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2·2012 - Österreichisches Bibliothekswerk

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256<br />

Kloyber, Christian:<br />

Das Bürglgut<br />

: von der Großbürgerlichkeit zur<br />

Restitution / Christian Kloyber ;<br />

Christian Wasmeier. - Innsbruck<br />

: StudienVerlag, 2011. - 575 S. :<br />

zahlr. Ill. (z.T. farb.)<br />

ISBN 978-3-7065-4658-4<br />

fest geb. : ca. € 39,90<br />

bn 2012 / 2<br />

Das Bundesinstitut für Erwachsenenbildung St. Wolfgang ist<br />

vielen ErwachsenenbildnerInnen und BibliothekarInnen als<br />

Aus- und Fortbildungsstätte vertraut. Wer mehr über die<br />

wechselvolle Geschichte der weitläufigen Anlage in seiner<br />

märchenhaft schönen Lage erfahren will, wird in diesem<br />

Band fündig. (GE)<br />

Ursprünglich ein Wirtschaftshof des Klosters Mondsee, hatte das<br />

Gut nach dessen Säkularisierung 1791 rasch aufeinanderfolgende<br />

Besitzer- und Nutzerwechsel zu verkraften, bis es Ende des 19.<br />

Jahrhunderts zunächst einer Adels-, dann einer Großindustriellenfamilie<br />

als Ort der Sommerfrische gehörte. In der NS-Zeit wurde<br />

es „arisiert“ und als Gästehaus sowohl von Parteigrößen als<br />

auch von der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt genutzt. Mit<br />

der Bildungsarbeit verbunden ist das Bürglgut - inzwischen vom<br />

österreichischen Staat von den rechtmäßigen Erben gekauft - seit<br />

1956, dem Jahr der Errichtung des „Bundesstaatlichen Volksbildungsheimes<br />

St. Wolfgang“, aus dem wiederum 1974 das heutige<br />

Bundesinstitut für Erwachsenenbildung (Bifeb) hervorging.<br />

Die Autoren haben in diesem Band eine Fülle von Material aufgearbeitet<br />

und es dabei verstanden, am Beispiel des Bürglgutes den<br />

kulturellen Mikrokosmos aufzuzeigen, der sich im Salzkammergut<br />

ab der Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelt hat. In der Bilderbuchlandschaft<br />

des Wolfgangsees begegneten sich Literaten,<br />

Musiker, Schauspieler und andere Stars ihrer Zeit. Dies wussten<br />

die Besitzer des Bürglgutes und andere Familien von Einfluss und<br />

Ansehen, aber auch die einheimische Bevölkerung und zahlreiche<br />

Besucher zu schätzen. Bis heute trägt diese kulturelle Vielfalt wesentlich<br />

zur Atmosphäre des Landstrichs zwischen St. Wolfgang,<br />

Strobl und St. Gilgen bei.<br />

Den Autoren ist ein Werk gelungen, das trotz seines Umfanges<br />

keinen Augenblick langweilig zu lesen ist, das durch seine Akzentsetzung<br />

sowohl Einheimische, an der Region Interessierte<br />

und langjährige Wolfgangseeurlauber anspricht sowie alle, die<br />

mit dem Bifeb verbunden sind. An diesem ausgewählten Beispiel<br />

lässt sich nachvollziehen, wie „große Geschichte“ über viele Jahre<br />

hinweg auch Spuren im Alltag gar nicht so großer Leute hinterlässt.<br />

Hanns Sauter

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