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Das Schallspiel. Ein Modell. - Mediaculture online

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Hörspielstimmen nach Singstimmen zu typisieren, empfahl auch Rudolf Arnheirn.<br />

Er entwarf vier Klang- <strong>Modell</strong>e, die Handlung und Stimme verschieden<br />

kombinieren:<br />

» 1. Parallelität von Handlung und Stimmklang:<br />

a) dem Gegensatz der Stimme entspricht ein Gegensatz in der Handlung; z. B. Baß<br />

gegen Tenor;<br />

b) der Ähnlichkeit der Stimmen entsprechen gleichgerichtete<br />

Handlungstendenzen; z. B. zwei Soprane als Verbündete (Zwillingsmotiv).<br />

2. Kontrast zwischen Handlung und Stimmklang:<br />

a) die klangliche Verwandtschaft zweier Stimmen bildet einen Kontrast zu ihrer<br />

gegensätzlichen Stellung in der Handlung; z. B. Baß gegen Baß.<br />

b) der klangliche Gegensatz zweier Stimmen bildet einen Kontrast zu<br />

gleichgerichteten Handlungstendenzen; z. B. Sopran und Baß als Verbündete.« 30<br />

Reproduktiv oder produktiv?<br />

Seit es den Funk gibt, gibt es diese Frage, und seit es das Funkspiel gibt, wehrt<br />

sich der Funk, bloßes Übertragungsinstrument zu sein, er beansprucht auch die<br />

Vorrechte des künstlerischen Instrumentes. Er will und soll nicht nur Vermittler<br />

(Verteiler), sondern ebenso Gestalter, nicht allein Übertragungsmittel sein,<br />

sondern vor allem auch ein Medium künstlerisch produktiver Gestaltung. Diesen<br />

Zwiespalt analysierte Helmut Jedele 1952 ausführlich in seiner Dissertation<br />

»Reproduktivität und Produktivität im Rundfunk«: »Gib es«, fragt Jedele, »außer<br />

dieser ... reproduktiven Aktivität nicht auch eine produktive Aktivität des<br />

Rundfunks? <strong>Das</strong> heißt: Kann der Rundfunk mit seinen Mitteln Realitäten<br />

erschaffen, für deren Existenz der Transport (mit Mikrophon am<br />

30 Rohnert, S. 66<br />

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