1 Beschreibung der Schulsituation - Domgymnasium Merseburg

Konzept offene Ganztagsschule 2
1 Beschreibung der Schulsituation
1.1 Allgemeines
Merseburg liegt in Sachsen-Anhalt am Ufer der Saale und ist der Verwaltungssitz des Saale-
kreises. Die Stadt bildet das Tor zur Region des Saale-Unstrut-Tales, westlich grenzt Merse-
burg an die Tagebaufolgelandschaft des Geiseltalsees. Zur Zeit hat Merseburg ca. 34.000 Ein-
wohner, von denen viele traditionell in Chemiebetrieben tätig sind, denn Merseburg bildet zu-
sammen mit Halle und Bitterfeld- Wolfen einen Ballungsraum, der wegen des vorherrschenden
Industriezweiges auch „Chemiedreieck“ genannt wird. Unmittelbar an Merseburg grenzten die
Chemiewerke Buna in Schkopau und Leuna, nach deren Schließung kurz nach der Wende viele
Menschen arbeitslos wurden. Nachfolgebetriebe, wie z.B. Dow Chemical, prägen jetzt den
Chemiestandort.
Merseburg ist eine Stadt voller Geschichte und Sehenswürdigkeiten. Die erste urkundliche Er-
wähnung erfolgte in den Jahren 830/850. Heinrich I. hat Merseburg später zur Pfalz ausgebaut.
Bis zur Reformationszeit stellte das Bistum Merseburg ein bedeutendes religiöses Zentrum dar.
In den Jahren 1015 bis 1021 ließ Heinrich II. hier den Dom St. Johannes und Laurentius
errichten. Im Jahre 1575 wurde die Stiftsschule am Dom zu Merseburg gegründet. In der
Traditionslinie dieser Schule, an der berühmte Persönlichkeiten, zum Beispiel Christian Reuter
und Ernst Haeckel, ihr Abitur abgelegt haben, begreift sich das 1991 neu gegründete
Domgymnasium als Bewahrer, Fortführer und Neugestalter bewährter christlicher Erziehung.
Die Schule besteht nunmehr aus zwei Gebäuden: dem Haus Dürerstraße und dem Haus am
Domplatz.
Wichtige historische Gebäude sind der Merseburger Dom mit seiner berühmten Ladegastorgel,
das Schloss und der Schlossgarten. Von unschätzbarem kulturhistorischem Wert sind die
Merseburger Zaubersprüche, die im Jahre 1841 in der Bibliothek des Domkapitels Merseburg in
einer aus Fulda stammenden theologischen Handschrift des 9./10. Jahrhunderts entdeckt
wurden. Seit 2008 befindet sich das Europäische Romanikzentrum in der Domklausur.
1954 wurde die Technische Hochschule Leuna-Merseburg eröffnet, welche Ende März 1993
aufgelöst und zu gleichen Teilen in die Fachhochschule Merseburg und die Universität Halle-
Wittenberg, Außenstelle Merseburg aufgeteilt wurde.
Die Erwähnung dieser Fakten und Daten ist notwendig, um die Bedeutung der Leitlinie unseres
Schulprogramms „Sich begreifen in historischer Umgebung“ für unser Ganztagsschulprojekt
aufzuzeigen. Mit den genannten Institutionen, zum Beispiel der Hochschule Merseburg, Dow
Chemical und dem Domstift zu Merseburg soll eng zusammengearbeitet werden.