2·2012 - Österreichisches Bibliothekswerk
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Das römische Salzburg<br />
und die Faszination versunkener<br />
Kulturen. (GE)<br />
198<br />
Hutter, Clemens M.:<br />
Iuvavum<br />
: Alltag im römischen Salzburg /<br />
Clemens M. Hutter. - Salzburg :<br />
A. Pustet, 2012. - 175 S. : Ill. (farb.)<br />
ISBN 978-3-7025-0666-7<br />
fest geb. : ca. € 25,00<br />
bn 2011 / 2<br />
Versunken in den Zeiten<br />
Die Blütezeiten des Mittelalters, der Renaissance und des<br />
Barock sind allerorts in der Salzburger Altstadt sichtund<br />
spürbar. Dass weitgehend verdeckt darunter aber reiche<br />
Schichten einer großen römischen Vergangenheit lagern, bedarf<br />
der sorgfältigen Wahrnehmung und des genauen Blicks.<br />
Clemens M. Hutter gelingt das Kunststück, sich auf der Basis<br />
wissenschaftlicher Erkenntnisse einen leicht zugänglichen<br />
Erzählton zu bewahren. Wie ein kompetenter Stadtführer<br />
nimmt er uns mit auf eine Reise in die Vergangenheit, berichtet<br />
von den großen geschichtlichen Ereignissen der Völker<br />
und den kleinen Alltagsgeschäften der Menschen, erzählt von<br />
Wohn- und Lebensräumen, der Ernährung, dem Wirtschaftssystem,<br />
den täglichen Gefahren und Freuden, den politischen<br />
Veränderungen und den Entwicklungen in der Stadt und ihrer<br />
näheren Umgebung - all das sinnlich erzählt und mit hervorragendem<br />
Bildmaterial begleitet. Daneben bleibt kurzweilig<br />
Platz für das Anekdotische oder das Kuriose.<br />
Geschickt ruft Hutter eine Fülle an Relikten, Fundstücken,<br />
Hinweisen und Sprachresten in den Zeugenstand, um sie erzählend<br />
zusammenzusetzen und damit lebendig werden zu<br />
lassen. Schön ausgestattet und layoutiert gelingt es diesem<br />
Band, die faszinierende römische Epoche der ersten Jahrhunderte<br />
unserer Zeitrechnung zu erfassen.<br />
Ein Buch, das nicht nur durchgelesen werden möchte, sondern<br />
aufgrund seiner kurzen und klar umrissenen Kapitel dazu einlädt,<br />
den einen oder anderen Abschnitt immer wieder einmal<br />
zur Hand zu nehmen. - Öffentlichen Bibliotheken wie auch<br />
Schulbibliotheken nachdrücklich empfohlen.<br />
Reinhard Ehgartner