handfest Klar hat sie nach dem <strong>Abi</strong>tur überlegt. Die Wege standen ja offen. Für Katharina (24). Sie hätte studieren können. Wollte sie aber nicht. „Ich wurde ja schon mit der Nähmaschine geboren“, sagt sie. Als Kind war sie oft mit <strong>im</strong> Laden ihrer Mutter, sie mochte die Atmosphäre, den Kundenkontakt, das Menschelnde. Und sie mag es, aus schlichten Stoffen schöne und auch extravagante Kleidung zu nähen. Änderungsschneiderin aber wollte sie nie werden, da fehlt ihr die Herausforderung. Hand in Hand Ein Highlight ihrer Ausbildung war ihr Auslandspraktikum in Antwerpen. Drei Wochen durfte sie bei belgischen Designern reinschnuppern, mitarbeiten, Schnitte erstellen, an Prototypen arbeiten. Sie kam mit anderen Schneidern aus aller Welt in Kontakt, mit Spaniern, Portugiesen und Belgiern, sie arbeiteten und feierten gemeinsam, tolle Zeit, sagt sie rückblickend. Ihre Ausbildung in Deutschland war nicht ganz so opt<strong>im</strong>al, nicht ganz so frei, nicht ganz so aufregend. Sie möchte ihr Wissen später anders weitergeben, an ihre eigenen Auszubildenden. Die Meisterschule ist da nur ein weiterer Schritt. Den größeren hat sie schon mit ihrer Mutter ge- Nahtlos glücklich tan. Sie haben beide gemeinsam einen Laden eröffnet. In Eschweiler. Die Mutter ist Herrenschneiderin, die Tochter Damenschneiderin, das passt. „Natürlich knallt es auch bei uns mal, das ist ja ganz normal, wenn man so viel Zeit miteinander verbringt. Aber das ist dann auch schnell wieder gut. Wir arbeiten Hand in Hand und ergänzen uns einfach pr<strong>im</strong>a.“ Das eigene Ding Sie mag auch Herausforderungen, wenn Kunden mit einem kleinen Foto vorbeikommen und sagen: Das möchte ich genau so haben. „Das Wichtigste ist, dass man mit Leidenschaft dabei ist. Dann hat man einen sicheren Beruf. Ich stehe gerne mit beiden Beinen <strong>im</strong> Leben, nur muss man dafür eben auch arbeiten.“ In Zukunft möchte sie sich auf Hochzeitskleider spezialisieren. Für eine Braut, sagt sie, ist es in der Regel der schönste Tag <strong>im</strong> Leben, und das spürt man, dieses Besondere, das springt dann auch auf die Arbeit über. Vorbilder in der Schneiderkunst hat sie keine: „Brauche ich nicht, ich ziehe mein eigenes Ding durch.“ Eine junge Meisterschülerin geht als Maßschneiderin ihren eigenen Weg 18
„Vorbilder brauche ich nicht, ich ziehe mein eigenes Ding durch.“ Katharina, 24, Maßschneiderin handfest 19
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