SemesterJournal 1/09 - MBA Programme der HWR Berlin
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20 Titelthema: Internationalität<br />
<strong>SemesterJournal</strong> 1/<strong>09</strong> <strong>SemesterJournal</strong> 1/<strong>09</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong><br />
21<br />
Bericht aus Bilbao<br />
Freunde, angesehener Universitätsabschluss,<br />
Sprachkenntnisse, kulturelle<br />
Ausflugsziele – dies alles trägt<br />
dazu bei, dass ich mehr als froh bin,<br />
die Chance für das Studium in diesem<br />
Doppelabschlussprogramm bekommen<br />
zu haben. Vielen Dank!<br />
Text: Jennifer Warner<br />
Während meines 5. Studiensemesters<br />
hatte ich bereits einen Auslandsaufenthalt<br />
an <strong>der</strong> ESC Rennes absolviert,<br />
zum Abschluss meines Studiums an <strong>der</strong><br />
<strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> fehlte mir letzten Sommer<br />
eigentlich nur noch ein Semester. Als ich<br />
jedoch das Angebot sah, den spanischen<br />
Abschluss Licenciatura im Rahmen meines<br />
Studiums noch zusätzlich erwerben<br />
zu können, war ich sofort entschlossen,<br />
mein Studium dafür zu verlängern.<br />
Die Entscheidung fiel mir leicht, da ich<br />
bereits mein Praktikum in Barcelona<br />
absolviert und mich in die Stadt verliebt<br />
hatte und deshalb nach Ende meines<br />
Studiums dort leben und arbeiten<br />
möchte. Mit guten Englisch-, Deutsch-<br />
und Spanischkenntnissen (bestenfalls<br />
auch Katalanisch) ist es in Barcelona<br />
relativ einfach, eine gute Arbeitsstelle zu<br />
finden. Momentan bewerten potenzielle<br />
spanische Arbeitgeber die Licenciatura<br />
als Qualifikation noch höher als den<br />
Bachelorabschluss. Deshalb bin ich<br />
überzeugt, dass dieser Abschluss von <strong>der</strong><br />
Universität des Baskenlandes für meine<br />
Karriere von großem Vorteil sein wird.<br />
Um den Doppelabschluss erzielen zu können,<br />
gibt es einen auf dem Vertrag zwischen<br />
den beiden Hochschulen basierenden<br />
Kursplan mit neun zu bestehenden<br />
Kursen zuzüglich zweier Spanischkurse.<br />
Die Kurse sind, wie an einer Universität<br />
zu erwarten, eher theoretisch ausgerichtet.<br />
Mit elf Kursen ist man doch recht<br />
beschäftigt. Wer fleißig studiert, kann<br />
die Anfor<strong>der</strong>ung jedoch gut meistern.<br />
Täglich verbessere ich mein Spanisch<br />
und nach acht Monaten beschleicht mich<br />
manchmal das Gefühl, dass sich zugleich<br />
meine Deutschkenntnisse verschlechtern.<br />
Die Betreuung an <strong>der</strong> Fakultät in<br />
Puente de Calatrava mit Glasboden<br />
Bilbao-Sarriko (ca. 4 000 Studierende)<br />
ist sehr freundlich. Der ganze Umgang<br />
zwischen Professor/innen, Studierenden<br />
und sogar mit dem Dekan ist zudem<br />
sehr viel lockerer als an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>.<br />
Die Stadt selbst hat sich in den letzten<br />
Jahren unglaublich verän<strong>der</strong>t. Es wird<br />
viel Geld in die Verschönerung gesteckt.<br />
Beson<strong>der</strong>s in <strong>der</strong> Gegend um das<br />
berühmte Guggenheim-Museum wird<br />
dies sichtbar. Trotzdem ist Bilbao nicht<br />
wirklich eine schöne Stadt, son<strong>der</strong>n<br />
eher mo<strong>der</strong>n. Sie ist jedoch ein guter<br />
Ausgangspunkt, um sehr schöne Städte<br />
zu besuchen (San Sebastian, Santan<strong>der</strong>,<br />
Victoria, Barcelona). Das zentrale Bilbao<br />
hat mit ca. 350 000 Einwohnern eine<br />
überschaubare Größe, fast alles ist zu<br />
Fuß o<strong>der</strong> per Metro erreichbar. Damit<br />
kann man sogar zum Strand fahren (Sopelana)<br />
und nette Dörfer erreichen (Gexto,<br />
Plentzia). Aber auch <strong>der</strong> Casco Viejo<br />
(Altstadt) von Bilbao sollte erkundet werden,<br />
beson<strong>der</strong>s wegen den einfallsreichen<br />
Pintxos, die es dort an je<strong>der</strong> Ecke gibt. Es<br />
hat mich etwas Zeit gekostet, mit meinen<br />
Mitstudierenden in Kontakt zu kommen<br />
und es ist auch schwer, diesen außerhalb<br />
<strong>der</strong> Universität weiter auszubauen. Allerdings<br />
habe ich eine 4-Raumwohnung<br />
gemietet und über das Aussuchen meiner<br />
Mitbewohner/innen auch Kontakt zu<br />
Basken bekommen, woraus sich richtige<br />
Freundschaften entwickelt haben.<br />
Jennifer Warner ist die erste Studentin <strong>der</strong><br />
<strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>, die am 2008 unterzeichneten<br />
Doppelabschlussprogramm mit <strong>der</strong> Universidad<br />
del Pais Vasco, Bilbao teilnimmt.<br />
Die <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> –<br />
Das Heute und Morgen<br />
Nach mehrjähriger Vorbereitungszeit war es am 31. März 20<strong>09</strong> soweit: Mit einem Festakt wurden die Fachhochschule für Wirtschaft<br />
<strong>Berlin</strong> und die Fachhochschule für Verwaltung und Rechtspflege <strong>Berlin</strong> verabschiedet – gleichzeitig wurde die aus <strong>der</strong><br />
Fusion hervorgehende „Hochschule für Wirtschaft und Recht (<strong>HWR</strong>) <strong>Berlin</strong>“ willkommen geheißen.<br />
Text: Franz Herbert Rieger<br />
Die neue Hochschule hat eine beachtliche<br />
Größe: Knapp 8 000 Studierende sind in<br />
50 Studiengängen an fünf Fachbereichen<br />
und drei Zentralinstituten immatrikuliert.<br />
In <strong>der</strong> Lehre engagieren sich ca. 160 Professorinnen<br />
und Professoren und rund<br />
500 Lehrbeauftragte; verwaltungsseitig<br />
werden sie von ca. 230 Mitarbeiter/innen<br />
unterstützt. Insgesamt acht Forschungsinstitute<br />
sorgen für den Wissenstransfer aus<br />
<strong>der</strong> Theorie in die Praxis.<br />
Zeitgleich mit <strong>der</strong> Fusion wurden alle<br />
Fachhochschulen <strong>Berlin</strong>s in Hochschulen<br />
umbenannt. Für die <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> ist<br />
dies in mehrfacher Hinsicht von programmatischer<br />
Bedeutung. Von einer<br />
Hochschule wird man billigerweise eine<br />
gewisse disziplinäre Vielfalt des Angebots<br />
erwarten dürfen. Diesem Erfor<strong>der</strong>nis<br />
sind wir mit dem Zusammenschluss<br />
ein merkliches Stück näher gekommen,<br />
weil sich nun die Schwerpunkte des<br />
Angebots auf Wirtschaftswissenschaften,<br />
Verwaltungswissenschaften, auf<br />
Rechtswissenschaften und zu einem<br />
nicht zu vernachlässigenden Teil sogar<br />
auf Ingenieurwissenschaften erstrecken.<br />
Eine sinnvolle Ergänzung ergibt sich<br />
ebenso im Bereich Internationalität – zu<br />
den Partnerschaften <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong>,<br />
die stark auf Westeuropa, Übersee und<br />
Asien ausgerichtet sind, sind die stärker<br />
osteuropäisch fokussierten Kooperationen<br />
<strong>der</strong> FHVR <strong>Berlin</strong> hinzugekommen.<br />
Eine weitere Folge aus dem Zusammenschluss<br />
<strong>der</strong> beiden Hochschulen ist die<br />
konsequente Entwicklung innovativer<br />
Angebote auf allen drei Stufen des<br />
Bolognaprozesses. Im Bachelorbereich,<br />
Dieses Schild weist die nunmehr drei Standorte <strong>der</strong> Hochschule für Wirtschaft und Recht<br />
<strong>Berlin</strong> aus: Schöneberg, Lichtenberg und Alt-Friedrichsfelde.<br />
<strong>der</strong> ersten Stufe des Bolognaprozesses,<br />
sollen nicht nur die klassischen Angebote<br />
<strong>der</strong> Fachhochschulen zu finden<br />
sein, son<strong>der</strong>n Angebote eines neuen<br />
Zuschnitts. So gibt es zum Beispiel an<br />
<strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> außer den herkömmlichen<br />
betriebswirtschaftlichen und<br />
verwaltungswissenschaftlichen Studiengängen<br />
auch einen volkswirtschaftlichen<br />
Studiengang, rechtswissenschaftliche<br />
Studiengänge, und geplant ist ein<br />
grundständiger Studiengang auf dem<br />
Gebiet <strong>der</strong> politischen Ökonomie.<br />
Im Masterbereich, <strong>der</strong> zweiten Stufe des<br />
Bolognaprozesses, war die FHW <strong>Berlin</strong><br />
vor allem für ihre <strong>MBA</strong>-Studiengänge<br />
bekannt, an <strong>der</strong> FHVR <strong>Berlin</strong> gab es<br />
vergleichbare Angebote, zum Beispiel<br />
den MPA „Public Administration“ und<br />
den M. A. „Europäisches Verwaltungsmanagement“.<br />
Hier sind insbeson<strong>der</strong>e<br />
hinsichtlich <strong>der</strong> Angebotsform Synergien<br />
zu erwarten, da die FHVR über<br />
Erfahrungen im Bereich <strong>der</strong> Fernstudiengänge<br />
verfügt.<br />
Bei <strong>der</strong> dritten Phase des Bolognaprozesses,<br />
<strong>der</strong> Promotion, ist die Handlungsfähigkeit<br />
<strong>der</strong> Fachhochschulen<br />
eingeschränkt. Daher haben wir ein<br />
Abkommen mit einer langjährigen britischen<br />
Partneruniversität getroffen, in<br />
das nicht nur die FHW <strong>Berlin</strong>, son<strong>der</strong>n<br />
auch die FHVR <strong>Berlin</strong> von vorneherein<br />
mit einbezogen wurde.<br />
Stillstand wird es aber auch jetzt nicht<br />
geben. Durch Hochschulpakt und<br />
Masterplan ist weiterhin ein deutliches<br />
Wachstum <strong>der</strong> Hochschule zu erwarten,<br />
sowohl in quantitativer als auch in<br />
qualitativer Hinsicht. Lösen wir diese<br />
Punkte ein, wird im Ergebnis eine Einrichtung<br />
entstehen, <strong>der</strong> für das private<br />
und das öffentliche Management eine<br />
überregionale Bedeutung zukommt.<br />
Prof. Dr. Franz Herbert Rieger ist Rektor<br />
<strong>der</strong> Hochschule für Wirtschaft und Recht<br />
(<strong>HWR</strong>) <strong>Berlin</strong>.