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f+h fördern und heben 1-2/2023

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2884<br />

01-02<br />

Jan./Feb. <strong>2023</strong><br />

€ 16,50<br />

TITEL<br />

Antriebslösungen für die<br />

36 Schüttgutindustrie<br />

Zuwachs bei den<br />

12 AKL-Systemen<br />

Mit Wearable Tech zu mehr<br />

22 Produktivität im Lager<br />

foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


SYSTEMORIENTIERT<br />

DENKEN<br />

VERNETZT<br />

HANDELN<br />

10 Print-Ausgaben<br />

im Jahr<br />

2884<br />

LOGISTIK UNTER STROM<br />

Logistikzentrum mit automatischen Lagern sichert<br />

Wachstum des Elektrogroßhändlers Emil Löffelhardt<br />

+<br />

foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de<br />

Abo-Begrüßungsgeschenk:<br />

Die Konturenlehre<br />

Das Kopieren eines Profils war noch nie so einfach!<br />

Mit dieser Konturenlehre können Sie die Form von unregelmäßigen<br />

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Schnitte markiert werden können. Messbreite 25 cm, Messtiefe 6 cm.<br />

(Die Farbe der Konturenlehre ist variabel)<br />

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Ja, ich möchte die Zeitschrift „<strong>f+h</strong>“ abonnieren<br />

Das Jahresabonnement umfasst 10 Ausgaben <strong>und</strong> kostet € 146,- (Ausland € 156,- netto) inkl. Versandkosten. Als Begrüßungsgeschenk<br />

erhalte ich die Konturenlehre. Nach Ablauf des ersten Bezugsjahres kann das Abonnement jederzeit, mit einer Frist von einem Monat,<br />

schriftlich gekündigt werden.<br />

Unser Dienstleister, die Vertriebsunion Meynen, Eltville, erhebt Ihre Daten im Auftrag der Vereinigte Fachverlage (VFV) zum Zweck der Vertragsdurchführung, zur Erfüllung der<br />

vertraglichen <strong>und</strong> vorvertraglichen Pflichten. Die Datenerhebung <strong>und</strong> Datenverarbeitung ist für die Durchführung des Vertrags erforderlich <strong>und</strong> beruht auf Artikel 6 Abs. 1 b) DSGVO.<br />

Zudem verwenden wir Ihre Angaben zur Werbung für eigene <strong>und</strong> VFV verwandte Produkte. Falls Sie keine Werbung mehr auf dieser Gr<strong>und</strong>lage erhalten wollen, können Sie jederzeit<br />

widersprechen. Weitere Infos zum Datenschutz: ds-vfv.vfmz.de<br />

Name/Vorname<br />

Position<br />

Firma<br />

Abteilung<br />

Straße oder Postfach<br />

PLZ/Ort<br />

Telefon/E-Mail<br />

Datum, Unterschrift<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH . Vertrieb . Postfach 10 04 65 . 55135 Mainz . Telefon: 06131/992-200<br />

E-Mail: vertrieb@vfmz.de . Internet: www.vereinigte-fachverlage.de<br />

„<strong>f+h</strong>“ ist eine Zeitschrift der Vereinigten Fachverlage GmbH, Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz, HRB 2270, Amtsgericht Mainz,<br />

Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Matthias Niewiem, Umsatzsteuer-ID: DE 149063659, Gerichtsstand: Mainz


EDITORIAL<br />

DIE EXPORTNATION<br />

DEUTSCHLAND MUSS SICH<br />

NEU ORGANISIEREN<br />

Die Sorgen der Vergangenheit holen die Gegenwart ein <strong>und</strong><br />

reichen schon weit in die Zukunft. Seit geraumer Zeit ist klar: Das<br />

Geschäftsmodell Deutschland muss sich ändern. Die Abhängigkeiten<br />

müssen reduziert werden; bei der Energie, die vor allem<br />

eine Abhängigkeit von Russland war, aber auch von Märkten, die<br />

primär eine Abhängigkeit von Asien war <strong>und</strong> noch immer ist. Die<br />

Exportnation Deutschland muss sich neu organisieren. Das ist<br />

leichter gesagt als getan, denn die Abhängigkeit von China zu<br />

reduzieren, ist schwer, denn dort sind nicht nur die Absatzmärkte,<br />

sondern auch viele Rohstoffe, die nötig sind, um die Produkte<br />

herstellen zu können. Die allseits bekannte Lieferkettenproblematik<br />

ist eine Achillesferse. Um sich vor Ausfällen <strong>und</strong> Materialknappheit<br />

zu schützen, müssen zum Beispiel mittelständische<br />

deutsche Unternehmen ihre Lager ausbauen. Zwei Drittel der<br />

Unternehmen, die für eine Studie der DZ-Bank befragt wurden,<br />

wollen auf ein breiteres Lieferantennetzwerk setzen. Um<br />

Abhängigkeiten zu mindern, erwähnen 38 Prozent der Firmen ihre<br />

Produktion anzupassen <strong>und</strong> jeder dritte Mittelständler will in den<br />

kommenden fünf Jahren die Produktion sogar anpassen dahingehend,<br />

das Geschäft stärker auf Westeuropa zu fokussieren. Mehr<br />

auf den Binnenmarkt vor der eigenen Haustür zu schauen, kann<br />

schlau sein. Generell ist der Druck zu solch weitgehenden Veränderungen<br />

groß. Ein nicht zu unterschätzender Faktor für den Umbau<br />

der Wirtschaft ist der Klimaschutz. Der Ruf nach klimafre<strong>und</strong>licher<br />

Produktion <strong>und</strong> klimaneutralen Produkten in der Gesellschaft wird<br />

lauter. Klimaschutz wird somit zu einem Wettbewerbsvorteil.<br />

Hoffentlich sind bei den Firmen unter den<br />

aktuellen Rahmenbedingungen auch die Mittel<br />

verfügbar, die benötigt werden, um sich diesen<br />

Wettbewerbsvorteil zu sichern.<br />

Winfried Bauer<br />

– Chefredakteur –<br />

w.bauer@vfmz.de


INHALT<br />

EDITORIAL<br />

03 Die Exportnation Deutschland muss sich neu<br />

organisieren<br />

PERSPEKTIVEN<br />

06 22. Teamlogistikforum diskutiert Herausforderungen<br />

der Automatisierung<br />

Orientierung in Krisenzeiten<br />

08 Remote Services zur proaktiven Betreuung von<br />

automatisierten Anlagen gewinnen an Bedeutung<br />

In weiter Ferne <strong>und</strong> doch so nah<br />

10<br />

22 Umfrage fördert Erfolgsfaktoren im Lager zu Tage<br />

Mit Wearable Tech zu mehr Produktivität<br />

40 Datenanalyse <strong>und</strong> -auswertung als Basis für<br />

Entscheidungen<br />

Die Supply Chain auf solide Füße stellen<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

10 F+H NACHGEFRAGT bei Andreas Löwe<br />

„Teilweise sind die Probleme selbst verschuldet“<br />

PRODUKTE UND SYSTEME<br />

12 Behälter-Kompaktlager PowerCube vereint<br />

vielzählige Merkmale<br />

Zuwachs bei den AKL-Systemen<br />

14 Schäflein automatisiert Logistikprozesse mit<br />

AutoStore-System<br />

Behälterlager erfüllt vielfältige Aspekte<br />

18 10.500 E-Commerce-Bestellungen pro Tag bearbeiten<br />

Mit Intralogistik schneller zu einem schönen Zuhause<br />

20 VitaCube stellt termingerechte<br />

Warenauslieferung sicher<br />

Mit digitaler Intralogistik in die Zukunft<br />

24 Großbehälter optimieren<br />

Komponentenbereitstellung in der Fertigung<br />

Konsequent verfügbar<br />

28 Badische Staatsbrauerei Rothaus:<br />

Palettenkennzeichnung nach dem „Reinheitsgebot“<br />

Ökologisch <strong>und</strong> ökonomisch stimmt die Bilanz<br />

30 Digitaler Zwilling im Lager in Echtzeit<br />

Induktives Laden verbessert Zuverlässigkeit<br />

12<br />

24<br />

4 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/01-02 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


32 Gerolsteiner sieht im Umstieg auf Elektrostapler<br />

nur Vorteile<br />

Elektrostapler in ihrem Element<br />

35 Hubtex präsentiert zweite Generation des<br />

Flux-Staplers<br />

360-Grad-Lenkung auf drei Rädern<br />

36 TITELSTORY Maxxdrive-XT-Industriegetriebe: Auf die<br />

Anforderungen der Schüttgutindustrie abgestimmt<br />

Sicher, zuverlässig <strong>und</strong> leistungsstark<br />

38 Lieferzeitenprogramm „to go“ ermöglicht kurze<br />

Reaktionszeiten<br />

Mit einem schnellen Getriebetausch Stillstandszeiten<br />

reduzieren<br />

the<br />

worlds<br />

greenest<br />

castor<br />

SERVICE<br />

39 Impressum<br />

43 Vorschau auf Heft <strong>f+h</strong> 03/<strong>2023</strong><br />

ANZEIGE<br />

TITELBILD<br />

Getriebebau<br />

Nord GmbH<br />

& Co. KG,<br />

Bargteheide<br />

32<br />

SWEDE-WHEEL<br />

ECO-41 series<br />

Das Rad oben sieht nicht weiter ungewöhnlich<br />

aus. Aber es repräsentiert – soweit wir es<br />

recherchieren konnten – momentan wohl die<br />

weltweit nachhaltigste Räderserie. Die Rolle<br />

besteht zu 100 % aus recyceltem PP <strong>und</strong> TPE,<br />

wie wir es schon seit Langem anbieten. Aber<br />

mit Stolz präsentieren wir nun zusätzlich ein<br />

Metallblechgehäuse aus recyceltem Stahl. Bei<br />

der Herstellung dieses Gehäusestahls entstehen<br />

nur 20 % der CO2-Emissionen gegenüber<br />

konventioneller Stahlproduktion.<br />

Lesen Sie weitere Details auf unserer Website.<br />

www.swede-wheel.de<br />

Swede-Wheel GmbH<br />

Rudolf-Diesel-Straße 26<br />

D-24558 HENSTEDT-ULZBURG


PERSPEKTIVEN<br />

22. TEAMLOGISTIKFORUM DISKUTIERT HERAUSFORDERUNGEN DER AUTOMATISIERUNG<br />

ORIENTIERUNG IN KRISENZEITEN<br />

Die aktuellen Krisen fordern die Unternehmen in<br />

einer nie dagewesenen Intensität heraus. Das<br />

Teamlogistikforum bot für r<strong>und</strong> 400 Teilnehmer<br />

vor Ort <strong>und</strong> per Livestream Vorträge mit<br />

Anregungen von Experten aus Wissenschaft,<br />

renommierten Anbietern aber auch Start-ups.<br />

Die Teilnehmer nutzten die Möglichkeiten zum<br />

Austausch mit den Referenten <strong>und</strong> Ausstellern<br />

intensiv.<br />

Nach dem 40-jährigen Jubiläum der Team GmbH im<br />

Herbst 2022 freute sich Geschäftsführer Michael Baranowski<br />

Ende November die Teilnehmer zum 22. Teamlogistikforum<br />

unter dem Motto „Smarte Intralogistik –<br />

Effizient. Flexibel. Automatisiert.“ begrüßen zu können. In diesen<br />

herausfordernden Zeiten, in den Risiken zur neuen Normalität<br />

geworden sind, müssen Liefernetzwerke <strong>und</strong> Geschäftsmodelle<br />

auf den Prüfstand gestellt werden. Das abwechslungsreiche Programm<br />

gab wichtige Denkanstöße <strong>und</strong> ermutigte die Teilnehmer<br />

dazu, die Krise als Chance zu begreifen <strong>und</strong> Veränderungen anzustoßen.<br />

Darüber hinaus bot die Ausstellung Möglichkeiten<br />

zum Austausch.<br />

ZUKUNFT GEMEINSAM GESTALTEN<br />

„Weltweit verzweigte Wertschöpfungsnetzwerke sind unglaublich<br />

verw<strong>und</strong>bar. Heute sind Resilienz, Flexibilität <strong>und</strong> Nachhaltigkeit<br />

gefragt. Das gelingt nur mithilfe von Digitalisierung <strong>und</strong><br />

6 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/01-02 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


Nächste Messe:<br />

25.04.-27.04.<strong>2023</strong> LogiMAT<br />

Automatisierung“, zeigte sich Prof. Dr. Michael Henke vom Fraunhofer-Institut<br />

für Materialfluss <strong>und</strong> Logistik (IML) überzeugt. Jetzt gelte es, Liefernetzwerke zu<br />

diversifizieren <strong>und</strong> die digitale Transformation in den Prozessen voranzutreiben.<br />

Mithilfe neuer Technologien, wie Blockchain <strong>und</strong> automatisierten Systemen, ließen<br />

sich der Materialfluss, der Informationsfluss <strong>und</strong> der Finanzfluss transparent<br />

in Echtzeit synchronisieren.<br />

Prof. Dr. Rüdiger Kabst von der Universität Paderborn <strong>und</strong> Förderer im Innovationsquartier<br />

„Garage 33“ gab in seinem Vortrag über den Fachkräftemangel<br />

Tipps für das moderne Recruiting von Mitarbeitern. Ein neuer Ansatz, geeignete<br />

Bewerber zu finden, sei das Reverse Recruiting auf spezialisierten Plattformen,<br />

bei dem sich das Unternehmen zum Bewerber macht – quasi Match-Making nach<br />

dem Tinder-Prinzip. Dabei zählten ein gutes Employer Branding <strong>und</strong> New-Work-<br />

Möglichkeiten.<br />

AUTOMATISIERTE LOGISTIK – AUSWEG ODER IRRGLAUBE?<br />

Die Vorteile der Automatisierung liegen auf der Hand, dennoch scheuen Unternehmen<br />

die Investition. Häufig genannte Gründe dafür sind die Komplexität, hohe<br />

Kosten <strong>und</strong> fehlende Flexibilität. Bei der Technologieauswahl riet Jakob Josten<br />

von AutoStore zunächst mit Prozessen anzufangen, die sich einfach automatisieren<br />

ließen <strong>und</strong> dabei die Skalierbarkeit nicht nur nach oben hin zu betrachten,<br />

sondern in beide Richtungen: „Welche Lösungen lassen sich auch bei ausbleibendem<br />

Wachstum oder Rückgängen sinnvoll einsetzen? Und kann ich Teile der<br />

Lösung zurückgeben?“ Ebenso wichtig sei das Thema Anlagenverfügbarkeit,<br />

denn am Ende zähle, wie schnell das System wieder laufe <strong>und</strong> wer Reparaturen<br />

durchführen könne.<br />

Dr.-Ing. Marco Plaß von der Team GmbH veranschaulichte die Komplexität von<br />

Prozessen <strong>und</strong> Entscheidungen, die ein ProStore Materialflussrechner (MFR)<br />

möglichst effizient unter optimalem Ressourceneinsatz umzusetzen hat, am Beispiel<br />

einer automatischen Kommissionierung mithilfe eines Lagenpalettierers.<br />

Max Schulze von der Storojet GmbH präsentierte das gleichnamige automatische<br />

Lager- <strong>und</strong> Kommissioniersystem sowie zwei Anwenderprojekte. „Das modulare<br />

System bietet auch kleinen <strong>und</strong> mittelständischen Unternehmen einen<br />

kostengünstigen Weg in die Welt der Lagerautomatisierung“, erklärte Schulze <strong>und</strong><br />

bezifferte die Systemkosten einer 310 m 2 (Gr<strong>und</strong>fläche) großen Anlage über<br />

14 Ebenen mit 90 Robotern, die 6.000 Anhänger bewegen <strong>und</strong> etwa 500 Anhänger<br />

pro St<strong>und</strong>e zu vier Arbeitsstationen bringen, auf etwa 750.000 Euro.<br />

Eine smarte Out-of-the-box-Lösung für 340 bis 10.000 Behälter, die per Unterfahrroboter<br />

ein- <strong>und</strong> ausgelagert werden, stellte Christoph Dreesbach vom Startup<br />

Cellgo vor: „Automatisierung lohnt sich immer, schon für kleine Anwendungen.<br />

Wir bieten ein automatisches Warenlager inklusive Anbindung an den E-<br />

Commerce-Shop, das wie ein Baukastensystem schnell <strong>und</strong> beliebig vervielfacht<br />

<strong>und</strong> auch wieder verkleinert werden kann.“ Zukünftig möchte das Unternehmen<br />

auch mit einem Mietmodell auf dem Markt aktiv sein.<br />

Das<br />

nach da?<br />

Läuft.<br />

MUTIG ENTSCHEIDEN, LERNEN UND WACHSEN<br />

Zum Abschluss der Veranstaltung begeisterte Miriam Höller die Zuhörer. Das aus<br />

verschiedenen TV-Formaten bekannte Stunt-Model arbeitet heute als Unternehmerin<br />

<strong>und</strong> Moderatorin. Höller berichtete, wie sie nach Schicksalsschlägen immer<br />

wieder Kraft geschöpft, den Fokus nie verloren <strong>und</strong> sich neu erf<strong>und</strong>en hat.<br />

„Herausforderungen muss man mutig begegnen <strong>und</strong> an ihnen wachsen“, erklärte<br />

Höller <strong>und</strong> bestärkte das Publikum dazu, aus der Komfortzone herauszutreten<br />

<strong>und</strong> die Möglichkeiten, die das Leben bietet, zu nutzen.<br />

Schon heute können sich Interessierte das Datum des 23. Teamlogistikforums<br />

merken: Das nächste Forum soll am 28. November in Paderborn stattfinden.<br />

Fotos: Sandra Philipp<br />

www.team-pb.de<br />

Wir beraten Sie gerne.<br />

www.haro-gruppe.de


PERSPEKTIVEN<br />

REMOTE SERVICES ZUR PROAKTIVEN BETREUUNG VON<br />

AUTOMATISIERTEN ANLAGEN GEWINNEN AN BEDEUTUNG<br />

IN WEITER FERNE UND DOCH SO NAH<br />

Mit Remote Services können<br />

Intralogistikspezialisten in Echtzeit auf<br />

automatisierte Lager zugreifen <strong>und</strong> Störungen<br />

be<strong>heben</strong>. Der Trend geht dahin, nicht nur auf<br />

Probleme zu reagieren, sondern proaktiv Daten<br />

zu analysieren <strong>und</strong> Szenarien zu simulieren, um<br />

die Voraussetzungen für eine maximale<br />

Anlagenverfügbarkeit zu schaffen. Aber nicht nur<br />

hierfür – wie das Beispiel des entsprechenden<br />

Dienstleistungsportfolios der TGW Logistics<br />

Group, Marchtrenk/Österreich, zeigt.<br />

Wer heute Nachmittag sein defektes Auto in einer<br />

Werkstatt abliefert, bekommt es am nächsten Tag repariert<br />

wieder zurück. Wer morgens ein Hemd im<br />

Internet bestellt, kann es mitunter schon abends anprobieren.<br />

Und wer für den Fernsehabend noch Chips <strong>und</strong> Softdrinks<br />

möchte, erhält die Quick-Commerce-Lieferung meistens<br />

innerhalb von wenigen St<strong>und</strong>en, zumindest in vielen Ballungsräumen.<br />

Unternehmen, die ihren K<strong>und</strong>en solche Lieferversprechen<br />

machen, benötigen eine Hochleistungslogistik. Ihre Intralogistiksysteme<br />

müssen problemlos laufen – teilweise r<strong>und</strong> um die Uhr.<br />

LIFETIME SERVICES<br />

Ungeplante Stillstände führen zu Lieferverzögerungen, die K<strong>und</strong>en<br />

verärgern. Allein der Gedanke an einen erfolgreichen Hacker-Angriff<br />

– <strong>und</strong> damit unter Umständen einen Stillstand über<br />

Tage hinweg – löst bei Logistik-Verantwortlichen Schweißausbrüche<br />

aus. Doch es muss nicht gleich maximales Chaos herrschen:<br />

Auch kleine Softwarestörungen erhöhen den Blutdruck des Managements.<br />

Um die Voraussetzungen für eine maximale Anlagenverfügbarkeit<br />

zu schaffen, haben Intralogistikanbieter schon vor<br />

Jahren Remote Services eingeführt. Die TGW Logistics Group<br />

zum Beispiel offeriert mit der Einheit Lifetime Services (LTS)<br />

8 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/01-02 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PERSPEKTIVEN<br />

<br />

neun verschiedene Dienstleistungen aus der Ferne – <strong>und</strong> entwickelt<br />

permanent neue. „Remote Services sind immer gefragter,<br />

weil der Wunsch nach Verfügbarkeit größer wird“, betont Georg<br />

Katzlinger-Söllradl, Director Global Lifetime Services bei TGW.<br />

Zwei große Treiber sorgen dafür, dass K<strong>und</strong>en die Remote-<br />

Dienstleistungen immer öfter in Anspruch nehmen. Zum einen<br />

müssen weniger eigene Mitarbeiter vor Ort sein, das spart Kosten.<br />

Zum anderen möchten sich die Unternehmen vor Internet-<br />

Kriminalität, speziell Hacker-Angriffen, schützen <strong>und</strong> lassen die<br />

Systeme von externen Experten regelmäßig auf den neuesten Sicherheitsstandard<br />

bringen.<br />

CYBER-SICHERHEIT IM FOKUS<br />

FERNZUGRIFF AUF IT-SYSTEME<br />

SICHERT HOHE ANLAGEN-<br />

VERFÜGBARKEIT<br />

Hacker-Angriffe auf die Supply Chain haben seit Beginn der Corona-Pandemie<br />

zugenommen. So berichten 81 Prozent der Befragten<br />

einer IT-Studie aus dem Jahr 2021, die mit 1.451 Entscheidern<br />

durchgeführt wurde, dass sie im Laufe der Pandemie vermehrt<br />

mit Cyber-Bedrohungen konfrontiert waren. 56 Prozent erlebten<br />

kritische Stillstände, die einen Schaden von mehr als<br />

100.000 US-Dollar verursachten.<br />

Laut der Studie messen Unternehmen der Cyber-Sicherheit<br />

dennoch nur geringe Priorität bei, <strong>und</strong> das, obwohl ihre IT-Abteilungen<br />

die verschärfte Bedrohungslage erkannt haben. Katzlinger-Söllradl<br />

beobachtet, dass vor allem jene Firmen das Thema<br />

ernst nehmen, die selbst schon Lehrgeld zahlten oder im näheren<br />

Umfeld davon hörten. Tendenziell sind ihm zufolge Konzerne<br />

bei diesem Thema besser aufgestellt als Mittelständler. „Doch es<br />

gibt auch größere Unternehmen, die glauben, dass man alles<br />

selbst machen muss, um Kosten zu sparen.“<br />

Fakt ist: Wenn es um IT geht, ist prof<strong>und</strong>es Fachwissen gefragt.<br />

TGW kann auf die Erfahrung von mehr als 1.000 realisierten Anlagen<br />

zurückgreifen <strong>und</strong> schult sein Personal permanent. Mehr<br />

als 130 Mitarbeiter sind im Bereich Remote Services tätig. Unternehmen,<br />

die komplette Anlagen inklusive Warehouse Management<br />

System (WMS) errichten lassen, profitieren zudem davon,<br />

dass die Wege zu den Software-Entwicklern kurz sind <strong>und</strong> keine<br />

Drittlieferanten involviert werden müssen.<br />

INHOUSE SUPPORT CENTER<br />

Anlagenbetreiber erreichen über die Hotline direkt die hauseigenen<br />

Support Center des Systemanbieters. Selbst den First-Level-Support<br />

macht das Unternehmen selbst <strong>und</strong> hat ihn nicht an Dienstleister<br />

ausgelagert. R<strong>und</strong> 90 Prozent aller Probleme im Bereich Software<br />

können die Experten so zeitnah lösen. Nur in komplexen Fällen<br />

– zum Beispiel Software- kombiniert mit Hardwareproblemen –<br />

ist es notwendig, dass Techniker vor Ort sein müssen.<br />

UNTERSCHIEDLICHE SERVICEMODULE<br />

Der Anlagenbetreiber kann neun Servicemodule miteinander<br />

kombinieren:<br />

n Managed Connectivity: Damit der Zugriff aus der Ferne möglichst<br />

sicher stattfindet, liegen der Verbindung höchste Sicherheitsstandards<br />

zugr<strong>und</strong>e. Stichworte sind in diesem Zusammenhang<br />

ein aktuelles Cisco Multipoint Virtual Private Network (VPN)<br />

sowie Virtual Desktop Infrastructure (VDI)-Technologie. Der Zugang<br />

ist nur nach einer Multi-Faktor-Authentifizierung möglich.<br />

n Remote Expert Support: Die TGW-Fachleute stehen r<strong>und</strong> um<br />

die Uhr an 365 Tagen über die Hotline bereit. Sie sprechen mehrere<br />

Sprachen <strong>und</strong> beherrschen das komplette Leistungsspektrum:<br />

von mechatronischen Komponenten über Steuerung <strong>und</strong><br />

IT-Hardware bis hin zu Software-Applikationen, zum Beispiel<br />

Materialflussrechner oder WMS. Jede Problemlösung lässt sich,<br />

wenn gewünscht, um eine Ursachenanalyse erweitern.<br />

n Software Monitoring & Alerting: Die Experten messen permanent<br />

den Puls der Anlage. Das heißt: Sie können alle von TGW<br />

gelieferten Softwarekomponenten beobachten – von der Fehlerstatistik<br />

der mechatronischen Module über die IT-Hardware <strong>und</strong><br />

die Software-Applikationen bis hin zu den Schnittstellen. Unregelmäßigkeiten<br />

lösen einen Alarm aus. Je nach Vereinbarung<br />

kümmern sich dann TGW-Mitarbeiter um das Problem oder der<br />

Betreiber tut dies selbst.<br />

n Managed Backup and Disaster Recovery: Das Gesamtsystem<br />

wird auf den Fall der Fälle vorbereitet – mit standardisierten <strong>und</strong><br />

getesteten Vorgehensweisen zum Wiedereinspielen von gesicherten<br />

Datenständen. Back-ups werden regelmäßig verbessert,<br />

die Verfügbarkeit geprüft.<br />

n Data Visualization & Analytics: Die generierten Daten werden<br />

analysiert <strong>und</strong> in einem Dashboard visualisiert. Der Betreiber<br />

kann selbst Auswertungen vornehmen <strong>und</strong> bestimmte Abfragen<br />

starten.<br />

n IT-Management: Der Systemanbieter offeriert ein kosteneffizientes<br />

Server- <strong>und</strong> Datenbank-Management. Der Anlagenbetreiber<br />

erhält regelmäßig Berichte <strong>und</strong> Vorschläge, zum Beispiel für<br />

Verbesserungen oder Software-Updates.<br />

n Managed Test Environment: LTS-Spezialisten spiegeln die Anlage<br />

1:1, um zu testen, was beim Einspielen von Updates oder<br />

Patches passiert. Dabei lassen sich verschiedene Operationsstrategien<br />

vergleichen, ohne dass jemals das Produktivsystem involviert<br />

ist. Das Testsystem bleibt damit permanent auf dem gleichen<br />

Stand wie das Produktivsystem.<br />

n Patch Management Services: Das Produktivsystem wird auf<br />

dem aktuellen Stand der Technik gehalten. Experten wählen sicherheitsrelevante<br />

Patches, die zur Anlage passen, testen <strong>und</strong> installieren<br />

sie. So lassen sich Sicherheitslücken schließen <strong>und</strong><br />

Ausfälle minimieren. Auch Release-Updates der Datenbankanbieter<br />

werden durchgeführt – dafür muss das System weniger als<br />

vier St<strong>und</strong>en stillstehen.<br />

n Security Scanning: Mitarbeiter des Systemanbieters prüfen regelmäßig<br />

auf Sicherheitslücken <strong>und</strong> ergreifen, wenn nötig, Gegenmaßnahmen.<br />

Der Anlagenbetreiber muss sich um das Thema nicht<br />

mehr kümmern <strong>und</strong> vermindert das Risiko für Cyber-Attacken.<br />

Foto: TGW Logistics Group<br />

www.tgw-group.com<br />

AUF EINEN BLICK<br />

Die neun Remote Services von TGW:<br />

1. Managed Connectivity<br />

2. Remote Expert Support<br />

3. Software Monitoring & Alerting<br />

4. Managed Backup and Disaster<br />

Recovery<br />

5. Data Visualization & Analytics<br />

6. IT-Management<br />

7. Managed Test Environment<br />

8. Patch Management Services<br />

9. Security Scanning<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/01-02 9


F+H NACHGEFRAGT<br />

„TEILWEISE SIND DIE PROBLEME<br />

SELBST VERSCHULDET“<br />

Wie sollten Logistik-Verantwortliche in Unternehmen auf die<br />

Herausforderungen der Zeit reagieren? Im Interview lässt uns<br />

Andreas Löwe, Product Partnerships & Integrations der<br />

AutoStore System GmbH, an seinen Erfahrungen teilhaben.<br />

Vor welchen Herausforderungen stehen die Unternehmen aktuell?<br />

Andreas Löwe: Aufgr<strong>und</strong> der hohen Lebenshaltungskosten wägen<br />

viele Personen momentan genau ab, ob sie sich den Kauf eines Produkts<br />

leisten können. Mitunter wird der Kauf nicht getätigt oder auf<br />

einen späteren Zeitpunkt verschoben. Für Unternehmen, egal ob sie in<br />

der produzierenden Industrie oder im Handel zu Hause sind, bedeutet<br />

das reduzierte oder schwankende Nachfrage. Gefragt sind daher Intralogistiklösungen,<br />

mit deren Hilfe Betreibende flexibel auf sich verändernde<br />

Auftragsvolumina reagieren können, um Prozesse kostenoptimal<br />

zu gestalten – noch mehr als dies in der Vergangenheit bereits<br />

zutraf. Das heißt also: Eine der großen Herausforderungen ist momentan<br />

Flexibilität.<br />

Um das von Ihnen genannte Stichwort kostenoptimal<br />

aufzugreifen: An der Kostenschraube lässt sich zum Beispiel über<br />

die Personalstärke in der Kommissionierung drehen. Wenn das<br />

Geschäft dann aber wieder anspringt, schlägt der Fachkräftemangel<br />

zu.<br />

Andreas Löwe: Gesamtwirtschaftlich <strong>und</strong> insbesondere im Bereich<br />

der Logistik gibt es durchaus einen Mangel an Fach- <strong>und</strong><br />

Arbeitskräften. Wenn man auf einzelne Unternehmen blickt, ist<br />

dieser Personalengpass meiner Meinung nach nicht so stark ausgeprägt,<br />

wie oftmals behauptet. Die Unternehmen schöpfen die<br />

eigenen Möglichkeiten, den Job attraktiver zu machen, nicht aus<br />

<strong>und</strong> arbeiten an den eigenen internen Herausforderungen nur<br />

halbherzig – wenn überhaupt. Hier sind in den Unternehmen noch<br />

viele Hausaufgaben zu machen. Das fängt beim Lohn an <strong>und</strong> geht<br />

bei der Attraktivität des Arbeitsplatzes weiter.<br />

Sie vermissen also die Wertschätzung für die Mitarbeiter im Lager?<br />

Andreas Löwe: Da gibt es sicher Verbesserungspotenzial. Um nur eine<br />

Möglichkeit zu nennen: Ergonomisch gestaltete Arbeitsplätze sind<br />

wertschätzend gegenüber der Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> dem Wohlbefinden von<br />

Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern.<br />

Über den Stellwert der Ergonomie wird in der Branche bereits lange<br />

gesprochen. Ist die Bedeutung bei den Anlagenbetreibern noch nicht<br />

angekommen?<br />

Andreas Löwe: Ergonomie ist in der Logistik ein vollkommen unterschätztes<br />

Thema. Generell besteht in puncto Arbeitsplatzverbesserung<br />

in Materialfluss <strong>und</strong> Lager noch viel Nachholbedarf. In die entsprechenden<br />

Überlegungen gehört für mich auch das Thema Job-Rotation.<br />

Neben der Kommissionierung zum Beispiel sollte der Mitarbeiter so<br />

ausgebildet werden, dass er Aufgaben im Nachschub oder an den Packplätzen<br />

übernehmen kann. Im Kontext der Arbeitsplatzverbesserungen<br />

10 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/01-02 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


werden bei etlichen Betreibenden nur die damit unter Umständen verb<strong>und</strong>enen<br />

Kosten gesehen, aber die langfristigen Effekte bleiben bei der Beschäftigung mit<br />

dem Thema außen vor.<br />

Als da wären?<br />

Andreas Löwe: In der Betrachtung müssen auch die Kosten krankheitsbedingter<br />

Ausfälle berücksichtigt werden. Ebenso die Kosten, die aus der Personalfluktuation<br />

herrühren. Das sind zum einen die Kosten für das Recruiting <strong>und</strong> zum anderen die<br />

Kosten für das Anlernen der neuen Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter <strong>und</strong> viele<br />

weitere Faktoren. Ein Business Case besteht eben nicht nur aus dem Vergleich der<br />

Investitionshöhe <strong>und</strong> der Personaleinsparung.<br />

Auf den Fachkräftemangel reagieren die Anlagenbetreiber mit der Investition in<br />

die Automatisierung der Prozesse. Wie verhält sich dies mit der von Ihnen<br />

eingangs erwähnten Flexibilität?<br />

Andreas Löwe: In dem Zusammenhang kommen der Arbeitsorganisation <strong>und</strong> der<br />

Dimensionierung der Automatisierungstechnik Schlüsselrollen zu. Wenn eine<br />

Anlage zum Beispiel normalerweise im Zweischichtbetrieb läuft, kann das Weihnachtsgeschäft<br />

oder jeder andere Peak durch kurzfristiges Organisieren einer dritten<br />

Schicht bearbeitet werden.<br />

Hinsichtlich der Anlagentechnik sind Systeme gefragt, die sich in den Zeiten<br />

mit Auftragsspitzen leistungsmäßig einfach ausbauen lassen. Bei einem Auto­<br />

Store-System lassen sich etwa kurzfristig zusätzliche Roboter integrieren. Sobald<br />

die Phase mit dem erhöhten Auftragsvolumen vorbei ist, können die zusätzlichen<br />

Roboter aus dem System problemlos wieder entfernt werden.<br />

Was ich im Zusammenhang mit der Bewältigung von Auftragsspitzen nicht als<br />

sinnvoll erachte, ist Leistung, die nur zeitweise abgerufen wird, prinzipiell vorzuhalten.<br />

Eine Anlage auf eine Leistung auszulegen, die vielleicht nur 80 Prozent des<br />

Jahres benötigt wird, können sich unter Umständen die großen Player erlauben.<br />

Kleinen <strong>und</strong> mittelständischen Unternehmen kann ich von einer derartigen Praxis<br />

vor dem Hintergr<strong>und</strong> des kostenoptimalem Wirtschaftens meist nur abraten.<br />

Stets Volldampf geben<br />

– mit unserer großen<br />

Produktpalette<br />

an Rädern, Rollen<br />

<strong>und</strong> Fördertechnik!<br />

Welchen Beitrag kann die Digitalisierung leisten, die zuvor genannten Aufgaben<br />

zu bewältigen?<br />

Andreas Löwe: Hier müssen wir zwischen Großunternehmen sowie kleinen <strong>und</strong><br />

mittelständischen Unternehmen differenzieren. Großunternehmen haben die Ressourcen,<br />

um Digitalisierungs- oder umfassende Automatisierungsprojekte zu realisieren.<br />

In kleinen <strong>und</strong> mittelständischen Firmen ist dem nicht zwingend so. Das<br />

heißt, es gibt ein großes Ungleichgewicht zwischen den A-Playern <strong>und</strong> dem Mittelstand.<br />

In puncto Digitalisierung <strong>und</strong> auch Automatisierung ist im Mittelstand noch<br />

viel Aufholarbeit zu leisten – <strong>und</strong> demzufolge auch Verbesserungspotenzial gegeben.<br />

Ein häufig anzutreffender Gr<strong>und</strong> für die Diskrepanz ist fehlendes Know-how in<br />

den Unternehmen. Hier gilt es, in die Weiterbildung des Personals zu investieren.<br />

Aber auch die Anbieter sind an der Stelle gefordert. Digitalisierungsprojekte sind<br />

Softwareprojekte. Und Softwareprojekte sind im Allgemeinen zu komplex.<br />

Warum ist dem so?<br />

Andreas Löwe: Weil vielfach versucht wird, die Software den Prozessen anzupassen.<br />

Das ist aber nicht zielführend. Es sollte in vielen Fällen genau entgegengesetzt<br />

sein. Die Prozesse müssen den Möglichkeiten der Software angepasst werden. Das<br />

wirkt sich auch positiv auf die Projektlaufzeiten aus.<br />

Warehouse Management Systeme müssen außerdem einfacher in der Bedienung<br />

werden. Nur mit einer ansprechendem UX/UI lässt sich für Akzeptanz bei den<br />

Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern sorgen.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

Das Interview mit Andreas Löwe, Product Partnerships & Integrations der AutoStore System GmbH,<br />

führte Winfried Bauer, Chefredakteur <strong>f+h</strong><br />

Foto: AutoStore<br />

www.autostoresystem.com<br />

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Katalogen blättern!<br />

www.torwegge.de


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

BEHÄLTER-KOMPAKTLAGER POWERCUBE<br />

VEREINT VIELZÄHLIGE MERKMALE<br />

ZUWACHS BEI DEN<br />

AKL-SYSTEMEN<br />

Mit dem PowerCube hat das Unternehmen<br />

Jungheinrich, Hamburg, eine Alternative zu<br />

etablierten Kleinteilelagersystemen entwickelt.<br />

Wir haben uns über die Potenziale des Systems<br />

für Sie informiert.<br />

Markus Liebhaber, Leiter Produktmanagement <strong>und</strong><br />

Projektmanager der Jungheinrich Projektlösungen<br />

AG & Co. KG, blickt zufrieden auf das Ergebnis der<br />

Arbeiten der vergangenen beiden Jahre. „Zu den<br />

wichtigen Merkmalen des automatischen Behälter-Kompaktlagers<br />

PowerCube gegenüber konkurrierenden Systemen gehört,<br />

dass die Lagerbediengeräte nicht auf, sondern unter dem Behälter-Regal<br />

unterwegs sind.“ Somit ließe sich die Höhe der einzelnen<br />

Behälterstapel problemlos an die jeweilige Gebäudeinfrastruktur<br />

anpassen. Bei der in Augenschein genommenen Pilotanlage<br />

sind zum Beispiel Dachbinder umbaut. Entsprechend könne<br />

man auch auf andere Hindernisse reagieren <strong>und</strong> etwa schräge<br />

Dachformen in das bis zu 12 m hohe Regalsystem adaptieren.<br />

„Wenn man bedenkt, wie viele Betreiber manueller Lager aufgr<strong>und</strong><br />

der unterschiedlichen Herausforderungen vor der Aufgabe<br />

stehen, ihre Abläufe zu automatisieren, wird einem die Tragweite<br />

dieser Eigenschaft bewusst.“<br />

Ein weiteres wichtiges Merkmal resultiert aus dem 2D-Fahrschienensystem,<br />

auf dem die Shuttle ihren Dienst verrichten. Das System<br />

lässt sich auf Standard-Industriefußböden gemäß DIN 18202<br />

installieren <strong>und</strong> Bodenunebenheiten können mit Stellfüßen<br />

normentsprechend nivelliert werden.<br />

Als maximale Last eines Behälterstapels nennt Liebhaber im<br />

Gespräch mit der Redaktion 750 kg. In der Pilotanlage kommen<br />

auf die Anwendung hin entwickelte Behälter zum Einsatz, die eine<br />

Zuladung von bis zu 50 kg aufnehmen können. Die maximale<br />

Innenraumgröße der Behälter ist so ausgeführt, dass der Transport<br />

von Standard-KLT (L × B × H: 600 × 400 × 290 mm) möglich<br />

ist. Weitere Behälterabmessungen möchte Liebhaber für die Zukunft<br />

nicht ausschließen.<br />

SHUTTLE TRANSPORTIEREN ZWEI BEHÄLTER<br />

GLEICHZEITIG<br />

Die neu entwickelten Shuttle bewegen sich mit einer maximalen<br />

Geschwindigkeit von 4 m/s <strong>und</strong> einer Beschleunigung von bis zu<br />

2 m/s2 durch die Anlage. Konzipiert sind die Fahrzeuge für den<br />

gleichzeitigen Transport von zwei Behältern. Dabei sind die Shuttle<br />

in der Lage, sich automatisch in der Ebene unterhalb des Regals<br />

zu bewegen. Da die Shuttle auf Bodenniveau agieren, ist für die<br />

Durchführung von Wartungsarbeiten keine Bühne notwendig.<br />

Mithilfe entsprechender Umlagerungen gelangen die Shuttle an<br />

die für eine Bearbeitung eines Auftrags erforderlichen Behälter.<br />

Bei den Umlagerungen, die sich aufgr<strong>und</strong> der verwendeten Lager-<br />

12 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/01-02 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


01<br />

01 Die Shuttle bewegen sich auf einem 2D-Fahrschienensystem<br />

unter dem Behälter-Regal<br />

02 In der Aufnahme ist das zentrale Element, die Hubplattform,<br />

der neue entwickelten Shuttle gut zu erkennen<br />

02<br />

strategien in Grenzen halten, kommt eine weitere Eigenschaft<br />

zum Tragen: „Die potenzielle Energie der angehobenen Behälterstapel<br />

wird zur Shuttle-Rekuperation genutzt“, so Liebhaber.<br />

Shuttle-Ladestationen befinden sich an den Arbeitsstationen,<br />

lassen sich aber auch an anderen Stellen innerhalb der Anlage<br />

installieren.<br />

Ein zentrales Element der Fahrzeuge, deren Anzahl sich aufgr<strong>und</strong><br />

der Skalierbarkeit den Durchsatzanforderungen des jeweiligen<br />

Betreibers anpassen lässt, ist die Hubplattform. Diese ist so<br />

MIT DEM NEUEN AKL KANN<br />

DER BETREIBER DIVERSE<br />

PROBLEMSTELLUNGEN LÖSEN<br />

ausgeformt, dass der Behälter formschlüssig <strong>und</strong> sicher aufgenommen<br />

wird. „Eventuelle Positioniertoleranzen des Shuttles in<br />

beiden Fahrtrichtungen lassen sich mithilfe eines Ausgleichsmechanismus<br />

kompensieren <strong>und</strong> es ist jederzeit ein funktionssicheres<br />

Behälter-Handling garantiert“, so Liebhaber.<br />

18.000 STELLPLÄTZE AUF EINER GRUNDFLÄCHE<br />

VON 400 QUADRATMETERN<br />

Von den zuvor genannten Potenzialen hat sich die M. Schönenberger<br />

AG aus der Schweiz überzeugen lassen. Das unabhängige<br />

Handelsunternehmen aus der Elektro- <strong>und</strong> Licht-Branche wird<br />

somit als erster Betreiber eines PowerCube in die Geschichte eingehen.<br />

Mit der bisher manuell organisierten Kommissionierung kann<br />

das Unternehmen sein in den kommenden Jahren angestrebtes<br />

<strong>und</strong> erwartetes Wachstum nicht bewältigen. Darüber hinaus ist<br />

die zurzeit genutzte Lagerhalle an ihre Kapazitätsgrenzen gelangt.<br />

Eine Erweiterung ist nicht möglich. Die Anmietung eines<br />

Außenlagers erwies sich als zu kostenintensiv. Somit fiel die Entscheidung<br />

in ein PowerCube zu investieren, das auf einer Gr<strong>und</strong>fläche<br />

von r<strong>und</strong> 400 m 2 Platz für 18.000 Behälter bieten wird. Die<br />

Anlage wird eine Lagerhöhe von 10,40 m haben. Auf 25 Lagerebenen<br />

werden die Behälter übereinandergestapelt. Jeder Behälter<br />

lässt sich mit bis zu 50 kg Zuladung befüllen.<br />

Die Shuttle stellen an den Arbeitsstationen bis zu 130 Behälter<br />

pro St<strong>und</strong>e zur Kommissionierung bereit. 20 Ladungsträger pro<br />

St<strong>und</strong>e führen die Fahrzeuge den Arbeitsstationen zu, damit das<br />

Personal den Lagervorrat ergänzen kann. Der Warenausgang für<br />

gepackte Kartons wird zusätzlich durch eine Pufferstrecke ergänzt.<br />

Das Behälter-Kompaktlager ist an das ERP-System von Schönenberger<br />

angeb<strong>und</strong>en. Für die Lagerverwaltung kommt das<br />

Warehouse Management System von Jungheinrich zum Einsatz.<br />

Diese Software übernimmt die Warenvereinnahmung, Sektorierung<br />

sowie Einlagerung der Behälter <strong>und</strong> steuert die Kommissionieraufträge.<br />

Gleichzeitig organisiert das System Bestandskorrekturen,<br />

-sperrungen sowie -freigaben <strong>und</strong> unterstützt Inventurprozesse.<br />

Die für Schönenberger projektierten Leistungen stehen für<br />

Liebhaber exemplarisch für die Möglichkeiten des Systems. Je<br />

nach Rahmenbedingungen sei diesbezüglich noch einiges zu<br />

erwarten. Dies gelte ferner für die Ausgestaltung verschiedener<br />

Arbeitsplatzvarianten <strong>und</strong> Behältertypen. Nur so viel ließ sich<br />

Liebhaber beim Ortstermin der Redaktion entlocken: „Wir stehen<br />

erst am Anfang einer spannenden Reise.“ Winfried Bauer<br />

Fotos: Jungheinrich<br />

www.jungheinrich.de<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/01-02 13


SCHÄFLEIN AUTOMATISIERT LOGISTIKPROZESSE MIT AUTOSTORE-SYSTEM<br />

BEHÄLTERLAGER ERFÜLLT<br />

VIELFÄLTIGE ASPEKTE<br />

Als einer der ersten Logistikdienstleister in Deutschland hat die Schäflein AG für<br />

das Geschäftsfeld Produktionsversorgung eine durchgängig skalierbare<br />

AutoStore-Lösung im Einsatz. Mit einer zweiten derartigen Anlage von<br />

Systemintegrator Element Logic, Bad Friedrichshall, bei der Komponenten einer<br />

demontierten Bestandsanlage integriert wurden, hat sich das Unternehmen auf<br />

weiteres Wachstum des Geschäftsfelds Aftermarket-Logistik vorbereitet.<br />

14 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/01-02 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

ACHIM SCHÄFLEIN,<br />

VORSTANDSVORSITZENDER<br />

SCHÄFLEIN AG<br />

Umsatzwachstum ist in dem Projekt<br />

durch mögliche Erweiterungen<br />

berücksichtigt<br />

Mit Zuwächsen um bis zu zehn Prozent in der DACH-<br />

Region im Jahr 2020 hat die Aftermarket-Logistik<br />

sich als bedeutendes Segment der Schäflein AG erwiesen.<br />

Die Logistik für Ersatzteile oder Nachrüstungen<br />

für hochwertige Waren <strong>und</strong> Investitionsgüter ist ein wichtiger<br />

Faktor für den Automotive-Sektor <strong>und</strong> die Automobilzuliefererindustrie<br />

sowie für Maschinenbau <strong>und</strong> Metallverarbeitung, Elektroindustrie<br />

sowie Luft- <strong>und</strong> Raumfahrtindustrie. Die Produkte<br />

<strong>und</strong> Materialen variieren in Größe, Form <strong>und</strong> Volumen <strong>und</strong> erfordern<br />

spezifische Lagersysteme. Die Lieferungen finden an Werkstätten,<br />

Verteilzentren <strong>und</strong> Endverbraucher statt. „Daher besteht<br />

in der Aftermarket-Logistik von der Lagerung <strong>und</strong> schnellen Auftragsbearbeitung<br />

über Umschlag <strong>und</strong> Transport bis hin zur Auslieferung<br />

ein hoher Anspruch an die komplette Logistik“, urteilt<br />

Achim Schäflein, Vorstandsvorsitzender der Schäflein AG.<br />

Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> hat der Dienstleister mit Sitz in Röthlein<br />

bei Schweinfurt das Geschäftsfeld Aftermarket-Logistik konsequent<br />

ausgebaut. Die Unternehmensgruppe entwickelt für<br />

K<strong>und</strong>en aus Industrie <strong>und</strong> Handel maßgeschneiderte Logistiklösungen<br />

für Distributions- <strong>und</strong> Beschaffungslogistik, Behältermanagement<br />

sowie Modul- <strong>und</strong> Komponentenmontage. Mit<br />

34 Standorten in Deutschland, Österreich <strong>und</strong> Polen sowie einem<br />

Netzwerk in 20 europäischen Ländern, einer Logistikfläche von<br />

480.000 m2 <strong>und</strong> mehr als 140 eigenen Sattelzügen bietet das Unternehmen<br />

das komplette Leistungsspektrum für die Aftermarket-Logistik<br />

aus einer Hand. Am Hauptsitz in Röthlein werden<br />

fünf Logistikzentren betrieben, die in ihrer Ausstattung exakt auf<br />

die jeweiligen K<strong>und</strong>enbedürfnisse zugeschnitten sind. Eines davon,<br />

Röthlein III, wurde in puncto Intralogistik von Beginn an auf<br />

Auftragswachstum ausgelegt. Bei den Systemen zur Automatisierung<br />

der Abläufe entschied sich das Unternehmen daher für modular<br />

konzipierte Lösungen.<br />

www.saar-lagertechnik.com<br />

Dynamik in allen Dimensionen.<br />

Legen Sie Ihr Projekt in unsere Hände!<br />

Wir entwickeln maßgeschneiderte Lagerlösungen für<br />

jeden Bedarf, individuell nach Ihren Anforderungen.<br />

Saar Lagertechnik GmbH | Wiesenweg 2b | 65812 Bad Soden | Telefon: +49 6196 5605 50 | info@saar-lagertechnik.com<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/01-02 15


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

01<br />

01 An der Kommissionierstation kann sich die Mitarbeiterin mithilfe<br />

eines Scherenhubwagens das Auftragspaket in die ergonomisch<br />

korrekte Höhe bringen<br />

02 Bereit für den Transport in den Warenausgang: Eine Versandeinheit<br />

nach dem Palettenumreifer<br />

führen die Mitarbeiter bis zu 13.000 Picks pro Tag aus. Schäflein:<br />

„Im Zusammenspiel mit den anderen Automationssystemen unserer<br />

Intralogistik deckt das AutoStore-System mit den aktuellen<br />

Leistungskennzahlen <strong>und</strong> Kapazitätsreserven weiteres Wachstum<br />

ab <strong>und</strong> bietet uns mit seiner Flexibilität Ausbauoptionen.“<br />

02<br />

FLEXIBILITÄT BEI GERINGEM FLÄCHENBEDARF<br />

Das Logistikzentrum mit einer Fläche von 25.000 m² ist in die<br />

Funktionsbereiche Reifen-, Aftermarket- <strong>und</strong> Distributionslogistik<br />

unterteilt. Die Lagerung von Palettenware für den Aftermarket-Bereich<br />

geschieht in einem Hochregallager mit 16.500 Stellplätzen.<br />

Zur automatisierten Lagerung <strong>und</strong> Kommissionierung<br />

eines Großteils der Kleinteile wurde ein AutoStore-System installiert.<br />

Mit der Inbetriebnahme eines derartigen Lagersystems im<br />

Jahre 2016 am Standort Langenau sei man einer der ersten Logistikdienstleister<br />

in Deutschland gewesen, der auf diese Technik<br />

gesetzt habe, so Schäflein.<br />

Bei dem Lagerkonzept werden die Behälter in Schächten übereinandergestapelt<br />

<strong>und</strong> von Lagerbediengeräten (Robotern) ein<strong>und</strong><br />

ausgelagert. Gegenüber klassischen automatischen Lagersystemen<br />

verspricht das AutoStore-System eine bessere Skalierbarkeit<br />

durch eine einfache Erweiterbarkeit des Lagerkorpus <strong>und</strong><br />

die Integration weiterer Roboter sowie Arbeitsstationen (Ports).<br />

Der Energiebedarf beläuft sich auf durchschnittlich 100 W je Robot<br />

pro St<strong>und</strong>e.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der mit der Anlage in Langenau gesammelten Erfahrungen<br />

fiel die Entscheidung auch in Röthlein in ein entsprechendes<br />

System zu investieren. Den Zuschlag für das Projekt erhielt<br />

Systemintegrator Element Logic.<br />

Zur Lagerung des behälterfähigen Kleinteilespektrums erstellte<br />

der Systemintegrator im Bestandsgebäude des Logistikzentrums<br />

auf einer Gr<strong>und</strong>fläche von 1.800 m² eine AutoStore-Anlage für<br />

72.525 Behälter. Bis zu 16 der 330 mm hohen Behälter stehen in<br />

den Schächten übereinander. 60 Roboter übernehmen das Behälter-Handling.<br />

Die für die Kommissionieraufträge angeforderten<br />

Behälter werden an 16 Karussell-Ports bereitgestellt. An den Ports<br />

NUTZEN WAS VORHANDEN IST<br />

Das Projekt wurde bei laufendem Betrieb realisiert. „Für die Anlagenerweiterung<br />

wurde eine Bestandsanlage, die nicht in Röthlein<br />

installiert war, demontiert“, so Joachim Kieninger, Director<br />

Strategic Business Development Element Logic Deutschland.<br />

„Die Komponenten wurden nach bestandener Qualitätsprüfung<br />

in die neue Anlage integriert. Auf diese Art <strong>und</strong> Weise ließen sich<br />

r<strong>und</strong> 17.000 Behälter, 35 Roboter einschließlich Ladestationen<br />

sowie sieben Ports in die neukonzipierte Anlage integrieren <strong>und</strong><br />

mit der Anbindung der Anlagensteuerung in das Warehouse Management<br />

System des Logistikdienstleisters in die koordinierten<br />

Prozessabfolgen einbeziehen.“<br />

Derart aufgestellt konnte das Geschäftsfeld Aftermarket-Logistik<br />

im Herbst des Jahres 2021 die Ersatzteillogistik für einen der führenden<br />

Systemlieferanten im Automotive-Bereich übernehmen.<br />

Die zur Bestandshaltung in Röthlein III angelieferte Palettenware<br />

wird im Wareneingang verbucht <strong>und</strong> mithilfe von Flurförderzeugen<br />

an ihren Bestimmungsort gebracht. Lieferungen von<br />

Kleinteilen werden überwiegend direkt in AutoStore-Behälter<br />

umgelagert. Artikel mit größeren Abmessungen werden in Kommissioniergassen<br />

<strong>und</strong> Produkte mit hoher Umschlagsgeschwindigkeit<br />

direkt auf Palette bereitgestellt oder im Hochregallager<br />

zwischengepuffert.<br />

Die Großhandels- <strong>und</strong> Werkstättenaufträge werden zunächst<br />

in den Kommissioniergassen des Palettenlagers bearbeitet. Danach<br />

werden die Auftragspaletten am AutoStore-System bereitgestellt<br />

<strong>und</strong> an den Ports nach dem Prinzip „Ware zum Mann“ komplettiert.<br />

Per Stapler gelangen die Paletten zu einem Umreifer<br />

<strong>und</strong> danach in den Warenausgang.<br />

Fotos: Element Logic<br />

www.elementlogic.de<br />

AUF EINEN BLICK<br />

Zu den Daten der AutoStore-Anlage im<br />

Logistikzentrum Röthlein III der<br />

Schäflein AG gehören:<br />

n Gr<strong>und</strong>fläche: 1.800 m²<br />

n Behälterstellplätze: 72.525<br />

n Behälter aus Bestandsanlage: 16.900<br />

n Behälterhöhe: 330 mm<br />

n 16-fach gestapelte Behälter<br />

n 60 Roboter vom Typ R5, davon 35 aus<br />

Bestandsanlage<br />

n 16 Karussell-Ports, davon sieben aus<br />

Bestandsanlage<br />

n Bis zu 13.000 Picks pro Tag<br />

16 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/01-02 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


WARTUNGSFREIE SEILZUGGEBER<br />

Die Seilzuggeber der NEO-Baureihe, der Begriff NEO steht<br />

für „New Electronic Options“, basieren auf der neuen<br />

Version der vom Unternehmen Siko entwickelten Sensorplattform<br />

Pure.Mobile. Während der Bauma gab der<br />

Hersteller einen Ausblick auf die neue Generation Seilzuggeber,<br />

die in diesem Jahr verfügbar sein soll. Die Sensorik<br />

beruht auf einer berührungslosen magnetischen Messtechnik.<br />

Ferner kommt das mechatronische Multiturnsystem<br />

ohne Batterie oder energieerzeugende Systeme aus <strong>und</strong> ist<br />

somit auch bei tiefen Temperaturen wartungsfrei.<br />

Lieferbar sind Varianten (Messlängen: 3, 6, 12 <strong>und</strong> 15 m) mit CANopen- <strong>und</strong> SAE-J1939-<br />

Schnittstelle. Darüber hinaus stehen Versionen mit red<strong>und</strong>anten Schnittstellen oder CANopen<br />

Safety für den Einsatz bis Performance Level d (PLd) bereit.<br />

Für den Einsatz in Flurförderzeugen oder der Kran- <strong>und</strong> Hebetechnik erfüllen die Seilzuggeber<br />

die Anforderungen der Schutzarten IP67 <strong>und</strong> optional IP6K9K. Um die Integration <strong>und</strong><br />

Montage einfach zu gestalten, sind neben M12-Stecker oder einem Kabelabgang auch<br />

Versionen mit einem Deutsch- oder AMP-Superseal-Stecker erhältlich.<br />

www.siko-global.com<br />

VISI N<br />

ERFÜLLT<br />

www.gsc-schwoerer.de<br />

ECHTZEITFÄHIGES KOMMUNIKATIONSGERÄT AUF WIFI-6-BASIS<br />

Fahrerlose Transportfahrzeuge brauchen platzsparende Module, die im Idealfall Sensordaten<br />

über breitbandige Verbindungen <strong>und</strong> zeitgleich Steuerdaten über echtzeitfähige Vernetzung<br />

austauschen. Mit der neuen Bridge X trägt die R3 Solutions GmbH den Anforderungen<br />

Rechnung. Dazu ist das Datenkommunikationsgerät mit dem WLAN-Standard WiFi 6 ausgestattet,<br />

der Broadband Data im Gigabit-pro-Sek<strong>und</strong>e-Bereich ermöglicht. Zusätzlich steckt<br />

eine zweite Funkeinheit im Gehäuse (Höhe: r<strong>und</strong> 25 mm), die Echtzeit-Datenkommunikation<br />

über die EchoRing-Funk-Technologie realisiert. Somit kann die Bridge X jegliche Kommunikation<br />

zwischen Fahrzeugen <strong>und</strong> zur Infrastruktur<br />

abdecken. Für die Datenkommunikation im Fahrzeug<br />

oder für den Einsatz in <strong>und</strong> an anderen Maschinen<br />

Sondergetriebe auf<br />

höchstem technischen Niveau<br />

für effiziente <strong>und</strong> innovative<br />

Lösungen von Morgen.<br />

GSC Schwörer GmbH<br />

D-79871 Eisenbach<br />

haben die Entwickler die Bridge X mit je zwei Gigabit-Ethernet- <strong>und</strong> CAN-Bus-Schnittstellen<br />

sowie einer individuell nutzbaren Pin-Steckerleiste ausgestattet.<br />

www.r3.group<br />

GSC-20-0073_Anzeigen_Zukunftsmission_43x130mm_RZ.indd 05.10.21 17:12<br />

2<br />

NEUER KATALOG, NEUE PRODUKTE<br />

Der Transportgerätehersteller fetra hat sein Produktspektrum<br />

um weitere Lösungen für die Intralogistik abger<strong>und</strong>et: Ein<br />

Richtungsfeststeller sorgt für Flexibilität, die neue Ablageschale<br />

bietet Anwendern Komfort <strong>und</strong> Stauraum. Einen Überblick<br />

über alle handgeführten Transportgeräte des Herstellers<br />

verschafft der Produktkatalog<br />

<strong>2023</strong>, der auf der<br />

Firmen-Webseite zum<br />

Download bereitsteht<br />

oder als Druckexemplar<br />

direkt beim Unternehmen<br />

geordert werden kann.<br />

Anstelle der serienmäßigen<br />

zwei Bockrollen bei<br />

allen Wagen gibt fetra mit<br />

dem Richtungsfeststeller fetra Fixstop die Möglichkeit, je nach<br />

Anwendungsfall zwischen Wendigkeit oder Spurstabilität<br />

kurzfristig zu entscheiden. Der Nutzer kann die Funktion von<br />

einer beliebigen Längsseite aus mit nur einem Fußtritt aktivieren<br />

<strong>und</strong> somit bestimmen, ob der Wagen auf vier Lenkrollen<br />

laufen soll oder ob der Einsatz von je zwei Lenk- <strong>und</strong> zwei<br />

Bockrollen erforderlich ist. Aufgr<strong>und</strong> der 360°-Wendigkeit oder<br />

der Fixierung zur Bockrolle nach Bedarf gewährt der fetra<br />

Fixstop Flexibilität für alle Wagen ab 450 mm Breite mit einer<br />

TPE-Bereifung im Durchmesser von 125, 160 oder 200 mm.<br />

www.fetra.de<br />

NEUES KRANPORTAL MACHT HALLENDECKEN<br />

ÜBERFLÜSSIG<br />

Wie schon der Name verrät, wird eine Hängekrananlage an eine<br />

Oberkonstruktion montiert. Bei Nutzung des neuen Kranportals<br />

KBG der J. Schmalz GmbH muss es sich dabei nicht um eine<br />

bestehende Gebäudestruktur handeln.<br />

Flexibel <strong>und</strong> kurzfristig verfügbar waren zwei Vorgaben bei der<br />

Entwicklung des modularen Trägersystems für die Aluminium-<br />

Hängekrananlage SRA. Der Hersteller nutzt daher auch hier das<br />

Baukastenkonzept, das in diesem Fall auf zwölf Komponenten<br />

basiert. Alle kraftschlüssigen Verbindungen übernimmt eine<br />

Schraubengarnitur. Das vereinfacht die Montage <strong>und</strong> schließt<br />

Fehler aus. Außerdem wird für das Kranportal nur eine Profilgröße<br />

verwendet, die mit den<br />

entsprechenden Lochungen für<br />

die Schraubengarnitur ausgeliefert<br />

wird. Ein Kranportal besteht<br />

aus mindestens zwei Toren <strong>und</strong><br />

lässt sich auch nachträglich<br />

beliebig verlängern.<br />

Die maximale Traglast liegt bei<br />

500 kg. Das Gesamtsystem ist<br />

nach DIN EN 13001 ausgelegt,<br />

erreicht die Steifigkeitsklasse<br />

HC3 <strong>und</strong> die S-Klasse S3.<br />

www.schmalz.com<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/01-02 17


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

10.500 E-COMMERCE-BESTELLUNGEN PRO TAG BEARBEITEN<br />

MIT INTRALOGISTIK SCHNELLER<br />

ZU EINEM SCHÖNEN ZUHAUSE<br />

01<br />

02 03<br />

04<br />

18 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/01-02 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

<br />

Erhöhter Durchsatz, eine verbesserte Sortier<strong>und</strong><br />

Kommissionierleistung sowie eine optimale<br />

Skalierbarkeit des Systems <strong>und</strong> das alles ganz<br />

automatisch: Das schwedische<br />

Einzelhandelsunternehmen Clas Ohlson hat<br />

in seinem Distributionszentrum in Insjön mit<br />

der Gebhardt Intralogistics Group, Sinsheim,<br />

einen automatisierten Konsolidierungsbereich<br />

implementiert sowie den Sortier- <strong>und</strong><br />

Verpackungsprozess automatisiert. Das Ergebnis:<br />

täglich können bis zu 10.500 E-Commerce-<br />

Bestellungen bearbeitet werden. Weitere Schritte<br />

zur Realisierung eines vollautomatisierten<br />

Distributionszentrums sind bereits in Planung.<br />

Zuhause ist es doch am schönsten: Von Elektro <strong>und</strong> Multimedia<br />

über Eisenwaren bis hin zu Haus <strong>und</strong> Garten – Clas<br />

Ohlson bietet seit mehr als 100 Jahren ein breites Produktangebot,<br />

um das Leben in den eigenen vier Wänden schöner<br />

<strong>und</strong> einfacher zu machen. Mit 232 Geschäften in vier Ländern<br />

<strong>und</strong> 5.000 Mitarbeitern erwirtschaftet das Unternehmen circa<br />

800 Millionen Euro Umsatz pro Jahr.<br />

Durch wachsende Strukturen <strong>und</strong> ein immer breiter werdendes,<br />

in Gewicht <strong>und</strong> Größe stark variierendes Produktportfolio<br />

stieß die Intralogistik am Standort Insjön an ihre Grenzen. Diese<br />

Bestandsanlage mit Blick auf die Qualität, den Durchsatz, die<br />

Effizienz <strong>und</strong> eventuelle Lastschwankungen zu optimieren <strong>und</strong><br />

automatisieren, war das Ziel von Clas Ohlson. Doch das war nur<br />

ein Aspekt, bei dem die Gebhardt Intralogistics Group ihre Expertise<br />

einbringen durfte. Ziel des ersten Projektabschnitts war die<br />

Implementierung eines Konsolidierungsbereichs für Aufträge,<br />

deren Bestellpositionen aus verschiedenen Bereichen des Distributionszentrums<br />

stammen, sowie die Anbindung an Deckelschließmaschine<br />

<strong>und</strong> Versandsorter. Die über lange Zeit gewachsene<br />

Anlagenstruktur sorgte dabei für weitere Herausforderungen.<br />

Viele Sonderlösungen mussten konstruiert <strong>und</strong> produziert<br />

werden. Im August 2020 erhielt Gebhardt den Zuschlag <strong>und</strong> bereits<br />

im Mai 2021 nahm Clas Ohlson die neuen Anlagenkomponenten<br />

in Betrieb. In weiteren Projektschritten sollen zukünftig<br />

auch die übrigen Lagerkomponenten modernisiert <strong>und</strong> automatisiert<br />

werden.<br />

01 Blick in den voll automatisierten Konsolidierungsbereich<br />

02 Die Kartons durchlaufen die Verschließmaschinen, werden<br />

verschlossen <strong>und</strong> automatisiert gelabelt, bevor sie zur Sortieranlage<br />

gelangen<br />

03+04 Der SML-Sorter mit seinen 14 Rutschen sortiert Pakete der<br />

Größe S, M <strong>und</strong> L. Von Mitarbeitern auf Europaletten gestapelt,<br />

gelangen die Kartons von dort zum Warenausgang<br />

Mats Bergmann, Project Manager bei Clas Ohlson, erinnert sich<br />

an die Anfänge: „Die Zusammenarbeit mit Gebhardt war eng <strong>und</strong><br />

professionell. Die Arbeitsweise, das Know-how, die Lösungsansätze<br />

<strong>und</strong> die Verlässlichkeit haben uns stets überzeugt <strong>und</strong><br />

wir konnten zu jedem Zeitpunkt sicher sein, mit Gebhardt das<br />

Projekt in der vorgesehenen Zeit umsetzen zu können.“<br />

KONSOLIDIERUNG VON KARTONS<br />

UNTERSCHIEDLICHER GRÖSSE<br />

Die realisierten Anlagenkomponenten befinden sich im Erd- <strong>und</strong><br />

Obergeschoss des bestehenden Distributionszentrums in Insjön.<br />

Insgesamt hat Gebhardt für die Konsolidierung Sorter, verbindende<br />

Fördertechnik <strong>und</strong> Arbeitsplätze geliefert <strong>und</strong> für die Einbindung<br />

der Deckelschließmaschinen <strong>und</strong> verschiedener Steuerungskomponenten<br />

gesorgt.<br />

Im Obergeschoss wurde der Konsolidierungssorter realisiert.<br />

Produkte verschiedener Aufträge gelangen aus dem Automatischen<br />

Kleinteilelager (AKL) <strong>und</strong> dem Hochregallager in den Konsolidierungsbereich<br />

<strong>und</strong> werden zusammengeführt. Am Konsolidierungssorter<br />

arbeiten acht Mitarbeiter an insgesamt 32 Rutschen,<br />

wobei sie über vier Schubwagen Zugang zu allen Rutschen<br />

haben. 1.800 Kartons der Größen S (400 × 300 × 250 mm), M<br />

(520 × 380 × 400 mm) <strong>und</strong> L (800 × 600 × 550 mm) werden hier<br />

pro St<strong>und</strong>e bearbeitet. Von dort transportiert die Förderanlage die<br />

gepackten Kartons zum Versand <strong>und</strong> dient sie über verschiedene<br />

Ausschleusungslinien der Packmaschine <strong>und</strong> der Größe entsprechenden<br />

Deckelverschließmaschinen an. Pakete der Größe L sind<br />

besonders zerbrechliche Produkte oder als Gefahrgut definiert<br />

<strong>und</strong> werden entsprechend gesondert verpackt <strong>und</strong> transportiert.<br />

FÜR JEDE GRÖSSE DER RICHTIGE SORTER<br />

Die fertigen Kartons gelangen über einen Bandförderer aus dem<br />

Ober- ins Erdgeschoss. Hier werden die Kartons nach dem Verschließen<br />

über Sensoren gescannt <strong>und</strong> kontrolliert. Bei Abweichungen<br />

werden sie einer Ausschleusungsstation zugeführt, wo<br />

sie manuell kontrolliert <strong>und</strong> umgepackt werden. Je nach Paketgröße<br />

übernimmt der XS- oder SML-Verpackungssorter die weitere<br />

Verteilung der Kartons an die richtigen Endstellen. Pakete<br />

der Größe 270 × 180 × 130 mm werden über den XS-Sorter sortiert.<br />

Vier Mitarbeiter stehen auf der einen Seite <strong>und</strong> setzen die<br />

Pakete auf Paletten ab, von wo sie zum Warenausgang transportiert<br />

werden. Auf der anderen Seite fallen die Kartons direkt in<br />

dafür vorgesehene Gitterboxen. Eine Leuchte informiert das Personal<br />

über eine volle Gitterbox. Insgesamt können 1.200 Einheiten<br />

pro St<strong>und</strong>e abgefertigt <strong>und</strong> zum Warenausgang transportiert<br />

werden. Für Pakete der Größe S, M <strong>und</strong> L realisiert der Sorter einen<br />

Durchsatz von 1.800 Kartons pro St<strong>und</strong>e. Insgesamt 14 Mitarbeiter<br />

nehmen die Pakete auf <strong>und</strong> legen sie auf Europaletten, von<br />

wo der Weitertransport zum Warenausgang stattfindet.<br />

Mit der realisierten Lösung hat Clas Ohlson ein effektives <strong>und</strong><br />

skalierbares System erhalten, womit das Unternehmen in der Lage<br />

ist, die steigenden E-Commerce-Aufträge zu bewältigen. Um<br />

Durchsatz <strong>und</strong> Effizienz zu erhöhen <strong>und</strong> dauerhaft zu sichern,<br />

werden bereits weitere Anlagenkomponenten gemeinsam mit<br />

Gebhardt geplant, um letztendlich ein vollumfänglich automatisiertes<br />

Distributionszentrum zu realisieren.<br />

Fotos: Gebhardt Intralogistics Group<br />

www.gebhardt-group.com<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/01-02 19


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

VITACUBE STELLT TERMINGERECHTE WARENAUSLIEFERUNG SICHER<br />

MIT DIGITALER INTRALOGISTIK<br />

IN DIE ZUKUNFT<br />

Seit das neue Hochregallager beim Unternehmen Vitakraft<br />

in Betrieb genommen wurde, gehören Produktions- <strong>und</strong><br />

Lagerengpässe der Vergangenheit an. Durch den neuen<br />

VitaCube wurde die Lagerkapazität auf 44.000 Paletten<br />

erweitert. 25 Shuttle flitzen in 3,30 Metern Höhe auf<br />

einer 475 Meter langen Elektrobodenbahn durch<br />

verschiedene Gebäudeteile <strong>und</strong> schaffen die<br />

Voraussetzungen für einen sicheren,<br />

schnellen <strong>und</strong> vollautomatischen<br />

Warentransport.<br />

01 Umfangreiche Palettenfördertechnik verbindet<br />

die einzelnen Stationen im VitaCube-Lager<br />

02 Im Stretchwickler werden jeweils zwei Europaletten zu<br />

einer Transporteinheit fest miteinander verb<strong>und</strong>en<br />

03 Per Senkrechtförderer wechseln die<br />

Transporteinheiten die Materialflussebene<br />

04 Mithilfe einer Elektrobodenbahn gelangen<br />

die Transporteinheiten an ihren Bestimmungsort<br />

Vor mehr als 180 Jahren wurde das Unternehmen Vitakraft<br />

gegründet. Aus der damaligen Futtermittelhandlung<br />

entwickelte sich einer der erfolgreichsten Konzerne<br />

für Heimtierfutter <strong>und</strong> Artikel für die Haltung <strong>und</strong> Pflege<br />

von Heimtieren.<br />

Der Markt des Heimtierbedarfs ist in den vergangenen Jahren<br />

durch ein weltweit kontinuierliches Wachstum gekennzeichnet.<br />

Diese Marktentwicklung stellte Vitakraft jedoch auch vor neue<br />

Herausforderungen: Durch die immer höhere Produktionsmenge<br />

wurden die Produktions- <strong>und</strong> Lagerkapazitäten immer knapper<br />

<strong>und</strong> damit die termingerechte Erfüllung aller Verträge mit den<br />

Handelspartnern immer schwieriger.<br />

Zunächst setzte das Unternehmen auf dezentrale Lager, was jedoch<br />

zu Lasten der Effizienz ging. Demzufolge fiel im Jahr 2018<br />

die Entscheidung, alle Waren wieder am Standort Achim/Bremer<br />

Kreuz zu bevorraten. Außerdem sollte eine ausgefeilte Intralogistik<br />

dafür sorgen, dass sich Rohmaterial <strong>und</strong> auch fertige Produkte<br />

vollautomatisch ein- <strong>und</strong> auslagern lassen.<br />

Um dieses Ziel zu erreichen, wurde die Planung für ein vollautomatisches<br />

Paletten-Hochregallager mit hoher Kapazität begonnen.<br />

Das Lager sollte sich durch Energieeffizienz, Nachhaltigkeit<br />

<strong>und</strong> Flexibilität auszeichnen. Zudem sollten die intralogistischen<br />

Prozesse digitalisiert werden. Mit diesen Anforderungen trat<br />

Vitakraft an die MFI GmbH, ein Unternehmen der internationalen<br />

Automatisierungsplattform Scio Automation, heran.<br />

Das Unternehmen mit Sitz im baden-württembergischen Benningen<br />

ist Experte für intralogistische Prozesse in der Nahrungsmittelverarbeitung<br />

<strong>und</strong> damit auch für Tiernahrung prädestiniert.<br />

Wie Abraham Aslanidis, MFI Vertriebsleiter, erklärt, war<br />

diese Branchenerfahrung der entscheidende Faktor. „Wir verfügen<br />

mit unseren Produkten <strong>und</strong> unserem Service im Bereich Automatisierung<br />

für die Lebensmittelbranche über eine 28-jährige<br />

Expertise. Da wir bereits mehrere Projekte für die Firma Tiernahrung<br />

Deurer, einem Mehrheitsgesellschafter bei Vitakraft, durchgeführt<br />

haben, kennt man dort unsere Leistungsfähigkeit.“<br />

Als Generalunternehmer für die komplette Logistik war MFI für<br />

alle Phasen der Auftragsabwicklung verantwortlich: angefangen<br />

bei der Beratung über die Planung, Produktion, Lieferung <strong>und</strong><br />

Montage bis hin zur Inbetriebnahme. Auch die Steuerung <strong>und</strong> IT<br />

wurde vom Intralogistik-Experten bereitgestellt.<br />

Nach eineinhalb Jahren Bauzeit folgte Ende 2021 die Inbetriebnahme.<br />

Das Ergebnis ist ein innovatives <strong>und</strong> zukunftsorientiertes<br />

Logistikzentrum. Im Rahmen des Projekts hat das Unternehmen<br />

MFI sein bisher höchstes Hochregallager realisiert.<br />

37 m hoch ist der VitaCube – so hoch wie die Besucherplattform<br />

Plaza der Hamburger Elbphilharmonie. Ein beeindruckender<br />

Vergleich, der sich auch für die Gr<strong>und</strong>fläche des Hochregallagers<br />

fortsetzen lässt. Denn diese ist mit 4.000 m2 fast so groß, wie<br />

ein Fußballfeld.<br />

HIGHTECH VOM WARENEIN- BIS ZUM -AUSGANG<br />

Für das erwartete Wachstum der kommenden Jahre stehen auf<br />

dieser Gr<strong>und</strong>fläche nun 44.000 zusätzliche Palettenstellplätze zur<br />

Verfügung. Außerdem sorgt die smarte Palettenfördertechnik von<br />

MFI dafür, dass jedes benötigte Produkt blitzschnell an seinen<br />

Bestimmungsort gelangt.<br />

Alle Produkte, die im Logistikzentrum angeliefert werden, werden<br />

automatisch mit einem RFID-Tag versehen. Ein Palettendoppler<br />

stapelt jeweils zwei Paletten, die im Stretcher (Stretchwickler)<br />

fest miteinander verb<strong>und</strong>en werden. Ein Senkrechtförderer<br />

platziert den entstandenen Stapel auf einem Verfahrwagen.<br />

25 dieser Shuttle bringen die Produkte mit einer Geschwindigkeit<br />

von 2 m/s über das Schienennetz einer Elektrobodenbahn zu ihrem<br />

Bestimmungsort.<br />

Eine Verteilung auf fünf Gassen ermöglicht 230 Ein- <strong>und</strong> Auslagerungen<br />

pro St<strong>und</strong>e. Und das alles vollautomatisch <strong>und</strong> unter<br />

voller Kontrolle. Denn von seinem Leitstand aus hat der verantwortliche<br />

Mitarbeiter den ganzen Förderprozess im Blick: Mithilfe<br />

der von MFI entwickelten flexiblen Lagermanagementsoftware<br />

EDY, die an das SAP-System von Vitakraft angeb<strong>und</strong>en wurde<br />

<strong>und</strong> alle Prozessschritte digital miteinander verknüpft.<br />

Eine Herausforderung bestand darin, eine Brücke zwischen<br />

dem VitaCube <strong>und</strong> dem bereits bestehenden Gebäude zu schlagen.<br />

Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Denn diese beiden<br />

Bereiche werden nun durch eine 40 m lange, freischwebende<br />

20 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/01-02 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


01<br />

02<br />

Brücke verb<strong>und</strong>en. Zahlreiche Gebäude <strong>und</strong> bestehende Schienensysteme<br />

wurden so an den Neubau angeb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> somit<br />

die Flexibilität weiter gesteigert.<br />

Aus dem VitaCube-Lager werden die Waren entweder per<br />

Kommissionierung oder über zehn Auslagerbahnen direkt an die<br />

Handelspartner geliefert.<br />

MITHILFE VON MFI FIT FÜR DIE ZUKUNFT<br />

Mit dem neuen, vollautomatisierten <strong>und</strong> digital vernetzten Hochregallager<br />

ist die Lagerlogistik von Vitakraft bestens für die Zukunft<br />

gerüstet. Durch den VitaCube wurden alle Außenlager <strong>und</strong><br />

der Werkverkehr zu diesen überflüssig. „Circa 12.000 Liter Diesel<br />

sparen wir nun pro Jahr ein“, erklärt Dieter Meyer, Sprecher von<br />

Vitakraft. „Dadurch leisten wir unseren Beitrag zur CO 2<br />

-Reduzierung.<br />

Gleichzeitig erleichtern wir unseren Mitarbeitern die Arbeitsprozesse.“<br />

Seit der Inbetriebnahme ist der VitaCube das logistische Herzstück<br />

der internationalen Vertriebsgesellschaften von Vitakraft.<br />

Alle bestellten Waren werden seitdem wieder termingerecht ausgeliefert,<br />

wovon alle Vitakraft-Märkte weltweit profitieren.<br />

Fotos: MFI<br />

www.mfi-innovations.com<br />

03<br />

04<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/01-02 21


PERSPEKTIVEN<br />

UMFRAGE FÖRDERT ERFOLGSFAKTOREN IM LAGER ZU TAGE<br />

MIT WEARABLE TECH ZU<br />

MEHR PRODUKTIVITÄT<br />

Lager müssen profitabler werden. Zwei Dinge<br />

helfen dabei: die richtigen Wearable-Tools zur<br />

Datenerfassung, <strong>und</strong> Mitarbeiter, die diesen<br />

Tools vertrauen. Zu diesem Schluss kommt eine<br />

Umfrage von ProGlove. Noch etwas braucht es:<br />

Ein Management, das seinen Mitarbeitern<br />

vertraut, statt ausschließlich auf<br />

Unternehmensberater zu setzen.<br />

Wenn Unternehmen wissen wollen, wie sie die Effizienz<br />

in ihren Prozessen steigern können, fragen sie<br />

häufig Unternehmensberater. In der Lagerlogistik<br />

sieht das dann so aus: Das Beratungsunternehmen<br />

schickt Experten mit Papier <strong>und</strong> Bleistift in den Betrieb des K<strong>und</strong>en.<br />

Dort laufen sie neben den Lagermitarbeitern her <strong>und</strong> notieren<br />

(vermeintlich) jeden Arbeitsschritt. Wochen später erhalten<br />

die Verantwortlichen dann einen Bericht, der anhand dieser<br />

Stichproben niemals alle Feinheiten der Prozesse erfassen kann.<br />

Außerdem wissen Psychologen, dass Menschen ihr Verhalten<br />

verändern, wenn sie beobachtet werden. Die Umsetzungsquote<br />

solcher Aktionen ist daher zurecht bescheiden: Nur neun Prozent<br />

der Unternehmen setzen die Empfehlungen der Berater vollständig<br />

um. Diese Zahl stammt aus der Umfrage „Produktivität im Lager“<br />

im Auftrag von ProGlove. Dabei wurden mehr als 800 Lagermitarbeiter<br />

<strong>und</strong> deren Vorgesetzte in Deutschland, der Schweiz,<br />

Österreich sowie Großbritannien <strong>und</strong> den USA befragt.<br />

BOTTOM-UP-SICHT SOLLTE<br />

TOP-DOWN-PERSPEKTIVE ERGÄNZEN<br />

Nur neun Prozent? Da drängt sich beinahe zwangsläufig die Frage<br />

auf, ob man sich das Geld für die teuren Berater auch hätte<br />

sparen können. Zumal es viel einfacher <strong>und</strong> zielführender gehen<br />

kann. Wenn man nämlich die eigenen Mitarbeiter fragt. Die wissen<br />

schließlich besser als jeder andere im Unternehmen, wo es in<br />

den Prozessen hapert, an denen sie unmittelbar beteiligt sind.<br />

Dazu passt ein weiterer Bef<strong>und</strong> aus der besagten Studie: Die richtigen<br />

Mitarbeiter seien essenziell für die Aufrechterhaltung <strong>und</strong><br />

01<br />

Probleme bei der Kommissionierung<br />

22 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/01-02 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PERSPEKTIVEN<br />

<br />

Steigerung der Produktivität, sagt die<br />

Mehrheit der Befragten. Auf Platz zwei<br />

landet die Verbesserung von Prozessen<br />

<strong>und</strong> Arbeitsabläufen. Die Optimierung<br />

von Raum <strong>und</strong> Layout des Lagers wird an<br />

dritter Stelle genannt.<br />

Aber wo bekomme ich in Zeiten des<br />

Fachkräftemangels die „richtigen Mitarbeiter“<br />

her, werden sich manche Unternehmer<br />

fragen. Schnelle Lösungen gibt<br />

es nicht, Antworten dagegen schon.<br />

Denn die richtigen Mitarbeiter sind im<br />

Gr<strong>und</strong>e ja schon da. Frag Deine Leute,<br />

bevor Du dich ausschließlich auf externe<br />

Berater verlässt, lautet die Devise. Es<br />

braucht eine Bottom-Up-Sicht, die die<br />

Top-Down-Perspektive ergänzt. Das gilt<br />

vor allem auch für die Datengr<strong>und</strong>lage.<br />

ERP- oder Warehouse-Management-Systeme<br />

bilden zwar den Soll-Zustand ab<br />

<strong>und</strong> sind daher unverzichtbar. Was die<br />

Mitarbeiter aber konkret ausbremst oder<br />

beflügelt – dazu sagen diese Systeme wenig.<br />

Auch zu etwaigen Best-Practices<br />

lässt sich auf dieser Datenbasis vergleichsweise<br />

wenig sagen.<br />

02<br />

Bessere Entlohnung, Schulungen <strong>und</strong> Daten –<br />

das sind die Wünsche der Lagerarbeiter<br />

AUF DIE WAHL DER RICHTIGEN<br />

TOOLS KOMMT ES AN<br />

WEARABLE TECH<br />

STEIGERT UNMITTELBAR DIE<br />

MITARBEITERZUFRIEDENHEIT<br />

Von Technologie war bisher noch nicht die Rede. Die ist aber<br />

wichtig, denn geeignete Tools helfen, Effizienzhemmnisse in den<br />

Prozessen zu entdecken. Zudem erleichtern sie die physische Arbeit.<br />

Es kommt allerdings auf die richtige Technologie an. Im<br />

Schnitt 32 Kommissionierfehler pro Woche <strong>und</strong> Station beklagen<br />

die Befragten, der häufigste Fehler seien Artikel in falschen<br />

Behältern. Eine Technologie muss also helfen, diese Fehler zu reduzieren<br />

<strong>und</strong> Ineffizienzen bei Artikelstandorten sowie Entfernungen<br />

<strong>und</strong> Zeiten zwischen den Entnahmen aufzuzeigen. Entscheidend<br />

aber ist, dass die Technologie von den Mitarbeitern<br />

akzeptiert wird. Dies trifft zum Beispiel auf Wearable-Scanning-<br />

Lösungen zu. Der Mitarbeiter trägt dabei einen Handschuh oder<br />

eine Manschette mit einem Scanner. 54 Prozent der Befragten<br />

wünschen sich darüber hinaus umfassende Scandaten in Echtzeit,<br />

die auch Scanfehler aufzeigen.<br />

Ineffiziente Prozesse, ungünstige Artikelstandorte <strong>und</strong> wiederkehrende<br />

Fehler bei der Kommissionierung lassen sich mithilfe<br />

solcher Daten schnell entdecken. Erfahrungen bei K<strong>und</strong>en zeigen,<br />

dass ProGlove bis zu sechs Sek<strong>und</strong>en pro Scan einspart. Das<br />

klingt wenig, summiert sich aber in großen Lagern mit zigtausenden<br />

Warenbewegungen pro Tag auf stattliche Zeiteinsparungen,<br />

erst recht, wenn dabei auch die Anzahl der Kommissionierfehler<br />

abnimmt. Die Effizienz steigt um bis zu 20 Prozent, berichten<br />

ProGlove-K<strong>und</strong>en.<br />

Darüber hinaus tragen Wearable-Tools zu einer Verringerung<br />

der physischen <strong>und</strong> psychischen Belastung der Mitarbeiter bei.<br />

Tatsächlich nannten 43 Prozent der Befragten der Studie Erschöpfung,<br />

Müdigkeit <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>heitliche Beschwerden als<br />

ständige Begleiter ihrer Arbeit <strong>und</strong> als Hindernis für weitere Effizienzsteigerungen.<br />

Für die Unternehmen ist das alarmierend,<br />

weil sie es ohnehin schon schwer haben, qualifizierte Mitarbeiter<br />

für die Tätigkeiten im Lager zu finden. Umso wichtiger ist es, die<br />

Mitarbeiter, die man hat, so gut wie möglich zu unterstützen <strong>und</strong><br />

deren Ges<strong>und</strong>heit zu erhalten. Auch hier kann Wearable Tech<br />

helfen. Sie spart unnötige Laufwege <strong>und</strong> verringert unnötige Tätigkeiten.<br />

Und sie reduziert die Fehlerquote <strong>und</strong> damit den Frust<br />

der Mitarbeiter, die nicht schon wieder zum x-ten Mal zu einem<br />

anderen Regal laufen müssen, weil der angegebene Lagerplatz<br />

nicht gestimmt hat. Wearable Tech steigert unmittelbar die Mitarbeiterzufriedenheit.<br />

Die Sorge des Managements, das Personal<br />

könnte die Technologie ablehnen, nur weil sie neu ist, hat sich in<br />

vielen Projekten als unbegründet erwiesen. Die Mitarbeiter spüren<br />

sofort eine konkrete Entlastung.<br />

Falls Sie sich fragen, wozu das alles gut sein soll: Ultrakurze<br />

Pick-Zeiten, flexible Kommissionierung, geringe Fehlerquoten,<br />

minimale Kosten sind unabdingbare Merkmale eines effizienten<br />

Lagers. Technologie macht das alles erst möglich, aber am Ende<br />

sind es doch Menschen, die Schachteln aus den Regalen holen<br />

<strong>und</strong> zu Versandeinheiten zusammenstellen.<br />

FAZIT<br />

Bei der Optimierung eines Lagers ist zweierlei wichtig. Erstens<br />

verlässliche Daten direkt vom Ort des Geschehens <strong>und</strong> zweitens<br />

ein Vertrauen der Mitarbeiter in diese Daten. Es ist nur natürlich,<br />

dass dieses Vertrauen dann am größten ist, wenn die Mitarbeiter<br />

die Daten selbst erzeugen. Der Rat an das Management lautet daher:<br />

Top-Down-Ansätze sind nur die halbe Miete. Um die wahre<br />

<strong>und</strong> vor allen Dingen auch vollständige Geschichte der Lagerhallen<br />

erzählen zu können, braucht es auch die Bottom-Up-Sicht –<br />

die Perspektive der Mitarbeiter. Kommen dazu noch die richtigen<br />

Tools <strong>und</strong> Software-Lösungen zum Einsatz, stellt sich der Produktivitätsschub<br />

fürs Lager fast von allein ein.<br />

Grafiken: ProGlove<br />

www.proglove.com/de/produktivitat-im-lager-umfrage<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/01-02 23


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

GROSSBEHÄLTER OPTIMIEREN KOMPONENTEN-BEREITSTELLUNG IN DER FERTIGUNG<br />

KONSEQUENT VERFÜGBAR<br />

Ein Hersteller von Landtechnik entwickelt, fertigt<br />

<strong>und</strong> testet Maschinen für die Futterernte <strong>und</strong> die<br />

Vorsatzgeräte seiner Feldhächsler. Die Produktion<br />

findet parallel an verschiedenen Montagelinien<br />

im Mix statt. Aufgr<strong>und</strong> zunehmender<br />

Teilevarianz wurde der Platz für die direkte<br />

Komponentenbereitstellung immer knapper. Um<br />

dieser Herausforderung zu begegnen, setzt der<br />

Landmaschinenhersteller auf Großraumbehälter.<br />

Im Produktionswerk am Standort Bad Saulgau fertigt die Claas<br />

Saulgau GmbH Futtererntemaschinen sowie Vorsatzgeräte<br />

<strong>und</strong> Aggregate für Feldhäcksler vom Typ Jaguar an sieben parallel<br />

betriebenen Montagelinien. Da die Lagerkapazitäten am<br />

Standort begrenzt sind, werden die einzelnen Bauteile für die<br />

Montage direkt an der Linie am jeweiligen Arbeitsplatz bereitgestellt.<br />

Nur ein kleines Pufferlager steht zwischen Wareneingang<br />

<strong>und</strong> Montagebereich zur Verfügung.<br />

Im Laufe der Jahre hat der Hersteller sein Portfolio kontinuierlich<br />

um weitere Typen innerhalb der Produktgruppen ausgebaut.<br />

Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> nahm auch die Varianz der zur Produktmontage<br />

benötigten Einzelteile zu. Mit der Folge, dass auch der<br />

Platz für die Materialbereitstellung an den Montagelinien knapper<br />

wurde. „Wir fertigen nach Auftrag <strong>und</strong> produzieren im Mix.<br />

Zur Montage jedes unserer Produkte werden jeweils bestimmte<br />

Teile benötigt, die wir an der Linie nach fünf verschiedenen Ver-<br />

24 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/01-02 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

<br />

sorgungsklassen passend bereitstellen“, so Jürgen Stauber, Logistikleiter<br />

bei Claas Saulgau. Im Bereich der Großladungsträger –<br />

Euro-Behälter 1.200 × 800 mm – geschehe die Bereitstellung im<br />

Ein-Behältersystem.<br />

Die Komponenten werden über einen vorgelagerten Montageübergabepuffer<br />

an die Montagelinien zum jeweiligen Arbeitsplatz<br />

gebracht, wo sie anschließend griffbereit zur Verfügung stehen.<br />

Mithilfe von Algorithmen werden diese Bauteile in den<br />

Übergabepuffer gepusht <strong>und</strong> von dort über Abruf an die Linien<br />

gezogen. Stauber: „Auch hier ging uns der Lagerplatz aus, da<br />

neue Produktgruppen hinzukamen <strong>und</strong> die Teilevarianz entsprechend<br />

zunahm. Daher haben wir nach einer kostengünstigen<br />

Lösung gesucht, um mehr Teile an den Linien bereitstellen zu<br />

können. Auf einer Fachmesse für Intralogistik sind wir schließlich<br />

auf den Großbehälter Typ SL 86 von Bito-Lagertechnik aufmerksam<br />

geworden.“<br />

01<br />

Mithilfe der aufklapp- <strong>und</strong> stapelbaren SL-86-Behälter lassen sich die<br />

Prozesse an den Montagelinien platzsparender <strong>und</strong> effizienter<br />

gestalten<br />

Seitdem kommen beim Landmaschinenhersteller zusätzlich zu<br />

herkömmlichen Großladungsträger wie Gitterboxen oder Europaletten<br />

die Großbehälter von Bito, Meisenheim, zum Einsatz.<br />

Die SL 86 haben mit 800 × 600 mm Halbpalettenmaß, sodass jeweils<br />

zwei Behälter auf der Fläche einer Gitterbox Platz finden,<br />

was die die Lagerkapazität für Komponenten unterschiedlicher<br />

Ausführung an der Montagelinie verdoppelt. Darüber hinaus<br />

sind die Ladungsträger stapelbar.<br />

EIN ROBUSTES RAUMWUNDER<br />

Maßgeblich für die Beschaffungsentscheidung zugunsten der<br />

SL-Boxen von Bito-Lagertechnik war neben der Behälterabmessung<br />

auch das Innenvolumen. Die Behälter erlauben die Lagerung<br />

einer größeren Marge an verschiedenen Bauteilen wie es<br />

EIN GROSSES INNENVOLUMEN<br />

BEI KLEINER STELLFLÄCHE<br />

MACHEN DIE SL 86 EFFIZIENT<br />

bis dato auf gleicher Fläche möglich war. Stauber: „Da der Platzbedarf<br />

an den Montagelinien aufgr<strong>und</strong> der zunehmenden Teilevarianz<br />

immer größer wurde, wäre uns ohne die SL 86 nur die<br />

kostenintensive bauliche Erweiterung des Montagelinienbereichs<br />

geblieben.“<br />

Neben dem „Raumvorteil“ überzeugen die Lagerboxen auch<br />

durch ihre Robustheit. Für schwere Lasten ausgelegt, sind sie<br />

problemlos für die bis zu 500 kg schweren Komponenten aus der<br />

Eigenfertigung respektive Kaufteile einsetzbar. Darüber hinaus<br />

lassen sich die Behälter an der Stirnseite aufklappen, sodass die<br />

Montagearbeiter komfortabel auf alle Teile, gleich welcher Größe,<br />

zugreifen können.<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/01-02 25


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

02<br />

03<br />

02 Die Traversenhöhe der Regalebenen wurde an die Abmessungen<br />

der Behälter angepasst. Die Behälter werden per Stapler entnommen<br />

03 In den aus hochwertigem Kunststoff gefertigten Behältern lassen<br />

sich die Bauteile gut geschützt lagern <strong>und</strong> transportieren<br />

SAUBER UND GUT GESCHÜTZT<br />

Aufgr<strong>und</strong> des hochwertigen Kunststoffs lassen sich die Bito-Behälter<br />

problemlos reinigen. Die empfindlichen <strong>und</strong> teils lackierten<br />

Stahlteile sind bei Lagerung <strong>und</strong> Transport durch die robusten,<br />

geschlossenen Kunststoffwände gut geschützt, stehen nicht<br />

hervor <strong>und</strong> können nicht herausfallen. Umstände, die sich bei<br />

der Verwendung von Gitterboxen nicht immer vermeiden lassen.<br />

Die Großbehälter lassen sich mit einem Deckel verschließen, was<br />

die Sicherheit bei Lagerung <strong>und</strong> Transport zusätzlich erhöht.<br />

KONTINUIERLICHER MATERIALFLUSS<br />

SICHERGESTELLT<br />

Claas Saulgau hat etwa 4.000 SL 86 im Einsatz, die somit zu einem<br />

maßgeblichen Ladungsträger im ganzen Transportverkehr im<br />

Werk in Bad Saulgau geworden sind. „Der Warenfluss wird ausschließlich<br />

über Behälter gesteuert. Aus diesem Gr<strong>und</strong> haben wir<br />

die Transportprozesse sowie die Lagerung auf den SL 86 ausgerichtet<br />

<strong>und</strong> auch die Zulieferung darauf optimiert <strong>und</strong> anpassen<br />

lassen“, so Stauber. Die Bestellung der Komponenten bei den Lieferanten<br />

finde bedarfsbezogen in kompletten Behältermengen<br />

statt. Dazu übermittle man im Vorfeld die Packvorschriften an die<br />

Lieferanten.<br />

Stauber: „Wir stellen den Lieferanten die leeren Behälter zur<br />

Verfügung, damit diese die Bauteile <strong>und</strong> Materialien direkt in die<br />

Großraumbox kommissionieren können <strong>und</strong> fertig bestückt anliefern.<br />

Angeliefert wird dabei je nach Ware im Tages-, Zwei-Tages-<br />

oder Wochen-Rhythmus. Das Saulgauer Werk wird in der<br />

Summe mit bis zu 100 Lkw am Tag beliefert.“<br />

Die leeren Behälter werden auf Europaletten gestapelt <strong>und</strong><br />

zum Lieferanten transportiert, sodass die Boxen permanent zwischen<br />

dem Werk Saulgau <strong>und</strong> den Lieferanten zirkulieren. So ist<br />

für die Lagerung der Leerbehälter nur wenig Platz notwendig.<br />

LAGER AN GROSSBEHÄLTER ANGEPASST<br />

Die SL-86-Behälter werden gemischt mit Gitterboxen <strong>und</strong> halbhohen<br />

Gitterboxen in einem Schmalganglager bevorratet. Hieraus<br />

werden die Bauteile ebenfalls digital <strong>und</strong> elektronisch<br />

angefordert, per Stapler entnommen, um anschließend an die<br />

Montaglinien geliefert zu werden. Gelagert wird nach dem Prinzip<br />

der „chaotischen Lagerhaltung“, so lässt sich der vorhandene<br />

Lagerplatz bestmöglich nutzen. Damit die SL-86-Behälter in die<br />

Regale passen, wurde die Traversenhöhe der Regalebenen an die<br />

Höhe der Behälter angepasst.<br />

Stauber: „Ein maßgeblicher Faktor für die effiziente Lagerung<br />

ist, dass sich die SL-86-Behälter in voller Breite nach vorne hin<br />

öffnen lassen. Dadurch ist nicht nur die Entnahme der ganzen<br />

Box, sondern auch der Zugriff auf die Ware selbst in unserem eng<br />

angelegten GLT-Lager problemlos möglich. Auch das war ein Beschaffungskriterium.“<br />

Fotos: Patric Dressel, Bito Lagertechnik<br />

www.bito.com<br />

26 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/01-02 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


MARKTPLATZ<br />

<br />

ZERO-EMISSION-PORTFOLIO UM<br />

E-TELESKOPLADER ERGÄNZT<br />

Der elektrische Teleskoplader<br />

TH412e des Unternehmens<br />

Wacker Neuson ergänzt das<br />

Zero-Emission-Portfolio des<br />

Herstellers <strong>und</strong> ermöglicht durch<br />

seine kompakte Bauweise auch<br />

Arbeiten unter beengten Verhältnissen.<br />

Die ununterbrochene<br />

Laufzeit beträgt mit der Standard-<br />

Batterie bis zu 3,1 St<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />

mit der optionalen Batterie bis zu<br />

5,2 St<strong>und</strong>en. Der Teleskoplader<br />

verfügt über ein Batterie-Management-System, das die<br />

Lithium-Ionen-Batterie überwacht, ihre Effizienz <strong>und</strong> Sicherheit<br />

erhöht <strong>und</strong> zudem eine Tiefenentladung ausschließt. Die<br />

Ladeklappe am Heck der Maschine ist leicht zugänglich <strong>und</strong><br />

ermöglicht ein schnelles Laden.<br />

www.wackerneuson.com<br />

VERKÜRZTE BESCHLEUNIGUNGS- UND<br />

BREMSINTERVALLE<br />

Die bürstenlosen DC-Motoren <strong>und</strong><br />

Treiber für 24 VDC der BLH-Reihe<br />

aus dem Hause Oriental Motor<br />

sind mit einem gesteigerten Drehmoment<br />

verfügbar, sodass<br />

Beschleunigungs- <strong>und</strong> Abbremszeiten<br />

auch in vertikalen Anwendungen<br />

reduziert werden. Damit<br />

eignen sich die Motoren für<br />

Bandantriebe oder Fahrerlose<br />

Transportfahrzeuge (FTF). Sie sind mit Stirnradgetriebe,<br />

Flachgetriebe oder ohne Getriebe mit R<strong>und</strong>welle erhältlich <strong>und</strong><br />

mit Nennleistungen von 15, 30, 50 <strong>und</strong> 100 W verfügbar. Das<br />

Flanschmaß liegt zwischen 42 <strong>und</strong> 90 mm. Die optionale<br />

elektromagnetische Bremse empfiehlt sich, wenn bei einem<br />

eventuellen Stromausfall vertikal bewegte Lasten gehalten<br />

werden müssen.<br />

www.orientalmotor.de<br />

KRÄFTE SCHLUPFFREI ÜBERTRAGEN<br />

Mit dem Kettenantrieb Karakuri/LCA aus dem Lean-Production-Systembaukasten der item<br />

Industrietechnik GmbH lässt sich die mechanische Automatisierung von Abläufen, die auf der<br />

Schwerkraft beruhen, nicht nur über ein Seil realisieren. Die Stahlkette ermöglicht eine Kraftübertragung<br />

ohne Längung. Der Kettenantrieb besteht aus Komponenten, um Ketten mit<br />

Profilen zu verbinden, umzulenken oder die Kraft per Kettenrad zu übertragen.<br />

www.item24.com<br />

MANCHE DENKEN,<br />

RETOUREN SEIEN<br />

KOMPLIZIERT.<br />

WIR DENKEN<br />

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BADISCHE STAATSBRAUEREI ROTHAUS:<br />

PALETTENKENNZEICHNUNG NACH DEM „REINHEITSGEBOT“<br />

ÖKOLOGISCH UND ÖKONOMISCH<br />

STIMMT DIE BILANZ<br />

Im Südschwarzwald hat die Badische<br />

Staatsbrauerei Rothaus ihren Firmensitz. Seine<br />

hohe Verantwortung in Sachen Nachhaltigkeit<br />

zeigt das Unternehmen unter anderem durch die<br />

Nutzung von 100 Prozent regionalem Strom aus<br />

Wasserkraftanlagen, durch die Erzeugung von<br />

Solarthermie auf den Gebäudedächern – <strong>und</strong><br />

durch den Einsatz des Schnur-Etikettiersystems<br />

Logomatic 920 PSCK von Logopak, das eine<br />

Palettenkennzeichnung im Sinne des<br />

„Reinheitsgebots“ ermöglicht.<br />

Laut Reinheitsgebot soll in Deutschland zum Brauen von Bier<br />

nur Hopfen, Malz, Hefe <strong>und</strong> Wasser verwendet werden <strong>und</strong><br />

keine andere Zutaten. Übertragen auf die Kennzeichnungstechnik<br />

von Bierpaletten bedeutet dies, dass abfallvermeidende<br />

<strong>und</strong> umweltschonende Techniken <strong>und</strong> Materialien zum<br />

Einsatz kommen sollten – ohne „Zutaten“ wie Einweg-Kunststofffolien<br />

oder silikonbeschichtetes Trägerpapier. Ferner sollten die<br />

CO 2<br />

-Belastungen für die Umwelt gering sein. Für die Badische<br />

Staatsbrauerei Rothaus war es daher nur konsequent <strong>und</strong> logisch,<br />

sich mit dem Schnur-Etikettiersystem Logomatic 920 PSCK <strong>und</strong><br />

dem Einsatz von trägermaterialfreien Etiketten für eine durchgängig<br />

nachhaltige Eco-Labelling-Lösung zu entscheiden. Darüber<br />

hinaus erfüllt das System ökonomische Anforderungen an eine<br />

leistungsfähige <strong>und</strong> dem GS1-Standard entsprechende Palettenetikettierung.<br />

NACHHALTIGES WIRTSCHAFTEN FÜR<br />

DIE „ZÄPFLE-FAMILIE“<br />

Seit dem Jahr 1791 wird in Rothaus, einem Ortsteil von Grafenhausen<br />

im Hochschwarzwald, Bier gebraut. Ein Gr<strong>und</strong> für diesen<br />

Standort waren die ergiebigen natürlichen Wasservorkommen.<br />

Noch heute gewinnt die Badische Staatsbrauerei Rothaus ihr<br />

Brauwasser aus betriebseigenen Quellen. Im Jahr 1956 begann<br />

die Erfolgsgeschichte der „Zäpfle-Familie“ mit einem Bier Pilsener<br />

Brauart – dem Tannenzäpfle. Bis heute sind weitere Zäpfle-<br />

Bierspezialitäten hinzugekommen; einige davon auch alkoholfrei.<br />

In einer schönen Landschaft gelegen, einer lebenswerten<br />

Umwelt verpflichtet <strong>und</strong> sich der Bedeutung reinen Brauwassers<br />

für die Qualität der Biere bewusst, bemühte sich das Unternehmen<br />

schon zu einem Zeitpunkt nachhaltig zu wirtschaften, als<br />

der Umweltschutzgedanke noch lange kein Allgemeingut war<br />

<strong>und</strong> gesellschaftlich nur eine untergeordnete Bedeutung innehatte.<br />

Dafür stehen unter anderem neben den eingangs bereits<br />

genannten Themen auch die Einführung von Umwelt- <strong>und</strong> Ener-<br />

28 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/01-02 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

<br />

01<br />

01 + 02 Mit dem<br />

Schnur-Etikettiersystem<br />

Logomatic 920 PSCK hat sich<br />

die Badische Staatsbrauerei<br />

Rothaus für eine Kennzeichnungslösung<br />

entschieden,<br />

die die Prozessschritte<br />

Ladungssicherung <strong>und</strong><br />

Kennzeichnung<br />

vereint<br />

giemanagementsystemen sowie die Berücksichtigung<br />

von Energieeffizienz- <strong>und</strong> Nachhaltigkeitskriterien bei Investitionen<br />

in Produktionsanlagen <strong>und</strong> -prozesse. Das Schnur-<br />

Etikettiersystem Logomatic 920 PSCK in Verbindung mit dem<br />

Einsatz von Linerless-Etiketten, die ohne silikonbeschichtetes<br />

Etiketten-Trägerpapier auskommen, erfüllt den ökologischen<br />

Anforderungskatalog der Brauerei auf ideale Weise; zumal die<br />

Systemlösung eine Transportsicherung <strong>und</strong> Kennzeichnung beladener<br />

Paletten in einem Arbeitsgang ermöglicht.<br />

„ALLES PALETTI“ MIT DEM SCHNUR-<br />

ETIKETTIERER LOGOMATIC 920 PSCK<br />

Mit dem Schnur-Etikettiersystem Logomatic 920 PSCK hat sich<br />

die Brauerei für eine Kennzeichnungslösung entschieden, die<br />

zwei Prozessschritte in einem vereint. Sie sichert die mit Bierkästen<br />

beladenen Paletten mit einer aus recycelten Textilfasern hergestellten,<br />

wiederverwendbaren Sicherungsschnur. Gleichzeitig<br />

erzeugt die Lösung in Echtzeit pro Palette zwei Etiketten, mit allen<br />

wichtigen Informationen aus dem IT-System von Rothaus,<br />

zum Beispiel der Nummer der Versandeinheit (NVE), der Artikelnummer,<br />

der Chargen-ID <strong>und</strong> dem Mindesthaltbarkeitsdatum<br />

(MHD), <strong>und</strong> bringt sie an der Sicherungsschnur an. Dabei wird<br />

das Etikett so über die Schnur geklappt, dass die Klebeseiten gegeneinander<br />

haften. Im End-of-Line-Bereich der Palettieranlage<br />

werden so bis zu 85 Paletten pro St<strong>und</strong>e zweiseitig gekennzeichnet.<br />

Für den Druck <strong>und</strong> die Anbringung eines GS1-Etiketts werden<br />

nicht einmal zehn Sek<strong>und</strong>en benötigt. Die integrierte Höhenverstellung<br />

des Etikettiersystems mit einem Verfahrweg von<br />

300 mm ermöglicht es, die Schnur <strong>und</strong> die Etiketten variabel in<br />

der gewünschten Höhe an der Palette anzubringen.<br />

Um die Voraussetzungen für eine durchgängige Identifikationssicherheit<br />

entlang der Lieferkette von der Brauerei in den<br />

Handel zu schaffen, werden die Codes <strong>und</strong> Klarschriften direkt<br />

nach dem Drucken auf Lesbarkeit verifiziert. Im Fall eines „bad<br />

read“ wird sofort ein Ersatzetikett erzeugt. Jeder fehlerfreie Lesezyklus<br />

wird mit den applikations- oder branchenrelevanten Daten<br />

über die LogoSoft-Software in das IT-System zurückgemeldet.<br />

Für nicht vollständig beladene Paletten nutzt der Anwender den<br />

Modus für das Restpaletten-Handling des Schnur-Etikettiersystems.<br />

Der Anlagenbediener erfasst die Menge der Bierkästen auf<br />

der Palette über das Touch-Display, entnimmt die gespendeten<br />

Etiketten <strong>und</strong> bringt sie an der Sicherungsschnur an.<br />

LINERLESS-ETIKETTEN MAXIMIEREN<br />

NACHHALTIGKEIT<br />

Dem Wunsch nach einer ökologiegerechten Kennzeichnung von<br />

Paletten wird das Schnur-Etikettiersystem auf vielfältige Weise<br />

gerecht. So ersetzt die Sicherungsschnur aus wiederaufbereiteten<br />

Textilfasern häufig zur Ladungssicherung verwendete Stretchfolien.<br />

Der Verbrauch von Kunststoff wird vollständig eliminiert <strong>und</strong><br />

auch in der Kostenbilanz pro Palette schneidet die Schnur besser<br />

ab als die Folie. Darüber hinaus erleichtert das System die sofortige<br />

Mehrfachverwendbarkeit der Bierkästen: während das Abziehen<br />

von direkt auf dem Ladungsträger applizierten Etiketten<br />

oftmals unschöne <strong>und</strong> unhygienische Material- <strong>und</strong> Kleberreste<br />

hinterlässt, die aufwändig entfernt werden müssen, erzeugt das<br />

Schnur-Etikettiersystem keinerlei Rückstände.<br />

Noch mehr Nachhaltigkeit erreicht die Brauerei durch den Betrieb<br />

des Schnur-Etikettiersystems mit Linerless-Etiketten. Das<br />

Papier selbst ist FSC-zertifiziert <strong>und</strong> stammt somit aus verantwortungsbewusst<br />

bewirtschafteten Wäldern. Aufgr<strong>und</strong> ihrer<br />

Kaltsiegel-Beschichtung kommen diese Etiketten ohne silikonbeschichtetes<br />

Rückseitenmaterial aus. Dadurch entsteht kein Trägerpapier-Abfall.<br />

Ferner ermöglicht das Einsparen des Trägermaterials<br />

eine um 50 bis 60 Prozent höhere Lauflänge pro Etikettenrolle.<br />

Entsprechend seltener müssen die Rollen im Etikettiersystem<br />

gewechselt werden, was sich günstig auf die Anlagen- <strong>und</strong><br />

Prozessverfügbarkeit der End-of-Line-Palettieranlage auswirkt.<br />

Zudem braucht Rothaus für das erforderliche Etikettiervolumen<br />

weniger Etikettenrollen zu beschaffen. Dadurch wird im Lager<br />

weniger Stellfläche für das Verbrauchsmaterial benötigt. Bei der<br />

physischen Beschaffung von Linerless-Etiketten wird zudem pro<br />

Karton oder Palette mehr nutzbares Etikettenmaterial anstatt<br />

Trägermaterial transportiert. Dies spart Aufwand <strong>und</strong> CO 2<br />

-Emissionen<br />

in der Beschaffungs- <strong>und</strong> Nachschublogistik ein <strong>und</strong> verbessert<br />

den CO 2<br />

-Fußabdruck.<br />

Autor: Patrick Petersen-L<strong>und</strong>, Product Manager, Logopak Systeme GmbH &<br />

Co. KG, Hartenholm<br />

Fotos: Badische Staatsbrauerei Rothaus, Logopak Systeme<br />

www.logopak.de<br />

02<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/01-02 29


DIGITALER ZWILLING IM LAGER IN ECHTZEIT<br />

INDUKTIVES LADEN VERBESSERT<br />

ZUVERLÄSSIGKEIT<br />

Das Warehouse Execution System (WES) des<br />

Unternehmens IdentPro lokalisiert <strong>und</strong><br />

identifiziert Güter mithilfe von<br />

Bewegungsnachverfolgung manueller <strong>und</strong><br />

automatisierter Flurförderzeuge in Echtzeit. Um<br />

eine 24/7-Verfügbarkeit der Fahrzeuge<br />

sicherzustellen, kommen induktive Ladesysteme<br />

aus dem Hause Wiferion zum Einsatz.<br />

Die Softwarelösung des Unternehmen IdentPro aus Troisdorf<br />

automatisiert den Prozess zur Identifikation von<br />

Transportgütern <strong>und</strong> Lagerplätzen sowie die Überwachung<br />

der Erfüllung von Transportaufträgen. In vielen<br />

Lagern findet der Abgleich zwischen Lagersoftware <strong>und</strong> den<br />

durchgeführten Transporten über das Scannen von Barcodes<br />

oder andere manuelle Prozesse statt. Der manuelle Prozess ist jedoch<br />

fehleranfällig <strong>und</strong> die Transportbewegungen lassen sich<br />

nicht digitalisieren <strong>und</strong> auswerten. Das Resultat: Vielfach stimmt<br />

die in der Lagersoftware abgebildete Warenverfügbarkeit nicht<br />

mit der Realität überein. Mitarbeiter müssen Waren suchen, die<br />

aufgr<strong>und</strong> fehlerhafter oder vergessener Barcodescans nicht an<br />

den von der Lagersoftware genannten Stellplätzen stehen.<br />

DEN ÜBERBLICK BEHALTEN<br />

Hier setzt das Unternehmen mit seinem Warehouse Execution<br />

System an. Die Software ermöglicht in Echtzeit eine transparente,<br />

digitale Auswertung <strong>und</strong> Steuerung aller Lagerbewegungen.<br />

Dazu werden Flurförderzeuge mit einem IoT-Kit ausgestattet.<br />

Vorhandene Geräteflotten lassen sich so einfach digitalisieren.<br />

Die nachgerüsteten Stapler lokalisieren nicht nur sich selbst,<br />

sondern tracken auch alle relevanten Objekte <strong>und</strong> Bewegungen<br />

im Lager. Dabei spielt es keine Rolle, wo sich der Abstellort befindet.<br />

Einmal mit dem System bekanntgemachte Waren werden<br />

mithilfe von Laserlokalisierung automatisch identifiziert. Neben<br />

der Stand-alone-Variante kann das WES auch an ein Lagerverwaltungssystem<br />

angeschlossen <strong>und</strong> der exakte Standort der Güter<br />

ohne Barcodescan übermittelt werden. Die Software erstellt<br />

so einen digitalen Zwilling des Lagers. Damit ist auf einen Blick<br />

in Echtzeit erkennbar, wo sich alle Güter <strong>und</strong> Flurförderzeuge<br />

befinden oder wohin sie sich zurzeit bewegen. Aufgr<strong>und</strong> der Verknüpfung<br />

mit einem WMS oder ERP-System stimmen die Bestandsdaten<br />

immer zu 100 Prozent mit der realen Lagersituation<br />

überein.<br />

30 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/01-02 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

<br />

Die Energieversorgung geschieht<br />

automatisiert <strong>und</strong> wartungsfrei<br />

UNNÖTIGE FAHRTEN VERMEIDEN<br />

Da alle Lagerdaten gebündelt <strong>und</strong> ausgewertet werden, lässt sich<br />

die Prozesseffizienz steigern. Dies gilt zum Beispiel auch für die<br />

Flottennavigation. Das Warehouse Execution System ermittelt für<br />

jedes Flurförderzeug den besten Fahrweg <strong>und</strong> verteilt Aufträge<br />

so, dass keine Leerfahrten entstehen. Die Staplerfahrer bekommen<br />

alle relevanten Informationen auf einem Terminal angezeigt<br />

<strong>und</strong> müssen nur noch den Fahranweisungen folgen. Da nicht<br />

wertschöpfende Arbeiten entfallen, steigt die Produktivität um<br />

bis zu 30 Prozent.<br />

Neben manuellen Geräten lassen sich ferner autonome Transportroboter<br />

in das Warehouse Execution System integrieren.<br />

„Unsere AMR sind optionaler Bestandteil des WES, mit denen<br />

sich der Automatisierungs- <strong>und</strong> Effizienzgrad weiter steigern<br />

lässt“, so Marius Hoffmann, Senior Developer, R&D Robotics bei<br />

IdentPro.<br />

INDUKTIVE LADETECHNIK ALS PROBLEMLÖSER<br />

wir mehr Platz im Fahrzeug für andere Komponenten gewinnen.“<br />

Zudem ließe sich die Ladeplatte flexibel am Gerät anbringen.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der Ausführung als „Plug & Play“-Lösung könne man<br />

das Ladegerät passgenau in die autonomen Stapler einsetzen.<br />

Fotos: Wiferion<br />

www.identpro.de | www.wiferion.com<br />

DIE INDUKTIVE LADETECHNIK<br />

SCHAFFT DIE VORAUSETZUNGEN<br />

ZUM LADEN DER AMR IM PROZESS<br />

Um eine 24/7-Verfügbarkeit der Flurförderzeuge sicherzustellen,<br />

spielt die automatisierte Energieversorgung eine zentrale Rolle.<br />

„Bei der Weiterentwicklung unserer AMR war es uns wichtig, dass<br />

wir ein verlässliches Ladesystem haben. Herkömmliche Ladetechnologien<br />

mit Schleifkontakten haben uns dabei nicht überzeugt“,<br />

blickt Hoffmann zurück. Als Manko habe sich der Verschleiß<br />

der Ladekontakte herausgestellt. Hinzu sei gekommen,<br />

dass für einen sicheren Ladevorgang die automatisierten Stapler<br />

exakt positioniert werden müssten. Dies habe die Fehlerquote erhöht<br />

<strong>und</strong> sogar Kurzschlüsse wären möglich gewesen. „Uns war<br />

daher schnell klar, dass nur ein induktives Ladesystem in Frage<br />

kommt.“<br />

In den Fahrzeugen ist das Batterieschnellladesystem Etalink<br />

3000 integriert. Die induktive Ladetechnologie von Wiferion,<br />

Karlsruhe, ermöglicht es, die AMR schnell im Prozess zu laden<br />

<strong>und</strong> damit die geforderte Verfügbarkeit sicherzustellen. „Wir<br />

platzieren die Ladepunkte dort, wo die Fahrzeuge sowieso stehen<br />

müssen, zum Beispiel an der Be- <strong>und</strong> Entladestelle“, erklärt Hoffmann.<br />

„So eliminieren wir Ladepausen sowie Fahrten zu stationären<br />

Ladestationen <strong>und</strong> steigern die Produktivität der AMR um<br />

bis zu 32 Prozent.“<br />

Fährt ein Roboter an einen Ladepunkt, startet die Energieübertragung<br />

automatisch. Nach einer Sek<strong>und</strong>e wird die volle Leistung<br />

von 3 kW übertragen. Aufgr<strong>und</strong> der hohen Positionierungstoleranz<br />

beginnt der Ladevorgang auch dann zuverlässig, wenn ein<br />

Fahrzeug nicht millimetergenau an einer Ladeplatte hält. Der Ladevorgang<br />

lässt sich flexibel auslegen, da die Ladepunkte omnidirektional<br />

anfahrbar sind.<br />

WARTUNGSFREI UND EINFACH ZU<br />

IMPLEMENTIEREN<br />

Das Batterieschnellladesystem ist gekapselt <strong>und</strong> kommt ohne<br />

mechanische Komponenten aus. Hoffmann: „Im Gegensatz zu<br />

den Schleifkontakten ist das Etalink-System kompakt, wodurch<br />

Wir schaffen logistische Verbindungen.<br />

Individuelle Planung <strong>und</strong> Konstruktion<br />

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GEROLSTEINER SIEHT IM UMSTIEG<br />

AUF ELEKTROSTAPLER NUR VORTEILE<br />

ELEKTROSTAPLER IN IHREM ELEMENT<br />

Erst kam ein Testgerät, dann stießen zwei<br />

weitere dazu – <strong>und</strong> schon bald soll die komplette<br />

8-Tonnen-Flotte mit Lithium-Ionen-Technologie<br />

betrieben werden. Bei Mineralwasser-Primus<br />

Gerolsteiner beweist der Linde E80 eindrucksvoll,<br />

dass Elektrostapler ihren Verbrenner-Pendants<br />

selbst in Dauereinsätzen mühelos das Wasser<br />

reichen können.<br />

Wasser ist eine Wissenschaft für sich. Vor allem, wenn<br />

es um natürliches Mineralwasser geht. Bis ein Wasser<br />

auf diesen Namen getauft werden darf, muss es<br />

lange Wege zurücklegen. Diese führen durch Jahrmillionen<br />

alte Gesteinsschichten – <strong>und</strong> durch die Untiefen deutscher<br />

Rechtsverordnungen. Denn als einziges Lebensmittel hierzulande<br />

benötigt Mineralwasser eine höchstamtliche Anerkennung,<br />

basierend auf Untersuchungen zu dessen geologischen,<br />

hydrologischen, physikalischen, chemischen, mikrobiologischen<br />

sowie hygienischen Eigenschaften. So weit, so wissenschaftlich.<br />

Doch auch abseits von offiziellen Definitionen, akademischen<br />

Analysen <strong>und</strong> Co. hat es Mineralwasser ganz schön in sich, wie<br />

Roland Keul, Logistikleiter bei der Gerolsteiner Brunnen GmbH<br />

& Co. KG, zu berichten weiß: „In Zeiten mit Auftragsspitzen verlädt<br />

unser Team bis zu 10.000 Paletten Mineralwasser täglich.<br />

Insgesamt kommen wir hier am Quellort im Schnitt auf 55.000<br />

Lkw-Abfertigungen pro Jahr.“<br />

Eine beeindruckende logistische Leistung, die eine nicht minder<br />

eindrucksvolle Staplerflotte aus fast drei Dutzend 8-Tonnern<br />

schultert. Und das vielleicht Beeindruckendste daran: Nahezu<br />

die Hälfte davon arbeitet inzwischen mit Elektroantrieb.<br />

DAS WASSER MIT STERN – UND EIN<br />

UNTERNEHMEN MIT VERANTWORTUNG<br />

Springen wir aus der Gegenwart kurz in die Vergangenheit. Genauer<br />

gesagt: ins Jahr 1888. Bei Bohrungsarbeiten im Örtchen<br />

Gerolstein am westlichen Rand der Vulkaneifel stößt Bergwerksdirektor<br />

Wilhelm Castendyck auf kohlensäurehaltiges Wasser. Ein<br />

echter Glücksgriff. Das sprudelnde Lebenselixier wird in Tonkrüge<br />

abgefüllt <strong>und</strong> fortan über das neu gegründete Unternehmen<br />

Gerolsteiner Sprudel verkauft. Heute, mehr als 130 Jahre später,<br />

sind die tönernen Gefäße längst Geschichte, doch das „Wasser<br />

mit Stern“ ist geblieben. „Wir stellen seit jeher hohe Qualitätsansprüche<br />

an unser Wasser“, unterstreicht Technik-Geschäftsführer<br />

Ulrich Rust. „Zu dieser Philosophie gehört die Verantwortung für<br />

die Natur, aus der wir unsere Produkte gewinnen.“ So habe sich<br />

das Unternehmen zum Beispiel als erster deutscher Mineralbrunnen<br />

zu den höchsten Zielen der internationalen Klimapolitik<br />

<strong>und</strong> dem 1,5-Grad-Ziel bekannt. „Gerolsteiner will Impulsge-<br />

32 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/01-02 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

<br />

01 Die E-Stapler mit 6-fach-Klammern transportieren Paletten mit<br />

Mineralwasserkästen von der Anlage ins Blocklager oder direkt auf die<br />

Lkw bzw. versorgen die Abfüllung mit Leergut-Kästen<br />

02 Für das kurze Zwischenladen in der Nähe von Pausenbereichen<br />

oder fahrtzeitsparend in unmittelbarer Nähe des Einsatzbereichs lässt<br />

sich das Ladegerät an sinnvollen Wegpunkten installieren<br />

ber sein für positive <strong>und</strong> nachhaltige Veränderungen“, fasst es<br />

Rust zusammen. Folgerichtig also, dass man mit diesem Mindset<br />

im Hinterkopf auch die eigene Logistik auf den Prüfstand stellte.<br />

AM ANFANG WAR DER VORBEHALT<br />

„Hohe Tonnagen, weite Fahrwege im Blocklager, häufiges Heben<br />

<strong>und</strong> Senken – wie soll man das anders als mit einem Dieselstapler<br />

erledigen können? So denken viele in unserer Branche. Und so<br />

dachten wir im Jahr 2019 auch“, erinnert sich Keul.<br />

Entsprechend skeptisch gingen die Verantwortlichen damals in<br />

einen Anbieter-Check für elektrisch betriebene 8-Tonnen-Gegengewichtsstapler.<br />

Diese sollten wie ihre Diesel-Pendants in der<br />

Verladehalle <strong>und</strong> auf dem weitläufigen Betriebshof zum Einsatz<br />

kommen. „Der Hauptjob für die Geräte ist die Ver- <strong>und</strong> Entsorgung<br />

der Abfüllanlage. Die Stapler transportieren mit ihren<br />

IN ZUKUNFT SOLLEN BEI<br />

GEROLSTEINER NUR NOCH<br />

8-TONNEN-E-STAPLER<br />

IM EINSATZ SEIN<br />

6-Fach-Klammern Paletten mit Mineralwasser in Kästen von der<br />

Anlage ins Blocklager oder direkt auf die Lkw beziehungsweise<br />

versorgen die Abfüllung mit Leergut-Kästen. Das Ganze läuft im<br />

Dreischichtbetrieb praktisch r<strong>und</strong> um die Uhr von Sonntag- bis<br />

Freitagabend“, beschreibt Keul das Einsatzszenario. „In diesem<br />

eng getakteten Geschäft mit extremen saisonalen Spitzen können<br />

wir absolut kein Risiko eingehen. Es lag also nahe, dass wir erstmal<br />

ausführlich testen wollten, ob ein E-Stapler diesen Aufgaben<br />

überhaupt gewachsen sein würde.“<br />

DIE PROBE AUFS EXEMPEL …<br />

Einer der Testkandidaten hörte im Jahr 2019 auf den Namen Linde<br />

E80. Und heute prangt dieser Schriftzug auf der Fahrzeugseite<br />

von 15 Geräten, die durch das Blocklager <strong>und</strong> durch die Verladehalle<br />

surren. Tendenz: steigend. Was ist in der Zwischenzeit geschehen?<br />

Keul kennt die Geschichte: „Nach den ersten drei Monaten<br />

mit dem Linde E80 im Test fragte ich den Fahrer, der das<br />

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Arbeitssicherheit erhöhen <strong>und</strong><br />

Schäden reduzieren<br />

► Einzigartige Sicht vor <strong>und</strong> auf die Ware<br />

► Sichere Aufnahme von Ladungsträgern<br />

► Präzises Einfahren in die Palettentasche<br />

► Integrierte Kamera- <strong>und</strong> Sensortechnik<br />

in der Gabelzinke<br />

Blick über den Monitor vor die Ware mit<br />

aufgenommener Ladung<br />

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Gerät in der Leergutbearbeitung pilotierte, wie zufrieden er denn<br />

sei. Und er sagte nur: ‚Was muss ich tun, um den Stapler behalten<br />

zu können?‘ Sie können sich meine Reaktion vorstellen – zumal<br />

wir mit einer solchen Akzeptanz von Bedienerseite schlicht nicht<br />

gerechnet hatten.“<br />

Also verfolgten die Verantwortlichen das Projekt E-Stapler in<br />

Zusammenarbeit mit dem betreuenden Linde-Netzwerkpartner<br />

Jungbluth Fördertechnik engagiert weiter, orderten zwei zusätzliwww.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de<br />

<strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/01-02 33


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

03 Verschiedene interne Leistungsprüfungen unter Realbedingungen<br />

ergaben bei Gerolsteiner eindeutig, dass die neuen Linde E-Stapler den<br />

Dieselgeräten in puncto Umschlagsleistung ebenbürtig sind<br />

ROLAND KEUL, LOGISTIKLEITER,<br />

GEROLSTEINER BRUNNEN<br />

Wir waren überrascht, dass der Elektrostapler<br />

in der Verladung die gleichen<br />

Aufgabenstellungen genauso schnell<br />

erledigen kann wie ein Verbrennerstapler<br />

che Testgeräte <strong>und</strong> führten verschiedene Leistungsprüfungen<br />

unter Realbedingungen durch. Diese ergaben eindeutig, dass die<br />

Linde E-Stapler den Dieselgeräten in puncto Umschlagsleistung<br />

absolut ebenbürtig sind. Damit war die Sache glasklar. Letzteres<br />

galt auch mit Blick auf die Frage „Blei-Säure oder Lithium-Ionen“.<br />

Keul: „Bei unserer Flottengröße <strong>und</strong> dem Nonstop-Betrieb hätten<br />

wir pro Stapler circa drei Blei-Säure-Batterien zum Wechseln<br />

gebraucht – <strong>und</strong> damit praktisch eine eigene Batterieladehalle<br />

vorhalten müssen. Hinzu gekommen wäre der Wartungsaufwand.<br />

Daher fiel die Entscheidung einstimmig für Li-Ion von<br />

Linde Material Handling.“<br />

… UND DIE BELEGE SCHWARZ AUF WEISS<br />

Aus der Dieselflotte wird ein Li-Ion-Fuhrpark, aus dem Sprit-Tanken<br />

Zwischenladen während der Pausen – <strong>und</strong> aus der geräuschintensiven<br />

Verladehalle ein Arbeitsort, an dem man sein<br />

eigenes Wort gut verstehen kann. Die bisherige Bilanz des E-<br />

Stapler-Projekts kann sich sehen (<strong>und</strong> hören) lassen. Das hat<br />

zum einen mit den Umweltvorteilen elektrisch angetriebener<br />

Stapler zu tun. Diese lassen sich bei Nutzung nachhaltig erzeugter<br />

Primärenergie (Ökostrom) vollständig CO 2<br />

-emissionsfrei betreiben<br />

– so auch bei Gerolsteiner. Zum anderen fällt die monetäre<br />

Bilanz für den Mineralbrunnen ebenfalls positiv aus: „Bei den<br />

enormen Preissteigerungen für Dieselkraftstoff fahren wir – Stand<br />

September 2022 – spürbar günstiger als vorher mit den Verbrennern.<br />

Anfangs rechnete unser Controlling mit einer Amortisation<br />

von drei Jahren, jetzt stehen wir schon bei einem Jahr.“<br />

Stellvertretend für die Bediener in der Gerolsteiner-Logistik<br />

spricht Truck Operator Ralf Falkenberg über seine Erfahrungen<br />

mit den neuen E-Staplern: „Die Geräte sind beim Arbeiten genauso<br />

stark, genauso robust, genauso top in der Bedienung. Aber<br />

man kann feinfühliger damit fahren <strong>und</strong> erzeugt zum Beispiel<br />

weniger Glasbruch. Und am Ende der Schicht fühle ich mich<br />

deutlich entspannter, weil der Linde E80 leise ist <strong>und</strong> kaum vibriert.<br />

Ich möchte jetzt eigentlich nichts anderes mehr fahren.“<br />

Und dieser Wunsch wird dem Logistik-Team erfüllt. Denn bis<br />

Ende des nächsten Jahres, so der derzeitige Plan der Verantwortlichen,<br />

soll die ganze 8-Tonnen-Flotte in enger Abstimmung mit<br />

Jungbluth Fördertechnik auf Linde E80 umgestellt werden. „Der<br />

Wechsel läuft für die Leute problemlos, die Stapler verrichten seit<br />

Anfang an problemlos ihren Dienst, das Laden funktioniert problemlos,<br />

CO 2<br />

- <strong>und</strong> Kostenbilanz sind spitze – es passt einfach“, urteilt<br />

Keul sichtlich zufrieden. Manchmal muss die Sache mit dem<br />

Mineralwasser – oder besser gesagt die Logistik dahinter – eben<br />

doch keine Wissenschaft sein …<br />

Fotos: Linde Material Handling<br />

www.linde-mh.de<br />

34 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/01-02 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

HUBTEX PRÄSENTIERT ZWEITE GENERATION DES FLUX-STAPLERS<br />

360-GRAD-LENKUNG AUF DREI RÄDERN<br />

Der Flurförderzeughersteller Hubtex hat seinem<br />

Elektro-Mehrwege-Gegengewichtsstapler vom<br />

Typ Flux ein Update verpasst. Die neue<br />

Generation der Tragfähigkeitsklasse bis drei<br />

Tonnen feiert auf der Logimat <strong>2023</strong> Premiere.<br />

An Stand B20 in Halle 10 können Messebesucher unter<br />

anderem die neue Platzierung des Fahrersitzes testen.<br />

Dieser ist nach dem Update nun mittig innerhalb der<br />

Fahrerkabine angeordnet, was die Sichtverhältnisse vor<br />

allem in Richtung Last im Vergleich zum Vorgängermodell verbessert.<br />

Eine weitere Neuerung ist die patentierte 360-Grad-HX-<br />

Lenkung, die fließende Fahrtrichtungswechsel von der Längs- in<br />

die Querfahrt erlaubt.<br />

RUNDUM OPTIMIERT<br />

Die neue Generation an Elektro-Mehrwegestapler von Hubtex<br />

deckt den Bedarf an Gegengewichtsstaplern mit kombinierten<br />

Paletten- <strong>und</strong> Langguttransport ab. Durch diesen Mischeinsatz<br />

als Front- <strong>und</strong> Seitenstapler ist die Baureihe Flux 30 für eine Vielzahl<br />

von Branchen ausgelegt: von der Holzindustrie über metallverarbeitende<br />

Unternehmen bis hin zum Baustoffhandel.<br />

Die durch die Fahrersitzpositionierung optimierten Sichtverhältnisse<br />

werden durch die kompakten Abmessungen des Flurförderzeugs<br />

sowie dem Feature der Hubmastneigung unterstützt.<br />

Die um bis zu 20 Prozent verkürzten Maße machen den neuen<br />

Flux zudem wendiger <strong>und</strong> im Falle von Serviceeinsätzen sind<br />

einzelne Komponenten leichter zugänglich.<br />

LEISTUNGSSTARK UND FLEXIBEL<br />

Auch nach der Umstellung von einem Vier-Rad- auf ein Drei-<br />

Rad-Fahrwerk bleiben die gewohnten Features hinsichtlich Ergonomie<br />

<strong>und</strong> Bewegungsfreiheit erhalten. So verfügt auch der Flux<br />

30 über ein Speichenlenkrad <strong>und</strong> ein Joystick für eine anwenderfre<strong>und</strong>liche<br />

Bedienung sowie eine komfortabel ausgelegte<br />

Fahrerkabine für Einsätze, die auch mal länger dauern können.<br />

Darüber hinaus wurde die patentierte HX-Lenkung so weiterentwickelt,<br />

dass sie für alle Elektrostapler des Herstellers mit Drei-<br />

Rad-Fahrwerk verfügbar ist. Die HX-Lenkung ermöglicht einen<br />

fließenden Lenkmodiwechsel <strong>und</strong> reduziert so den Bandagenverschleiß.<br />

Rangiermanöver entfallen, was sich in einer hohen<br />

Durchsatzleistung widerspiegelt. Aufgr<strong>und</strong> der weichen Elastik-<br />

Bereifung sowie einer Maximalgeschwindigkeit von 12 km/h ist<br />

der kompakte Mehrwegestapler prädestiniert für den kombinierten<br />

Innen- <strong>und</strong> Außeneinsatz im Lager. Die Batterie (48 V, 930 Ah)<br />

ermöglicht den Einsatz über eine volle Schicht hinaus. Bei Mehrschichteinsätzen<br />

kann optional eine Lithium-Ionen-Batterie mit<br />

kurzen Ladezeiten eingesetzt werden.<br />

Fotos: Hubtex<br />

www.hubtex.com<br />

Der Elektro-Mehrwege-<br />

Gegengewichtsstapler<br />

vom Typ Flux 30 mit<br />

Indoor-Kabine. Optional<br />

ist eine geschlossene<br />

Kabine verfügbar


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

TITELSTORY<br />

MAXXDRIVE-XT-INDUSTRIEGETRIEBE:<br />

AUF DIE ANFORDERUNGEN DER SCHÜTTGUTINDUSTRIE ABGESTIMMT<br />

SICHER, ZUVERLÄSSIG<br />

UND LEISTUNGSSTARK<br />

Für den Schüttguttransport werden zuverlässige, thermisch<br />

<strong>und</strong> mechanisch maximal belastbare Antriebe bei<br />

gleichzeitig erhöhter Lagerlebensdauer benötigt. Mit der<br />

Getriebeserie Maxxdrive XT bietet das Unternehmen Nord<br />

Drivesystems, Bargteheide, ein Antriebssystem, das diese<br />

Anforderungen erfüllt. In Kombination mit dem<br />

umfassenden Zubehör- <strong>und</strong> Optionsprogramm lassen sich<br />

aus dem modular aufgebauten Baukastensystem<br />

abgestimmte Antriebssysteme projektieren.<br />

Große Temperaturschwankungen, abrasive Umgebungsmedien,<br />

raue Betriebsbedingungen: In der Schüttgutindustrie<br />

sind anspruchsvolle Umgebungsbedingungen<br />

üblich. Antriebssysteme, die in diesem Bereich eingesetzt<br />

werden, müssen daher entsprechend widerstandsfähig sein.<br />

Gleichzeitig sollen sie möglichst energieeffizient arbeiten, leicht<br />

zu warten sein, eine hohe Zuverlässigkeit mitbringen <strong>und</strong> eine<br />

lange Lebensdauer erreichen. Unterschiedliche Schüttgüter erfordern<br />

dabei unterschiedliche Fördersysteme, die auf individuelle<br />

Antriebe angewiesen sind.<br />

Als Partner der Branche kennt das Unternehmen Nord Drivesystems<br />

die Anforderungen der Schüttgutindustrie genau <strong>und</strong><br />

unterstützt Anlagenbauer <strong>und</strong> -betreiber mit Antriebslösungen,<br />

Anwendungs-Know-how <strong>und</strong> technischem Support weltweit. Die<br />

Antriebssysteme zeichnen sich durch Zuverlässigkeit sowie Sicherheit<br />

<strong>und</strong> Robustheit aus <strong>und</strong> stellen selbst bei rauen Umgebungsbedingungen<br />

einen problemlosen Betrieb sicher. Die<br />

Gr<strong>und</strong>lage dafür bilden auf einem Baukastenprinzip basierende<br />

Antriebslösungen, bestehend aus Frequenzumrichter, Motor, Getriebe<br />

sowie Kupplungen <strong>und</strong> Bremsen. Kombiniert werden diese<br />

mit nach individuellen Anforderungen entwickelten Lösungen.<br />

OPTIMIERT FÜR ANWENDUNGEN MIT HOHEN<br />

THERMISCHEN GRENZLEISTUNGEN<br />

Der Leistungs- <strong>und</strong> Drehzahlbereich der zweistufigen Kegelstirnradgetriebe<br />

wurde auf Anwendungen abgestimmt, in denen niedrige<br />

Übersetzungen in Kombination mit hohen Leistungen gefragt<br />

sind. Seine robuste Ausführung macht das Getriebe widerstandsfähig<br />

gegen Verschmutzung <strong>und</strong> verlässlich im rauen Betrieb. Das<br />

Abdichtungskonzept reduziert den Wartungsaufwand. Groß dimensionierte<br />

Wälzlager <strong>und</strong> exakt definierte Achsabstände erhöhen<br />

die Belastbarkeit <strong>und</strong> Lebensdauer der Komponenten.<br />

Das Industriegetriebe ist standardmäßig mit einem stark verrippten<br />

Block-Gehäuse <strong>und</strong> einem integrierten Axiallüfter ausgerüstet.<br />

Durch die vergrößerte Oberfläche <strong>und</strong> die Luftführungshauben<br />

wird die Luftkühlströmung optimiert <strong>und</strong> eine hohe<br />

thermische Grenzleistung erreicht. So kann in vielen Fällen auf<br />

zusätzliche Kühloptionen verzichtet werden. Die Abtriebsdrehmomente<br />

der Maxxdrive-XT-Baureihe liegen zwischen 15 <strong>und</strong><br />

75 kNm bei einem Übersetzungsbereich von 6,3 bis 22,4. Zur Verfügung<br />

stehen Industriegetriebe in sieben Baugrößen für Leistungen<br />

von 22 bis 2.100 kW.<br />

36 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/01-02 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


TITELSTORY PRODUKTE UND SYSTEME<br />

01<br />

01 Das Maxxdrive-Industriegetriebe-Portfolio<br />

auf Basis des<br />

modularen Produktbaukastens<br />

deckt industrielle Anwendungsfelder<br />

bis 282 kNm ab<br />

02 Getriebe, Frequenzumrichter<br />

<strong>und</strong> Motoren: Mit dem Produktbaukasten<br />

lassen sich individuelle<br />

Antriebssysteme konfigurieren<br />

Die Maxxdrive-XT-Industriegetriebe in der zweistufigen Kegelstirnradausführung<br />

sind Teil des umfangreichen Industriegetriebe-Portfolios.<br />

Seit mehr als zehn Jahren gehören Maxxdrive-Industriegetriebe<br />

zum Produktprogramm <strong>und</strong> kommen r<strong>und</strong> um<br />

den Globus in vielfältigen Applikationen zum Einsatz. Sie bieten<br />

hohe Abtriebsdrehmomente von 15 bis 282 kNm <strong>und</strong> eignen sich<br />

damit für den Einsatz in Heavy-Duty-Anwendungen. Im Zusammenspiel<br />

mit Frequenzumrichtern <strong>und</strong> ihren Möglichkeiten der<br />

intelligenten Steuerung, Vernetzung <strong>und</strong> Diagnose sind Antriebslösungen<br />

des Herstellers fit für unterschiedliche Aufgaben.<br />

BLOCKGEHÄUSE-KONZEPT KOMMT<br />

BETRIEBSSICHERHEIT ZUGUTE<br />

Das Unternehmen produziert alle Getriebe mit einteiligem Blockgehäuse.<br />

Aus einem einzigen Stück wird ein geschlossenes Getriebegehäuse<br />

gefertigt, das alle Getriebeelemente vereint. Alle Lagerstellen<br />

sind im Gehäuseblock integriert, sodass es keine drehmoment<strong>und</strong><br />

querkraftbelasteten Dichtflächen gibt. Dadurch erreichen die<br />

Getriebe eine höhere Lagerlebensdauer als Teilfugengetriebe. Ferner<br />

werden eine effiziente Kraftumsetzung sowie hohe Toleranz<br />

gegenüber Lastspitzen <strong>und</strong> Schlägen sichergestellt.<br />

Die Konfigurationsmöglichkeiten <strong>und</strong> Anbauoptionen des Industriegetriebes<br />

schaffen die Voraussetzungen für gleichermaßen<br />

standardisierte wie maßgeschneiderte Antriebslösungen. So entstehen<br />

zum Beispiel aus der Kombination von Motor, Getriebe,<br />

Kupplungs- <strong>und</strong> Bremssystem passgenau projektierte Gesamtaggregate,<br />

die einbaufertig montiert auf einer Motorschwinge<br />

oder einem F<strong>und</strong>amentrahmen verfügbar sind. Alternativ lässt<br />

sich der Motoranbau über einen IEC/Nema-Adapter realisieren.<br />

Die Anbindung an die Applikation wird mithilfe unterschiedlicher<br />

Flansch- <strong>und</strong> Abtriebswellenausführungen sichergestellt. Die<br />

mechanische <strong>und</strong> thermische Auslegung der Industriegetriebe<br />

findet stets basierend auf den vorliegenden Betriebsdaten der Anwendung<br />

<strong>und</strong> den Umgebungsbedingungen am Einsatzort statt.<br />

VERNETZTE WARTUNGSKONZEPTE<br />

Für die Industriegetriebe sind außerdem Predictive-Maintenance-Konzepte<br />

verfügbar. In diesem Kontext ist der Frequenzumrichter<br />

ein wichtiger Baustein. Die im Umrichter vorliegenden<br />

Zustandsdaten lassen sich an eine übergeordnete Steuerung oder<br />

direkt in eine Cloud kommunizieren. Auch die Daten von externer<br />

Sensorik zur Schwingungsüberwachung oder zur Messung<br />

der Ölsumpftemperatur des Getriebes können direkt vom Umrichter<br />

erfasst werden. Änderungen am Zustand des Systems lassen<br />

sich so frühzeitig erkennen <strong>und</strong> es kann rechtzeitig eine Wartung<br />

geplant werden.<br />

Fotos: Nord Drivesystems<br />

www.nord.com<br />

02<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/01-02 37


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

LIEFERZEITENPROGRAMM „TO GO“ ERMÖGLICHT KURZE REAKTIONSZEITEN<br />

MIT EINEM SCHNELLEN GETRIEBETAUSCH<br />

STILLSTANDSZEITEN REDUZIEREN<br />

Ob feines Schüttgut oder grobes Material mit<br />

hohen Temperaturen – Becherwerke sind wahre<br />

Allro<strong>und</strong>er. Trotz ihrer robusten Konstruktion<br />

kann es unter den zum Teil extremen<br />

Einsatzbedingungen zu ungeplanten<br />

Anlagenstillständen kommen. So geschehen bei<br />

HeidelbergCement in Burglengenfeld, wo ein<br />

Becherwerk aufgr<strong>und</strong> eines Getriebeschadens<br />

stillstand. Das Unternehmen SEW-Eurodrive<br />

konnte jedoch schnell Abhilfe schaffen.<br />

Im bayrischen Burglengenfeld, nördlich von Regensburg, betreibt<br />

HeidelbergCement eines seiner zehn deutschen Zementwerke.<br />

Seit der Gründung im Jahr 1912 hat das Werk<br />

Burglengenfeld eine kontinuierliche Weiterentwicklung <strong>und</strong><br />

Modernisierung erfahren. Bis heute wird Portlandzement unter<br />

Einhaltung hoher Qualitäts- <strong>und</strong> Umweltstandards produziert. In<br />

einem nahegelegenen Steinbruch werden dafür unter anderem<br />

Kalkstein, Ton <strong>und</strong> Mergel gewonnen. Zusammen mit anderen<br />

Rohstoffen findet in einem aufwendigen Brennvorgang die Weiterverarbeitung<br />

zu Klinker statt. Unter Beigabe von Rohgips, Hüttensand<br />

<strong>und</strong> anderen Zuschlagstoffen entsteht schließlich in den<br />

Zementmühlen aus dem Klinker das Endprodukt: Zement.<br />

SCHNELLE REAKTION NACH GETRIEBEAUSFALL<br />

Der Transport des Zements geschieht unter anderem mit Kettenbecherwerken.<br />

Ein störungsfreier Betrieb dieser Anlagen ist eine<br />

Voraussetzung zur Aufrechterhaltung der Produktionsabläufe im<br />

Zementwerk. Als plötzlich ein zentrales Becherwerk stand, war<br />

daher Eile geboten. Die Ursache wurde schnell gef<strong>und</strong>en: An der<br />

Antriebseinheit war die eintreibende Welle des Getriebes gebrochen.<br />

Noch am selben Tag stellte SEW-Eurodrive eine passende<br />

Alternative für den ausgefallenen Antrieb <strong>und</strong> das entsprechende<br />

Maßblatt bereit. Nach der Bestellung wurden die notwendigen<br />

Getriebekomponenten ausgelagert <strong>und</strong> der Montage im Großgetriebewerk<br />

Bruchsal zugeführt. Ebenfalls am selben Tag wurde<br />

mit der Montage des Stirnradgetriebes begonnen. Nach der Fertigstellung<br />

<strong>und</strong> einem erfolgreich absolvierten Probelauf wurde<br />

das etwa 2.000 kg schwere Getriebe per Direktfahrt am Folgetag<br />

in Burglengenfeld angeliefert. Der Ausbau des defekten Getriebes<br />

sowie die Montage des Ersatzgetriebes auf dem Becherwerk<br />

übernahmen Mitarbeiter der Werksunterhaltung von Heidelberg-<br />

Cement. So wurde die Stillstandszeit des Becherwerks auf ein<br />

Minimum begrenzt.<br />

Um Anlagenbetreiber in solchen Fällen schnell <strong>und</strong> einfach<br />

unterstützen zu können, hat SEW-Eurodrive das Lieferzeitenprogramm<br />

„to go“ ins Leben gerufen. Getriebe ohne konstruktive<br />

Anpassungen können inklusive fast aller Optionen bereits nach<br />

fünf Arbeitstagen ausgeliefert werden. Dies gilt für Stirn- <strong>und</strong><br />

Kegelstirnradgetriebe der Baureihe X.e in den Baugrößen bis<br />

175 kNm sowie für Planetengetriebe der Baureihe P bis 360 kNm.<br />

In bestimmten Fällen, wie beim Stillstand des Becherwerks im<br />

Werk Burglengenfeld, stehen die Getriebe innerhalb eines Ar-<br />

38 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/01-02 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

<br />

beitstags zum Versand bereit. Getriebe mit applikationsspezifischen<br />

Anpassungen werden ebenfalls vom To-go-Programm erfasst.<br />

So lassen sich viele Modifikationen, zum Beispiel Sonderabtriebswellen,<br />

flexibel umsetzen. Die Lieferzeit beträgt in solchen<br />

Fällen 15 Arbeitstage. Möglich machen dies eine angepasste<br />

Teilebevorratung sowie optimierte Prozesse im Großgetriebewerk<br />

in Bruchsal.<br />

REAKTIONSSZENARIO BEI ANTRIEBSAUSFALL<br />

Ein Antriebsausfall an einer produktionsrelevanten Anlage kann<br />

verheerende Folgen für den Betreiber haben. Neben den Kosten<br />

für Fehlersuche <strong>und</strong> Reparatur, entsteht der weitaus größte Kostenanteil<br />

in Form von Opportunitätskosten – also dem Gewinnausfall<br />

durch die stillstehende Produktion. Abhängig von der<br />

Branche <strong>und</strong> den hergestellten Produkten laufen so schnell hohe<br />

Ausfallkosten auf, die sich negativ auf das Betriebsergebnis auswirken.<br />

Damit es erst gar nicht so weit kommt, muss die Betriebsinstandhaltung<br />

passende Szenarien für so einen Worst-<br />

Case bereithalten. Vor allem bei leistungsfähigen Anlagen mit<br />

entsprechend großen Antrieben ist das Vorhalten von Ersatzantrieben<br />

oft unwirtschaftlich. Zudem sind Ersatzteile nicht immer<br />

verfügbar oder bereits vom Antriebshersteller abgekündigt. Hier<br />

kann das To-go-Programm Abhilfe schaffen. Wenn bereits in der<br />

Konstruktionsphase einer Anlage oder bei einer Anlagenmodernisierung<br />

Antriebe vorgesehen werden, die über das SEW-Eillieferprogramm<br />

abgedeckt werden, sind diese im Bedarfsfall in kurzer<br />

Zeit beim K<strong>und</strong>en. Ein Antriebstausch kann bei einem sich<br />

anbahnenden Schaden so kurzfristig geschehen, sodass es zu keiner<br />

ungeplanten Stillstandszeit kommt. Bei einem plötzlichen<br />

Antriebsausfall kann durch die Eillieferung die Ausfallzeit geringgehalten<br />

werden, wie im Beispiel des Becherwerks in Burglengenfeld.<br />

Neben dem To-go-Programm stehen für Anlagenbetreiber aus<br />

der Zementindustrie weitere Lösungen in Sachen Antriebstechnik<br />

zur Verfügung. Standard-Getriebemotoren, Industriegetriebe<br />

Das etwa zwei Tonnen schwere Ersatzgetriebe konnte bereits nach<br />

einem Arbeitstag ausgeliefert werden<br />

<strong>und</strong> Frequenzumrichter gehören ebenso zum Portfolio, wie applikationsspezifische<br />

Becherwerksantriebe oder Zahnkränze für<br />

Drehrohröfen. Zur Sicherung der Produktivität bei gleichzeitig<br />

geringen Betriebs- <strong>und</strong> Instandhaltungskosten unterstützt der<br />

Antriebstechnikspezialist zudem mit vielen Serviceleistungen<br />

wie der Reparatur von Eigen- <strong>und</strong> Fremdantrieben oder einer<br />

Anlagenmodernisierung.<br />

Autor: Christian Rüttling, Marktmanager für Industriegetriebe bei<br />

SEW-Eurodrive in Bruchsal<br />

Fotos: SEW-Eurodrive<br />

www.sew-eurodrive.de/ato5-eto15<br />

IMPRESSUM<br />

erscheint <strong>2023</strong> im 73. Jahrgang,<br />

ISSN 0341-2636 / ISSN E-Paper: 2747-8130<br />

REDAKTION<br />

Chefredakteur: Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer (WB)<br />

Tel.: 06131/992-321, E-Mail: w.bauer@vfmz.de<br />

(verantwortlich i.S.d. § 18 Abs. 2 MStV)<br />

Redakteur: Dipl.-Ing. Manfred Weber (MW),<br />

Tel.: 06131/992-202, E-Mail: m.weber@vfmz.de<br />

Redaktionsassistenz:<br />

Vivien Backof, Tel.: 06131/992-415, Melanie Lerch,<br />

Tel.: 06131/992-261, Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371,<br />

E-Mail: redaktionsassistenz_vfv@vfmz.de,<br />

(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

GESTALTUNG<br />

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SALES<br />

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E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />

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Anzeigenpreisliste <strong>2023</strong>, gültig ab 01.10.2022<br />

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weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />

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www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/01-02 39


PERSPEKTIVEN<br />

DATENANALYSE UND -AUSWERTUNG ALS BASIS FÜR ENTSCHEIDUNGEN<br />

DIE SUPPLY CHAIN AUF<br />

SOLIDE FÜSSE STELLEN<br />

Logistik <strong>und</strong> Lieferketten sind in hohem Maße<br />

von Konsistenz <strong>und</strong> Stabilität abhängig <strong>und</strong><br />

zugleich unablässig Veränderungen ausgesetzt.<br />

Im Zusammenhang mit der Coronapandemie<br />

haben sich Störungen <strong>und</strong> Unterbrechungen der<br />

Lieferkette vervielfacht. Da sich diese Missstände<br />

negativ bis auf die K<strong>und</strong>enebene <strong>und</strong><br />

infolgedessen auf den Geschäftserfolg<br />

auswirken, wollen laut einer McKinsey-Studie<br />

aus dem Jahr 2020 mehr als 93 Prozent der<br />

befragten Führungskräfte die Flexibilität, Agilität<br />

<strong>und</strong> Widerstandsfähigkeit ihrer Lieferketten<br />

ausbauen.<br />

Auf der Mikroebene sind Staus, Sperrungen <strong>und</strong><br />

Umleitungen auf dem Transportweg tägliche Herausforderungen<br />

<strong>und</strong> müssen gegebenenfalls durch Routenanpassungen<br />

bewältigt werden. Wie gut das gelingt, hängt<br />

von der Erfahrung der Fahrer ab, von der Qualität der Informationen,<br />

die ihnen für Routenanpassungen zur Verfügung stehen respektive<br />

davon, wie schnell sie diese Informationen erreichen.<br />

Dass Lieferketten unter Druck geraten, weil sich Kaufgewohnheiten<br />

ändern oder Zulieferern Rohmaterialien fehlen, zeichnet<br />

sich ebenfalls auf der Mikroebene ab. Mikroanpassungen müssen<br />

daher nicht nur auf dem Transportweg vorgenommen werden,<br />

sondern über die ganze Lieferkette hinweg. Sie verhindern, dass<br />

sich kleine Störungen zu massiven Problemen auswachsen.<br />

Materialengpässe <strong>und</strong> Verzögerungen bei den Zulieferern sind<br />

Beispiele für Makroprobleme, die sich bereits auf der Mikroebene<br />

abzeichnen <strong>und</strong> auch dort bearbeitet werden können. Negative<br />

Entwicklungen auf der Mikroebene gilt es, frühzeitig zu erkennen,<br />

sodass die Unternehmen gegensteuern können.<br />

VON DER MIKRO- ZUR MAKROEBENE<br />

Um bei Steuerungsprozessen die richtigen Entscheidungen<br />

treffen zu können, sind alle am Logistik- <strong>und</strong> Lieferkettenmanagement<br />

Beteiligten – von der Geschäftsleitung bis zu den Transporteuren<br />

– darauf angewiesen, dass sie zur richtigen Zeit die<br />

passenden Informationen erhalten. Die Fülle von Daten ist dabei<br />

40 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/01-02 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PERSPEKTIVEN<br />

<br />

STABILE LIEFERKETTEN<br />

BRAUCHEN EINE ZUVERLÄSSIGE<br />

DATENBASIS<br />

nicht das Problem. Sie fallen über die ganze Lieferkette von der<br />

Produktion über die Lagerhaltung bis zur Transportlogistik an.<br />

Und datengestützte Erkenntnisse sind seit Jahrzenten das „Lebenselixier“<br />

der Branche. Allerdings sind einer Umfrage der Prüfungs-<br />

<strong>und</strong> Beratungsgesellschaft Deloitte zufolge 67 Prozent der<br />

befragten Führungskräfte nicht mit der Nutzung von Daten aus<br />

ihren Analysesystemen zufrieden. Eine ähnlich gelagerte Studie<br />

der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG führt dieses Phänomen<br />

auf die mangelnde Zuverlässigkeit der Daten zurück.<br />

Angesichts widersprüchlicher Ergebnisse sagen viele Führungskräfte,<br />

dass sie kein großes Vertrauen in die Daten ihres Unternehmens<br />

haben. Aus diesem Gr<strong>und</strong> geben 67 Prozent der CEO<br />

an, dass sie Entscheidungen stattdessen auf der Gr<strong>und</strong>lage ihrer<br />

Intuition treffen.<br />

MASSNAHMEN ZUR STÄRKUNG DES<br />

DATENFUNDAMENTS<br />

Die Gr<strong>und</strong>voraussetzung für das Arbeiten im Bereich der Datenwissenschaft<br />

besteht darin, eine Aufgabe bis zu dem Punkt zurückzuführen,<br />

an dem Zuverlässigkeit <strong>und</strong> Genauigkeit der Daten<br />

noch sichergestellt sind, um die Datenbasis dann von diesem<br />

Punkt aus neu aufzubauen. Denn es kann eine Mikro- zu einer<br />

Makrolösung hochgerechnet, aber nur selten eine Makrolösung<br />

auf einen kleineren Maßstab verdichtet werden. Eine zuverlässige<br />

Datenbasis, mit der die Supply-Chain-Spezialisten eine widerstandsfähigere<br />

Lieferkette realisieren, muss also auf der Mikroebene<br />

beginnen. Damit Unternehmen dieses Ziel erreichen, gilt<br />

es, drei Faktoren zu beachten:<br />

n Datensilos auflösen<br />

Dass die Daten nicht mehr nur im Kopf der Fahrer oder der Lagerleitung<br />

gespeichert sind, dafür hat die Digitalisierung die<br />

Gr<strong>und</strong>lage geschaffen. Denn eine Digitalisierung der Supply<br />

Chain verlangt, dass alle verfügbaren Informationen aus ihren<br />

„Silos befreit“ <strong>und</strong> zusammengeführt werden müssen. Dazu zählen<br />

Daten zur Transportlogistik, Daten aus Produktion <strong>und</strong> Lagerhaltung<br />

sowie K<strong>und</strong>en- <strong>und</strong> Lieferantendaten. Denn nur<br />

dann, wenn die Informationen in einen größeren Kontext gesetzt<br />

werden können, lassen sich Zusammenhänge erkennen, die auf<br />

Schwachstellen oder auch Optimierungspotenzial verweisen.<br />

Und letztendlich sind es Erkenntnisse aus genau diesen Zusammenhängen,<br />

die dazu beitragen, Prozesse effizienter zu gestalten<br />

<strong>und</strong> die Widerstandskraft der Lieferketten zu stärken.<br />

n Datenanalysen an die Teams geben<br />

Der wahre Wert der Daten zeigt sich, wenn die Verantwortung für<br />

die Datenanalysen nicht mehr ausschließlich bei den Datenwissenschaftlern<br />

liegt, sondern dezentralisiert <strong>und</strong> auf die Teams<br />

übertragen wird. Diejenigen, die am nächsten an den Herausforderungen<br />

dran sind <strong>und</strong> sie täglich mit ihrem analytischen<br />

Verstand, ihrem Fachwissen <strong>und</strong> ihrer Erfahrung bewältigen,<br />

müssen in die Lage versetzt werden, diese mithilfe von Datenanalysen<br />

zu lösen. Das stellt sicher, dass auch Informationen einfließen,<br />

die an anderer Stelle vielleicht übersehen werden, <strong>und</strong><br />

verbessert die Zuverlässigkeit <strong>und</strong> Vertrauenswürdigkeit der Daten<br />

für das ganze Unternehmen.<br />

n Die richtigen Tools einsetzen<br />

Geeignete Tools für Datenanalysen durch die Teams sind intuitiv<br />

bedienbare Low-Code-/No-Code-Plattformen. Sie helfen den<br />

Mitarbeitern, große Datenmengen auszuwerten, was auf manuelle<br />

Weise zeitaufwendig <strong>und</strong> somit nicht wirtschaftlich wäre. Für<br />

deren Bedienung benötigen die Mitarbeiter zwar Schulungen,<br />

nicht aber die Ausbildung auf dem Level von Datenwissenschaftlern.<br />

Mithilfe der Plattformen können die Unternehmen „klein“<br />

anfangen <strong>und</strong> das erforderliche Know-how über alle Teams <strong>und</strong><br />

Prozesse hinweg langsam aufbauen. Indem die Datenteams<br />

regelmäßig Störungen auf der Mikroebene bearbeiten, können<br />

sie ihre Datenkompetenz stärken <strong>und</strong> ihren Aufgabenbereich erweitern.<br />

Datenanalysen über alle Abschnitte der Lieferkette hinweg lassen<br />

ein schlüssiges <strong>und</strong> vollständiges Bild über die Ursachen von<br />

Störungen <strong>und</strong> über kritische Punkte entstehen. Die Unternehmen<br />

können aussagekräftige Risikoprofile erstellen <strong>und</strong> das Makrorisiko<br />

in der Lieferkette über die Entscheidungsfindung nach<br />

dem bisher oft zu Rate gezogenen Bauchgefühl mindern.<br />

Foto: vectorfusionart – stock.adobe.com<br />

Autor: Gib Basset, Director of Solutions Marketing, Supply Chain, Alteryx<br />

www.alteryx.com<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/01-02 41


MARKTPLATZ<br />

ANTRIEB NACH MASS<br />

Das Unternehmen<br />

ebm-papst bietet eine<br />

breite Auswahl an<br />

Motoren, Regelelektroniken,<br />

Getrieben sowie<br />

Brems- <strong>und</strong> Sensormodulen,<br />

die sich zu einem<br />

Antrieb nach Maß<br />

kombinieren lassen. Als Motormodule für das Antriebssystem<br />

kommen alle Motoren mit einem Durchmesser von 63 mm in<br />

Frage. Mit Nennmomenten bis zu 880 mNm bei 4.000 min -1 <strong>und</strong><br />

einem Motor-Wirkungsgrad bis zu 90 Prozent sind die elektronisch<br />

kommutierten Motoren der Baureihe ECI 63 zum Beispiel<br />

für Sortieranlagen geeignet.<br />

Das Antriebssystem erfüllt standardmäßig die Schutzart IP54<br />

(optional: IP65). Gleichzeitig ist das System offen für externe<br />

Erweiterungen <strong>und</strong> elektronische Vernetzungen. Die integrierte<br />

K4-Elektronik kann mithilfe von analogen oder digitalen<br />

Ein- <strong>und</strong> Ausgängen drehzahl-, drehmoment- <strong>und</strong> positionsgeregelt<br />

betrieben werden. Ebenfalls als Modul integrierbar ist<br />

die K5-Elektronik. Verfügbar sind die K4- <strong>und</strong> K5-Elektronik mit<br />

Safe Torque Off (STO)-Funktion. Hinter der Elektronik lässt sich<br />

zusätzlich ein externer, zertifizierter Sicherheitsgeber ergänzen.<br />

Auch der Einsatz eines zweiten Getriebes auf der B-Seite ist<br />

möglich, zum Beispiel für Laderampen.<br />

www.ebmpapst.com/idt<br />

STATIONEN INTELLIGENT VERBINDEN<br />

Das neue Intralogistik-<br />

System Stein link aus<br />

dem Hause Stein<br />

Automation eignet<br />

sich zum Beispiel, um<br />

im Lager Montagestationen<br />

zu versorgen.<br />

Das Gr<strong>und</strong>trägersystem<br />

ist einfach<br />

aufgebaut <strong>und</strong> verfügt<br />

über die erprobte Logistiksteuerung des Herstellers. Die<br />

Neuentwicklung basiert auf einem Shuttle, das sich mit<br />

RFID-Technologie ausstatten lässt. Weil die Intralogistik-Lösung<br />

stoßfrei arbeitet, werden empfindliche Güter schonend<br />

bewegt. Mithilfe des schlanken Systems sind Transportwege<br />

einfach <strong>und</strong> schnell geplant. Dies macht den Anwender flexibel.<br />

Das Shuttle trägt Lasten bis zu 80 kg <strong>und</strong> bewegt sich mit<br />

einer Geschwindigkeit von maximal 50 m/min durch die<br />

Anlage. Die Batterie für das Stein link befindet sich am<br />

Fahrzeugheck <strong>und</strong> lässt sich von Hand oder vollautomatisch<br />

austauschen. Ein Sensor erkennt Hindernisse <strong>und</strong> stoppt das<br />

Fahrzeug umgehend.<br />

www.stein-automation.de<br />

TECHNISCH-WISSENSCHAFTLICHER BEIRAT<br />

Dr.-Ing. Chr. Beumer, Beckum;<br />

Prof. Dr.-Ing. J. Fottner, München;<br />

Prof. Dr.-Ing. K. Furmans, Karlsruhe;<br />

Prof. Dr. M. ten Hompel, Dortm<strong>und</strong>;<br />

Prof. Dr.-Ing. R. Jansen, Dortm<strong>und</strong>;<br />

Prof. Dr. K.-O. Schocke, Frankfurt;<br />

Prof. Dr.-Ing. habil. L. Schulze, Hannover;<br />

Prof. Dr.-Ing. R. Schulz, Stuttgart<br />

EINE ECHTE RANGIERHILFE<br />

Um ein einfaches<br />

Verfahren von Anhängern<br />

oder Abrollcontainern<br />

auf dem Betriebsgelände<br />

<strong>und</strong> in<br />

Produktionshallen zu<br />

ermöglichen, hat die<br />

Bauer GmbH die<br />

Produktreihe Rangierhilfen<br />

vom Typ RH für<br />

Stapler entwickelt. Das Produkt sichert ein problemloses<br />

Anhängen <strong>und</strong> Verfahren. Stabile Einfahrtaschen <strong>und</strong> die<br />

integrierte Abrutschsicherung schaffen die Voraussetzungen<br />

für eine problemlose Benutzung. In 6-facher Ausführung sind<br />

die Rangierhilfen für jeden Kupplungstyp geeignet. Die Rangierhilfen<br />

decken Anhängesysteme mit Kupplungskugeln, Rockinger<br />

RO 805 B, Rockinger RO 244-2 sowie Kombinationen aus<br />

den genannten Kupplungen ab.<br />

Eine Neuheit in der Produktlinie ist die Rangierhilfe mit<br />

Aufnahmehaken für Abrollcontainer, die das mühelose Verfahren<br />

von Containern mit dem Stapler ermöglicht. Mit einer<br />

Stützlast von 10.000 kg ist dieses Produkt ein echter Muskelprotz.<br />

www.bauer-suedlohn.com<br />

NIE WIEDER AUSSTEIGEN<br />

Barcodes an Waren aus mehr als zehn Meter Entfernung<br />

problemlos scannen <strong>und</strong> das, ohne dass der Fahrer das Flurförderzeug<br />

verlassen muss? Mit dem Handrückenscanner HasciSE<br />

AR der ACD Elektronik GmbH ist das möglich. Der im Scanner<br />

integrierte 2D-Advanced-Range-Imager, mit der Scanengine<br />

SE5500 von Zebra schafft die Voraussetzungen für ein Scannen<br />

von 5,6 cm bis 14 m Abstand zum Objekt. Zu den Tragemöglichkeiten<br />

des 49 g schweren Scanners gehören Handschlaufen <strong>und</strong><br />

Handstulpen mit Auslöser oder Zipper. Ergonomisch <strong>und</strong><br />

angepasst auf jede Hand ist das passende Zubehör in unterschiedlichen<br />

Größen sowie für Rechts- <strong>und</strong> Linkshänder<br />

verfügbar. Die Befestigung des Scanners geschieht über<br />

Standard-Druckknöpfe. Aufgr<strong>und</strong> der gleichbleibenden<br />

Gerätegr<strong>und</strong>form lässt sich das Zubehör unabhängig vom<br />

Scanner tauschen <strong>und</strong> auf die Bedürfnisse <strong>und</strong> Anforderungen<br />

des Trägers abstimmen.<br />

www.acd-gruppe.de<br />

ROLLWAGEN MIT NEUER ZENTRALBREMSE<br />

Bei einem handelsüblichen<br />

Rollwagen muss umständlich<br />

jedes Rad separat<br />

festgestellt werden.<br />

Häufig ragt der Feststeller<br />

des Rades über die<br />

Gr<strong>und</strong>platte heraus <strong>und</strong><br />

kann sich beim Transport<br />

leicht lösen. Der neue Totalfeststeller des Unternehmens<br />

Walther Faltsysteme blockiert mit nur einem Fußtritt an einem<br />

Pedal zwei Räder. Darüber hinaus steht die Bremse nicht über,<br />

sondern ist im Rollwagen integriert. So haben Nutzer die<br />

Sicherheit, dass sich nichts löst. Gleichzeitig bleibt der komplette<br />

Wagen im Systemmaß. Wie fast alle Rollwagen des Herstellers<br />

ist auch der 8620 V1 stapelbar <strong>und</strong> kommt mit vier<br />

In-Mould-Label daher.<br />

www.faltbox.de<br />

42 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/01-02 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


IM NÄCHSTEN HEFT: 03/<strong>2023</strong><br />

ERSCHEINUNGSTERMIN: 02. 03. <strong>2023</strong><br />

ANZEIGENSCHLUSS: 13. 02. <strong>2023</strong><br />

01<br />

02 03<br />

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DEM CHEFREDAKTEUR:<br />

Winfried Bauer<br />

w.bauer@vfmz.de<br />

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01 Verschiedene Fahrer-Assistenzsysteme sorgen<br />

im neuen Distributionszentrum der U. I. Lapp GmbH<br />

in Hannover für einen schnellen <strong>und</strong> sicheren<br />

Warenumschlag<br />

Foto: Gerd Knehr<br />

02 Was ein Warehouse Management System leisten<br />

muss, damit die Warenlogistik gewinnbringend<br />

arbeitet, lesen Sie in der März-Ausgabe<br />

Foto: Blue Yonder<br />

03 Die italienische Calzedonia Group hat ihr Lager<br />

umgestellt <strong>und</strong> mit einem Taschensorter der Beumer<br />

Group den Omnichannel-Betrieb optimiert<br />

Foto: Beumer Group<br />

(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/01-02 43


LOUNCH<br />

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