OSP - Onkologischer Schwerpunkt Stuttgart e.V.
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Benchmarking -<br />
regionales Qualitätsmanagement<br />
30<br />
Qualitäts- und Datenmanagement<br />
In den <strong>Stuttgart</strong>er Kliniken werden jährlich über<br />
6000 Menschen mit der Diagnose Krebs behandelt.<br />
Die Patienten der Region werden in den<br />
Kliniken und den dazugehörigen Organzentren<br />
(Brust-, Gyn-, Darm-, Prostata-, Lungenzentrum)<br />
interdisziplinär nach gemeinsamen Standards<br />
und Leitlinien behandelt. Bei zunehmend fraktionierter<br />
Behandlung über Sektorengrenzen hinweg<br />
ist es notwendig, alle Versorgungsträger zu<br />
vernetzen, um die notwendigen onkologischen<br />
Informationen bereitzustellen. Durch die enge<br />
Zusammenarbeit der Kliniken untereinander<br />
und die Einbindung der niedergelassenen Ärzte<br />
der Region ist im <strong>OSP</strong> <strong>Stuttgart</strong> ein gut funktionierendes<br />
regionales Qualitätsmanagement<br />
etabliert, in das auch die Patienten aktiv eingebunden<br />
sind.<br />
Ein solches Qualitätsmanagement ist keine<br />
Selbstverständlichkeit, sondern eine Besonderheit<br />
in Baden-Württemberg. Es basiert auf<br />
dem Benchmarking-Projekt, das beispielhaft<br />
Patienten, Kliniken und niedergelassene Ärzte<br />
vernetzt. Die Grundlage ist ein gemeinsames,<br />
datenschutzgerechtes klinisches Krebsregister<br />
und die datenschutzgerechte Einbindung der<br />
Patienten und niedergelassenen Ärzte. Die Übertragung<br />
dieses Modells auf die erweiterte Region<br />
im Rahmen des landesweiten Krebsregisters<br />
und der regionalen Qualitätskonferenzen ist<br />
erstrebenswert und scheint in den nächsten Jahren<br />
realisierbar (Umsetzung mit Krankenkassen<br />
und Sozialministerium Baden-Württemberg).<br />
<strong>Onkologischer</strong> <strong>Schwerpunkt</strong> <strong>Stuttgart</strong> e.V. 2009<br />
Durch das Benchmarking-Projekt ist es gelungen,<br />
eine kontinuierliche Verlaufsdokumentation<br />
über mehrere Jahre zu etablieren, eine<br />
verstärkte Einbindung der niedergelassenen<br />
Ärzte und Patienten zu erreichen und valide<br />
Zahlen zu Überlebenszeit und rezidivfreier Zeit<br />
darzustellen.<br />
Dies alles hat seinen Preis. Durch monetären Einsatz<br />
aller <strong>OSP</strong>-Kliniken ist es möglich gewesen,<br />
das Benchmarking-Projekt nach dem Ende der<br />
Finanzierung durch das Bundesministerium für<br />
Gesundheit und Soziales 2007 zu erhalten. Im<br />
Jahr 2009 ist das Benchmarking-Projekt zusätzlich<br />
durch die Robert-Bosch-Stiftung unterstützt<br />
worden.<br />
Auswertungen<br />
Die im <strong>OSP</strong> erhobenen Daten werden regelmäßig<br />
durch einen externen biometrischen Partner<br />
anonymisiert ausgewertet und die Ergebnisse in<br />
einem biometrischen Bericht, der allen beteiligten<br />
Kliniken zugänglich ist, dargestellt.<br />
2009 wurden die Ergebnisse der Patienten und<br />
Patientinnen mit Diagnosedatum bis 06.2007<br />
ausgewertet und dargestellt. Sowohl bei der<br />
Darstellung der Überlebenszeit als auch bei der<br />
rückfallfreien Zeit bei Mamma-Karzinom-Patientinnen<br />
zeigen sich Unterschiede zwischen den<br />
Kliniken. In Workshops wurden diese Ergebnisse<br />
diskutiert und weitergehende Analysen vorgeschlagen<br />
und in die Wege geleitet.