31.05.2023 Aufrufe

f+h fördern und heben 6/2023

f+h fördern und heben 6/2023

f+h fördern und heben 6/2023

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

PERSPEKTIVEN<br />

SERIE<br />

PROJEKTMANAGEMENT IN INTRALOGISTIKPROJEKTEN – TEIL I<br />

SO WERDEN AUCH KOMPLEXE<br />

PROJEKTE EIN ERFOLG<br />

Der Verbesserung, die ein Intralogistikprojekt<br />

bewirken soll, geht vielfach ein arbeitsintensiver,<br />

phasenweise auch mühsamer <strong>und</strong> schwieriger<br />

Prozess für die komplette Firmenorganisation<br />

voraus. Daher sollte man sich immer bewusst<br />

machen, dass es im Projektverlauf zu Störungen,<br />

Verzögerungen <strong>und</strong> Zielkonflikten, bis hin zum<br />

Widerstand gegen die geplanten Maßnahmen,<br />

kommen kann. Praxiserprobte Strategien <strong>und</strong><br />

Methoden, um kritische Projektphasen zu<br />

bewältigen oder diese im besten Fall zu<br />

vermeiden, wollen wir Ihnen in einer<br />

mehrteiligen Serie näherbringen.<br />

Eine Erweiterung der Logistik, die Einführung von SAP oder<br />

der Aufbau von E-Commerce-Lösungen sind für viele Unternehmen<br />

ein unumgänglicher Schritt, um wettbewerbsfähig<br />

zu bleiben. Vor der angestrebten Verbesserung durch<br />

eine neue Infrastruktur liegt allerdings in der Mehrzahl der Fälle<br />

ein arbeitsintensiver, phasenweise auch mühsamer <strong>und</strong> schwieriger<br />

Prozess für die ganze Organisation. Komplexe Intralogistik-/<br />

Infrastrukturprojekte stellen ein Unternehmen vor große Herausforderungen,<br />

da begrenzte Ressourcen über einen längeren Zeitraum<br />

geb<strong>und</strong>en werden <strong>und</strong> die Erfahrung im Management von<br />

Großprojekten vielfach fehlt.<br />

Durch den hohen wirtschaftlichen Aufwand sowie personelle<br />

Mehrbelastung steht das Projektteam meistens vom Start weg unter<br />

hohem Zeit- <strong>und</strong> Erfolgsdruck. Das Ergebnis ist oftmals, dass<br />

ausgerechnet so erfolgskritische Aufgaben wie exakte Planung<br />

<strong>und</strong> regelmäßige Kommunikation, die Schulung der Mitarbeiter<br />

sowie Testing <strong>und</strong> Go-Live-Begleitung vernachlässigt werden.<br />

Bei umfangreichen technisch-funktionalen Veränderungen<br />

sollte man sich darüber bewusst sein, dass diese immer auch umfangreiche<br />

Change-Projekte sind, die ein sorgfältiges Manage-<br />

ment, eine vorausschauende Planung sowie eine frühzeitige <strong>und</strong><br />

kontinuierliche Information <strong>und</strong> Einbeziehung aller betroffenen<br />

Unternehmensbereiche erfordern.<br />

Die Möglichkeit, dass es früher oder später zu systemseitigen<br />

Störungen, also zu funktionalen Problemen kommt, sollte gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

von Anfang an mit eingeplant werden. Der Umgang mit<br />

Verzögerungen, mit den daraus entstehenden Zielkonflikten <strong>und</strong><br />

Eskalationen bis hin zum Widerstand gegen die geplante Maßnahme<br />

ebenso. Werden diese Aspekte vernachlässigt, kann das<br />

später weitreichende Konsequenzen haben. Schlussendlich führen<br />

unzureichende Vorbereitung, fehlende Kommunikation <strong>und</strong><br />

Ad-hoc-Entscheidungen zu höheren Kosten <strong>und</strong> unzufriedenen<br />

Mitarbeitern, die das Projekt nicht (mehr) unterstützen.<br />

Alle Stakeholder, vor allem die Geschäftsführung <strong>und</strong> Projektleitung,<br />

sollten zudem immer bedenken, dass Intralogistikprojekte<br />

– mittelbar oder unmittelbar – Auswirkungen auf fast alle<br />

anderen Bereiche haben <strong>und</strong> direkt auf das operative Geschäft,<br />

vor allem auch auf die K<strong>und</strong>enbeziehungen, durchschlagen. Treten<br />

zum Beispiel bei der Inbetriebnahme größere Probleme auf,<br />

sodass im schlimmsten Fall K<strong>und</strong>en ihre Ware nicht mehr erhalten,<br />

ist das Unternehmen ernsthaft gefährdet. Diese Versäumnisse<br />

führen in vielen Projekten zu vermeidbaren Problemen:<br />

n Die Auswirkungen auf angrenzende Bereiche in der Organisation<br />

werden nicht angemessen berücksichtigt, Projektmitarbeiter,<br />

aber auch mittelbar betroffene Abteilungen, werden zu spät<br />

<strong>und</strong> nicht regelmäßig informiert; Transparenz <strong>und</strong> Abstimmung<br />

fehlen,<br />

n vorausschauende, frühzeitige Planung findet nicht statt; Entscheidungen<br />

werden unter Druck getroffen,<br />

n eine klare Zieldefinition, die strategische Einbettung in die Unternehmensstrategie<br />

<strong>und</strong> ein formales Projekt-Setup auf Basis<br />

von erprobten Projektmanagementmethoden fehlen,<br />

n es werden keine passenden, individuell auf das Projekt abgestimmten<br />

Organisationsstrukturen etabliert <strong>und</strong> kommuniziert,<br />

die die Projektleitung entlasten <strong>und</strong> die abteilungsübergreifende<br />

Koordination erleichtern <strong>und</strong><br />

n ein gewissenhaftes Testen wird vernachlässigt oder fällt dem<br />

Zeitdruck am Projektende ganz zum Opfer.<br />

Das Ergebnis von mangelnder Planung, Transparenz <strong>und</strong> Projektstruktur:<br />

Das Team „stolpert“ durch sein Projekt, die Organisation<br />

reibt sich an den daraus entstehenden Konflikten auf <strong>und</strong><br />

scheitert im schlimmsten Fall an der Aufgabenstellung.<br />

In einer mehrteiligen Serie beschäftigen wir uns daher mit dem<br />

Schwerpunktthema „Projektmanagement in Intralogistikprojekten“.<br />

Wir beleuchten typische Problemstellungen, die Mitarbeiter,<br />

Projektmanager <strong>und</strong> Geschäftsführer in Großprojekten immer<br />

wieder erleben <strong>und</strong> stellen Methoden <strong>und</strong> Strategien vor, mit denen<br />

sich kritische Projektphasen bewältigen lassen. Ergänzt um<br />

Tipps <strong>und</strong> Beispiele aus der Projektmanagementpraxis geben wir<br />

in den folgenden Ausgaben einen Überblick über die wichtigsten<br />

Parameter für einen erfolgreichen Projektverlauf.<br />

Autoren: Stephanie Janz <strong>und</strong> Markus Irmler, Inhaber Econsio GbR, Frankfurt<br />

Fotos: memyjo – stock.adobe.com, <strong>f+h</strong><br />

www.econsio.de<br />

40 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/06 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!