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Zoë 06/16

Neu auf zoe.imwebtv.at: Chaos & Ordnung, Realität & Wahnsinn, Gutes & Böses – wenn man sich die heutige Welt ansieht, könnte man tatsächlich meinen, dass sie im Chaos untergeht und einen kleinen Evolutionsschritt benötigt. Chaos erzeugt in vielen Menschen Angst und Unsicherheit – aber eines bringt Chaos ganz sicher mit sich: Veränderung. Veränderung bedeutet aber Entwicklung und Wachstum, und wenn es das Ende einer Ära bedeutet, die eigentlich schon überholt ist. Chaos schafft eine neue Ordnung – Chaos ist positiv. Chaos ist Leben.

Neu auf zoe.imwebtv.at: Chaos & Ordnung, Realität & Wahnsinn, Gutes & Böses – wenn man sich die heutige Welt ansieht, könnte man tatsächlich meinen, dass sie im Chaos untergeht und einen kleinen Evolutionsschritt benötigt. Chaos erzeugt in vielen Menschen Angst und Unsicherheit – aber eines bringt Chaos ganz sicher mit sich: Veränderung. Veränderung bedeutet aber Entwicklung und Wachstum, und wenn es das Ende einer Ära bedeutet, die eigentlich schon überholt ist. Chaos schafft eine neue Ordnung – Chaos ist positiv. Chaos ist Leben.

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ZOË <strong>06</strong>/<strong>16</strong><br />

gesundheit • • freude & zeitgeist mitten im leben<br />

Die globale Bewusstseinsrevolution<br />

Der Mensch zwischen<br />

Chaos & Ordnung<br />

Interview: Dieter Broers<br />

Die neue Ära hat mehr Herzverstand<br />

Sex & Irrtum<br />

Falsche Mythen im Bett<br />

Porträt: Dr. Volker Korbei:<br />

Über Sinn & Unsinn, Medizin & Intuition<br />

Anita Moorjani: „What if this is heaven?“<br />

Ihr Leben nach dem Tod<br />

Alternative Suchmaschinen<br />

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•• EDITORIAL<br />

ZOË <strong>06</strong>/<strong>16</strong><br />

Chaos schafft Ordnung!<br />

gesundheit • • freude & zeitgeist mitten im leben<br />

ZOË <strong>06</strong>/<strong>16</strong><br />

Anlässlich des Kongresses „Chaos und Ordnung – Was bestimmt die Zukunft der<br />

Menschheit“ haben wir uns diesmal thematisch auch ins Chaos begeben. Ob als Einzelschicksal<br />

oder weltbewegend, alles dreht sich um die chaotische Welt des Einzelnen<br />

oder uns alle. Ob die Menschheit, wie Veranstalter des Kongresses Dieter Broers meint,<br />

tatsächlich vor einer großen weltbewegenden Veränderung steht, ist die Frage. Wenn man<br />

sich die heutige Welt ansieht, könnte man tatsächlich meinen, dass sie im Chaos von<br />

Religions-, Geld- und Machtwahn untergeht. In dieser Ausgabe sprechen Menschen, die<br />

Zivilcourage beweisen, weil sie ganz offen zu ihrer persönlichen Meinung stehen, obwohl sie<br />

damit allgemeingültige Denkweisen in Frage stellen.<br />

Die globale Bewusstseinsrevolution<br />

Der Mensch zwischen<br />

Chaos & Ordnung<br />

Interview: Dieter Broers<br />

Die neue Ära hat mehr Herzverstand<br />

Sex & Irrtum<br />

Falsche Mythen im Bett<br />

Porträt: Dr. Volker Korbei:<br />

Über Sinn & Unsinn, Medizin & Intuition<br />

Anita Moorjani: „What if this is heaven?“<br />

Ihr Leben nach dem Tod<br />

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Wie immer geht es uns nicht darum, mit erhobenem Zeigefinger Missstände aufzuzeigen, sondern zu<br />

inspirieren und motivieren, das Leben, die Welt oder sich selbst einmal aus einer anderen Perspektive zu sehen.<br />

Wir Menschen durchblicken oft nicht, warum Situationen unserer Meinung nach chaotisch sind, und verstehen<br />

einen übergeordneten Zusammenhang nicht. Oft wollen Menschen Gutes schaffen und bewirken damit das Gegenteil,<br />

während auch schon schlechte Menschen bzw. Ereignisse irgendwie doch Gutes bewirkt haben. Vor Chaos<br />

haben zweifelsohne vielen Menschen Angst und es erzeugt Unsicherheit – aber eines bringt Chaos ebenfalls ganz<br />

sicher mit sich: Veränderung. Veränderung bedeutet aber Entwicklung und Wachstum, und wenn es das Ende einer<br />

Ära bedeutet, die eigentlich schon überholt ist. Chaos schafft eine neue Ordnung – Chaos ist positiv. Davon ist<br />

Naturwissenschaftler und Philosoph Dieter Broers überzeugt. Er beschäftigt sich sein Leben lang mit Forschungen,<br />

Studien und Erkenntnissen, die das menschliche Bewusstsein und die Welt betreffen, und weiß, dass schon im<br />

Chaos die neue Ordnung zu finden ist. Im Interview spricht der Experte, warum er glaubt, das die Menschheit vor<br />

einer großen Bewusstseinserweiterung steht, vor einem Aufgang in eine Kultur, in der Egoismus nicht mehr so im<br />

Vordergrund stehen wird. Auch wenn es vielleicht zu schön um wahr zu sein ist, es klingt gut und macht Mut.<br />

Auch die Jugend fragt sich: "Was ist eigentlich der<br />

Mensch?" GReeen – "Ich Bin Hier"<br />

unlimitedmedia.at/medienmacher<br />

Ein „Urgestein“ der österreichischen Frauenheilkunde ist Dr. Volker Korbei, seines Zeichens Gynäkologe und Gesundheitsmediziner.<br />

Auf Grund seiner jahrzehntelangen Erfahrung in diesem Bereich gibt uns der Experte Einblicke<br />

in die chaotischen Zustände unseres Gesundheitssystems.<br />

Denn, wenn es soweit ist, dass „Medizin krank macht“, ist<br />

es vielleicht doch besser, sich auf seine eigene Intuition zu<br />

verlassen. Das sagt auch Anita Moorjani am anderen Ende<br />

der Welt. Sie musste allerdings zuerst sterben, um zu dieser<br />

Erkenntnis zu kommen. In Ihrem neuen Buch „What if this<br />

is heaven“ spricht sie über ihr Leben nach vier Jahren Kampf<br />

gegen ihren Krebs, der schließlich in einer Nahtoderfahrung<br />

endete. Sie weiß heute, dass wir viel zu vielen gesellschaftlichen,<br />

religiösen und kulturellen Dogmen unterliegen, die uns<br />

zunehmend krank machen. Doch sie weiß auch, dass alles<br />

eines Sinn hat und es somit nichts Schlechtes gibt. Jede<br />

Krankheit, jedes Problem. Also, betrachten wir welches Chaos<br />

auch immer, das emotionale, finanzielle, politische oder<br />

gesellschaftliche – als Chance. Denn jetzt wissen wir, dass<br />

alles schlussendlich wieder in Ordnung kommt. Die Chance<br />

zur Änderung liegt in unseren eigenen Gedanken und in<br />

unserem (gemeinsamen) Bewusstsein, um aus dem Chaos<br />

eine neue Ordnung entstehen lassen zu können.<br />

Eliana Crisafulli & Thomas Stodulka<br />

<strong>Zoë</strong> <strong>06</strong>/20<strong>16</strong>3


•• INHALT<br />

•• GESUNDHEIT<br />

6 Porträt: Dr. Volker Korbei:<br />

Zwischen Medizin & Intuition<br />

10 Sex & Irrtum:<br />

Falsche Mythen im Bett<br />

12 TEM (Teil 2):<br />

Therapie je nach Typ<br />

•• MENSCH<br />

14 Die globale Bewusstseinsrevolution:<br />

Die neue Ordnung im Chaos des Lebens<br />

•• BERUFSWELT<br />

20 Alternative Suchmaschinen:<br />

WWWer suchet der findet – faire<br />

Suchmaschinen<br />

23 Die neue Unternehmenskultur:<br />

Ort der Begegnung<br />

•• SCHÖNHEIT<br />

24 Aromatherapie: Der Duft der Seele<br />

26 Wirkstoffe & Essenzen:<br />

Gurken auf den Augen<br />

28 Biologisches Waschmittel:<br />

Mit Kastanien gewaschen<br />

•• LEBENSART<br />

30 Buch-Tipp & Porträt: Anita Moorjani<br />

Der Himmel ist schon da?!<br />

32 25 Jahre Circus KAOS:<br />

Eine neue Wirklichkeit träumen<br />

33 Film/Buch/Kultur & Gewinnspiel<br />

IMPRESSUM<br />

Medieneigentümer & Herausgeber:<br />

Unlimited media<br />

video • web • print & more<br />

Crisafulli & Stodulka Unlimited Media<br />

GmbH<br />

Verlag & Redaktion:<br />

Salierigasse 26/4, 1180 Wien<br />

Kontakt:<br />

office@unlimitedmedia.at,<br />

Thomas Stodulka: +43(0)699/11 08 92 73<br />

Eliana Crisafulli: +43(0)699/11 99 68 70<br />

Web & Social Media:<br />

unlimitedmedia.at, zoe.imwebtv.at<br />

zoe.youtube.imwebtv.at<br />

facebook.com/zoeunlimitedmedia<br />

Chefredaktion:<br />

Thomas Stodulka, Eliana Crisafulli<br />

Redaktion:<br />

Mag. Robert Kaltenbrunner, Martina<br />

Reitinger, Vera Millauer<br />

Lektorat:<br />

Dieter Frühwirth<br />

Art-Direktion & Layout:<br />

Unlimited Media<br />

Produktion: wos producciónes<br />

Anzeigen:<br />

sales@unlimitedmedia.at<br />

<strong>Zoë</strong> kommt aus dem Altgriechischen und<br />

bedeutet „Leben“ – genau darum geht es<br />

in diesem neuartigen Lebensart-Magazin:<br />

um die bunte Vielfalt des heutigen<br />

Daseins, gemischt mit der bunten Vielfalt<br />

der heutigen Medien.<br />

Unser Fokus liegt auf dem Umgang<br />

damit, der Erhaltung des Lebens, auf<br />

Wachstum, Inspiration und Freude durch<br />

Motivation und Begeisterung. So sollen<br />

bemerkenswerte Ideen, Menschen und<br />

Unternehmen als Vorbilder dieser<br />

Lebensart hier ihren Platz finden.<br />

Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit<br />

verzichten wir auf eine geschlechtsspezifische<br />

Differenzierung, wie z.B.<br />

Teilnehmer/innen.<br />

4 <strong>Zoë</strong> <strong>06</strong>/20<strong>16</strong>


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•• GESUNDHEIT<br />

PORTRÄT: DR. VOLKER KORBEI<br />

Zwischen Medizin & Intuition<br />

Dr. Volker Korbei ist das revolutionäre Urgestein in der Österreichischen<br />

Frauenheilkunde. Der Name steht in erster Linie für die Pionierarbeit bezüglich<br />

der sanften Geburt in Österreich. Sein größtes Anliegen galt stets der Gesundheit<br />

der Patientinnen und deren Sicherheit. Seine Interessen galten kaum dem persönlichen<br />

Gewinn – was auch der Grund war, warum er immer Kassenarzt geblieben<br />

ist. Er wollte allen Frauen den gleichen Zugang ermöglichen. Volker Korbei ist<br />

ein großer Kritiker von unnötigen Vorsorgeuntersuchungen und gleichzeitig ein<br />

großer Befürworter der Goldspirale. Was aber im medizinischen Alltag umgesetzt<br />

wird, hat seiner Meinung nach häufig mit beinharter Geschäftspolitik zu tun. Nun<br />

sind seine Ansichten vielen Menschen unbequem – er sagt gerade heraus, was er<br />

sieht, meint und denkt. Wir haben uns mit ihm unterhalten und mit ihm auf sein<br />

Leben und Werken als Mediziner zurückgeblickt.<br />

Volker Korbeis Leben war<br />

von Kindheit an geprägt<br />

von Umbrüchen, Veränderungen<br />

und Gegensätzen. Er<br />

lebte immer von einem Extrem ins<br />

andere und seine Lebenskulissen<br />

änderten sich aufgrund seiner außergewöhnlichen<br />

Familiensituation<br />

ziemlich drastisch. Als uneheliches<br />

Kind kannte er seinen Vater nicht,<br />

der noch dazu in Afrika lebte. Zu<br />

seiner Mutter hatte er aus politischen<br />

Gründen kaum Kontakt. So wuchs<br />

er zuerst bei seinem reschen Tiroler<br />

Großvater auf, der ihm lehrte, sich<br />

niemals wegen Armut zu schämen<br />

und seinen Kopf zu beugen. „Das<br />

war sehr wichtig. Es hat mir gebracht,<br />

dass ich einen gewissen Stolz und<br />

keinen Kleinhäuslerkomplex bekam“,<br />

weiß Volker Korbei heute zu<br />

schätzen. Mit dieser Lebensweisheit<br />

gerüstet, kam er dann in ein Internat,<br />

wo er eine ziemlich raue Zeit erlebte<br />

– gepaart mit kalter Einsamkeit an<br />

den Wochenenden. „Ich war ein richtiger<br />

Underdog“, beschreibt Korbei,<br />

„ein lonely wolf.“ Trotz anfänglicher<br />

Auffassungsschwierigkeiten in den<br />

ersten Schuljahren, schloss der<br />

durchaus begabte Schüler mit Vorzug<br />

ab und studierte dann mehr oder<br />

minder zufällig Medizin.<br />

Der Ruf der weiten Welt<br />

Schon während seines Studiums rief<br />

ihn die große weite Welt und so fuhr<br />

er mit 23 erstmals nach Afrika. Als ihn<br />

sein Vater kennenlernen wollte, kam<br />

der frisch gebackene Arzt plötzlich<br />

aus seinen armen Verhältnissen in<br />

eine Oberschichtfamilie. So arbeitete<br />

Volker Korbei als „Medizinmann für<br />

alles“ in der Klinik seines Vaters und<br />

hatte plötzlich eine neu gewonne<br />

Familie, Freunde, High-Society und<br />

ein tierisches Abenteuer im wahrsten<br />

Sinne des Wortes. Obgleich es auch<br />

Korbeis Wunsch war in Afrika zu bleiben,<br />

und eines Tages die Klinik seines<br />

Vaters zu übernehmen, hatte das<br />

Schicksal mit ihm andere Pläne. Politische<br />

Gründe und der frühe Tod des<br />

Vaters änderten seinen Lebensweg.<br />

Medizin & Politik<br />

1969 kam Volker Korbei somit wieder<br />

zurück und landete im anderen Extrem:<br />

vom afrikanischen Busch ins<br />

österreichische Gesundheitsministerium.<br />

Dort wurde er mit der Vorsorgemedizin<br />

betraut, wo er prinzipiell gut<br />

aufgehoben war, denn sein medizinisches<br />

Interesse galt immer der Gesundheitsmedizin.<br />

„Wichtig war mir,<br />

etwas zu machen, damit Menschen<br />

gesund bleiben“, so Korbei. „Doch die<br />

wenigsten Ärzte verstehen etwas von<br />

Gesundheitsmedizin.“ Korbei ortete<br />

schon damals einen beunruhigenden<br />

Trend: Das Riesengeschäft mit<br />

der Angst – z.B. Früherkennung und<br />

Vorsorge. Er stieß jedoch damals wie<br />

heute mit seinen Argumenten auf<br />

taube Ohren. „Im Ministerium habe<br />

ich gesehen, wie sehr es um Geld,<br />

Karriere und Macht geht und wie viele<br />

Entscheidungen vollkommen gegen<br />

die Interessen des Patienten gefällt<br />

werden,“ schildert Volker Korbei in<br />

seiner unverblümten Art. Als er dann<br />

vom Hauptverband der Sozialversi-<br />

6 <strong>Zoë</strong> <strong>06</strong>/20<strong>16</strong>


„Fair-Med“ Dr. Volker Korbei: Komplettes Videointerview im Videoblock: zoe.imwebtv.at/volker_korbei<br />

cherungen abgeworben wurde, war<br />

das zwar sehr rühmlich für ihn, doch<br />

er kam vom Regen in die Traufe: „Die<br />

wirkliche Macht im Gesundheitswesen<br />

haben der Hauptverband der<br />

Sozialversicherungsträger und die<br />

Krankenkassen. Auch dort habe ich<br />

gesehen, wie sehr es nur um Macht<br />

und Eitelkeiten geht. Es war immer<br />

wieder dasselbe. Hardcore-Typen,<br />

die von ihrer Intuition total abgeschnitten<br />

sind. Es läuft in der Medizin<br />

genau dasselbe ab wie in unserer<br />

Gesellschaft. Was uns als Gesundheit<br />

verkauft wird, ist zu 95 Prozent Geschäft.<br />

Ich habe damals schon gewusst,<br />

das Vieles nicht stimmt. Zudem<br />

habe ich gemerkt, ich kann dort<br />

absolut nichts verändern und wenn<br />

ich dort bleibe, werde ich genauso.“<br />

Das Gesundheits-Wesen<br />

Somit gab Korbei zum Unverständnis<br />

vieler seinen „guten Job“ und<br />

Karriere auf. Seine Einstellung zum<br />

Gesundheits-Wesen basiert auf<br />

dem Gedankengut der großen Ärzte<br />

der Menschheit. „Alle großen Ärzte<br />

haben gewusst, dass die Seele, die<br />

jeweilige Lebenssituation, Weisheit<br />

und Gesundheit zusammenhängen,“<br />

schildert der Gesundheitsexperte,<br />

der sich als ganzheitlich denkender<br />

Schulmediziner sieht. Bei ihm hat die<br />

eigene Intuition immer oberste Priorität<br />

in allen (Gesundheits)Fragen.<br />

„Wenn die Schulmedizin so weiter<br />

macht, wird es ihr gelingen, uns das<br />

Vertrauen in alle unsere Lebensfunktionen<br />

auszutreiben. Da läuft etwas<br />

ganz falsch. Uns wird sehr viel Angst<br />

gemacht und in der Schwangerschaft<br />

ist das etwas wirklich Zerstörerisches.<br />

Der größte Risikofaktor ist Angst.<br />

Angst macht abhängig. Angst macht<br />

unmündig und Angst schafft oft<br />

dem viel Geld, der sie macht.“<br />

So kam es, dass Volker Korbei seinen<br />

weiteren Fachschwerpunkt in die<br />

Gynäkologie verlegte. Mit Dr. Michael<br />

Adam und drei Hebammen gründete<br />

er 1986 das Geburtshaus Nussdorf<br />

im 19. Wiener Gemeindebezirk. Das<br />

gemeinsame Anliegen des engagierten<br />

Teams war, jungen Familien individuelle,<br />

sanfte Geburten fernab von<br />

den damals üblichen Spitalsgeburten<br />

zu ermöglichen. Es folgten harte<br />

arbeitsreiche Zeiten, die ihm jedoch<br />

viel Freude bereiteten. Das Konzept<br />

der Geburtshilfe setzte auf Intuition,<br />

Selbstvertrauen und eine eigene Hebamme<br />

als Gesundheitsbegleiterin.<br />

Der Vater durfte bei der Geburt dabei<br />

sein, das Kind blieb bei der Mutter –<br />

um nur einige Punkte zu nennen, die<br />

heute dank dieser Pioniere selbstverständlich<br />

sind. 2002 wurde das Geburtshaus<br />

geschlossen, jedoch haben<br />

die Begründer ein großes Umdenken<br />

initiiert. Die Hebammen aus Nussdorf<br />

und mittlerweile viele andere<br />

bieten heute Schwangeren an, sie in<br />

ausgewählten Spitälern zu begleiten<br />

(Infos: nussdorfhebammen.at).<br />

Rückblickend weiß Korbei, dass die<br />

Zusammenarbeit zwischen Spital<br />

und Hebamme die erfolgreichste<br />

Kombination ist: „Die Hebammengeburtshilfe<br />

und ein gut ausgerüstetes<br />

Spital sind die optimale und<br />

<strong>Zoë</strong> <strong>06</strong>/20<strong>16</strong>7


Direkter Link zum Videointerview Goldspirale: zoe.imwebtv.at/goldspirale<br />

erfolgreichste Geburtshilfe – auch für<br />

die organische Gesundheit des Kindes“,<br />

so Korbei. „Aber die Geburt soll<br />

im Gesundheitsbereich bleiben und<br />

dafür ist in erster Linie die Hebamme<br />

zuständig.“<br />

Gesunde Vorsorge<br />

macht nicht krank<br />

Korbei beschloss Kassenarzt zu bleiben,<br />

um allen Frauen den gleichen<br />

Zugang zu ermöglichen. Natürlich<br />

lag ihm als Frauenarzt das Thema<br />

Gesundheitsmedizin nach wie vor<br />

am Herzen. Das große Geschäft mit<br />

dem gesunden Menschen ist heute<br />

sein größter Kritikpunkt. „Mittlerweile<br />

bestätigen etliche internationale<br />

Studien, dass übertriebene Vorsorgeuntersuchungen<br />

die Menschen krank<br />

machen und trotzdem wird weiterhin<br />

Angst geschürt und manche bewiesenermaßen<br />

unnötige Vorsorgemaßnahmen<br />

werden gefördert. Vor allem<br />

die HPV-Impfungen und auch die<br />

Mammografie-Routineuntersuchungen,<br />

die in Österreich ab 40 Jahren<br />

empfohlen werden, kritisiert Volker<br />

Korbei heftig. „In Deutschland gibt es<br />

in fast allen Medien Warnungen vor<br />

der Mammografie-Untersuchung vor<br />

dem 50. Lebensjahr. Der Grund ist,<br />

weil sie tatsächlich viel weniger hilft,<br />

als man erwartet hatte und sie sehr<br />

viele unnötige Operationen, Behandlungen<br />

und damit verbundene Ängste<br />

und Komplikationen zur Folge hat.<br />

Obwohl sie schon in vielen Ländern<br />

abgeschafft wurde, es weltweit große<br />

Studien gibt, die niemand widerlegt,<br />

wird in Österreich sogar das Alter herabgesetzt<br />

und mit einer Werbekampagne<br />

dafür geworben. Dasselbe gilt<br />

für die HPV-Impfung als Prävention<br />

gegen Gebärmutterhalskrebs. Man<br />

hat von Anfang an gewusst, dass die<br />

HPV-Impfung ein Geschäft ist. Aber in<br />

Österreich werden fünfjährige Buben<br />

(!) geimpft und den Eltern ein Terror<br />

gemacht, wenn sie dagegen sind,“ ist<br />

Korbei empört.<br />

Goldwerte<br />

Doch es wäre nicht Volker Korbei,<br />

wenn er in diesem Fall nicht eine<br />

gesunde Alternative hätte. Die Goldspirale<br />

ist nämlich nicht nur ein geniales<br />

Verhütungsmittel, sondern<br />

auch ein Schutz gegen Gebärmutter-Entzündungen.<br />

„Die Goldspirale<br />

ist deswegen nicht so bekannt, weil<br />

sie sehr viele Vorteile für die Frauen,<br />

aber keine ökonomischen Vorteile für<br />

die Ärzte und für die Pharmaindustrie<br />

hat“, erklärt Korbei den Sachverhalt.<br />

Der Gynäkologe setzte die Gold<br />

T® seit dem Jahr 2000 ca. 1.500<br />

Frauen zur Empfängnisverhütung<br />

ein. Das ergibt Daten von mehr als<br />

„8.000 Frauenjahren“. Seine Erfahrung:<br />

Hohe Sicherheit, unbegrenzte<br />

Liegedauer, Schutz vor Gebärmutter-<br />

Entzündungen, frei von hormoneller<br />

Beeinflussung, in Relation mit 325<br />

€ preisgünstig. Mehr ist dazu nicht<br />

zu sagen. Sein Tipp Nr. 1 ist sowieso:<br />

„Fragen Sie immer Ihre Intuition, da<br />

liegen Sie immer richtig“.<br />

Komplettes Videointerview im<br />

Videoblock:<br />

zoe.imwebtv.at/volker_korbei<br />

Einzelne Videoclips:<br />

zoe.imwebtv.at/portrait_korbei<br />

zoe.imwebtv.at/gesundheitspolitik<br />

zoe.imwebtv.at/korbei_intuition<br />

zoe.imwebtv.at/goldspirale<br />

Weitere Infos:<br />

goldspirale-vorteile.at<br />

nussdorfhebammen.at<br />

8 <strong>Zoë</strong> <strong>06</strong>/20<strong>16</strong>


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Die Tragödie muss gestoppt werden! An den Grenzen Europas sterben Menschen,<br />

die auf der Suche nach Schutz aus Kriegsgebieten geflohen sind.<br />

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geratene Bootsflüchtlinge zu retten und medizinisch zu versorgen.<br />

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•• GESUNDHEIT<br />

SEX & IRRTUM<br />

Falsche Mythen im Bett<br />

Sexualität hat in unserem Leben einen großen Stellenwert – in der Gesellschaft,<br />

in den Medien oder auch in der Werbung. Aber sind die Menschen heute erfüllter<br />

und offener als früher? Klar ist, dass man sehr viel Geld mit Sex machen kann und<br />

macht. Es lebt nicht nur die riesige Sexindustrie sehr gut davon. Sex ist für die<br />

gesamte Wirtschaft ein wichtiger Faktor. Über Sex wird so gut wie alles verkauft –<br />

Nudeln, Eis, Parfum, Autos, Mode oder Schokoriegel. Eigentlich geht es aber dabei<br />

zumeist um unerreichbare Fantasien – denn die gelebte Realität sieht anders aus.<br />

Sexualmedizinerin Dr. Elia Bragagna räumt mit Sexualmythen auf und weiß, wie<br />

Mann und Frau tatsächlich glücklich werden im Bett. Wir sprachen mit ihr über<br />

Stellenwert und Tabus zum Thema Sex und das Thema Orgasmus. Ihr Resümee:<br />

Jeder Mensch ist für seine Erfüllung und seinen Orgasmus selbst verantwortlich –<br />

und auch hier ist der Weg das Ziel.<br />

Sex ist nicht immer und überall<br />

das Thema Nummer 1. Vor allem<br />

in der Paarbeziehung hat<br />

Sexualität einen nicht ganz so großen<br />

Stellenwert, wie man landläufig annimmt.<br />

Elia Bragagna: „Natürlich hat<br />

Sexualität in der Verliebtheitsphase<br />

– rein schon durch die Botenstoffe –<br />

einen massiven Stellenwert, aber das<br />

verändert sich mit der Zeit. Niemand<br />

kann ständig emotional am Vollgas<br />

stehen.“ Wenn sich eine Beziehung<br />

etabliert hat, bekommen andere<br />

Bereiche eine stärkere Wertigkeit.<br />

Sexualität rückt dann etwas in den<br />

Hintergrund, damit der Mensch im<br />

Gleichgewicht bleibt. „Es gibt keine<br />

Studie, in der die Sexualität an erster<br />

Stelle steht“, so die Expertin.<br />

als „normal“ empfunden wird. Aber<br />

Sexualität wäre gar nicht so häufig<br />

angesagt, wenn es mehr um Genuss<br />

als um Häufigkeit ginge. Denn<br />

nur um routinemäßig das Programm<br />

abzuspielen, weil man sollte, so lange<br />

schon nicht hat, oder sonst die<br />

Beziehung bedroht sieht, ist nicht<br />

unbedingt das, was man als einen<br />

erfüllenden Sex bezeichnet. Elia Bragagna:<br />

„Es ist wichtig, keinen Sex zu<br />

haben, wenn einem nicht danach ist.<br />

Das ist wahrscheinlich das einzige<br />

Maß: Man sollte nur dann Sex haben,<br />

wenn Körper und Psyche sagen, das<br />

ist jetzt in Ordnung.“<br />

Der kleine Unterschied<br />

Männer und Frauen empfinden beim<br />

Sex tatsächlich durchaus unterschied-<br />

Qualität vor Quantität<br />

Auch auf die Häufigkeit kommt es<br />

nicht an, ob ein Mensch seine Sexualität<br />

erfüllend empfindet. Aktuelle<br />

Studien haben ergeben, dass einmal<br />

in der Woche Sex durchaus gut<br />

und befriedigend ist. Meist kommt<br />

es auf das persönliche Umfeld der<br />

Menschen an, was in der Gruppe<br />

Sexualmedizinerin Dr. Elia Bragana im Interview. Zum Ansehen auf Player oder folgenden<br />

Link klicken: zoe.imwebtv.at/videos/sexualitaet-mythen-tatsachen<br />

10 <strong>Zoë</strong> <strong>06</strong>/20<strong>16</strong>


Dr. Elia Bragagna räumt mit alten Mythen auf: Jeder ist für sein erfülltes Sexualleben selbst verantwortlich.<br />

lich. Allerdings trägt hierzu die Hypothek<br />

der Geschichte der verschiedenen<br />

Geschlechter bei – „Männer<br />

müssen und wollen immer“. Allerdings<br />

meinen diese Männer sehr oft<br />

unbewusst statt Sex eigentlich Nähe.<br />

Denn sie erleben nur im intimen Zusammensein<br />

mit einer Frau diese<br />

Innigkeit. Elia Bragagna: „Sie trauen<br />

sich nicht, nur die Nähe zu suchen.<br />

Wenn sich dabei der Penis aufrichtet,<br />

ist vielen Männern nicht bewusst, dass<br />

das sogar ein Zeichen des Entspannungsnerves<br />

sein kann.“ Dann kommt<br />

der nächste Irrtum, den Männer unterliegen<br />

dazu: „Mann muss immer<br />

können und wollen.“ Daher drängen<br />

Männer dann oft Frauen zu Sex, obwohl<br />

sie eigentlich Nähe wollen.<br />

Frauen hingegen wollen zuerst Intimität,<br />

um Sex zu haben. Der klassische<br />

Widerspruch lautet: „Ich wäre<br />

ja zärtlicher zu dir, wenn du öfter Sex<br />

hättest.“ – „Ich hätte öfter Sex, wenn<br />

du zärtlicher wärst.“ Da hakt es, vielleicht<br />

sollten beide Partner versuchen<br />

zu definieren, was es für den Mann<br />

bedeutet, wenn er Sex will, und was<br />

für die Frau, wenn sie Intimität will.<br />

Elia Bragagna: „In der Realität ist es<br />

so, dass die Männer sich sehr bald<br />

aus dieser emotionalen Nähe verabschieden,<br />

die Frauen sich aus der<br />

sexuellen Nähe heraushalten.“ Dann<br />

sollten sich beide Partner bewusst<br />

machen, wenn man sich versprochen<br />

hat, dass man sich auf Dauer<br />

treu ist, ist man auch voneinander<br />

abhängig. Es gilt daher, eine gemeinsame<br />

Lösung zu finden, die<br />

emotional und sexuell passt.<br />

Höhe- oder Streitpunkt<br />

Orgasmus<br />

Auch beim Orgasmus tragen Frauen<br />

und Männer die Last und Mythen der<br />

Geschichte. „Die Studien sagen uns<br />

aber, dass der Orgasmus für die Frau<br />

nicht so wichtig ist. Dass Frauen auch<br />

nicht jedes Mal einen Orgasmus erreichen,<br />

wenn sie Sexualkontakt haben.<br />

Zudem legen Frauen auch mehr Wert<br />

darauf, wie der Weg zum Orgasmus<br />

aussieht“, so die Sexualmedizinerin.<br />

Für den Mann bedeutet Orgasmus<br />

viel mehr, weil er „immer kommen<br />

muss“. Anhand der Sexualmythen<br />

glaubt der Mann, dass er nur ein guter<br />

Liebhaber ist, wenn er der Frau<br />

einen Orgasmus besorgt. Elia Bragagna:<br />

„Das ist falsch. Denn für den<br />

Orgasmus ist jeder Mensch selbst<br />

verantwortlich. Der Mann kann der<br />

Frau nur helfen oder sie begleiten.“<br />

Die Schwierigkeit ist, dass viele Frauen<br />

nicht gelernt haben, gut mit dem<br />

eigenen Körper umzugehen. Wenn<br />

eine Frau nicht berechnen kann,<br />

wann sie zum Orgasmus kommt,<br />

wird sie ihn auch nicht regelmäßig<br />

haben. Aber für viele Menschen ist<br />

der Orgasmus wichtig. Ihnen geht es<br />

nicht gut, wenn sie keinen Orgasmus<br />

haben, und daher müssen sie lernen,<br />

Wege zu suchen, damit sie ihn auch<br />

regelmäßig erleben.<br />

Elia Bragagna: „Andererseits ist es<br />

auch gut, nicht nur zielzentriert zu<br />

denken und einfach die sexuelle Begegnung<br />

mehr zu genießen. Oder<br />

vielleicht ist es auch sinnvoll, über einen<br />

anderen Zugang nachzudenken:<br />

Dass der Weg das Ziel ist.“<br />

Infos:<br />

eliabragagna.at<br />

sexmedpedia.com<br />

<strong>Zoë</strong> <strong>06</strong>/20<strong>16</strong>11


•• GESUNDHEIT<br />

TRADITIONELL EUROPÄISCHE MEDIZIN (TEIL 2)<br />

Therapie je nach Typ<br />

Die einseitige Fixierung auf körperliche Befunde erfasst nur<br />

einen Teil der Krankheitsrealität. Unsere Schul- oder Apparate-<br />

Medizin definiert oftmals Krankheit nur mehr mit materiellen<br />

Veränderungen am Körper. „Die Traditionell Europäische<br />

Medizin bietet hingegen einen funktionellen Blick auf das<br />

Krankheitsgeschehen und kann dadurch zur Diagnose und<br />

zum Finden einer geeigneten Therapie beitragen“, erklärt<br />

Allgemeinmedizinerin und TEM-Expertin Dr. Regina Webersberger.<br />

Das gezielte Anregen von Selbstheilungskräften und<br />

Strategien im Umgang mit Gesundheitsproblemen führen zur<br />

Besserung der Beschwerden.<br />

Die Traditionell Europäische<br />

Medizin (TEM) hat sich in<br />

Europa in den vergangenen<br />

Jahrhunderten bis Jahrtausenden<br />

entwickelt. Allerdings gerieten<br />

durch die wissenschaftliche Schulmedizin<br />

die alten Lehren immer<br />

mehr in Vergessenheit. Mittlerweile<br />

wird jedoch die funktionelle Sicht auf<br />

Krankheiten und Behandlungen als<br />

wichtige Ergänzung der Schulmedizin<br />

wieder anerkannt. Die systematische<br />

wissenschaftliche Erforschung<br />

und Bewertung der TEM steht aber<br />

noch ganz am Anfang.<br />

Methoden der Diagnostik<br />

„Um den aktuellen Reaktions- und<br />

Regulationszustand des Körpers zu<br />

beurteilen, verwendeten die alten<br />

Ärzte verschiedene Methoden der<br />

Krankenuntersuchung. Regina Webersberger:<br />

„Da es keine apparativen<br />

Möglichkeiten der Diagnostik gab, beobachtete<br />

der Arzt den Patienten ganz<br />

genau. Für die Diagnostik wurden<br />

Puls, Antlitz, Zunge, Iris oder Urin verwendet,<br />

immer kombiniert mit einer<br />

genauen Erhebung der Vorgeschichte.“<br />

Die Pulsdiagnose war sehr hoch<br />

entwickelt, Hinweise dafür finden sich<br />

im Kanon des Avicenna. Allerdings ist<br />

die Pulsdiagnose in der TCM und der<br />

TEM nur bedingt vergleichbar, da die<br />

Begriffe der Beschreibung und Einteilung<br />

völlig verschieden sind.<br />

Methoden der Behandlung<br />

Die TEM ist ein Konglomerat von verschiedenen<br />

Behandlungsmethoden.<br />

Pfarrer Sebastian Kneipp hat im 19.<br />

Jahrhundert eine Zusammenfassung<br />

der damals bekannten Therapiestrategien<br />

der Naturheilkunde in 5 Säulen<br />

propagiert. Dies sind Wasseranwendungen<br />

(Hydrotherapie), Heilkräuter,<br />

Ernährungstherapie, Bewegungstherapie<br />

und Ordnungstherapie (Lebensordnung).<br />

Dazu kommen aus<br />

ärztlicher Sicht noch die sogenannten<br />

ausleitenden Verfahren (Fasten,<br />

Aderlass, Schröpfen, Blutegelbehandlung,...)<br />

Sie eignen sich besonders für<br />

die vielfältigen Probleme, die sich aus<br />

der heutigen Lebensweise mit ständigem<br />

Nahrungsüberangebot, fehlender<br />

körperlicher Betätigung und<br />

daraus resultierendem Übergewicht<br />

ergeben. Regina Webersberger: „Eine<br />

sehr große Rolle spielen aber auch die<br />

Kräuter, waren es lange Zeit doch die<br />

einzigen verfügbaren Medikamente.<br />

Einige unserer heute bekannten<br />

Heilpflanzen wurden schon zur Zeit<br />

der Griechen und Römer verwendet –<br />

etwa Schafgarbe oder Melisse.“ In den<br />

überlieferten traditionellen Kräuterbüchern<br />

sind sicher noch einige Schätze<br />

zu finden. Die Wirkungsweise von<br />

vielen Pflanzen ist mittlerweile wissenschaftlich<br />

gut erforscht und dokumentiert.<br />

Aber auch hier gibt es noch<br />

viel zu lernen.<br />

Prävention statt<br />

Reparaturmedizin<br />

Sehr viele Erkenntnisse der modernen<br />

Präventionsmedizin decken sich mit<br />

den Empfehlungen der TEM. Gesunde<br />

Ernährung und körperliche Bewegung<br />

war zum Beispiel bei Pfarrer<br />

Kneipp ein wichtiges Thema. Regina<br />

Webersberger: „Natürlich waren moderne<br />

Zivilisationsleiden im Mittelalter<br />

noch nicht so verbreitet, aber<br />

auch Hildegard von Bingen meinte,<br />

dass maßloses Essen und Trinken,<br />

12 <strong>Zoë</strong> <strong>06</strong>/20<strong>16</strong>


Zerstörung der Lebensordnung und<br />

Emotionen wie Ungeduld und Zorn<br />

zu Krankheiten führen können.“ Die<br />

TEM erweitert diese Empfehlungen<br />

um den individuellen Aspekt, der sich<br />

aus der Konstitution und aus der im<br />

Moment vorliegenden Säftekonstellation<br />

ergibt. „Ich sehe hier eine ganz<br />

wichtige Aufgabe, den Patienten mit<br />

individuellen Empfehlungen zu einem<br />

gesünderen Lebensstil zu motivieren.<br />

Denn ich kann auswählen, was<br />

passt. Einen Phlegmatiker werde ich<br />

nicht für eine Kampfsportart begeistern<br />

können, aber für Radfahren sehr<br />

wohl“, erklärt Regina Webersberger.<br />

DIE GRUNDPRINZIPIEN DER TEM<br />

Die TEM geht von einer dem Körper innewohnenden Lebens kraft aus.<br />

Diese wird bei allen Therapien im Sinne der körpereigenen Selbstheilung<br />

unterstützt bzw. angeregt. In der TEM wird der menschliche Körper<br />

nicht von der ihn umgebenden Natur getrennt, sondern als Teil des<br />

Ganzen gesehen. Der Mensch unterliegt denselben Gesetzen wie der<br />

Natur, und folgt auch ihren Rhythmen. Wie in Teil 1 beschrieben (siehe<br />

<strong>Zoë</strong> Ausgabe 05/<strong>16</strong>), bedient man sich einer Typologie und Konstitutionslehre,<br />

bei der gewisse Charaktereigenschaften mit typischen Erkrankungsmustern<br />

in Zusammenhang gebracht werden. Die vier Elemente<br />

werden gewissen Körpersäften und Charaktertypen zugeordnet:<br />

Sanguis = Blut, Phlegma = Schleim,<br />

Chole = gelbe Galle, Melanchole = schwarze Galle.<br />

TEM und Schulmedizin<br />

Die TEM bietet einen funktionellen<br />

Blick auf das Krankheitsgeschehen,<br />

und das kann zur Diagnose und zum<br />

Finden einer geeigneten Therapie<br />

beitragen. Regina Webersberger: „Die<br />

einseitige Fixierung auf körperliche<br />

Befunde erfasst nur einen Teil der<br />

Krankheitsrealität. Das gezielte Anregen<br />

von Selbstheilungskräften und<br />

Strategien im Umgang mit Gesundheitsproblemen<br />

führt zur Besserung<br />

von Beschwerden. Individualisierung<br />

der Therapien ist ein großes Schlagwort<br />

in der Medizin, in der TEM gehen wir<br />

immer von der individuellen Situation<br />

des Patienten aus. Die Eigenverantwortung<br />

des Patienten wird gestärkt,<br />

denn er wird bei gesundheitsfördernden<br />

Entscheidungen unterstützt.“<br />

In den letzten Jahren hat auch unter<br />

den Ärzte das Interesse an TEM deutlich<br />

zugenommen. In Deutschland<br />

gibt es sogar schon eine Abteilung<br />

an einem Universitätskrankenhaus<br />

in Berlin. Auch in Essen werden naturheilkundliche<br />

Therapien in einem<br />

stationären Setting bei chronischen<br />

Krankheiten angewendet und wissenschaftlich<br />

untersucht. In Österreich<br />

steht die TEM-Ausbildung noch am<br />

Anfang. Vorreiter sind hier die Kurhäuser<br />

der Marienschwestern. Auch der<br />

Verein TEH (Traditionelle Europäische<br />

Heilkunde) will Volksheilwissen vor<br />

dem Vergessen bewahren.<br />

<strong>Zoë</strong> <strong>06</strong>/20<strong>16</strong>13


•• MENSCH<br />

DIE GLOBALE BEWUSSTSEINSREVOLUTION<br />

Die neue Ordnung<br />

im Chaos des Lebens<br />

Chaos und Ordnung bestimmten schon immer die Zukunft der Menschheit. Dieter Broers<br />

geht solchen Beobachtungen seit Jahrzehnten auf den Grund. Er erforscht die Wissenschaft<br />

des Bewusstseins auf der Grundlage einer neuen Biophysik und einer ganzheitlichen<br />

Weltsicht, in der Materie und Bewusstsein nicht trennbar sind. Der Naturwissenschaftler<br />

und Philosoph ist der Meinung, dass das zunehmende Chaos der heutigen Welt schon bald<br />

in einer „neuen Ordnung“ aufgeht. Konkret heisst das, dass der Menschheit der nächste<br />

Evolutionsschritt bevorsteht. Verbunden mit dem Untergang unserer derzeitigen anormalen,<br />

asozialen, chaotischen Welt und einem Aufgang einer neuen Kultur, die nicht so auf egoistische<br />

Maxime ausgerichtet ist. Aus diesem Anlass veranstaltete Dieter Broers im Herbst 20<strong>16</strong><br />

in Wien den Kongress „Chaos & Ordnung – Was bestimmt die Zukunft der Menschheit?“<br />

14 <strong>Zoë</strong> <strong>06</strong>/20<strong>16</strong>


Seit Beginn der Zivilisation sucht<br />

der Mensch nach Erklärung für das<br />

Leben. Ein Denkmodell haben Sie<br />

in Ihrem Buch „Der Matrixcode“<br />

vorgestellt, können Sie das kurz<br />

zusammenfassen?<br />

Es gibt ein künstliches Selbst von<br />

uns, das ist eine Form in die wir<br />

hineinwachsen und das elementare<br />

Selbst als Wesenskern. Da gibt es<br />

eine große Differenz. Als Kleinkind<br />

sind wir noch in beiden Welten zuhause<br />

und bekommen das noch mit.<br />

Aber mit der Zeit verlassen wir diese<br />

Welt der „Matrix“ immer mehr, bis wir<br />

auf unseren Namen reagieren und<br />

uns damit identifizieren. Dass dahinter<br />

noch eine andere Realität ist, daran<br />

erinnere ich in meinen Büchern<br />

zum Beispiel im „Matrix-Code“.<br />

Schon Einstein hat bemerkt, dass<br />

nichts ohne Ordnung existieren<br />

kann. Andererseits kann auch nichts<br />

ohne Chaos entstehen. Wie wichtig<br />

ist Chaos, für das Leben, die<br />

Menschheit und die Welt?<br />

Chaos ist die Voraussetzung dafür,<br />

um neues Leben, neue Systeme in<br />

einem höheren Ordnungsniveau zu<br />

erstellen. Evolutionsschritte gehen<br />

immer einem chaotischen Zustand<br />

voraus. Chaos und Ordnung sind<br />

komplementär. Sie sind nicht entweder<br />

oder, sondern sie bedingen einander.<br />

Sie sind sowohl als auch.<br />

Ich habe das Thema für den Kongress<br />

aus dem Grund gewählt, weil<br />

es im Kontext der neuen Zeit steht.<br />

Wenn man einen Realitätsabgleich<br />

vornimmt, eine Standpunktbestimmung,<br />

dann stellt man fest, dass<br />

die Welt aus den Fugen geraten ist.<br />

Alles nimmt zu – Klimaveränderungen,<br />

soziale Veränderungen – und<br />

zwar nicht linear, sondern exponentiell.<br />

Irgendwo gibt es aber eine Grenze.<br />

Von diesen Grenzen weiß ich, dass<br />

sie aus dem Chaos heraus die Struktur<br />

für eine neue Ordnung geben.<br />

Kann man sagen, wie oft diese<br />

chaotischen Zustände immer<br />

wieder passieren? Haben Sie da<br />

Beobachtungen?<br />

Es wurde 1978 eine Statistik von der<br />

NASA veröffentlicht, an der man<br />

sehr schön sehen kann, dass Aufund<br />

Niedergänge von hohen Kulturen<br />

– wie vom sumerischen Reich,<br />

der Mayas oder Griechen – immer in<br />

<strong>Zoë</strong> <strong>06</strong>/20<strong>16</strong>15


•• MENSCH<br />

Der Mensch im Spannungsfeld zwischen künstlichem „Ego-Selbst“ und „elementarem Selbst“<br />

Perioden korrelierten. Diese Perioden<br />

wurden immer durch entsprechende<br />

Sonnenauffälligkeiten wie z.B. höhere<br />

Sonnenaktivitäten angesteuert. Es<br />

gibt offenbar diese Zyklen, und wenn<br />

man dieser Statistik folgt, dann stehen<br />

wir unmittelbar vor einem neuen<br />

Aufgang einer neuen Kultur, die<br />

wahrscheinlich nicht so auf egoistische<br />

Maxime ausgerichtet ist.<br />

Aber auch den Untergang unserer<br />

Kultur bedeutet?<br />

Das muss nichts Apokalyptisches<br />

sein. Es wäre natürlich möglich. Wenn<br />

wir uns die ganzen Zahlen anschauen,<br />

wie die Zunahme der Erdbebenaktivitäten<br />

und der Hurrikane, die<br />

Veränderungen des Klimas im Allgemeinen,<br />

kann einem schon Angst<br />

und Bange werden. Aber es gibt keine<br />

Trennung zwischen Geist und Materie.<br />

Wenn wir uns den körperlichen<br />

Bereich anschauen, also die Erde<br />

und ihre Aktivitäten, dann sind wir<br />

über unseren Geist unmittelbar damit<br />

verbunden. Sie ist eine Entsprechung<br />

von uns. Sie ist ein erweitertes<br />

Teil oder Organ von unserem Körper.<br />

Was wir heute als Psychosomatik<br />

kennen – dass der Geist auf den Körper<br />

einwirkt – erweitert sich auf unsere<br />

Erde. Wir haben das Schicksal<br />

selber in der Hand, vielmehr als wir<br />

uns das überhaupt vorstellen konnten.<br />

Der Untergang besteht aber eher<br />

darin, dass wir das Alte durchschauen<br />

und auch als nicht brauchbar erkennen,<br />

weil es wirklich egoistische<br />

Strukturen sind.<br />

Viele Menschen haben vor dem<br />

Chaos Angst, weil es Unsicherheit<br />

hervorruft ...<br />

Wir werden früher oder später alle<br />

nicht darum herumkommen, uns<br />

von ganz bestimmten Dingen, die<br />

in dieser Welt nicht gepasst haben,<br />

zu verabschieden. Das geschieht auf<br />

verschiedene Weise. Es kann sein,<br />

dass uns durch Ereignisse im Außen<br />

Grenzen gesetzt werden, bei denen<br />

wir die Absicht dahinter gar nicht zuordnen<br />

können, die uns in diese Situation<br />

bringt. D.h. nicht nur „Krankheit<br />

als Weg“ sondern auch „Schicksal als<br />

Weg“ sind so Dinge, die am Werken<br />

sind.<br />

Chaos hat also eine sehr bereinigende<br />

Wirkung und ist nur von unserem<br />

Standpunkt aus chaotisch, weil eigentlich<br />

unterliegt es ja wieder einer<br />

Ordnung?<br />

Es sind die chaotisch erscheinenden<br />

Strukturen. Nehmen wir ein Beispiel<br />

aus der Quantenphysik. Da gibt es<br />

den Zustand des Rauschens, in dem<br />

ein hohes Maß an scheinbarer Unordnung<br />

und Sturkturlosigkeit zu<br />

erkennen ist. In diesem scheinbaren<br />

Chaos steckt aber latent alle Ordnung<br />

der Welt und draus lässt sich<br />

alles Andere abbilden: alle ordnenden<br />

Strukturen, also auch die Ordnung<br />

selber.<br />

Unser Geist ist in der Lage, über<br />

den Beobachtereffekt Realität zu<br />

schalten. Dadurch schaffen wir unsere<br />

neuen Gedanken – die ja wieder<br />

Realität erschaffen – durch Assoziationsketten.<br />

Wir haben unsere Vorgeschichte,<br />

werden mit Informationen<br />

konfrontiert, die wir aufnehmen,<br />

und daraus bilden wir unsere neue<br />

Realität ab. Wir modifizieren, damit<br />

wirklich etwas komplett Neues entstehen<br />

kann, und das brauchen wir.<br />

<strong>16</strong> <strong>Zoë</strong> <strong>06</strong>/20<strong>16</strong>


Dieter Broers - das ganze Interview zum Anschauen: zoe.imwebtv.at/dieter_broers<br />

Diese entarteten Strukturen, die zu<br />

sehr die soziale Ordnung verlassen<br />

haben, die eher egoistischer Natur<br />

sind, das nenne ich Entartung. Es<br />

kann auch als chaotischer Zustand<br />

bezeichnet werden. Das lösen wir<br />

auf, in dem wir zunehmend erkennen,<br />

dass es eine Ordnung dahinter<br />

gibt. Die fühlen wir mehr, als dass<br />

wir sie über den Verstand hineinlassen.<br />

Wir fühlen, dass mit der Welt<br />

etwas nicht stimmt, und es so nicht<br />

weitergehen kann. Das sind die Dinge,<br />

die gerade passieren.<br />

Ich bin selber als Mensch ebenso wie<br />

jedes einzelne Individuum mitverantwortlich,<br />

dass die Welt so ist, wie<br />

sie ist. Und das ist jederzeit änderbar.<br />

Aber wie soll ich mir etwas Neues erschaffen,<br />

was ich mir nicht vorstellen<br />

kann. Wenn ich nur aus alten Kontingenten<br />

meine Realität schaffe, auf<br />

alten moderaten sowie mehr oder<br />

weniger vermoderten Systemen aufbaue,<br />

dann wird kein richtiges Fundament<br />

dafür vorhanden sein. Das<br />

Fundament der eigentlichen Manifestation<br />

der Wünsche sollte immer<br />

das Herz sein. Wir fühlen, dass<br />

es so ist, dass das der Lösungsweg<br />

ist – das ist wissenschaftlich, messtechnisch<br />

belegbar. Das Herz hat<br />

eine völlig eigene Intelligenz, die mit<br />

unserem Verstand natürlich korrespondiert<br />

– leider in noch viel zu leisen<br />

Tönen.<br />

Diese Interaktion, dass das Herz immer<br />

mehr in den Vordergrund rücken<br />

wird, dass ist das, was gerade mit<br />

der Menschheit passiert. Wir können<br />

das auch zunehmend mehr beobachten.<br />

Das ist aber gleichzeitig auch<br />

die einzige Chance für uns, aus diesem<br />

Dilemma rauszukommen. Insofern<br />

ist es durchaus zulässig, sich<br />

darüber auch verstärkt Gedanken zu<br />

machen. Eine Lösung könnte sein,<br />

zu überlegen: Stehen wir vor einem<br />

Bewusstseinssprung?<br />

Unsere Struktur wird sich im Außen<br />

nicht viel verändern, aber unsere<br />

Wahrnehmung wird sich verändern.<br />

Wir leiten aus den Forschungsergebnissen<br />

ab, dass es nicht so sein wird,<br />

dass es so wie heute sieben Milliarden<br />

Wahrheiten und verschiedene Realitäten<br />

geben wird. Weil jeder Mensch<br />

hat eine andere Vorgeschichte.<br />

Kann man als Mensch auch in diese<br />

Struktur von Chaos und Ordnung<br />

eingreifen?<br />

Ja, das machen wird zum Beispiel<br />

mit jedem Bewusstseinsakt. Mit jedem<br />

Gedanken und mit jeder emotionalen<br />

Haltung greifen wir in diesen<br />

Prozess Chaos und Ordnung ein. Wir<br />

selber bestimmen letztendlich das<br />

Maß. Jeder Einzelne für sich.<br />

Was würden Sie jedem einzelnen<br />

Menschen raten, wenn Sie sagen, jeder<br />

kann die Welt beeinflussen? Was<br />

kann jeder in seinem kleinen Umfeld<br />

machen?<br />

Jeder sollte mehr fühlen als denken.<br />

Man kann es natürlich nicht voneinander<br />

trennen, aber wenn wir unsere<br />

Wünsche erstmals definieren, dann<br />

sind wir schon auf dem richtigen<br />

Weg. Die wenigsten Menschen tun<br />

das. Bei fast jedem Vortrag frage ich,<br />

ob sich die Zuschauer grundsätzlich<br />

eine gute Welt vorstellen können,<br />

und wie sie denn aussehen sollte.<br />

Die meisten wollen die Welt ändern,<br />

aber es hapert daran an der Umsetzung.<br />

Wie soll man sich das vor-<br />

<strong>Zoë</strong> <strong>06</strong>/20<strong>16</strong>17


•• MENSCH<br />

stellen? Es kommen bestenfalls nur<br />

Schlagzeilen, wir sollen sozialer miteinander<br />

umgehen. Aber die Leute<br />

haben keine Vorstellung davon, was<br />

sozial wirklich ist. Es ist leider reduziert<br />

auf Sprechblasen, die seelenlos<br />

geworden sind. Da muss wieder eine<br />

bestimmte Ordnung hinein, damit<br />

wir richtig definieren können, was wir<br />

wirklich wollen. Das sollte viel mehr<br />

über das Herz gehen als über den<br />

Verstand. Das ist der Weg, und zunehmend<br />

mehr Menschen erkennen<br />

das auch, dass sich sozusagen die<br />

Wünsche über die Freude erfüllen.<br />

Dabei ist wichtig zu bemerken, dass<br />

ich zwischen Spaß und Freude unterscheide.<br />

Weil ein Großteil der Dinge,<br />

die wir uns wünschen, sind meist nur<br />

kompensatorische Wünsche, weil wir<br />

genau wissen, was wir wirklich wollen.<br />

Es sind nicht die schöneren Autos,<br />

Häuser oder Reisen – wenn die<br />

da sind, ist es wieder vorbei, und es<br />

kommt der nächste Wunsch. Es gibt<br />

den Urwunsch, der aus der Seele<br />

herauskommt. Wenn ich von einer<br />

Bewusstseinserweiterung spreche,<br />

dann meine ich, das wir erkennen,<br />

dass es noch mehr gibt, dass in unserem<br />

Herzen angelegt ist und echte<br />

Freude bereitet. Da müssen wir uns<br />

gar keine Gedanken darüber machen,<br />

ob der Wunsch vielleicht gar<br />

nicht so zulässig ist, weil er in die<br />

soziale Ordnung eingreifen könnte –<br />

das muss man gar nicht denken, in<br />

dem Moment, wo ich mir wirklich aus<br />

dem Herzen meine Wünsche erfülle.<br />

So einfach kann es sein. Zugegeben<br />

es klingt zu schön um wahr zu sein,<br />

aber ich weiß, dass es so ist.<br />

Das heisst: Chaos ist positiv?<br />

Ja.<br />

Weitere Infos:<br />

dieter-broers.de<br />

chaos-ordnung.org<br />

Seit 36 Jahren erforscht Dieter Broers Magnetfelder und ihre Wirkung auf alle Lebewesen.<br />

In Zusammenarbeit mit Experten beweist er, dass diese Felder unsere Stimmungsund<br />

Bewusstseinszustände beeinflussen. Broers sieht aufgrund seiner Beobachtungen<br />

einen großen geomagnetischen Sturm voraus, der einen Großteil der Menschen beeinflussen<br />

wird. Trailer zum Film: Solar (R)Evolution. Auf Player oder Link klicken.<br />

DIETER BROERS. BIOGRAFIE<br />

Dieter Broers, Jahrgang 1951, ist Naturwissenschaftler und Philosoph,<br />

Buchautor und Filmproduzent. Er lebt und arbeitet in Österreich und<br />

Griechenland.<br />

Seine Themen und sein Interesse dreht sich stets um das zentrale<br />

Thema „Mensch, Körper, Geist, Seele“. Um die biopsychosoziale<br />

Entwicklung und spirituelle Entfaltungsmöglichkeiten. In Zusammenarbeit<br />

mit Experten aus der Biophysik, Quantenphysik, Neurobiologie,<br />

Noetik, Kosmologie, Astrophysik und Informationsmedizin kam er auf<br />

seine Erkenntnisse.<br />

Seit den 1980er-Jahren forscht der Experte auch auf dem Gebiet der<br />

Frequenz- und Regulationstherapie, was zum Einsatz von neuen<br />

Technologien im medizinischen Gesundheitsbereich führte.<br />

Weiters arbeitet Dieter Broers u.a. in der experimentellen Forschung<br />

auf dem Gebiet der Frequenztherapie und befasst sich intensiv mit<br />

erkenntnistheoretischen Fragen und der Bedeutung von Bewusstsein<br />

in der Medizin.<br />

Aufgrund seiner wissenschaftlichen Leistung wurde Dieter Broers in<br />

das „International Council for Scientific Development“ (ICSD) berufen.<br />

Dieter Broers war von 1997 bis 2003 Direktor für Bio-Physik innerhalb<br />

des ICSD und ist bis heute im Committee for International Research<br />

Centres vertreten.<br />

Bücher: u.a. Transformation der Erde, Matrix Code‚ Gedanken<br />

erschaffen Realität, Revolution 2012, Checkliste 2012 – Sieben<br />

Strategien, wie Sie die Krise in Ihre Chance verwandeln, Der<br />

Glückscode, Sonnenzeit – Aufbruch in eine neue Ära, Der<br />

verratene Himmel – Rückkehr nach Eden<br />

Filme: (R)Evolution 2012, Solar (R)Evolution<br />

18 <strong>Zoë</strong> <strong>06</strong>/20<strong>16</strong>


IF YOU CAN’T CHANGE THE<br />

WORLD, CHANGE YOURSELF!<br />

SPIEGELGESETZMETHODE.AT<br />

SPIEGELGESETZMETHODE.AT<br />

<strong>Zoë</strong> <strong>06</strong>/20<strong>16</strong>19


•• BERUFSWELT<br />

ALTERNATIVE SUCHMASCHINEN<br />

WWWer suchet der<br />

findet – faire<br />

Suchmaschinen<br />

Mehr als vier Milliarden Suchanfragen werden täglich von<br />

Suchmaschinen durchgeführt und der Hauptanteil über<br />

Google. Der Internetgigant ist zweifelsohne weltweiter<br />

Marktführer und mit seinem Service nicht zu toppen. Sich<br />

einmal eine alternative Suchmaschine anzuschauen, lohnt<br />

sich dennoch. Denn der schnelle Zugriff auf alles, hat seinen<br />

Preis und in diesem Fall heißt er Privatsphäre. Dass Google<br />

unter dem Titel „Optimierung von Werbeinhalten“ mit Privatdaten<br />

Riesengeschäfte macht, weiß mittlerweile schon jedes Kind. Die Folge<br />

ist „zielgerichtete Werbung“ immer und überall bzw. zensurierte Suchergebnisse,<br />

die nach persönlichen Suchgewohnheiten vorweg gefiltert werden.<br />

Dies bedeutet eine enorme Steuerung des Marktes und zudem einen massiven<br />

Eingriff auf die persönliche Informationsfreiheit. Außerdem wird meist auf die gesamte<br />

Umgebung des Users zugegriffen, sodass auch Freunde und Google meist wissen, wo man<br />

sich gerade aufhält. Datenschutz ist nicht das einzige Thema puncto Suchmaschinen. Auch<br />

Umweltschutz wird aufgrund der enormen Rechneranzahl und Speicherkapazitäten, die zur<br />

Verfügung gestellt werden müssen, immer wichtiger.<br />

Tatsächlich gibt es mehr alternative<br />

Suchmaschinen als<br />

man landläufig denkt – man<br />

muss sie eben nur suchen. Vor allem<br />

in Deutschland hat sich diesbezüglich<br />

in den letzten Jahren wirklich viel<br />

getan. Im Großen und Ganzen stützen<br />

sich nach wie vor viele neue Anbieter<br />

auf Google, um ein ähnlich gutes<br />

Ergebnis zu erzielen, jedoch schalten<br />

sie sich quasi zwischen User und dem<br />

Internetriesen, sodass keine persönlichen<br />

Daten weitergegeben werden.<br />

Jede Suchmaschine hat ihr eigenes<br />

Konzept – ob als Datenschutz, Retter<br />

des Regenwaldes, Spender für Hilfsprojekte<br />

oder einfach für die bessere<br />

Recherche im Netz. Wir haben uns ein<br />

paar genauer angesehen. Folgende<br />

Liste erhebt jedoch keineswegs einen<br />

Anspruch auf Vollständigkeit.<br />

Priorität: Datenschutz<br />

ixquick.eu – auch ixquick.com bzw.<br />

startpage.com by ixquick – nennt sich<br />

selbst „die diskreteste Suchmaschine<br />

der Welt.“ Diese Behauptung basiert<br />

auf folgenden Features: Keine Speicherung<br />

der IP-Adresse, keine Tracking-<br />

Cookies, Cookie nur für Speicherung<br />

der Sucheinstellungen, keine Speicherung<br />

von Suchanfragen und Übermittelung<br />

von Suchanfrage an Google nur<br />

anonym. D.h. es werden aktuelle Google-Suchergebnisse<br />

mit Privatsphäre-<br />

Schutz kombiniert. Das Unternehmen<br />

setzt sich seit 20<strong>06</strong> für ein sicheres<br />

Internet ein und verdient nach eigenen<br />

Angaben keinen Cent an persönlichen<br />

20 <strong>Zoë</strong> <strong>06</strong>/20<strong>16</strong>


Suchprofilen.<br />

Auf<br />

der Webseite selbst<br />

sind viele aufklärende Informationen<br />

zum Thema Datenmissbrauch.<br />

Firmensitz ist Deutschland.<br />

duckduckgo.com gehört zu den seit<br />

langem großen Kritikern von Google.<br />

Die Betreiber sprechen sich dezidiert<br />

gegen die Vermarktung persönlicher<br />

Daten und gegen den Eingriff auf Suchergebnisse<br />

aus. „DuckDuckGo. The<br />

search engine that doesn’t track you“<br />

– die Suchmaschine, die dich nicht<br />

verfolgt“ – so auch der Slogan. Somit<br />

ist duckduckgo.com naturgemäß das<br />

komplette Gegenteil von Google – hat<br />

aber auch nicht vor, dem Suchmaschinen-Giganten<br />

Konkurrenz zu machen.<br />

Es gibt dementsprechend auch nicht<br />

die „Google-Goodies“ wie Maps und<br />

zusätzliche Infos über Öffnungszeiten<br />

etc. Dennoch ist es weltweit schon<br />

vielen Usern wert, auf solche Angebote<br />

zu verzichten. Denn immerhin tummeln<br />

sich bereits täglich eine Million<br />

Suchanfragen auf der Seite der<br />

ambitionierten Betreiber. Sie<br />

haben zum Ziel, eine kleine<br />

feine Suchmaschine anzubieten,<br />

die auf keinen<br />

Fall die Privatsphäre<br />

der User ausforscht<br />

und vermarktet und<br />

allen die gleichen<br />

Suchergebnisse liefert.<br />

Deshalb werden<br />

viele Privatsphäre-<br />

Features angeboten<br />

und eine eigene<br />

Suchmaschine verwendet.<br />

Firmensitz<br />

ist in den USA.<br />

Bei metager.de ist die<br />

Vermarktung persönlicher<br />

Daten gleichfalls<br />

ein absolutes No-Go. Bei<br />

dem deutschen Suchmaschine-Anbieter<br />

werden nach<br />

Angaben auf der Webseite und<br />

mit technischen Erklärungen weder<br />

IP-Adresse noch der „Fingerabdruck“<br />

des Browsers gespeichert. Dem User<br />

wird nicht gefolgt (getrackt). Werbung<br />

ist dezent und klar gekennzeichnet.<br />

Betrieben und weiterentwickelt wird<br />

MetaGer vom gemeinnützigen Verein<br />

vom SUMA-EV, dem Verein für freien<br />

Wissenszugang in Zusammenarbeit<br />

mit der Leibniz Universität Hannover.<br />

Der Verein finanziert sich vor allem<br />

durch Spenden. Interessanter Hinweis<br />

auf der Webseite des deutschen Betreibers:<br />

„Nach den Enthüllungen von<br />

Edward Snowden im Juni 2013 positionierten<br />

sich etliche Suchmaschinen<br />

mit der Selbstbeschreibung, dass Suchen<br />

bei ihnen sicher sei, weil die IP-<br />

Adressen der Nutzer nicht gespeichert<br />

würden. So ehrenwert und auch ehrlich<br />

gemeint diese Selbstbeschreibungen<br />

sein mögen – Fakt ist, dass viele<br />

dieser Suchmaschinen zumindest einen<br />

Teil ihrer Server in den USA hosten.<br />

Das gilt auch für diejenigen, die<br />

von manchen Datenschützern immer<br />

noch als „besonders empfehlenswert“<br />

gelobt und als Empfehlung verbreitet<br />

werden. Denn diese Suchmaschinen<br />

unterliegen nach dem Patriot Act und<br />

US-Recht dem vollen Zugriff der dortigen<br />

Behörden. Sie können also gar<br />

keine geschützte Privatsphäre bieten<br />

(selbst dann nicht, wenn sie selber sich<br />

noch so sehr darum bemühen).<br />

serioussearch.de hat das Motto „Recherche<br />

statt Suche“ und dient somit<br />

vor allem „Vielrecherchierern“ wie Wissenschaftlern,<br />

Journalisten, Studenten<br />

etc. als komplexere Suchmöglichkeit.<br />

serioussearch.de unterscheidet sich im<br />

Prinzip von den anderen, da sie nicht<br />

möglichst viele, sondern möglichst<br />

konkrete Treffer liefert. Daher wird zur<br />

Suche eine simple sowie auch eine erweiterte<br />

Recherchemöglichkeit angeboten.<br />

„Eine gute Recherche gibt sich<br />

nicht mit einem schnellen Ergebnis<br />

zufrieden“, heißt es auf der Homepage.<br />

„Folgen Sie nicht einfach den ersten<br />

Suchergebnissen. Übernehmen Sie<br />

die Kontrolle und vertrauen Sie nicht<br />

blind dem Ranking“.<br />

unbubble.eu ist auch eine anonyme<br />

europäische Meta-Suchmaschine,<br />

die verschiedene Suchmaschinen abfragt,<br />

aber hohen Datenschutz und<br />

neutrale Ergebnisse anbietet. Die Server<br />

stehen in Deutschland und das<br />

Unternehmen versichert, keine Cloud-<br />

Dienste außerhalb Europas zu nutzen.<br />

Nachdem auch Google vorgeworfen<br />

wird, Daten an die NSA (National<br />

Security Agency) weiterzugeben betont<br />

unbubble.eu auch Schutz gegen<br />

Überwachung und Manipulation zu<br />

bieten. Gehostet wird mit Ökostrom<br />

in Deutschland. Womit wir beim zweiten<br />

großen Thema in Zusammenhang<br />

mit Suchmaschinen wären: dem<br />

„grünen Netzwerk“.<br />

Priorität: Umweltschutz<br />

Die Nutzung des Internets steigt seit<br />

Jahren drastisch. Über 30 Milliarden<br />

vernetzte Geräte werden für das Jahr<br />

2020 geschätzt – und zwar nicht nur<br />

die üblichen Geräte wie PC, Handy<br />

oder Tabletts – wir werden immer<br />

mehr über Gebrauchsgegenstände<br />

„connected“. Das bedeutet, dass auch<br />

die Datenmengen massiv steigen.<br />

Das Problem: Hinter jeder Suchabfrage<br />

steckt eine enorme Rechenleistung<br />

<strong>Zoë</strong> <strong>06</strong>/20<strong>16</strong>21


in Kombination vieler Rechner, die allesamt<br />

sehr viel Strom verbrauchen.<br />

Nun gibt es seit einigen Jahren ein gesteigertes<br />

Interesse Richtung „grünes<br />

Netz. Laut Greenpeace-Studie „Clicking<br />

Green“ engagieren sich mehr Internetanbieter<br />

und arbeiten so gut wie<br />

möglich CO2-frei. Allen voran musste<br />

auch Google auf zahlreiche Vorwürfe<br />

reagieren und investierte Riesensummen<br />

in Windparkanlagen und<br />

verschiedene Energieprojekte. Dementsprechend<br />

hatten neuere, alternative<br />

Suchmaschinen Nachhaltigkeit<br />

von Anfang an im Konzept. Je nach<br />

Ausrichtung spenden diese Such-<br />

Dienstleister einen Teil ihrer Werbeeinnahmen<br />

für gute Zwecke oder filtern<br />

Suchergebnisse vor allem nach „grünen“<br />

Kriterien. Datenschutz ist hier<br />

nicht die oberste Priorität.<br />

ecosia.de hatte von Beginn an (Gründung<br />

2009) die Idee, den Menschen<br />

und der Umwelt Gutes zu tun. Gründer<br />

Christian Knoll will von seiner Südamerikareise<br />

inspiriert, den Regenwald<br />

retten. Deshalb werden 80 Prozent der<br />

Werbeeinnahmen für die Pflanzung<br />

von Bäumen in Brasilien ausgegeben.<br />

2014 erhielt Ecosia das „B Corporation-Zertifikat“<br />

für hervorragendes soziales<br />

und ökologisches Engagement.<br />

„Wir ermöglichen es Menschen auf<br />

der ganzen Welt, unseren kostbaren<br />

Planeten zu schützen. Dabei glauben<br />

wir auch an Transparenz, deshalb veröffentlichen<br />

wir monatliche Förderbescheinigungen<br />

und Geschäftsberichte,“<br />

heißt es auf der Webseite. Dennoch<br />

stecken hinter ecosia Bing und Yahoo<br />

die nicht so grün funktionieren, wie andere<br />

Suchmaschinen. Kritiker sind der<br />

Meinung, dass der ökologische Ausgleich<br />

prinzipiell eine gute Sache ist,<br />

aber die Energie erst gar nicht zu verbrauchen,<br />

noch besser sei. Immerhin<br />

konnte ecosia.de seit ihrem Bestehen<br />

über fünf Millionen Bäume pflanzen,<br />

was dennoch nicht zu verachten ist.<br />

ecosearch.org ist eine Nonprofit-Organisation,<br />

die ähnlich wie ecosia funktioniert.<br />

Hier werden zwar nicht direkt<br />

Bäume gepflanzt, aber die Einnahmen<br />

werden an andere Non-Profit Organisationen,<br />

die sich z.B. der Rettung<br />

des Regenwaldes verschrieben haben,<br />

gespendet. Also, wer dort wirbt, wirbt<br />

gleich für einen guten Zweck mit.<br />

umlu.de (die Umweltlupe) greift auf<br />

Google-Ergebnisse zurück, filtert<br />

diese aber nach eigenen Kriterien. In<br />

der Datenbank von umlu.de werden<br />

nur Unternehmen gelistet, die sich<br />

an die vorgegebenen strengen umweltfreundlichen<br />

Richtlinien halten:<br />

Unternehmen mit umweltschonender,<br />

ökologischer Produktion sowie<br />

einer nachhaltigen Unternehmenspolitik;<br />

Produkte, die keine Schadstoffe<br />

enthalten oder ausstoßen;<br />

Produkte, die auf Naturstoffen basieren;<br />

recycelte Inhaltsstoffe; Produkte,<br />

die mehrfach benutzbar sind;<br />

in der Herstellung unter Verwendung<br />

von erneuerbaren Energien erzeugt<br />

oder umweltfreundliche Verpackung<br />

und Transport bzw. kurze Transportwege<br />

vorweisen.<br />

wegreen.de funktioniert ähnlich, wenn<br />

auch nicht ganz so streng und genau<br />

nach ganz grünen Kriterien. Die reine<br />

Produktsuchmaschine arbeitet mit<br />

einer Nachhaltigkeitsampel. Grün ist<br />

gut, gelb mittelmäßig, rot schlecht.<br />

Das Bewertungssystem wird oft jedoch<br />

etwas zu locker gehandhabt.<br />

GoodSearch.com hat das Motto<br />

„search & give“ und spendet die Hälfte<br />

seines Umsatzes. Die Nutzer können<br />

dabei auswählen, welche Organisationen<br />

ihre Spenden bekommen.<br />

Spezielle Angebote, Coupons und<br />

Sonderrabatte locken auf die Seite.<br />

Über 12 Millionen US-Dollar wurden<br />

schon gespendet. Die Suchergebnisse<br />

liefert allerdings Yahoo!, dessen<br />

Stromversorgung nicht so grün ist.<br />

Yahoo! ist auch der Hintergrund-<br />

Datenlieferant bei benefind.de. Das<br />

Motto: „Sie suchen, wir spenden“ bzw.<br />

„Sie shoppen, wir spenden“. benefind.<br />

de spendet für jede zweite Web-Suche<br />

1 Cent an eine Organisation. Der<br />

User kann sich aus der Vielzahl an<br />

Hilfsorganisation eine aussuchen.<br />

Do it yourself!<br />

Wie bei so vielen Dingen fangen Veränderungen<br />

bei einem selbst an. Es<br />

bleibt nur noch zu sagen, dass wir Alle<br />

gefragt sind, nicht immer nur „auszubügeln“,<br />

sondern gleich von Anfang an<br />

bewusst zu handeln: durch einen bewussten<br />

Umgang mit Suchanfragen<br />

und dem Vermeiden von unnötigen<br />

Suchen. Umweltschutz beginnt bei<br />

jedem Einzelnen.<br />

22 <strong>Zoë</strong> <strong>06</strong>/20<strong>16</strong>


DIE NEUE UNTERNEHMENSKULTUR<br />

Ort der Begegnung<br />

„Sei jemand, der anderen Menschen das Gefühl gibt,<br />

jemand zu sein“ ist eine Unternehmens kultur, die heute bereits<br />

in vielen Unternehmen gelebt wird: Es ist eine Kultur der Begegnung,<br />

die auf Respekt, Liebe und Vertrauen basiert. Hier verhilft Liebe zu<br />

dem Empfinden, Teil von etwas Größerem zu sein. Dieses erlebte<br />

Wir-Gefühl aktiviert das Belohnungssystem im Gehirn und erzeugt<br />

so ein Wohlgefühl. Liebe im unternehmerischen Kontext mag für viele ein<br />

überraschendes oder unpassendes Wort sein, doch ihre Wirkung ist elementar<br />

für den Erfolg von Unternehmen.<br />

Beziehungen haben auf unser<br />

persönliches Wohlbefinden<br />

einen tiefgreifenden<br />

Einfluss und sind gerade deshalb<br />

ein wichtiger Teil des so genannten<br />

PERMA-Modells. Diese Theorie des<br />

Wohlbefindens stammt von Martin<br />

E.P. Seligman, die er in seinem Buch<br />

„Aufblühen“ beschreibt. Wir erleben<br />

sehr viele positive Emotionen<br />

mit und durch andere Menschen.<br />

Positive Emotionen steigern unsere<br />

Kreativität und lassen die Gehirnaktivität<br />

anwachsen. Facetten, die für<br />

ein erfolgreiches Zusammenleben<br />

und Zusammenarbeiten von großem<br />

Nutzen sind. Das regelmäßige Erleben<br />

von positiven Emotionen lässt<br />

unser Selbstvertrauen wachsen und<br />

ermöglicht erst die Ingangsetzung<br />

einer Entwicklungsspirale, die für das<br />

persönliche sowie unternehmerische<br />

Wachstum so wichtig ist.<br />

In diesem Zusammenhang ist es<br />

wichtig zu verstehen, dass Ausgrenzung<br />

immer kontraproduktiv ist. Der<br />

Ausschluss aus einer Gruppe war<br />

vor 10.000 Jahren für uns Menschen<br />

mit dem Todesurteil gleichzusetzen.<br />

Ein (Über)Leben auf sich selbst<br />

gestellt war unmöglich. Joachim<br />

Bauer, deutscher Neurobiologe, beschreibt<br />

in seinem Werk „Ausgrenzung“<br />

den neurologischen Prozess<br />

der dabei abläuft. Er schreibt dazu<br />

„Bindung, Akzeptanz und Zugehörigkeit<br />

sind überlebenswichtig. Sind<br />

sie bedroht, reagieren Alarmsysteme<br />

des menschlichen Gehirns. Als unmittelbare<br />

Folgen zeigen sich Angst<br />

und Aggression.“ Die Aggression<br />

wird heute in Unternehmen oft in<br />

Form von destruktiver und negativer<br />

Kommunikation ausgelebt. Konflikte,<br />

(innere) Kündigungen, interner<br />

Konkurrenzkampf, Stillstand und<br />

psychische Belastung sind mögliche<br />

Folgen. Kreativität und ein lustvolles<br />

Arbeiten an herausfordernden Themen<br />

praktisch unmöglich.<br />

Die Stelle annehmen<br />

Die Führungskraft ist dabei von großer<br />

Bedeutung, weil sie von den Mitarbeitern<br />

als die Verkörperung des<br />

Unternehmens wahrgenommen<br />

wird. Der „Leiter“ ist verantwortlich<br />

für Orientierung, Stabilität und Sicherheit<br />

– wichtige Voraussetzungen<br />

für langfristiges Wachstum. Die<br />

Führungskraft ist ebenso für die<br />

Schaffung eines positiven Klimas<br />

und einer positiven Kommunikation<br />

letztverantwortlich. Erreicht wird dies<br />

erstens mit Vertrauen und zweitens<br />

mit Wertschätzung. Konkret heißt<br />

das: Vertrauen ist eine Entscheidung.<br />

Das beinhaltet, dass z.B. einer neuen<br />

Kollegin gleich vertraut wird, statt zu<br />

warten, ob sie es sich verdient. Lob<br />

und Anerkennung motivieren und<br />

stärken das Selbstvertrauen. Das gilt<br />

auch für die generelle Anerkennung<br />

der Stärken jeder einzelnen Person.<br />

Wichtig ist dabei niemanden auszulassen,<br />

denn es geht keinesfalls um<br />

den Vergleich sondern um die gemeinsame<br />

Entwicklung.<br />

Regelmäßiges Ausdrücken von gegenseitiger<br />

Dankbarkeit – damit<br />

sind alle Beteiligten gemeint – stärkt<br />

die emotionale Bindung im Team.<br />

Schlussendlich ist jede Mitarbeiterin<br />

und jeder Mitarbeiter gefragt, die einzelnen<br />

Potentiale in einem Team zu<br />

entfalten. Egal auf welcher Ebene im<br />

Unternehmen gearbeitet wird.<br />

Diese verschiedenen Facetten der<br />

Begegnung in Unternehmen sind die<br />

Basis für ein persönliches und damit<br />

unternehmerisches Wachstum<br />

– denn in Zeiten von digitaler Transformation<br />

und globaler Wirtschaft<br />

ist der Faktor Mensch das wichtigste<br />

Puzzlestück.<br />

Mag. Robert Kaltenbrunner<br />

<strong>Zoë</strong> <strong>06</strong>/20<strong>16</strong>23


•• SCHÖNHEIT<br />

AROMATHERAPIE<br />

Der Duft der Seele<br />

Ob Blumen, Partner, Rauch, Essen, Aromaöle<br />

oder Gestank – Gerüche beeinflussen uns immer<br />

bewusst oder unbewusst mit jedem Atemzug. Sie<br />

sind nicht nur der direkte Draht zum Hirn sondern<br />

auch zur Seele. Denn meist sind mit gewissen<br />

Düften Erlebnisse, Menschen oder Situationen<br />

verknüpft. Alle Erfahrungen, die von Geburt an<br />

gemacht wurden, inklusive der dazugehörigen Gefühle<br />

und Düfte sind hier gespeichert. Das ist der<br />

Grund, warum Gerüche nicht bei jedem auf die<br />

gleiche Weise wirken. Die Kunst liegt darin, seinen<br />

individuellen Wohlgeruch zu finden.<br />

Die Nase dient dem<br />

Menschen von jeher als<br />

verlässliches Alarmsystem.<br />

Schon die Urmenschen konnten<br />

„Gefahr riechen“ noch bevor sie z.B.<br />

Wölfe sehen konnten. Aber auch<br />

bei Feuer oder verdorbene Speisen<br />

brauchen wir bis heute einen guten<br />

Riecher als Warnsystem. Die Nase<br />

ist das einfachste und als erstes<br />

entwickelte menschliche Sinnesorgan.<br />

Physisch liegt sie aufgrund ihrer<br />

Alarmfunktion nahe beim Gehirn,<br />

so dass jeder Duftreiz sofort in das<br />

Hauptschaltzentrum gelangt. Dies<br />

erklärt, warum Düfte – ob angenehm<br />

oder unangenehm – bis heute so<br />

einen starken und prompten Effekt<br />

auf uns ausüben.<br />

Düfte wirken auf das limbische System,<br />

das für Gefühle, Instinkte und<br />

unbewusste Wahrnehmung zuständig<br />

ist. Alle Erfahrungen, die von<br />

Geburt an gemacht wurden, inklusive<br />

der dazugehörigen Gefühle und<br />

Düfte sind hier gespeichert. Das ist<br />

auch der Grund warum Düfte mit gewissen<br />

Situationen oder Menschen<br />

in Zusammenhang gebracht werden.<br />

Sobald das Hirn einen gewissen Geruchsreiz<br />

bekommt, kommen einem<br />

Bilder, Menschen oder Situationen<br />

dazu in den Sinn. Das geht auch<br />

umgekehrt, wenn das Dufterlebnis<br />

sehr beeindruckend war. Jeder kann<br />

einen Duft fast riechen, wenn er an<br />

eine bestimmte Erinnerung denkt<br />

– sei es eine Blumenwiese oder<br />

Weihnachtskekse.<br />

Geruch & Sinn sind individuell<br />

Wer sich gerne mit Aromaölen und<br />

Düften aller Art umgibt und sich dabei<br />

auf Etikettenangaben verlässt,<br />

sollte wissen: Auf Grund der vorher<br />

genannten persönlichen Erfahrungen,<br />

lösen nicht alle Düfte das gleiche<br />

Gefühl bei jedem aus, weil „entspannend“<br />

darauf steht. Lavendel wirkt<br />

nur dann wirklich entspannend, wenn<br />

man selbst keine schlechte Erfahrung<br />

damit verbindet. Hat man als Kind<br />

die Beziehung zur Großmutter als<br />

angenehm empfunden, war sie eher<br />

angstbesetzt. Erinnert der Lavendelduft<br />

an den „Kleiderkasten der bösen<br />

Großmutter“ kann noch soviel darin<br />

gebadet werden, es wird diesen Menschen<br />

nicht entspannen bzw. wird er<br />

sich nicht wohl fühlen. Somit ist klar,<br />

wenn ein Duft unangenehm wirkt, ist<br />

es (sowieso immer) besser, auf den eigenen<br />

Körper zu hören.<br />

Stimmungen verduften<br />

Ein auftretendes unangenehmes Gefühl<br />

zeigt auf, dass dieser bestimmte<br />

Geruch für diesen Menschen nicht<br />

geeignet ist. Zum Glück „verduftet“<br />

das Gefühl auch schnell, wenn man<br />

zur Abhilfe schnell etwas anderes<br />

riecht. Die gute Nachricht: Das funktioniert<br />

generell bei Stimmungen, die<br />

wir loswerden wollen. Genau in dieser<br />

engen Verknüpfung zu Erinnerungen<br />

und Gefühlen steckt nämlich das große<br />

Potential der Aromatherapie, die<br />

sich mit der ganzheitlichen Wirkung<br />

auf Körper, Geist und Seele von Düften<br />

ätherischer Öle beschäftigt. Die<br />

Kunst liegt darin zu wissen, was mit<br />

welchem Duft bewirkt werden kann.<br />

Allein durch das Einatmen eines bestimmten<br />

Aromaöles kann Traurigkeit<br />

oder Wut gemildert, Freudenimpulse<br />

ausgelöst oder Entspannung herbeigeführt<br />

werden.<br />

24 <strong>Zoë</strong> <strong>06</strong>/20<strong>16</strong>


Heilwirkung in der Herbstzeit<br />

Das Öl der Silbertanne, Teebaumöl<br />

und Thymianöl sind Öle mit starker<br />

Heilwirkung. Wie deren Kräuter wirkt<br />

das Öl auf die Atemwege und kann<br />

auch bei Durchblutungsstörungen,<br />

Gicht- und Gelenksentzündungen sowie<br />

Schleimerkrankungen eingesetzt<br />

werden. Das Teebaumöl ist zudem<br />

antiseptisch, wirkt gegen Bakterien,<br />

Viren und Pilze, ist entzündungshemmend<br />

und stärkt das Immunsystem.<br />

Thymianöl ist für körperliche Symptome<br />

wie die des Harntreibens oder der<br />

Schleimlösung einsetzbar. Es fördert<br />

die Bildung der Neurozyten, steigert<br />

die Abwehr, ist gegen Konzentrationsmangel<br />

und Müdigkeit wirksam.<br />

Ähnlich wie beim homöopathischen<br />

Rescue-Öl können ätherische Öle bei<br />

Schocksituationen und Ohnmachtsgefühlen<br />

schnell wirken. Das beste<br />

Mittel zur Wahl ist die Trockeninhalation:<br />

z.B. ein Tropfen Lavendelöl auf ein<br />

Taschentuch geben und einatmen.<br />

Aromaöle können auf vielerlei Art angewendet<br />

werden. Interessant ist, dass sie<br />

auch bei Leuten wirken, die unter einem<br />

Verlust des Geruchsinns (Anosmie) leiden.<br />

Die Essenzen werden nicht nur<br />

über die Nase, sondern auch über die<br />

Haut bzw. Schleimhaut mittels Körperöl,<br />

Duschgel oder Bad aufgenommen.<br />

Wie stark diese Essenzen wirken können,<br />

zeigt die Geschichte von Rene-<br />

Maurice Gattefossé, der als Vater der<br />

modernen Aromatherapie gilt. Der<br />

Chemiker und Parfümeur arbeitete in<br />

einem französischen Lavendelwerk.<br />

Als er einen Arbeitsunfall hatte, bei<br />

dem er sich den Arm stark verbrannte,<br />

tauchte er notgedrungen den ganzen<br />

Arm in die einzige Flüssigkeit in der<br />

TIPP FÜR DUFTLAMPEN<br />

Nähe – einem Fass mit Lavendelöl.<br />

Zu seinem Erstaunen stellte Gattefossé<br />

fest, dass der Schmerz schnell<br />

verging und die Wunde rasch und gut<br />

verheilte. Daraufhin analysierte er die<br />

verschiedenen Substanzen und chemischen<br />

Verbindungen und stellte<br />

fest, dass die wohltuende Gesamtwirkung<br />

auf Grund der Kombination<br />

aus den verschiedenen Wirkstoffen<br />

der Pflanzen entstand. Hier liegt auch<br />

bis heute der Unterschied zu synthetischen<br />

Aromaölen, weil diese nur aus<br />

Einzelsubstanzen bestehen.<br />

Meistens werden Duftlampen falsch eingesetzt, weil die Kerze<br />

solange brennt, bis sie ausgeht. Nachdem ätherische Öle Chemikalien<br />

sind, riecht es spätestens nach 45 Minuten unangenehm, weil<br />

der erste Verbrennungsmechanismus unangenehme Rauchstoffe<br />

und Rauch inhaltsstoffe freisetzt.<br />

Richtige Anwendung:<br />

Nachdem das ätherische Öl in das Wasser der Duftlampe gegeben<br />

wurde, die Kerze nur maximal zwanzig Minuten brennen lassen.<br />

So können sich die Aromen am besten entfalten.<br />

<strong>Zoë</strong> <strong>06</strong>/20<strong>16</strong>25


•• SCHÖNHEIT<br />

WIRKSTOFFE & ESSENZEN:<br />

Gurken auf den Augen<br />

Ursprünglich – im Himalayagebiet kultiviert – bereichert die Gurke schon seit<br />

mehr als 4000 Jahren den Speiseplan in aller Welt. Das schmackhafte<br />

Gemüse hat nicht nur in der Küche einen Fixplatz sondern auch als wertvolle<br />

Zutat in der Kosmetik. Gleichfalls weiß die Naturmedizin die vielen gesunden<br />

Wirkstoffe der Gurke und ihrer Samen zu schätzen.<br />

Vor allem der sehr hohe<br />

Wassergehalt von bis<br />

zu 95 % macht die Gurke<br />

zu einem in vielerlei Hinsicht<br />

einsetzbaren Gemüse. Die Gurke<br />

(Cucumis Sativus) gehört zur Familie<br />

der Kürbisgewächse und ist reich<br />

an Ballaststoffen. Sie enthält eine<br />

Vielzahl wertvoller Nährstoffe wie die<br />

Vitamine A, B1, C, Folsäure, essentielle<br />

Mineralstoffe wie Eisen, Kalzium,<br />

Phosphor, Kalium, Zink, Magnesium,<br />

Mangan und Siliziumdioxid und sogar<br />

insulinartige Stoffe. Außerdem ist sie<br />

noch kalorienarm (100 g enthalten 12<br />

kal) und eignet sich auf Grund ihrer<br />

harnsäurelösenden und wassertreibenden<br />

Eigenschaft besonders für<br />

Diäten. Alles zusammen macht die<br />

Gurke zu einem äußerst gesunden<br />

Gemüse. Die meisten wertvollen<br />

Vitamine und Mineralstoffe stecken<br />

allerdings in der Schale, die durchaus<br />

genießbar ist und auch gut schmeckt.<br />

Also, am besten nicht schälen. Durch<br />

ihren hohen Wassergehalt führt das<br />

knackige, grüne Gemüse dem Körper<br />

viel Feuchtigkeit zu. Vor allem im<br />

Sommer sind Salatgurken eine willkommene<br />

und erfrischende Mahlzeit<br />

und Gurkensäfte hervorragende<br />

Durstlöscher, z.B. nach dem Sport. Ob<br />

Gurkensaft als Smoothie pur oder in<br />

Kombination mit schmackhaften Zutaten<br />

wie Bananen, Äpfel oder Kräutern<br />

ist dies nicht nur ein erfrischendes<br />

26 <strong>Zoë</strong> <strong>06</strong>/20<strong>16</strong>


Sommergetränk sondern äußerst<br />

gesund. Gurken haben eigentlich immer<br />

Saison. Nicht nur im Sommer als<br />

Salat, sie lassen sich auch zu Suppen<br />

oder Saucen warm verarbeiten.<br />

Heilsame Gurke<br />

Die Gurke ist nicht nur eine erfrischende<br />

Gaumenfreude, sondern kann<br />

in vieler Hinsicht auch lindernd oder<br />

heilend wirken durch ihre entwässernden<br />

und entschlackenden Eigenschaften,<br />

wirkt sich der Genuss einer<br />

Gurke positiv auf den Harnapparat,<br />

die Verdauungsorgane, Stoffwechsel,<br />

Lungen und auf die Haut aus. Der<br />

Gurkensaft hilft zudem bei Fieber<br />

als Durstlöscher und zum Kühlen. Da<br />

auch Peptidasen-Enzyme zu den Inhaltsstoffen<br />

der Gurke gehören, jene<br />

Enzyme die Proteine spalten können<br />

und dadurch eiweißhaltige Lebensmittel<br />

wie Fleisch leichter verdaulich<br />

machen, wirkt sie sich generell stets<br />

darmreinigend aus. Auch Diabetiker<br />

profitieren von der Kraft des grünen<br />

Gemüses, denn es senkt nachweislich<br />

den Blutzuckerspiegel.<br />

Da Gurken auch zu den basenreichen<br />

Lebensmitteln gehören, fördern<br />

sie den Abbau von Säuren im Körper<br />

und unterstützen so das Gleichgewicht<br />

des Säure-Base-Haushaltes.<br />

Das wiederrum wirkt sich positiv auf<br />

Krankheitsbilder wie Rheuma und<br />

GURKENSUPPE<br />

Zutaten:<br />

1 Gurke, 1 Zwiebel, 3-4 Paradeiser,<br />

2 Knoblauchzehen, Kümmel,<br />

Majoran, Pfeffer, Paprika,<br />

Petersilie, Salz, Gemüsebrühe<br />

Gewürze nach Geschmack mit<br />

Knoblauch und gehacktem<br />

Zwiebel glasig dünsten; klein<br />

geschnittene Paradeiser dazu<br />

geben und dünsten; mit etwas<br />

Gemüsesuppe aufgießen. Ungeschälte<br />

Gurke raspeln und dazumischen.<br />

Die Suppe danach nicht<br />

mehr aufkochen lassen, sondern<br />

nur erhitzen.<br />

Gicht aus. Durch ihre kühlende Wirkung<br />

ist die Gurke auch bei Wechselbeschwerden<br />

hilfreich, weil sie<br />

Linderung bei Wallungen verschafft.<br />

Als absoluter Geheimtipp und sehr<br />

wirkungsvoll ist eine Anwendung<br />

mit Gurkensaft bei Scheidenpilz. Die<br />

kühlende Wirkung wirkt sich lokal<br />

aufgetragen sehr positiv aus und mildert<br />

den Juckreiz. Und dabei hat die<br />

Gurke noch einiges mehr auf Lager:<br />

Direkt auf die Haut aufgetragen wirkt<br />

die Gurke desgleichen juckreizmildernd<br />

bei Insektenstichen, hilft gegen<br />

Pickel, bei Sonnenbränden und<br />

Brandwunden, Flechten und sogar<br />

bei schlecht heilenden Wunden.<br />

Klassisches Schönheitselexier<br />

Ob klärende Peelings, erfrischende<br />

Masken oder belebende Säfte, in<br />

der Naturkosmetik gilt die Gurke als<br />

absoluter Klassiker. Nicht umsonst<br />

sieht man mittlerweile überall Bilder<br />

mit Gurkenscheiben im Gesicht und<br />

auf den Augen als Symbol für Naturkosmetik.<br />

Denn die bekannteste Anwendung<br />

ist die Maske zur Erfrischung<br />

der Gesichtshaut.<br />

Die in der Gurke enthaltenen Aminosäuren<br />

fördern die hauteigene<br />

Feuchtigkeitsbindung und tragen so<br />

zur Verfeinerung und Straffung des<br />

Hautbildes bei. Masken, die Gurkensaft<br />

enthalten, können darüber hinaus<br />

Wassereinlagerungen reduzieren,<br />

was sich vor allem positiv auf Schwellungen<br />

rund um die Augen auswirkt.<br />

Auch zur Reinigung der Haut etwa in<br />

Gesichtswässern oder Peelings, eignet<br />

sich die Gurke hervorragend. Sie<br />

löst sanft Hautschüppchen, hat eine<br />

adstringierende, also porenverengende<br />

Wirkung und macht die Hautoberfläche<br />

weich und geschmeidig. Die<br />

Saftvariante eignet sich besonders<br />

zur Pflege fettiger und zu Unreinheiten<br />

neigender Haut. Ein weiterer<br />

Pluspunkt: Die sanften Inhaltstoffe<br />

der Gurke wirken sich positiv auf alle<br />

Hauttypen aus.<br />

Gurkensaft enthält auch Kieselsäure,<br />

die das Haarwachstum fördert. Haarpackungen<br />

mit Gurke verbessern den<br />

Zustand chlorgeschädigten Haares<br />

und ersetzen verlorene Feuchtigkeit.<br />

GURKEN-KOSMETIK<br />

Haarpackung<br />

Eine Gurke fein raspeln und mit<br />

einem Ei und einem Esslöffel<br />

Olivenöl vermengen; die<br />

Mischung in das Haar verteilen;<br />

zehn Minuten einwirken lassen<br />

und ausspülen.<br />

Feuchtigkeitsmaske<br />

Zutaten: 4 frische Minzblätter,<br />

1 Gurke, 1 Eiweiss<br />

Gurke und Minzblätter pürieren;<br />

Eiweiss steif schlagen und unterheben;<br />

auf die gereinigte Haut<br />

auftragen und ca 20 Minuten<br />

einwirken lassen; mit warmem<br />

Wasser abspülen und gut<br />

abtrocknen.<br />

Augen-Gurkenmaske<br />

1/4 Gurke in hauchdünne Scheiben<br />

schneiden; die Augen leicht<br />

mit warmem Wasser benetzen<br />

und mehrere Schichten Gurkenscheiben<br />

auf beide geschlossenen<br />

Augenlider auflegen; 5 bis<br />

15 Minuten einwirken lassen und<br />

danach wieder abnehmen.<br />

Gurkenpeeling<br />

Eine halbe Gurke und 1 Esslöffel<br />

Joghurt zu einem gleichmässigen<br />

Brei pürieren; auf die gereinigte<br />

Haut sanft einmassieren; ca. 5<br />

Minuten einwirken lassen und<br />

dann abwaschen.<br />

Gurkensaft<br />

Gurke mit Saftpresse zu Saft<br />

verarbeiten oder fein raspeln<br />

und mit der Hand in einer tiefen<br />

Schüssel ausdrücken; eine dünne<br />

Schicht des Safts auftragen und<br />

gleichmäßig einmassieren; nach<br />

einigen Minuten Haut mit einem<br />

feuchten Tuch abwischen, nicht<br />

abwaschen. Bei Sonnenbrand<br />

z.B. kann dieser Gurkensaft<br />

kühlende Abhilfe verschaffen.<br />

<strong>Zoë</strong> <strong>06</strong>/20<strong>16</strong>27


•• SCHÖNHEIT<br />

BIOLOGISCHES WASCHMITTEL ZUM SELBERMACHEN<br />

Mit Kastanien gewaschen<br />

Die indische Waschnuss hat im letzten Jahrzehnt Einzug in hiesige<br />

Waschmaschinen gehalten. Jedoch ist die große Nachfrage danach in<br />

vielerlei Hinsicht kontraproduktiv – da wir nämlich unsere heimischen<br />

Rosskastanien genauso gut als Waschmittel verwenden können.<br />

Auch die Rosskastanie<br />

enthält Saponine, die eine<br />

hervorragende Waschwirkung<br />

entfalten. Sie kostet zudem<br />

nichts, ist lokal und daher nachhaltiger.<br />

Wir mussten es natürlich gleich<br />

testen und es funktioniert wirklich<br />

gut! Nachhaltiger und kostengünstiger<br />

geht es wohl kaum. Am besten<br />

gleich Kastanien für das ganze Jahr<br />

sammeln und in einer Holzschachtel<br />

oder in einem Schuhkarton an einem<br />

trockenen Ort trocknen lassen. So<br />

können sie monatelang gelagert werden.<br />

Es gibt verschiedene Anwendungs-<br />

und Herstellungsmethoden:<br />

Kastaniengranulat<br />

Herstellung: 300 g frische Kastanien<br />

halbieren und im Mixer klein schneiden;<br />

trocknen lassen (sonnengetrocknet,<br />

im Ofen bei 60° oder Dörrgerät),<br />

damit sie nicht faulen und in<br />

einem Glasbehälter aufbewahren<br />

Anwendung: 3 Esslöffel Kastaniengranulat<br />

in ca. einem Wasserbehälter<br />

(300 ml) auflösen; filtern und<br />

die Seifenlauge ins Fach oder direkt<br />

in die Waschmaschine geben. Man<br />

kann aber auch die zerkleinerten<br />

Stücke in ein Stoffsäckchen - wie bei<br />

den Waschnüssen - geben und zur<br />

Wäsche hineinlegen.<br />

Kastanienlauge<br />

Die Lauge ist zwar schneller herzustellen,<br />

hält aber nicht so lange wie<br />

das Granulat. Wer die Wirkung vorerst<br />

einmal ausprobieren möchte, kann<br />

aber z.B. auch mit folgenden schnelleren<br />

Methoden anfangen:<br />

Herstellung: 3 bis 5 Kastanien für eine<br />

Waschladung in mehrere kleine Stückchen<br />

zerkleinern; mit 300 ml lauwarmen<br />

Wasser aufgießen, einige Stunden<br />

ziehen lassen, mit einem Sieb filtern.<br />

Anwendung: Die Lauge in das Fach<br />

oder gleich in die Waschtrommel zur<br />

Wäsche geben.<br />

Zwei Supereil-Methoden:<br />

A) 3 bis 5 zerkleinerte Kastanien in<br />

wenig Wasser ca. 15 Minuten köcheln<br />

lassen.<br />

B) Oder ganze Kastanien im Stoffsäckchen<br />

direkt in die Waschmaschine<br />

geben.<br />

Tipps:<br />

• Bei starken Flecken z.B. mit Kernseife<br />

vorbehandeln oder noch einmal<br />

waschen.<br />

• Bei hartem, kalkhaltigem Wasser<br />

Essig ins Weichspülfach geben (Geruch<br />

verfliegt schnell). Auch Natron<br />

eignet sich als Wasserenthärter.<br />

• Wer Wäscheduft möchte, kann ein<br />

bis zwei Tropfen eines ätherischen<br />

Öls in die Wäsche geben.<br />

28 <strong>Zoë</strong> <strong>06</strong>/20<strong>16</strong>


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<strong>Zoë</strong> <strong>06</strong>/20<strong>16</strong>29


•• LEBENSART<br />

Der Himmel soll auf Erden sein. Wer es nicht glaubt, muss dieser Frau einfach nur zuhören. Zum Abspielen des Videos auf Player oder auf<br />

Link klicken: zoe.imwebtv.at/videos/anita-moorjani<br />

BUCHTIPP & PORTRÄT: ANITA MOORJANI<br />

Der Himmel ist schon da?!<br />

Als Kind in einer mehrsprachigen, multikulturellen Umgebung aufgewachsen, zwischen<br />

verschiedenen Religionen und gesellschaftlichen Vorschriften hatte es Anita Moorjani nicht<br />

leicht, irgendwo dazuzugehören. Für die Einen zu dunkelhäutig, für die Anderen zu wenig unterwürfig,<br />

lebte sie ein Leben zwischen Schuld- und Schamgefühlen, schlechtem Gewissen,<br />

Ausgrenzungen, Demütigungen und Gemeinheiten. Angst und Schuld prägten ihre kindliche<br />

Seele, und diese Gefühle sollten sie bis ins Erwachsenenalter begleiten. Ihre schlimmste<br />

Erfahrung gipfelte in einer Krebserkrankung, die gleichzeitig das Beste war, was ihr im Leben<br />

passieren konnte. Während ihr Körper bereits im Koma in den letzten Atemzügen lag, war sie<br />

bei vollem Bewusstsein und verbunden mit der göttlichen Uressenz des Lebens. Sie begegnete<br />

weder Buddha, noch Allah, noch Jesus oder einem verurteilenden bösen Gott, der sie in die<br />

Hölle schicken wollte, sondern einer immensen, unendlichen, bedingungslosen Liebe. Einer<br />

heilenden Urkraft des Lebens, die in uns allen ist und uns alle und alles miteinander verbindet.<br />

Sie erkannte, dass der Mensch viel größer, stärker und lichtvoller ist, als er meist weiß, und<br />

dass wir uns alle heilen können. So starb Anita Moorjani tatsächlich, um zu leben. Seit ihrer<br />

Nahtoderfahrung ist sie – medizinisch bestätigt - komplett geheilt. Aber nicht nur vom Krebs,<br />

sondern auch von ihren Ängsten, Zweifel und Selbsterniedrigungen. Sie lebt ein aufregendes<br />

neues Leben voller Urvertrauen, dass alles seinen Sinn hat: jede Krankheit, jedes Problem.<br />

Ihre neue Lebensaufgabe sieht Anita Moorjani nun darin, Menschen aus ganzem Herzen zu<br />

inspirieren und aufzuklären.<br />

30 <strong>Zoë</strong> <strong>06</strong>/20<strong>16</strong>


Seit ihrer Krebskrankheit, die<br />

nach vierjährigem Kampf<br />

in einer Nahtoderfahrung<br />

endete, weiß Anita Moorjani nicht nur<br />

„woher wir kommen und wohin wir<br />

gehen“. Sie weiß, das alles sowieso<br />

immer und gleichzeitig schon da ist.<br />

Der Himmel ist ein Bewusstseinszustand<br />

und nicht ein Ort. Was wir alle<br />

brauchen, um ein auf allen Ebenen<br />

gesundes, glückliches, erfülltes<br />

Leben zu leben, ist in erster Linie<br />

Selbst-liebe. Was so simpel klingt,<br />

ist aber für die meisten Menschen<br />

schwierig. Viele gesellschaftliche, kulturelle,<br />

soziale oder religiöse Gründe<br />

halten Menschen davon ab, wirklich<br />

so zu sein, wie sie sind, und ihren<br />

inneren Impulsen zu folgen. Dazu<br />

kommen schlechte Erfahrungen, die<br />

in der Kindheit gemacht wurden und<br />

zu falschen Rückschlüssen verleiten,<br />

nicht liebenswert zu sein oder immer<br />

alles falsch zu machen.<br />

Eine neue Realität<br />

Anita Moorjani weiß durch ihre tiefgreifende<br />

Erfahrung am eigenen<br />

Körper, dass wir einem großen Irrglauben<br />

unterliegen, wenn wir uns<br />

ständig kleiner machen, als wir sind.<br />

„Ich glaube, dass die größten Wahrheiten<br />

des Universums nicht außerhalb<br />

von uns, nicht im Studium der<br />

Sterne und Planeten liegen. Sie finden<br />

sich tief in unserem Inneren, in<br />

der Großartigkeit unseres Herzens,<br />

unseres Geistes und unserer Seele.<br />

Solange wir nicht verstehen, was in<br />

uns innewohnt, können wir nicht verstehen,<br />

was draußen ist. Ich erzähle<br />

hier meine Geschichte in der Hoffnung,<br />

Ihr Herz in irgendeiner Weise<br />

zu berühren und Sie an Ihre eigene<br />

Großartigkeit zu erinnern“, so die<br />

einleitenden Worte in ihrem ersten<br />

Buch „Dying to be me“ (deutsche<br />

Fassung „Heilung im Licht“). Ihre Erkenntnisse<br />

über „Gott und die Welt“<br />

beschreibt sie in ihrer herzerfrischenden<br />

authentischen Art, ohne jemanden<br />

bekehren oder überzeugen zu<br />

wollen. Sie möchte die Menschen<br />

wissen lassen, dass sie Macht über<br />

sich selbst haben und nicht ausgelieferte<br />

Opfer von Umständen sind.<br />

Alles ist gut<br />

Mittlerweile ist es zehn Jahre her,<br />

dass sie „neu geboren“ wurde und<br />

unter den „Normalsterblichen“ verweilt.<br />

Zurück in unserer Dimension<br />

muss auch sie sich trotz ihrer tiefgreifenden<br />

Erfahrung immer wieder<br />

zurückbesinnen, um nicht in die alten<br />

Muster und Ängste zu verfallen.<br />

Bis heute tritt sie weltweit ständig in<br />

vielen Radio- und Fernsehsendungen<br />

auf und ist beliebte Gastrednerin<br />

bei großen Veranstaltungen. Doch je<br />

mehr Bekanntheit sie erlangte, desto<br />

mehr Menschen kamen mit ihrer Geschichte,<br />

ihren Ängsten, Problemen<br />

und Fragen auf sie zu. Überfordert<br />

mit dem Leid der Welt und mit anfänglichen<br />

Schwierigkeiten, an ihrem<br />

vorherigen Leben anzuschließen,<br />

muss auch sie sich immer wieder auf<br />

ihr Erlebnis rückbesinnen, um wieder<br />

neue Kraft zu schöpfen. Dies alles<br />

veranlasste sie nun, ihr zweites Buch<br />

„What if this is heaven“ zu schreiben.<br />

Hilf dir selbst, dann ...<br />

Das neue Buch ist als Selbsthilfeprogramm<br />

gedacht, da die vielen Antworten<br />

bei Jedem selbst und nicht<br />

bei ihr liegen. Sie will weder Guru<br />

sein, noch anderen Menschen sagen,<br />

was sie tun sollen. Unter dem deutschen<br />

Titel „Finde deinen Himmel<br />

auf Erden“ greift sie im neuen Buch<br />

zehn weit verbreitete beeinflussende<br />

Mythen auf und setzt dem positive<br />

Thesen entgegen, die nicht auf<br />

Schuld, Scham und Angst, sondern<br />

FINDE DEINEN HIMMEL AUF ERDEN<br />

– Warum wir nicht sterben müssen, um<br />

Liebe und Einheit zu erfahren; Das Selbsthilfeprogramm<br />

zu „Heilung im Licht“,<br />

Anita Moorjani; Verlag: Arkana, 2014;<br />

ISBN: 978-3-442-34212-9,<br />

HEILUNG IM LICHT – Wie ich durch eine<br />

Nahtoderfahrung den Krebs besiegte und<br />

neu geboren wurde; Anita Moorjani, 20<strong>16</strong>;<br />

Verlag: Arkana ISBN: 978-3-442-34118-4,<br />

auf Liebe, Annahme und Vertrauen<br />

basieren. „Du bekommst, was<br />

du verdienst“, „Sich selbst zu lieben<br />

ist egoistisch“, „Wahre Liebe erträgt<br />

alles“ oder „Nach dem Tod zahlen<br />

wir für unsere Sünden“ und „Spirituelle<br />

Menchen haben kein Ego“<br />

sind einige Beispiele. Beim Mythos<br />

„Unser Gesundheitswesen sorgt für<br />

unsere Gesundheit“ kritisiert sie das<br />

Krankheits(un)wesen unserer Zeit<br />

und, dass man ständig gegen etwas<br />

in seinem Körper zu kämpfen hat.<br />

„Unser Körper ist kein Kriegsgebiet,<br />

und wir müssen aufhören, ihn als<br />

solches zu behandeln. Krebs oder<br />

eine andere Krankheit zu bekommen<br />

kann Fluch oder Segen sein, je nachdem,<br />

wie unsere innere Haltung dazu<br />

aussieht. Krankheit ist kein Übel, das<br />

ausgemerzt werden muss. Sie ist weder<br />

das Resultat von schlechtem Karma<br />

aus einem früheren Leben, noch<br />

die Folge von negativem Denken,“ so<br />

Anita Moorjani - und sie muss es ja<br />

wissen. Wer es nicht glaubt, schaut<br />

sich am Besten das Video an.<br />

Infos und Details:<br />

anitamoorjani.com<br />

facebook.com/Anita.Moorjani<br />

randomhouse.de<br />

<strong>Zoë</strong> <strong>06</strong>/20<strong>16</strong>31


•• LEBENSART<br />

Foto: Zirkus Kaos<br />

25 JAHRE CIRCUS KAOS<br />

Eine neue Wirklichkeit träumen<br />

Freie Bewegung ist der Schlüssel für Kinder und Jugendliche zu<br />

ihrem eigenen Körper und zu einer starken Persönlichkeit. Aber<br />

die Eltern müssen den Kindern diesen Spielraum frei erkunden<br />

lassen. Im Zirkus KAOS in Wien leben das jedes Jahr bereits über<br />

500 Kinder aus. Bewegung, Kreativität aber auch das soziale Miteinander<br />

sind die Grundpfeiler in dieser Zirkusschule.<br />

Ruth Schleicher war noch<br />

ein Kind, als ihr Vater 1991<br />

die Zirkusschule gründete,<br />

mittlerweile leiten beide den Zirkus<br />

KAOS gemeinsam. Tilmann Schleicher<br />

hatte in Spanien vor 25 Jahren<br />

eine Zirkusschule kennengelernt. Das<br />

Konzept hat ihm auf Anhieb gefallen:<br />

„Kinder mit unterschiedlichstem<br />

Niveau überschreiten gemeinsam ihre<br />

jeweils eigenen Grenzen - das gibt<br />

es sonst nirgendwo.” Zurück in Wien<br />

begann er, seine eigene Zirkusschule<br />

aufzubauen. Der Name „Circus KAOS“<br />

wurde bewusst gewählt. „Circus“ steht<br />

für die romanische Zirkustradition mit<br />

Theater, Musik, Tanz, Performance<br />

und bildender Kunst.<br />

Das griechische Wort „Kaos“ bedeutet<br />

„der ungeordnete Urstoff“ oder<br />

nach den griechischen Weltentstehungsmythen<br />

„der erste Zustand der<br />

Welt“. Schon Aristoteles definierte<br />

Chaos als „der alles in sich fassende<br />

Raum“, als ungeordnetes Ganzes,<br />

Vielfalt oder Unendlichkeit der<br />

Möglichkeiten. Es geht aber nicht um<br />

die Unordnung, sondern um seine<br />

Dynamik. Wie der Flügelschlag eines<br />

Schmetterlings auf der anderen Erdseite<br />

Wellenbewegungen auslösen<br />

kann, sollen kleine Bewegungen im<br />

Zirkus eine große Wirkung erzeugen.<br />

Tilmann Schleicher: „Wir betrachten<br />

die Kinder und Jugendlichen als<br />

Kunstschaffende und sehen unsere<br />

Aufgabe darin, Räume, Materialien<br />

zur Verfügung zu stellen, damit sie ihr<br />

künstlerisches Potential verwirklichen<br />

können.” Circus KAOS praktiziert diese<br />

Prinzipien nun schon seit mehr<br />

als 25 Jahren. In seinen Bewegungslandschaften<br />

finden mittlerweile<br />

über 500 Kinder die Möglichkeit, in<br />

einem vorbereiteten Spielraum ihren<br />

Drang nach Bewegung auszuleben<br />

und ihre Persönlichkeit zu entfalten.<br />

„Die Bewegung muss aber immer<br />

von den Kindern ausgehen, nur dann<br />

ist es eine nachhaltige Bewegungserfahrung,<br />

die auch später alleine oder<br />

in der Gruppe außerhalb des Zirkusturnens<br />

praktiziert wird”, erklärt Ruth<br />

Schleicher.<br />

Der Zirkus ist letztlich das Medium,<br />

das Begegnung, interkulturellen Austausch<br />

und Gemeinschaft ermöglicht.<br />

Individuelles Können und Gruppensolidarität<br />

verbinden sich dabei zur<br />

Basis für eine gelungene Zusammenarbeit.<br />

Am Ende jedes Jahres gibt es<br />

eine Zirkustheaterproduktion und<br />

öffentliche Auftritte. Ein Grundprinzip<br />

des Circus KAOS ist, die Selbstbestimmung<br />

und Eigenverantwortlichkeit<br />

junger Menschen zu ermöglichen.<br />

Ruth Schleicher: „Der brasilianische<br />

Erzbischof Helder Camara hat gesagt:<br />

‘Wenn einer allein träumt, ist es nur<br />

ein Traum. Wenn Menschen gemeinsam<br />

träumen, ist es der Beginn einer<br />

neuen Wirklichkeit.’ Darum träumen<br />

wir lieber gemeinsam!”<br />

Infos: kaos.at<br />

32 <strong>Zoë</strong> <strong>06</strong>/20<strong>16</strong>


BUCH-TIPP<br />

Das Mona-Lisa-Virus<br />

Zum Anschauen des Trailers auf das Bild oder folgenden Link klicken:<br />

zoe.imwebtv.at/videos/film-tipp-ubergluecklichen<br />

FILM-TIPP<br />

DIE ÜBERGLÜCKLICHEN<br />

Als sich die Gräfin Maria Beatrice Valdirana in einen Berufsverbrecher verliebt,<br />

und sie es sich auf Grund verschiedener Zwischenfälle mit der Justiz<br />

verscherzt, ist es mit ihrem gehobenen gesellschaftlichen Status vorbei. Zu<br />

allem Übel muss sie sich einer psychologischen Behandlung unterziehen.<br />

Während ihres Therapieaufenthaltes trifft sie auf die junge Donatella, die in<br />

ihrer ganz eigenen Welt zu leben scheint. Die beiden ungleichen Frauen reißen<br />

bei der ersten Gelegenheit aus. Aber es ist zum verrückt werden – denn<br />

gemeinsam begeben sich die zwei ungleichen Frauen auf der Suche nach<br />

dem Glück in den Wahnsinn genannt Realität. Der Film ist ein Portrait einer<br />

außergewöhnlichen Frauenfreundschaft, die viel Lebensfreude versprüht.<br />

Ein Film von Paolo Virzì mit: Valeria Bruni Tedeschi, Micaela Ramazzotti, Bob Messini<br />

Italien/Frankreich 20<strong>16</strong> 118 Minuten, Filmstart: 6. Jänner 2017<br />

Tibor Rode greift<br />

das zeitgemäße<br />

Thema Schönheitswahn<br />

auf und<br />

regt in seinem<br />

neuen (Fantasy)-<br />

Thriller an, darüber<br />

nachzudenken,<br />

was passiert, wenn<br />

Schönheit zu Hässlichkeit mutiert.<br />

Die Geschichte dreht sich um eine<br />

Gruppe amerikanischer Schönheitsköniginnen,<br />

die plötzlich verschwindet<br />

und operativ völlig entstellt wieder<br />

auftaucht. Gleichzeitig passieren<br />

andere seltsame Dinge. Es wird in<br />

Leipzig das Alte Rathaus gesprengt,<br />

in Mailand ein Da-Vinci-Wandgemälde<br />

zerstört, und ein weltweit verbreiteter<br />

Computervirus verändert Fotodateien.<br />

Der Zusammenhang dieser<br />

Ereignisse muss eine Wissenschaftlerin<br />

finden, da ihre Tochter entführt<br />

wurde und die Spur nach Europa<br />

führt – zum Mona-Lisa-Gemälde.<br />

„Das Mona-Lisa-Virus – Glaube nicht, was<br />

du siehst, denn der Schein trügt“, Tibor<br />

Rode, Bastei Lübbe 20<strong>16</strong>, 462 Seiten, Thriller,<br />

ISBN: 978-3-7857-2567-2<br />

KULTUR-TIPP<br />

Der „letzte“ Nestroy: HÄUPTLING ABENDWIND<br />

Es ist Nestroys letztes Theaterstück, das er nach der Revolution 1848 schrieb. Um der Zensur<br />

zu entgehen, spielt es in der Karibik. Die Kaiser sind menschenfressende Häuptlinge. Dieses<br />

komisch-groteske Singspiel ist eine kannibalistisches Spektakel. Unterhaltung muss sein, auf<br />

Teufel komm raus, wenn auch die Welt in Trümmer zerfällt. Erschreckend aktuell, nach dem<br />

Motto: Die letzte Konsequenz des Kapitalismus ist der Kannibalismus. Die Menschen in Österreich<br />

sind dieselben geblieben. Sie sehnen sich nach einem Führer, dem sie sich im Kadavergehorsam<br />

als Futter anbiedern. Das Team um Hubsi Kramar macht den Weltuntergang zu einem<br />

Vergnügen. Wenn wir schon zugrunde gehen, dann lachend. Infos: akzent.at<br />

Foto: Bernhard Mrak,<br />

Wer liked, gewinnt!<br />

Wir verlosen 2 x 2 Karten an jeweils 2 <strong>Zoë</strong>-Facebook-Freunde für die Vorstellung<br />

am Dienstag, 6.12., 19.30 Uhr im Theater Akzent, Theresianumgasse 18, 1040 Wien<br />

•• <strong>Zoë</strong>-Facebookseite facebook.com/zoeunlimitedmedia “liken”<br />

•• sowie den Post mit dem Theaterkarten-Gewinnspiel “liken”<br />

•• E-Mail mit Kontaktadresse für den Gewinnfall schicken und mit etwas Glück gewinnen!<br />

<strong>Zoë</strong> <strong>06</strong>/20<strong>16</strong>33


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