Umgang mit Wissensproblemen in der ... - w.e.b.Square
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Barrieren als Erfolgsfaktoren <strong>mit</strong> umgekehrtem Vorzeichen gesehen werden (Re<strong>in</strong>mann,<br />
2006). Die nun folgende Beschreibung <strong>der</strong> Barrieren hat ke<strong>in</strong>en Anspruch auf Vollständigkeit,<br />
greift jedoch die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Literatur am häufigsten genannten Probleme auf. Da die H<strong>in</strong><strong>der</strong>nisse<br />
auf allen drei Gestaltungsebenen des Wissensmanagements auftreten können, erfolgt<br />
hier e<strong>in</strong>e Glie<strong>der</strong>ung anhand dieser Ebenen.<br />
Gestaltungsebene Mensch<br />
� Ablehnung von Verän<strong>der</strong>ung: H<strong>in</strong><strong>der</strong>lich für die E<strong>in</strong>führung von Wissensmanagement<br />
ist es, wenn Menschen sich gegenüber Neuerungen verschließen, auf <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vergangenheit<br />
erfolgreichem Verhalten beharren und unsensibel gegenüber Umweltverän<strong>der</strong>ungen<br />
s<strong>in</strong>d, da sie befürchten, dass sich für sie Nachteile ergeben können (Hanft,<br />
1996). E<strong>in</strong> weiterer Grund, aus dem Organisations<strong>mit</strong>glie<strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ungen ablehnen,<br />
ist die Ablehnung e<strong>in</strong>er fremden Idee. Bei e<strong>in</strong>er Verän<strong>der</strong>ung, bei <strong>der</strong> die Betroffenen<br />
nicht <strong>mit</strong>gestalten dürfen und die von außen bzw. oben verordnet wird, ist die Chance,<br />
dass sie auf breite Akzeptanz stößt ger<strong>in</strong>g.<br />
� Wissen ist Macht: Die weitverbreitete Ansicht, dass Wissen zu Macht verhilft, ist vor<br />
allem für die Teilprozesse Wissenstransfer und -repräsentation1 e<strong>in</strong> H<strong>in</strong><strong>der</strong>nis. Insbeson<strong>der</strong>e<br />
bei starkem <strong>in</strong>ternem Wettbewerb, wo Wissen zu Wettbewerbsvorteilen gegenüber<br />
Kollegen verhelfen kann und so<strong>mit</strong> als Mittel zur Jobsicherung o<strong>der</strong><br />
Karriereför<strong>der</strong>ung dient, wird das Horten von Wissen geför<strong>der</strong>t. Dies kann zur Folge<br />
haben, dass Wissensträger nur zur Weitergabe von Wissen bereit s<strong>in</strong>d, wenn es <strong>der</strong><br />
Durchsetzung ihrer eigenen Interessen dient (CEN/ISSS Knowledge Management<br />
Workshop, 2004).<br />
� Überlastung: E<strong>in</strong>e Umgestaltung durch e<strong>in</strong>e Wissensmanagement-Initiative bedeutet<br />
häufig e<strong>in</strong>e zusätzliche Belastung für die Mitarbeiter. Da sie nicht wissen, was möglicherweise<br />
noch auf sie zukommt und wie sie <strong>mit</strong> dem Verän<strong>der</strong>ungsdruck umgehen<br />
sollen, fühlen sie sich überfor<strong>der</strong>t. Diese Unzufriedenheit kann zur Ablehnung <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung<br />
führen (Herbst, 2000).<br />
� Mangelnde Motivation: Wenn Mitarbeiter nicht motiviert s<strong>in</strong>d, sich Wissen anzueignen,<br />
Wissen weiterzugeben, Wissen zu nutzen o<strong>der</strong> Wissen zu dokumentieren, ist e<strong>in</strong>e<br />
Wissensmanagement-Maßnahme zum Scheitern verurteilt, da den Mitarbeitern e<strong>in</strong>e tragende<br />
Schlüsselrolle im Wissensmanagement zukommt. Die mangelnde Motivation<br />
kann aus den oben aufgeführten Problemen folgen, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e, wenn die Betroffenen<br />
den Nutzen e<strong>in</strong>er Maßnahme nicht nachvollziehen können (Re<strong>in</strong>mann, 2006).<br />
Gestaltungsebene Organisation<br />
� Ungeeignete Kultur und Anreizsysteme: E<strong>in</strong>e nicht wissensorientierte Unternehmenskultur<br />
kann die E<strong>in</strong>führung von Wissensmanagement erheblich beh<strong>in</strong><strong>der</strong>n. Wird<br />
die Weitergabe, Aneignung, Dokumentation und Nutzung von Wissen nicht wertgeschätzt,<br />
son<strong>der</strong>n wird im Gegenteil das Horten von Wissen beispielsweise durch bessere<br />
Aufstiegschancen belohnt, ist die Kultur und das da<strong>mit</strong> zusammenhängende Anreiz-<br />
1 Genauere Erklärung <strong>der</strong> Teilprozesse s. Kap. 3.1.<br />
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