f+h fördern und heben 6/2023
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Seit Ende des Jahres 2017 trägt der vernetzte Informationsaustausch<br />
zwischen ERP <strong>und</strong> WMS zu geringeren Durchlaufzeiten in<br />
der Kommissionierung, Produktionsversorgung <strong>und</strong> Auftragsfertigung<br />
bei. „Vor der Einführung von PSIwms wurde in einzelnen<br />
Bereichen manuell <strong>und</strong> belegbasiert kommissioniert“, blickt Hofmeister<br />
zurück. „Das Logistikzentrum wurde zum Engpass für die<br />
Produktionsversorgung <strong>und</strong> die K<strong>und</strong>enbelieferung. Die Durchlaufzeiten<br />
waren zu lang <strong>und</strong> der Materialfluss intransparent.“<br />
Mit der Implementierung der Standardsoftware habe man die<br />
Prozessqualität auf ein neues Niveau gehoben. Die in den vorangegangenen<br />
Jahren eingeleitete Neuausrichtung der Produktpalette<br />
ließ sich forcieren, die Qualität von Produkten <strong>und</strong> Service<br />
steigern.<br />
SCHNELLE AUFTRAGSABWICKLUNG<br />
Mit höherem Automatisierungsgrad wurde die belegorientierte<br />
Kommissionierung in der Auftragsbearbeitung für Produktionsversorgung<br />
<strong>und</strong> Versand durch funkbasierte Scan-Vorgänge mit<br />
mobilen Datenerfassungsgeräten <strong>und</strong> eine koordinierte Prozesssteuerung<br />
aus PSIwms abgelöst. Das spart Kapazitäten <strong>und</strong> Ressourcen.<br />
So bindet die Software über standardisierte Schnittstellen<br />
die Anlagensteuerungen der Automationssysteme ein <strong>und</strong><br />
sorgt für eine zuverlässige Kommissionierung <strong>und</strong> schnelle Auftragsabwicklung.<br />
In der Quintessenz ließen sich die Durchlaufzeiten<br />
Richtung Produktion verkürzen. Damit verb<strong>und</strong>en sind<br />
ferner eine Verdichtung der Lagerkapazitäten <strong>und</strong> ein hohes Maß<br />
an Transparenz. „Vor der Einführung des WMS waren die einzelnen<br />
Bearbeitungsstände der Aufträge nur schwer nachzuvollziehen“,<br />
fasst Hofmeister zusammen. „Jetzt haben wir fest definierte<br />
<strong>und</strong> mit Barcodes versehene Stellflächen. Indem wir die Codes<br />
scannen, können wir jederzeit den aktuellen Bearbeitungsstand<br />
im WMS einsehen <strong>und</strong> haben somit einen perfekten Überblick.<br />
Außerdem konnten wir auf eine permanente Inventur umstellen,<br />
mit der die Bestände sich besser überwachen lassen.“<br />
Die Materialflüsse beginnen mit den Anlieferungen der Rohmaterialien<br />
<strong>und</strong> Halbfertigprodukte. Die Wareneingänge werden<br />
am Wareneingangstor geprüft <strong>und</strong> im ERP-System verbucht. Aus<br />
dieser Software erhält PSIwms entsprechende Avis-Daten. Mit<br />
den im System hinterlegten Stammdaten ermittelt das WMS die<br />
entsprechenden Lagerplätze. An drei Buchungsplätzen werden<br />
die Wareneingänge zur Einlagerung in Transportbehälter umgepackt.<br />
Per Scannung werden Artikel <strong>und</strong> Transporteinheit verheiratet.<br />
Anschließend findet die Einlagerung auf die von der Software<br />
vorgegebenen Lagerplätze statt. Über eine Schnittstelle sind<br />
dabei die SPS des AKL in die koordinierte Prozesssteuerung des<br />
PSIwms eingeb<strong>und</strong>en. Für staplerbasierte Transporte generiert<br />
die Software über das integrierte Staplerleitsystem (SLS) wegeoptimierte<br />
Stapleraktivitäten.<br />
Das SLS organisiert <strong>und</strong> steuert zudem die termingerechten<br />
Routenzug-Transporte, mit denen die elf Produktionsstätten<br />
über Empfangsbahnhöfe in den Produktionshallen aus dem Logistikzentrum<br />
versorgt werden. Zwei Routenzüge mit insgesamt<br />
sieben Anhängern sind dafür im Einsatz. Für die Abrufe der Produktion<br />
errechnet das WMS eine termingerechte <strong>und</strong> nach Abladeplätzen<br />
sequenzierte Kommissionierung. Die Software stößt<br />
die Prozesse in Halle 1 an, verteilt die Aufträge, steuert die Konsolidierung<br />
der Auftragsposten sowie ihre Zuordnung. Abschließend<br />
organisiert das WMS die nach Empfangsbahnhöfen stationsgerechte<br />
Beladung der Routenzuganhänger <strong>und</strong> die Umläufe.<br />
Mit den Kanban-Umläufen der Routenzüge werden die Fertigprodukte<br />
aus der Produktion abgezogen <strong>und</strong> bis zur Auftragsabwicklung<br />
nach Vorgabe von PSIwms als Versandartikel in Halle 2<br />
eingelagert. Die Kommissionierung für den Versand geschieht<br />
mit Unterstützung von SLS, Kommissionierwagen <strong>und</strong> mobilen<br />
Datenterminals. Zudem steuert PSIwms mit seiner Cross-Docking-Funktion<br />
die Bereitstellungen von Fertigprodukten direkt<br />
aus der Produktion auf die Versandzonen der Halle 2. Bei r<strong>und</strong><br />
3.500 Kommissionieraufträgen pro Monat kommen die Mitarbeiter<br />
pro Jahr auf etwa 100.000 Picks für Produktionsversorgung<br />
<strong>und</strong> Versand. „Gegenwärtig liefern wir 98 Prozent der Anforderungen<br />
innerhalb von zwei Arbeitstagen in die Produktion oder<br />
zum K<strong>und</strong>en“, unterstreicht Hofmeister.<br />
„Logistik ist bei uns inzwischen ein Erfolgsfaktor“, resümiert Heinemann.<br />
„Durch die transparente Lagerverwaltung <strong>und</strong> präzise<br />
Steuerung von Intralogistik <strong>und</strong> Produktionsversorgung sowie dem<br />
vereinfachten Datenaustausch zwischen ERP-System <strong>und</strong> WMS liegen<br />
wir über den vorherigen Durchsätzen.“ Die beleglose Kommissionierung<br />
<strong>und</strong> die IT-Prozesse hätten die Handhabungsprozesse<br />
vereinfacht <strong>und</strong> würden kürzere Anlernphasen der Mitarbeiter ermöglichen.<br />
„Die Prozesse der Auftragsfertigung sind schneller<br />
<strong>und</strong> zuverlässiger geworden <strong>und</strong> wir haben eine größere Flexibilität<br />
in der Logistik.“<br />
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