AB Archiv des Badewesens November 2016

Neubau · Bäderbau | AB Archiv des Badewesens 11/2016 674
j Neue Bädertechnik in hellen Räumen (Foto:
David Matthiessen, Stuttgart) ...
Die Regelung der Lüftungstechnik erfolgt
belastungsabhängig über Feuchte-
und Verdunstungsmessungen in
der Schwimmhalle. Dabei wird die erforderliche
Luftmenge automatisch angepasst.
Um je nach Nutzungsfall das Schwimmer-
und das Lehrschwimmbecken mit
unterschiedlichen Wassertemperaturen
betreiben zu können, wurden hierfür
in der Technik zwei Badewasseraufbereitungskreisläufe
mit einer Umwälzleistung
von insg. 310 m 3 /h installiert.
Neben der Beckenwasservorerwärmung
über die Wärmepumpe der
Lüftungsgeräte der Schwimmhalle verfügen
diese zusätzlich über eine interne
Wärmerückgewinnung zur Entwärmung
des abgebadeten Wassers und
zur Vorwärmung der Frischwasserpen
über Frequenzumformer angesteuert,
um die Umwälzleistung belastungsabhängig
regeln zu können.
Für die installierte Wärmerückgewinnungsanlage
in der Badewassertechnik
und das abgebadete Badewasser
wurde ein Spül- und Abwasserbehälter
im Untergeschoss errichtet. Das abgebadete
und entwärmte Wasser wird
in dem Spülwasserbehälter gespeichert
und steht zur Filterrückspülung zur
Verfügung. Somit wird der Frischwasserverbrauch
im Vergleich zum alten
Bad deutlich reduziert; zusätzlich erzielt
man eine bessere Rückspülleistung
und Reinigung der Badewasserfilter.
Bei der Sanitärtechnik wurde ein Schwerpunkt
auf das Thema Hygiene gelegt.
So können sämtliche Duschen über eine
zentrale Steuerung außerhalb der
Betriebszeiten thermisch desinfiziert
werden. Auch Prüfungen sowie Reinigungs-
und Reparaturarbeiten sind dadurch
ohne großen Aufwand möglich.
j … haben auch ihren ästhetischen Reiz (Foto: Kannewischer Ingenieurgesellschaft, Baden-Baden).
luft. Sie geben diese zusätzlich gewonnene
Abwärme an die Raumzuluft bzw.
Beckenwasservorerwärmung ab.
nachspeisung, die kontinuierlich über
24 Stunden am Tag betrieben wird. Die
Badewassertechnik arbeitet dabei vollautomatisch
und kann von zentraler
Stelle im Untergeschoss gesteuert werden.
Auch hier werden sämtliche Pum-
Mit der Vernetzung der technischen
Gewerke und deren übergreifender Energieoptimierung
einschließlich Wärmerückgewinnung
wurde ein deutlich höherer
Standard, als nach der EnEV 2009
gefordert, umgesetzt. Aber auch für
zukünftige Optimierungen ist in Planung
und Ausführung vorgesorgt. Je
nach Nutzungsintensität und Wirtschaftlichkeit
kann sich der Betreiber
noch für die Nachrüstung einer Duschabwasser-Wärmerückgewinnungsanlage
entscheiden. Vorsorglich wurde
das Abwassernetz der Reinigungsduschen
getrennt von den übrigen sanitären
Einrichtungen ausgeführt. Bei
Bedarf lässt sich diese Anlage daher
ohne großen installationstechnischen
Aufwand realisieren. WJR j
Besuchen Sie uns auch im Internet: www.baederportal.com