Umgang mit Wissensproblemen in der ... - w.e.b.Square
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lich. Daher wird diese Wissensform auch als organisationales Wissen o<strong>der</strong> die Wissensbasis<br />
e<strong>in</strong>er Organisation bezeichnet (Wesoly & Schnalzer, 2005a).<br />
2.2. Wissensmanagement-Forschung<br />
Der folgende Teil soll den aktuellen Stand <strong>der</strong> Wissensmanagement-Forschung aufzeigen.<br />
Dazu wird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em ersten Schritt das aktuelle Verständnis von Wissensmanagement sowie<br />
die verschiedenen Strömungen, die sich aus den unterschiedlich <strong>in</strong>volvierten Diszipl<strong>in</strong>en<br />
ergeben, skizziert. Danach werden die geschichtlichen Entwicklungen h<strong>in</strong> zum aktuellen<br />
Stand kurz angerissen. Um den State-of-the-Art beim praktischen E<strong>in</strong>satz von Wissensmanagement<br />
zu beschreiben, wird schließlich noch e<strong>in</strong>e Studie herangezogen, die auch den<br />
zukünftigen Forschungsbedarf andeutet.<br />
2.2.1. Das Verständnis von Wissensmanagement<br />
Das Forschungsfeld Wissensmanagement ist geprägt durch se<strong>in</strong>e Heterogenität. Da sich<br />
diese Diszipl<strong>in</strong> aufgrund <strong>der</strong> Neuerungen im Umfeld <strong>der</strong> Unternehmenspraxis (Stichwort:<br />
Wissensgesellschaft) entwickelt hat, ist die Thematik <strong>in</strong> all den Fächern verwurzelt, zu <strong>der</strong>en<br />
Gegenstand <strong>der</strong> Themenkreis Organisation, Wissen und Gestaltung gehört (Roehl,<br />
2000). Folglich gibt es weniger e<strong>in</strong>en allgeme<strong>in</strong> akzeptierten Ansatz, son<strong>der</strong>n vielmehr verschiedene<br />
Ansätze, <strong>in</strong> denen jeweils die fachspezifische Geschichte sichtbar wird.<br />
Trotz <strong>der</strong> Vielfalt <strong>der</strong> Ansätze und Konzepte besteht weitgehend E<strong>in</strong>igkeit darüber, dass<br />
Wissensmanagement e<strong>in</strong> <strong>in</strong>tegriertes Interventionskonzept darstellt, welches sich <strong>mit</strong> dem<br />
Management zur Gestaltung <strong>der</strong> organisationalen Wissensbasis beschäftigt (Probst et al.,<br />
1999). Anspruch des Wissensmanagements ist es so<strong>mit</strong>, die Wissensressourcen e<strong>in</strong>es Unternehmens<br />
systematisiert und effizient zu organisieren, <strong>mit</strong> dem Ziel strategisch relevantes<br />
Wissen schnell, <strong>in</strong> hoher Qualität, am richtigen Ort bereitstellen zu können und so organisationales<br />
Wissen zu schaffen. Schließlich soll Wissensmanagement zur Steigerung <strong>der</strong><br />
Wettbewerbsvorteile beitragen, <strong>in</strong>dem beispielsweise die Innovationsfähigkeit gestärkt, die<br />
Managementsysteme vernetzt und Doppelarbeiten vermieden werden (Wesoly & Schnalzer,<br />
2005a). Dabei gehört die Entwicklung, Nutzung, Verteilung und Bewahrung von Wissen,<br />
zu den Teilprozessen e<strong>in</strong>er Wissensmanagement-Strategie, die sich <strong>in</strong> unterschiedlicher<br />
Ausprägung <strong>in</strong> den verschiedenen Konzepten wie<strong>der</strong>f<strong>in</strong>den. Darüber h<strong>in</strong>aus f<strong>in</strong>det <strong>der</strong> Aspekt<br />
<strong>der</strong> ganzheitlichen Problemlösungsstrategie <strong>mit</strong>tlerweile - dies war zur Anfangszeit des<br />
Wissensmanagements nicht <strong>der</strong> Fall (s. Kap. 2.2.2) - ebenfalls breite Zustimmung. Geme<strong>in</strong>t<br />
ist da<strong>mit</strong>, dass nur unter Berücksichtigung <strong>der</strong> drei Säulen des Wissensmanagements -<br />
Mensch, Organisation und Technik - die Potenziale, die <strong>der</strong> E<strong>in</strong>satz von Wissensmanagement<br />
bietet, optimal ausgeschöpft werden können (Bull<strong>in</strong>ger et al., 1998). Auf <strong>der</strong> humanorientierten<br />
Gestaltungsebene Mensch geht es darum, die Fähigkeiten, Kenntnisse und<br />
Kompetenzen <strong>der</strong> Organisations<strong>mit</strong>glie<strong>der</strong>, also <strong>der</strong> Wissensträger, zu gestalten und zu<br />
för<strong>der</strong>n. Bei <strong>der</strong> Gestaltungsebene Organisation steht die Gestaltung wissens- und lernfreundlicher<br />
Rahmenbed<strong>in</strong>gungen, wie Kultur, Arbeitsprozesse und Umgebung, im Vor<strong>der</strong>grund.<br />
Bei <strong>der</strong> dritten Säule, <strong>der</strong> Gestaltungsebene Technik, geht es um die Umsetzung<br />
und Gestaltung unterstützen<strong>der</strong> Werkzeuge sowie hilfreicher Informations- und Kommunikations<strong>in</strong>frastrukturen,<br />
die Wissensprozesse effizienter machen (Re<strong>in</strong>mann, 2006).<br />
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