OSP - Onkologischer Schwerpunkt Stuttgart e.V.
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16<br />
Das Jahr 2009<br />
Brückenschwestern®<br />
Wie ein roter Faden zog sich durch das Jahr wieder<br />
das Thema SAPV - spezialisierte ambulante<br />
Palliativ-Versorgung<br />
Seit der Gesundheitsreform 2007 ist der Aufbau<br />
einer spezialisierten ambulanten Palliativversorgung<br />
vorgesehen. In § 37b Absatz 1 SGB V<br />
wurde festgelegt:<br />
„Versicherte mit einer nicht heilbaren, fortschreitenden<br />
und weit fortgeschrittenen Erkrankung bei<br />
einer zugleich begrenzten Lebenserwartung, die<br />
eine besonders aufwändige Versorgung benötigen,<br />
haben Anspruch auf spezialisierte ambulante<br />
Palliativversorgung. Die Leistung ist von einem<br />
Vertragsarzt oder Krankenhausarzt zu verordnen<br />
und von der Krankenkasse zu genehmigen. Die<br />
spezialisierte ambulante Palliativversorgung<br />
umfasst ärztliche und pflegerische Leistungen<br />
einschließlich ihrer Koordination insbesondere zur<br />
Schmerztherapie und Symptomkontrolle und zielt<br />
darauf ab, die Betreuung der Versicherten nach<br />
Satz 1 in der vertrauten häuslichen Umgebung zu<br />
ermöglichen.“<br />
Die Brückenschwestern waren nach den vielen<br />
Gesprächen und Aktivitäten des Vorjahres<br />
zuversichtlich, dass die SAPV bald kommen<br />
wird. Anfang des Jahres kristallisierte sich auch<br />
heraus, das vorerst nur der <strong>OSP</strong> mit seinen Brückenschwestern<br />
und Palliativmedizin <strong>Stuttgart</strong><br />
e.V. mit seinen Ärzten gemeinsam starten werden.<br />
Die geplante Kooperation mit den beiden<br />
Hospizen in Sachen SAPV soll dann nach der<br />
Startphase des Projektes allmählich anlaufen.<br />
Aber wie so häufig wurde der Starttermin für<br />
die SAPV immer weiter nach hinten verschoben.<br />
So ist auch nach Ende 2009 immer noch kein<br />
<strong>Onkologischer</strong> <strong>Schwerpunkt</strong> <strong>Stuttgart</strong> e.V. 2009<br />
Vertrag mit den Kostenträgern abgeschlossen.<br />
Das hat verschiedene Gründe und liegt nicht an<br />
der Bereitschaft des <strong>OSP</strong> <strong>Stuttgart</strong>. Eigentlich<br />
hätte <strong>Stuttgart</strong> schon in der ersten Jahreshälfte<br />
gut - in Form eines Projektes - mit der SAPV<br />
starten können. Da die SAPV jedoch bundesweit<br />
eingeführt wird, die Umsetzung aber Ländersache<br />
ist, wurde recht bald eine einheitliche Vertragslösung<br />
für Baden-Württemberg als sinnvoll<br />
angesehen und so konnten erste Verhandlungen<br />
vor Ort in <strong>Stuttgart</strong> nicht weiter verfolgt werden.<br />
In einer landesweiten Arbeitsgruppe wurde im<br />
Laufe des Jahres ein einheitlicher Vertragsentwurf<br />
für Baden-Württemberg erarbeitet. Dieser<br />
soll nun Grundlage für Verhandlungen mit den<br />
Kostenträgern sein. Es bleibt zu hoffen, dass<br />
2010 nun endlich der Starttermin für die SAPV<br />
kommen wird.<br />
Zur Erinnerung: der Anspruch auf SAPV besteht<br />
seit 2007!<br />
Die SAPV beanspruchte also auch in 2009 wieder<br />
viel Zeit und Kraft aller Beteiligten.<br />
Viel des Besprochenen und Geplanten wirkt hölzern<br />
und theoretisch und manchmal scheint in<br />
Vergessenheit zu geraten, worum es eigentlich<br />
bei der Arbeit der Brückenschwestern geht: um<br />
schwerkranke und sterbende Krebspatienten.<br />
Und so wurden, trotz aller Planungen und Veränderungen<br />
in den Strukturen, wieder sehr viele<br />
Patienten betreut.<br />
Die Fallzahlen blieben mit 1067 (+9) annähernd<br />
konstant. Die Zahl der Telefonate fiel um 11 %<br />
auf 23516, wobei aber die Dauer der Gespräche<br />
deutlich anstieg. Sind weniger Besuche möglich,<br />
so steigt automatisch die Zeit der Beratung und<br />
Entlastung am Telefon. Ein Zustand, der so von<br />
den Brückenschwestern nicht als erstrebenswert<br />
empfunden wird.