssortierung für versandfertige Pakete. Aufgr<strong>und</strong><br />

der fertig aufgerichteten Kartons, die direkt an den Pi-<br />

12 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/06 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


TITELSTORY<br />

AUTOMATICA<br />

03 Die „Robotics Pick & Pack“-Lösung von Kardex bei Sonepar<br />

04 Die Fördertechnik ist in die Anlage integriert <strong>und</strong> verbindet alle<br />

Prozesse bei Bergfre<strong>und</strong>e mit automatischer Verpackung <strong>und</strong> Sortierung<br />

für den Versand<br />

05 Der neue FusionPort mit zwei Entnahmeöffnungen lässt sich auch<br />

mit einem Pick-Roboter bedienen <strong>und</strong> in einen zweistufigen Kommissionierprozess<br />

integrieren<br />

05<br />

ckingplätzen bereitgestellt werden, erreichen die Kommissionierer<br />

jetzt durchschnittlich 155 Picks pro St<strong>und</strong>e. Nach der auftragsbezogenen<br />

Befüllung werden Lieferschein <strong>und</strong> Serviceinfo<br />

automatisch ausgedruckt <strong>und</strong> der Lieferung beigefügt. Gleichzeitig<br />

erhält jedes Paket ein ID-Label. Anschließend werden die Kartons<br />

auf der Förderstrecke volumenoptimiert verschlossen, gewogen,<br />

etikettiert <strong>und</strong> im Versand sortiert – all das geschieht vollautomatisiert.<br />

AUTOMATISCHE ORDER-PICKING-LÖSUNG<br />

GEGEN DEN FACHKRÄFTEMANGEL<br />

Ein weiterer Schritt zur vollständigen Automatisierung sind vollautomatische<br />

Kommissionierstationen. Bisher ist deren Anteil<br />

am Gesamtmarkt noch gering. Der Trend nimmt jedoch zu –<br />

hauptsächlich bei Logistikzentren, die im Mehrschichtbetrieb arbeiten<br />

<strong>und</strong> mit Personalmangel zu kämpfen haben. Dort unterstützen<br />

Roboter das Lagerpersonal, indem zum Beispiel bestimmte<br />

Produktgruppen vorkommissioniert werden, <strong>und</strong> verbessern<br />

so die Arbeitsumgebung. Darüber hinaus bietet die<br />

Arbeit mit Automatisierungstechnologien den Mitarbeitern gute<br />

Perspektiven, um sich zu einem Anlagen- <strong>und</strong> Roboterbediener<br />

weiterzubilden.<br />

Ein solches Konzept hat Kardex jüngst im Logistikzentrum von<br />

Sonepar in Wallisellen/Schweiz umgesetzt. Mehr als 220.000 Produkte<br />

vertreibt das Unternehmen über den eigenen Webshop,<br />

mit dem Versprechen, Bestellungen an seine K<strong>und</strong>en aus Handwerk,<br />

Handel <strong>und</strong> Industrie innerhalb von 24 St<strong>und</strong>en zu liefern.<br />

Mit einer „Robotics Pick & Pack“-Lösung will der Elektro-Großhändler<br />

kleinteilige Aufträge komplett vollautomatisiert verarbeiten.<br />

Dabei bedient ein Robomotive-Portalroboter zwei Carousel-<br />

Ports parallel, indem er Artikel vollautomatisch aus den Behältern<br />

kommissioniert <strong>und</strong> in Auftragskartons platziert. Die Leistung<br />

beläuft sich auf mehr als 300 Picks pro St<strong>und</strong>e. Die<br />

Verpackung ist ebenfalls automatisiert. Der Echtbetrieb ist in diesem<br />

Frühjahr angelaufen.<br />

Auch Schwedens führende Online-Apotheke Apotea setzt auf<br />

eine automatische Roboter-Kommissionierung in Verbindung<br />

mit AutoStore. Systemintegrator Element Logic hat das Projekt im<br />

Jahr 2022 als integrierte Lösung in enger Zusammenarbeit mit<br />

AutoStore, Righthand Robotics <strong>und</strong> Apotea realisiert. Die Anlage<br />

umfasst 25.000 Behälterstellplätze, 30 AutoStore-Roboter <strong>und</strong><br />

vier über Fördertechnik angeb<strong>und</strong>ene CarouselPorts. Drei der<br />

Arbeitsstationen werden von eOperator-Stückgutrobotern bedient.<br />

Durch maschinelles Lernen greifen die Roboterhände automatisch<br />

<strong>und</strong> auf die beste Art <strong>und</strong> Weise Artikel aus dem Behälter<br />

<strong>und</strong> steigern damit Präzision <strong>und</strong> Zuverlässigkeit bei der Auftragsbearbeitung,<br />

die Durchsatzleistung <strong>und</strong> die Liefergeschwindigkeit.<br />

Die Prozesse sind nahtlos in alle anderen automatisierten<br />

Bereiche integriert – vom Kartonaufrichter, Etikettierer, Pufferzonen,<br />

Kartonverschließer bis hin zum Versand. „Für uns ist die<br />

Lieferzeit wichtig. Mit AutoStore <strong>und</strong> eOperator können wir unsere<br />

K<strong>und</strong>en schnell beliefern, auch nachts <strong>und</strong> am Wochenende.<br />

Damit haben wir einen 24-St<strong>und</strong>en-Betrieb erreicht, der absolut<br />

außergewöhnlich ist. Wir erzielen eine höhere Produktivität,<br />

schnellere Lieferungen <strong>und</strong> alles ist günstiger <strong>und</strong> effizienter“, so<br />

Pär Svärdson, CEO von Apotea.<br />

PORTFOLIO WEITERENTWICKELT<br />

AutoStore entwickelt sein Portfolio ständig weiter <strong>und</strong> hat dabei<br />

auch die Integration mit anderen Technologien im Blick. Der in<br />

diesem Frühjahr eingeführte FusionPort mit zwei Entnahmeöffnungen<br />

<strong>und</strong> der FusionPort Staging mit zusätzlich angeb<strong>und</strong>ener<br />

Fördertechnik bieten neue Möglichkeiten für die Hochleistungskommissionierung.<br />

Die Arbeitsstationen lassen sich auch mit einem<br />

Pick-Roboter bedienen <strong>und</strong> in einen zweistufigen Kommissionierprozess<br />

integrieren. Das ist für die Anwendungsfälle eine<br />

geeignete Lösung, bei der nicht alle Artikel aus einer Bestellung<br />

automatisiert kommissioniert werden können oder eine Bestellung<br />

mit Artikeln aus anderen Lagerbereichen kombiniert werden<br />

muss. Am FusionPort kann der Lagerbehälter <strong>und</strong> auch der<br />

Auftragsbehälter wieder eingelagert <strong>und</strong> der Auftrag anschließend<br />

an einem anderen Arbeitsplatz abgeschlossen werden.<br />

„Viele Projekte zeigen, dass AutoStore die Basis ist, um weitere<br />

Automatisierungstechnologien nutzen zu können. Unternehmen,<br />

die sich für das System entscheiden, haben die Freiheit,<br />

weitere Technologien bereits am Port selbst sowie in angrenzende<br />

Prozesse zu integrieren. Durch die Flexibilität im Design können<br />

zum Beispiel Förderstrecken oder Fahrwege für AMR am<br />

Hallenboden freigehalten werden“, betont Bimmermann. Den<br />

Trend zur Automatisierung der Prozesse um das AutoStore-System<br />

herum, bestätigt auch Josten: „Im Vergleich zur Produktion<br />

bietet die Logistik noch Potenzial zur Prozessautomatisierung.<br />

Unser Partnernetzwerk wird unterstützt durch unser Business<br />

Development <strong>und</strong> System Designer. Die Distributionspartner<br />

bieten ein breites Leistungs-Portfolio mit eigenen Entwicklungen,<br />

IT-Kompetenz <strong>und</strong> über Kooperationen etwa mit Roboterherstellern,<br />

AMR-Anbietern <strong>und</strong> Fördertechnik-Lieferanten entsprechende<br />

Ergänzungen. Demzufolge können sie Unternehmen<br />

unterstützen – mit kurzen Realisierungszeiten <strong>und</strong> so wie sich<br />

das Geschäft <strong>und</strong> der Bedarf entwickeln.“<br />

Autorin: Anja Seemann, freie Fachjournalistin,<br />

Heiligenhaus<br />

Fotos: AM Logistic Solutions, AutoStore, Element Logic,<br />

Hörmann Logistik, Kardex Germany<br />

www.autostoresystem.com<br />

Halle B5,<br />

Stand 430<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/06 13


AUTOMATICA<br />

F+H EXTRA<br />

EINSTAPELN VON PRESSTEILEN: 3D-ROBOTERFÜHRUNG DURCH<br />

INTELLIGENTE BEHÄLTERPRÜFUNG<br />

PROZESSSICHER GELÖST<br />

Mit dem Ziel, die Verfügbarkeit von Presslinien<br />

bei einem Automobilhersteller zu erhöhen, hat<br />

die VMT Vision Machine Technic<br />

Bildverarbeitungssysteme GmbH mit VMT<br />

FrameSense ein neues 3D-Messsystem für die<br />

Prüfung von Stapelbehältern entwickelt. Darüber<br />

hinaus liefert die Vision-Lösung die Daten für das<br />

automatische Einstapeln von Fertigteilen per<br />

Roboter.<br />

Die technischen Herausforderungen an die Entwicklung<br />

des 3D-Messsystems werden klar, wenn man den bisherigen<br />

Prozessablauf beim manuellen Einstapeln der Fertigteile<br />

betrachtet. Verschiedene Behältertypen, produziert<br />

von diversen Herstellern, können unterschiedliche geometrische<br />

Zustände aufweisen: verformt, eventuell beschädigt etc.<br />

Die aus dem Presswerk über ein Förderband eintreffenden Fertigteile<br />

wurden bislang von Werkern vom Band genommen <strong>und</strong><br />

in die Behälter eingesetzt. Dabei erkannte das Personal an diesem<br />

Arbeitsplatz visuell deren Position <strong>und</strong> Ausrichtung, korrigiert<br />

diese bei Bedarf <strong>und</strong> setzt die Fertigteile per Augenmaß in-<br />

tuitiv richtig in die Nester oder Kammleisten der Behälter ein.<br />

Gleichzeitig war mit einem Blick feststellbar, ob Verriegelungen<br />

geöffnet oder geschlossen waren, ob sich Störobjekte im Behälter<br />

befanden oder ob in den Behälter aufgr<strong>und</strong> von Beschädigungen<br />

überhaupt noch eingestapelt werden konnte.<br />

Die 3D-Positionsbestimmung der Behälter, die Überwachung<br />

von Verriegelungen sowie die Vermeidung von Kollisionen mit<br />

Störkanten <strong>und</strong> -konturen müssen vom Bildverarbeitungssystem<br />

als Voraussetzung für einen prozesssicheren Produktionsablauf<br />

durchgeführt sowie in die Berechnung <strong>und</strong> Ausführung der Roboterbewegungen<br />

übernommen werden. Zudem sollten die 3D-<br />

Messdaten für die Qualitäts- <strong>und</strong> Geometriekontrolle der Behälter<br />

<strong>und</strong> deren Lifecycle Management genutzt werden.<br />

Bei aller Komplexität der Herausforderung galt es, eine Reihe<br />

weiterer, betriebsrelevanter Punkte zu beachten. Hierzu zählten<br />

geringe Messzeiten, die den Produktionstakt nicht beeinträchtigen,<br />

ebenso die messtechnische Eignung der Lösung für unterschiedliche<br />

Behältermaterialien <strong>und</strong> -oberflächen oder auch die<br />

Nutzung des Systems bei Integration neuer Behälter in die Abläufe.<br />

Einrichtung, Bedienung, Wartung, Rekalibrierung nach einem<br />

Sensortausch sowie die Einrichtung neuer Bauteile sollten<br />

schnell <strong>und</strong> einfach durch das Betriebspersonal möglich sein,<br />

ohne externe Fachkräfte hinzuziehen zu müssen. Die Messlösung<br />

sollte ohne bewegliche Komponenten auskommen <strong>und</strong> dadurch<br />

robust sein <strong>und</strong> genaue Ergebnisse liefern. Und für den Fall eines<br />

Falles wurde Wert auf eine sichere, zeitnahe <strong>und</strong> kostengünstige<br />

Ersatzteilversorgung gelegt.<br />

14 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/06 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


F+H EXTRA AUTOMATICA <br />

VISION-LÖSUNG IN MODULARER<br />

SYSTEMARCHITEKTUR<br />

Die Vision-Lösung VMT FrameSense ist als statisches Messsystem<br />

konzipiert <strong>und</strong> erfüllt die zuvor genannten prozess- <strong>und</strong> betriebstechnischen<br />

Anforderungen des Presswerkbetreibers. Die<br />

Hardware-Systemarchitektur besteht aus hochauflösenden 3D-<br />

Kamerasensoren VMT DeepScan mit integrierter Messfeldbeleuchtung,<br />

deren Messdaten die Abbildungsgüte der Behälter<br />

sicherstellen. In einem eigenen IPC mit Bildschirm-Visualisierung,<br />

Bedienelementen sowie Anbindung an die jeweilige Robotersteuerung<br />

finden die Kalibrierung sowie die Zusammenführung<br />

der Messdaten <strong>und</strong> ihre Auswertung statt. Die Software, die<br />

der messtechnischen Lösung zugr<strong>und</strong>e liegt, basiert auf der<br />

VMT-Softwareplattform MSS (Multi Sensor System). Das Tool<br />

wurde von VMT entwickelt <strong>und</strong> vereint mehr als 25 Jahre Erfahrung<br />

in der industriellen Bildverarbeitung. Die Applikation ist frei<br />

konfigurierbar <strong>und</strong> wird kontinuierlich um neue Algorithmen,<br />

Auswerteverfahren <strong>und</strong> Anwendungen erweitert.<br />

Um die jeweiligen Behälter zu unterscheiden sowie in ihrer Position<br />

<strong>und</strong> Geometrie zu messen, setzt VMT FrameSense auf ein<br />

formbasiertes Antastverfahren, das die komplette geometrische<br />

Außenkontur eines ganzen Bauteils (Form, Lage <strong>und</strong> Orientierung)<br />

erfasst. Die Oberflächengeometrie wird mithilfe von 3D-<br />

Sensorik erfasst, wobei Millionen einzelner 3D-Punkte (einzelner<br />

Messwerte) zu einer Punktwolke zusammengesetzt werden. Die<br />

einfache <strong>und</strong> genaue Kalibrierung per Kugel oder Platte, der Einsatz<br />

integrationsfre<strong>und</strong>licher 3D-Sensoren anstelle von Einzelkameras,<br />

die helligkeits- <strong>und</strong> farbunabhängige Messtechnik, der<br />

Verzicht auf externe Beleuchtung <strong>und</strong> die Möglichkeit zur virtuellen<br />

Vorab-Inbetriebnahme gehören zu den Merkmalen, die sich<br />

aus dem Ansatz ergeben. Die Software vergleicht die ermittelten<br />

Geometriedaten der Behälter mit hinterlegten CAD-Referenzdaten<br />

<strong>und</strong> nutzt sie zu deren 3D-Positionsbestimmung, zur Verriegelungsüberwachung,<br />

zum Erkennen von Anbauteilen, störenden<br />

Kanten, Konturen <strong>und</strong> Objekten sowie zur Qualitäts- <strong>und</strong><br />

Geometriekontrolle. Die Sensoren wie auch die von ihnen<br />

erzeugten Daten weisen dabei ein hohes Maß an Red<strong>und</strong>anz aus,<br />

das den möglichen temporären Ausfall eines Sensors kompensiert<br />

<strong>und</strong> dadurch weiterhin stabile <strong>und</strong> valide Messergebnisse<br />

liefert.<br />

FELDVERSUCH ZU POSITIONSTOLERANZEN<br />

ERGIBT AUFSCHLUSSREICHE ERGEBNISSE<br />

Feldversuche in der Anlage im Rahmen der Projektumsetzung<br />

haben bestätigt, dass die Lösung die Aufgabenstellungen erfüllt.<br />

Primär in Bezug auf die Lage- <strong>und</strong> Positionstoleranz der Behälter,<br />

wollten die Partner wissen, bis zu welchen Randbedingungen ein<br />

zuverlässiges Einstapeln der Pressteile durch die Roboter noch<br />

möglich sein würde. Die Ergebnisse waren erstaunlich: selbst signifikant<br />

verschobene, verdrehte oder verkippte Behälter ließen<br />

sich prozesssicher beladen. Das Vision-System fängt also auch eine<br />

ungenaue Positionierung oder Ausrichtung noch ab. Die Bahn<br />

des Roboters wird so korrigiert, dass die Maschine einstapeln<br />

<strong>und</strong> die Anlage weiterlaufen kann.<br />

Das Potenzial von VMT FrameSense reicht über die beschriebene<br />

Projektapplikation hinaus. So ist es mit wenig Aufwand<br />

möglich, die Daten von Behältern mit einer unverwechselbaren<br />

Barcode- oder RFID-Kennzeichnung statistisch zu nutzen. Hierbei<br />

können im Rahmen der Qualitätskontrolle die Realdaten von<br />

Behältern erfasst, in Mess- <strong>und</strong> Inspektionsdateien übernommen,<br />

mithilfe von Statistiktools ausgewertet <strong>und</strong> für das Lifecycle<br />

Management gesichert werden. Behälter lassen sich im Prozess<br />

orten <strong>und</strong> tracken, auch Schadenquellen <strong>und</strong> -verursacher werden<br />

identifizierbar. In Analogie zum beschriebenen Projekt kann<br />

die Vision-Lösung bei Automobilzulieferern eingesetzt werden,<br />

die zum Beispiel Türen, Motorhauben oder Dachmodule herstellen<br />

<strong>und</strong> diese für den Transport in entsprechende Ladungsträger<br />

einstapeln müssen. Auch auf intralogistische Transporthilfsmittel<br />

wie Werkstückträger, Paletten <strong>und</strong> andere Ladehilfsmittel<br />

kann die Lösung angepasst werden.<br />

Nach dem „Griff in die Kiste“ zum Entnehmen von Teilen per<br />

Roboter hat VMT mit der neuen Systemlösung nun auch den umgekehrten<br />

Arbeitsschritt – das präzise Positionieren von Teilen in<br />

einem Behälter durch einen Roboter – prozesssicher gelöst.<br />

Autoren: Matthias Fiedler ist Produktmanager der VMT Vision Machine<br />

Technic Bildverarbeitungssysteme GmbH, Mannheim. Andreas Redekop ist<br />

Technologiemanager im selben Unternehmen<br />

Foto: VMT<br />

www.vmt-systems.com<br />

Halle A4,<br />

Stand 303<br />

Zuverlässiger Partner<br />

für zukunftssichere<br />

Logistikprozessautomation<br />

In einer sich rasant verändernden Welt benötigen<br />

Sie einen zuverlässigen Partner, der Ihnen hilft,<br />

die Erwartungen Ihrer K<strong>und</strong>en zu übertreffen.<br />

Vanderlande kennt die Komplexität, die mit einem<br />

erfolgreichen Lagerbetrieb einhergeht. Daher haben<br />

wir die nächste Generation skalierbarer Lösungen<br />

definiert – Evolutions.<br />

> vanderlande.com<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/06 15


INDIVIDUELLE UND PRÄZISE<br />

LÖSUNG FÜR FTF<br />

ZWEI ANTRIEBE IN<br />

EINEM SYSTEM VEREINT<br />

Für die Umsetzung einer neuen Generation<br />

Fahrerloser Transportfahrzeuge hat die<br />

Grenzebach Group, Hamlar, nach einem Partner<br />

in Sachen Antriebstechnik gesucht <strong>und</strong> wurde<br />

beim Unternehmen SPN Schwaben Präzision in<br />

Nördlingen fündig. Mit der Entwicklung <strong>und</strong><br />

Fertigung eines Fahr-Lenkantriebs ließen sich die<br />

Anforderungen erfüllen.<br />

Die SPN Schwaben Präzision ist technologieunabhängiger<br />

Antriebsdesigner <strong>und</strong> Hochleistungsfertiger in Deutschland.<br />

Für Hersteller im Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbau<br />

entwickelt <strong>und</strong> fertigt das Unternehmen Getriebe-, Antriebs-<br />

<strong>und</strong> Verzahnungslösungen. Die High-Tech-Fertigung setzt<br />

diese Lösungen anschließend präzise <strong>und</strong> in den benötigen<br />

Stückzahlen um.<br />

Für die Grenzebach Group in Hamlar, ein weltweit bekanntes<br />

<strong>und</strong> namhaftes Unternehmen im Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbau,<br />

entwickelte <strong>und</strong> fertigt die SPN Schwaben Präzision für deren Geschäftsfeld<br />

„Intralogistik“ einen Lenk-Fahrantrieb für eine FTS-<br />

Lösung. Das Unternehmen mit einer über 60-jährigen Erfahrung<br />

in verschiedenen Branchen <strong>und</strong> Märkten konnte sich durch bereits<br />

bestehende FTS-Modelle einen Namen in mehr als 50 Ländern<br />

machen. Der Hersteller verfolgt bei der Umsetzung der Lösungen<br />

einen ganzheitlichen Ansatz. Demzufolge bietet das Unternehmen<br />

die entsprechende Hard- <strong>und</strong> Software sowie den<br />

Service an. Als Partner begleitet Grenzebach seine K<strong>und</strong>en über<br />

den kompletten Produktlebenszyklus. Am Anfang steht eine detaillierte<br />

Analyse der Logistikprozesse. Daraus entwickelt das<br />

Team eine Intralogistik-Lösung, die genau auf die Bedürfnisse<br />

zugeschnitten ist – qualitativ hochwertig, technologisch innovativ<br />

<strong>und</strong> digital integriert. Diese Werte teilt die SPN Schwaben Präzision.<br />

Mit hohem Qualitätsverständnis werden, wie der Name<br />

bereits sagt, präzise, applikationsspezifische <strong>und</strong> verlässliche Antriebssysteme<br />

entwickelt <strong>und</strong> produziert.<br />

So arbeiteten die Grenzebach Group <strong>und</strong> die SPN Schwaben<br />

Präzision gemeinsam an einer Fahr- <strong>und</strong> Lenkantriebslösung für<br />

ein Fahrerloses Transportfahrzeug (FTF). Das Flurförderzeug namens<br />

OL1200S, ausgelegt für Nutzlasten bis 1.200 kg, fährt omnidirektional<br />

uneingeschränkt in jede Richtung <strong>und</strong> ist mit intelligenter<br />

Sensorik ausgestattet. So kann das FTF auf kleinstem<br />

Raum große Bauteile transportieren.<br />

ENGE ZUSAMMENARBEIT FÜHRT ZUM ZIEL<br />

In enger Zusammenarbeit <strong>und</strong> vielen intensiven Abstimmungen<br />

hat die SPN Schwaben Präzision im Rahmen des Projekts ein Getriebe<br />

entwickelt, das auf die Anforderungen der Logistik abgestimmt<br />

wurde. So war es die oberste Priorität, dass der Antrieb<br />

eine kleine, kompakte Bauform hat, da das FTF über ein bereits<br />

vorhandenes optimiertes Rad verfügte <strong>und</strong> die Einbaulage der<br />

Motoren vertikal geplant war. Der Platz für das Getriebe war somit<br />

begrenzt.<br />

Das FTF wird im 24/7-Betrieb eingesetzt <strong>und</strong> ist auf eine Lebensdauer<br />

von 20.000 Betriebsst<strong>und</strong>en ausgelegt. Die Montage<br />

des Antriebs muss einfach realisiert werden bei einem Direkteinbau<br />

an das vorhandene Fahrgestelldesign. Beim Lenken ist<br />

16 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/06 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


F+H EXTRA AUTOMATICA <br />

FAKTEN DER ANTRIEBSLÖSUNG<br />

IM ÜBERBLICK<br />

Zu den Merkmalen des Fahr-Lenkantriebs gehören:<br />

n Kompakte Bauweise,<br />

n vertikale Einbaulage der Motoren,<br />

n Lenken <strong>und</strong> Fahren unabhängig voneinander programmierbar,<br />

n Sensoren am Fahrzeug <strong>und</strong> Getriebe sorgen bei<br />

Hindernissen für Anhalten, Ausweichen oder<br />

Signalabgabe,<br />

n wartungsfrei,<br />

n hoher Wirkungsgrad<br />

n Lebensdauer: 20.000 Betriebsst<strong>und</strong>en sowie<br />

n maximale Traglast pro Antrieb: 1 Tonne <strong>und</strong><br />

n mechanische Lenkung.<br />

Quelle: SPN Schwaben Präzision<br />

Fahr-Lenkantrieb<br />

eine Selbsthemmung nötig, eine Steigung in Hallen von<br />

maximal fünf Prozent auf zehn Metern <strong>und</strong> maximale Unebenheit<br />

von 5 mm/m muss problemlos vom Fahrzeug <strong>und</strong><br />

dessen Lenk- <strong>und</strong> Fahreinheit gemeistert werden. Diese Anforderungen<br />

mussten bei der Getriebeauslegung berücksichtigt<br />

werden.<br />

Hohe Anforderungen an die Serviceleistungen sind für das Unternehmen<br />

SPN selbstverständlich. So wurde ein wartungsfreier<br />

Antrieb durch eine Lebensdauerschmierung <strong>und</strong> hohe Akkulaufzeiten<br />

durch ein optimiertes Losbrechmoment mit wenig Reibungsverlusten<br />

beim Fahrantrieb umgesetzt.<br />

VIEL LEISTUNG AUF KLEINSTEM RAUM<br />

Mithilfe des Fahr- <strong>und</strong> Lenkantriebs kann die Lösung auf kleinstem<br />

Raum verschiedene Bewegungen durchführen. Das ermöglicht<br />

die gewünschte unabhängige, omnidirektionale Auslegung<br />

des Fahrens <strong>und</strong> Drehens. So kann das FTF im Stehen drehen<br />

oder lenken, aber auch gleichzeitig fahren <strong>und</strong> drehen. Schnittstellen<br />

für den Lenk- <strong>und</strong> Fahrmotor mit Tangentialklemmung<br />

sowie Bremse, Geber <strong>und</strong> Sensoren für einen sicheren Betrieb<br />

wurden integriert.<br />

Die SPN Schwaben Präzision ist spezialisiert auf Getriebe- <strong>und</strong><br />

Antriebsdesign. Die k<strong>und</strong>enspezifischen Anforderungen werden<br />

mit verschiedenen Technologien realisiert. Die Basis legen hierbei<br />

Getriebelösungen wie Planetengetriebe, Kegelradgetriebe,<br />

Stirnradgetriebe, Schneckengetriebe, jeweils optimiert <strong>und</strong> technologisch<br />

offen für die jeweilige Anforderung der Anwendung.<br />

Mit dem FTF OL1200S entfallen Bahnhöfe <strong>und</strong> Übergabestationen.<br />

In ersten Projekten ließ sich der Platzbedarf der Andienstationen<br />

im Vergleich zu einem manuellen Routenzug oder alternativen<br />

FTS-Lösungen mit Differentialantrieb nachweislich um<br />

bis zu 75 Prozent reduzieren.<br />

RAINER HERTLE,<br />

TECHNISCHER GESCHÄFTSFÜHRER<br />

DER SPN SCHWABEN PRÄZISION<br />

FRITZ HOPF GMBH<br />

Wir arbeiten präzise <strong>und</strong> intensiv mit<br />

unseren K<strong>und</strong>en an optimalen Lösungen<br />

„Wir arbeiten präzise <strong>und</strong> intensiv mit unseren K<strong>und</strong>en an optimalen<br />

Lösungen. Dafür ist es wichtig, dass wir die Anforderungen<br />

bis ins Detail kennen, die Umgebungseinflüsse, in der die<br />

Anwendung eingesetzt wird, bekannt sind. Denn nur so können<br />

wir für jeden Antriebsfall die richtige Lösung anbieten. Wir können<br />

kleinere <strong>und</strong> mittlere Stückzahlen fertigen, außerhalb von<br />

Standardlösungen, unschlagbar robust <strong>und</strong> langlebig. Eine Lösung,<br />

die für Weiterentwicklung <strong>und</strong> lange Nutzung ausgelegt ist“,<br />

bringt Rainer Hertle, technischer Geschäftsführer der SPN<br />

Schwaben Präzision, die Merkmale einer Antriebslösung<br />

aus dem Hause SPN auf den Punkt.<br />

Fotos: Grenzebach, SPN<br />

www.spn-drive.de<br />

Halle B6,<br />

Stand 123<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/06 17


AUTOMATICA<br />

F+H EXTRA<br />

WAS BEI DER BESTIMMUNG DES ANHALTEWEGS VON<br />

FAHRERLOSEN TRANSPORTFAHRZEUGEN ZU BEACHTEN IST<br />

RECHTZEITIG ANHALTEN<br />

Damit Fahrerlose Transportfahrzeuge<br />

auf ihrem Weg durch die Fabrik- <strong>und</strong><br />

Lagerhallen immer zielgerichtet<br />

anhalten <strong>und</strong> keinen Schaden an<br />

Material oder gar Personen<br />

verursachen, sind zuverlässige <strong>und</strong><br />

exakt arbeitende Sicherheitsbremsen<br />

unabdingbar. Wie bei der Fahrt mit<br />

dem Pkw gilt es, bei der Bestimmung<br />

des Anhaltewegs verschiedene<br />

Faktoren zu berücksichtigen.<br />

Fahrerlose Transportsysteme (FTS – im Englischen auch automated<br />

guided vehicle system AGV system genannt) übernehmen<br />

heutzutage in Materialfluss <strong>und</strong> Lager eine Vielzahl<br />

an Aufgaben. Demgemäß breit gefächert sind die Einsatzbereiche.<br />

Entsprechend umfangreich sind die Anforderungen,<br />

die sich aus Normen <strong>und</strong> Richtlinien ergeben <strong>und</strong> die bei der<br />

Auswahl der Bremsen zu beachten sind. So muss das Bremssystem<br />

das Fahrerlose Transportfahrzeug (FTF) <strong>und</strong> ungebremste<br />

Anhänger unter allen Randbedingungen wie Bewegung unter<br />

maximaler Fahrgeschwindigkeit oder Ausnutzung der maximalen<br />

Nennlast innerhalb der Sensorreichweite (Erkennung von<br />

Personen) zum Stillstand bringen <strong>und</strong> an dieser Position auch<br />

dauerhaft halten können. Beim Einsatz von FTS im Außenbereich<br />

ist ferner der Einfluss von zum Beispiel Gefällen an Rampen in<br />

die Überlegungen einzubeziehen. Nur so lassen sich Kollisionen<br />

vermeiden.<br />

Außerdem müssen die Bremsen auch bei Ausfall bzw. Unterbrechung<br />

der Energieversorgung wirksam arbeiten oder wenn<br />

die Steuerung von Lenkung oder Fahrantrieb ausfällt. Vor diesem<br />

Hintergr<strong>und</strong> sind Sicherheitsbremsen wie die Roba-stop-M oder<br />

die Roba-servostop Bremsen des Unternehmens Mayr Antriebstechnik,<br />

Mauerstetten, nach dem Fail-Safe-Prinzip die erste<br />

Wahl. Denn diese Bremsen sind im energielosen Zustand geschlossen.<br />

Sie bringen das nötige Bremsmoment demzufolge<br />

01<br />

Zuverlässige Sicherheitsbremsen für FTF haben kurze Schaltzeiten <strong>und</strong> damit<br />

kurze Anhaltewege<br />

Theorie<br />

Sofortiges Bremsen<br />

bei Anforderung<br />

S Br<br />

S Br<br />

S t1<br />

S Sys<br />

Realität: Totzeiten<br />

in System <strong>und</strong> Bremsen<br />

Geschwindigkeitszunahme<br />

<strong>und</strong> verzögertes Bremsen<br />

Längere Totzeiten <strong>und</strong>/oder<br />

falsch dimensionierte Bremsen<br />

Unnötig langer Anhalteweg <strong>und</strong><br />

ggf. Überlastung der Bremsen<br />

18 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/06 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


F+H EXTRA AUTOMATICA <br />

02<br />

03<br />

auch bei Not-Stopp, Stromausfall oder bei einer<br />

zum Beispiel durch Kabelbruch verursachten<br />

Unterbrechung der Energieversorgung auf. Damit<br />

die Sicherheitsbremsen auch in Not-Stopp-<br />

Situationen ausreichend Reibarbeit leisten <strong>und</strong><br />

Bewegungen mit definiertem Bremsmoment verzögern,<br />

ist ein dafür entwickelter Reibbelag mit dazugehöriger<br />

Gegenreibfläche erforderlich. Während<br />

dies bei Federdruckbremsen üblich ist, stoßen Permanentmagnetbremsen<br />

mit ihren Stahl-auf-Stahl-Reibkombinationen<br />

hier unter Umständen an ihre tribologischen<br />

Grenzen.<br />

In der Praxis erprobte elektromagnetische Sicherheitsbremsen<br />

verfügen zudem über Sicherheitskennwerte, die zur Sicherheitsbetrachtung<br />

von Maschinen, welche der Maschinenrichtlinie unterliegen,<br />

erforderlich sind. Dies betrifft auch den Fahrantrieb<br />

von FTF. Für das Erreichen des Performance-Level größer gleich<br />

d (nach DIN EN ISO 13849) sind für die Verzögerungsfunktion<br />

<strong>und</strong> das Anhalten aller Bewegungen bei Not-Stopp als Aktoren<br />

sogar mehrere (Red<strong>und</strong>anz) sicher angesteuerte Bremsen mit<br />

Lüftüberwachung unerlässlich.<br />

BESTIMMUNG DES ANHALTEWEGS<br />

Wie bei der Fahrt zum Beispiel mit dem Pkw ist auch bei FTF der<br />

Anhalteweg, also die Strecke, die ein Fahrzeug bis zum Stillstand<br />

tatsächlich benötigt, entscheidend. Bei der Fahrt mit Fahrern<br />

setzt sich der Anhalteweg aus dem Reaktionsweg (Strecke, die<br />

das Fahrzeug ungebremst weiterfährt, bis der Fahrer reagiert)<br />

<strong>und</strong> dem eigentlichen Bremsweg (ab Betätigung des Bremspedals)<br />

zusammen. „In der Theorie entfällt ohne Fahrer der Reaktionsweg<br />

<strong>und</strong> die Bremse würde bei entsprechender Anforderung<br />

sofort einfallen <strong>und</strong> das Fahrzeug verzögern“, erläutert Andreas<br />

Merz, Produktmanager der Mayr Antriebstechnik. „In der Realität<br />

hat aber jede Bremse eine bestimmte Tot- oder Schaltzeit, die<br />

t1-Zeit, während der sich das Bremsmoment aufbaut. Hinzu<br />

kommen die Totzeiten der vorgelagerten Sensorik, der Steuerung<br />

<strong>und</strong> des Bremsschützes.“ Das führe dazu, dass die Verzögerung<br />

nicht unverzüglich bei Anforderung einsetzt, sondern durch<br />

eben diese Totzeiten des Systems <strong>und</strong> die Schaltzeit der Bremse<br />

später. „Während dieser Totzeiten bewegt sich auch das fahrerlose<br />

Flurförderzeug weiter. Unter Umständen beschleunigt das FTF<br />

sogar. Dazu kann es kommen, wenn zum Beispiel ein FTF in einem<br />

Container-Terminal eine Gefällestrecke passiert“, ergänzt<br />

Merz. „In beiden Fällen wird der Bremsweg länger.“<br />

KURZE, VERIFIZIERTE SCHALTZEITEN UND<br />

INTELLIGENTES MONITORING<br />

Ungünstig wirken sich auf die Situation auch falsch dimensionierte<br />

Sicherheitsbremsen aus. „Im Fall von vertikal bewegten<br />

Achsen, etwa bei Kranen oder Roboterarmen, können die Bremsen<br />

aufgr<strong>und</strong> der Geschwindigkeits- oder Drehzahlzunahme im<br />

freien Fall thermisch überlastet werden“, beschreibt Merz das<br />

Worst-Case-Szenario. Dies verlängere den Bremsweg weiter oder<br />

könne letztendlich sogar zum Lastabsturz führen. „Das Gefälle,<br />

das in der Umgebung von FTF auftritt, ist weit vom freien Fall entfernt.<br />

Dennoch sollte man das Thema bei der Auswahl des Bremssystems<br />

im Hinterkopf haben.“<br />

02 Die robusten Roba-stop-M Motorbremsen sind in geschlossener<br />

<strong>und</strong> dichter Ausführung in Schutzart IP 66 verfügbar – wichtig bei<br />

einem offenen Antriebssystem oder für den Einsatz außen am FTF. Dort<br />

sind die Bremsen Staub <strong>und</strong> Schmutz ausgesetzt<br />

03 Die Roba-servostop Bremsen sind leicht <strong>und</strong> bauen schlank.<br />

Daneben sind sie so ausgelegt, dass der Bauraum optimal ausgenutzt<br />

<strong>und</strong> möglichst viel Energie eingespart wird<br />

Wichtig ist also für Anwender, bei Bremsen auf möglichst kurze,<br />

verifizierte Schaltzeiten zu achten – <strong>und</strong> auch darauf, dass diese<br />

Schaltzeiten über die komplette Lebensdauer der Bremse eingehalten<br />

werden. In diesem Zusammenhang leisten Monitoring-<br />

Lösungen wie das nachrüstbare Modul Roba-brake-checker von<br />

Mayr Antriebstechnik hilfreiche Dienste. Das Modul arbeitet sensorlos<br />

<strong>und</strong> übernimmt neben der Überwachung von Schaltzustand<br />

<strong>und</strong> kritischer Spulentemperatur auch eine präventive<br />

Funktionsüberwachung auf Verschleiß, Funktionsreserve <strong>und</strong><br />

Fehler.<br />

In einer erweiterten Ausführung ist das Modul Roba-brakechecker<br />

mit einer zusätzlichen Platine mit applikationsspezifischer<br />

Schnittstelle (zum Beispiel Ethernet-basiert) ausgestattet.<br />

Über diese Schnittstelle kann das Modul Daten zu Schaltzeit,<br />

Strom, Spannung, Widerstand, Leistung <strong>und</strong> relativem Anzugsstrom<br />

liefern. Damit sind auch Verläufe auswertbar, Auffälligkeiten<br />

im Prozess lassen sich schnell erkennen <strong>und</strong> somit Schlüsse<br />

aus komplexen Zusammenhängen ziehen – ein Vorteil nicht nur<br />

für die vorausschauende Wartung, sondern auch beim Zusammenspiel<br />

von Robotern, Transport- oder Lagerlogistik. Darüber<br />

hinaus ist die Integration in Fernwartungssysteme möglich. Dadurch<br />

dass das Modul Roba-brake-checker vom Schaltschrank<br />

aus, also in geschützter Umgebung, arbeitet, haben Staub <strong>und</strong><br />

Schmutz im Bereich der bodennahen Antriebseinheiten der FTF<br />

keinen Einfluss auf die zuverlässige Funktion. Initiatoren <strong>und</strong> Mikroschalter<br />

dagegen könnten durch Verunreinigung gegebenenfalls<br />

Fehlsignale erzeugen <strong>und</strong> müssten von Zeit zu Zeit geprüft<br />

oder gereinigt werden. Der Verzicht auf Sensoren inklusive Verkabelung,<br />

hauptsächlich in ungeschützten Bereichen, erhöht die<br />

Zuverlässigkeit <strong>und</strong> verhindert Ausfallzeiten.<br />

Autor: Bernd Kees, Produktmanager der Mayr Antriebstechnik,<br />

Mauerstetten<br />

Fotos: Mayr Antriebstechnik<br />

www.mayr.com<br />

Halle B6,<br />

Stand 317<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/06 19


AUTOMATICA<br />

F+H EXTRA<br />

4AM ROBOTICS ENTWICKELT FEHLENDES PUZZLESTÜCK<br />

AMR AUTOMATISIERT LETZTE METER<br />

DER PRODUKTIONSLOGISTIK<br />

Lang erprobte Prozesse müssen in einer immer schnelleren<br />

<strong>und</strong> häufiger sich verändernden Welt neu gedacht werden.<br />

Demografischer Wandel <strong>und</strong> damit einhergehender Arbeitskräftemangel,<br />

Lieferengpässe <strong>und</strong> damit einhergehende<br />

Produktionsstillstände oder Energieknappheit <strong>und</strong> damit einhergehender<br />

Kostendruck sind Symptome, die in der Intralogistik<br />

durchschlagen. Um etwaige Herausforderungen bewältigen<br />

zu können, muss die Intralogistik der Zukunft stärker vernetzt,<br />

modularer aufgebaut <strong>und</strong> resilienter gestaltet werden. Dieses<br />

Leitbild prägt die Vision der Intralogistik der Zukunft aus dem<br />

Hause 4am Robotics. Um einen ganzheitlichen Logistikprozess<br />

abbilden zu können, wurde mit dem AMC-L ein mobiler Cobot<br />

entwickelt, dessen Aufgabe darin besteht die letzten Meter der<br />

Produktionslogistik zu automatisieren, das heißt die Materialversorgung<br />

am Band.<br />

MEHRERE PATENTIERTE SYSTEMELEMENTE<br />

Der AMC-L besteht aus einer Basis, in der die Komponenten der<br />

Antriebs- <strong>und</strong> Sicherheitstechnik installiert sind. Im Torso befinden<br />

sich neben der Steuerung ein Hotel zum Zwischenlagern von<br />

Material oder Transportbehältern. Verb<strong>und</strong>en sind beide Komponenten<br />

durch ein patentiertes Torsogelenk, das ähnliche Bewegungen<br />

wie die menschliche Hüfte ermöglicht. Zum Bewegen<br />

des Materials wird ein Cobot mit einem ebenfalls patentierten<br />

Greifersystem eingesetzt. Somit lassen sich unterschiedlich große<br />

Behälter handhaben. Der Einsatz von 3D-Kameratechnik, Lidar-Technologie<br />

<strong>und</strong> Software schafft die Voraussetzungen dafür,<br />

dass sich das Fahrzeug frei, sicher <strong>und</strong> präzise im Raum bewegen<br />

<strong>und</strong> somit flexibel auf seine Umwelt reagieren kann. Ein Einsatzszenario<br />

des AMC-L ist zum Beispiel der Transport von Behältern,<br />

die sich in einem Bahnhof vor der Montage befinden, an das<br />

Montageband.<br />

Die Automatisierung der Intralogistik<br />

produzierender Unternehmen wird seit vielen<br />

Jahren bereits umgesetzt. Die Kombination aus<br />

fest verbauter Fördertechnik <strong>und</strong> manuellen<br />

Logistikprozessen sind etablierte Bestandteile<br />

aller Intralogistikkonzepte. Jedoch machen<br />

verschiedene Rahmenbedingungen, zum Beispiel<br />

der demografische Wandel, zusätzliche Konzepte<br />

in der Produktionslogistik erforderlich. Ein neu<br />

entwickelter, autonomer mobiler Roboter der<br />

4am Robotics GmbH, Leinfelden-Echterdingen,<br />

ermöglicht derartige Konzepte. Der AMC-L<br />

automatisiert die letzten Meter der Intralogistik.<br />

WISSENSCHAFTLICHE FORSCHUNG<br />

TRIFFT PRAXIS<br />

Der Entstehungsprozess des Cobots ist ein Beispiel für die Überführung<br />

von wissenschaftlicher Forschung in der Praxis. Die Basis<br />

für das Fahrzeug wurde bei der 4am Robotics GmbH (ehemals<br />

Mojin Robotics GmbH), Leinfelden-Echterdingen, eine Ausgründung<br />

des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik <strong>und</strong> Automatisierung<br />

IPA, gelegt. Im Jahr 2020 wurde die 4am Robotics<br />

GmbH (damals noch: Mojin Robotics GmbH) Teil der Schiller Automatisierungstechnik<br />

GmbH, Osterhofen, <strong>und</strong> mit der Industrialisierung<br />

des Produkts begonnen. Beide Unternehmen gehören<br />

zur internationalen Unternehmensgruppe Scio Automation<br />

GmbH, Frankenthal. 4am Robotics brachte Know-how mit, zum<br />

Beispiel eine Programmiersprache für mobile Roboter oder 3D-<br />

Kamera-Applikationen. Über das Unternehmen Schiller Automatisierungstechnik<br />

floss Prozess-Know-how aus mehr als 35 Jahren<br />

Industrieerfahrung in das System ein. Im Fokus der Arbeiten<br />

stand, Lösungen für die Hauptanforderungen zu finden:<br />

n Freie Navigation im Raum (Autonomie), um flexibel auf die<br />

Umgebung reagieren zu können, sowie<br />

20 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/06 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


F+H EXTRA AUTOMATICA <br />

01 Patentiertes Torsogelenk<br />

01<br />

02<br />

02 Die Modularität des Cobots<br />

ermöglicht vielfältige<br />

Fahrzeugausprägungen<br />

n Arbeitsraum wie ein Mensch, um kostenintensive Infrastrukturmaßnahmen<br />

zu vermeiden, <strong>und</strong><br />

n Aufnahme unterschiedlicher Materialdimensionen, da die Produktion<br />

zu vielschichtig ist, um alle Logistikbehälter auf ein<br />

Standardmaß herunterzubrechen.<br />

Die Kombination aus Lasertechnik, 3D-Kameratechnologie sowie<br />

Lokalisierungssoftware ermöglichen dem Fahrzeug eine freie<br />

<strong>und</strong> autonome Fahrt im Raum. Das sichere Ausweichen oder<br />

Umfahren von Objekten erfordert dabei eine hohe Technologiekompetenz.<br />

Das patentierte Torsogelenk schafft die Voraussetzungen für einen<br />

Arbeitsbereich von bis zu 2.500 mm. Vergleichbare mobile<br />

Cobots haben einen größeren Arbeitsbereich, da die Basis ein<br />

Quader ohne bewegliches Torsogelenk ist. Demzufolge steigt der<br />

Platzbedarf; in vielen Fällen ein K.-o.-Kriterium für derartige<br />

Fahrzeuge. Ausgelegt ist der AMC-L für eine maximale Handling-<br />

Last von 20 kg.<br />

VON GRUND AUF MODULAR KONZIPIERT<br />

Das Zielbild einer modularen <strong>und</strong> flexiblen Intralogistik spiegelt<br />

sich im AMC-L wider. Unterschiedliche Materialgewichte resultieren<br />

in unterschiedlich großen Cobots. Unterschiedliche Behälter<br />

resultieren in einer anderen Gestaltung des Torsos. Die Modularität<br />

kann so weit gehen, dass sich das Außenbild des Fahrzeugs<br />

verändert. Mithilfe dieser Flexibilität kann der Hersteller auf Anforderungen<br />

der Betreiber mit schnellen Anpassungen des<br />

Gr<strong>und</strong>geräts reagieren. Somit sind mit einem Gr<strong>und</strong>gerät mehrere<br />

Produktvisionen möglich, da die Plattform (hardware- <strong>und</strong><br />

softwareseitig) immer identisch ist <strong>und</strong> ausschließlich einzelne<br />

Merkmale angepasst werden.<br />

Fotos: 4am Robotics<br />

www.4am-robotics.com<br />

Halle A4,<br />

Stand 218<br />

A BIT OF<br />

AUTOMATICA.<br />

Halle B4 | Stand 509<br />

München | 27.06. - 30.06.<strong>2023</strong><br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch.


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

FAHRERLOSES TRANSPORTSYSTEM VON EK ROBOTICS BEI RITTAL<br />

TRANSPORTROBOTIK AUF<br />

HÖCHSTEM NIVEAU<br />

An seinem Standort Haiger in Mittelhessen<br />

produziert der Systemanbieter Rittal<br />

Schaltschränke nach den aktuellen Standards der<br />

Industrie 4.0. Unerlässlich sind dabei die smarten<br />

Transportrobotik-Lösungen von ek robotics,<br />

Rosengarten. Sie sorgen für eine effiziente<br />

Intralogistik mit inzwischen 21 Fahrerlosen<br />

Transportfahrzeugen vom Typ Custom Move in<br />

zwei verschiedenen Ausführungen – <strong>und</strong> das in<br />

einem überaus komplexen Gesamtsystem.<br />

Enge Wege, Ladungen mit unterschiedlichen Breiten, eine<br />

große Anzahl von Schnittstellen mit Systemen unterschiedlicher<br />

Hersteller: Die Anforderungen für ein Fahrerloses<br />

Transportsystem (FTS) im neuen Rittal Werk in Haiger<br />

sind hoch, als sich der Systemanbieter im Jahr 2017 auf die<br />

Suche nach einem Partner macht. Fündig wird Rittal bei<br />

ek robotics. Erfahrungen mit einem FTS hatte das Unternehmen<br />

bereits in seinem Werk in Vallegio sul Mincio bei Verona/Italien<br />

gesammelt, wo schon seit vielen Jahren Fahrerlose Transportfahrzeuge<br />

(FTF) in Betrieb sind. „Doch der Komplexitätsgrad, die<br />

Fahrkursgestaltung <strong>und</strong> auch die Integration des FTS in die Systemlandschaft,<br />

die wir in unserem Werk in Haiger benötigten,<br />

sind mit den Gegebenheiten am Standort in Italien nicht vergleichbar“,<br />

fasst Philipp Grahn, Projektleiter bei Rittal, die Herausforderung<br />

zusammen. „Am Ende war das Paket so überzeugend,<br />

dass wir uns für ek robotics entschieden haben.“<br />

Zum Portfolio von ek robotics zählen neben den vielfach erprobten<br />

Robotiklösungen auch umfangreiche Dienstleistungen.<br />

Dazu gehört das Planungstool Tecnomatix Plant Simulation, das<br />

um ein eigenentwickeltes Baukastensystem ergänzt wurde. Damit<br />

lässt sich eine detaillierte 3D-Simulation eines neu geplanten<br />

Transportsystems erstellen, inklusive der optimalen Anzahl von<br />

Fahrzeugen. „Vor allem bei so komplexen Intralogistik-Projekten<br />

wie bei Rittal ist es essenziell, vorab möglichst viele Daten zu erfassen,<br />

um alle Zusammenhänge exakt abzubilden“, erklärt Ronald<br />

Kretschmer, Chief Sales Officer (CSO) bei ek robotics.<br />

Auf diese Weise lassen sich eventuelle Systemgrenzen, Engstellen,<br />

Blockungen <strong>und</strong> die dazu passenden Lösungsalternativen<br />

schon vor der eigentlichen Umsetzung ermitteln. Grahn: „Die Simulation<br />

hat uns geholfen, die zu erwartenden Hürden möglichst<br />

genau abzuschätzen. Auf dieser Basis haben wir zum Beispiel die<br />

Transportkapazität in unserer Montage von ursprünglich elf auf<br />

13 FTF erweitert, <strong>und</strong> diese Entscheidung hat sich in der Praxis<br />

als richtig erwiesen.“<br />

Auch in Sachen K<strong>und</strong>ensupport erweist sich ek robotics durchweg<br />

als zuverlässiger Teamplayer. Schon während der Planungsphase<br />

stand Rittal ein dauerhafter Ansprechpartner zur Verfügung,<br />

der sich intensiv um alle Belange kümmerte. Als das System<br />

hochlief, war eine Betreuung vor Ort gegeben, um potenzielle<br />

Störquellen zu be<strong>heben</strong> <strong>und</strong> die Abläufe schon während des Starts<br />

anzupassen. Die Projektpartner stehen weiterhin im engen Kontakt,<br />

zum einen im Rahmen des Servicevertrags, zum anderen<br />

über das Projektmanagement mit Blick auf die fortlaufende Optimierung<br />

des Fahrerlosen Transportsystems. So gibt es regelmäßige<br />

Termine, um die aktuellen Themen r<strong>und</strong> um das FTS zu priorisieren<br />

<strong>und</strong> zu bearbeiten. „Wir finden immer wieder Ansätze, die<br />

wir gemeinsam vorantreiben, um das System in Bezug auf die Auftragsabarbeitung<br />

noch effizienter zu gestalten“, erläutert Grahn.<br />

START IN ETAPPEN, SCHRITTWEISE<br />

ERWEITERUNG<br />

Als das FTS im Jahr 2018 den Betrieb aufnimmt, geschieht das<br />

schrittweise. Nach <strong>und</strong> nach gehen die Fahrzeuge an den Start,<br />

der Fahrkurs wird stationsweise erweitert. Dabei besteht die Herausforderung<br />

für den Betreiber vor allem darin, die jeweiligen<br />

Kommunikationspartner der Fahrzeuge – also Anlagen <strong>und</strong> Syste-<br />

22 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/06 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

me der Fertigung, der Montage <strong>und</strong> der Logistik<br />

– parallel zur Einführung des FTS mit aufzubauen.<br />

So wird die Leistung des Transportsystems<br />

mit steigender Stabilität der Schnittstellen<br />

zur Produktion schrittweise bis zur<br />

vollen Kapazität erhöht.<br />

Das FTS geht zunächst mit 16 Transportrobotern<br />

des Typs Custom Move in Betrieb. Die<br />

FTF sind für eine maximale Last von 1,2 Tonnen<br />

ausgelegt <strong>und</strong> mit Hubtisch <strong>und</strong> Hubbalken ausgerüstet.<br />

Im Jahr 2021 ergänzt der Betreiber die Flotte um drei FTF gleicher<br />

Ausführung <strong>und</strong> ordert zudem drei Custom Move mit Rollenförderer<br />

für bis zu 5,5 Tonnen schwere Blechstapel. Ganz abgeschlossen<br />

ist die Optimierung des Systems noch immer nicht,<br />

was aber in der Natur der Sache liegt. Grahn: „Vor allem an den<br />

Schnittstellen zwischen dem FTS <strong>und</strong> den Produktionslinien zeigen<br />

sich fortlaufend Ansätze zur Verbesserung, mit denen wir<br />

den kompletten Materialfluss optimieren können. Die Tatsache,<br />

dass das FTS im ganzen Werk zu finden ist, mit anderen Systemen<br />

<strong>und</strong> auch mit den Mitarbeitern interagiert, stellt uns immer wieder<br />

vor neue Herausforderungen. Im Vergleich dazu ist eine geschlossene<br />

Fertigungslinie weniger anfällig für äußere Einflüsse.“<br />

So wie ein FTS auf die Gegebenheiten in einer Produktion zugeschnitten<br />

wird, haben sich auch Prozesse bei Rittal an die Besonderheiten<br />

einer automatisierten Intralogistik angeglichen. Auch<br />

trivial erscheinende Vorgänge, wie das Aufladen eines Materialstapels,<br />

müssen genau definiert sein, denn es macht einen Unterschied,<br />

ob eine Ladung von Hand auf einer Palette abgelegt wird<br />

oder ob ein Transportroboter per Sensorik die exakte Kontur der<br />

Ladung überprüfen muss, um sie störungsfrei ans Ziel zu bringen.<br />

Ferner müssen die Abläufe einzelner Produktionsbereiche, die<br />

vom selben FTF bedient werden, harmonieren. Die Abhängigkeiten<br />

der Systeme untereinander sind nicht zu unterschätzen.<br />

Kommt es zum Beispiel in der Lackiererei zu Verzögerungen, wirken<br />

sich diese auf die nachfolgenden Stationen aus. „Die Abläufe<br />

<strong>und</strong> Prozesse müssen in hohem Maß standardisiert sein“, so<br />

Grahn. Denn: „Hochautomatisierte Systeme reagieren empfindlich<br />

auf Veränderungen, das ist sofort messbar. Damit verb<strong>und</strong>en<br />

ist es auch wichtig, das Qualifikationsniveau der Mitarbeiter<br />

hochzuhalten, sie am besten gleich von Beginn in die Integration<br />

des Transportsystems einzubinden <strong>und</strong> dafür zu sensibilisieren.“<br />

Bei Bedarf fahren die<br />

Flurförderzeuge seitliche<br />

Hubbalken mit Sensoren aus,<br />

um die Schutzfelder beim<br />

Transport breiterer Lasten<br />

anzupassen <strong>und</strong> neu zu<br />

justieren<br />

Ein Stichwort in diesem Zusammenhang ist Datentransparenz:<br />

Vor allem während des Hochlaufens des FTS hat sich gezeigt, wie<br />

wichtig es ist, eine möglichst umfassende Kennzahlen- <strong>und</strong> Datenerfassung<br />

aufzubauen <strong>und</strong> fortzuschreiben. Ansonsten besteht<br />

die Gefahr, dass potenzielle Störquellen zu lange unentdeckt<br />

bleiben, weil sie mit bloßem Auge schwer oder gar nicht zu<br />

erkennen sind. Bei Rittal ist die erfasste Datenbasis inzwischen<br />

so groß <strong>und</strong> belastbar, dass sich der Status des FTS abbilden lässt.<br />

Grahn: „Die FTF sind damit ein wichtiges Element, den hohen<br />

Output unseres Werks sicherzustellen. Klar ist aber auch: Ein<br />

Projekt mit dieser Komplexität bleibt ein fortlaufender Prozess,<br />

nicht zuletzt mit Blick auf Wartung <strong>und</strong> Service.“<br />

Mit ek robotics hat Rittal einen Partner mit hoher Expertise an<br />

seiner Seite, um diesen Prozess zu begleiten. Störungen lassen<br />

sich per Hotline lösen, die Reaktionsbereitschaft für Instandhaltungsmaßnahmen<br />

vor Ort ist hoch, die termingerechte Wartung<br />

gesichert. Im Rahmen regelmäßiger Meetings kommen auch<br />

mögliche Anpassungen <strong>und</strong> Modifikationen zur Sprache. Auf diese<br />

Weise lernen die Partner vom gemeinsamen Wissen.<br />

Fotos: Rittal, ek robotics<br />

www.ek-robotics.com<br />

Macht alles ganz einfach.<br />

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das Antriebssystem für FTS.<br />

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PRODUKTE UND SYSTEME<br />

KI-GESTEUERTE ROBOTER-FLOTTE<br />

EFFIZIENT NAVIGIEREN<br />

Welche Möglichkeiten die Nutzung von<br />

künstlicher Intelligenz (KI) in der Intralogistik<br />

bietet, hatte das Fraunhofer-Institut für<br />

Materialfluss <strong>und</strong> Logistik IML, Dortm<strong>und</strong>,<br />

während der Messe Logimat veranschaulicht.<br />

Dazu diente unter anderem eine Flotte von<br />

autonom fahrenden Robotern.<br />

Einige Herausforderungen in der Logistik lassen sich bereits<br />

heute durch künstliche Intelligenz (KI) besser bewältigen<br />

<strong>und</strong> manche Probleme lassen sich sogar nur mithilfe der KI<br />

lösen. „Ob bei der Organisation eines Schwarms mobiler<br />

Roboter, beim Durchforsten großer Datenbanken oder bei der<br />

Berechnung des nächsten Batchs ist vieles in der Intralogistik nur<br />

unzureichend mit Formeln zu beschreiben oder mit ges<strong>und</strong>em<br />

Menschenverstand zu steuern. Hier kann KI helfen <strong>und</strong> manches<br />

lernen, was wir nicht verstehen“, so Prof. Michael ten Hompel, geschäftsführender<br />

Institutsleiter des Fraunhofer IML.<br />

DURCHSATZ MOBILER ROBOTER ERHÖHEN<br />

Anhand einer Flotte von vier autonom fahrenden Robotern veranschaulichte<br />

das Institut auf dem Messestand, wie KI die Navigation<br />

mobiler Roboter effizienter gestalten kann. Für die Multi-<br />

Roboter-Navigation wird ein neuronales Netz (KI) per Deep Reinforcement<br />

Learning (DRL) in einer Simulation trainiert <strong>und</strong> danach<br />

auf den Roboter transferiert. Dieser wird dann von der KI<br />

ohne Vorverarbeitung der Sensordaten zu seinem Ziel navigiert.<br />

Somit sind im Vorfeld keine Daten erforderlich. Vielmehr wird<br />

die Datenbasis für die Navigation mithilfe ausführlicher Trialand-Error-Abläufe<br />

innerhalb eines eigens angelegten Simulationsszenarios<br />

erzeugt. Während der Trainingsdurchläufe werden<br />

Der autonom fahrende Roboter wird von der KI ohne Vorverarbeitung<br />

der Sensordaten zu seinem Ziel geleitet<br />

alle erforderlichen Daten generiert <strong>und</strong> markiert. Dies ist für Firmen<br />

interessant, die bereits mobile Roboter nutzen <strong>und</strong> den<br />

Durchsatz ihrer Flotte mithilfe von KI erhöhen wollen.<br />

Bei den auf der Messe gezeigten Robotern handelte es sich um<br />

RoboMaster des chinesischen Herstellers DJI, die für die Anforderungen<br />

des Forschungsprojekts teilweise modifiziert wurden.<br />

Sie stehen exemplarisch für alle smarten fahrerlosen Transportfahrzeuge<br />

<strong>und</strong> mobilen Roboter, die mithilfe von Algorithmen gesteuert<br />

werden sollen. Die am Messestand gezeigten Roboter orientierten<br />

sich über das Motion-Capture-System Vicon <strong>und</strong> erkennen<br />

prinzipiell bewegliche Objekte (andere Roboter oder<br />

auch Menschen) mithilfe von Laserscannern.<br />

Fotos: Fraunhofer IML/G. Katsimitsoulias<br />

www.iml.fraunhofer.de<br />

24 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/06 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


MARKTPLATZ<br />

LÖSUNGEN FÜR DIE PROFESSIONELLE FLÄCHENREINIGUNG<br />

Digitalisierung <strong>und</strong> Robotik bieten ein großes Potenzial für effiziente, kostensparende <strong>und</strong> nachhaltige Abläufe in der Logistik.<br />

Entsprechend positiv war auch das Feedback der Logimat-Messebesucher zur neuen autonomen Scheuersaugmaschine Scrubmaster<br />

B75 i (Bild), die sie am Stand der Hako GmbH live in Aktion erleben konnten<br />

– auf freier Fläche. So konnten sie sich selbst davon überzeugen, wie sicher <strong>und</strong><br />

effizient die Maschine im Einsatz ist. Auch die neue Stab-Scheuersaugmaschine<br />

Scrubmaster B5 mit neuem Hako-Delta-Cleaning-System sowie die High-Performance<br />

Scrubmaster B400-R-Linie mit einer Flächenleistung von bis zu<br />

14.000 m 2 /h stießen auf großen Anklang beim Publikum.<br />

Beeindruckt zeigte man sich bei dem Unternehmen von der Internationalität der<br />

Besucher. So konnte das Messeteam unter anderem Gäste aus Australien, den<br />

USA, dem Oman sowie Kuwait <strong>und</strong> Namibia begrüßen. Die Rückmeldungen des<br />

Messepublikums untermauern die Bedeutung von Hako als Partner für die<br />

Logistik <strong>und</strong> geben einen positiven Ausblick in die Zukunft.<br />

www.hako.com<br />

FEUERVERZINKTE<br />

PALETTENREGAL-SETS<br />

AB LAGER<br />

Die feuerverzinkten Palettenregale<br />

aus dem Hause Schulte<br />

Lagertechnik sind durch ihre<br />

Beschichtung robust <strong>und</strong><br />

langlebig. Daher eignen sich die<br />

Regale für den Einsatz in<br />

anspruchsvollen, zum Beispiel<br />

feuchten oder korrosiven,<br />

Jay RadioSafe<br />

für einen sicheren, zertifizierten Flotten-Nothalt<br />

We move your business!<br />

Umgebungen oder den<br />

Außenbereich.<br />

Der metallische Zinküberzug<br />

wird durch Eintauchen in<br />

geschmolzenes Zink auf den<br />

Stahl aufgebracht <strong>und</strong> wirkt<br />

auf den glänzend glatt beschichteten<br />

Flächen des Stahls<br />

ästhetisch. Für die unterschiedlichen<br />

Anwendungsfälle <strong>und</strong><br />

Gegebenheiten, sind passgenaue<br />

Sets direkt ab Lager<br />

verfügbar. Die Sets unterscheiden<br />

sich in der Höhe sowie der<br />

Anzahl der Lagerebenen <strong>und</strong><br />

lassen sich mithilfe von<br />

Anbauregalen erweitern. Alle<br />

Sets sind so ausgelegt, dass sie<br />

nahezu alle Anforderungen aus<br />

Wind- sowie Schneelasten <strong>und</strong><br />

Erdbebenzonen berücksichtigen.<br />

Komplettiert wird das<br />

Programm durch Zubehör.<br />

Hierzu gehören zum Beispiel<br />

aufgelegte Gitterroste oder<br />

Fußplatten.<br />

www.schulte-lagertechnik.de<br />

Ladesysteme für FTS/AGV,<br />

AMR <strong>und</strong> Shuttle<br />

Schleifleitungen für<br />

Shuttle-Systeme<br />

Schleifleitungen für<br />

Elektrohängebahnen<br />

Foto: KNAPP AG<br />

Conductix-Wampfler stellt sich einer bedeutenden<br />

Aufgabe: Wir liefern Ihnen Energie<strong>und</strong><br />

Datenübertragungssysteme, die den<br />

reibungslosen Betrieb Ihrer Anlagen sicherstellen.<br />

R<strong>und</strong> um die Uhr, 365 Tage im Jahr,<br />

weltweit! Unsere Systeme übertragen Energie<br />

<strong>und</strong> Daten in <strong>und</strong> an Elektrohängebahnen,<br />

Hochregallagern, Shuttle-Systemen, Verpackungsmaschinen,<br />

Sortieranlagen oder FTS/<br />

AGV/AMR. Conductix-Wampfler Systeme sind<br />

zuverlässig, wartungsarm <strong>und</strong> praxiserprobt<br />

– selbst unter härtesten Bedingungen. Das<br />

garantiert Ihnen unser einmaliges Vertriebs<strong>und</strong><br />

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www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/06 25


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

MIT ENTFÜHRUNG VON WAREHOUSE MANAGEMENT SYSTEM PSIWMS<br />

VERBESSERT MAHR VIELE LOGISTIK-KENNZAHLEN<br />

EINE INVESTITION, DIE SICH GELOHNT HAT<br />

Mit der Entscheidung für das Warehouse<br />

Management System PSIwms hat das<br />

Traditionsunternehmen Mahr das Lager am<br />

Produktionsstandort Göttingen auf<br />

Prozesseffizienz <strong>und</strong> eine durchgängig<br />

konfliktfreie IT-Infrastruktur ausgelegt. Als<br />

Ergebnisse nennt der Messtechnikhersteller:<br />

Transparente Lagerverwaltung <strong>und</strong> präzise<br />

Steuerung der Intralogistikprozesse, reduzierte<br />

Durchlaufzeiten in Kommissionierung,<br />

Produktionsversorgung sowie Auftragsfertigung<br />

<strong>und</strong> in der Summe eine schnellere<br />

K<strong>und</strong>enbelieferung.<br />

Präzision ist die Kenngröße für die Kerngeschäftsfelder der<br />

Mahr GmbH mit Sitz in Göttingen. Das im Jahre 1861 in<br />

Esslingen gegründete Unternehmen steht heute als weltweit<br />

operierender Hersteller von Messtechnik für die industrielle<br />

Fertigung im Markt. Das Produktportfolio reicht von<br />

manuellen Handmessschiebern bis hin zu vollautomatisierten<br />

Messplätzen mit Roboterbeladung. Zentraler Produktionsstandort<br />

ist das Werk in Göttingen. Dort werden in elf Produktionsbereichen<br />

unter anderem hochpräzise Messsysteme <strong>und</strong> Zahnrad-<br />

Dosierpumpen gefertigt. Ihre termingerechte Versorgung findet<br />

aus dem angeb<strong>und</strong>enen Logistikzentrum statt. In zwei Hallen<br />

werden dort mehr als 40.000 verschiedene Artikel gelagert. In der<br />

mit 1.000 m2 Fläche größeren der beiden Hallen werden die Rohmaterialien<br />

<strong>und</strong> Halbfertigprodukte für die Produktionsversorgung<br />

bevorratet. Dafür stehen ein Schwerlastregal, ein Automatisches<br />

Kleinteilelager (AKL) sowie – auf einer Fläche von etwa<br />

100 m2 – ein Blocklager mit 820 Paletten- <strong>und</strong> mehr als 2.600<br />

AKL-Stellplätzen zur Verfügung. Zudem sind dort zwölf Konsolidierungsplätze<br />

für größere Aufträge <strong>und</strong> 60 Bearbeitungsplätze<br />

für Ein-Behälter-Aufträge eingerichtet.<br />

Die zweite Halle beherbergt auf einer Fläche von r<strong>und</strong> 700 m2<br />

die verkaufsfähige Handelsware <strong>und</strong> das für K<strong>und</strong>en bestimmte<br />

Material. Neben mehr als 3.700 Palettenstellplätzen sind dort<br />

eine Fachbodenregalanlage mit etwa 1.500 Stellplätzen sowie 25<br />

MIT DEM STANDARD-WMS LIESS<br />

SICH DIE PROZESSQUALITÄT AUF<br />

EIN NEUES NIVEAU HEBEN<br />

Verpackungsflächen nebst zwei Packplätzen für Großaufträge<br />

<strong>und</strong> zwei Packplätze für KEP-Sendungen eingerichtet. „Durch die<br />

Trennung der Hallenbereiche in Produktionslager <strong>und</strong> Fertigwarenlager<br />

sind die Warenflüsse Richtung Produktion <strong>und</strong> die K<strong>und</strong>enaufträge<br />

zur Distribution separiert“, erklärt Kevin Heinemann,<br />

Leiter des Logistikzentrums. „Damit vermeiden wir kreuzende<br />

Warenströme <strong>und</strong> beschleunigen die Prozesse.“<br />

BASIS FÜR AMBITIONIERTE UMSATZZIELE<br />

Das informatorische Rückgrat für die Steuerung der komplexen<br />

Prozesse von Produktionsversorgung <strong>und</strong> Auftragsfertigung ist<br />

das Warehouse Management System PSIwms der PSI Logistics<br />

GmbH, Berlin. „Das WMS bildet eine wichtige Basis, um unsere<br />

ambitionierten Umsatzziele zu realisieren“, urteilt Mahr-Logistikleiter<br />

Christian Hofmeister. Mit der Standardsoftware werde die<br />

Artikel- <strong>und</strong> Bestandsverwaltung von Rohmaterialien <strong>und</strong> Fertigprodukten<br />

sowie die auftrags- <strong>und</strong> termingerechte Kommissionierung<br />

<strong>und</strong> die Tourenplanung für die Distribution abgewickelt.<br />

Bereits auf der übergeordneten IT-Ebene setze man mit dem<br />

ERP-System PSIpenta auf ein Softwaresystem aus dem Hause PSI.<br />

„Positive Vorerfahrungen sowie die Verzahnung von ERP <strong>und</strong><br />

WMS trugen als Entscheidungsgründe für den Zuschlag bei.<br />

Nachdem der Funktionsumfang des WMS auf unsere Anforderungen<br />

zugeschnitten wurde, werden beide Systeme künftig auf<br />

einer gemeinsamen Plattform laufen. Das spart eine Schnittstelle<br />

<strong>und</strong> optimiert die Informationsflüsse.“<br />

26 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/06 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


Seit Ende des Jahres 2017 trägt der vernetzte Informationsaustausch<br />

zwischen ERP <strong>und</strong> WMS zu geringeren Durchlaufzeiten in<br />

der Kommissionierung, Produktionsversorgung <strong>und</strong> Auftragsfertigung<br />

bei. „Vor der Einführung von PSIwms wurde in einzelnen<br />

Bereichen manuell <strong>und</strong> belegbasiert kommissioniert“, blickt Hofmeister<br />

zurück. „Das Logistikzentrum wurde zum Engpass für die<br />

Produktionsversorgung <strong>und</strong> die K<strong>und</strong>enbelieferung. Die Durchlaufzeiten<br />

waren zu lang <strong>und</strong> der Materialfluss intransparent.“<br />

Mit der Implementierung der Standardsoftware habe man die<br />

Prozessqualität auf ein neues Niveau gehoben. Die in den vorangegangenen<br />

Jahren eingeleitete Neuausrichtung der Produktpalette<br />

ließ sich forcieren, die Qualität von Produkten <strong>und</strong> Service<br />

steigern.<br />

SCHNELLE AUFTRAGSABWICKLUNG<br />

Mit höherem Automatisierungsgrad wurde die belegorientierte<br />

Kommissionierung in der Auftragsbearbeitung für Produktionsversorgung<br />

<strong>und</strong> Versand durch funkbasierte Scan-Vorgänge mit<br />

mobilen Datenerfassungsgeräten <strong>und</strong> eine koordinierte Prozesssteuerung<br />

aus PSIwms abgelöst. Das spart Kapazitäten <strong>und</strong> Ressourcen.<br />

So bindet die Software über standardisierte Schnittstellen<br />

die Anlagensteuerungen der Automationssysteme ein <strong>und</strong><br />

sorgt für eine zuverlässige Kommissionierung <strong>und</strong> schnelle Auftragsabwicklung.<br />

In der Quintessenz ließen sich die Durchlaufzeiten<br />

Richtung Produktion verkürzen. Damit verb<strong>und</strong>en sind<br />

ferner eine Verdichtung der Lagerkapazitäten <strong>und</strong> ein hohes Maß<br />

an Transparenz. „Vor der Einführung des WMS waren die einzelnen<br />

Bearbeitungsstände der Aufträge nur schwer nachzuvollziehen“,<br />

fasst Hofmeister zusammen. „Jetzt haben wir fest definierte<br />

<strong>und</strong> mit Barcodes versehene Stellflächen. Indem wir die Codes<br />

scannen, können wir jederzeit den aktuellen Bearbeitungsstand<br />

im WMS einsehen <strong>und</strong> haben somit einen perfekten Überblick.<br />

Außerdem konnten wir auf eine permanente Inventur umstellen,<br />

mit der die Bestände sich besser überwachen lassen.“<br />

Die Materialflüsse beginnen mit den Anlieferungen der Rohmaterialien<br />

<strong>und</strong> Halbfertigprodukte. Die Wareneingänge werden<br />

am Wareneingangstor geprüft <strong>und</strong> im ERP-System verbucht. Aus<br />

dieser Software erhält PSIwms entsprechende Avis-Daten. Mit<br />

den im System hinterlegten Stammdaten ermittelt das WMS die<br />

entsprechenden Lagerplätze. An drei Buchungsplätzen werden<br />

die Wareneingänge zur Einlagerung in Transportbehälter umgepackt.<br />

Per Scannung werden Artikel <strong>und</strong> Transporteinheit verheiratet.<br />

Anschließend findet die Einlagerung auf die von der Software<br />

vorgegebenen Lagerplätze statt. Über eine Schnittstelle sind<br />

dabei die SPS des AKL in die koordinierte Prozesssteuerung des<br />

PSIwms eingeb<strong>und</strong>en. Für staplerbasierte Transporte generiert<br />

die Software über das integrierte Staplerleitsystem (SLS) wegeoptimierte<br />

Stapleraktivitäten.<br />

Das SLS organisiert <strong>und</strong> steuert zudem die termingerechten<br />

Routenzug-Transporte, mit denen die elf Produktionsstätten<br />

über Empfangsbahnhöfe in den Produktionshallen aus dem Logistikzentrum<br />

versorgt werden. Zwei Routenzüge mit insgesamt<br />

sieben Anhängern sind dafür im Einsatz. Für die Abrufe der Produktion<br />

errechnet das WMS eine termingerechte <strong>und</strong> nach Abladeplätzen<br />

sequenzierte Kommissionierung. Die Software stößt<br />

die Prozesse in Halle 1 an, verteilt die Aufträge, steuert die Konsolidierung<br />

der Auftragsposten sowie ihre Zuordnung. Abschließend<br />

organisiert das WMS die nach Empfangsbahnhöfen stationsgerechte<br />

Beladung der Routenzuganhänger <strong>und</strong> die Umläufe.<br />

Mit den Kanban-Umläufen der Routenzüge werden die Fertigprodukte<br />

aus der Produktion abgezogen <strong>und</strong> bis zur Auftragsabwicklung<br />

nach Vorgabe von PSIwms als Versandartikel in Halle 2<br />

eingelagert. Die Kommissionierung für den Versand geschieht<br />

mit Unterstützung von SLS, Kommissionierwagen <strong>und</strong> mobilen<br />

Datenterminals. Zudem steuert PSIwms mit seiner Cross-Docking-Funktion<br />

die Bereitstellungen von Fertigprodukten direkt<br />

aus der Produktion auf die Versandzonen der Halle 2. Bei r<strong>und</strong><br />

3.500 Kommissionieraufträgen pro Monat kommen die Mitarbeiter<br />

pro Jahr auf etwa 100.000 Picks für Produktionsversorgung<br />

<strong>und</strong> Versand. „Gegenwärtig liefern wir 98 Prozent der Anforderungen<br />

innerhalb von zwei Arbeitstagen in die Produktion oder<br />

zum K<strong>und</strong>en“, unterstreicht Hofmeister.<br />

„Logistik ist bei uns inzwischen ein Erfolgsfaktor“, resümiert Heinemann.<br />

„Durch die transparente Lagerverwaltung <strong>und</strong> präzise<br />

Steuerung von Intralogistik <strong>und</strong> Produktionsversorgung sowie dem<br />

vereinfachten Datenaustausch zwischen ERP-System <strong>und</strong> WMS liegen<br />

wir über den vorherigen Durchsätzen.“ Die beleglose Kommissionierung<br />

<strong>und</strong> die IT-Prozesse hätten die Handhabungsprozesse<br />

vereinfacht <strong>und</strong> würden kürzere Anlernphasen der Mitarbeiter ermöglichen.<br />

„Die Prozesse der Auftragsfertigung sind schneller<br />

<strong>und</strong> zuverlässiger geworden <strong>und</strong> wir haben eine größere Flexibilität<br />

in der Logistik.“<br />

Fotos: PSI Logistics<br />

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·


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

INTELLIGENTE LÖSUNGEN HELFEN FEHLER UND FRUST ZU VERMEIDEN<br />

UND PROJEKTE ZU BESCHLEUNIGEN<br />

SENSOREN MIT EINGEBAUTEM ZEITVORTEIL<br />

Der Weg vom Komponenten-Design-In<br />

bis zur Inbetriebnahme einer Maschine<br />

oder Anlage sollte so einfach wie<br />

möglich sein. Denn jeder eingesparte<br />

Arbeitsschritt bringt wertvollen<br />

Zeitgewinn. Auch im Sensorbereich<br />

gibt es Lösungen, die Konstrukteure<br />

<strong>und</strong> Monteure schneller ans Ziel<br />

bringen. Ein Beispiel sind optische<br />

Sensoren, die eine Feinjustierung nach<br />

der Montage überflüssig machen.<br />

Je größer der Zeitdruck, desto kostbarer sind eingesparte Arbeitsst<strong>und</strong>en.<br />

Das gilt vor allem im Maschinenbau mit seinen<br />

teilweise kurzen Lieferfristen. Für Projektmanager <strong>und</strong><br />

Konstrukteure ist daher die Suche nach zeitsparenden Lösungen<br />

essenziell. Wo stecken die größten Zeitfresser zwischen<br />

Konstruktion <strong>und</strong> Inbetriebnahme einer Maschine oder Anlage?<br />

An welchen Stellen lassen sich mit smarten Lösungen Fehlerquellen<br />

ausschalten, Arbeitsschritte verkürzen <strong>und</strong> wertvolle Zeit<br />

gewinnen? Potenzial steckt in jedem Schritt von der Konstruktionsidee<br />

bis hin zur Montage.<br />

Das klingt einfach, kostet in der Praxis aber Zeit. Denn es kann<br />

viele Arbeitsschritte erfordern, bis der Lichtstrahl genau trifft.<br />

SENSORMONTAGE OHNE FEINJUSTIERUNG<br />

Die drei zuvor genannten Arbeitsschritte lassen sich abkürzen,<br />

wenn der Strahlverlauf nicht manuell konstruiert werden muss<br />

<strong>und</strong> der Sensor eine vordefinierte Ausrichtung der optischen<br />

FEHLERQUELLE KONSTRUIERTER<br />

STRAHLVERLAUF<br />

Für die Objekterkennung wählen Ingenieure vielfach Lichtschranken<br />

oder -taster. Diese detektieren in Maschinen <strong>und</strong> Anlagen<br />

präzise, kontaktlos <strong>und</strong> mit kurzen Ansprechzeiten. Damit<br />

das wie geplant funktioniert <strong>und</strong> der Lichtstrahl des Sensors die<br />

richtige Zielregion trifft, sind vorab einige Hürden zu nehmen:<br />

n In der Entwurfsphase konstruiert der Ingenieur im CAD den<br />

Strahlverlauf des Sensors. Hierzu muss er Schielwinkel oder Toleranzen<br />

heraussuchen <strong>und</strong> interpretieren.<br />

n Bei der Montage des Sensors zeigt sich, ob die Konstruktion mit<br />

der Realität übereinstimmt. Neben falscher Interpretation <strong>und</strong><br />

Übertragung der Daten können auch produktionsbedingte Toleranzen<br />

oder fehlende Daten zu Fehlern führen. Je genauer die<br />

Daten mit der Realität übereinstimmen, desto größer ist die<br />

Chance, dass der Sensor nicht ausgerichtet werden muss.<br />

n Im nächsten Schritt geht es an die Ausrichtung des Sensors in<br />

der Maschine oder Anlage. Der Sensor muss so montiert sein,<br />

dass der Lichtstrahl die Zielregion exakt trifft. Bei einer Reflexions-Lichtschranke<br />

ist dies der gegenüberliegende Reflektor.<br />

QTARGET UND INTEGRIERTER<br />

STRAHLVERLAUF<br />

Die Merkmale der vordefinierten Ausrichtung der<br />

optischen Achse (qTarget) <strong>und</strong> der integrierte Strahlverlauf<br />

erschließen mehrere positive Effekte. Zu diesen<br />

gehören:<br />

n Zeitersparnis bei der Sensorauswahl,<br />

n keine Fehleranfälligkeit bei der Interpretation der<br />

Strahlverläufe,<br />

n Zeitersparnis bei der Konstruktion, da Strahlverlauf in<br />

3D-CAD-Daten integriert ist,<br />

n On-Demand-CAD-Format vermeidet Konvertierungsfehler<br />

sowie<br />

n Zeitersparnis bei Montage <strong>und</strong> Austausch, da eine<br />

Justage des Sensors nicht notwendig <strong>und</strong><br />

n Zusatzinformationen sind in die 3D-CAD-Daten<br />

integriert.<br />

Quelle: Baumer<br />

28 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/06 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

<br />

01<br />

03<br />

02<br />

01 So funktioniert qTarget: Die optische Achse des Sensors ist<br />

rechtwinklig auf die Befestigungslöcher referenziert. Der maximale<br />

Schielwinkel α beträgt 1° (zur Veranschaulichung deutlich größer<br />

dargestellt)<br />

02 Der optimal ausgerichtete Lichtstrahl. Hier zu sehen ist die reale<br />

Darstellung des Schielwinkels von maximal 1° des Lichttasters O300<br />

03 Spezielle Halterungen sind bei entsprechendem<br />

Maschinendesign nicht erforderlich<br />

Achse hat – wie bei Sensoren von Baumer. Der Lichtstrahl ist hier<br />

per Design exakt auf die Befestigungslöcher referenziert, sodass<br />

die einzelnen Bauteiltoleranzen aufgehoben werden. Als Ergebnis<br />

ist der Lichtstrahl über die komplette Sensorserie mit gleichbleibender<br />

Genauigkeit garantiert. Dieses qTarget genannte<br />

Merkmal ermöglicht eine schnelle <strong>und</strong> einfache Montage ohne<br />

Feinjustierung sowie einen problemlosen Sensoraustausch.<br />

Mit der garantierten Ausrichtung der optischen Achse lässt sich<br />

bereits in der Konstruktionsphase Zeit gewinnen. Denn Baumer<br />

liefert bei optischen Sensoren wie O200, O300, O500 sowie OT300<br />

<strong>und</strong> OT500 3D-CAD-Daten mit integriertem Strahlverlauf. Ingenieure<br />

müssen also nicht mühsam den Strahlverlauf aus Datenblättern<br />

nachzeichnen. Sie übernehmen die gelieferten Daten –<br />

Strahlaustritt, Blindbereich, Erfassungsbereich inklusive maximaler<br />

Abweichung <strong>und</strong> Empfangsbereich – in ihr CAD-Modell. Das<br />

eliminiert Fehlerquellen <strong>und</strong> reduziert den Zeitaufwand. Mithilfe<br />

von qTarget entsprechen die Strahlverläufe des CAD-Modells zuverlässig<br />

der Realität, was für eine zeitsparende Durchgängigkeit<br />

von der Planung bis zur Montage sorgt. Kurz gesagt: Der Sensor<br />

wird montiert wie konstruiert – ohne zusätzliche Ausrichtung.<br />

ZEIT SPAREN BEI MONTAGE UND AUSTAUSCH<br />

DER SENSOR WIRD MONTIERT<br />

WIE KONSTRUIERT<br />

Ein Praxisbeispiel veranschaulicht den Zeitgewinn dieser Lösung:<br />

Ein Intralogistik-Systemanbieter installiert 14.000 optische<br />

Sensoren bei seinen automatisierten Kommissioniermodulen.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der ausgerichteten optischen Achse qTarget kann er<br />

auf die Sensorausrichtung verzichten <strong>und</strong> spart somit pro Sensor<br />

circa fünf Minuten Montagezeit. Der Zeitvorteil summiert sich<br />

bei dieser Anzahl an Sensoren auf einen Wert von 1.166 eingesparten<br />

Arbeitsst<strong>und</strong>en. Das entspricht 145 Personentagen. Für<br />

den Systemanbieter war dieser Zeitgewinn ein wichtiges Kriterium<br />

für die Wahl der Reflexions-Lichtschranke O300. Zumal sich<br />

qTarget nicht nur bei der Erstmontage bezahlt macht, sondern<br />

auch im laufenden Betrieb. Denn auch beim Austausch von beschädigten<br />

Sensoren muss der neu montierte Ersatz nicht feinjustiert<br />

werden. Übrigens: Analog zu dem integrierten Strahlver-<br />

NÜTZLICHE<br />

ZUSATZDATEN<br />

Mithilfe der erweiterten MCAD-Daten bietet das<br />

Unternehmen Baumer eine Arbeitserleichterung für den<br />

Konstrukteur. So können die Daten in einem ersten<br />

Schritt per 3D-Vorschau einer einfachen Sichtprüfung<br />

unterzogen werden. Alle Baumer-CAD-Modelle stehen in<br />

den gängigen 2D- <strong>und</strong> 3D-Formaten zur Verfügung <strong>und</strong><br />

lassen sich im gewünschten Dateiformat in die verschiedenen<br />

CAD-Systeme importieren. Die ressourcenoptimierten<br />

Modelle haben um den Faktor 20 bis 100 kleinere<br />

Datengröße <strong>und</strong> sind bei den Ladezeiten um den Faktor 3<br />

bis 6 schneller. Zusätzlich enthalten die Modelle Hilfsgeometrien<br />

wie den integrierten Strahlverlauf oder ERP-Daten<br />

(Artikelnummer, Hersteller etc.). Diese MCAD-Modelle<br />

stehen nicht nur auf der Webseite des Herstellers zur<br />

Verfügung, sondern lassen sich auch auf den Cadenas-<br />

Plattformen 3Dfindit <strong>und</strong> PartSolutions verwenden.<br />

lauf für optische Sensoren stellt Baumer auch für Ultraschallsensoren<br />

3D-CAD-Daten mit der Schallkeule zur Verfügung.<br />

FAZIT<br />

Mit dem Strahlverlauf, der in die 3D-CAD-Daten integriert ist,<br />

<strong>und</strong> der vordefinierten Ausrichtung der optischen Achse (qTarget)<br />

liefert Baumer eine gute Vorlage für effiziente Konstruktion,<br />

Fertigung <strong>und</strong> Betrieb von Maschinen <strong>und</strong> Anlagen. Das OneBox-<br />

Design ermöglicht dabei volle Flexibilität. Alle Funktionsprinzipien<br />

<strong>und</strong> Lichtquellen sind in derselben Bauform in den Designs<br />

Kunststoff, Hygiene <strong>und</strong> Washdown verfügbar.<br />

Autor: Markus Imbach ist Produktmanager der Baumer Group, Frauenfeld/<br />

Schweiz<br />

Fotos: Baumer<br />

www.baumer.com<br />

Quelle: Baumer<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/06 29


NEUE REGALBEDIENGERÄTE-GENERATION „PERFORMANCE“ VON GILGEN LOGISTICS<br />

VIELZÄHLIGE MERKMALE VEREINT<br />

30 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/06 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

<br />

01<br />

02<br />

01 Der formschlüssige<br />

Fahrantrieb reduziert<br />

Mastschwingungen, verhindert<br />

ein Durchrutschen der<br />

Antriebsräder <strong>und</strong> ermöglicht<br />

hohe Beschleunigungs- <strong>und</strong><br />

Geschwindigkeitswerte<br />

02 Auf die Logimat hatte<br />

der Hersteller ein Modell der<br />

Regalbediengeräte im<br />

Maßstab 1:6 mitgebracht<br />

Auf der Messe Logimat präsentierte das<br />

Unternehmen Gilgen Logistics, Oberwangen/<br />

Schweiz, eine neue Generation von<br />

Regalbediengeräten für Paletten <strong>und</strong> Behälter.<br />

Die Neuentwicklungen vereinen vielzählige<br />

Merkmale. Die ersten Geräte sind bereits bei<br />

Betreibern im Einsatz.<br />

Regalbediengeräte sind wichtige Elemente eines Lagersystems<br />

<strong>und</strong> somit entscheidend für die Effizienz der Logistiklösung.<br />

Im Rahmen der Messe Logimat stellte die Gilgen<br />

Logistics AG die neue Regalbediengeräte-Generation<br />

für Hochregallager vor. Die Geräte sind hinsichtlich Raumnutzung,<br />

Durchsatz, Sicherheit, Betrieb <strong>und</strong> Nachhaltigkeit auf die<br />

Bedürfnisse des jeweiligen Betreibers zugeschnitten. „In diesen<br />

Geräten stecken der große Erfahrungsschatz <strong>und</strong> die Entwicklungskompetenzen<br />

unserer Teams. Wir sind sehr stolz auf diese<br />

Innovation“, so Daniel Gilgen, CEO des Schweizer Familienunternehmens.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der Geräteleistung genügen in vielen Fällen 1-Mast-<br />

Geräte mit einem Lastaufnahmemittel. Gegenüber einer 2-Mast-<br />

Variante mit zwei Lastaufnahmemitteln wird demzufolge weniger<br />

Stahl für die gleiche Leistung benötigt.<br />

FORMSCHLÜSSIGER FAHRANTRIEB<br />

Der formschlüssige Fahrantrieb an Fuß <strong>und</strong> Kopf des Regalbediengeräts<br />

reduziert Mastschwingungen signifikant, verhindert ein<br />

Durchrutschen der Antriebsräder <strong>und</strong> ermöglicht hohe Beschleunigungs-<br />

<strong>und</strong> Geschwindigkeitswerte. Die jüngste Generation<br />

kann damit die doppelte Beschleunigung gegenüber dem Vorgängermodell<br />

vorweisen. Darüber hinaus zeichnen sich die Performance-Geräte<br />

durch vorteilhafte Anfahrmaße <strong>und</strong> ein schlankes<br />

Mastdesign <strong>und</strong> den Verzicht auf Hydraulikpuffer aus. Der kompakte<br />

Aufbau schafft die Voraussetzungen für eine optimale Raumausnutzung.<br />

„Aufgr<strong>und</strong> der Technik können wir die Kleinteile-<br />

RBG bis zu einer Höhe von 25 Meter <strong>und</strong> die Paletten-RBG bis 45<br />

Meter Höhe bauen“, so Michael Hediger, Bereichsleiter Systeme.<br />

Das neue Regalbediengerät ist mit einem separaten Bremssystem<br />

an Fuß <strong>und</strong> Kopf des Regalbediengeräts sowie einer neuen<br />

elektrischen Überwachung <strong>und</strong> Auslösung der Fangvorrichtung<br />

im Hubwerk ausgestattet. Dies kommt auch der Sicherheit des<br />

Wartungs- <strong>und</strong> Betriebspersonals zugute. Die Auslösung der<br />

Zahlen <strong>und</strong> Fakten zur RGB-Generation<br />

„Performance“<br />

Paletten-<br />

RGB<br />

Behälter-<br />

RGB<br />

Geschwindigkeit Fahrwerk [m/s] 5,0 5,0<br />

Beschleunigung Fahrwerk [m/s²] 0,5 – 2,5 2,0 – 3,0<br />

Geschwindigkeit Hubwerk [m/s] 1,0 – 1,5 3,0<br />

Beschleunigung Hubwerk [m/s²] 1,0 – 1,5 3,0<br />

Bauhöhen [m] 5,0 – 45,0 5,0 – 25,0<br />

Gewichtsreduzierung: bis zu 25 Prozent 1)<br />

Höhere Leistung: bis zu 20 Prozent 1)<br />

Kleinere Anfahrmaße: bis zu 25 Prozent 1)<br />

Lastaufnahmemittel: platzsparender, schneller 1)<br />

1)<br />

Gegenüber dem Vorgängermodell<br />

Fangvorrichtung wird abhängig vom Betriebsmodus auf die verschiedenen<br />

Nenngeschwindigkeiten eingestellt.<br />

DURCHGÄNGIGES GERÄTE-DESIGN<br />

Das reduzierte Gerätegewicht erlaubt den Einsatz kleinerer Antriebe<br />

<strong>und</strong> Frequenzumrichter. Die Zwischenkreiskopplung nutzt<br />

Bremsenergie für Beschleunigungsvorgänge <strong>und</strong> macht den Betrieb<br />

energieeffizienter.<br />

Bei der Konzeption der Regalförderzeuge hat der Hersteller auf<br />

ein durchgängiges Geräte-Design geachtet. Der Aufbau <strong>und</strong> einzelne<br />

Bauteile der Kleinteile-RBG <strong>und</strong> Paletten-RBG sind, wo immer<br />

möglich, identisch. Dies vereinfacht das Ersatzteilmanagement<br />

<strong>und</strong> die Schulung des Lagerpersonals.<br />

Bei einem ersten Anwender sind mehrere Performance-Regalbediengeräte<br />

der neuen Generation bereits in Betrieb. Zudem befinden<br />

sich weitere Hochregallager in der Planungs- <strong>und</strong> Realisierungsphase.<br />

Auf der Logimat präsentierte der Hersteller das Modell „Performance“<br />

im Maßstab 1:6 erstmals öffentlich. „Die Detailtreue des<br />

Modells hat mich beeindruckt. Das Gilgen-Team hat hier eine beeindruckende<br />

Arbeit geleistet“, freut sich Daniel Gilgen.<br />

Fotos: Gilgen Logistics, <strong>f+h</strong><br />

www.gilgen.com<br />

Quelle: Gilgen Logistics<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/06 31


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

INDIVIDUELL KONZIPIERTES KRAGARMREGAL FÜR EFFIZIENTE<br />

UND SICHERE LAGERUNG VON SCHALUNGSPLATTEN<br />

OHNE DURCHHÄNGER<br />

Trapezbleche an<br />

der Rückseite des Regals<br />

<strong>und</strong> als Dacheindeckung<br />

schützen die beschichteten<br />

Sperrholzplatten vor<br />

Witterungseinflüssen<br />

Durch ein im Außenbereich aufgestelltes<br />

Kragarmregal der Ohra Regalanlagen GmbH,<br />

Kerpen, konnte das Unternehmen Ulma<br />

Construction aus Rödermark schnell <strong>und</strong> effizient<br />

neue Lagerkapazitäten für beschichtete<br />

Sperrholzplatten realisieren. Da die Platten<br />

unterschiedliche Dimensionen aufweisen,<br />

musste das Regal so angepasst werden, dass sie<br />

sich bei der Lagerung nicht durchbiegen.<br />

Ohne Schalungssysteme lässt sich kaum ein Bauwerk realisieren<br />

– zumindest, wenn Beton eingesetzt wird.<br />

Gleich ob beim Gießen von Decken, Wänden oder auch<br />

speziellen Bauteilen sorgt die Schalung dafür, dass der<br />

Beton in der gewünschten Form bleibt. Bei großen Bauwerken<br />

umfasst so ein Schalungssystem durchaus mehrere Tausend Quadratmeter.<br />

So hat die in Rödermark ansässige Ulma Construction GmbH<br />

zum Beispiel für einen Bürocampus im Stuttgarter Süden mehr<br />

als 3.500 m2 Deckenschalungen sowie 805 m2 Rahmenschalung<br />

geliefert. Ulma Construction ist die deutsche Niederlassung des<br />

spanischen Unternehmens Ulma Construcción – einem weltweit<br />

agierenden Anbieter von Schalungs- <strong>und</strong> Gerüstsystemen. Die<br />

deutsche Niederlassung erwirtschaftet den überwiegenden Teil<br />

ihres Umsatzes dabei mit der Vermietung der Schalungs- <strong>und</strong> Gerüstsysteme.<br />

Das bedeutet, dass die Wartung der Elemente eine<br />

entscheidende Rolle spielt: Nur wenn alle Teile jederzeit in einem<br />

perfekten Zustand sind, ist ein fehlerfreier Betonguss sowie<br />

eine problemlose Versorgung der Baustelle mit den Schalungselementen<br />

möglich.<br />

AUFWENDIGES BODENLAGER<br />

Ulma hat daher ständig bis zu 20.000 m2 an beschichteten Sperrholzplatten<br />

auf Lager, mit denen die Schalungssysteme ausgebessert<br />

<strong>und</strong> saniert werden können. Bis dato lagerten die Platten<br />

auf dem Boden. „Ein Nachteil dieser Lagerung war, dass die<br />

Sperrholzplatten zu viel Platz in der Werkshalle eingenommen<br />

haben“, erklärt Thomas Denk, verantwortlich für den Einkauf bei<br />

Ulma. Zudem habe man die Platten jedes Mal mit dem Gabelstapler<br />

umlagern müssen, um an die gewünschten Platten zu gelangen.<br />

Das sei nicht nur zeitaufwendig, sondern auch unübersichtlich<br />

gewesen. Zudem habe die Umlagerung immer das Risiko<br />

mit sich gebracht, dass die für die Schalung benötigten Platten<br />

beschädigt <strong>und</strong> damit unbrauchbar werden.<br />

Die Einführung eines neuen Betonschalungssystems in<br />

Deutschland nahm das Unternehmen zum Anlass, ein neues Lager<br />

für die Sperrholzplatten zu realisieren. Ziel war es auch, Flächen<br />

in der Werkshalle freizubekommen <strong>und</strong> damit die Möglichkeit<br />

zu schaffen, den für das neue Schalungssystem benötigten<br />

Kleinteilebereich zu erweitern.<br />

32 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/06 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

<br />

KRAGARMREGAL STATT LAGERHALLE<br />

„Ein Kragarmregal im Außenbereich war die schnellste, einfachste<br />

<strong>und</strong> letztlich auch beste Lösung, um in kurzer Zeit zusätzliche<br />

Lagerfläche zu schaffen“, so Denk.<br />

Kragarmregale erlauben es, das Lagergut schonend <strong>und</strong> sicher<br />

zu bevorraten – <strong>und</strong> sparen gegenüber der Bodenlagerung erheblich<br />

Platz. Denk: „Durch die Bauordnung in Hessen war es uns<br />

möglich, ein über sechs Meter hohes <strong>und</strong> mehr als 50 Meter langes<br />

Kragarmregal zu realisieren, ohne lange auf eine Baugenehmigung<br />

oder Aufstellgenehmigung warten zu müssen.“ Zudem<br />

ließ sich so der hohe Zeit- <strong>und</strong> Kostenaufwand für den Neubau<br />

einer neuen Halle vermeiden.<br />

Der Anbieter von Schalungs- <strong>und</strong> Gerüstsystemen entschied<br />

sich schließlich für ein System von Ohra. Die Regalständer <strong>und</strong><br />

Kragarme der Regale sind aus robusten vollwandigen, warmgewalzten<br />

IPE-Stahlprofilen gefertigt. Somit sind Standardarmlasten<br />

bis zu 2.500 kg <strong>und</strong> maximale Stützenlasten von 10.000 kg möglich.<br />

ACHSABSTÄNDE VARIIEREN<br />

gerebene auf den Füßen des Kragarmregals mit Holzbohlen aus<br />

– so entsteht eine durchgängige Fläche, auf der sich auch kleinere<br />

Formate unterbringen lassen.<br />

MIT DACH UND WAND<br />

Zum Schutz der eingelagerten Sperrholzplatten vor der Witterung<br />

wurde das Regal mit einem Dach ausgestattet. Dabei werden<br />

am oberen Ende der Ständer, in diesem Fall zwei Meter lange,<br />

Dacharme mit einer Steigung von sechs Grad eingehängt. Sie<br />

tragen die Dacheindeckung, die bei dem Regal in Rödermark aus<br />

Trapezblechen besteht. Trapezbleche wurden auch genutzt, um<br />

die Rückseite des Regals zu verkleiden <strong>und</strong> so die Sperrholzplatten<br />

wirksam vor der Witterung zu schützen.<br />

„Das Regal konnte innerhalb von sechs Monaten realisiert werden,<br />

ohne unseren Betriebsablauf zu beeinträchtigen“, zeigt sich<br />

Denk beeindruckt. „Die schnelle Realisation des Projekts war<br />

auch möglich, weil uns die Firma Ohra sehr zügig entsprechende<br />

F<strong>und</strong>amentpläne zur Verfügung gestellt hat. So konnten wir umgehend<br />

einen Tiefbauer beauftragen, die Fläche für das aufzustellende<br />

Regal zu errichten.“<br />

EFFIZIENT PLATZ GEWONNEN<br />

Mit dem neuen Regalsystem konnte der Betreiber seine Lagerflächen<br />

effizient erweitern. „Wir haben durch das neue Regalsystem<br />

eine geordnete Lagerung unserer Sperrholzplatten <strong>und</strong> Holzwerkstoffe<br />

schaffen können“, so Denk. „Zudem konnte durch die<br />

Platzgewinnung in der Werkshalle der Kleinteilebereich erweitert<br />

werden, was dazu führt, dass die Kommissionierung zügiger <strong>und</strong><br />

geordneter ablaufen kann.“<br />

Fotos: Ohra<br />

www.ohra.de<br />

IMPRESSUM<br />

erscheint <strong>2023</strong> im 73. Jahrgang,<br />

ISSN 0341-2636 / ISSN E-Paper: 2747-8130<br />

REDAKTION<br />

Chefredakteur: Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer (WB)<br />

Tel.: 06131/992-321, E-Mail: w.bauer@vfmz.de<br />

(verantwortlich i.S.d. § 18 Abs. 2 MStV)<br />

Redakteur: Dipl.-Ing. Manfred Weber (MW),<br />

Tel.: 06131/992-202, E-Mail: m.weber@vfmz.de<br />

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Tel.: 06131/992-261, Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371,<br />

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(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

GESTALTUNG<br />

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Anzeigenpreisliste <strong>2023</strong>, gültig ab 01.10.2022<br />

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Werbeträgern e. V. (IVW), Berlin.<br />

Für Ulma war es ferner bedeutsam, dass sich das Regal für die Anforderungen<br />

der Lagerung der Sperrholzplatten entwerfen ließ.<br />

Denn im Regal müssen Platten mit Abmessungen zwischen<br />

3,3 × 2,4 <strong>und</strong> 0,6 × 0,3 m Platz finden. Denk: „Die Größenunterschiede<br />

machten es nicht ganz einfach, ein passendes Regal zu<br />

entwerfen, bei dem alle Dimension lagerfähig sind <strong>und</strong> bei denen<br />

es zu keinen Durchbiegungen der einzulagernden Platten kommt.“<br />

Die Lösung bestand darin, das Regal mit individuellen Achsabständen<br />

– also den Abstand zwischen den Ständern – zu konzipieren:<br />

Zwischen 26 Ständern beträgt er 1.000 mm, zwischen den<br />

restlichen 27 Ständern 1.200 mm. „So erreichen wir eine optimale<br />

Auflage für die unterschiedliche Ware <strong>und</strong> einen idealen Platzbedarf“,<br />

erklärt Matthias Schäfer, Gebietsverkaufsleiter von Ohra für<br />

die Region Rhein-Main. Zusätzlich rüstete Ohra die unterste Lawww.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de<br />

<strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/06 33


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

CLARK-ELEKTROSTAPLER BEWEIST LEISTUNGSFÄHIGKEIT<br />

BEI UNGEWÖHNLICHEM MIETEINSATZ<br />

SANFTE VERLADUNG VON<br />

SENSIBLER LEBENDLAST<br />

Der Zoo in Duisburg hat eine neue Attraktion:<br />

Seit Juni 2022 bereichern zwei Seekühe die<br />

Artenvielfalt des Zoos am Kaiserberg. Doch der<br />

Transport der beiden Seekühe Manfred <strong>und</strong><br />

Pablo war eine logistische Herausforderung, bei<br />

der ein Gabelstapler von Clark eine<br />

entscheidende Rolle gespielt hat.<br />

Die Seekühe Manfred (5) <strong>und</strong> Pablo (3) reisten vom dänischen<br />

Zoo Odense aus nach Duisburg. Und eines für<br />

Tierfre<strong>und</strong>e vorweg: Die Reise aus dem 669 km entfernten<br />

Dänemark haben beide ges<strong>und</strong> <strong>und</strong> putzmunter<br />

überstanden. Das weitläufige Wasserareal der Tropenhalle Rio<br />

Negro ist nun ihr neues Zuhause. Das Zoo-Team hatte sich viele<br />

Monate im Voraus auf die Neuankömmlinge vorbereitet. Dazu<br />

gehörte auch die Beschaffung eines Mietstaplers für die Verladung<br />

der beiden schwergewichtigen neuen Zoobewohner.<br />

SPEZIELLER EINSATZ ERFORDERT<br />

SPEZIELLE HILFSMITTEL<br />

In zwei beheizbaren Lkw traten die Seekühe ihren Weg ins Ruhrgebiet<br />

an. Eine auf Großtiertransporte spezialisierte Firma brachte<br />

nicht nur die Fahrzeuge, sondern auch die Reiseunterkünfte der<br />

Seekühe mit. Dabei handelte es sich um zwei Spezialboxen mit einem<br />

Leergewicht von mehr als 900 kg, die während des Transports<br />

mit Wasser gefüllt waren. Die Verladung der Tiere in Odense sowie<br />

den Transport ins Ruhrgebiet begleitete Zootierärztin Dr. Kerstin<br />

Ternes, die in regelmäßigen Abständen nach den Tieren geschaut<br />

<strong>und</strong> dabei unter anderem die Wassertemperatur gemessen hat.<br />

Bereits Wochen vor dem Transporttermin stellten die verantwortlichen<br />

Zoo-Mitarbeiter eine Mietstapleranfrage an Clark Europe,<br />

Duisburg. Benötigt wurde ein Stapler, mit dem der Zoo die<br />

Transportboxen inklusive der Neuankömmlinge vorsichtig aus<br />

dem Lkw laden <strong>und</strong> unversehrt in ihr neues Domizil überführen<br />

konnte. Im Zoo-eigenen Fuhrpark gab es kein passendes Gerät,<br />

das dieser Aufgabe gewachsen war. „Wir benötigten einen Stapler,<br />

der mindestens vier Tonnen Last <strong>heben</strong> kann, denn wir wussten<br />

im Vorfeld nicht genau, wie schwer die Transportbox inklusive<br />

Wasser <strong>und</strong> Seekuh sein würde,“ erläutert Christian Schreiner,<br />

Pressesprecher des Zoo Duisburg. Christopher Grefer, Mitarbeiter<br />

der Technischen Abteilung im Zoo Duisburg fügt hinzu: „Da<br />

wir die 3,6 Meter langen stahlumrahmten Holzboxen längs von<br />

der Rückseite des Lkw ausladen mussten, waren zudem extra lange<br />

Gabeln nötig.“<br />

Aber es kam noch eine weitere Herausforderung hinzu: Beim<br />

Ladegut handelte es sich um Lebewesen, die unter Umständen<br />

während des Transports die Position verändern. Bei einer sich<br />

bewegenden Last, besteht die Gefahr, dass der Schwerpunkt des<br />

01<br />

02<br />

03<br />

Staplers wandert. Dieser schlimmstenfalls sogar kippt. Der Mietstapler<br />

musste also zum einen eine möglichst hohe Resttragfähigkeit<br />

<strong>und</strong> Standsicherheit haben, damit die Boxen, die zusätzlich<br />

mit Spanngurten gesichert waren, vorsichtig transportiert<br />

werden konnten. Zum anderen war ein sensibles Lasthandling<br />

gefordert, um den Transport so schonend wie möglich durchzuführen.<br />

„Clark hat sofort auf unsere Anfrage reagiert <strong>und</strong> uns ein<br />

passendes Fahrzeug angeboten,“ so Grefer.<br />

34 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/06 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

<br />

ich nicht nur bei Rückwärtsfahrt eine bessere Sicht nach hinten,<br />

sondern auch meine umstehenden Kollegen wussten immer, in<br />

welche Richtung sich der Stapler bewegt. Das vordere Blue Light<br />

war hilfreich beim Einfädeln in die Transportbox.“<br />

Das bei diesem Einsatz die Umschlagleistung nicht im Vordergr<strong>und</strong><br />

stand, versteht sich von selbst. Im Gegenteil: jeder einzelne<br />

Arbeitsschritt lief wie in Zeitlupe ab. Grefer: „Wir haben darauf<br />

geachtet, dass jede Bewegung langsam <strong>und</strong> fließend stattfindet.<br />

Erschütterungen sollten unbedingt vermieden werden. Der<br />

Clark-Stapler ließ sich feinfühlig über die Minihebel bedienen,<br />

sodass ich die Box vorsichtig aufnehmen <strong>und</strong> auf das Rollbrett<br />

auf der Empore absetzen konnte. Hilfreich war auch der integrierte<br />

Seitenschieber. Damit ließen sich die Gabeln auch seitlich<br />

verfahren <strong>und</strong> ich musste nicht ständig reversieren.“<br />

01–03 Die Tierpfleger platzierten einen „Stretcher“ unterhalb der<br />

Seekuh. Dann wurde die Seekuh mit Unterstützung eines Schwenkkrans<br />

aus der Transportbox gehoben <strong>und</strong> vorsichtig in ihr neues<br />

Zuhause abgelassen<br />

Dabei handelte es sich um einen Elektrostapler GEX50 mit 80 V<br />

<strong>und</strong> einer Tragfähigkeit von fünf Tonnen. Der GEX50 lässt sich<br />

über in der Armlehne integrierte Minihebel präzise bedienen.<br />

Auch bei voll eingeschlagener Lenkung fährt das Flurförderzeug<br />

durch den Parallelfrontantrieb feinfühlig an. Wenn der Fahrer<br />

den Fahrtrichtungsschalter betätigt, bremst der Stapler sanft ab<br />

<strong>und</strong> beschleunigt dann wieder progressiv in der gewählten Fahrtrichtung.<br />

Ein integriertes Neigesperrventil am Hubgerüst verhindert<br />

beim Lasthandling ein zu schnelles oder unbeabsichtigtes<br />

Vorneigen des Hubgerüsts. Die Betriebsbremsen sind gekapselt<br />

<strong>und</strong> somit vor Staub, Feuchtigkeit <strong>und</strong> aggressiven Medien geschützt<br />

– also auch vor Regen im Außeneinsatz. „Bei Clark können<br />

wir uns immer darauf verlassen, dass wir auf kurzem Dienstweg<br />

genau die Fahrzeuge erhalten, die den oftmals speziellen Anforderungen<br />

bei uns im Zoo gerecht werden,“ ergänzt Grefer. Der<br />

Zoo arbeitet bereits seit mehreren Jahren mit dem Flurförderzeughersteller<br />

zusammen <strong>und</strong> hat neben diversen Transport<strong>und</strong><br />

Servicefahrzeugen auch einen Elektro-Hochhubwagen<br />

WSX12 in seinem Fuhrpark.<br />

STAPLEREINSATZ IN ZEITLUPE<br />

Als dann am Einsatztag gegen 22.00 Uhr die Lkw auf das Zoogelände<br />

rollten, standen mehr als 20 Mitarbeiter des Zoos sowie der<br />

Clark-Elektrostapler bereit, um die Neuankömmlinge in Empfang<br />

zu nehmen <strong>und</strong> den Weg der Tiere in die Tropenhalle Rio Negro<br />

zu begleiten. Zu den schon genannten Unwägbarkeiten dieses<br />

Einsatzes kam nun auch noch die einsetzende Dunkelheit hinzu.<br />

Doch mithilfe des Elektrostaplers konnten die Spezialboxen<br />

nacheinander <strong>und</strong> sicher auf das extra angefertigte Schwerlast-<br />

Rollbrett gehoben werden. Dies stand auf einer eigens für die Ankunft<br />

der Seekühe gebauten Empore. Dazu mussten die Boxen<br />

erst aus dem Lkw entladen, auf den Boden abgesetzt <strong>und</strong> dann<br />

quer auf die Gabeln wieder aufgenommen werden. Nur auf diese<br />

Weise ließ sich die Fracht auf das Rollbrett absetzen. Trotz der<br />

Dunkelheit ging alles problemlos vonstatten. Dies lag nicht zuletzt<br />

daran, dass der Stapler neben Arbeitsscheinwerfern, Rückkombileuchte<br />

mit Bremslicht <strong>und</strong> Rückfahrlicht auch mit Clark<br />

Blue Lights an Front <strong>und</strong> Heck ausgestattet war. Das hat die Sicherheit<br />

erhöht. „Der Arbeitsbereich war perfekt ausgeleuchtet.<br />

Das war extrem wichtig“, so Grefer. „Mithilfe des Blue Lights hatte<br />

PERFEKT GEPLANT UND IN TEAMARBEIT<br />

AUSGEFÜHRT<br />

Als dann endlich Box für Box nacheinander sicher auf dem Rollbrett<br />

stand, waren zehn Tierpfleger nötig, um jeweils eine der wassergefüllten<br />

Kisten inklusive Seekuh zum Rand des Wasser areals<br />

der Tropenhalle zu schieben. Die Tierpfleger platzierten dann einen<br />

„Stretcher“ unterhalb der Seekuh – eine Art Hängematte.<br />

Dann wurde das Tier mit Unterstützung eines Schwenkkrans aus<br />

der Box <strong>und</strong> wohlbehalten in das neue Zuhause gehoben.<br />

Sandra Dollhäupl, Kuratorin im Zoo Duisburg, war federführend<br />

für den Transport verantwortlich <strong>und</strong> plante wochenlang<br />

die Anreise der Seekühe. Dabei stand die Biologin im stetigen<br />

Austausch mit dem Europäischen Erhaltungszuchtprogramm<br />

(EEP) in Nürnberg <strong>und</strong> besuchte die Tiere vor Ort in Odense.<br />

Für die Ankunft in Duisburg hatte der Zoo, damit jeder einzelne<br />

DER PROZESS „SEEKUH­<br />

VERLADUNG“ ERFORDERTE<br />

FINGERSPITZENGEFÜHL<br />

Schritt problemlos vonstattengeht, Teams zusammengestellt.<br />

„Es gab zum Beispiel das Team ‚Gabelstapler‘, dessen einzige<br />

Aufgabe es war, darauf zu achten, dass der Transport der Box<br />

mit dem Stapler so behutsam wie möglich verläuft“, so Schreiner.<br />

„Ein Kollege des Teams ‚Gabelstapler‘ hatte zum Beispiel<br />

als einzige Aufgabe, Christopher Grefer beim Ausladen der<br />

Transportboxen aus dem Lkw <strong>und</strong> beim Abladen auf dem Rollbrett<br />

einzuweisen.“<br />

Das Team „Box“, das aus Tierpflegern bestand, hatte zur Aufgabe,<br />

die Boxen gemeinschaftlich über das Rollbrett in die Tropenhalle<br />

zu schieben. Dort wartete bereits das Team „Kran“, das<br />

nur für die Kranverladung zuständig war. Alle Teams wurden im<br />

Vorfeld mehrfach auf ihre jeweilige Aufgabe trainiert, damit,<br />

wenn es ernst wird, die Seekühe sicher in ihrem neuen Zuhause<br />

ankommen.<br />

Für den Zoo Duisburg war diese logistische Herausforderung<br />

ein Novum. Demzufolge waren alle Beteiligten erleichtert, als die<br />

Seekühe wohlbehalten ihr neues Refugium in Augenschein nehmen<br />

konnten. „Damit der logistische Prozess ‚Seekuhverladung‘<br />

erfolgreich verlaufen konnte, mussten alle Rädchen nahtlos ineinandergreifen“,<br />

betont Schreiner. „In diesem Prozess hatte der<br />

Clark-Stapler eine ganz wichtige Funktion. Wir sind froh <strong>und</strong><br />

dankbar, dass wir uns wieder einmal auf Clark verlassen konnten.“<br />

Autorin: Sabine Barde, freie Fachjournalistin, Duisburg<br />

Fotos: Zoo Duisburg/A. Dörendahl <strong>und</strong> M. Appel<br />

www.clarkmheu.com<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/06 35


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

LOGISTICS & AUTOMATION: REGIONALE FACHMESSE<br />

FÜR INTRALOGISTIK UND MATERIALFLUSS IN HAMBURG<br />

MESSE MIT MEHRWERT<br />

Aufgr<strong>und</strong> des<br />

Aussteller- <strong>und</strong> Themenangebots<br />

lässt sich davon<br />

ausgehen, dass wie im<br />

vergangenen so auch in<br />

diesem Jahr ein reger<br />

Zuspruch seitens der Besucher<br />

an den Themen der<br />

Logistics & Automation<br />

besteht<br />

Was gibt es Neues in der Intralogistik? Diese<br />

Frage beantwortet, kompakt <strong>und</strong> umfassend, die<br />

Branchenmesse Logistics & Automation, die am<br />

14. <strong>und</strong> 15. Juni in Hamburg stattfindet. Die<br />

Besucher erwartet eine spannende Veranstaltung<br />

mit aktuellen Schwerpunkt themen <strong>und</strong> einem<br />

hochwertigen Rahmenprogramm.<br />

Ziel ist es, den Besuchern aus der Intralogistik <strong>und</strong> allen relevanten<br />

Industriebranchen einen ebenso umfassenden<br />

wie konzentrierten Überblick über den Stand der Technik<br />

sowie über Neuheiten <strong>und</strong> Trends der Logistik zu geben.<br />

Dabei bildet die Messe die komplette Bandbreite der relevanten<br />

Produkte <strong>und</strong> Dienstleistungen ab. Das gilt für die Hardware der<br />

Logistik mit Lagereinrichtungen, Förder- <strong>und</strong> Handhabungstechnik<br />

sowie mit Flurförderzeugen <strong>und</strong> Transportgeräten. Dabei<br />

spielt – wie schon der Name der Messe sagt – die Automation eine<br />

wichtige Rolle. Mit diesem Fokus sind ist die zweitägige Veranstaltung<br />

ein „Muss“ für Unternehmen aus der Intralogistik sowie<br />

für Experten aus allen Industriebranchen <strong>und</strong> Handelshäusern,<br />

die Waren produzieren, bearbeiten, empfangen, umschlagen<br />

<strong>und</strong>/oder versenden.<br />

Aussteller können auf kurzem Wege persönliche Kontakte zu<br />

Entscheidern knüpfen, die Bedarf an Produkten <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />

der (Intra-)Logistik haben. Die Besucher wiederum lernen<br />

Anbieter kennen, die dem innerbetrieblichen Material- <strong>und</strong><br />

Informationsfluss der Anwender Impulse in Richtung Effizienz,<br />

Nachhaltigkeit <strong>und</strong> Zukunftsfähigkeit geben können.<br />

Neben den Exponaten <strong>und</strong> Präsentationen auf den Messeständen<br />

gibt es auch weiterführende Informationen: Auf zwei Bühnen<br />

– dem Solution Center <strong>und</strong> dem Science Center – berichten<br />

Experten über praxisnahe neue Lösungen <strong>und</strong> über Forschungs-<br />

ergebnisse aus der Logistik. Hier spielt unter anderem die Digitalisierung<br />

der Intralogistik eine wichtige Rolle, aber auch die Steigerung<br />

der Effizienz, der weiter anhaltende Trend zur (möglichst<br />

flexiblen) Automatisierung <strong>und</strong> der zunehmende Wunsch der<br />

Anwender, nachhaltige Prozessketten zu etablieren.<br />

SMART LOGISTICS UND NACHHALTIGKEIT<br />

Zwei Trendthemen stehen im Fokus: Smart Logistics <strong>und</strong> Nachhaltigkeit.<br />

Maria Soloveva, Projektleiterin vom Messeveranstalter<br />

Easyfairs Deutschland: „Digitalisierung <strong>und</strong> Industrie 4.0 sind in<br />

der Intralogistik unverändert aktuell. Die Messe wird Trends aufzeigen,<br />

wie sich Prozesse wie Einlagern, Kommissionieren <strong>und</strong><br />

Versenden beschleunigen, automatisieren <strong>und</strong> digitalisieren lassen.<br />

Und die Nachhaltigkeit betrifft zurzeit alle Bereiche der Industrie<br />

– nicht zuletzt durch die Berichtspflicht für Unternehmen,<br />

die im Jahr 2024 beginnt. Das heißt: Es muss über Kennzahlen<br />

<strong>und</strong> Investitionen aus <strong>2023</strong> berichtet werden. Und in jedes industrielle<br />

Produkt muss der Hersteller beim Ermitteln des Carbon<br />

Footprint auch die logistikbezogenen CO 2<br />

-Emissionen einrechnen.<br />

Somit gibt es Informations- <strong>und</strong> Investitionsbedarf.“<br />

Einen Mehrwert verspricht der Besuch der Logistics & Automation<br />

auch vor dem Hintergr<strong>und</strong>, weil zeitgleich am selben Ort die<br />

Verpackungsmesse Empack stattfindet. Der Besucher erhält also<br />

ein „Update“ zur kompletten Prozesskette „Transportieren – Verpacken<br />

– Lagern – Kommissionieren – Versenden“.<br />

Der Veranstalter möchte den Besuchern den Messeaufenthalt<br />

so einfach wie möglich machen: Geparkt wird direkt vor der Messehalle<br />

Hamburg-Schnelsen. Auch auf der Messe selbst gilt das<br />

Prinzip der kurzen Wege. Jeder Besucher erhält beim Eintritt ein<br />

Smart Badge, über das er Kontaktdaten austauschen kann – ein<br />

guter Start für gemeinsame Projekte, die nach der Messe weiterverfolgt<br />

werden.<br />

Foto: Easyfairs Deutschland<br />

www.intralogistik-messen.de<br />

36 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/06 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


WEARABLE SCANNER ARBEITET MIT WATCHOS ZUSAMMEN<br />

Auch in der Industrie kommen immer mehr Smart Watches zum Einsatz. Diesem Trend trägt<br />

ProGlove nun mit einem für watchOS bereitgestellten SDK Rechnung. Die Handhabung ist<br />

einfach <strong>und</strong> komfortabel. Mithilfe eines Barcode-<br />

Scans verbinden sich die Benutzer mit ihrer Smart<br />

Watch. Danach sind sie unmittelbar etwa in einer<br />

Kommissionierapplikation angemeldet <strong>und</strong><br />

werden dann visuell durch ihren Arbeitsprozess<br />

geführt. Dazu gehören Angaben wie der Ort oder<br />

die Anzahl der zu kommissionierenden Artikel.<br />

Dabei kann der Kommissionierer auch Anpassungen<br />

vornehmen, etwa bei der Anzahl der Artikel.<br />

www.proglove.de<br />

INTELLIGENTES ENERGIEMANAGEMENT<br />

Steuern mehrere Li-Ion-Flurförderzeuge gleichzeitig die Ladestationen<br />

an, muss die zur Verfügung stehende Netzanschlussleistung eine hohe<br />

Spitzenlast liefern. Mithilfe des Lastmanagement-Systems MD der<br />

Habat GmbH lässt sich eine Antwort auf diese Herausforderung finden.<br />

Dabei übermittelt die Batterie den aktuellen Ladezustand an das<br />

Ladegerät, das diese Information an die Steuerzentrale des MD Loadmanagement<br />

Systems überträgt. Über einen Algorithmus werden die<br />

Systeme bedarfsgerecht geladen – unter Berücksichtigung eines<br />

individuellen Leistungslimits. Im Ergebnis sinken bei reduzierter<br />

Netz anschlussleistung die Leistungspreis-Kosten.<br />

www.triathlon-batterien.de<br />

Arnold_Verladesysteme_43x60mm_<strong>2023</strong>_04_FUH_05.indd 17.04.<strong>2023</strong> 09:59:16<br />

1<br />

NACHHALTIGE TECHNISCHE LÖSUNGEN STEHEN IM FOKUS<br />

Für das Unternehmen Bonfiglioli war die Logimat<br />

eine gute Gelegenheit, um interessierten Messebesuchern<br />

das Know-how zu präsentieren, das man in<br />

mehr als 60 Jahren erworben hat. So konnten sich die<br />

Besucher etwa über die Modellreihe 600 F informieren,<br />

Planetenachsen <strong>und</strong> -antriebe mit hochleistungsfähigen<br />

Elektromotoren. Das Modell 610 x3E<br />

verdient an dieser Stelle eine besondere Erwähnung:<br />

Es wurde für Stapler mit einer Tragfähigkeit von bis zu 16 Tonnen konzipiert <strong>und</strong> beweist, dass<br />

sich Bonfiglioli auf dem Markt als Spezialist für Elektro-Schwerlaststapler etablieren konnte.<br />

Bei den Lagertechnikgeräten hat der Hersteller das lenkbare Antriebsmodell EL09 für unter<br />

anderem Gabelhubwagen <strong>und</strong> Schubmaststapler gezeigt. Die integrierte Multifunktionseinheit<br />

ermöglicht die Kontrolle über Beschleunigung, Lenkung <strong>und</strong> Bremsen <strong>und</strong> stellt dabei<br />

außerdem Wendigkeit auf engstem Raum sowie Geräuscharmut sicher.<br />

www.bonfiglioli.com<br />

Torabdichtungen mit<br />

Hubdach von Koch...<br />

BIS ZU 4.300 EINHEITEN PRO STUNDE DEN RICHTIGEN WEG WEISEN<br />

Der Multi-Angle Ball Sorter (MABS) des Unternehmens Itoh<br />

Denki lässt sich in Stückgut- <strong>und</strong> Behälterfördersysteme<br />

integrieren. Die Lösung benötigt keine Pneumatik <strong>und</strong> wird<br />

stattdessen mit 24 V Gleichstrom angetrieben, was sich<br />

günstig auf die Installation <strong>und</strong> Wartung auswirkt. Der Sorter<br />

ist auf Lasten von bis zu 30 kg ausgelegt <strong>und</strong> in fünf Größen<br />

verfügbar. Bis zu acht Einheiten lassen sich kombinieren.<br />

www.itoh-denki.com<br />

...fallen nach<br />

in Ausgangslage zurück –<br />

praktisch „unkaputtbar“!<br />

TECHNISCH-WISSENSCHAFTLICHER BEIRAT<br />

Dr.-Ing. Chr. Beumer, Beckum;<br />

Prof. Dr.-Ing. J. Fottner, München;<br />

Prof.-Dr.-Ing. K. Furmans, Karlsruhe;<br />

Prof. Dr. M. ten Hompel, Dortm<strong>und</strong>;<br />

Prof. Dr.-Ing. R. Jansen, Dortm<strong>und</strong>;<br />

Prof. Dr. K.-O. Schocke, Frankfurt;<br />

Prof. Dr.-Ing. habil. L. Schulze, Hannover;<br />

Prof. Dr.-Ing. R. Schulz, Stuttgart<br />

Telefon 05232/6086-0<br />

www.koch-lagertechnik.de<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/06 37


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

FÖRDERTECHNIK<br />

MATERIALFLUSS<br />

LOGISTIK 4.0<br />

AUF DEN<br />

PUNKT<br />

GEBRACHT<br />

MANFRED WEBER,<br />

REDAKTEUR<br />

Das Internet ist voll mit nützlichen,<br />

aber auch überflüssigen Inhalten. Wir<br />

filtern für Sie die Informationsflut <strong>und</strong><br />

recherchieren Inhalte mit echtem<br />

Nutzwert für den Intralogistiker<br />

Tagtäglich sind wir im Internet einer riesigen Informationsflut ausgesetzt. Da wird es<br />

schwer, den Überblick zu behalten. Doch <strong>f+h</strong> hilft! Denn wir selektieren nicht nur<br />

entsprechende Pressemeldungen, sondern durchforsten für Sie auch Websites, Business-<br />

Netzwerke <strong>und</strong> soziale Medien <strong>und</strong> filtern spannende Dinge heraus. Ab sofort finden Sie<br />

an dieser Stelle unsere Highlights aus der digitalen Welt der Intralogistik.<br />

INTHER GROUP ERNEUERT WEB-AUFTRITT<br />

Mit dem Launch der Website präsentiert sich die Inther Group<br />

als Spezialist für vollintegrierte, hybride Systemlösungen. Auch<br />

der umfangreiche After-Sales-Support nach Übergabe eines<br />

Projekts wird nun detaillierter dargestellt. Die neue Website<br />

enthält mehr Informationen in einer verbesserten Struktur <strong>und</strong><br />

entspricht eher dem gewünschten Image des Unternehmens:<br />

Junge Enthusiasten in einer ungezwungenen, unternehmerischen<br />

<strong>und</strong> persönlichen Atmosphäre, aber gründlich <strong>und</strong><br />

professionell. Dieses Gefühl soll auf der neuen Website zum<br />

Ausdruck kommen. Große Schlagzeilen, viele Bilder, informelle<br />

Sprache <strong>und</strong> organische Stilelemente, Menschen in Bildern <strong>und</strong><br />

mehr Erklärungen darüber, wofür das Unternehmen steht. Der<br />

Launch der Website soll noch weiter ausgebaut werden.<br />

WWW.INTHERGROUP.COM<br />

INTEGRATIVE WMS<br />

Die aktuelle Erweiterung des modular aufgebauten<br />

Warehouse Management Systems Stradivari der ICS<br />

Group ermöglicht eine individuelle Anpassung direkt<br />

aus der Cloud. Zu den Merkmalen zählen KI-basierte<br />

Planungs- <strong>und</strong> Transportoptimierung sowie Computer-<br />

Vision-Konzepte, mit denen sich Scanprozesse eliminieren<br />

lassen. „Track & Trace“ in der Produktion, Behältermanagement<br />

<strong>und</strong> dynamische ABC-Steuerung sind<br />

weitere Merkmale von Stradivari. Das WMS integriert<br />

zudem mit unter anderem Yard-Management, Echtzeit-<br />

Lokalisierung sowie Transportleitsystem effiziente<br />

Erweiterungen für ganzheitliche Prozessdigitalisierung<br />

<strong>und</strong> bietet flexible Anbindungen an Bereitstellungssysteme,<br />

zum Beispiel des Unternehmens Kardex.<br />

WWW.ICS-GROUP.EU<br />

38 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/06 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

DIE TOP<br />

ONLINE-ARTIKEL<br />

DER F+H WEBSITE<br />

CLOUD-BASIERTE SERVICE-LÖSUNG<br />

Neue Supply-Chain-Plattform macht das Yard smart<br />

bit.ly/myleo-fuh-23<br />

SICK AUF DER LOGIMAT<br />

Sensor- <strong>und</strong> Systemlösungen im Mittelpunkt des<br />

Messeauftritts<br />

bit.ly/sick-fuh-23<br />

ENERGIESPARENDE TRANSPORTBÄNDER<br />

TÜV Rheinland bestätigt das Einsparpotenzial beim<br />

Einsatz von Transilon Amp Miser Transportbändern<br />

bit.ly/forbo-fuh-23<br />

An dieser Stelle präsentieren wir Ihnen die<br />

fünf meist gelesenen Artikel des Monats<br />

auf unserer Internetpräsenz<br />

Das Ranking umfasst alle Seitenaufrufe im 2-Monats-Zeitraum<br />

bis ca. 2-3 Wochen vor Erscheinungstermin dieser Ausgabe. Die<br />

Berechnungsbasis von 100% entspricht der Summe der fünf Plätze.<br />

HYGIENISCH UND ROBUST<br />

Lebensmittelechte Kunststoffpalettenbox HB3<br />

erfüllt hohe Anforderungen<br />

bit.ly/craemer-fuh-23<br />

DIREKT VON PALETTE ZU PALETTE<br />

Umpalettieranlagen integrieren Bildverarbeitung,<br />

Greif- <strong>und</strong> Fördertechnik sowie Steuerung<br />

bit.ly/premiumrobo-fuh-23<br />

EXCLUSIVE<br />

CONTENT<br />

nur online<br />

www.bit.ly/gebhardt-fuh-23<br />

MOBILE SCHICHTPLANUNG IN<br />

ECHTZEIT<br />

Beekeeper präsentiert eine neue Funktion des<br />

„Frontline Success Systems“, einer mobilen<br />

Plattform für die Zusammenarbeit: Mit der<br />

„Schichtplanung“ können Mitarbeiter per App in<br />

Echtzeit Schichten tauschen, ihre Verfügbarkeit<br />

aktualisieren <strong>und</strong> sich direkt an ihre Vorgesetzten<br />

wenden. Etwa, um sich Arbeitszeiten<br />

genehmigen zu lassen oder kurzfristige Planänderungen<br />

zu beantragen. Die digitale <strong>und</strong><br />

mobilfähige Schichtplanung ist vor allem für<br />

Branchen wie Produktion <strong>und</strong> Bau, Ges<strong>und</strong>heitswesen,<br />

Hotellerie oder Gastronomie von großer<br />

Bedeutung – denn sie leiden besonders unter<br />

einem akuten Fachkräftemangel.<br />

WWW.BEEKEEPER.DE<br />

MODULAR, SKALIERBAR UND<br />

WARTUNGSFREUNDLICH<br />

Die Lieferketten <strong>und</strong> Absatzmärkte haben in den vergangenen<br />

Jahren eine starke Dynamik erfahren <strong>und</strong><br />

erfordern daher flexible <strong>und</strong> skalierbare Intralogistik-<br />

Lösungen. Das Unternehmen Gebhardt hat auf diese<br />

Bedürfnisse reagiert <strong>und</strong> stellt das neue Lagerkonzept<br />

Gebhardt Upstream vor. Das Upstream-Konzept legt den Fokus<br />

auf Modularität auf allen Ebenen. Das System ist in der Lage,<br />

Dimensionen von bis zu 100 m Länge, 18 m Höhe <strong>und</strong> beliebig<br />

viele Gassen einzunehmen <strong>und</strong> kann Behältergewichte von bis<br />

zu 50 kg tragen.<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/06 39


PERSPEKTIVEN<br />

SERIE<br />

PROJEKTMANAGEMENT IN INTRALOGISTIKPROJEKTEN – TEIL I<br />

SO WERDEN AUCH KOMPLEXE<br />

PROJEKTE EIN ERFOLG<br />

Der Verbesserung, die ein Intralogistikprojekt<br />

bewirken soll, geht vielfach ein arbeitsintensiver,<br />

phasenweise auch mühsamer <strong>und</strong> schwieriger<br />

Prozess für die komplette Firmenorganisation<br />

voraus. Daher sollte man sich immer bewusst<br />

machen, dass es im Projektverlauf zu Störungen,<br />

Verzögerungen <strong>und</strong> Zielkonflikten, bis hin zum<br />

Widerstand gegen die geplanten Maßnahmen,<br />

kommen kann. Praxiserprobte Strategien <strong>und</strong><br />

Methoden, um kritische Projektphasen zu<br />

bewältigen oder diese im besten Fall zu<br />

vermeiden, wollen wir Ihnen in einer<br />

mehrteiligen Serie näherbringen.<br />

Eine Erweiterung der Logistik, die Einführung von SAP oder<br />

der Aufbau von E-Commerce-Lösungen sind für viele Unternehmen<br />

ein unumgänglicher Schritt, um wettbewerbsfähig<br />

zu bleiben. Vor der angestrebten Verbesserung durch<br />

eine neue Infrastruktur liegt allerdings in der Mehrzahl der Fälle<br />

ein arbeitsintensiver, phasenweise auch mühsamer <strong>und</strong> schwieriger<br />

Prozess für die ganze Organisation. Komplexe Intralogistik-/<br />

Infrastrukturprojekte stellen ein Unternehmen vor große Herausforderungen,<br />

da begrenzte Ressourcen über einen längeren Zeitraum<br />

geb<strong>und</strong>en werden <strong>und</strong> die Erfahrung im Management von<br />

Großprojekten vielfach fehlt.<br />

Durch den hohen wirtschaftlichen Aufwand sowie personelle<br />

Mehrbelastung steht das Projektteam meistens vom Start weg unter<br />

hohem Zeit- <strong>und</strong> Erfolgsdruck. Das Ergebnis ist oftmals, dass<br />

ausgerechnet so erfolgskritische Aufgaben wie exakte Planung<br />

<strong>und</strong> regelmäßige Kommunikation, die Schulung der Mitarbeiter<br />

sowie Testing <strong>und</strong> Go-Live-Begleitung vernachlässigt werden.<br />

Bei umfangreichen technisch-funktionalen Veränderungen<br />

sollte man sich darüber bewusst sein, dass diese immer auch umfangreiche<br />

Change-Projekte sind, die ein sorgfältiges Manage-<br />

ment, eine vorausschauende Planung sowie eine frühzeitige <strong>und</strong><br />

kontinuierliche Information <strong>und</strong> Einbeziehung aller betroffenen<br />

Unternehmensbereiche erfordern.<br />

Die Möglichkeit, dass es früher oder später zu systemseitigen<br />

Störungen, also zu funktionalen Problemen kommt, sollte gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

von Anfang an mit eingeplant werden. Der Umgang mit<br />

Verzögerungen, mit den daraus entstehenden Zielkonflikten <strong>und</strong><br />

Eskalationen bis hin zum Widerstand gegen die geplante Maßnahme<br />

ebenso. Werden diese Aspekte vernachlässigt, kann das<br />

später weitreichende Konsequenzen haben. Schlussendlich führen<br />

unzureichende Vorbereitung, fehlende Kommunikation <strong>und</strong><br />

Ad-hoc-Entscheidungen zu höheren Kosten <strong>und</strong> unzufriedenen<br />

Mitarbeitern, die das Projekt nicht (mehr) unterstützen.<br />

Alle Stakeholder, vor allem die Geschäftsführung <strong>und</strong> Projektleitung,<br />

sollten zudem immer bedenken, dass Intralogistikprojekte<br />

– mittelbar oder unmittelbar – Auswirkungen auf fast alle<br />

anderen Bereiche haben <strong>und</strong> direkt auf das operative Geschäft,<br />

vor allem auch auf die K<strong>und</strong>enbeziehungen, durchschlagen. Treten<br />

zum Beispiel bei der Inbetriebnahme größere Probleme auf,<br />

sodass im schlimmsten Fall K<strong>und</strong>en ihre Ware nicht mehr erhalten,<br />

ist das Unternehmen ernsthaft gefährdet. Diese Versäumnisse<br />

führen in vielen Projekten zu vermeidbaren Problemen:<br />

n Die Auswirkungen auf angrenzende Bereiche in der Organisation<br />

werden nicht angemessen berücksichtigt, Projektmitarbeiter,<br />

aber auch mittelbar betroffene Abteilungen, werden zu spät<br />

<strong>und</strong> nicht regelmäßig informiert; Transparenz <strong>und</strong> Abstimmung<br />

fehlen,<br />

n vorausschauende, frühzeitige Planung findet nicht statt; Entscheidungen<br />

werden unter Druck getroffen,<br />

n eine klare Zieldefinition, die strategische Einbettung in die Unternehmensstrategie<br />

<strong>und</strong> ein formales Projekt-Setup auf Basis<br />

von erprobten Projektmanagementmethoden fehlen,<br />

n es werden keine passenden, individuell auf das Projekt abgestimmten<br />

Organisationsstrukturen etabliert <strong>und</strong> kommuniziert,<br />

die die Projektleitung entlasten <strong>und</strong> die abteilungsübergreifende<br />

Koordination erleichtern <strong>und</strong><br />

n ein gewissenhaftes Testen wird vernachlässigt oder fällt dem<br />

Zeitdruck am Projektende ganz zum Opfer.<br />

Das Ergebnis von mangelnder Planung, Transparenz <strong>und</strong> Projektstruktur:<br />

Das Team „stolpert“ durch sein Projekt, die Organisation<br />

reibt sich an den daraus entstehenden Konflikten auf <strong>und</strong><br />

scheitert im schlimmsten Fall an der Aufgabenstellung.<br />

In einer mehrteiligen Serie beschäftigen wir uns daher mit dem<br />

Schwerpunktthema „Projektmanagement in Intralogistikprojekten“.<br />

Wir beleuchten typische Problemstellungen, die Mitarbeiter,<br />

Projektmanager <strong>und</strong> Geschäftsführer in Großprojekten immer<br />

wieder erleben <strong>und</strong> stellen Methoden <strong>und</strong> Strategien vor, mit denen<br />

sich kritische Projektphasen bewältigen lassen. Ergänzt um<br />

Tipps <strong>und</strong> Beispiele aus der Projektmanagementpraxis geben wir<br />

in den folgenden Ausgaben einen Überblick über die wichtigsten<br />

Parameter für einen erfolgreichen Projektverlauf.<br />

Autoren: Stephanie Janz <strong>und</strong> Markus Irmler, Inhaber Econsio GbR, Frankfurt<br />

Fotos: memyjo – stock.adobe.com, <strong>f+h</strong><br />

www.econsio.de<br />

40 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/06 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


SERIE PERSPEKTIVEN<br />

DIE AUSWIRKUNG VON INTRALOGISTIKPROJEKTEN AUF DIE GANZE<br />

UNTERNEHMENS ORGANISATION WIRD VIELFACH UNTERSCHÄTZT<br />

Mitunter sind in die Realisierung von Intralogistik-Projekten<br />

Mitarbeiter aus diversen Fachabteilungen <strong>und</strong> externen<br />

Unternehmen eingeb<strong>und</strong>en. Steigt mit der Anzahl der Projektbeteiligten<br />

die Komplexität?<br />

Stephanie Janz: Die Komplexität ist nicht unbedingt das Problem.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der verschiedenen zu verbindenden Themen ist<br />

es eher der Anspruch an die Organisation, der steigt. Im Vergleich<br />

zu Projekten von vor zehn Jahren ist der Koordinationsaufwand<br />

höher <strong>und</strong> der hat Auswirkungen auf die Bearbeitungs<strong>und</strong><br />

Abarbeitungsstruktur in den verschiedenen Projektphasen.<br />

Somit sind in einem Logistikprojekt auch die Transparenz <strong>und</strong><br />

die Kommunikation wichtige Themen.<br />

Markus Irmler: Der von Frau Janz angesprochene höhere Koordinationsaufwand<br />

resultiert daraus, dass heutzutage in den Unternehmen<br />

aufgr<strong>und</strong> zunehmender Matrixorganisation mehr<br />

Bereiche in ein Projekt involviert sind. Die verteilten übergreifenden<br />

Verantwortlichkeiten in einem Unternehmen führen<br />

dazu, dass mehr Personen an einem Projekt beteiligt sind. Damit<br />

müssen die Verantwortlichkeiten <strong>und</strong> Projektstrukturen<br />

noch klarer definiert sein.<br />

Wer sollte bei einem Projekt federführend sein?<br />

Markus Irmler: Das ist genau die Frage, die selten geklärt ist. In<br />

der Regel ist es zwar nach wie vor der klassische Projektleiter, das<br />

heißt der organisatorische Projektleiter, der die Fäden zusammenhalten<br />

muss, zu dem alle Informationen laufen <strong>und</strong> der seine<br />

Sub-Projektleiter auch koordiniert. Ihm fallen jedoch vor dem<br />

<strong>und</strong> im Projekt noch zusätzliche Aufgaben im Bereich Changemanagement,<br />

gemeinsam mit der Unternehmensleitung, zu.<br />

Wird in Intralogistikprojekten zu sehr der Fokus auf die Technik<br />

gelegt?<br />

Stephanie Janz: Dass der Fokus auf der Technik liegt, passiert<br />

teilweise unbewusst. Das hat auch etwas damit zu tun, dass in<br />

den Unternehmen, je nach Aufstellung, mehr oder weniger Erfahrung<br />

in puncto Umsetzung komplexer Vorhaben vorhanden<br />

ist. Je nach Unternehmensgröße fehlen schlichtweg auch die<br />

personellen Kapazitäten oder eine auf das Projektmanagement<br />

spezialisierte Abteilung.<br />

Markus Irmler: Damit sich ein Projekt erfolgreich <strong>und</strong> im abgesteckten<br />

Zeitrahmen realisieren lässt, sind neben funktionierender<br />

Technik <strong>und</strong> eindeutig definierten Prozessen weitere essenzielle<br />

Parameter von entscheidender Bedeutung. Dazu gehört<br />

die Einbettung des Projekts in der Organisation <strong>und</strong> seine Akzeptanz<br />

im Unternehmen. Um dies zu erreichen, ist die Beschäftigung<br />

mit folgenden Fragen ratsam: Ist das Projektziel klar definiert?<br />

Ist das Ziel in der Unternehmung abgestimmt <strong>und</strong> verankert?<br />

Folgen dem Ziel auch die nicht-logistischen Fachbereiche?<br />

Wurden kritische Stimmen vor der Projektentscheidung gehört<br />

<strong>und</strong> berücksichtigt? Wer hat das Ziel definiert? Auf wen hat das<br />

Ziel Auswirkungen? All dies sind Fragen, die vielfach ausgeblendet<br />

werden, weil das Projektmanagement in der Logistik oftmals<br />

genau erst dann aufsetzt, wenn es um die technische Realisierung<br />

des Projekts geht. Das Projektmanagement in Intralogistikprojekten<br />

setzt somit eigentlich zu spät auf. Der Gr<strong>und</strong> liegt auf<br />

der Hand: Die Auswirkung von Intralogistikprojekten auf die<br />

Organisation wird vielfach unterschätzt. Daraus folgend ergibt<br />

sich die hohe Relevanz, mit den richtigen Personen die richtigen<br />

Fragen zu diskutieren, bevor die technische Umsetzung startet.<br />

Kurzum: Der technische Fokus ist wichtig, aber auch die<br />

Gesamt organisation des Projekts ist für den Erfolg mindestens<br />

genau so bedeutsam.<br />

Aus Ihrer Sicht genießt das Projektmanagement in Intralogistikprojekten<br />

also nicht den ihm gebührenden Stellenwert?<br />

Markus Irmler: Die Unternehmen befassen sich durchaus mit<br />

dem Projektmanagement – <strong>und</strong> zwar immer dort, wo es um die<br />

vordergründig marktrelevanten Bereiche geht. So finden die<br />

Produktentwicklung oder die Vertriebsentwicklung vielfach in<br />

gut organisierter Projektarbeit statt. In der Logistik ist dies mitunter<br />

leider nicht so. Darüber hinaus wird ein Logistikprojektmanagement<br />

auch selten an der Stelle angedockt, wo es sein<br />

müsste. Vor allem bei Groß- oder komplexen Projekten ist das<br />

Projektmanagement bei der Geschäftsführung oder Werksleitung<br />

aufzuhängen. Nur so wird dem Projekt der gebührende<br />

Stellenwert zuteil <strong>und</strong> das Projekt erhält die notwendige Akzeptanz<br />

in der Organisation.<br />

Stephanie Janz: Unsere Klientel stammt primär aus dem Mittelstand.<br />

Für diese Unternehmen gehört es nicht zum Tagesgeschäft<br />

solch umfangreiche Projekte, zum Beispiel die Reorganisation<br />

des innerbetrieblichen Materialflusses, zu stemmen. Hier<br />

gilt es, das Bewusstsein zu wecken, dass Personen, deren Kerngeschäft<br />

ein anderes ist, mit den Aufgaben eines Projektmanagers<br />

unter Umständen überfordert sind. Wir werben immer wieder<br />

dafür, die k<strong>und</strong>eninternen Mitarbeiter im Projekt- <strong>und</strong><br />

Changemanagement fit zu machen, <strong>und</strong> zeigen ihnen entsprechende<br />

Methoden auf. Teilweise sind die Mitarbeiter aber auch<br />

die Führungskräfte in den Unternehmen erstaunt darüber, welche<br />

Ergebnisse sich dann rasch einstellen.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

STEPHANIE JANZ<br />

UND MARKUS IRMLER<br />

Inhaber Econsio GbR<br />

Das Interview mit Stephanie Janz <strong>und</strong> Markus Irmler, Inhaber Econsio GbR,<br />

Frankfurt, führte Winfried Bauer, Chefredakteur <strong>f+h</strong><br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/06 41


MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

FÖRDERTECHNIK<br />

MATERIALFLUSS<br />

LOGISTIK<br />

KACPER NOWICKI<br />

Wann waren Sie am glücklichsten?<br />

Ich war schon oft glücklich, wenn ich<br />

Zeit mit meiner großartigen Familie<br />

verbracht habe oder bei Abenteuern<br />

in der Natur, zum Beispiel beim Skifahren<br />

an einem perfekten Powdertag!<br />

Ihre größte Herausforderung in den<br />

nächsten zwölf Monaten?<br />

Die Skalierung der Automatisierung<br />

von manuellen, sich wiederholenden<br />

Arbeiten, <strong>und</strong> dabei von mehreren<br />

zufriedenen K<strong>und</strong>en, die wir jetzt<br />

haben, zu vielen weiteren zu gelangen.<br />

Was würden Sie heute studieren,<br />

wenn Sie die Möglichkeit dazu<br />

hätten?<br />

Ich denke, dass das Verständnis der<br />

Physik wertvoll ist, aber ich bin auch<br />

fasziniert von unseren Fortschritten<br />

im Verständnis der Genomik <strong>und</strong><br />

unserer Fähigkeit, lebende Organismen<br />

zu verändern.<br />

Wie können Sie am besten vom<br />

Berufsalltag entspannen?<br />

Ich treibe gerne Sport, ich fahre viel<br />

Rad, auch lange Strecken: Straße,<br />

Schotter, MTB. Das gibt mir die Möglichkeit,<br />

zur Ruhe zu kommen, nachzudenken<br />

<strong>und</strong> Bücher zu hören. Sogar<br />

das tägliche Pendeln hilft, eine<br />

neue Perspektive zu bekommen.<br />

Haben Sie eine Lebensphilosophie?<br />

Fürchte keine Fehler, du wirst sie<br />

ohnehin machen, versuche es weiterhin!<br />

Wenn Sie eine berühmte Persönlichkeit<br />

treffen dürften: Wer wäre es<br />

<strong>und</strong> warum?<br />

Leonardo da Vinci. Er ist ein archetypisches<br />

Genie, aber auch ein Mensch<br />

voller Einschränkungen, seine Biografie<br />

von Walter Isaacson ist sehr<br />

aufschlussreich.<br />

››<br />

ZUR PERSON<br />

Kacper Nowicki war in den 90er-Jahren<br />

Mitbegründer eines Start-ups im Silicon<br />

Valley, leitete acht Jahre lang die polnischen<br />

Google-Entwicklungszentren, arbeitete als CTO<br />

im Berliner Start-up Omio <strong>und</strong> gründete im<br />

Jahr 2017 mit Marek Cygan <strong>und</strong> Tristan<br />

d‘Orgeval Nomagic. Er hat einen M. Sc. in<br />

experimenteller Teilchenphysik <strong>und</strong> ist gerne<br />

mit seiner Familie <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>en in der Natur.<br />

42 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/06 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


IM NÄCHSTEN HEFT: 07-08/<strong>2023</strong><br />

ERSCHEINUNGSTERMIN: 27. 07. <strong>2023</strong><br />

ANZEIGENSCHLUSS: 12. 07. <strong>2023</strong><br />

01<br />

02 03<br />

VERNETZEN<br />

SIE SICH MIT<br />

bit.ly/fuh-website<br />

bit.ly/fuh-e-paper<br />

bit.ly/fuh-facebook<br />

bit.ly/fuh-twitter<br />

bit.ly/fuh-linkedin<br />

bit.ly/fuh-xing<br />

bit.ly/fuh-instagram<br />

bit.ly/fuh-youtube<br />

DEM CHEFREDAKTEUR:<br />

Winfried Bauer<br />

w.bauer@vfmz.de<br />

bit.ly/fuh-wb-linkedin<br />

bit.ly/fuh-wb-xing<br />

01 Die Herforder Brauerei stellte an eine neu zu installierende<br />

Förderanlage umfassende Anforderungen. Wie das Unternehmen<br />

HaRo diese gelöst hat, lesen Sie in der nächsten Ausgabe<br />

Foto: HaRo<br />

02 Mit der Yard-Management-Lösung der leogistics GmbH<br />

optimiert die Jungbunzlauer Austria AG den Verkehr auf <strong>und</strong> vor<br />

dem Werksgelände<br />

Foto: Jungbunzlauer/Oliver Oettli<br />

03 Die neue Seilzugbaureihe DVR aus dem Hause Demag<br />

zeichnet sich unter anderem durch kompakte Abmessungen <strong>und</strong><br />

zahlreiche Optionen aus<br />

Foto: Demag<br />

(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/06 43


LOUNCH<br />

MULTIMEDIAL VERNETZT<br />

KUNDEN GEWINNEN!<br />

FÖRDERTECHNIK<br />

MATERIALFLUSS<br />

LOGISTIK<br />

FLUIDTECHNIK<br />

Profitieren Sie von unserem<br />

einmaligen Mediennetzwerk!<br />

Bitte kontaktieren Sie mich, ich berate Sie gerne!<br />

Carmen Nawrath<br />

Head of Sales<br />

Telefon: 0049/6131/992-245<br />

c.nawrath@vfmz.de

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