ego Magazin Bitburg Südeifel Ausgabe 12
STARKE FRAUEN AUS DER EIFEL SEHEN UND GESEHEN WERDEN / EIFEL-GARTEN / DEN EINBRECHERN DIE ROTE KARTE ZEIGEN / DIE SCHÜLERGENOSSENSCHAFT / U.V.M.
STARKE FRAUEN AUS DER EIFEL
SEHEN UND GESEHEN WERDEN / EIFEL-GARTEN /
DEN EINBRECHERN DIE ROTE KARTE ZEIGEN /
DIE SCHÜLERGENOSSENSCHAFT / U.V.M.
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: M arin a M o h ne n<br />
Rückwärts und auf Stöckelschuhen...<br />
können Frauen so viel wie Männer –<br />
dieser Feministinnenspruch aus den<br />
1970ern ist längst nicht mehr revolutionär,<br />
sondern alltägliche Erfahrung.<br />
Die Eifel ist voll von Powerfrauen: Sie<br />
leiten Unternehmen, sie sind kreativ,<br />
sie sind ehrgeizig und erfolgreich. Hindernisse<br />
auf dem Weg werden elegant<br />
umgangen, freundlich ausgeräumt,<br />
entschlossen beseitigt. Und die Eifeler<br />
Männer haben sich daran gewöhnt, dass<br />
ihnen auch in ihren klassischen Domänen<br />
wie in der Technik, im Handwerk<br />
oder im Sport starke Frauen begegnen.<br />
Wir haben vier von ihnen befragt,<br />
was für sie Stärke bedeutet – vier<br />
sehr unterschiedliche Frauen und<br />
Lebensläufe, aber alle mit beeindruckender<br />
Power.<br />
Claudia Arens ist seit zehn Jahren Hoteldirektorin<br />
in Biersdorf am See und<br />
gehört zum wichtigen Direktorenbeirat<br />
der renommierten Dorint-Kette.<br />
STARKE FRAUEN „Rückwärts<br />
und auf Stöckelschuhen...<br />
:... können Frauen so viel wie Männer“<br />
Angelika Koch Titelfoto Barki, Bettina Bartzen, uliphoto.de, Heiko Kapeller<br />
Marina Mohnen hat sich als Basketballerin<br />
im Rollstuhl europaweit einen<br />
Namen gemacht und bringt ihr Team<br />
Germany nach vorn.<br />
Susi Studentkowski war als Sängerin<br />
bereits bei der Konzertreihe „Herzlichter“<br />
erfolgreich und erobert nun die<br />
Stage-School in Hamburg.<br />
Christel Bares, Unternehmerin der Kfz-<br />
Branche in Irrel, engagiert sich bei der<br />
Charity-Organisation Soroptimist für<br />
Kultur und Bildung, die Kindern und<br />
Frauen weltweit zu Gute kommt. •<br />
: Su si St ud e nt kow ski<br />
Susi Studentkowski alias „Suzanna“.<br />
So heißt die Sängerin bei dem Platten-<br />
Label „Hartmann Blue Ink.“ in Hennef,<br />
wo die 18-Jährige unter Vertrag ist. Als<br />
Susi machte die <strong>Bitburg</strong>erin zuerst in<br />
der gecasteten Mädchenband „Die Lollipops“<br />
auf sich aufmerksam, bei den<br />
„Herzlichtern“ und mit ihrer eigenen<br />
Band „Susi & The Backdrop’Circle“.<br />
Doch da sie bereits seit Kindesbeinen<br />
sehr genau weiß, dass sie professionell<br />
Musik machen will und dafür vollen<br />
Einsatz bringt, erscheint es nur konsequent,<br />
im Alleingang mit poppigen<br />
Songs die Szene zu erobern. Ihr nächster<br />
Schritt nach dem Abitur: die Stage<br />
School in Hamburg. Sie schaffte dort<br />
die Aufnahmeprüfung und macht nun<br />
eine dreijährige Ausbildung in Gesang,<br />
Tanz und Schauspiel.<br />
ein Stück besser zu<br />
werden. „Natürlich<br />
braucht man auch<br />
Glück und ein<br />
gutes Netzwerk“,<br />
sagt sie, „sonst<br />
bleibt das Talent<br />
unentdeckt. Aber<br />
man muss auch selbst<br />
der Typ dafür sein, auf<br />
der Bühne zu stehen,<br />
und sich anspornen. Dann<br />
wächst man in die Szene hinein.“ Sich<br />
jedoch zwingen funktioniere nicht. Sie<br />
will nach ihrer Bühnenfachreife am<br />
liebsten vor allem Musik machen, aber<br />
auch schauspielerische Arbeit schließt<br />
sie nicht aus. „Nach meiner Ausbildung<br />
bin ich mit 21 Jahren noch jung genug,<br />
mir auch Alternativen aufzubauen,<br />
wenn die künstlerische Karriere doch<br />
nicht laufen sollte“, hält sie sich weitere<br />
Chancen offen. Aber aufgeben? Das<br />
geht gar nicht. •<br />
Susi Studentkowski nimmt ihre künstlerische<br />
Laufbahn sehr ernst, übt viel<br />
und arbeitet hart daran, immer noch<br />
Für die 35-jährige Rollstuhlbasketballerin<br />
Marina Mohnen, deren Eltern<br />
nach wie vor in <strong>Bitburg</strong> leben, bleibt<br />
die Eifel ihre prägende Heimat. Auch<br />
wenn sie selbst in Köln wohnt und mit<br />
der Nationalmannschaft international<br />
auf Tour ist. So bereitet sie sich schon<br />
auf die WM in Kanada vor. „Wir hatten<br />
vier Mal in Folge die Europameisterschaft<br />
gewonnen und waren 2013<br />
‚nur’ Zweite... das ist mehr Ansporn als<br />
Rückschlag, man schaut dann genauer<br />
hin“, schildert sie einen<br />
durchaus auch positiv erlebten<br />
Wechsel vom Dauerfavoriten<br />
zum Herausforderer.<br />
Die mentale Stärke, die Konzentration<br />
und der Durchsetzungswille<br />
sind für sie wichtig: „Das gilt für den<br />
Sport, aber es gibt auch ganz andere<br />
starke Frauen, alleinerziehende Mütter<br />
beispielsweise.“<br />
An ihrer Sportart schätzt Marina Mohnen<br />
die besondere Präzision der Motorik,<br />
die benötigt wird, und die Spielintelligenz.<br />
„Es geht nicht nur um<br />
Ausdauer, sondern es ist auch eine<br />
intellektuelle Herausforderung, in die<br />
man hineinwächst.“ Ein anderer großer<br />
Motivationsfaktor ist für<br />
sie die Mitverantwortung<br />
für die Mannschaft. Sie ist ein echter<br />
Team Player, keine Einzelkämpferin.<br />
„Es macht großen Spaß, außerdem unterstützt<br />
mich mein Arbeitgeber sehr.“<br />
Hinzu komme, dass sie im Moment<br />
noch keine weiteren, etwa familiären<br />
Anforderungen erfüllen muss, die sie<br />
vom Sport abhalten. „Da fällt es natürlich<br />
leichter, für den Basketball anderes<br />
bewusst zurückzusetzen.“<br />
Wichtig ist für Marina Mohnen auch:<br />
sich mit gezieltem Ausgleichstraining<br />
fit zu halten, denn gerade im Rollstuhlbasketball<br />
können Dauerbelastungen<br />
das Verletzungsrisiko steigern. •<br />
Für unser Titelfoto wurde<br />
Susi Studentkowski gestylt von:<br />
Bahnhofstraße 14<br />
54662 Speicher<br />
Tel.: 0 65 62/21 98<br />
16<br />
<strong>ego</strong> N°<strong>12</strong>/2014<br />
„Starke Frauen“