2016-03: TOP Magazin Dortmund | HERBST
INTERVIEW: Gespräch mit Nena – Ganz die alte Schule // GENUSS: C.T.C.– Wolfgang Trepper im Palmgarden/Hohensyburg // WIRTSCHAFT: Dortmunds Einzelhandel // FREIZEIT: Howdy, Folks! „Willkommen in Elspe“
INTERVIEW: Gespräch mit Nena – Ganz die alte Schule // GENUSS: C.T.C.– Wolfgang Trepper im Palmgarden/Hohensyburg // WIRTSCHAFT: Dortmunds Einzelhandel // FREIZEIT: Howdy, Folks! „Willkommen in Elspe“
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Kultur<br />
Happy Birthday<br />
NRW!<br />
UNSER BUNDESLAND WURDE IM AUGUST 70 JAHRE ALT.<br />
Es war am 23. August 1946, als die britische<br />
Militärregierung aus dem nördlichen<br />
Teil der preußischen Rheinprovinz und<br />
der preußischen Provinz Westfalen per<br />
Dekret das Land Nordrhein-Westfalen<br />
schuf. Schon eine Woche zuvor hatte sie<br />
Rudolf Amelunxen zum Ministerpräsidenten<br />
ernannt. 1947 wurde dann das Land<br />
Lippe-Detmold eingegliedert. 1949 wurde<br />
Nordrhein-Westfalen nach der Zustimmung<br />
zum Grundgesetz Bundesland der<br />
Bundesrepublik Deutschland.<br />
Von der Militärregierung ernannt wurde der erste Ministerpräsident Dr. Rudolf Amelunxen 1946 (sitzend, 2. von<br />
links). Der Einfluss der Militärregierung zeigt sich auch im Kabinettsfoto. Neben Amelunxen sitzt der Vertreter der<br />
Briten, Regional Commissioner NRW William Asbury. Daneben sitzend: Dr. Walter Menzel (Innenminister, SPD).<br />
Fürstbischöfliches Schloss Münster, Sitz<br />
der Westfälischen Wilhelms-Universität.<br />
Der Medienhafen in Düsseldorf – eines<br />
der Beispiele für den Strukturwandel.<br />
Der studierte Jurist Amelunxen hatte<br />
1909 sein Abitur am Apostelgymnasium,<br />
an derselben Schule wie Konrad<br />
Adenauer gemacht und war, bevor er nach<br />
der Machtergreifung der Nationalsozialisten<br />
als Hilfschlosser arbeiten musste,<br />
Regierungspräsident in Münster. Nach<br />
Kriegsende wurde er am 5. Juli 1945 zum<br />
Oberpräsidenten von Westfalen berufen.<br />
Karl Arnold (CDU), der bis 1956 amtierte,<br />
löste ihn schon nach der ersten Landtagswahl<br />
1947 ab. Die CDU stellte noch<br />
mit Franz Meyers (1958 – 1966) und Jürgen<br />
Rüttgers (2005 – 2010) zwei weitere<br />
Ministerpräsidenten. Unsere seit 2010<br />
amtierende Ministerpräsidentin Hannelore<br />
Kraft folgte fünf SPD-Vorgängern im<br />
Amt, nämlich Fritz Steinhoff (1956 –1958),<br />
Heinz Kühn (1966 – 1978), Johannes Rau<br />
(bis 1998), Wolfgang Clement (bis 2002)<br />
und Peer Steinbrück (bis 2010).<br />
EINFLUSS AUF INNENPOLITIK<br />
Aufgrund der Wirtschaftskraft und der<br />
Tatsache, dass es mit heute fast 18 Millionen<br />
Einwohnern das bevölkerungsreichste<br />
Bundesland ist, beeinflussten unsere landespolitischen<br />
Probleme und Entwicklungen<br />
die Innenpolitik der ganzen Republik. Man<br />
denke etwa an die Absatzkrise im Steinkohlebergbau,<br />
die Zechenschließungen und<br />
die Verdrängung der Stahlindustrie sowie<br />
den damit verbundenen Strukturwandel<br />
hin zu einem Dienstleistungssektor.<br />
einem Bundesland vereinbar sind, so darf<br />
nicht vergessen werden, dass die Bewohner<br />
von Eifel, Sauerland, Münsterland,<br />
von rheinischer Tiefebene und Ostwestfalen<br />
immer schon miteinander auskamen.<br />
Hinzu kommt, dass im 19. Jahrhundert<br />
das Ruhrgebiet zu einem „Schmelztiegel“<br />
wurde, in dem das Zusammenleben mit<br />
noch ganz anderen „Menschenschlägen“<br />
funktionierte. So zogen Industrie und<br />
Bergbau zunächst Menschen aus dem<br />
heutigen Polen (Ost- und Westpreußen /<br />
Schlesien) an, dann aber auch Italiener,<br />
Spanier und Türken.<br />
FESTREDE DER MINISTERPRÄSIDENTIN<br />
Der Ausländeranteil beträgt mit etwa 1,6<br />
Millionen Menschen 9,6 % der Bevölkerung.<br />
Die Zuwanderung hat Nordrhein-Westfalen<br />
wie kein anderes deutsches Flächenland<br />
geprägt. Das habe das Land gestärkt,<br />
bemerkte unsere Ministerpräsidentin in<br />
ihrer Festrede am 29. August in der Düsseldorfer<br />
Tonhalle. „Gemeinsam sind wir<br />
Nordrhein-Westfalen. Bei uns ist fast die<br />
gesamte Welt zuhause. Denn hier leben<br />
Menschen aus mehr als 200 Nationen. Wir<br />
halten an dieser Weltoffenheit fest. Das ist<br />
unsere Art zu leben. Das ist unsere Stärke.<br />
Und darum bleiben wir auch in Zukunft<br />
Heimat für alle, die mit anpacken wollen<br />
und die unsere Gesetze und Werte achten,<br />
gleich welcher Herkunft und gleich welchen<br />
Glaubens sie sind.“<br />
Das <strong>Dortmund</strong>er U mit den „Fliegenden<br />
Bildern“ von Adolf Winkelmann.<br />
RHEINLÄNDER UND WESTFALEN<br />
Spekulierte man anfänglich darüber, ob<br />
der sprichwörtlich kühle Westfale und<br />
der angeblich so lustige Rheinländer in<br />
Dem ist kaum etwas hinzuzufügen. <br />
Text: Martina Lode-Gerke,<br />
Bilder: Wikipedia, Land NRW<br />
n<br />
106 Herbst <strong>2016</strong> · top magazin DORTMUND