Zoë 06/16
Neu auf zoe.imwebtv.at: Chaos & Ordnung, Realität & Wahnsinn, Gutes & Böses – wenn man sich die heutige Welt ansieht, könnte man tatsächlich meinen, dass sie im Chaos untergeht und einen kleinen Evolutionsschritt benötigt. Chaos erzeugt in vielen Menschen Angst und Unsicherheit – aber eines bringt Chaos ganz sicher mit sich: Veränderung. Veränderung bedeutet aber Entwicklung und Wachstum, und wenn es das Ende einer Ära bedeutet, die eigentlich schon überholt ist. Chaos schafft eine neue Ordnung – Chaos ist positiv. Chaos ist Leben.
Neu auf zoe.imwebtv.at: Chaos & Ordnung, Realität & Wahnsinn, Gutes & Böses – wenn man sich die heutige Welt ansieht, könnte man tatsächlich meinen, dass sie im Chaos untergeht und einen kleinen Evolutionsschritt benötigt. Chaos erzeugt in vielen Menschen Angst und Unsicherheit – aber eines bringt Chaos ganz sicher mit sich: Veränderung. Veränderung bedeutet aber Entwicklung und Wachstum, und wenn es das Ende einer Ära bedeutet, die eigentlich schon überholt ist. Chaos schafft eine neue Ordnung – Chaos ist positiv. Chaos ist Leben.
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ZOË <strong>06</strong>/<strong>16</strong><br />
gesundheit • • freude & zeitgeist mitten im leben<br />
Die globale Bewusstseinsrevolution<br />
Der Mensch zwischen<br />
Chaos & Ordnung<br />
Interview: Dieter Broers<br />
Die neue Ära hat mehr Herzverstand<br />
Sex & Irrtum<br />
Falsche Mythen im Bett<br />
Porträt: Dr. Volker Korbei:<br />
Über Sinn & Unsinn, Medizin & Intuition<br />
Anita Moorjani: „What if this is heaven?“<br />
Ihr Leben nach dem Tod<br />
Alternative Suchmaschinen<br />
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•• EDITORIAL<br />
ZOË <strong>06</strong>/<strong>16</strong><br />
Chaos schafft Ordnung!<br />
gesundheit • • freude & zeitgeist mitten im leben<br />
ZOË <strong>06</strong>/<strong>16</strong><br />
Anlässlich des Kongresses „Chaos und Ordnung – Was bestimmt die Zukunft der<br />
Menschheit“ haben wir uns diesmal thematisch auch ins Chaos begeben. Ob als Einzelschicksal<br />
oder weltbewegend, alles dreht sich um die chaotische Welt des Einzelnen<br />
oder uns alle. Ob die Menschheit, wie Veranstalter des Kongresses Dieter Broers meint,<br />
tatsächlich vor einer großen weltbewegenden Veränderung steht, ist die Frage. Wenn man<br />
sich die heutige Welt ansieht, könnte man tatsächlich meinen, dass sie im Chaos von<br />
Religions-, Geld- und Machtwahn untergeht. In dieser Ausgabe sprechen Menschen, die<br />
Zivilcourage beweisen, weil sie ganz offen zu ihrer persönlichen Meinung stehen, obwohl sie<br />
damit allgemeingültige Denkweisen in Frage stellen.<br />
Die globale Bewusstseinsrevolution<br />
Der Mensch zwischen<br />
Chaos & Ordnung<br />
Interview: Dieter Broers<br />
Die neue Ära hat mehr Herzverstand<br />
Sex & Irrtum<br />
Falsche Mythen im Bett<br />
Porträt: Dr. Volker Korbei:<br />
Über Sinn & Unsinn, Medizin & Intuition<br />
Anita Moorjani: „What if this is heaven?“<br />
Ihr Leben nach dem Tod<br />
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Wie immer geht es uns nicht darum, mit erhobenem Zeigefinger Missstände aufzuzeigen, sondern zu<br />
inspirieren und motivieren, das Leben, die Welt oder sich selbst einmal aus einer anderen Perspektive zu sehen.<br />
Wir Menschen durchblicken oft nicht, warum Situationen unserer Meinung nach chaotisch sind, und verstehen<br />
einen übergeordneten Zusammenhang nicht. Oft wollen Menschen Gutes schaffen und bewirken damit das Gegenteil,<br />
während auch schon schlechte Menschen bzw. Ereignisse irgendwie doch Gutes bewirkt haben. Vor Chaos<br />
haben zweifelsohne vielen Menschen Angst und es erzeugt Unsicherheit – aber eines bringt Chaos ebenfalls ganz<br />
sicher mit sich: Veränderung. Veränderung bedeutet aber Entwicklung und Wachstum, und wenn es das Ende einer<br />
Ära bedeutet, die eigentlich schon überholt ist. Chaos schafft eine neue Ordnung – Chaos ist positiv. Davon ist<br />
Naturwissenschaftler und Philosoph Dieter Broers überzeugt. Er beschäftigt sich sein Leben lang mit Forschungen,<br />
Studien und Erkenntnissen, die das menschliche Bewusstsein und die Welt betreffen, und weiß, dass schon im<br />
Chaos die neue Ordnung zu finden ist. Im Interview spricht der Experte, warum er glaubt, das die Menschheit vor<br />
einer großen Bewusstseinserweiterung steht, vor einem Aufgang in eine Kultur, in der Egoismus nicht mehr so im<br />
Vordergrund stehen wird. Auch wenn es vielleicht zu schön um wahr zu sein ist, es klingt gut und macht Mut.<br />
Auch die Jugend fragt sich: "Was ist eigentlich der<br />
Mensch?" GReeen – "Ich Bin Hier"<br />
unlimitedmedia.at/medienmacher<br />
Ein „Urgestein“ der österreichischen Frauenheilkunde ist Dr. Volker Korbei, seines Zeichens Gynäkologe und Gesundheitsmediziner.<br />
Auf Grund seiner jahrzehntelangen Erfahrung in diesem Bereich gibt uns der Experte Einblicke<br />
in die chaotischen Zustände unseres Gesundheitssystems.<br />
Denn, wenn es soweit ist, dass „Medizin krank macht“, ist<br />
es vielleicht doch besser, sich auf seine eigene Intuition zu<br />
verlassen. Das sagt auch Anita Moorjani am anderen Ende<br />
der Welt. Sie musste allerdings zuerst sterben, um zu dieser<br />
Erkenntnis zu kommen. In Ihrem neuen Buch „What if this<br />
is heaven“ spricht sie über ihr Leben nach vier Jahren Kampf<br />
gegen ihren Krebs, der schließlich in einer Nahtoderfahrung<br />
endete. Sie weiß heute, dass wir viel zu vielen gesellschaftlichen,<br />
religiösen und kulturellen Dogmen unterliegen, die uns<br />
zunehmend krank machen. Doch sie weiß auch, dass alles<br />
eines Sinn hat und es somit nichts Schlechtes gibt. Jede<br />
Krankheit, jedes Problem. Also, betrachten wir welches Chaos<br />
auch immer, das emotionale, finanzielle, politische oder<br />
gesellschaftliche – als Chance. Denn jetzt wissen wir, dass<br />
alles schlussendlich wieder in Ordnung kommt. Die Chance<br />
zur Änderung liegt in unseren eigenen Gedanken und in<br />
unserem (gemeinsamen) Bewusstsein, um aus dem Chaos<br />
eine neue Ordnung entstehen lassen zu können.<br />
Eliana Crisafulli & Thomas Stodulka<br />
<strong>Zoë</strong> <strong>06</strong>/20<strong>16</strong>3
•• INHALT<br />
•• GESUNDHEIT<br />
6 Porträt: Dr. Volker Korbei:<br />
Zwischen Medizin & Intuition<br />
10 Sex & Irrtum:<br />
Falsche Mythen im Bett<br />
12 TEM (Teil 2):<br />
Therapie je nach Typ<br />
•• MENSCH<br />
14 Die globale Bewusstseinsrevolution:<br />
Die neue Ordnung im Chaos des Lebens<br />
•• BERUFSWELT<br />
20 Alternative Suchmaschinen:<br />
WWWer suchet der findet – faire<br />
Suchmaschinen<br />
23 Die neue Unternehmenskultur:<br />
Ort der Begegnung<br />
•• SCHÖNHEIT<br />
24 Aromatherapie: Der Duft der Seele<br />
26 Wirkstoffe & Essenzen:<br />
Gurken auf den Augen<br />
28 Biologisches Waschmittel:<br />
Mit Kastanien gewaschen<br />
•• LEBENSART<br />
30 Buch-Tipp & Porträt: Anita Moorjani<br />
Der Himmel ist schon da?!<br />
32 25 Jahre Circus KAOS:<br />
Eine neue Wirklichkeit träumen<br />
33 Film/Buch/Kultur & Gewinnspiel<br />
IMPRESSUM<br />
Medieneigentümer & Herausgeber:<br />
Unlimited media<br />
video • web • print & more<br />
Crisafulli & Stodulka Unlimited Media<br />
GmbH<br />
Verlag & Redaktion:<br />
Salierigasse 26/4, 1180 Wien<br />
Kontakt:<br />
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Thomas Stodulka: +43(0)699/11 08 92 73<br />
Eliana Crisafulli: +43(0)699/11 99 68 70<br />
Web & Social Media:<br />
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Chefredaktion:<br />
Thomas Stodulka, Eliana Crisafulli<br />
Redaktion:<br />
Mag. Robert Kaltenbrunner, Martina<br />
Reitinger, Vera Millauer<br />
Lektorat:<br />
Dieter Frühwirth<br />
Art-Direktion & Layout:<br />
Unlimited Media<br />
Produktion: wos producciónes<br />
Anzeigen:<br />
sales@unlimitedmedia.at<br />
<strong>Zoë</strong> kommt aus dem Altgriechischen und<br />
bedeutet „Leben“ – genau darum geht es<br />
in diesem neuartigen Lebensart-Magazin:<br />
um die bunte Vielfalt des heutigen<br />
Daseins, gemischt mit der bunten Vielfalt<br />
der heutigen Medien.<br />
Unser Fokus liegt auf dem Umgang<br />
damit, der Erhaltung des Lebens, auf<br />
Wachstum, Inspiration und Freude durch<br />
Motivation und Begeisterung. So sollen<br />
bemerkenswerte Ideen, Menschen und<br />
Unternehmen als Vorbilder dieser<br />
Lebensart hier ihren Platz finden.<br />
Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit<br />
verzichten wir auf eine geschlechtsspezifische<br />
Differenzierung, wie z.B.<br />
Teilnehmer/innen.<br />
4 <strong>Zoë</strong> <strong>06</strong>/20<strong>16</strong>
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•• GESUNDHEIT<br />
PORTRÄT: DR. VOLKER KORBEI<br />
Zwischen Medizin & Intuition<br />
Dr. Volker Korbei ist das revolutionäre Urgestein in der Österreichischen<br />
Frauenheilkunde. Der Name steht in erster Linie für die Pionierarbeit bezüglich<br />
der sanften Geburt in Österreich. Sein größtes Anliegen galt stets der Gesundheit<br />
der Patientinnen und deren Sicherheit. Seine Interessen galten kaum dem persönlichen<br />
Gewinn – was auch der Grund war, warum er immer Kassenarzt geblieben<br />
ist. Er wollte allen Frauen den gleichen Zugang ermöglichen. Volker Korbei ist<br />
ein großer Kritiker von unnötigen Vorsorgeuntersuchungen und gleichzeitig ein<br />
großer Befürworter der Goldspirale. Was aber im medizinischen Alltag umgesetzt<br />
wird, hat seiner Meinung nach häufig mit beinharter Geschäftspolitik zu tun. Nun<br />
sind seine Ansichten vielen Menschen unbequem – er sagt gerade heraus, was er<br />
sieht, meint und denkt. Wir haben uns mit ihm unterhalten und mit ihm auf sein<br />
Leben und Werken als Mediziner zurückgeblickt.<br />
Volker Korbeis Leben war<br />
von Kindheit an geprägt<br />
von Umbrüchen, Veränderungen<br />
und Gegensätzen. Er<br />
lebte immer von einem Extrem ins<br />
andere und seine Lebenskulissen<br />
änderten sich aufgrund seiner außergewöhnlichen<br />
Familiensituation<br />
ziemlich drastisch. Als uneheliches<br />
Kind kannte er seinen Vater nicht,<br />
der noch dazu in Afrika lebte. Zu<br />
seiner Mutter hatte er aus politischen<br />
Gründen kaum Kontakt. So wuchs<br />
er zuerst bei seinem reschen Tiroler<br />
Großvater auf, der ihm lehrte, sich<br />
niemals wegen Armut zu schämen<br />
und seinen Kopf zu beugen. „Das<br />
war sehr wichtig. Es hat mir gebracht,<br />
dass ich einen gewissen Stolz und<br />
keinen Kleinhäuslerkomplex bekam“,<br />
weiß Volker Korbei heute zu<br />
schätzen. Mit dieser Lebensweisheit<br />
gerüstet, kam er dann in ein Internat,<br />
wo er eine ziemlich raue Zeit erlebte<br />
– gepaart mit kalter Einsamkeit an<br />
den Wochenenden. „Ich war ein richtiger<br />
Underdog“, beschreibt Korbei,<br />
„ein lonely wolf.“ Trotz anfänglicher<br />
Auffassungsschwierigkeiten in den<br />
ersten Schuljahren, schloss der<br />
durchaus begabte Schüler mit Vorzug<br />
ab und studierte dann mehr oder<br />
minder zufällig Medizin.<br />
Der Ruf der weiten Welt<br />
Schon während seines Studiums rief<br />
ihn die große weite Welt und so fuhr<br />
er mit 23 erstmals nach Afrika. Als ihn<br />
sein Vater kennenlernen wollte, kam<br />
der frisch gebackene Arzt plötzlich<br />
aus seinen armen Verhältnissen in<br />
eine Oberschichtfamilie. So arbeitete<br />
Volker Korbei als „Medizinmann für<br />
alles“ in der Klinik seines Vaters und<br />
hatte plötzlich eine neu gewonne<br />
Familie, Freunde, High-Society und<br />
ein tierisches Abenteuer im wahrsten<br />
Sinne des Wortes. Obgleich es auch<br />
Korbeis Wunsch war in Afrika zu bleiben,<br />
und eines Tages die Klinik seines<br />
Vaters zu übernehmen, hatte das<br />
Schicksal mit ihm andere Pläne. Politische<br />
Gründe und der frühe Tod des<br />
Vaters änderten seinen Lebensweg.<br />
Medizin & Politik<br />
1969 kam Volker Korbei somit wieder<br />
zurück und landete im anderen Extrem:<br />
vom afrikanischen Busch ins<br />
österreichische Gesundheitsministerium.<br />
Dort wurde er mit der Vorsorgemedizin<br />
betraut, wo er prinzipiell gut<br />
aufgehoben war, denn sein medizinisches<br />
Interesse galt immer der Gesundheitsmedizin.<br />
„Wichtig war mir,<br />
etwas zu machen, damit Menschen<br />
gesund bleiben“, so Korbei. „Doch die<br />
wenigsten Ärzte verstehen etwas von<br />
Gesundheitsmedizin.“ Korbei ortete<br />
schon damals einen beunruhigenden<br />
Trend: Das Riesengeschäft mit<br />
der Angst – z.B. Früherkennung und<br />
Vorsorge. Er stieß jedoch damals wie<br />
heute mit seinen Argumenten auf<br />
taube Ohren. „Im Ministerium habe<br />
ich gesehen, wie sehr es um Geld,<br />
Karriere und Macht geht und wie viele<br />
Entscheidungen vollkommen gegen<br />
die Interessen des Patienten gefällt<br />
werden,“ schildert Volker Korbei in<br />
seiner unverblümten Art. Als er dann<br />
vom Hauptverband der Sozialversi-<br />
6 <strong>Zoë</strong> <strong>06</strong>/20<strong>16</strong>
„Fair-Med“ Dr. Volker Korbei: Komplettes Videointerview im Videoblock: zoe.imwebtv.at/volker_korbei<br />
cherungen abgeworben wurde, war<br />
das zwar sehr rühmlich für ihn, doch<br />
er kam vom Regen in die Traufe: „Die<br />
wirkliche Macht im Gesundheitswesen<br />
haben der Hauptverband der<br />
Sozialversicherungsträger und die<br />
Krankenkassen. Auch dort habe ich<br />
gesehen, wie sehr es nur um Macht<br />
und Eitelkeiten geht. Es war immer<br />
wieder dasselbe. Hardcore-Typen,<br />
die von ihrer Intuition total abgeschnitten<br />
sind. Es läuft in der Medizin<br />
genau dasselbe ab wie in unserer<br />
Gesellschaft. Was uns als Gesundheit<br />
verkauft wird, ist zu 95 Prozent Geschäft.<br />
Ich habe damals schon gewusst,<br />
das Vieles nicht stimmt. Zudem<br />
habe ich gemerkt, ich kann dort<br />
absolut nichts verändern und wenn<br />
ich dort bleibe, werde ich genauso.“<br />
Das Gesundheits-Wesen<br />
Somit gab Korbei zum Unverständnis<br />
vieler seinen „guten Job“ und<br />
Karriere auf. Seine Einstellung zum<br />
Gesundheits-Wesen basiert auf<br />
dem Gedankengut der großen Ärzte<br />
der Menschheit. „Alle großen Ärzte<br />
haben gewusst, dass die Seele, die<br />
jeweilige Lebenssituation, Weisheit<br />
und Gesundheit zusammenhängen,“<br />
schildert der Gesundheitsexperte,<br />
der sich als ganzheitlich denkender<br />
Schulmediziner sieht. Bei ihm hat die<br />
eigene Intuition immer oberste Priorität<br />
in allen (Gesundheits)Fragen.<br />
„Wenn die Schulmedizin so weiter<br />
macht, wird es ihr gelingen, uns das<br />
Vertrauen in alle unsere Lebensfunktionen<br />
auszutreiben. Da läuft etwas<br />
ganz falsch. Uns wird sehr viel Angst<br />
gemacht und in der Schwangerschaft<br />
ist das etwas wirklich Zerstörerisches.<br />
Der größte Risikofaktor ist Angst.<br />
Angst macht abhängig. Angst macht<br />
unmündig und Angst schafft oft<br />
dem viel Geld, der sie macht.“<br />
So kam es, dass Volker Korbei seinen<br />
weiteren Fachschwerpunkt in die<br />
Gynäkologie verlegte. Mit Dr. Michael<br />
Adam und drei Hebammen gründete<br />
er 1986 das Geburtshaus Nussdorf<br />
im 19. Wiener Gemeindebezirk. Das<br />
gemeinsame Anliegen des engagierten<br />
Teams war, jungen Familien individuelle,<br />
sanfte Geburten fernab von<br />
den damals üblichen Spitalsgeburten<br />
zu ermöglichen. Es folgten harte<br />
arbeitsreiche Zeiten, die ihm jedoch<br />
viel Freude bereiteten. Das Konzept<br />
der Geburtshilfe setzte auf Intuition,<br />
Selbstvertrauen und eine eigene Hebamme<br />
als Gesundheitsbegleiterin.<br />
Der Vater durfte bei der Geburt dabei<br />
sein, das Kind blieb bei der Mutter –<br />
um nur einige Punkte zu nennen, die<br />
heute dank dieser Pioniere selbstverständlich<br />
sind. 2002 wurde das Geburtshaus<br />
geschlossen, jedoch haben<br />
die Begründer ein großes Umdenken<br />
initiiert. Die Hebammen aus Nussdorf<br />
und mittlerweile viele andere<br />
bieten heute Schwangeren an, sie in<br />
ausgewählten Spitälern zu begleiten<br />
(Infos: nussdorfhebammen.at).<br />
Rückblickend weiß Korbei, dass die<br />
Zusammenarbeit zwischen Spital<br />
und Hebamme die erfolgreichste<br />
Kombination ist: „Die Hebammengeburtshilfe<br />
und ein gut ausgerüstetes<br />
Spital sind die optimale und<br />
<strong>Zoë</strong> <strong>06</strong>/20<strong>16</strong>7
Direkter Link zum Videointerview Goldspirale: zoe.imwebtv.at/goldspirale<br />
erfolgreichste Geburtshilfe – auch für<br />
die organische Gesundheit des Kindes“,<br />
so Korbei. „Aber die Geburt soll<br />
im Gesundheitsbereich bleiben und<br />
dafür ist in erster Linie die Hebamme<br />
zuständig.“<br />
Gesunde Vorsorge<br />
macht nicht krank<br />
Korbei beschloss Kassenarzt zu bleiben,<br />
um allen Frauen den gleichen<br />
Zugang zu ermöglichen. Natürlich<br />
lag ihm als Frauenarzt das Thema<br />
Gesundheitsmedizin nach wie vor<br />
am Herzen. Das große Geschäft mit<br />
dem gesunden Menschen ist heute<br />
sein größter Kritikpunkt. „Mittlerweile<br />
bestätigen etliche internationale<br />
Studien, dass übertriebene Vorsorgeuntersuchungen<br />
die Menschen krank<br />
machen und trotzdem wird weiterhin<br />
Angst geschürt und manche bewiesenermaßen<br />
unnötige Vorsorgemaßnahmen<br />
werden gefördert. Vor allem<br />
die HPV-Impfungen und auch die<br />
Mammografie-Routineuntersuchungen,<br />
die in Österreich ab 40 Jahren<br />
empfohlen werden, kritisiert Volker<br />
Korbei heftig. „In Deutschland gibt es<br />
in fast allen Medien Warnungen vor<br />
der Mammografie-Untersuchung vor<br />
dem 50. Lebensjahr. Der Grund ist,<br />
weil sie tatsächlich viel weniger hilft,<br />
als man erwartet hatte und sie sehr<br />
viele unnötige Operationen, Behandlungen<br />
und damit verbundene Ängste<br />
und Komplikationen zur Folge hat.<br />
Obwohl sie schon in vielen Ländern<br />
abgeschafft wurde, es weltweit große<br />
Studien gibt, die niemand widerlegt,<br />
wird in Österreich sogar das Alter herabgesetzt<br />
und mit einer Werbekampagne<br />
dafür geworben. Dasselbe gilt<br />
für die HPV-Impfung als Prävention<br />
gegen Gebärmutterhalskrebs. Man<br />
hat von Anfang an gewusst, dass die<br />
HPV-Impfung ein Geschäft ist. Aber in<br />
Österreich werden fünfjährige Buben<br />
(!) geimpft und den Eltern ein Terror<br />
gemacht, wenn sie dagegen sind,“ ist<br />
Korbei empört.<br />
Goldwerte<br />
Doch es wäre nicht Volker Korbei,<br />
wenn er in diesem Fall nicht eine<br />
gesunde Alternative hätte. Die Goldspirale<br />
ist nämlich nicht nur ein geniales<br />
Verhütungsmittel, sondern<br />
auch ein Schutz gegen Gebärmutter-Entzündungen.<br />
„Die Goldspirale<br />
ist deswegen nicht so bekannt, weil<br />
sie sehr viele Vorteile für die Frauen,<br />
aber keine ökonomischen Vorteile für<br />
die Ärzte und für die Pharmaindustrie<br />
hat“, erklärt Korbei den Sachverhalt.<br />
Der Gynäkologe setzte die Gold<br />
T® seit dem Jahr 2000 ca. 1.500<br />
Frauen zur Empfängnisverhütung<br />
ein. Das ergibt Daten von mehr als<br />
„8.000 Frauenjahren“. Seine Erfahrung:<br />
Hohe Sicherheit, unbegrenzte<br />
Liegedauer, Schutz vor Gebärmutter-<br />
Entzündungen, frei von hormoneller<br />
Beeinflussung, in Relation mit 325<br />
€ preisgünstig. Mehr ist dazu nicht<br />
zu sagen. Sein Tipp Nr. 1 ist sowieso:<br />
„Fragen Sie immer Ihre Intuition, da<br />
liegen Sie immer richtig“.<br />
Komplettes Videointerview im<br />
Videoblock:<br />
zoe.imwebtv.at/volker_korbei<br />
Einzelne Videoclips:<br />
zoe.imwebtv.at/portrait_korbei<br />
zoe.imwebtv.at/gesundheitspolitik<br />
zoe.imwebtv.at/korbei_intuition<br />
zoe.imwebtv.at/goldspirale<br />
Weitere Infos:<br />
goldspirale-vorteile.at<br />
nussdorfhebammen.at<br />
8 <strong>Zoë</strong> <strong>06</strong>/20<strong>16</strong>
Humanitäre Soforthilfe. Unabhängig. Unparteiisch. Unbürokratisch.<br />
schulterwurf<br />
Wir lassen<br />
die Hilfe nicht<br />
untergehen.<br />
Die Tragödie muss gestoppt werden! An den Grenzen Europas sterben Menschen,<br />
die auf der Suche nach Schutz aus Kriegsgebieten geflohen sind.<br />
Ärzte ohne Grenzen ist mit Schiffen auf dem Mittelmeer unterwegs, um in Seenot<br />
geratene Bootsflüchtlinge zu retten und medizinisch zu versorgen.<br />
Erste Bank IBAN AT43 2011 1289 2684 7600 Telefon 0901 700 800 (Mehrwertnummer: 7 Euro Spende pro Anruf) www.aerzte-ohne-grenzen.at
•• GESUNDHEIT<br />
SEX & IRRTUM<br />
Falsche Mythen im Bett<br />
Sexualität hat in unserem Leben einen großen Stellenwert – in der Gesellschaft,<br />
in den Medien oder auch in der Werbung. Aber sind die Menschen heute erfüllter<br />
und offener als früher? Klar ist, dass man sehr viel Geld mit Sex machen kann und<br />
macht. Es lebt nicht nur die riesige Sexindustrie sehr gut davon. Sex ist für die<br />
gesamte Wirtschaft ein wichtiger Faktor. Über Sex wird so gut wie alles verkauft –<br />
Nudeln, Eis, Parfum, Autos, Mode oder Schokoriegel. Eigentlich geht es aber dabei<br />
zumeist um unerreichbare Fantasien – denn die gelebte Realität sieht anders aus.<br />
Sexualmedizinerin Dr. Elia Bragagna räumt mit Sexualmythen auf und weiß, wie<br />
Mann und Frau tatsächlich glücklich werden im Bett. Wir sprachen mit ihr über<br />
Stellenwert und Tabus zum Thema Sex und das Thema Orgasmus. Ihr Resümee:<br />
Jeder Mensch ist für seine Erfüllung und seinen Orgasmus selbst verantwortlich –<br />
und auch hier ist der Weg das Ziel.<br />
Sex ist nicht immer und überall<br />
das Thema Nummer 1. Vor allem<br />
in der Paarbeziehung hat<br />
Sexualität einen nicht ganz so großen<br />
Stellenwert, wie man landläufig annimmt.<br />
Elia Bragagna: „Natürlich hat<br />
Sexualität in der Verliebtheitsphase<br />
– rein schon durch die Botenstoffe –<br />
einen massiven Stellenwert, aber das<br />
verändert sich mit der Zeit. Niemand<br />
kann ständig emotional am Vollgas<br />
stehen.“ Wenn sich eine Beziehung<br />
etabliert hat, bekommen andere<br />
Bereiche eine stärkere Wertigkeit.<br />
Sexualität rückt dann etwas in den<br />
Hintergrund, damit der Mensch im<br />
Gleichgewicht bleibt. „Es gibt keine<br />
Studie, in der die Sexualität an erster<br />
Stelle steht“, so die Expertin.<br />
als „normal“ empfunden wird. Aber<br />
Sexualität wäre gar nicht so häufig<br />
angesagt, wenn es mehr um Genuss<br />
als um Häufigkeit ginge. Denn<br />
nur um routinemäßig das Programm<br />
abzuspielen, weil man sollte, so lange<br />
schon nicht hat, oder sonst die<br />
Beziehung bedroht sieht, ist nicht<br />
unbedingt das, was man als einen<br />
erfüllenden Sex bezeichnet. Elia Bragagna:<br />
„Es ist wichtig, keinen Sex zu<br />
haben, wenn einem nicht danach ist.<br />
Das ist wahrscheinlich das einzige<br />
Maß: Man sollte nur dann Sex haben,<br />
wenn Körper und Psyche sagen, das<br />
ist jetzt in Ordnung.“<br />
Der kleine Unterschied<br />
Männer und Frauen empfinden beim<br />
Sex tatsächlich durchaus unterschied-<br />
Qualität vor Quantität<br />
Auch auf die Häufigkeit kommt es<br />
nicht an, ob ein Mensch seine Sexualität<br />
erfüllend empfindet. Aktuelle<br />
Studien haben ergeben, dass einmal<br />
in der Woche Sex durchaus gut<br />
und befriedigend ist. Meist kommt<br />
es auf das persönliche Umfeld der<br />
Menschen an, was in der Gruppe<br />
Sexualmedizinerin Dr. Elia Bragana im Interview. Zum Ansehen auf Player oder folgenden<br />
Link klicken: zoe.imwebtv.at/videos/sexualitaet-mythen-tatsachen<br />
10 <strong>Zoë</strong> <strong>06</strong>/20<strong>16</strong>
Dr. Elia Bragagna räumt mit alten Mythen auf: Jeder ist für sein erfülltes Sexualleben selbst verantwortlich.<br />
lich. Allerdings trägt hierzu die Hypothek<br />
der Geschichte der verschiedenen<br />
Geschlechter bei – „Männer<br />
müssen und wollen immer“. Allerdings<br />
meinen diese Männer sehr oft<br />
unbewusst statt Sex eigentlich Nähe.<br />
Denn sie erleben nur im intimen Zusammensein<br />
mit einer Frau diese<br />
Innigkeit. Elia Bragagna: „Sie trauen<br />
sich nicht, nur die Nähe zu suchen.<br />
Wenn sich dabei der Penis aufrichtet,<br />
ist vielen Männern nicht bewusst, dass<br />
das sogar ein Zeichen des Entspannungsnerves<br />
sein kann.“ Dann kommt<br />
der nächste Irrtum, den Männer unterliegen<br />
dazu: „Mann muss immer<br />
können und wollen.“ Daher drängen<br />
Männer dann oft Frauen zu Sex, obwohl<br />
sie eigentlich Nähe wollen.<br />
Frauen hingegen wollen zuerst Intimität,<br />
um Sex zu haben. Der klassische<br />
Widerspruch lautet: „Ich wäre<br />
ja zärtlicher zu dir, wenn du öfter Sex<br />
hättest.“ – „Ich hätte öfter Sex, wenn<br />
du zärtlicher wärst.“ Da hakt es, vielleicht<br />
sollten beide Partner versuchen<br />
zu definieren, was es für den Mann<br />
bedeutet, wenn er Sex will, und was<br />
für die Frau, wenn sie Intimität will.<br />
Elia Bragagna: „In der Realität ist es<br />
so, dass die Männer sich sehr bald<br />
aus dieser emotionalen Nähe verabschieden,<br />
die Frauen sich aus der<br />
sexuellen Nähe heraushalten.“ Dann<br />
sollten sich beide Partner bewusst<br />
machen, wenn man sich versprochen<br />
hat, dass man sich auf Dauer<br />
treu ist, ist man auch voneinander<br />
abhängig. Es gilt daher, eine gemeinsame<br />
Lösung zu finden, die<br />
emotional und sexuell passt.<br />
Höhe- oder Streitpunkt<br />
Orgasmus<br />
Auch beim Orgasmus tragen Frauen<br />
und Männer die Last und Mythen der<br />
Geschichte. „Die Studien sagen uns<br />
aber, dass der Orgasmus für die Frau<br />
nicht so wichtig ist. Dass Frauen auch<br />
nicht jedes Mal einen Orgasmus erreichen,<br />
wenn sie Sexualkontakt haben.<br />
Zudem legen Frauen auch mehr Wert<br />
darauf, wie der Weg zum Orgasmus<br />
aussieht“, so die Sexualmedizinerin.<br />
Für den Mann bedeutet Orgasmus<br />
viel mehr, weil er „immer kommen<br />
muss“. Anhand der Sexualmythen<br />
glaubt der Mann, dass er nur ein guter<br />
Liebhaber ist, wenn er der Frau<br />
einen Orgasmus besorgt. Elia Bragagna:<br />
„Das ist falsch. Denn für den<br />
Orgasmus ist jeder Mensch selbst<br />
verantwortlich. Der Mann kann der<br />
Frau nur helfen oder sie begleiten.“<br />
Die Schwierigkeit ist, dass viele Frauen<br />
nicht gelernt haben, gut mit dem<br />
eigenen Körper umzugehen. Wenn<br />
eine Frau nicht berechnen kann,<br />
wann sie zum Orgasmus kommt,<br />
wird sie ihn auch nicht regelmäßig<br />
haben. Aber für viele Menschen ist<br />
der Orgasmus wichtig. Ihnen geht es<br />
nicht gut, wenn sie keinen Orgasmus<br />
haben, und daher müssen sie lernen,<br />
Wege zu suchen, damit sie ihn auch<br />
regelmäßig erleben.<br />
Elia Bragagna: „Andererseits ist es<br />
auch gut, nicht nur zielzentriert zu<br />
denken und einfach die sexuelle Begegnung<br />
mehr zu genießen. Oder<br />
vielleicht ist es auch sinnvoll, über einen<br />
anderen Zugang nachzudenken:<br />
Dass der Weg das Ziel ist.“<br />
Infos:<br />
eliabragagna.at<br />
sexmedpedia.com<br />
<strong>Zoë</strong> <strong>06</strong>/20<strong>16</strong>11
•• GESUNDHEIT<br />
TRADITIONELL EUROPÄISCHE MEDIZIN (TEIL 2)<br />
Therapie je nach Typ<br />
Die einseitige Fixierung auf körperliche Befunde erfasst nur<br />
einen Teil der Krankheitsrealität. Unsere Schul- oder Apparate-<br />
Medizin definiert oftmals Krankheit nur mehr mit materiellen<br />
Veränderungen am Körper. „Die Traditionell Europäische<br />
Medizin bietet hingegen einen funktionellen Blick auf das<br />
Krankheitsgeschehen und kann dadurch zur Diagnose und<br />
zum Finden einer geeigneten Therapie beitragen“, erklärt<br />
Allgemeinmedizinerin und TEM-Expertin Dr. Regina Webersberger.<br />
Das gezielte Anregen von Selbstheilungskräften und<br />
Strategien im Umgang mit Gesundheitsproblemen führen zur<br />
Besserung der Beschwerden.<br />
Die Traditionell Europäische<br />
Medizin (TEM) hat sich in<br />
Europa in den vergangenen<br />
Jahrhunderten bis Jahrtausenden<br />
entwickelt. Allerdings gerieten<br />
durch die wissenschaftliche Schulmedizin<br />
die alten Lehren immer<br />
mehr in Vergessenheit. Mittlerweile<br />
wird jedoch die funktionelle Sicht auf<br />
Krankheiten und Behandlungen als<br />
wichtige Ergänzung der Schulmedizin<br />
wieder anerkannt. Die systematische<br />
wissenschaftliche Erforschung<br />
und Bewertung der TEM steht aber<br />
noch ganz am Anfang.<br />
Methoden der Diagnostik<br />
„Um den aktuellen Reaktions- und<br />
Regulationszustand des Körpers zu<br />
beurteilen, verwendeten die alten<br />
Ärzte verschiedene Methoden der<br />
Krankenuntersuchung. Regina Webersberger:<br />
„Da es keine apparativen<br />
Möglichkeiten der Diagnostik gab, beobachtete<br />
der Arzt den Patienten ganz<br />
genau. Für die Diagnostik wurden<br />
Puls, Antlitz, Zunge, Iris oder Urin verwendet,<br />
immer kombiniert mit einer<br />
genauen Erhebung der Vorgeschichte.“<br />
Die Pulsdiagnose war sehr hoch<br />
entwickelt, Hinweise dafür finden sich<br />
im Kanon des Avicenna. Allerdings ist<br />
die Pulsdiagnose in der TCM und der<br />
TEM nur bedingt vergleichbar, da die<br />
Begriffe der Beschreibung und Einteilung<br />
völlig verschieden sind.<br />
Methoden der Behandlung<br />
Die TEM ist ein Konglomerat von verschiedenen<br />
Behandlungsmethoden.<br />
Pfarrer Sebastian Kneipp hat im 19.<br />
Jahrhundert eine Zusammenfassung<br />
der damals bekannten Therapiestrategien<br />
der Naturheilkunde in 5 Säulen<br />
propagiert. Dies sind Wasseranwendungen<br />
(Hydrotherapie), Heilkräuter,<br />
Ernährungstherapie, Bewegungstherapie<br />
und Ordnungstherapie (Lebensordnung).<br />
Dazu kommen aus<br />
ärztlicher Sicht noch die sogenannten<br />
ausleitenden Verfahren (Fasten,<br />
Aderlass, Schröpfen, Blutegelbehandlung,...)<br />
Sie eignen sich besonders für<br />
die vielfältigen Probleme, die sich aus<br />
der heutigen Lebensweise mit ständigem<br />
Nahrungsüberangebot, fehlender<br />
körperlicher Betätigung und<br />
daraus resultierendem Übergewicht<br />
ergeben. Regina Webersberger: „Eine<br />
sehr große Rolle spielen aber auch die<br />
Kräuter, waren es lange Zeit doch die<br />
einzigen verfügbaren Medikamente.<br />
Einige unserer heute bekannten<br />
Heilpflanzen wurden schon zur Zeit<br />
der Griechen und Römer verwendet –<br />
etwa Schafgarbe oder Melisse.“ In den<br />
überlieferten traditionellen Kräuterbüchern<br />
sind sicher noch einige Schätze<br />
zu finden. Die Wirkungsweise von<br />
vielen Pflanzen ist mittlerweile wissenschaftlich<br />
gut erforscht und dokumentiert.<br />
Aber auch hier gibt es noch<br />
viel zu lernen.<br />
Prävention statt<br />
Reparaturmedizin<br />
Sehr viele Erkenntnisse der modernen<br />
Präventionsmedizin decken sich mit<br />
den Empfehlungen der TEM. Gesunde<br />
Ernährung und körperliche Bewegung<br />
war zum Beispiel bei Pfarrer<br />
Kneipp ein wichtiges Thema. Regina<br />
Webersberger: „Natürlich waren moderne<br />
Zivilisationsleiden im Mittelalter<br />
noch nicht so verbreitet, aber<br />
auch Hildegard von Bingen meinte,<br />
dass maßloses Essen und Trinken,<br />
12 <strong>Zoë</strong> <strong>06</strong>/20<strong>16</strong>
Zerstörung der Lebensordnung und<br />
Emotionen wie Ungeduld und Zorn<br />
zu Krankheiten führen können.“ Die<br />
TEM erweitert diese Empfehlungen<br />
um den individuellen Aspekt, der sich<br />
aus der Konstitution und aus der im<br />
Moment vorliegenden Säftekonstellation<br />
ergibt. „Ich sehe hier eine ganz<br />
wichtige Aufgabe, den Patienten mit<br />
individuellen Empfehlungen zu einem<br />
gesünderen Lebensstil zu motivieren.<br />
Denn ich kann auswählen, was<br />
passt. Einen Phlegmatiker werde ich<br />
nicht für eine Kampfsportart begeistern<br />
können, aber für Radfahren sehr<br />
wohl“, erklärt Regina Webersberger.<br />
DIE GRUNDPRINZIPIEN DER TEM<br />
Die TEM geht von einer dem Körper innewohnenden Lebens kraft aus.<br />
Diese wird bei allen Therapien im Sinne der körpereigenen Selbstheilung<br />
unterstützt bzw. angeregt. In der TEM wird der menschliche Körper<br />
nicht von der ihn umgebenden Natur getrennt, sondern als Teil des<br />
Ganzen gesehen. Der Mensch unterliegt denselben Gesetzen wie der<br />
Natur, und folgt auch ihren Rhythmen. Wie in Teil 1 beschrieben (siehe<br />
<strong>Zoë</strong> Ausgabe 05/<strong>16</strong>), bedient man sich einer Typologie und Konstitutionslehre,<br />
bei der gewisse Charaktereigenschaften mit typischen Erkrankungsmustern<br />
in Zusammenhang gebracht werden. Die vier Elemente<br />
werden gewissen Körpersäften und Charaktertypen zugeordnet:<br />
Sanguis = Blut, Phlegma = Schleim,<br />
Chole = gelbe Galle, Melanchole = schwarze Galle.<br />
TEM und Schulmedizin<br />
Die TEM bietet einen funktionellen<br />
Blick auf das Krankheitsgeschehen,<br />
und das kann zur Diagnose und zum<br />
Finden einer geeigneten Therapie<br />
beitragen. Regina Webersberger: „Die<br />
einseitige Fixierung auf körperliche<br />
Befunde erfasst nur einen Teil der<br />
Krankheitsrealität. Das gezielte Anregen<br />
von Selbstheilungskräften und<br />
Strategien im Umgang mit Gesundheitsproblemen<br />
führt zur Besserung<br />
von Beschwerden. Individualisierung<br />
der Therapien ist ein großes Schlagwort<br />
in der Medizin, in der TEM gehen wir<br />
immer von der individuellen Situation<br />
des Patienten aus. Die Eigenverantwortung<br />
des Patienten wird gestärkt,<br />
denn er wird bei gesundheitsfördernden<br />
Entscheidungen unterstützt.“<br />
In den letzten Jahren hat auch unter<br />
den Ärzte das Interesse an TEM deutlich<br />
zugenommen. In Deutschland<br />
gibt es sogar schon eine Abteilung<br />
an einem Universitätskrankenhaus<br />
in Berlin. Auch in Essen werden naturheilkundliche<br />
Therapien in einem<br />
stationären Setting bei chronischen<br />
Krankheiten angewendet und wissenschaftlich<br />
untersucht. In Österreich<br />
steht die TEM-Ausbildung noch am<br />
Anfang. Vorreiter sind hier die Kurhäuser<br />
der Marienschwestern. Auch der<br />
Verein TEH (Traditionelle Europäische<br />
Heilkunde) will Volksheilwissen vor<br />
dem Vergessen bewahren.<br />
<strong>Zoë</strong> <strong>06</strong>/20<strong>16</strong>13
•• MENSCH<br />
DIE GLOBALE BEWUSSTSEINSREVOLUTION<br />
Die neue Ordnung<br />
im Chaos des Lebens<br />
Chaos und Ordnung bestimmten schon immer die Zukunft der Menschheit. Dieter Broers<br />
geht solchen Beobachtungen seit Jahrzehnten auf den Grund. Er erforscht die Wissenschaft<br />
des Bewusstseins auf der Grundlage einer neuen Biophysik und einer ganzheitlichen<br />
Weltsicht, in der Materie und Bewusstsein nicht trennbar sind. Der Naturwissenschaftler<br />
und Philosoph ist der Meinung, dass das zunehmende Chaos der heutigen Welt schon bald<br />
in einer „neuen Ordnung“ aufgeht. Konkret heisst das, dass der Menschheit der nächste<br />
Evolutionsschritt bevorsteht. Verbunden mit dem Untergang unserer derzeitigen anormalen,<br />
asozialen, chaotischen Welt und einem Aufgang einer neuen Kultur, die nicht so auf egoistische<br />
Maxime ausgerichtet ist. Aus diesem Anlass veranstaltete Dieter Broers im Herbst 20<strong>16</strong><br />
in Wien den Kongress „Chaos & Ordnung – Was bestimmt die Zukunft der Menschheit?“<br />
14 <strong>Zoë</strong> <strong>06</strong>/20<strong>16</strong>
Seit Beginn der Zivilisation sucht<br />
der Mensch nach Erklärung für das<br />
Leben. Ein Denkmodell haben Sie<br />
in Ihrem Buch „Der Matrixcode“<br />
vorgestellt, können Sie das kurz<br />
zusammenfassen?<br />
Es gibt ein künstliches Selbst von<br />
uns, das ist eine Form in die wir<br />
hineinwachsen und das elementare<br />
Selbst als Wesenskern. Da gibt es<br />
eine große Differenz. Als Kleinkind<br />
sind wir noch in beiden Welten zuhause<br />
und bekommen das noch mit.<br />
Aber mit der Zeit verlassen wir diese<br />
Welt der „Matrix“ immer mehr, bis wir<br />
auf unseren Namen reagieren und<br />
uns damit identifizieren. Dass dahinter<br />
noch eine andere Realität ist, daran<br />
erinnere ich in meinen Büchern<br />
zum Beispiel im „Matrix-Code“.<br />
Schon Einstein hat bemerkt, dass<br />
nichts ohne Ordnung existieren<br />
kann. Andererseits kann auch nichts<br />
ohne Chaos entstehen. Wie wichtig<br />
ist Chaos, für das Leben, die<br />
Menschheit und die Welt?<br />
Chaos ist die Voraussetzung dafür,<br />
um neues Leben, neue Systeme in<br />
einem höheren Ordnungsniveau zu<br />
erstellen. Evolutionsschritte gehen<br />
immer einem chaotischen Zustand<br />
voraus. Chaos und Ordnung sind<br />
komplementär. Sie sind nicht entweder<br />
oder, sondern sie bedingen einander.<br />
Sie sind sowohl als auch.<br />
Ich habe das Thema für den Kongress<br />
aus dem Grund gewählt, weil<br />
es im Kontext der neuen Zeit steht.<br />
Wenn man einen Realitätsabgleich<br />
vornimmt, eine Standpunktbestimmung,<br />
dann stellt man fest, dass<br />
die Welt aus den Fugen geraten ist.<br />
Alles nimmt zu – Klimaveränderungen,<br />
soziale Veränderungen – und<br />
zwar nicht linear, sondern exponentiell.<br />
Irgendwo gibt es aber eine Grenze.<br />
Von diesen Grenzen weiß ich, dass<br />
sie aus dem Chaos heraus die Struktur<br />
für eine neue Ordnung geben.<br />
Kann man sagen, wie oft diese<br />
chaotischen Zustände immer<br />
wieder passieren? Haben Sie da<br />
Beobachtungen?<br />
Es wurde 1978 eine Statistik von der<br />
NASA veröffentlicht, an der man<br />
sehr schön sehen kann, dass Aufund<br />
Niedergänge von hohen Kulturen<br />
– wie vom sumerischen Reich,<br />
der Mayas oder Griechen – immer in<br />
<strong>Zoë</strong> <strong>06</strong>/20<strong>16</strong>15
•• MENSCH<br />
Der Mensch im Spannungsfeld zwischen künstlichem „Ego-Selbst“ und „elementarem Selbst“<br />
Perioden korrelierten. Diese Perioden<br />
wurden immer durch entsprechende<br />
Sonnenauffälligkeiten wie z.B. höhere<br />
Sonnenaktivitäten angesteuert. Es<br />
gibt offenbar diese Zyklen, und wenn<br />
man dieser Statistik folgt, dann stehen<br />
wir unmittelbar vor einem neuen<br />
Aufgang einer neuen Kultur, die<br />
wahrscheinlich nicht so auf egoistische<br />
Maxime ausgerichtet ist.<br />
Aber auch den Untergang unserer<br />
Kultur bedeutet?<br />
Das muss nichts Apokalyptisches<br />
sein. Es wäre natürlich möglich. Wenn<br />
wir uns die ganzen Zahlen anschauen,<br />
wie die Zunahme der Erdbebenaktivitäten<br />
und der Hurrikane, die<br />
Veränderungen des Klimas im Allgemeinen,<br />
kann einem schon Angst<br />
und Bange werden. Aber es gibt keine<br />
Trennung zwischen Geist und Materie.<br />
Wenn wir uns den körperlichen<br />
Bereich anschauen, also die Erde<br />
und ihre Aktivitäten, dann sind wir<br />
über unseren Geist unmittelbar damit<br />
verbunden. Sie ist eine Entsprechung<br />
von uns. Sie ist ein erweitertes<br />
Teil oder Organ von unserem Körper.<br />
Was wir heute als Psychosomatik<br />
kennen – dass der Geist auf den Körper<br />
einwirkt – erweitert sich auf unsere<br />
Erde. Wir haben das Schicksal<br />
selber in der Hand, vielmehr als wir<br />
uns das überhaupt vorstellen konnten.<br />
Der Untergang besteht aber eher<br />
darin, dass wir das Alte durchschauen<br />
und auch als nicht brauchbar erkennen,<br />
weil es wirklich egoistische<br />
Strukturen sind.<br />
Viele Menschen haben vor dem<br />
Chaos Angst, weil es Unsicherheit<br />
hervorruft ...<br />
Wir werden früher oder später alle<br />
nicht darum herumkommen, uns<br />
von ganz bestimmten Dingen, die<br />
in dieser Welt nicht gepasst haben,<br />
zu verabschieden. Das geschieht auf<br />
verschiedene Weise. Es kann sein,<br />
dass uns durch Ereignisse im Außen<br />
Grenzen gesetzt werden, bei denen<br />
wir die Absicht dahinter gar nicht zuordnen<br />
können, die uns in diese Situation<br />
bringt. D.h. nicht nur „Krankheit<br />
als Weg“ sondern auch „Schicksal als<br />
Weg“ sind so Dinge, die am Werken<br />
sind.<br />
Chaos hat also eine sehr bereinigende<br />
Wirkung und ist nur von unserem<br />
Standpunkt aus chaotisch, weil eigentlich<br />
unterliegt es ja wieder einer<br />
Ordnung?<br />
Es sind die chaotisch erscheinenden<br />
Strukturen. Nehmen wir ein Beispiel<br />
aus der Quantenphysik. Da gibt es<br />
den Zustand des Rauschens, in dem<br />
ein hohes Maß an scheinbarer Unordnung<br />
und Sturkturlosigkeit zu<br />
erkennen ist. In diesem scheinbaren<br />
Chaos steckt aber latent alle Ordnung<br />
der Welt und draus lässt sich<br />
alles Andere abbilden: alle ordnenden<br />
Strukturen, also auch die Ordnung<br />
selber.<br />
Unser Geist ist in der Lage, über<br />
den Beobachtereffekt Realität zu<br />
schalten. Dadurch schaffen wir unsere<br />
neuen Gedanken – die ja wieder<br />
Realität erschaffen – durch Assoziationsketten.<br />
Wir haben unsere Vorgeschichte,<br />
werden mit Informationen<br />
konfrontiert, die wir aufnehmen,<br />
und daraus bilden wir unsere neue<br />
Realität ab. Wir modifizieren, damit<br />
wirklich etwas komplett Neues entstehen<br />
kann, und das brauchen wir.<br />
<strong>16</strong> <strong>Zoë</strong> <strong>06</strong>/20<strong>16</strong>
Dieter Broers - das ganze Interview zum Anschauen: zoe.imwebtv.at/dieter_broers<br />
Diese entarteten Strukturen, die zu<br />
sehr die soziale Ordnung verlassen<br />
haben, die eher egoistischer Natur<br />
sind, das nenne ich Entartung. Es<br />
kann auch als chaotischer Zustand<br />
bezeichnet werden. Das lösen wir<br />
auf, in dem wir zunehmend erkennen,<br />
dass es eine Ordnung dahinter<br />
gibt. Die fühlen wir mehr, als dass<br />
wir sie über den Verstand hineinlassen.<br />
Wir fühlen, dass mit der Welt<br />
etwas nicht stimmt, und es so nicht<br />
weitergehen kann. Das sind die Dinge,<br />
die gerade passieren.<br />
Ich bin selber als Mensch ebenso wie<br />
jedes einzelne Individuum mitverantwortlich,<br />
dass die Welt so ist, wie<br />
sie ist. Und das ist jederzeit änderbar.<br />
Aber wie soll ich mir etwas Neues erschaffen,<br />
was ich mir nicht vorstellen<br />
kann. Wenn ich nur aus alten Kontingenten<br />
meine Realität schaffe, auf<br />
alten moderaten sowie mehr oder<br />
weniger vermoderten Systemen aufbaue,<br />
dann wird kein richtiges Fundament<br />
dafür vorhanden sein. Das<br />
Fundament der eigentlichen Manifestation<br />
der Wünsche sollte immer<br />
das Herz sein. Wir fühlen, dass<br />
es so ist, dass das der Lösungsweg<br />
ist – das ist wissenschaftlich, messtechnisch<br />
belegbar. Das Herz hat<br />
eine völlig eigene Intelligenz, die mit<br />
unserem Verstand natürlich korrespondiert<br />
– leider in noch viel zu leisen<br />
Tönen.<br />
Diese Interaktion, dass das Herz immer<br />
mehr in den Vordergrund rücken<br />
wird, dass ist das, was gerade mit<br />
der Menschheit passiert. Wir können<br />
das auch zunehmend mehr beobachten.<br />
Das ist aber gleichzeitig auch<br />
die einzige Chance für uns, aus diesem<br />
Dilemma rauszukommen. Insofern<br />
ist es durchaus zulässig, sich<br />
darüber auch verstärkt Gedanken zu<br />
machen. Eine Lösung könnte sein,<br />
zu überlegen: Stehen wir vor einem<br />
Bewusstseinssprung?<br />
Unsere Struktur wird sich im Außen<br />
nicht viel verändern, aber unsere<br />
Wahrnehmung wird sich verändern.<br />
Wir leiten aus den Forschungsergebnissen<br />
ab, dass es nicht so sein wird,<br />
dass es so wie heute sieben Milliarden<br />
Wahrheiten und verschiedene Realitäten<br />
geben wird. Weil jeder Mensch<br />
hat eine andere Vorgeschichte.<br />
Kann man als Mensch auch in diese<br />
Struktur von Chaos und Ordnung<br />
eingreifen?<br />
Ja, das machen wird zum Beispiel<br />
mit jedem Bewusstseinsakt. Mit jedem<br />
Gedanken und mit jeder emotionalen<br />
Haltung greifen wir in diesen<br />
Prozess Chaos und Ordnung ein. Wir<br />
selber bestimmen letztendlich das<br />
Maß. Jeder Einzelne für sich.<br />
Was würden Sie jedem einzelnen<br />
Menschen raten, wenn Sie sagen, jeder<br />
kann die Welt beeinflussen? Was<br />
kann jeder in seinem kleinen Umfeld<br />
machen?<br />
Jeder sollte mehr fühlen als denken.<br />
Man kann es natürlich nicht voneinander<br />
trennen, aber wenn wir unsere<br />
Wünsche erstmals definieren, dann<br />
sind wir schon auf dem richtigen<br />
Weg. Die wenigsten Menschen tun<br />
das. Bei fast jedem Vortrag frage ich,<br />
ob sich die Zuschauer grundsätzlich<br />
eine gute Welt vorstellen können,<br />
und wie sie denn aussehen sollte.<br />
Die meisten wollen die Welt ändern,<br />
aber es hapert daran an der Umsetzung.<br />
Wie soll man sich das vor-<br />
<strong>Zoë</strong> <strong>06</strong>/20<strong>16</strong>17
•• MENSCH<br />
stellen? Es kommen bestenfalls nur<br />
Schlagzeilen, wir sollen sozialer miteinander<br />
umgehen. Aber die Leute<br />
haben keine Vorstellung davon, was<br />
sozial wirklich ist. Es ist leider reduziert<br />
auf Sprechblasen, die seelenlos<br />
geworden sind. Da muss wieder eine<br />
bestimmte Ordnung hinein, damit<br />
wir richtig definieren können, was wir<br />
wirklich wollen. Das sollte viel mehr<br />
über das Herz gehen als über den<br />
Verstand. Das ist der Weg, und zunehmend<br />
mehr Menschen erkennen<br />
das auch, dass sich sozusagen die<br />
Wünsche über die Freude erfüllen.<br />
Dabei ist wichtig zu bemerken, dass<br />
ich zwischen Spaß und Freude unterscheide.<br />
Weil ein Großteil der Dinge,<br />
die wir uns wünschen, sind meist nur<br />
kompensatorische Wünsche, weil wir<br />
genau wissen, was wir wirklich wollen.<br />
Es sind nicht die schöneren Autos,<br />
Häuser oder Reisen – wenn die<br />
da sind, ist es wieder vorbei, und es<br />
kommt der nächste Wunsch. Es gibt<br />
den Urwunsch, der aus der Seele<br />
herauskommt. Wenn ich von einer<br />
Bewusstseinserweiterung spreche,<br />
dann meine ich, das wir erkennen,<br />
dass es noch mehr gibt, dass in unserem<br />
Herzen angelegt ist und echte<br />
Freude bereitet. Da müssen wir uns<br />
gar keine Gedanken darüber machen,<br />
ob der Wunsch vielleicht gar<br />
nicht so zulässig ist, weil er in die<br />
soziale Ordnung eingreifen könnte –<br />
das muss man gar nicht denken, in<br />
dem Moment, wo ich mir wirklich aus<br />
dem Herzen meine Wünsche erfülle.<br />
So einfach kann es sein. Zugegeben<br />
es klingt zu schön um wahr zu sein,<br />
aber ich weiß, dass es so ist.<br />
Das heisst: Chaos ist positiv?<br />
Ja.<br />
Weitere Infos:<br />
dieter-broers.de<br />
chaos-ordnung.org<br />
Seit 36 Jahren erforscht Dieter Broers Magnetfelder und ihre Wirkung auf alle Lebewesen.<br />
In Zusammenarbeit mit Experten beweist er, dass diese Felder unsere Stimmungsund<br />
Bewusstseinszustände beeinflussen. Broers sieht aufgrund seiner Beobachtungen<br />
einen großen geomagnetischen Sturm voraus, der einen Großteil der Menschen beeinflussen<br />
wird. Trailer zum Film: Solar (R)Evolution. Auf Player oder Link klicken.<br />
DIETER BROERS. BIOGRAFIE<br />
Dieter Broers, Jahrgang 1951, ist Naturwissenschaftler und Philosoph,<br />
Buchautor und Filmproduzent. Er lebt und arbeitet in Österreich und<br />
Griechenland.<br />
Seine Themen und sein Interesse dreht sich stets um das zentrale<br />
Thema „Mensch, Körper, Geist, Seele“. Um die biopsychosoziale<br />
Entwicklung und spirituelle Entfaltungsmöglichkeiten. In Zusammenarbeit<br />
mit Experten aus der Biophysik, Quantenphysik, Neurobiologie,<br />
Noetik, Kosmologie, Astrophysik und Informationsmedizin kam er auf<br />
seine Erkenntnisse.<br />
Seit den 1980er-Jahren forscht der Experte auch auf dem Gebiet der<br />
Frequenz- und Regulationstherapie, was zum Einsatz von neuen<br />
Technologien im medizinischen Gesundheitsbereich führte.<br />
Weiters arbeitet Dieter Broers u.a. in der experimentellen Forschung<br />
auf dem Gebiet der Frequenztherapie und befasst sich intensiv mit<br />
erkenntnistheoretischen Fragen und der Bedeutung von Bewusstsein<br />
in der Medizin.<br />
Aufgrund seiner wissenschaftlichen Leistung wurde Dieter Broers in<br />
das „International Council for Scientific Development“ (ICSD) berufen.<br />
Dieter Broers war von 1997 bis 2003 Direktor für Bio-Physik innerhalb<br />
des ICSD und ist bis heute im Committee for International Research<br />
Centres vertreten.<br />
Bücher: u.a. Transformation der Erde, Matrix Code‚ Gedanken<br />
erschaffen Realität, Revolution 2012, Checkliste 2012 – Sieben<br />
Strategien, wie Sie die Krise in Ihre Chance verwandeln, Der<br />
Glückscode, Sonnenzeit – Aufbruch in eine neue Ära, Der<br />
verratene Himmel – Rückkehr nach Eden<br />
Filme: (R)Evolution 2012, Solar (R)Evolution<br />
18 <strong>Zoë</strong> <strong>06</strong>/20<strong>16</strong>
IF YOU CAN’T CHANGE THE<br />
WORLD, CHANGE YOURSELF!<br />
SPIEGELGESETZMETHODE.AT<br />
SPIEGELGESETZMETHODE.AT<br />
<strong>Zoë</strong> <strong>06</strong>/20<strong>16</strong>19
•• BERUFSWELT<br />
ALTERNATIVE SUCHMASCHINEN<br />
WWWer suchet der<br />
findet – faire<br />
Suchmaschinen<br />
Mehr als vier Milliarden Suchanfragen werden täglich von<br />
Suchmaschinen durchgeführt und der Hauptanteil über<br />
Google. Der Internetgigant ist zweifelsohne weltweiter<br />
Marktführer und mit seinem Service nicht zu toppen. Sich<br />
einmal eine alternative Suchmaschine anzuschauen, lohnt<br />
sich dennoch. Denn der schnelle Zugriff auf alles, hat seinen<br />
Preis und in diesem Fall heißt er Privatsphäre. Dass Google<br />
unter dem Titel „Optimierung von Werbeinhalten“ mit Privatdaten<br />
Riesengeschäfte macht, weiß mittlerweile schon jedes Kind. Die Folge<br />
ist „zielgerichtete Werbung“ immer und überall bzw. zensurierte Suchergebnisse,<br />
die nach persönlichen Suchgewohnheiten vorweg gefiltert werden.<br />
Dies bedeutet eine enorme Steuerung des Marktes und zudem einen massiven<br />
Eingriff auf die persönliche Informationsfreiheit. Außerdem wird meist auf die gesamte<br />
Umgebung des Users zugegriffen, sodass auch Freunde und Google meist wissen, wo man<br />
sich gerade aufhält. Datenschutz ist nicht das einzige Thema puncto Suchmaschinen. Auch<br />
Umweltschutz wird aufgrund der enormen Rechneranzahl und Speicherkapazitäten, die zur<br />
Verfügung gestellt werden müssen, immer wichtiger.<br />
Tatsächlich gibt es mehr alternative<br />
Suchmaschinen als<br />
man landläufig denkt – man<br />
muss sie eben nur suchen. Vor allem<br />
in Deutschland hat sich diesbezüglich<br />
in den letzten Jahren wirklich viel<br />
getan. Im Großen und Ganzen stützen<br />
sich nach wie vor viele neue Anbieter<br />
auf Google, um ein ähnlich gutes<br />
Ergebnis zu erzielen, jedoch schalten<br />
sie sich quasi zwischen User und dem<br />
Internetriesen, sodass keine persönlichen<br />
Daten weitergegeben werden.<br />
Jede Suchmaschine hat ihr eigenes<br />
Konzept – ob als Datenschutz, Retter<br />
des Regenwaldes, Spender für Hilfsprojekte<br />
oder einfach für die bessere<br />
Recherche im Netz. Wir haben uns ein<br />
paar genauer angesehen. Folgende<br />
Liste erhebt jedoch keineswegs einen<br />
Anspruch auf Vollständigkeit.<br />
Priorität: Datenschutz<br />
ixquick.eu – auch ixquick.com bzw.<br />
startpage.com by ixquick – nennt sich<br />
selbst „die diskreteste Suchmaschine<br />
der Welt.“ Diese Behauptung basiert<br />
auf folgenden Features: Keine Speicherung<br />
der IP-Adresse, keine Tracking-<br />
Cookies, Cookie nur für Speicherung<br />
der Sucheinstellungen, keine Speicherung<br />
von Suchanfragen und Übermittelung<br />
von Suchanfrage an Google nur<br />
anonym. D.h. es werden aktuelle Google-Suchergebnisse<br />
mit Privatsphäre-<br />
Schutz kombiniert. Das Unternehmen<br />
setzt sich seit 20<strong>06</strong> für ein sicheres<br />
Internet ein und verdient nach eigenen<br />
Angaben keinen Cent an persönlichen<br />
20 <strong>Zoë</strong> <strong>06</strong>/20<strong>16</strong>
Suchprofilen.<br />
Auf<br />
der Webseite selbst<br />
sind viele aufklärende Informationen<br />
zum Thema Datenmissbrauch.<br />
Firmensitz ist Deutschland.<br />
duckduckgo.com gehört zu den seit<br />
langem großen Kritikern von Google.<br />
Die Betreiber sprechen sich dezidiert<br />
gegen die Vermarktung persönlicher<br />
Daten und gegen den Eingriff auf Suchergebnisse<br />
aus. „DuckDuckGo. The<br />
search engine that doesn’t track you“<br />
– die Suchmaschine, die dich nicht<br />
verfolgt“ – so auch der Slogan. Somit<br />
ist duckduckgo.com naturgemäß das<br />
komplette Gegenteil von Google – hat<br />
aber auch nicht vor, dem Suchmaschinen-Giganten<br />
Konkurrenz zu machen.<br />
Es gibt dementsprechend auch nicht<br />
die „Google-Goodies“ wie Maps und<br />
zusätzliche Infos über Öffnungszeiten<br />
etc. Dennoch ist es weltweit schon<br />
vielen Usern wert, auf solche Angebote<br />
zu verzichten. Denn immerhin tummeln<br />
sich bereits täglich eine Million<br />
Suchanfragen auf der Seite der<br />
ambitionierten Betreiber. Sie<br />
haben zum Ziel, eine kleine<br />
feine Suchmaschine anzubieten,<br />
die auf keinen<br />
Fall die Privatsphäre<br />
der User ausforscht<br />
und vermarktet und<br />
allen die gleichen<br />
Suchergebnisse liefert.<br />
Deshalb werden<br />
viele Privatsphäre-<br />
Features angeboten<br />
und eine eigene<br />
Suchmaschine verwendet.<br />
Firmensitz<br />
ist in den USA.<br />
Bei metager.de ist die<br />
Vermarktung persönlicher<br />
Daten gleichfalls<br />
ein absolutes No-Go. Bei<br />
dem deutschen Suchmaschine-Anbieter<br />
werden nach<br />
Angaben auf der Webseite und<br />
mit technischen Erklärungen weder<br />
IP-Adresse noch der „Fingerabdruck“<br />
des Browsers gespeichert. Dem User<br />
wird nicht gefolgt (getrackt). Werbung<br />
ist dezent und klar gekennzeichnet.<br />
Betrieben und weiterentwickelt wird<br />
MetaGer vom gemeinnützigen Verein<br />
vom SUMA-EV, dem Verein für freien<br />
Wissenszugang in Zusammenarbeit<br />
mit der Leibniz Universität Hannover.<br />
Der Verein finanziert sich vor allem<br />
durch Spenden. Interessanter Hinweis<br />
auf der Webseite des deutschen Betreibers:<br />
„Nach den Enthüllungen von<br />
Edward Snowden im Juni 2013 positionierten<br />
sich etliche Suchmaschinen<br />
mit der Selbstbeschreibung, dass Suchen<br />
bei ihnen sicher sei, weil die IP-<br />
Adressen der Nutzer nicht gespeichert<br />
würden. So ehrenwert und auch ehrlich<br />
gemeint diese Selbstbeschreibungen<br />
sein mögen – Fakt ist, dass viele<br />
dieser Suchmaschinen zumindest einen<br />
Teil ihrer Server in den USA hosten.<br />
Das gilt auch für diejenigen, die<br />
von manchen Datenschützern immer<br />
noch als „besonders empfehlenswert“<br />
gelobt und als Empfehlung verbreitet<br />
werden. Denn diese Suchmaschinen<br />
unterliegen nach dem Patriot Act und<br />
US-Recht dem vollen Zugriff der dortigen<br />
Behörden. Sie können also gar<br />
keine geschützte Privatsphäre bieten<br />
(selbst dann nicht, wenn sie selber sich<br />
noch so sehr darum bemühen).<br />
serioussearch.de hat das Motto „Recherche<br />
statt Suche“ und dient somit<br />
vor allem „Vielrecherchierern“ wie Wissenschaftlern,<br />
Journalisten, Studenten<br />
etc. als komplexere Suchmöglichkeit.<br />
serioussearch.de unterscheidet sich im<br />
Prinzip von den anderen, da sie nicht<br />
möglichst viele, sondern möglichst<br />
konkrete Treffer liefert. Daher wird zur<br />
Suche eine simple sowie auch eine erweiterte<br />
Recherchemöglichkeit angeboten.<br />
„Eine gute Recherche gibt sich<br />
nicht mit einem schnellen Ergebnis<br />
zufrieden“, heißt es auf der Homepage.<br />
„Folgen Sie nicht einfach den ersten<br />
Suchergebnissen. Übernehmen Sie<br />
die Kontrolle und vertrauen Sie nicht<br />
blind dem Ranking“.<br />
unbubble.eu ist auch eine anonyme<br />
europäische Meta-Suchmaschine,<br />
die verschiedene Suchmaschinen abfragt,<br />
aber hohen Datenschutz und<br />
neutrale Ergebnisse anbietet. Die Server<br />
stehen in Deutschland und das<br />
Unternehmen versichert, keine Cloud-<br />
Dienste außerhalb Europas zu nutzen.<br />
Nachdem auch Google vorgeworfen<br />
wird, Daten an die NSA (National<br />
Security Agency) weiterzugeben betont<br />
unbubble.eu auch Schutz gegen<br />
Überwachung und Manipulation zu<br />
bieten. Gehostet wird mit Ökostrom<br />
in Deutschland. Womit wir beim zweiten<br />
großen Thema in Zusammenhang<br />
mit Suchmaschinen wären: dem<br />
„grünen Netzwerk“.<br />
Priorität: Umweltschutz<br />
Die Nutzung des Internets steigt seit<br />
Jahren drastisch. Über 30 Milliarden<br />
vernetzte Geräte werden für das Jahr<br />
2020 geschätzt – und zwar nicht nur<br />
die üblichen Geräte wie PC, Handy<br />
oder Tabletts – wir werden immer<br />
mehr über Gebrauchsgegenstände<br />
„connected“. Das bedeutet, dass auch<br />
die Datenmengen massiv steigen.<br />
Das Problem: Hinter jeder Suchabfrage<br />
steckt eine enorme Rechenleistung<br />
<strong>Zoë</strong> <strong>06</strong>/20<strong>16</strong>21
in Kombination vieler Rechner, die allesamt<br />
sehr viel Strom verbrauchen.<br />
Nun gibt es seit einigen Jahren ein gesteigertes<br />
Interesse Richtung „grünes<br />
Netz. Laut Greenpeace-Studie „Clicking<br />
Green“ engagieren sich mehr Internetanbieter<br />
und arbeiten so gut wie<br />
möglich CO2-frei. Allen voran musste<br />
auch Google auf zahlreiche Vorwürfe<br />
reagieren und investierte Riesensummen<br />
in Windparkanlagen und<br />
verschiedene Energieprojekte. Dementsprechend<br />
hatten neuere, alternative<br />
Suchmaschinen Nachhaltigkeit<br />
von Anfang an im Konzept. Je nach<br />
Ausrichtung spenden diese Such-<br />
Dienstleister einen Teil ihrer Werbeeinnahmen<br />
für gute Zwecke oder filtern<br />
Suchergebnisse vor allem nach „grünen“<br />
Kriterien. Datenschutz ist hier<br />
nicht die oberste Priorität.<br />
ecosia.de hatte von Beginn an (Gründung<br />
2009) die Idee, den Menschen<br />
und der Umwelt Gutes zu tun. Gründer<br />
Christian Knoll will von seiner Südamerikareise<br />
inspiriert, den Regenwald<br />
retten. Deshalb werden 80 Prozent der<br />
Werbeeinnahmen für die Pflanzung<br />
von Bäumen in Brasilien ausgegeben.<br />
2014 erhielt Ecosia das „B Corporation-Zertifikat“<br />
für hervorragendes soziales<br />
und ökologisches Engagement.<br />
„Wir ermöglichen es Menschen auf<br />
der ganzen Welt, unseren kostbaren<br />
Planeten zu schützen. Dabei glauben<br />
wir auch an Transparenz, deshalb veröffentlichen<br />
wir monatliche Förderbescheinigungen<br />
und Geschäftsberichte,“<br />
heißt es auf der Webseite. Dennoch<br />
stecken hinter ecosia Bing und Yahoo<br />
die nicht so grün funktionieren, wie andere<br />
Suchmaschinen. Kritiker sind der<br />
Meinung, dass der ökologische Ausgleich<br />
prinzipiell eine gute Sache ist,<br />
aber die Energie erst gar nicht zu verbrauchen,<br />
noch besser sei. Immerhin<br />
konnte ecosia.de seit ihrem Bestehen<br />
über fünf Millionen Bäume pflanzen,<br />
was dennoch nicht zu verachten ist.<br />
ecosearch.org ist eine Nonprofit-Organisation,<br />
die ähnlich wie ecosia funktioniert.<br />
Hier werden zwar nicht direkt<br />
Bäume gepflanzt, aber die Einnahmen<br />
werden an andere Non-Profit Organisationen,<br />
die sich z.B. der Rettung<br />
des Regenwaldes verschrieben haben,<br />
gespendet. Also, wer dort wirbt, wirbt<br />
gleich für einen guten Zweck mit.<br />
umlu.de (die Umweltlupe) greift auf<br />
Google-Ergebnisse zurück, filtert<br />
diese aber nach eigenen Kriterien. In<br />
der Datenbank von umlu.de werden<br />
nur Unternehmen gelistet, die sich<br />
an die vorgegebenen strengen umweltfreundlichen<br />
Richtlinien halten:<br />
Unternehmen mit umweltschonender,<br />
ökologischer Produktion sowie<br />
einer nachhaltigen Unternehmenspolitik;<br />
Produkte, die keine Schadstoffe<br />
enthalten oder ausstoßen;<br />
Produkte, die auf Naturstoffen basieren;<br />
recycelte Inhaltsstoffe; Produkte,<br />
die mehrfach benutzbar sind;<br />
in der Herstellung unter Verwendung<br />
von erneuerbaren Energien erzeugt<br />
oder umweltfreundliche Verpackung<br />
und Transport bzw. kurze Transportwege<br />
vorweisen.<br />
wegreen.de funktioniert ähnlich, wenn<br />
auch nicht ganz so streng und genau<br />
nach ganz grünen Kriterien. Die reine<br />
Produktsuchmaschine arbeitet mit<br />
einer Nachhaltigkeitsampel. Grün ist<br />
gut, gelb mittelmäßig, rot schlecht.<br />
Das Bewertungssystem wird oft jedoch<br />
etwas zu locker gehandhabt.<br />
GoodSearch.com hat das Motto<br />
„search & give“ und spendet die Hälfte<br />
seines Umsatzes. Die Nutzer können<br />
dabei auswählen, welche Organisationen<br />
ihre Spenden bekommen.<br />
Spezielle Angebote, Coupons und<br />
Sonderrabatte locken auf die Seite.<br />
Über 12 Millionen US-Dollar wurden<br />
schon gespendet. Die Suchergebnisse<br />
liefert allerdings Yahoo!, dessen<br />
Stromversorgung nicht so grün ist.<br />
Yahoo! ist auch der Hintergrund-<br />
Datenlieferant bei benefind.de. Das<br />
Motto: „Sie suchen, wir spenden“ bzw.<br />
„Sie shoppen, wir spenden“. benefind.<br />
de spendet für jede zweite Web-Suche<br />
1 Cent an eine Organisation. Der<br />
User kann sich aus der Vielzahl an<br />
Hilfsorganisation eine aussuchen.<br />
Do it yourself!<br />
Wie bei so vielen Dingen fangen Veränderungen<br />
bei einem selbst an. Es<br />
bleibt nur noch zu sagen, dass wir Alle<br />
gefragt sind, nicht immer nur „auszubügeln“,<br />
sondern gleich von Anfang an<br />
bewusst zu handeln: durch einen bewussten<br />
Umgang mit Suchanfragen<br />
und dem Vermeiden von unnötigen<br />
Suchen. Umweltschutz beginnt bei<br />
jedem Einzelnen.<br />
22 <strong>Zoë</strong> <strong>06</strong>/20<strong>16</strong>
DIE NEUE UNTERNEHMENSKULTUR<br />
Ort der Begegnung<br />
„Sei jemand, der anderen Menschen das Gefühl gibt,<br />
jemand zu sein“ ist eine Unternehmens kultur, die heute bereits<br />
in vielen Unternehmen gelebt wird: Es ist eine Kultur der Begegnung,<br />
die auf Respekt, Liebe und Vertrauen basiert. Hier verhilft Liebe zu<br />
dem Empfinden, Teil von etwas Größerem zu sein. Dieses erlebte<br />
Wir-Gefühl aktiviert das Belohnungssystem im Gehirn und erzeugt<br />
so ein Wohlgefühl. Liebe im unternehmerischen Kontext mag für viele ein<br />
überraschendes oder unpassendes Wort sein, doch ihre Wirkung ist elementar<br />
für den Erfolg von Unternehmen.<br />
Beziehungen haben auf unser<br />
persönliches Wohlbefinden<br />
einen tiefgreifenden<br />
Einfluss und sind gerade deshalb<br />
ein wichtiger Teil des so genannten<br />
PERMA-Modells. Diese Theorie des<br />
Wohlbefindens stammt von Martin<br />
E.P. Seligman, die er in seinem Buch<br />
„Aufblühen“ beschreibt. Wir erleben<br />
sehr viele positive Emotionen<br />
mit und durch andere Menschen.<br />
Positive Emotionen steigern unsere<br />
Kreativität und lassen die Gehirnaktivität<br />
anwachsen. Facetten, die für<br />
ein erfolgreiches Zusammenleben<br />
und Zusammenarbeiten von großem<br />
Nutzen sind. Das regelmäßige Erleben<br />
von positiven Emotionen lässt<br />
unser Selbstvertrauen wachsen und<br />
ermöglicht erst die Ingangsetzung<br />
einer Entwicklungsspirale, die für das<br />
persönliche sowie unternehmerische<br />
Wachstum so wichtig ist.<br />
In diesem Zusammenhang ist es<br />
wichtig zu verstehen, dass Ausgrenzung<br />
immer kontraproduktiv ist. Der<br />
Ausschluss aus einer Gruppe war<br />
vor 10.000 Jahren für uns Menschen<br />
mit dem Todesurteil gleichzusetzen.<br />
Ein (Über)Leben auf sich selbst<br />
gestellt war unmöglich. Joachim<br />
Bauer, deutscher Neurobiologe, beschreibt<br />
in seinem Werk „Ausgrenzung“<br />
den neurologischen Prozess<br />
der dabei abläuft. Er schreibt dazu<br />
„Bindung, Akzeptanz und Zugehörigkeit<br />
sind überlebenswichtig. Sind<br />
sie bedroht, reagieren Alarmsysteme<br />
des menschlichen Gehirns. Als unmittelbare<br />
Folgen zeigen sich Angst<br />
und Aggression.“ Die Aggression<br />
wird heute in Unternehmen oft in<br />
Form von destruktiver und negativer<br />
Kommunikation ausgelebt. Konflikte,<br />
(innere) Kündigungen, interner<br />
Konkurrenzkampf, Stillstand und<br />
psychische Belastung sind mögliche<br />
Folgen. Kreativität und ein lustvolles<br />
Arbeiten an herausfordernden Themen<br />
praktisch unmöglich.<br />
Die Stelle annehmen<br />
Die Führungskraft ist dabei von großer<br />
Bedeutung, weil sie von den Mitarbeitern<br />
als die Verkörperung des<br />
Unternehmens wahrgenommen<br />
wird. Der „Leiter“ ist verantwortlich<br />
für Orientierung, Stabilität und Sicherheit<br />
– wichtige Voraussetzungen<br />
für langfristiges Wachstum. Die<br />
Führungskraft ist ebenso für die<br />
Schaffung eines positiven Klimas<br />
und einer positiven Kommunikation<br />
letztverantwortlich. Erreicht wird dies<br />
erstens mit Vertrauen und zweitens<br />
mit Wertschätzung. Konkret heißt<br />
das: Vertrauen ist eine Entscheidung.<br />
Das beinhaltet, dass z.B. einer neuen<br />
Kollegin gleich vertraut wird, statt zu<br />
warten, ob sie es sich verdient. Lob<br />
und Anerkennung motivieren und<br />
stärken das Selbstvertrauen. Das gilt<br />
auch für die generelle Anerkennung<br />
der Stärken jeder einzelnen Person.<br />
Wichtig ist dabei niemanden auszulassen,<br />
denn es geht keinesfalls um<br />
den Vergleich sondern um die gemeinsame<br />
Entwicklung.<br />
Regelmäßiges Ausdrücken von gegenseitiger<br />
Dankbarkeit – damit<br />
sind alle Beteiligten gemeint – stärkt<br />
die emotionale Bindung im Team.<br />
Schlussendlich ist jede Mitarbeiterin<br />
und jeder Mitarbeiter gefragt, die einzelnen<br />
Potentiale in einem Team zu<br />
entfalten. Egal auf welcher Ebene im<br />
Unternehmen gearbeitet wird.<br />
Diese verschiedenen Facetten der<br />
Begegnung in Unternehmen sind die<br />
Basis für ein persönliches und damit<br />
unternehmerisches Wachstum<br />
– denn in Zeiten von digitaler Transformation<br />
und globaler Wirtschaft<br />
ist der Faktor Mensch das wichtigste<br />
Puzzlestück.<br />
Mag. Robert Kaltenbrunner<br />
<strong>Zoë</strong> <strong>06</strong>/20<strong>16</strong>23
•• SCHÖNHEIT<br />
AROMATHERAPIE<br />
Der Duft der Seele<br />
Ob Blumen, Partner, Rauch, Essen, Aromaöle<br />
oder Gestank – Gerüche beeinflussen uns immer<br />
bewusst oder unbewusst mit jedem Atemzug. Sie<br />
sind nicht nur der direkte Draht zum Hirn sondern<br />
auch zur Seele. Denn meist sind mit gewissen<br />
Düften Erlebnisse, Menschen oder Situationen<br />
verknüpft. Alle Erfahrungen, die von Geburt an<br />
gemacht wurden, inklusive der dazugehörigen Gefühle<br />
und Düfte sind hier gespeichert. Das ist der<br />
Grund, warum Gerüche nicht bei jedem auf die<br />
gleiche Weise wirken. Die Kunst liegt darin, seinen<br />
individuellen Wohlgeruch zu finden.<br />
Die Nase dient dem<br />
Menschen von jeher als<br />
verlässliches Alarmsystem.<br />
Schon die Urmenschen konnten<br />
„Gefahr riechen“ noch bevor sie z.B.<br />
Wölfe sehen konnten. Aber auch<br />
bei Feuer oder verdorbene Speisen<br />
brauchen wir bis heute einen guten<br />
Riecher als Warnsystem. Die Nase<br />
ist das einfachste und als erstes<br />
entwickelte menschliche Sinnesorgan.<br />
Physisch liegt sie aufgrund ihrer<br />
Alarmfunktion nahe beim Gehirn,<br />
so dass jeder Duftreiz sofort in das<br />
Hauptschaltzentrum gelangt. Dies<br />
erklärt, warum Düfte – ob angenehm<br />
oder unangenehm – bis heute so<br />
einen starken und prompten Effekt<br />
auf uns ausüben.<br />
Düfte wirken auf das limbische System,<br />
das für Gefühle, Instinkte und<br />
unbewusste Wahrnehmung zuständig<br />
ist. Alle Erfahrungen, die von<br />
Geburt an gemacht wurden, inklusive<br />
der dazugehörigen Gefühle und<br />
Düfte sind hier gespeichert. Das ist<br />
auch der Grund warum Düfte mit gewissen<br />
Situationen oder Menschen<br />
in Zusammenhang gebracht werden.<br />
Sobald das Hirn einen gewissen Geruchsreiz<br />
bekommt, kommen einem<br />
Bilder, Menschen oder Situationen<br />
dazu in den Sinn. Das geht auch<br />
umgekehrt, wenn das Dufterlebnis<br />
sehr beeindruckend war. Jeder kann<br />
einen Duft fast riechen, wenn er an<br />
eine bestimmte Erinnerung denkt<br />
– sei es eine Blumenwiese oder<br />
Weihnachtskekse.<br />
Geruch & Sinn sind individuell<br />
Wer sich gerne mit Aromaölen und<br />
Düften aller Art umgibt und sich dabei<br />
auf Etikettenangaben verlässt,<br />
sollte wissen: Auf Grund der vorher<br />
genannten persönlichen Erfahrungen,<br />
lösen nicht alle Düfte das gleiche<br />
Gefühl bei jedem aus, weil „entspannend“<br />
darauf steht. Lavendel wirkt<br />
nur dann wirklich entspannend, wenn<br />
man selbst keine schlechte Erfahrung<br />
damit verbindet. Hat man als Kind<br />
die Beziehung zur Großmutter als<br />
angenehm empfunden, war sie eher<br />
angstbesetzt. Erinnert der Lavendelduft<br />
an den „Kleiderkasten der bösen<br />
Großmutter“ kann noch soviel darin<br />
gebadet werden, es wird diesen Menschen<br />
nicht entspannen bzw. wird er<br />
sich nicht wohl fühlen. Somit ist klar,<br />
wenn ein Duft unangenehm wirkt, ist<br />
es (sowieso immer) besser, auf den eigenen<br />
Körper zu hören.<br />
Stimmungen verduften<br />
Ein auftretendes unangenehmes Gefühl<br />
zeigt auf, dass dieser bestimmte<br />
Geruch für diesen Menschen nicht<br />
geeignet ist. Zum Glück „verduftet“<br />
das Gefühl auch schnell, wenn man<br />
zur Abhilfe schnell etwas anderes<br />
riecht. Die gute Nachricht: Das funktioniert<br />
generell bei Stimmungen, die<br />
wir loswerden wollen. Genau in dieser<br />
engen Verknüpfung zu Erinnerungen<br />
und Gefühlen steckt nämlich das große<br />
Potential der Aromatherapie, die<br />
sich mit der ganzheitlichen Wirkung<br />
auf Körper, Geist und Seele von Düften<br />
ätherischer Öle beschäftigt. Die<br />
Kunst liegt darin zu wissen, was mit<br />
welchem Duft bewirkt werden kann.<br />
Allein durch das Einatmen eines bestimmten<br />
Aromaöles kann Traurigkeit<br />
oder Wut gemildert, Freudenimpulse<br />
ausgelöst oder Entspannung herbeigeführt<br />
werden.<br />
24 <strong>Zoë</strong> <strong>06</strong>/20<strong>16</strong>
Heilwirkung in der Herbstzeit<br />
Das Öl der Silbertanne, Teebaumöl<br />
und Thymianöl sind Öle mit starker<br />
Heilwirkung. Wie deren Kräuter wirkt<br />
das Öl auf die Atemwege und kann<br />
auch bei Durchblutungsstörungen,<br />
Gicht- und Gelenksentzündungen sowie<br />
Schleimerkrankungen eingesetzt<br />
werden. Das Teebaumöl ist zudem<br />
antiseptisch, wirkt gegen Bakterien,<br />
Viren und Pilze, ist entzündungshemmend<br />
und stärkt das Immunsystem.<br />
Thymianöl ist für körperliche Symptome<br />
wie die des Harntreibens oder der<br />
Schleimlösung einsetzbar. Es fördert<br />
die Bildung der Neurozyten, steigert<br />
die Abwehr, ist gegen Konzentrationsmangel<br />
und Müdigkeit wirksam.<br />
Ähnlich wie beim homöopathischen<br />
Rescue-Öl können ätherische Öle bei<br />
Schocksituationen und Ohnmachtsgefühlen<br />
schnell wirken. Das beste<br />
Mittel zur Wahl ist die Trockeninhalation:<br />
z.B. ein Tropfen Lavendelöl auf ein<br />
Taschentuch geben und einatmen.<br />
Aromaöle können auf vielerlei Art angewendet<br />
werden. Interessant ist, dass sie<br />
auch bei Leuten wirken, die unter einem<br />
Verlust des Geruchsinns (Anosmie) leiden.<br />
Die Essenzen werden nicht nur<br />
über die Nase, sondern auch über die<br />
Haut bzw. Schleimhaut mittels Körperöl,<br />
Duschgel oder Bad aufgenommen.<br />
Wie stark diese Essenzen wirken können,<br />
zeigt die Geschichte von Rene-<br />
Maurice Gattefossé, der als Vater der<br />
modernen Aromatherapie gilt. Der<br />
Chemiker und Parfümeur arbeitete in<br />
einem französischen Lavendelwerk.<br />
Als er einen Arbeitsunfall hatte, bei<br />
dem er sich den Arm stark verbrannte,<br />
tauchte er notgedrungen den ganzen<br />
Arm in die einzige Flüssigkeit in der<br />
TIPP FÜR DUFTLAMPEN<br />
Nähe – einem Fass mit Lavendelöl.<br />
Zu seinem Erstaunen stellte Gattefossé<br />
fest, dass der Schmerz schnell<br />
verging und die Wunde rasch und gut<br />
verheilte. Daraufhin analysierte er die<br />
verschiedenen Substanzen und chemischen<br />
Verbindungen und stellte<br />
fest, dass die wohltuende Gesamtwirkung<br />
auf Grund der Kombination<br />
aus den verschiedenen Wirkstoffen<br />
der Pflanzen entstand. Hier liegt auch<br />
bis heute der Unterschied zu synthetischen<br />
Aromaölen, weil diese nur aus<br />
Einzelsubstanzen bestehen.<br />
Meistens werden Duftlampen falsch eingesetzt, weil die Kerze<br />
solange brennt, bis sie ausgeht. Nachdem ätherische Öle Chemikalien<br />
sind, riecht es spätestens nach 45 Minuten unangenehm, weil<br />
der erste Verbrennungsmechanismus unangenehme Rauchstoffe<br />
und Rauch inhaltsstoffe freisetzt.<br />
Richtige Anwendung:<br />
Nachdem das ätherische Öl in das Wasser der Duftlampe gegeben<br />
wurde, die Kerze nur maximal zwanzig Minuten brennen lassen.<br />
So können sich die Aromen am besten entfalten.<br />
<strong>Zoë</strong> <strong>06</strong>/20<strong>16</strong>25
•• SCHÖNHEIT<br />
WIRKSTOFFE & ESSENZEN:<br />
Gurken auf den Augen<br />
Ursprünglich – im Himalayagebiet kultiviert – bereichert die Gurke schon seit<br />
mehr als 4000 Jahren den Speiseplan in aller Welt. Das schmackhafte<br />
Gemüse hat nicht nur in der Küche einen Fixplatz sondern auch als wertvolle<br />
Zutat in der Kosmetik. Gleichfalls weiß die Naturmedizin die vielen gesunden<br />
Wirkstoffe der Gurke und ihrer Samen zu schätzen.<br />
Vor allem der sehr hohe<br />
Wassergehalt von bis<br />
zu 95 % macht die Gurke<br />
zu einem in vielerlei Hinsicht<br />
einsetzbaren Gemüse. Die Gurke<br />
(Cucumis Sativus) gehört zur Familie<br />
der Kürbisgewächse und ist reich<br />
an Ballaststoffen. Sie enthält eine<br />
Vielzahl wertvoller Nährstoffe wie die<br />
Vitamine A, B1, C, Folsäure, essentielle<br />
Mineralstoffe wie Eisen, Kalzium,<br />
Phosphor, Kalium, Zink, Magnesium,<br />
Mangan und Siliziumdioxid und sogar<br />
insulinartige Stoffe. Außerdem ist sie<br />
noch kalorienarm (100 g enthalten 12<br />
kal) und eignet sich auf Grund ihrer<br />
harnsäurelösenden und wassertreibenden<br />
Eigenschaft besonders für<br />
Diäten. Alles zusammen macht die<br />
Gurke zu einem äußerst gesunden<br />
Gemüse. Die meisten wertvollen<br />
Vitamine und Mineralstoffe stecken<br />
allerdings in der Schale, die durchaus<br />
genießbar ist und auch gut schmeckt.<br />
Also, am besten nicht schälen. Durch<br />
ihren hohen Wassergehalt führt das<br />
knackige, grüne Gemüse dem Körper<br />
viel Feuchtigkeit zu. Vor allem im<br />
Sommer sind Salatgurken eine willkommene<br />
und erfrischende Mahlzeit<br />
und Gurkensäfte hervorragende<br />
Durstlöscher, z.B. nach dem Sport. Ob<br />
Gurkensaft als Smoothie pur oder in<br />
Kombination mit schmackhaften Zutaten<br />
wie Bananen, Äpfel oder Kräutern<br />
ist dies nicht nur ein erfrischendes<br />
26 <strong>Zoë</strong> <strong>06</strong>/20<strong>16</strong>
Sommergetränk sondern äußerst<br />
gesund. Gurken haben eigentlich immer<br />
Saison. Nicht nur im Sommer als<br />
Salat, sie lassen sich auch zu Suppen<br />
oder Saucen warm verarbeiten.<br />
Heilsame Gurke<br />
Die Gurke ist nicht nur eine erfrischende<br />
Gaumenfreude, sondern kann<br />
in vieler Hinsicht auch lindernd oder<br />
heilend wirken durch ihre entwässernden<br />
und entschlackenden Eigenschaften,<br />
wirkt sich der Genuss einer<br />
Gurke positiv auf den Harnapparat,<br />
die Verdauungsorgane, Stoffwechsel,<br />
Lungen und auf die Haut aus. Der<br />
Gurkensaft hilft zudem bei Fieber<br />
als Durstlöscher und zum Kühlen. Da<br />
auch Peptidasen-Enzyme zu den Inhaltsstoffen<br />
der Gurke gehören, jene<br />
Enzyme die Proteine spalten können<br />
und dadurch eiweißhaltige Lebensmittel<br />
wie Fleisch leichter verdaulich<br />
machen, wirkt sie sich generell stets<br />
darmreinigend aus. Auch Diabetiker<br />
profitieren von der Kraft des grünen<br />
Gemüses, denn es senkt nachweislich<br />
den Blutzuckerspiegel.<br />
Da Gurken auch zu den basenreichen<br />
Lebensmitteln gehören, fördern<br />
sie den Abbau von Säuren im Körper<br />
und unterstützen so das Gleichgewicht<br />
des Säure-Base-Haushaltes.<br />
Das wiederrum wirkt sich positiv auf<br />
Krankheitsbilder wie Rheuma und<br />
GURKENSUPPE<br />
Zutaten:<br />
1 Gurke, 1 Zwiebel, 3-4 Paradeiser,<br />
2 Knoblauchzehen, Kümmel,<br />
Majoran, Pfeffer, Paprika,<br />
Petersilie, Salz, Gemüsebrühe<br />
Gewürze nach Geschmack mit<br />
Knoblauch und gehacktem<br />
Zwiebel glasig dünsten; klein<br />
geschnittene Paradeiser dazu<br />
geben und dünsten; mit etwas<br />
Gemüsesuppe aufgießen. Ungeschälte<br />
Gurke raspeln und dazumischen.<br />
Die Suppe danach nicht<br />
mehr aufkochen lassen, sondern<br />
nur erhitzen.<br />
Gicht aus. Durch ihre kühlende Wirkung<br />
ist die Gurke auch bei Wechselbeschwerden<br />
hilfreich, weil sie<br />
Linderung bei Wallungen verschafft.<br />
Als absoluter Geheimtipp und sehr<br />
wirkungsvoll ist eine Anwendung<br />
mit Gurkensaft bei Scheidenpilz. Die<br />
kühlende Wirkung wirkt sich lokal<br />
aufgetragen sehr positiv aus und mildert<br />
den Juckreiz. Und dabei hat die<br />
Gurke noch einiges mehr auf Lager:<br />
Direkt auf die Haut aufgetragen wirkt<br />
die Gurke desgleichen juckreizmildernd<br />
bei Insektenstichen, hilft gegen<br />
Pickel, bei Sonnenbränden und<br />
Brandwunden, Flechten und sogar<br />
bei schlecht heilenden Wunden.<br />
Klassisches Schönheitselexier<br />
Ob klärende Peelings, erfrischende<br />
Masken oder belebende Säfte, in<br />
der Naturkosmetik gilt die Gurke als<br />
absoluter Klassiker. Nicht umsonst<br />
sieht man mittlerweile überall Bilder<br />
mit Gurkenscheiben im Gesicht und<br />
auf den Augen als Symbol für Naturkosmetik.<br />
Denn die bekannteste Anwendung<br />
ist die Maske zur Erfrischung<br />
der Gesichtshaut.<br />
Die in der Gurke enthaltenen Aminosäuren<br />
fördern die hauteigene<br />
Feuchtigkeitsbindung und tragen so<br />
zur Verfeinerung und Straffung des<br />
Hautbildes bei. Masken, die Gurkensaft<br />
enthalten, können darüber hinaus<br />
Wassereinlagerungen reduzieren,<br />
was sich vor allem positiv auf Schwellungen<br />
rund um die Augen auswirkt.<br />
Auch zur Reinigung der Haut etwa in<br />
Gesichtswässern oder Peelings, eignet<br />
sich die Gurke hervorragend. Sie<br />
löst sanft Hautschüppchen, hat eine<br />
adstringierende, also porenverengende<br />
Wirkung und macht die Hautoberfläche<br />
weich und geschmeidig. Die<br />
Saftvariante eignet sich besonders<br />
zur Pflege fettiger und zu Unreinheiten<br />
neigender Haut. Ein weiterer<br />
Pluspunkt: Die sanften Inhaltstoffe<br />
der Gurke wirken sich positiv auf alle<br />
Hauttypen aus.<br />
Gurkensaft enthält auch Kieselsäure,<br />
die das Haarwachstum fördert. Haarpackungen<br />
mit Gurke verbessern den<br />
Zustand chlorgeschädigten Haares<br />
und ersetzen verlorene Feuchtigkeit.<br />
GURKEN-KOSMETIK<br />
Haarpackung<br />
Eine Gurke fein raspeln und mit<br />
einem Ei und einem Esslöffel<br />
Olivenöl vermengen; die<br />
Mischung in das Haar verteilen;<br />
zehn Minuten einwirken lassen<br />
und ausspülen.<br />
Feuchtigkeitsmaske<br />
Zutaten: 4 frische Minzblätter,<br />
1 Gurke, 1 Eiweiss<br />
Gurke und Minzblätter pürieren;<br />
Eiweiss steif schlagen und unterheben;<br />
auf die gereinigte Haut<br />
auftragen und ca 20 Minuten<br />
einwirken lassen; mit warmem<br />
Wasser abspülen und gut<br />
abtrocknen.<br />
Augen-Gurkenmaske<br />
1/4 Gurke in hauchdünne Scheiben<br />
schneiden; die Augen leicht<br />
mit warmem Wasser benetzen<br />
und mehrere Schichten Gurkenscheiben<br />
auf beide geschlossenen<br />
Augenlider auflegen; 5 bis<br />
15 Minuten einwirken lassen und<br />
danach wieder abnehmen.<br />
Gurkenpeeling<br />
Eine halbe Gurke und 1 Esslöffel<br />
Joghurt zu einem gleichmässigen<br />
Brei pürieren; auf die gereinigte<br />
Haut sanft einmassieren; ca. 5<br />
Minuten einwirken lassen und<br />
dann abwaschen.<br />
Gurkensaft<br />
Gurke mit Saftpresse zu Saft<br />
verarbeiten oder fein raspeln<br />
und mit der Hand in einer tiefen<br />
Schüssel ausdrücken; eine dünne<br />
Schicht des Safts auftragen und<br />
gleichmäßig einmassieren; nach<br />
einigen Minuten Haut mit einem<br />
feuchten Tuch abwischen, nicht<br />
abwaschen. Bei Sonnenbrand<br />
z.B. kann dieser Gurkensaft<br />
kühlende Abhilfe verschaffen.<br />
<strong>Zoë</strong> <strong>06</strong>/20<strong>16</strong>27
•• SCHÖNHEIT<br />
BIOLOGISCHES WASCHMITTEL ZUM SELBERMACHEN<br />
Mit Kastanien gewaschen<br />
Die indische Waschnuss hat im letzten Jahrzehnt Einzug in hiesige<br />
Waschmaschinen gehalten. Jedoch ist die große Nachfrage danach in<br />
vielerlei Hinsicht kontraproduktiv – da wir nämlich unsere heimischen<br />
Rosskastanien genauso gut als Waschmittel verwenden können.<br />
Auch die Rosskastanie<br />
enthält Saponine, die eine<br />
hervorragende Waschwirkung<br />
entfalten. Sie kostet zudem<br />
nichts, ist lokal und daher nachhaltiger.<br />
Wir mussten es natürlich gleich<br />
testen und es funktioniert wirklich<br />
gut! Nachhaltiger und kostengünstiger<br />
geht es wohl kaum. Am besten<br />
gleich Kastanien für das ganze Jahr<br />
sammeln und in einer Holzschachtel<br />
oder in einem Schuhkarton an einem<br />
trockenen Ort trocknen lassen. So<br />
können sie monatelang gelagert werden.<br />
Es gibt verschiedene Anwendungs-<br />
und Herstellungsmethoden:<br />
Kastaniengranulat<br />
Herstellung: 300 g frische Kastanien<br />
halbieren und im Mixer klein schneiden;<br />
trocknen lassen (sonnengetrocknet,<br />
im Ofen bei 60° oder Dörrgerät),<br />
damit sie nicht faulen und in<br />
einem Glasbehälter aufbewahren<br />
Anwendung: 3 Esslöffel Kastaniengranulat<br />
in ca. einem Wasserbehälter<br />
(300 ml) auflösen; filtern und<br />
die Seifenlauge ins Fach oder direkt<br />
in die Waschmaschine geben. Man<br />
kann aber auch die zerkleinerten<br />
Stücke in ein Stoffsäckchen - wie bei<br />
den Waschnüssen - geben und zur<br />
Wäsche hineinlegen.<br />
Kastanienlauge<br />
Die Lauge ist zwar schneller herzustellen,<br />
hält aber nicht so lange wie<br />
das Granulat. Wer die Wirkung vorerst<br />
einmal ausprobieren möchte, kann<br />
aber z.B. auch mit folgenden schnelleren<br />
Methoden anfangen:<br />
Herstellung: 3 bis 5 Kastanien für eine<br />
Waschladung in mehrere kleine Stückchen<br />
zerkleinern; mit 300 ml lauwarmen<br />
Wasser aufgießen, einige Stunden<br />
ziehen lassen, mit einem Sieb filtern.<br />
Anwendung: Die Lauge in das Fach<br />
oder gleich in die Waschtrommel zur<br />
Wäsche geben.<br />
Zwei Supereil-Methoden:<br />
A) 3 bis 5 zerkleinerte Kastanien in<br />
wenig Wasser ca. 15 Minuten köcheln<br />
lassen.<br />
B) Oder ganze Kastanien im Stoffsäckchen<br />
direkt in die Waschmaschine<br />
geben.<br />
Tipps:<br />
• Bei starken Flecken z.B. mit Kernseife<br />
vorbehandeln oder noch einmal<br />
waschen.<br />
• Bei hartem, kalkhaltigem Wasser<br />
Essig ins Weichspülfach geben (Geruch<br />
verfliegt schnell). Auch Natron<br />
eignet sich als Wasserenthärter.<br />
• Wer Wäscheduft möchte, kann ein<br />
bis zwei Tropfen eines ätherischen<br />
Öls in die Wäsche geben.<br />
28 <strong>Zoë</strong> <strong>06</strong>/20<strong>16</strong>
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<strong>Zoë</strong> <strong>06</strong>/20<strong>16</strong>29
•• LEBENSART<br />
Der Himmel soll auf Erden sein. Wer es nicht glaubt, muss dieser Frau einfach nur zuhören. Zum Abspielen des Videos auf Player oder auf<br />
Link klicken: zoe.imwebtv.at/videos/anita-moorjani<br />
BUCHTIPP & PORTRÄT: ANITA MOORJANI<br />
Der Himmel ist schon da?!<br />
Als Kind in einer mehrsprachigen, multikulturellen Umgebung aufgewachsen, zwischen<br />
verschiedenen Religionen und gesellschaftlichen Vorschriften hatte es Anita Moorjani nicht<br />
leicht, irgendwo dazuzugehören. Für die Einen zu dunkelhäutig, für die Anderen zu wenig unterwürfig,<br />
lebte sie ein Leben zwischen Schuld- und Schamgefühlen, schlechtem Gewissen,<br />
Ausgrenzungen, Demütigungen und Gemeinheiten. Angst und Schuld prägten ihre kindliche<br />
Seele, und diese Gefühle sollten sie bis ins Erwachsenenalter begleiten. Ihre schlimmste<br />
Erfahrung gipfelte in einer Krebserkrankung, die gleichzeitig das Beste war, was ihr im Leben<br />
passieren konnte. Während ihr Körper bereits im Koma in den letzten Atemzügen lag, war sie<br />
bei vollem Bewusstsein und verbunden mit der göttlichen Uressenz des Lebens. Sie begegnete<br />
weder Buddha, noch Allah, noch Jesus oder einem verurteilenden bösen Gott, der sie in die<br />
Hölle schicken wollte, sondern einer immensen, unendlichen, bedingungslosen Liebe. Einer<br />
heilenden Urkraft des Lebens, die in uns allen ist und uns alle und alles miteinander verbindet.<br />
Sie erkannte, dass der Mensch viel größer, stärker und lichtvoller ist, als er meist weiß, und<br />
dass wir uns alle heilen können. So starb Anita Moorjani tatsächlich, um zu leben. Seit ihrer<br />
Nahtoderfahrung ist sie – medizinisch bestätigt - komplett geheilt. Aber nicht nur vom Krebs,<br />
sondern auch von ihren Ängsten, Zweifel und Selbsterniedrigungen. Sie lebt ein aufregendes<br />
neues Leben voller Urvertrauen, dass alles seinen Sinn hat: jede Krankheit, jedes Problem.<br />
Ihre neue Lebensaufgabe sieht Anita Moorjani nun darin, Menschen aus ganzem Herzen zu<br />
inspirieren und aufzuklären.<br />
30 <strong>Zoë</strong> <strong>06</strong>/20<strong>16</strong>
Seit ihrer Krebskrankheit, die<br />
nach vierjährigem Kampf<br />
in einer Nahtoderfahrung<br />
endete, weiß Anita Moorjani nicht nur<br />
„woher wir kommen und wohin wir<br />
gehen“. Sie weiß, das alles sowieso<br />
immer und gleichzeitig schon da ist.<br />
Der Himmel ist ein Bewusstseinszustand<br />
und nicht ein Ort. Was wir alle<br />
brauchen, um ein auf allen Ebenen<br />
gesundes, glückliches, erfülltes<br />
Leben zu leben, ist in erster Linie<br />
Selbst-liebe. Was so simpel klingt,<br />
ist aber für die meisten Menschen<br />
schwierig. Viele gesellschaftliche, kulturelle,<br />
soziale oder religiöse Gründe<br />
halten Menschen davon ab, wirklich<br />
so zu sein, wie sie sind, und ihren<br />
inneren Impulsen zu folgen. Dazu<br />
kommen schlechte Erfahrungen, die<br />
in der Kindheit gemacht wurden und<br />
zu falschen Rückschlüssen verleiten,<br />
nicht liebenswert zu sein oder immer<br />
alles falsch zu machen.<br />
Eine neue Realität<br />
Anita Moorjani weiß durch ihre tiefgreifende<br />
Erfahrung am eigenen<br />
Körper, dass wir einem großen Irrglauben<br />
unterliegen, wenn wir uns<br />
ständig kleiner machen, als wir sind.<br />
„Ich glaube, dass die größten Wahrheiten<br />
des Universums nicht außerhalb<br />
von uns, nicht im Studium der<br />
Sterne und Planeten liegen. Sie finden<br />
sich tief in unserem Inneren, in<br />
der Großartigkeit unseres Herzens,<br />
unseres Geistes und unserer Seele.<br />
Solange wir nicht verstehen, was in<br />
uns innewohnt, können wir nicht verstehen,<br />
was draußen ist. Ich erzähle<br />
hier meine Geschichte in der Hoffnung,<br />
Ihr Herz in irgendeiner Weise<br />
zu berühren und Sie an Ihre eigene<br />
Großartigkeit zu erinnern“, so die<br />
einleitenden Worte in ihrem ersten<br />
Buch „Dying to be me“ (deutsche<br />
Fassung „Heilung im Licht“). Ihre Erkenntnisse<br />
über „Gott und die Welt“<br />
beschreibt sie in ihrer herzerfrischenden<br />
authentischen Art, ohne jemanden<br />
bekehren oder überzeugen zu<br />
wollen. Sie möchte die Menschen<br />
wissen lassen, dass sie Macht über<br />
sich selbst haben und nicht ausgelieferte<br />
Opfer von Umständen sind.<br />
Alles ist gut<br />
Mittlerweile ist es zehn Jahre her,<br />
dass sie „neu geboren“ wurde und<br />
unter den „Normalsterblichen“ verweilt.<br />
Zurück in unserer Dimension<br />
muss auch sie sich trotz ihrer tiefgreifenden<br />
Erfahrung immer wieder<br />
zurückbesinnen, um nicht in die alten<br />
Muster und Ängste zu verfallen.<br />
Bis heute tritt sie weltweit ständig in<br />
vielen Radio- und Fernsehsendungen<br />
auf und ist beliebte Gastrednerin<br />
bei großen Veranstaltungen. Doch je<br />
mehr Bekanntheit sie erlangte, desto<br />
mehr Menschen kamen mit ihrer Geschichte,<br />
ihren Ängsten, Problemen<br />
und Fragen auf sie zu. Überfordert<br />
mit dem Leid der Welt und mit anfänglichen<br />
Schwierigkeiten, an ihrem<br />
vorherigen Leben anzuschließen,<br />
muss auch sie sich immer wieder auf<br />
ihr Erlebnis rückbesinnen, um wieder<br />
neue Kraft zu schöpfen. Dies alles<br />
veranlasste sie nun, ihr zweites Buch<br />
„What if this is heaven“ zu schreiben.<br />
Hilf dir selbst, dann ...<br />
Das neue Buch ist als Selbsthilfeprogramm<br />
gedacht, da die vielen Antworten<br />
bei Jedem selbst und nicht<br />
bei ihr liegen. Sie will weder Guru<br />
sein, noch anderen Menschen sagen,<br />
was sie tun sollen. Unter dem deutschen<br />
Titel „Finde deinen Himmel<br />
auf Erden“ greift sie im neuen Buch<br />
zehn weit verbreitete beeinflussende<br />
Mythen auf und setzt dem positive<br />
Thesen entgegen, die nicht auf<br />
Schuld, Scham und Angst, sondern<br />
FINDE DEINEN HIMMEL AUF ERDEN<br />
– Warum wir nicht sterben müssen, um<br />
Liebe und Einheit zu erfahren; Das Selbsthilfeprogramm<br />
zu „Heilung im Licht“,<br />
Anita Moorjani; Verlag: Arkana, 2014;<br />
ISBN: 978-3-442-34212-9,<br />
HEILUNG IM LICHT – Wie ich durch eine<br />
Nahtoderfahrung den Krebs besiegte und<br />
neu geboren wurde; Anita Moorjani, 20<strong>16</strong>;<br />
Verlag: Arkana ISBN: 978-3-442-34118-4,<br />
auf Liebe, Annahme und Vertrauen<br />
basieren. „Du bekommst, was<br />
du verdienst“, „Sich selbst zu lieben<br />
ist egoistisch“, „Wahre Liebe erträgt<br />
alles“ oder „Nach dem Tod zahlen<br />
wir für unsere Sünden“ und „Spirituelle<br />
Menchen haben kein Ego“<br />
sind einige Beispiele. Beim Mythos<br />
„Unser Gesundheitswesen sorgt für<br />
unsere Gesundheit“ kritisiert sie das<br />
Krankheits(un)wesen unserer Zeit<br />
und, dass man ständig gegen etwas<br />
in seinem Körper zu kämpfen hat.<br />
„Unser Körper ist kein Kriegsgebiet,<br />
und wir müssen aufhören, ihn als<br />
solches zu behandeln. Krebs oder<br />
eine andere Krankheit zu bekommen<br />
kann Fluch oder Segen sein, je nachdem,<br />
wie unsere innere Haltung dazu<br />
aussieht. Krankheit ist kein Übel, das<br />
ausgemerzt werden muss. Sie ist weder<br />
das Resultat von schlechtem Karma<br />
aus einem früheren Leben, noch<br />
die Folge von negativem Denken,“ so<br />
Anita Moorjani - und sie muss es ja<br />
wissen. Wer es nicht glaubt, schaut<br />
sich am Besten das Video an.<br />
Infos und Details:<br />
anitamoorjani.com<br />
facebook.com/Anita.Moorjani<br />
randomhouse.de<br />
<strong>Zoë</strong> <strong>06</strong>/20<strong>16</strong>31
•• LEBENSART<br />
Foto: Zirkus Kaos<br />
25 JAHRE CIRCUS KAOS<br />
Eine neue Wirklichkeit träumen<br />
Freie Bewegung ist der Schlüssel für Kinder und Jugendliche zu<br />
ihrem eigenen Körper und zu einer starken Persönlichkeit. Aber<br />
die Eltern müssen den Kindern diesen Spielraum frei erkunden<br />
lassen. Im Zirkus KAOS in Wien leben das jedes Jahr bereits über<br />
500 Kinder aus. Bewegung, Kreativität aber auch das soziale Miteinander<br />
sind die Grundpfeiler in dieser Zirkusschule.<br />
Ruth Schleicher war noch<br />
ein Kind, als ihr Vater 1991<br />
die Zirkusschule gründete,<br />
mittlerweile leiten beide den Zirkus<br />
KAOS gemeinsam. Tilmann Schleicher<br />
hatte in Spanien vor 25 Jahren<br />
eine Zirkusschule kennengelernt. Das<br />
Konzept hat ihm auf Anhieb gefallen:<br />
„Kinder mit unterschiedlichstem<br />
Niveau überschreiten gemeinsam ihre<br />
jeweils eigenen Grenzen - das gibt<br />
es sonst nirgendwo.” Zurück in Wien<br />
begann er, seine eigene Zirkusschule<br />
aufzubauen. Der Name „Circus KAOS“<br />
wurde bewusst gewählt. „Circus“ steht<br />
für die romanische Zirkustradition mit<br />
Theater, Musik, Tanz, Performance<br />
und bildender Kunst.<br />
Das griechische Wort „Kaos“ bedeutet<br />
„der ungeordnete Urstoff“ oder<br />
nach den griechischen Weltentstehungsmythen<br />
„der erste Zustand der<br />
Welt“. Schon Aristoteles definierte<br />
Chaos als „der alles in sich fassende<br />
Raum“, als ungeordnetes Ganzes,<br />
Vielfalt oder Unendlichkeit der<br />
Möglichkeiten. Es geht aber nicht um<br />
die Unordnung, sondern um seine<br />
Dynamik. Wie der Flügelschlag eines<br />
Schmetterlings auf der anderen Erdseite<br />
Wellenbewegungen auslösen<br />
kann, sollen kleine Bewegungen im<br />
Zirkus eine große Wirkung erzeugen.<br />
Tilmann Schleicher: „Wir betrachten<br />
die Kinder und Jugendlichen als<br />
Kunstschaffende und sehen unsere<br />
Aufgabe darin, Räume, Materialien<br />
zur Verfügung zu stellen, damit sie ihr<br />
künstlerisches Potential verwirklichen<br />
können.” Circus KAOS praktiziert diese<br />
Prinzipien nun schon seit mehr<br />
als 25 Jahren. In seinen Bewegungslandschaften<br />
finden mittlerweile<br />
über 500 Kinder die Möglichkeit, in<br />
einem vorbereiteten Spielraum ihren<br />
Drang nach Bewegung auszuleben<br />
und ihre Persönlichkeit zu entfalten.<br />
„Die Bewegung muss aber immer<br />
von den Kindern ausgehen, nur dann<br />
ist es eine nachhaltige Bewegungserfahrung,<br />
die auch später alleine oder<br />
in der Gruppe außerhalb des Zirkusturnens<br />
praktiziert wird”, erklärt Ruth<br />
Schleicher.<br />
Der Zirkus ist letztlich das Medium,<br />
das Begegnung, interkulturellen Austausch<br />
und Gemeinschaft ermöglicht.<br />
Individuelles Können und Gruppensolidarität<br />
verbinden sich dabei zur<br />
Basis für eine gelungene Zusammenarbeit.<br />
Am Ende jedes Jahres gibt es<br />
eine Zirkustheaterproduktion und<br />
öffentliche Auftritte. Ein Grundprinzip<br />
des Circus KAOS ist, die Selbstbestimmung<br />
und Eigenverantwortlichkeit<br />
junger Menschen zu ermöglichen.<br />
Ruth Schleicher: „Der brasilianische<br />
Erzbischof Helder Camara hat gesagt:<br />
‘Wenn einer allein träumt, ist es nur<br />
ein Traum. Wenn Menschen gemeinsam<br />
träumen, ist es der Beginn einer<br />
neuen Wirklichkeit.’ Darum träumen<br />
wir lieber gemeinsam!”<br />
Infos: kaos.at<br />
32 <strong>Zoë</strong> <strong>06</strong>/20<strong>16</strong>
BUCH-TIPP<br />
Das Mona-Lisa-Virus<br />
Zum Anschauen des Trailers auf das Bild oder folgenden Link klicken:<br />
zoe.imwebtv.at/videos/film-tipp-ubergluecklichen<br />
FILM-TIPP<br />
DIE ÜBERGLÜCKLICHEN<br />
Als sich die Gräfin Maria Beatrice Valdirana in einen Berufsverbrecher verliebt,<br />
und sie es sich auf Grund verschiedener Zwischenfälle mit der Justiz<br />
verscherzt, ist es mit ihrem gehobenen gesellschaftlichen Status vorbei. Zu<br />
allem Übel muss sie sich einer psychologischen Behandlung unterziehen.<br />
Während ihres Therapieaufenthaltes trifft sie auf die junge Donatella, die in<br />
ihrer ganz eigenen Welt zu leben scheint. Die beiden ungleichen Frauen reißen<br />
bei der ersten Gelegenheit aus. Aber es ist zum verrückt werden – denn<br />
gemeinsam begeben sich die zwei ungleichen Frauen auf der Suche nach<br />
dem Glück in den Wahnsinn genannt Realität. Der Film ist ein Portrait einer<br />
außergewöhnlichen Frauenfreundschaft, die viel Lebensfreude versprüht.<br />
Ein Film von Paolo Virzì mit: Valeria Bruni Tedeschi, Micaela Ramazzotti, Bob Messini<br />
Italien/Frankreich 20<strong>16</strong> 118 Minuten, Filmstart: 6. Jänner 2017<br />
Tibor Rode greift<br />
das zeitgemäße<br />
Thema Schönheitswahn<br />
auf und<br />
regt in seinem<br />
neuen (Fantasy)-<br />
Thriller an, darüber<br />
nachzudenken,<br />
was passiert, wenn<br />
Schönheit zu Hässlichkeit mutiert.<br />
Die Geschichte dreht sich um eine<br />
Gruppe amerikanischer Schönheitsköniginnen,<br />
die plötzlich verschwindet<br />
und operativ völlig entstellt wieder<br />
auftaucht. Gleichzeitig passieren<br />
andere seltsame Dinge. Es wird in<br />
Leipzig das Alte Rathaus gesprengt,<br />
in Mailand ein Da-Vinci-Wandgemälde<br />
zerstört, und ein weltweit verbreiteter<br />
Computervirus verändert Fotodateien.<br />
Der Zusammenhang dieser<br />
Ereignisse muss eine Wissenschaftlerin<br />
finden, da ihre Tochter entführt<br />
wurde und die Spur nach Europa<br />
führt – zum Mona-Lisa-Gemälde.<br />
„Das Mona-Lisa-Virus – Glaube nicht, was<br />
du siehst, denn der Schein trügt“, Tibor<br />
Rode, Bastei Lübbe 20<strong>16</strong>, 462 Seiten, Thriller,<br />
ISBN: 978-3-7857-2567-2<br />
KULTUR-TIPP<br />
Der „letzte“ Nestroy: HÄUPTLING ABENDWIND<br />
Es ist Nestroys letztes Theaterstück, das er nach der Revolution 1848 schrieb. Um der Zensur<br />
zu entgehen, spielt es in der Karibik. Die Kaiser sind menschenfressende Häuptlinge. Dieses<br />
komisch-groteske Singspiel ist eine kannibalistisches Spektakel. Unterhaltung muss sein, auf<br />
Teufel komm raus, wenn auch die Welt in Trümmer zerfällt. Erschreckend aktuell, nach dem<br />
Motto: Die letzte Konsequenz des Kapitalismus ist der Kannibalismus. Die Menschen in Österreich<br />
sind dieselben geblieben. Sie sehnen sich nach einem Führer, dem sie sich im Kadavergehorsam<br />
als Futter anbiedern. Das Team um Hubsi Kramar macht den Weltuntergang zu einem<br />
Vergnügen. Wenn wir schon zugrunde gehen, dann lachend. Infos: akzent.at<br />
Foto: Bernhard Mrak,<br />
Wer liked, gewinnt!<br />
Wir verlosen 2 x 2 Karten an jeweils 2 <strong>Zoë</strong>-Facebook-Freunde für die Vorstellung<br />
am Dienstag, 6.12., 19.30 Uhr im Theater Akzent, Theresianumgasse 18, 1040 Wien<br />
•• <strong>Zoë</strong>-Facebookseite facebook.com/zoeunlimitedmedia “liken”<br />
•• sowie den Post mit dem Theaterkarten-Gewinnspiel “liken”<br />
•• E-Mail mit Kontaktadresse für den Gewinnfall schicken und mit etwas Glück gewinnen!<br />
<strong>Zoë</strong> <strong>06</strong>/20<strong>16</strong>33
Unlimited Media<br />
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konzeption. kreation . redaktion . produktion<br />
www.unlimitedmedia.at