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f+h fördern und heben 6/2023

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AUTOMATICA<br />

F+H EXTRA<br />

4AM ROBOTICS ENTWICKELT FEHLENDES PUZZLESTÜCK<br />

AMR AUTOMATISIERT LETZTE METER<br />

DER PRODUKTIONSLOGISTIK<br />

Lang erprobte Prozesse müssen in einer immer schnelleren<br />

<strong>und</strong> häufiger sich verändernden Welt neu gedacht werden.<br />

Demografischer Wandel <strong>und</strong> damit einhergehender Arbeitskräftemangel,<br />

Lieferengpässe <strong>und</strong> damit einhergehende<br />

Produktionsstillstände oder Energieknappheit <strong>und</strong> damit einhergehender<br />

Kostendruck sind Symptome, die in der Intralogistik<br />

durchschlagen. Um etwaige Herausforderungen bewältigen<br />

zu können, muss die Intralogistik der Zukunft stärker vernetzt,<br />

modularer aufgebaut <strong>und</strong> resilienter gestaltet werden. Dieses<br />

Leitbild prägt die Vision der Intralogistik der Zukunft aus dem<br />

Hause 4am Robotics. Um einen ganzheitlichen Logistikprozess<br />

abbilden zu können, wurde mit dem AMC-L ein mobiler Cobot<br />

entwickelt, dessen Aufgabe darin besteht die letzten Meter der<br />

Produktionslogistik zu automatisieren, das heißt die Materialversorgung<br />

am Band.<br />

MEHRERE PATENTIERTE SYSTEMELEMENTE<br />

Der AMC-L besteht aus einer Basis, in der die Komponenten der<br />

Antriebs- <strong>und</strong> Sicherheitstechnik installiert sind. Im Torso befinden<br />

sich neben der Steuerung ein Hotel zum Zwischenlagern von<br />

Material oder Transportbehältern. Verb<strong>und</strong>en sind beide Komponenten<br />

durch ein patentiertes Torsogelenk, das ähnliche Bewegungen<br />

wie die menschliche Hüfte ermöglicht. Zum Bewegen<br />

des Materials wird ein Cobot mit einem ebenfalls patentierten<br />

Greifersystem eingesetzt. Somit lassen sich unterschiedlich große<br />

Behälter handhaben. Der Einsatz von 3D-Kameratechnik, Lidar-Technologie<br />

<strong>und</strong> Software schafft die Voraussetzungen dafür,<br />

dass sich das Fahrzeug frei, sicher <strong>und</strong> präzise im Raum bewegen<br />

<strong>und</strong> somit flexibel auf seine Umwelt reagieren kann. Ein Einsatzszenario<br />

des AMC-L ist zum Beispiel der Transport von Behältern,<br />

die sich in einem Bahnhof vor der Montage befinden, an das<br />

Montageband.<br />

Die Automatisierung der Intralogistik<br />

produzierender Unternehmen wird seit vielen<br />

Jahren bereits umgesetzt. Die Kombination aus<br />

fest verbauter Fördertechnik <strong>und</strong> manuellen<br />

Logistikprozessen sind etablierte Bestandteile<br />

aller Intralogistikkonzepte. Jedoch machen<br />

verschiedene Rahmenbedingungen, zum Beispiel<br />

der demografische Wandel, zusätzliche Konzepte<br />

in der Produktionslogistik erforderlich. Ein neu<br />

entwickelter, autonomer mobiler Roboter der<br />

4am Robotics GmbH, Leinfelden-Echterdingen,<br />

ermöglicht derartige Konzepte. Der AMC-L<br />

automatisiert die letzten Meter der Intralogistik.<br />

WISSENSCHAFTLICHE FORSCHUNG<br />

TRIFFT PRAXIS<br />

Der Entstehungsprozess des Cobots ist ein Beispiel für die Überführung<br />

von wissenschaftlicher Forschung in der Praxis. Die Basis<br />

für das Fahrzeug wurde bei der 4am Robotics GmbH (ehemals<br />

Mojin Robotics GmbH), Leinfelden-Echterdingen, eine Ausgründung<br />

des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik <strong>und</strong> Automatisierung<br />

IPA, gelegt. Im Jahr 2020 wurde die 4am Robotics<br />

GmbH (damals noch: Mojin Robotics GmbH) Teil der Schiller Automatisierungstechnik<br />

GmbH, Osterhofen, <strong>und</strong> mit der Industrialisierung<br />

des Produkts begonnen. Beide Unternehmen gehören<br />

zur internationalen Unternehmensgruppe Scio Automation<br />

GmbH, Frankenthal. 4am Robotics brachte Know-how mit, zum<br />

Beispiel eine Programmiersprache für mobile Roboter oder 3D-<br />

Kamera-Applikationen. Über das Unternehmen Schiller Automatisierungstechnik<br />

floss Prozess-Know-how aus mehr als 35 Jahren<br />

Industrieerfahrung in das System ein. Im Fokus der Arbeiten<br />

stand, Lösungen für die Hauptanforderungen zu finden:<br />

n Freie Navigation im Raum (Autonomie), um flexibel auf die<br />

Umgebung reagieren zu können, sowie<br />

20 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/06 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de

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