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Umgang mit Wissensproblemen in der ... - w.e.b.Square

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Mikroartikel: E<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e Variante, <strong>mit</strong> <strong>der</strong> man Erkenntnisse <strong>in</strong> textueller, standardisierter<br />

Form erfassen kann, s<strong>in</strong>d Mikroartikel (kurz: MikroArt, Beispiel s. Anhang), e<strong>in</strong> Instrument,<br />

das von Willke (2001) <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Buch „Systemisches Wissensmanagement“ vorgestellt<br />

wurde. Mit dieser Form <strong>der</strong> Wissensexplizierung soll die Brücke zwischen dem personalen<br />

und dem organisationalen Wissen geschlagen werden, <strong>in</strong>dem <strong>in</strong>dividuelle Erfahrungen,<br />

Erkenntnisse, Ideen, Reflexionen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er bestimmten Form festgehalten werden. E<strong>in</strong><br />

Mikroartikel zeichnet sich dadurch aus, dass er knapp und komprimiert den Kern <strong>der</strong> Expertise<br />

schriftlich fixiert und neben Fakten auch den Erfahrungskontext transportiert. Dazu<br />

ist <strong>der</strong> Mikroartikel auf e<strong>in</strong>e bestimmte Art und Weise geglie<strong>der</strong>t, die <strong>in</strong>dividuell angepasst<br />

werden kann, aber auch für Dritte e<strong>in</strong>leuchtend se<strong>in</strong> muss. Willke (2001) schlägt folgende<br />

Struktur vor:<br />

� An erster Stelle steht das Thema <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>igen Stichworten, um e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>ordnung und<br />

schnelle Auff<strong>in</strong>dbarkeit zu ermöglichen.<br />

� Dann folgt die „Story“, die das Problem o<strong>der</strong> die Erfahrung <strong>mit</strong> Kontextbezug beschreibt.<br />

� Anschließend kommt die E<strong>in</strong>sicht, die beschreiben soll, was aus dem Problem bzw.<br />

<strong>der</strong> Erfahrung gelernt wurde (lessons learned).<br />

� Schließlich kommen noch Folgerungen aus dem Ereignis und<br />

� Anschlussfragen, die evtl. <strong>in</strong> diesem Zusammenhang noch offen bleiben.<br />

Wichtig und gleichzeitig schwierig ist es, bei e<strong>in</strong>em solchen Artikel zum e<strong>in</strong>en die Länge<br />

von e<strong>in</strong>er Seite nicht zu überschreiten und zum an<strong>der</strong>en die Ausdrucksweise so zu wählen,<br />

dass sie für Dritte verständlich ist. Werden (Lern-) Erfahrungen so konsequent festgehalten,<br />

dass dieser Vorgang zur Rout<strong>in</strong>e wird, kann e<strong>in</strong> Mikroartikel e<strong>in</strong>en wichtigen Beitrag<br />

zur Sicherung und Weitergabe von Erfahrungswissen leisten.<br />

Das Pr<strong>in</strong>zip des Mikroartikels kann dem Softwareentwickler-Team als Anregung zur Erfassung<br />

von Inhalten <strong>in</strong> textueller Form im Wiki dienen. Beispielsweise können <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em solch<br />

standardisierten Format Ideen zur Weiterentwicklung des Systems erfasst werden. Auch<br />

denkbar ist die Beschreibung <strong>der</strong> täglichen Aufgaben <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Team<strong>mit</strong>glie<strong>der</strong> anhand<br />

e<strong>in</strong>es Mikroartikels. So kann die Vertretung e<strong>in</strong>es abwesenden Team<strong>mit</strong>gliedes erleichtert<br />

und schließlich <strong>der</strong> Wissens- bzw. Erfahrungsaustausch geför<strong>der</strong>t werden. Auch zur Anwendung<br />

des Mikroartikels ist es erfor<strong>der</strong>lich, dass geme<strong>in</strong>sam, je nach Inhalt <strong>der</strong> Artikel,<br />

e<strong>in</strong>e Glie<strong>der</strong>ung aufgesetzt wird, wobei das Pr<strong>in</strong>zip, das Willke vorschlägt, als Orientierung<br />

dienen sollte. Wichtig ist, dass die Struktur <strong>der</strong> Artikel zur Aufgabenbeschreibung bzw. zur<br />

Ideensammlung jeweils gleich ist, da<strong>mit</strong> e<strong>in</strong> hoher Wie<strong>der</strong>erkennungswert entsteht und die<br />

Inhalte schnell erfasst werden können.<br />

Teil II. — Lösungskonzept auf organisatorischer Gestaltungsebene<br />

Hier geht es darum, die Rahmenbed<strong>in</strong>gungen so zu gestalten, dass die Wissensmanagement-Instrumente<br />

und die da<strong>mit</strong> verbundenen Prozesse optimal <strong>in</strong> die alltägliche Arbeit <strong>in</strong>tegriert<br />

werden können. So<strong>mit</strong> sollen die Dokumentation, die Kommunikation, die Nutzung<br />

und die Generierung von Wissen, wie das Schreiben von E-Mails, zur Rout<strong>in</strong>e wer-<br />

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