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Fritz + Fränzi

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Digital & Medial<br />

Was Jugendliche<br />

online treiben<br />

Wie lange surfen Teenager heute im<br />

Internet? Welche Online-Dienste nutzen sie und<br />

wie steht es um das Thema Sicherheit?<br />

Antworten gibt nun die JAMES-Studie <strong>2<strong>01</strong>6</strong>.<br />

Text: Michael In Albon<br />

Bild: Swisscom<br />

Alle zwei Jahre werden<br />

in der Schweiz über<br />

1000 Jugendliche zwischen<br />

<strong>12</strong> und 19 Jahren<br />

zu ihrem Medienverhalten<br />

befragt. Die Ergebnisse der<br />

aktuellen JAMES-Studie (Jugend,<br />

Aktivitäten, Medien – Erhebung<br />

Schweiz) liegen nun vor. Demnach<br />

sind Jugendliche erstmals seit Be -<br />

ginn der Studie im Jahr 2<strong>01</strong>0 häufiger<br />

online: unter der Woche täglich<br />

2,5 Stunden und am Wochenende<br />

3 Stunden und 40 Minuten – Tag für<br />

Tag eine halbe Stunde mehr als 20<strong>12</strong><br />

und 2<strong>01</strong>4.<br />

YouTube ist das neue Fernsehen<br />

YouTube ist bei unseren Kindern mit<br />

Abstand die beliebteste Website. 75<br />

Prozent der befragten Jugendlichen<br />

können einen «Lieblings-You tube-<br />

Star» nennen – in der Deutschschweiz<br />

etwa Bianca Heinicke von<br />

BibisBeautyPalace, in der Romandie<br />

den Comedian Cyprien und im Tessin<br />

den Gamer St3pNy.<br />

Bild und Video gewinnen<br />

Von den 16- bis 19-Jährigen sind drei<br />

von vier auf Facebook präsent. <strong>12</strong>-<br />

bis 15-Jährige interessieren sich we -<br />

niger für Facebook, sie sind lieber<br />

auf Instagram und Snapchat unterwegs<br />

– Plattformen für Bilder und<br />

Videos. Diese sind die grossen Ge -<br />

winner seit 2<strong>01</strong>4. Es wächst also eine<br />

neue Nutzergeneration heran. Trotzdem:<br />

Facebook bleibt weiterhin stark<br />

positioniert, da Instagram, neben<br />

WhatsApp, zum Konzern gehört.<br />

Jungs gamen, Mädchen werden<br />

angemacht<br />

Mädchen und Jungen verhalten sich<br />

unterschiedlich. Das erstaunt erst<br />

einmal wenig. Schauen wir genauer<br />

hin: Jungen gehen mit Online-Daten<br />

freizügiger um und geben Geschlecht,<br />

Hobbys oder Wohnort öfter<br />

preis. Das hat vielleicht auch damit<br />

zu tun, dass Mädchen häufiger<br />

Erfahrungen mit unerwünschten<br />

digitalen Kontaktaufnahmen ma -<br />

chen und deshalb zurückhaltender<br />

sind. Jungen kommen öfter mit Pornografie<br />

in Kontakt – aktiv und passiv.<br />

Und Jungen gamen fünf Mal<br />

häufiger als Mädchen – 64 gegenüber<br />

<strong>12</strong> Prozent. Auffällig und für Eltern<br />

beruhigend ist, dass Gamen als Freizeitbeschäftigung<br />

mit dem Alter ab -<br />

nimmt. Aufhorchen lässt hingegen,<br />

dass sogenannte Shootergames auch<br />

bei Jugendlichen unter 16 Jahren<br />

sehr beliebt sind – obwohl diese<br />

Spiele oft erst ab 16 oder 18 Jahren<br />

freigegeben sind.<br />

Alle sind mobil<br />

98 Prozent besitzen ein Smartphone,<br />

fast jeder Zweite eine mobile Spielkonsole<br />

und 39 Prozent ein eigenes<br />

Tablet. Das ist mit ein Grund, wes-<br />

halb Jugendliche Online-Zeit zum<br />

grössten Teil auf mobilen Geräten<br />

verbringen. 87 Prozent greifen mobil<br />

auf soziale Netzwerke zu, 78 Prozent<br />

schauen sich mobil Videos an, und<br />

91 Prozent surfen mobil im Internet.<br />

Mit dem mobilen Zugriff lässt sich<br />

wohl auch der Anstieg an Online-<br />

Zeit begründen.<br />

Die Ergebnisse der aktuellen Studie<br />

ermahnen uns Eltern einmal<br />

mehr, eine neue erzieherische Rolle<br />

zu übernehmen: Wir sind gehalten,<br />

uns auf die virtuelle Realität unserer<br />

Kinder einzulassen. Wie in der realen<br />

Welt sind auch in der digitalen<br />

Welt Anleitung und Begleitung<br />

gefragt.<br />

Michael In Albon<br />

Michael In Albon ist Beauftragter<br />

Jugendmedienschutz und Experte<br />

Medienkompetenz von Swisscom.<br />

Seit 2<strong>01</strong>0 führen die Zürcher Hochschule für<br />

Angewandte Wissenschaften ZHAW und Swisscom alle<br />

zwei Jahre die JAMES-Studie durch. JAMES steht für<br />

«Jugend, Aktivitäten, Medien – Erhebung Schweiz».<br />

swisscom.ch/james<br />

92 Dezember <strong>2<strong>01</strong>6</strong> / Januar 2<strong>01</strong>7 Das Schweizer ElternMagazin Fritz+Fränzi

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