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GOURMET EDITION - DAS BESTE VOM GEFLÜGEL

Geflügel ist das Fleisch der Stunde, weil es gesund ist und so gut schmeckt. Wie kaum ein anderes Nahrungsmittel hat es kulturelle Grenzen überwunden und sich regionalen Gegebenheiten angepasst. Hühnchen & Co. boomen von Brasilien bis China, von Indien bis Italien. Heute zählen zahlreiche Geflügelrezepte zu den beliebtesten Mahlzeiten weltweit. Ob klassisches Frikassee, österreichisches Backhendl oder asiatische Hühnersuppe: Gute Geflügelgerichte sind das „Soul Food“ unserer Zeit. Dieses Kochbuch will Ihnen „Das Beste vom Geflügel“ näherbringen. Ob Sie Anfänger sind oder ambitionierter Hobbykoch: Bei unseren Rezepten vom Huhn und von der Ente, von Gans und Perlhuhn, Wachtel, Taube, Fasan und Rebhuhn ist für jeden etwas dabei.

Geflügel ist das Fleisch der Stunde, weil es gesund ist und so gut schmeckt. Wie kaum ein anderes Nahrungsmittel hat es kulturelle Grenzen überwunden und sich regionalen Gegebenheiten angepasst. Hühnchen & Co. boomen von Brasilien bis China, von Indien bis Italien. Heute zählen zahlreiche Geflügelrezepte zu den beliebtesten Mahlzeiten weltweit. Ob klassisches Frikassee, österreichisches
Backhendl oder asiatische Hühnersuppe: Gute Geflügelgerichte sind das „Soul Food“ unserer Zeit. Dieses Kochbuch will Ihnen „Das Beste vom Geflügel“ näherbringen. Ob Sie Anfänger sind oder ambitionierter Hobbykoch: Bei unseren Rezepten vom Huhn und von der Ente, von Gans und Perlhuhn, Wachtel, Taube, Fasan und Rebhuhn ist für jeden etwas dabei.

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<strong>GEFLÜGEL</strong>FLEISCH BEDEUTET<br />

GENUSS UND VIELFALT – WENN<br />

DIE QUALITÄT STIMMT!<br />

MEHR ALS<br />

NUR GESUND<br />

Salat mit Putenbruststreifen: Der Erfolg dieser seit den<br />

1990er-Jahren so überaus populär gewordenen Mahlzeit verdeutlicht<br />

unmittelbar, was wir heute mit Hühnchen, Pute & Co.<br />

verbinden: leicht zuzubereiten, gesund, fettarm – und nahezu<br />

geschmacklos. Wer aber die Qualität von Geflügelfleisch auf dessen<br />

Funktionalität und Nährwert reduziert, bringt sich um eine<br />

wesentliche Dimension von Essen: den Genuss. Egal, ob vor allem<br />

fettarm oder geschmackvoll – immer wird nach guter Fleischqualität<br />

verlangt. Und das bedeutet heute für viele: möglichst Bio.<br />

Aber passt das überhaupt alles zusammen? Was bedeutet<br />

Fleischqualität bei Geflügel – was macht denn etwa eine<br />

perfekte Entenbrust oder einen guten Hühnerschenkel<br />

aus? Und ist „Bio“ wirklich besser?<br />

Tatsächlich sind ganz verschiedene Eigenschaften gemeint,<br />

wenn wir von Fleischqualität sprechen. Das, was wir allgemein<br />

unter „gutem Geschmack“ verstehen, wird in der Fachsprache<br />

als Genusswert bezeichnet. Dieser meint die sensorisch-kulinarischen<br />

Eigenschaften des Fleisches: Zartheit und<br />

Geschmack, Aroma und Geruch, aber auch die Marmorierung<br />

und die Saftigkeit. Die beruht auf dem Safthaltevermögen, also<br />

der Fähigkeit des Fleisches, das in ihm enthaltene Wasser zu<br />

binden und nicht auszutrocknen.<br />

Zu den weiteren Eigenschaften, die die Fleischqualität<br />

ausmachen, wird der Nährwert gezählt, also die Qualität der Inhaltsstoffe<br />

des Fleisches, wie Proteine, Fette, Mineralstoffe und<br />

Vitamine. Dann natürlich der Gesundheitswert, die Frage nach<br />

der Hygiene (Frische bzw. mikrobiologische Beeinträchtigung)<br />

und möglichen Verunreinigungen (etwa durch Schwermetalle,<br />

Antibiotika oder Pflanzenschutzmittel). Und schließlich noch<br />

den sogenannten Gebrauchswert, der verarbeitungstechnologische<br />

Faktoren, etwa das Wasserbindevermögen oder die Emulgierfähigkeit<br />

bei der Wurstherstellung bezeichnet.<br />

Mit der Kritik an der modernen Nutztierhaltung trat für<br />

den Verbraucher neben dieser im eigentlichen Sinne „materiellen“<br />

Eigenschaft, die Produktqualität des Fleisches, eine eher<br />

ideelle, die sogenannte Prozessqualität. Allerdings nicht im Sinne<br />

abstrakt optimierter Abläufe, sondern einer möglichst am Tierwohl<br />

orientierten Fleischproduktion, die sich auf ganz unterschiedliche<br />

Bestandteile der Aufzucht und Mast bezieht und mit<br />

Begriffen wie extensiver Freiland- oder Bio-Haltung nur ganz<br />

verkürzt benannt werden kann.<br />

Im Folgenden soll auf die verschiedenen Dimensionen<br />

von Fleischqualität ein Blick geworfen werden. Da an dieser mit<br />

dem Aufkommen der modernen Geflügelindustrie Mitte des letzten<br />

Jahrhunderts verstärkt Kritik aufkam, soll auch dargestellt<br />

werden, von welchen Faktoren diese Qualität überhaupt abhängt<br />

und welche Einflussmöglichkeiten es möglicherweise<br />

gibt, diese und insbesondere den Genusswert des Fleisches, wieder<br />

zu verbessern. Dabei sind derzeit vier Fragestellungen in der<br />

Diskussion: 1. die verwendeten Geflügelrassen, 2. die Art der Haltung,<br />

3. Fütterung und Mast sowie 4. Tötung, Zerlegung und<br />

Fleischreifung. Auch auf sie soll auf den folgenden Seiten eingegangen<br />

werden.​​<br />

Das Fleisch von Geflügel, mit Ausnahme von dem der<br />

Wasservögel, wie Enten und Gänse, wird gerne auch<br />

„weißes Fleisch“ genannt, im Gegensatz zu „rotem Fleisch“<br />

wie das von Rindern, Kälbern, Schweinen, Lämmern und<br />

Schafen.<br />

„Rot“ bezieht sich dabei auf den hohen Gehalt des in diesem<br />

Fleisch enthaltenen Myoglobins, ein Protein, das in bestimmten<br />

Muskeltypen Sauerstoff aufnimmt und wieder abgibt<br />

– Voraussetzung, um Energie zu erzeugen. In den Muskeln „weißfleischiger“<br />

Tiere dagegen wird diese Energie ohne Sauerstoff<br />

auf andere Weise gewonnen. Nun ist das in Myoglobin enthaltene<br />

sogenannte Häm, eine komplexe Eisenverbindung, für den Körper<br />

ein wertvoller Eisenlieferant, es steht aber seit langer Zeit im<br />

Verdacht, das Krebsrisiko zu erhöhen. Unlängst hat etwa die<br />

Weltgesundheitsorganisation (WHO) nach einer umfangreichen<br />

Studie rotes Fleisch in die Kategorie 2a, die möglicherweise krebserregenden<br />

Stoffe, eingeteilt – und rotes, verarbeitetes Fleisch<br />

(also etwa gepökelt oder in Wurstwaren) sogar in die Kategorie 1,<br />

die krebserregenden Stoffe. Allerdings muss man diese Aussage<br />

seinerseits richtig einordnen, weil das tatsächliche Risiko, durch<br />

den Verzehr des Fleisches krank zu werden, nur sehr gering ist –<br />

etwa im Vergleich zum Zigarettenrauchen − und stark von der<br />

durchschnittlichen Verzehrmenge abhängt.<br />

<strong>DAS</strong> <strong>BESTE</strong> <strong>VOM</strong> <strong>GEFLÜGEL</strong> 36 | 37

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