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Berufsfeldstudie Medienpädagogik - Mediaculture online

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<strong>Berufsfeldstudie</strong><br />

<strong>Medienpädagogik</strong><br />

Eine Studie der AG <strong>Medienpädagogik</strong><br />

am Institut für Erziehungswissenschaft<br />

der Johannes Gutenberg-Universität Mainz<br />

Dr. Petra Bauer<br />

Lydia Andres<br />

Silke Hamann<br />

Bachelor-Studierende im Studienschwerpunkt <strong>Medienpädagogik</strong>


Inhalt<br />

Abbildungsverzeichnis .................................................................................................................................. 1<br />

Tabellenverzeichnis ........................................................................................................................................ 1<br />

1 Einleitung .......................................................................................................................................... 2<br />

2 Bisherige Studien – Veröffentlichungen zum Arbeitsfeld ................................................ 3<br />

3 Konzeption der Studie .................................................................................................................. 8<br />

3.1 Fragestellung .................................................................................................................................................... 8<br />

3.2 Onlinebefragung .............................................................................................................................................. 9<br />

3.3 Leitfadeninterviews .................................................................................................................................... 11<br />

4 Ergebnisse ...................................................................................................................................... 12<br />

4.1 Berufsbiografien........................................................................................................................................... 12<br />

4.1.1 Berufseinstieg ...................................................................................................................................... 12<br />

4.1.2 Praktika .................................................................................................................................................. 13<br />

4.1.3 Lineare Berufsbiografie ................................................................................................................... 14<br />

4.1.4 Flexible Berufsbiografie .................................................................................................................. 15<br />

4.2 Berufsfeld <strong>Medienpädagogik</strong> .................................................................................................................. 16<br />

4.2.1 Tätigkeitsfelder ................................................................................................................................... 16<br />

4.2.2 Aktuelles Beschäftigungsverhältnis ........................................................................................... 17<br />

4.2.3 Zufriedenheit und Weiterbildung ............................................................................................... 19<br />

4.2.4 Beurteilung des Berufsfeldes <strong>Medienpädagogik</strong>................................................................... 21<br />

4.2.5 Aufgabenbereiche und medienpädagogische Aspekte ....................................................... 21<br />

4.2.6 Ziele und Zukunftsperspektiven .................................................................................................. 23<br />

4.3 Kompetenzen und Fähigkeiten .............................................................................................................. 24<br />

4.3.1 Modell der beruflichen Handlungskompetenzen ................................................................. 24<br />

4.3.2 Kompetenzbereiche im medienpädagogischen Arbeitsfeld ............................................. 25<br />

4.4 Verbindung von Theorie und Praxis .................................................................................................... 26<br />

4.4.1 Studieninhalte ..................................................................................................................................... 26<br />

4.4.2 Nebenfächer ......................................................................................................................................... 26<br />

4.4.3 Gestaltung des Studiums ................................................................................................................. 27<br />

4.4.4 Studium und Beruf ............................................................................................................................. 27


4.4.5 Empfehlungen für Studiengang und Studierende ................................................................ 28<br />

4.5 Diskussion der Ergebnisse ....................................................................................................................... 30<br />

5 Fazit .................................................................................................................................................. 33<br />

6 Literaturverzeichnis ................................................................................................................... 35


Abbildungsverzeichnis<br />

Abbildungsverzeichnis 1<br />

Abbildung 1: Stichprobe ............................................................................................................................................... 10<br />

Abbildung 2: Einflüsse auf den Berufseinstieg ................................................................................................... 13<br />

Abbildung 3: Dauer bis zum ersten Beschäftigungsverhältnis nach dem Abschluss.......................... 13<br />

Abbildung 4: Absolvierte Praktika ........................................................................................................................... 14<br />

Abbildung 5: Schema der linearen Berufsbiografie in der freien Wirtschaft ......................................... 14<br />

Abbildung 6: Schema der linearen Berufsbiografie in der Universität ..................................................... 15<br />

Abbildung 7: Schema der flexiblen Berufsbiografie ......................................................................................... 15<br />

Abbildung 8: Tätigkeitsfelder der Befragten ....................................................................................................... 16<br />

Abbildung 9: Art der Anstellung ............................................................................................................................... 17<br />

Abbildung 10: Verdienst nach Beschäftigungsverhältnis .............................................................................. 18<br />

Abbildung 11: Arbeitsbelastung ............................................................................................................................... 18<br />

Abbildung 12: Arbeitsbedingungen ........................................................................................................................ 19<br />

Abbildung 13: Zufriedenheit in Abhängigkeit vom Beschäftigungsverhältnis und der Freiheit,<br />

eigene Projekte durchzuführen ................................................................................................................................. 19<br />

Abbildung 14: Gründe für Zufriedenheit bzw. Unzufriedenheit ................................................................. 20<br />

Abbildung 15: genutzte Weiterbildungsmöglichkeiten .................................................................................. 20<br />

Abbildung 16: Bedarf an MedienpädagogInnen ................................................................................................. 21<br />

Tabellenverzeichnis<br />

Tabelle 1: Übersicht der Tätigkeitsfelder der InterviewteilnehmerInnen.............................................. 22<br />

Tabelle 2: Vereinfachte Darstellung nach dem Schalenmodell von Thiessen (2005) ........................ 25<br />

Tabelle 3: Benennung und Häufigkeit der Kompetenzen und Fähigkeiten ............................................ 25


1 Einleitung<br />

Einleitung 2<br />

Im Wintersemester 2010/2011 und Sommersemester 2011 wurde in der Arbeitsgruppe Me-<br />

dienpädagogik am Institut für Erziehungswissenschaft der Johannes Gutenberg-Universität<br />

Mainz die „<strong>Berufsfeldstudie</strong> <strong>Medienpädagogik</strong>“ durchgeführt. Dabei handelte es sich um eine<br />

Untersuchung im beruflichen Praxisfeld von Medienpädagogen, die einerseits das Ziel hatte, den<br />

beruflichen Werdegang von AbsolventInnen der Studienrichtung zu ermitteln. Anderseits wurde<br />

erfragt, ob die AbsolventInnen durch ihr Studium ausreichend auf die Berufswelt vorbereitet<br />

und ihnen die notwendigen Qualifikationen vermittelt wurden.<br />

Die Studie wurde von einer Seminargruppe Bachelor-Studierender mit dem Schwerpunkt Me-<br />

dienpädagogik und einigen wissenschaftlichen Hilfskräften unter der Leitung von Dr. Petra Bau-<br />

er durchgeführt. Sie konzentrierte sich auf AbsolventInnen der Universität Mainz mit dem Studi-<br />

enschwerpunkt <strong>Medienpädagogik</strong> und auf Beschäftigte in medienpädagogischen Einrichtungen.<br />

Methodisch setzte sich die Studie aus zwei Teilen zusammen. In einer quantitativen Onlinebe-<br />

fragung wurden MedienpädagogInnen und AbsolventInnen mit dem Studienschwerpunkt Me-<br />

dienpädagogik zu ihren Studien- und Arbeitsbedingungen sowie zum Übergang vom Studium in<br />

den Beruf befragt und um allgemeine Einschätzungen zu dem Thema gebeten. In qualitativen<br />

Leitfadeninterviews wurden Mainzer AbsolventInnen und in der <strong>Medienpädagogik</strong> tätige Mitar-<br />

beiterInnen ergänzend befragt. Die Interviewleitfäden beinhalteten episodische Interviewpha-<br />

sen zur Berufs- und Bildungsbiografie der TeilnehmerInnen sowie Fragen im Sinne eines Exper-<br />

tenstatus im Berufsfeld. Die Studierenden waren in allen Phasen der Untersuchung beteiligt,<br />

indem sie z.B. beim Entwurf des Fragebogens und der Interviewfragen mitarbeiteten, die Inter-<br />

views durchführten und beim Auswertungsprozess und der Publikation der Ergebnisse mitar-<br />

beiteten.<br />

Ziel dieser Erhebung war die Gewinnung von Aussagen darüber, welche Qualifikationen Medi-<br />

enpädagogInnen heute in der Berufstätigkeit benötigen und ob die vermittelten Inhalte der<br />

Hochschulausbildung sinnvoll und unterstützend sind. Zusätzlich wurden Ideen und Anregung<br />

an die Ausgestaltung und Anpassung der neuen Studiengänge ermittelt, mit deren Hilfe ein gutes<br />

und aktuelles Bildungsangebot für Studierende geschaffen werden kann. Außerdem können<br />

über die Ergebnisse die unterschiedlichen Arbeitsfelder innerhalb der Disziplin festgestellt und<br />

beschrieben werden.


Bisherige Studien – Veröffentlichungen zum Arbeitsfeld 3<br />

2 Bisherige Studien – Veröffentlichungen zum Arbeitsfeld<br />

In der Tätigkeitsbeschreibung von 2005 zum Beruf Medienpädagogen sind bei der Bundesagen-<br />

tur für Arbeit folgende Aspekte festgehalten:<br />

„Medienpädagogen und -pädagoginnen können in den Arbeitsfeldern Medienkunde, Medienerziehung,<br />

Mediendidaktik oder Medienforschung tätig sein. Sie erstellen beispielsweise<br />

Handreichungen für die praktische Medienarbeit in Schulen, Jugendtreffs oder Kindergärten,<br />

erarbeiten schriftliche und audiovisuelle Materialien zu medienpädagogischen Themen<br />

oder publizieren Filmempfehlungen für Lehrer/innen und Eltern. In der Forschung<br />

beschäftigen sie sich beispielsweise mit der Internetnutzung und Medienausstattung Jugendlicher<br />

oder Erwachsener: Wie oft nutzen Jugendliche in ihrer Freizeit den Computer?<br />

Chatten sie, spielen sie Computerspiele, hören sie Sound-Dateien oder schreiben sie E-<br />

Mails? Welche Bedeutung haben Medieninhalte im Alltag von Erwachsenen und Jugendlichen?<br />

Welche Botschaften kommen an? In der Medienerziehung geht es darum, die Medienkompetenz<br />

Jugendlicher und Erwachsener zu fördern. Medienpädagogen und -<br />

pädagoginnen schulen und beraten deshalb Lehrer/innen z.B. über den sinnvollen Einsatz<br />

von Computern, Filmen, Videos oder Lernsoftware, fördern und unterstützen Jugendmediengruppen<br />

oder Medienprojekte in Jugend- und Kindertreffpunkten oder veranstalten<br />

Weiterbildungsseminare, Videokurse und Filmseminare für Erziehungs-, Bildungs- und<br />

Kultureinrichtungen. Weitere Tätigkeitsbereiche ergeben sich in der Werbeforschung z.B.<br />

bei Rundfunkanstalten oder Medien-Vermarktungsgesellschaften, in der Öffentlichkeitsarbeit<br />

von Unternehmen oder in der Medienkontrolle der verschiedenen Landesanstalten<br />

für Rundfunk. Auch die entsprechende Anpassung der verschiedensten Medien für den<br />

Alltag, die Ausbildung, Weiterbildung und das Arbeitsleben behinderter Menschen gehört<br />

zum Aufgabenfeld von Medienpädagogen und -pädagoginnen.“ (Arbeitsagentur 2005, S. 1)<br />

Die Ausbildung im Bereich <strong>Medienpädagogik</strong> fand bisher größtenteils an Hochschulen, schwer-<br />

punktmäßig im Diplomstudiengang Erziehungswissenschaft, statt. <strong>Medienpädagogik</strong> findet sich<br />

aber auch z.B. in Wahlpflichtfächern oder Zusatzangeboten anderer Studiengänge wieder, darü-<br />

ber hinaus sind auch einige Ausbildungsschwerpunkte in diesem Bereich möglich (vgl. hierzu<br />

auch Hugger 2004, S. 9f.).<br />

Bereits 1988 wurde bei der Gründung der GMK über ein Berufsbild und die Professionalisierung<br />

diskutiert (Wunden 2003, S. 2). Was hat sich seit dieser Zeit verändert? Im folgenden Abschnitt<br />

werden ausgewählte Veröffentlichungen zum Berufsfeld von Medienpädagogen vorgestellt.<br />

Im Jahre 2001 führten Bernd Schorb und Steffi Kakar (Schorb/ Kakar 2003) eine Studie mit dem<br />

Titel „<strong>Medienpädagogik</strong>: Das Studium und seine beruflichen Konsequenzen“ durch. Ziel dieser<br />

Untersuchung war die Verbesserung und Verankerung des Faches <strong>Medienpädagogik</strong> in<br />

den Kommunikations- und Medienwissenschaften. Dies geschah aufgrund der Tatsache,<br />

dass die <strong>Medienpädagogik</strong> als relativ neuer Bereich in den Wissenschaften Anerken-<br />

nungsprobleme hatte. Die Studie wurde im WS 2001/02 mit einer Studierendengruppe durch-<br />

geführt. Die Zielgruppe setzte sich aus AbsolventenInnen des Teilbereichs <strong>Medienpädagogik</strong><br />

zusammen. Mit fünf AbsolventenInnen wurden Interviews geführt. 14 AbsolventenInnen nah-<br />

men an einer Fragebogenerhebung teil. Die Hauptkategorien der Untersuchung waren: Betrach-


Bisherige Studien – Veröffentlichungen zum Arbeitsfeld 4<br />

tung der Phase der Studienwahl, der Verlauf des Studiums sowie Praxiserfahrungen während<br />

der Studienzeit, die Bewerbungsphase und die Zeit der ersten Berufstätigkeit nach dem Studium.<br />

In der letzten Phase waren besonders die Einschätzung des Studiums in Bezug zur aktuellen<br />

beruflichen Tätigkeit, Anregungen für die aktuelle Lehre und die Optimierung des Studiums so-<br />

wie Fakten zu den Arbeitsverhältnissen der Befragten von Bedeutung.<br />

Die Ergebnisse können wie folgt zusammengefasst werden: die Befragten wählten den Studien-<br />

gang aufgrund verschiedener Aspekte aus. Zunächst wegen des Praxisbezugs, da Medien von<br />

ihnen als gesellschaftlich relevant erachtet werden, aber auch wegen des Interesses an der Ar-<br />

beit mit Kindern und Jugendlichen sowie an Medienforschung. Weiterhin wurde diese Entschei-<br />

dung durch die Sympathie für bestimmte Dozenten und das Angebot an guten Seminaren beein-<br />

flusst. Die Wahl des Fachs <strong>Medienpädagogik</strong> wurde jedoch auch von manchen Befragten als<br />

Ersatz für ein anderes Fach, für das sie keine Zulassung bekommen hatten, oder aufgrund von<br />

Kontakt zu Medienbereichen über Eltern oder Mediencamps getroffen. Die Befragten erhofften<br />

sich durch ihre Wahl gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt.<br />

Zur Bewerbungsphase und der aktuellen Tätigkeit wurden folgende Informationen gesammelt:<br />

Keiner der Befragten ist arbeitslos und viele hatten eine kurze Bewerbungsphase. Die Berufsbe-<br />

zeichnung „Medienpädagoge“ ist bei Arbeitgebern und dem Arbeitsamt so gut wie unbekannt.<br />

Die Absolventen sind allerdings in unterschiedlichen Berufsfeldern tätig, z.B. im medienpädago-<br />

gischen Bereich, im klassisch pädagogischen Bereich, im redaktionellen Bereich, in der For-<br />

schung sowie in der Öffentlichkeitsarbeit oder Marktforschung.<br />

Praxiserfahrung während des Studiums hat eine hohe Relevanz für die spätere Tätigkeit. Ent-<br />

sprechend finden die Befragten es schade, dass es kein verpflichtendes Praktikum im Studium<br />

gibt, da viele Arbeitgeber großen Wert auf praktische Erfahrungen legen. Sie wünschen sich die<br />

Einführung eines Pflichtpraktikums und die Vermittlung von guten Praktikumsstellen. Viele be-<br />

tonen, dass ihre Nebenjobs im Studium relevant für ihre spätere Berufstätigkeit waren, sie aller-<br />

dings ein Zeitproblem bei der Vereinbarkeit von Studium und Berufstätigkeit hatten.<br />

Hinsichtlich des Studiums wurden folgende Anregungen gegeben: Es sollte ein größerer Praxis-<br />

bezug hergestellt werden und hilfreiches Wissen für spätere Tätigkeiten (Empirie, wissenschaft-<br />

liches Arbeiten, Selbstlernen) vermittelt werden. Zusätzlich sollten die Lehrangebote erhöht<br />

werden, um überfüllten Veranstaltungen zu vermeiden.<br />

Im Jahre 2005 führte die GMK (Gesellschaft für <strong>Medienpädagogik</strong> und Kommunikationskultur)<br />

eine Expertenbefragung mit 29 WissenschaftlerInnen und PraktikerInnen aus den wichtigsten<br />

medienpädagogischen Arbeitsfeldern durch. Dabei wurden unter anderem folgende Fragen ge-<br />

stellt: Wo steht die <strong>Medienpädagogik</strong> heute? Wird die Förderung von Medienkompetenz in den<br />

kommenden Jahren in unserer Gesellschaft noch wichtiger werden? Wie sind eigentlich die-


Bisherige Studien – Veröffentlichungen zum Arbeitsfeld 5<br />

jenigen, die heute in diesem Berufsfeld aktiv sind, dahin gekommen und was empfehlen sie den-<br />

jenigen, die in das Berufsfeld <strong>Medienpädagogik</strong> streben? Und welche Themen sind nach Ein-<br />

schätzung medienpädagogischer Experten heute brisant? Welche Veränderungen kommen auf<br />

uns zu und wie muss die Gesellschaft reagieren (vgl. Lauffer 2005)?<br />

Im Ergebnisbericht ist festgehalten, dass es im Bereich der Hochschule nach wie vor schwierig<br />

ist, <strong>Medienpädagogik</strong>, z.B. durch E-Learning-Angebote, fest im Studienverlauf zu verankern. Hin-<br />

zu kommt, dass die Finanzierungsmöglichkeiten vieler Universitäten rückläufig sind und die<br />

begrenzten Mittel oftmals auch eine schlechte technische Ausstattung zur Folge haben. Jedoch<br />

kann auch eine „Aufwertung der <strong>Medienpädagogik</strong>“ beobachtet werden, da neue medienpädago-<br />

gische Studiengänge aufgebaut oder neue Professuren geschaffen werden. Diese Aufwertung<br />

wird auch im Bereich Weiterbildung festgestellt. Die Umstellung auf Bachelor-Studiengänge an<br />

Universitäten und auch die Modularisierung an den Fachhochschulen erschweren jedoch den<br />

Prozess der Integration von medienpädagogischen Qualifikationen im Studium und führen wei-<br />

terhin zu einer mangelnden kontinuierlichen Verknüpfung. Erfahrungen in medienpädagogi-<br />

scher Praxis werden daher auch von den InterviewpartnerInnen der GMK als wesentlich für<br />

einen späteren Berufseinstieg erachtet. Solide (auch technische) Grundkenntnisse und Interdis-<br />

ziplinarität sind ebenso wichtig wie handlungsorientiertes medienpädagogisches Arbeiten, wes-<br />

halb die gezielte Auswahl von Praktika nahezu unumgänglich ist. Es ist also notwendig, dass<br />

innerhalb der Ausbildung sowohl Theorie als auch Möglichkeiten der praktischen Erfahrung<br />

bereitgestellt werden.<br />

Im Bereich der medienpädagogischen Praxis betonen die InterviewpartnerInnen, dass sich Me-<br />

dienpädagogInnen immer wieder an Veränderungen und Entwicklungen im Bereich der Ziel-<br />

gruppe flexibel anpassen müssen. Hinsichtlich der Tätigkeitsbereiche besteht die Einschätzung,<br />

dass Seniorenarbeit und Jugendmedienschutz an Bedeutung gewinnen werden. Im Bereich der<br />

Schulpädagogik ist <strong>Medienpädagogik</strong> zwar nicht fest verankert, wird aber seit Jahrzehnten prak-<br />

tiziert, sofern das Curriculum Freiräume wie Projektwochen bietet oder engagierte Lehrkräfte<br />

Medien in Unterrichtsstunden einflechten können.<br />

Die Beschäftigungsverhältnisse sind unterschiedlich: im außerschulischen Bereich gibt es so-<br />

wohl MedienpädagogInnen, die zeitlich befristet in Projekte eingebunden sind, als auch solche,<br />

die bei Institutionen festangestellt sind. Nach Aussagen der ExpertInnen nehmen sichere Finan-<br />

zierungen tendenziell ab, Projektfinanzierungen lassen sich immer häufiger antreffen. Diese<br />

Situation schafft eine zunehmende Unsicherheit bei der Finanzierung der Projekte und der Be-<br />

schäftigungsverhältnisse.<br />

Zu den Qualifikationen der MedienpädagogInnen wird festgehalten, dass es viele „Quereinstei-<br />

ger“ gibt. Vorrangig durch Begeisterung für Medien und Medienpraxis haben sich diese dazu<br />

entschlossen, in das Berufsfeld <strong>Medienpädagogik</strong> überzugehen. Die Nähe der <strong>Medienpädagogik</strong>


Bisherige Studien – Veröffentlichungen zum Arbeitsfeld 6<br />

zu Musik, Theater und kulturellem Engagement war für viele der erste Einstieg. Radio oder Vi-<br />

deo wurden oftmals zur Unterstützung von politischen Aktivitäten verwendet.<br />

Viele Institutionen und Träger haben ihr Angebot medienpädagogisch erweitert, da ein erhöhter<br />

Bedarf an <strong>Medienpädagogik</strong> aufgrund technischer Entwicklungen und steigender Bedeutung<br />

mediatisierter Lebenswelten festgestellt wurde.<br />

Die GMK formuliert einige in Zukunft notwendige Veränderungen. <strong>Medienpädagogik</strong> sollte auch<br />

verstärkt im Vorschulbereich eingesetzt werden, da dieser davon besonders profitieren könnte,<br />

jedoch bisher noch wenig eingebunden ist. In diesem Zusammenhang wird es auch nötig sein,<br />

<strong>Medienpädagogik</strong> stärker in der Erwachsenenbildung zu etablieren, denn gerade Eltern müssen<br />

z.B. im Medienumgang unterstützt werden, damit die Medienerziehung der Kinder gewährleistet<br />

werden kann.<br />

<strong>Medienpädagogik</strong> kann ebenfalls die Funktion haben, gesellschaftliche Randgruppen in die Bil-<br />

dung zu integrieren und damit Bildungslücken zu schließen. Darüber hinaus muss eine Etablie-<br />

rung im Kontext Lebenslangen Lernens stattfinden, da Medienkompetenz zu einer der neuen<br />

Kompetenzanforderungen in unserer heutigen Gesellschaft gehört. Der Einfluss auf die Persön-<br />

lichkeits- und Identitätsentwicklung sowie veränderte Kommunikation muss mehr in den Vor-<br />

dergrund gestellt und untersucht werden. Wichtig ist hierbei jedoch auch, dass Medienkompe-<br />

tenz bedeutet, Medien sinnvoll einzusetzen und zu nutzen, d.h. sie gegebenenfalls auch zu<br />

verweigern. Weiterhin ist eine Verknüpfung der Medienerziehung mit dem Jugendmedienschutz<br />

unumgänglich. Es ist notwendig, dass sich PädagogInnen verschiedenster Richtungen Grund-<br />

kenntnisse in <strong>Medienpädagogik</strong> aneignen, da auf diese Weise Bildung und Erziehung verbessert<br />

werden können.<br />

MedienpädagogInnen werden als Vermittler verschiedener Bereiche sowie zwischen Medien-<br />

nutzerInnen und Gesellschaft fungieren. Studierende der <strong>Medienpädagogik</strong> werden sich in Zu-<br />

kunft auf befristete Verträge einstellen und viel Initiative mitbringen müssen, da i.d.R. keine Stel-<br />

lenausschreibungen ausdrücklich an sie gerichtet sind. Ein Einstieg in den Beruf wird eher<br />

weniger nahtlos verlaufen können, wenn keine Praktika und Networking vorausgingen. Von<br />

einem Quereinstieg in den Berufsbereich der <strong>Medienpädagogik</strong> wird eher abgeraten. Doch ne-<br />

ben dem erworbenen Abschluss muss man auch medientechnisch versiert sein. Softskills und<br />

ein Hervorstechen aus der breiten Masse sind in diesem Berufsfeld, wie auch in anderen, wich-<br />

tig, um den Einstieg zu erleichtern. Auch ein Einstieg in angrenzende Bereiche (wie z.B. Journa-<br />

lismus) ist denkbar, generell sind jedoch vor allem Zusatzqualifikationen notwendig, um den<br />

Anschluss an das Berufsleben zu finden.<br />

Hugger (2004, S. 1-12) betont, dass <strong>Medienpädagogik</strong> eine „Querschnittsaufgabe“ (ebd., S. 5) ist<br />

und sich daher in den unterschiedlichsten pädagogischen Berufsfeldern finden lässt. Dies kann


Bisherige Studien – Veröffentlichungen zum Arbeitsfeld 7<br />

einerseits mangels eines konkret festgelegten Berufsbildes der Medienpädagogin/des Medien-<br />

pädagogen erklärt werden und andererseits dadurch, dass Berufsausbildung und spätere Tätig-<br />

keit immer weniger in engem Zusammenhang stehen.<br />

Werbeforschung, Öffentlichkeitsarbeit und Medienkontrolle in Rundfunkanstalten gehören bei-<br />

spielsweise zu den Arbeitsfeldern von MedienpadägogInnen. Die Bundesagentur für Arbeit gibt<br />

allgemein die Tätigkeitsfelder der Medienkunde, Medienerziehung, Mediendidaktik und Medien-<br />

forschung an (vgl. Hugger 2004, S. 6f.).<br />

Da die Qualifikationsanforderungen bei Stellenausschreibungen für MedienpädagogInnen sehr<br />

unterschiedlich ausfallen, plädiert Hugger für die Entwicklung von „Rahmenkompetenzen“, die<br />

als „Eckpunkte für Berufswahl, Qualifizierung und Arbeitsmarkt“ (ebd., S. 7) genutzt werden<br />

können.<br />

Hugger stellt das von ihm erarbeitete „Arbeitsmarktmodell für <strong>Medienpädagogik</strong>“ vor (ebd.,<br />

S. 8), in dem er die drei Sektoren medienpädagogischer Kernbereich sowie den ersten und zwei-<br />

ten Randbereich unterscheidet. Der medienpädagogische Kernbereich umfasst Bildung und Er-<br />

ziehung. Hier steht die Vermittlung von Medienkompetenz an alle Altersgruppen (Kinder, Ju-<br />

gendliche, Erwachsene) für Unternehmen und öffentliche Einrichtungen, die Neue Medien<br />

verwenden, im Mittelpunkt. In diesem Zusammenhang stellt die dortige Tätigkeit der Medienpä-<br />

dagogInnen die „Konzeptionierung, Realisierung und Evaluierung von Bildungs-und Qualifikati-<br />

onsmaßnahmen“ (ebd., S. 7f.) dar.<br />

Der erste Randbereich betrifft Unternehmen im Bereich Medien-und Kommunikationswirt-<br />

schaft, die „Multimediaproduzenten und Anwender zugleich sind“ (Hugger 2004, S. 8). Hierzu<br />

zählen Online-Magazine, Marketing-Unternehmen, Schulbuchverlage mit eigenen Homepages<br />

und/oder mit CD-ROM-Angebot. Daneben sind hierunter auch neue Arbeitsfelder wie z.B. die<br />

(medien-) pädagogische Chat-Betreuung zu nennen.<br />

Zum zweiten Randbereich zählen größtenteils Multimedia-Agenturen und Software-Unterneh-<br />

men, die sich durch Spezialisierungen auf pädagogisch relevante Produktionen und Dienstleis-<br />

tungen im Bereich Neue Medien auszeichnen.<br />

Hervorgehoben werden muss das Bestehen von „dynamischen Austauschverhältnisse[n]“ (ebd.,<br />

S. 9) zwischen den benannten drei Sektoren.


3 Konzeption der Studie<br />

3.1 Fragestellung<br />

Konzeption der Studie 8<br />

Die vorliegende Studie hat das Ziel, das Berufsfeld der <strong>Medienpädagogik</strong> zu untersuchen. Fol-<br />

gende Fragen waren dabei forschungsleitend:<br />

� Welche Berufswege haben MedienpädagogInnen gewählt und wie wurde der Berufsein-<br />

stieg gestaltet?<br />

� In welchen Tätigkeitsfeldern arbeiten MedienpädagogInnen?<br />

� Welche Rahmenbedingungen sind typisch für diesen Tätigkeitsbereich (Arbeitsvertrags-<br />

daten, Arbeitsinhalte, Arbeitszufriedenheit, Verdienst)?<br />

� Welche Qualifikationen werden für eine Tätigkeit als Medienpädagoge/ Medienpädago-<br />

gin benötigt?<br />

� Werden die Studierenden im Studium adäquat auf die spätere Berufstätigkeit als Medi-<br />

enpädagoge/ Medienpädagogin vorbereitet?<br />

� Welche Hinweise werden von in der Praxis tätigen MedienpädagogInnen zur Optimie-<br />

rung des Studienangebotes gegeben?<br />

Die der Studie zugrunde liegenden Befragungen wurden in Hinblick auf vier Kernbereichen aus-<br />

gewertet, anhand derer die Ergebnisse im folgenden Bericht gegliedert sind.<br />

Grundlegend werden zunächst Berufsbiografien herausgearbeitet, um deutlich zu machen, wel-<br />

che Faktoren für die Berufswege wichtig und entscheidend sind. Im Anschluss werden die Tätig-<br />

keitsfelder untersucht, in denen MedienpädagogInnen arbeiten. Hier soll sich zeigen, wo medi-<br />

enpädagogische Inhalte im Zentrum des Aufgabenbereichs stehen, wie zufrieden die Befragten<br />

mit ihrer Arbeit sind und welche Aussichten sie für das medienpädagogische Berufsfeld sehen.<br />

Im dritten Kernbereich stellt sich die Frage nach den Kompetenzen und Fähigkeiten, die im (me-<br />

dienpädagogischen) Berufsfeld benötigt werden. Basierend auf einem Kompetenz-Modell wird<br />

ein Vergleich von Studieninhalten und genannten Anforderungen der Tätigkeitsbereiche erstellt.<br />

Zum Abschluss wird die Verbindung von Theorie und Praxis näher betrachtet. Besonderes Inte-<br />

resse gilt hier den Inhalten und dem Aufbau des Studiums sowie der Übertragung von theoreti-<br />

schem Wissen auf praktisches Arbeiten. Einen Abschluss bilden hier die Empfehlungen der Be-<br />

fragten für den Studiengang und an die Studierenden.<br />

Um mit einer möglichst breit angelegten Datenbasis arbeiten zu können, wurde ein Forschungs-<br />

design gewählt, das qualitativ gewonnene Erkenntnisse mit quantitativen Daten ergänzt. Dies<br />

erwies sich besonders für die Beantwortung der Forschungsfragen in den ersten beiden Kernbe-


Konzeption der Studie 9<br />

reichen als sinnvoll. Die Ergebnisse, die den dritten und vierten Kernbereich betreffen, basieren<br />

ausschließlich auf den qualitativen Erhebungen.<br />

3.2 Onlinebefragung<br />

Mittels einer quantitativen Onlinebefragung wurden AbsolventInnen mit dem Schwerpunkt Me-<br />

dienpädagogik zu ihrem Studium und ihrem derzeitigen Beschäftigungsverhältnis sowie zum<br />

Übergang in den Beruf befragt. Zudem wurden sie um eine allgemeine Einschätzung zum Thema<br />

gebeten. Die Einladung zu der Befragung wurde per Email an alle AbsolventInnen des Diplom-<br />

und des Magisterstudiengangs Pädagogik mit dem Schwerpunkt <strong>Medienpädagogik</strong> der Universi-<br />

tät Mainz verschickt, soweit die E-Mail-Adressen bekannt waren.<br />

Da der Rücklauf jedoch sehr gering war, wurde die Zielgruppe nach einiger Zeit auf Mitarbei-<br />

terInnen von medienpädagogischen Einrichtungen ausgeweitet und der Link zu der Onlinebe-<br />

fragung über verschiedene Newsletter verschickt. Aufgrund dieser Veränderung der Zielgruppe<br />

musste auch der Fragebogen angepasst werden, da bis dahin keine Frage zum Hauptfach des<br />

Studiums enthalten war. Diese Änderung betraf nur die TeilnehmerInnen, die innerhalb der letz-<br />

ten beiden Wochen an der Befragung teilnahmen. Insgesamt war der Fragebogen für die Dauer<br />

von etwa sechs Wochen freigeschaltet. Um keine Lücken in den Daten der frühen Befragungs-<br />

teilnehmerInnen zu haben, wurden die Studienfächer dieser TeilnehmerInnen, so gut es ging,<br />

nachträglich aufgrund der angegebenen Schwerpunkte und Bemerkungen in den offenen Text-<br />

feldern rekonstruiert.<br />

Der Fragebogen wurde von einer Gruppe Studierender konzipiert und in der Befragungssoft-<br />

ware LimeSurvey angelegt. Durch eine kollektive Mindmap und mehrere Testdurchläufe wurde<br />

die gesamte Seminargruppe in die Konzeption einbezogen.<br />

Der standardisierte Fragebogen enthielt Fragen zu folgenden Teilbereichen:<br />

� allgemeine Angaben: soziodemographische Angaben und private Mediennutzung<br />

� (universitäre) Ausbildung: Studienort, Studienfächer und -schwerpunkte, Abschluss und<br />

genutzte Weiterbildungsangebote<br />

� Berufseinstieg: Übergang in den Beruf, Praktika<br />

� Bedeutung des Berufsfeldes <strong>Medienpädagogik</strong>: eigene Einordnung in das Berufsfeld, ge-<br />

nerelle Einschätzung der Bedeutung für die Gesellschaft<br />

� Beschäftigungsverhältnis: Angaben zum aktuellen Beschäftigungsverhältnis und den Ar-<br />

beitsbedingungen<br />

� Tätigkeitsbereich: Angaben zur Art der Tätigkeit und der beruflichen Mediennutzung<br />

� Laufbahn: berufliche Aufstiegschancen und bisherige Laufbahn, Bedeutung des Studien-<br />

schwerpunktes


� Abschlussfrage: offenes Feld für Kommentare zum Berufsfeld <strong>Medienpädagogik</strong><br />

Konzeption der Studie 10<br />

Die Fragen waren teils geschlossen, teils offen formuliert. Letztere wurden bei der Auswertung<br />

in Kategorien eingeteilt, die anhand des Materials deduktiv gebildet wurden. Die Auswertung<br />

erfolgte mit Hilfe des Statistikprogramms SPSS.<br />

Die Stichprobe bestand aus 50 Frauen und 27 Männern, also insgesamt 77 Befragungsteilneh-<br />

merInnen – 54 von ihnen füllten den Fragebogen vollständig aus. Im Schnitt waren die Befragten<br />

35,2 Jahre alt. Es handelte sich größtenteils um Universitäts-AbsolventInnen (n=61), jedoch hat-<br />

ten auch zwölf Personen einen Fachhochschulabschluss und zwei der Universitäts-Absol-<br />

ventInnen zusätzlich eine abgeschlossene Ausbildung, die jedoch keine medienpädagogischen<br />

Berufszweige erschloss. Unter den Befragten waren 26 AbsolventInnen der Universität Mainz,<br />

acht davon nannten den Schwerpunkt <strong>Medienpädagogik</strong>. Die vorliegenden Befunde können da-<br />

her nicht, wie ursprünglich beabsichtigt, Auskunft über den Verbleib der Mainzer Medienpäda-<br />

gogik-AbsolventInnen geben. Sie können jedoch einen Einblick in die Arbeitsbedingungen von<br />

Menschen geben, die in der <strong>Medienpädagogik</strong> tätig sind oder diese studiert haben. Insgesamt<br />

gaben 26 Befragte (knapp die Hälfte derjenigen, die einen Schwerpunkt nannten) Medienpäda-<br />

gogik als (einen der) Studienschwerpunkt(e) an. Die Mehrheit (etwa 85 Prozent) hat einen Ab-<br />

schluss in Erziehungswissenschaft oder vergleichbaren Fächern, wobei aufgrund der bereits<br />

erläuterten nötigen Änderungen in der Auswahl der BefragungsteilnehmerInnen und der damit<br />

verbundenen, leicht verzögerten Änderung des Fragebogens nicht für alle TeilnehmerInnen eine<br />

Aussage über das Hauptfach getroffen werden kann. Es ist davon auszugehen, dass ein Großteil<br />

der 25 TeilnehmerInnen ohne Angabe ebenfalls einen Abschluss in Erziehungswissenschaft oder<br />

in einem vergleichbaren Fach hat. Folgendermaßen setzten sich die Studienfächer der Teilneh-<br />

merInnen und ihre Abschlüsse zusammen:<br />

5,8% 1,9%<br />

7,7%<br />

Studienfächer der Befragten (n=52)<br />

84,6%<br />

Abbildung 1: Stichprobe<br />

Pädagogik/<br />

Erziehungswis./ Soz.<br />

Arbeit/ Bildungswis.<br />

Lehramt<br />

Medienwissenschaften<br />

Psychologie<br />

Bachelor<br />

6<br />

Magister<br />

13<br />

Abschlüsse<br />

Doktor 4<br />

Master 3<br />

Diplom<br />

50


3.3 Leitfadeninterviews<br />

Konzeption der Studie 11<br />

In der qualitativen Erhebung wurden Experteninterviews mit AbsolventInnen eines Studiums<br />

mit dem Schwerpunkt <strong>Medienpädagogik</strong> geführt. Da über die Anfrage an die TeilnehmerInnen<br />

der Onlinebefragung nur eine geringe Rückmeldung erfolgte, wurde Kontakt zu Personen aufge-<br />

nommen, die im lokalen Umfeld im medienpädagogischen Bereich arbeiten oder deren Studium<br />

an der Universität Mainz erst kurze Zeit zurück liegt.<br />

Bei der Erstellung des Leitfadens wurde zunächst in einer Kleingruppe von Studierenden eine<br />

gemeinsame Mindmap erstellt, welche die Fragebereiche gliederte. Die Bereiche wurden<br />

schließlich nach dem Konzept von Gläser und Laudel zu einem Leitfaden ausgebaut (Gläser/<br />

Laudel 2010, S. 144-153). Nach der Einstiegsfrage war es möglich, das Interview flexibel mit<br />

einem der beiden übergreifenden Themenfelder Beruf oder Studium fortzusetzen. Bei allen In-<br />

terviews wurde zunächst auf den derzeitigen Beruf im Allgemeinen und im Speziellen eingegan-<br />

gen. In allen Teilbereichen des Leitfadens folgte nach der Überleitung eine Pflichtfrage, die mög-<br />

lichst beantwortet werden sollte, und Nebenfragen, die gegebenenfalls zur Motivation der<br />

Interviewten gestellt werden konnten. Der Leitfaden enthielt folgende Bereiche:<br />

� Berufseinstieg: Derzeitiger Arbeitsplatz, Übergang in den Beruf, vorangehende berufli-<br />

che Erfahrung (Praktika, Jobs)<br />

� Beruf allgemein: Entwicklungsweg, Zukunftsaussichten (Selbstständigkeit, Weiterbil-<br />

dung), Fähigkeiten und Kompetenzen<br />

� Beruf speziell: medienpädagogische Aspekte, Klientel und Aufgaben, Zufriedenheit und<br />

Wünsche<br />

� Studium: Vorbereitung auf die Praxis (inhaltlich, positive und negative Aspekte), Rele-<br />

vanz der Nebenfächer, Notwendigkeit des Studiums, Empfehlungen für die Universität<br />

� Abschluss: Wo oder wie wird <strong>Medienpädagogik</strong> benötigt, Empfehlungen für den Berufs-<br />

weg<br />

Im Anschluss an das Interview wurden zusätzlich die objektiven Daten der Interviewteilnehme-<br />

rInnen im Bezug auf ihren bisherigen beruflichen Werdegang ermittelt.<br />

Nach einem Pre-Test des Leitfadens wurden zwischen März und April 2011 sieben Interviews<br />

durchgeführt. Davon wurden vier bei der Auswertung vollständig genutzt. Bei dreien wurden<br />

Schwerpunkte zu den Kernfragen der Analyse gesetzt. Gleichzeit wurden nachträglich zwei wei-<br />

tere offene Fragen per E-Mail an die TeilnehmerInnen der Online-Studie gestellt. Die Auswer-<br />

tung wurde nach der Methode der qualitativen Inhaltsanalyse von Mayring (2010) durchgeführt.<br />

Die Analyse erfolgte mit Hilfe von MAXQDA, einem Programm zur qualitativen Datenanalyse.


Ergebnisse 12<br />

Bei den sieben Befragten handelte es sich um fünf Frauen und zwei Männer, die zwischen 27 und<br />

37 Jahren alt waren. Sie befinden sich nach dem ersten Studium oder der ersten Ausbildung seit<br />

einem bis vierzehn Jahren im Berufsleben (vgl. Abschnitte 4.1.3 und 4.1.4 Lineare und flexible<br />

Berufsbiografien). Fünf InterviewteilnehmerInnen haben an der Universität Mainz den Diplom-<br />

Studiengang Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt „Erwachsenenbildung und Medien-<br />

pädagogik“ studiert. Eine Person gab an, ihr Magister-Studium in Medien- und Kommunikati-<br />

onswissenschaften und Pädagogik ebenfalls an der Universität Mainz abgeschlossen zu haben.<br />

Ein Studium an der TU Chemnitz mit dem Schwerpunkt Medienkommunikation, Medienpsycho-<br />

logie und Medienethik wurde von einer bzw. einem TeilnehmerIn absolviert. Beide arbeiten jetzt<br />

im medienpädagogischen Bereich.<br />

4 Ergebnisse<br />

Wie im Abschnitt 3.1 Fragestellung erläutert, werden bei der Auswertung die vier Kernbereiche<br />

näher betrachtet. Zunächst ist es von Interesse, welche Berufswege die Befragten genommen<br />

haben und wie der Berufseinstieg verlief. Anschließend erfolgt eine Ausarbeitung der Tätigkeits-<br />

felder mit Aspekten, wie Branche, Klientel und Aufgabenbereiche. Im darauffolgenden Bereich<br />

wird ein Vergleich zwischen den Kompetenzen und Fähigkeiten, welche die ausgeübten Berufe<br />

erfordern, und entsprechenden Inhalten aus dem Studium gezogen. Der letzte Teil der Auswer-<br />

tung betrifft die inhaltliche Verbindung von Studium und Beruf.<br />

4.1 Berufsbiografien<br />

In der Analyse der quantitativen Daten werden zunächst der Berufseinstieg und die praktischen<br />

Erfahrungen betrachtet. Aus diesen Daten und den Erzählungen in den Interviews lassen sich<br />

zwei Berufsbiografien herauslesen. Auffällig scheint, dass der linear verlaufende Berufsweg nur<br />

bei kurzer Berufstätigkeit zu erkennen ist. Die flexible Berufsbiografie ergibt sich bei einer län-<br />

geren Zeit im Berufsfeld. Bei allen Befragten war eine Nebentätigkeit während der Studienzeit<br />

hilfreich für den Einstieg in das Berufsleben.<br />

4.1.1 Berufseinstieg<br />

In der quantitativen Erhebung wollten wir erfahren, welche Aspekte für den Berufseinstieg der<br />

Befragten von besonderer Bedeutung waren. Bei dieser Frage wurden besonders Berufserfah-<br />

rung und Praktika genannt. Nur 18 Prozent der Befragten gaben an, ihre Note habe einen Ein-<br />

fluss auf die Anstellung gehabt, 34 Prozent der Befragten waren sich nicht sicher.


Berufserfahrung war nötig für Berufseinstieg<br />

Abschlussnote war beeinflussend für Einstellung<br />

Aufgrund eines Praktikums eingestellt worden<br />

Abbildung 2: Einflüsse auf den Berufseinstieg<br />

Ergebnisse 13<br />

Insgesamt fanden die Befragten nach relativ kurzer Zeit eine Anstellung. Alle Absolventen der<br />

Universität Mainz mit Schwerpunkt <strong>Medienpädagogik</strong> fanden innerhalb des ersten Monats nach<br />

Studienabschluss eine Stelle.<br />

80%<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

0%<br />

Abbildung 3: Dauer bis zum ersten Beschäftigungsverhältnis nach dem Abschluss<br />

4.1.2 Praktika<br />

79%<br />

bis zu 3<br />

Monate<br />

In folgenden Bereichen haben die Befragten Praktika absolviert. Mehrfachnennungen waren<br />

möglich, die Antworten wurden in Freitextfelder eingegeben und nachträglich kategorisiert. Bis<br />

zu fünf verschiedene Praktikumsstellen wurden von den TeilnehmerInnen genannt. Im Schnitt<br />

wurden 2,5 Praktika absolviert.<br />

9%<br />

18%<br />

29%<br />

59%<br />

0% 20% 40% 60% 80%<br />

Zustimmung<br />

3% 5% 4%<br />

4-6 Monate 7-9 Monate 10-12 Monate mehr als 1<br />

Jahr


Medienunternehmen<br />

freie medienpäd. Einrichtungen<br />

Familienarbeit/ Sozialarbeit<br />

Außerschulische Bildung / Jugendarbeit<br />

Sonstiges (z.B. Museum)<br />

öffentliche, staatliche Einrichtungen<br />

Hochschule/ Forschung<br />

Berufsbildung<br />

Ämter/ Verwaltung<br />

Personal<br />

Erwachsenenbildung<br />

Schule<br />

Vorschule<br />

andere Fachbereiche<br />

Jugendschutz<br />

Seniorenarbeit<br />

(n=49)<br />

Abbildung 4: Absolvierte Praktika<br />

4.1.3 Lineare Berufsbiografie<br />

5<br />

5<br />

4<br />

4<br />

3<br />

3<br />

2<br />

2<br />

1<br />

14<br />

12<br />

12<br />

10<br />

10<br />

9<br />

Abbildung 5: Schema der linearen Berufsbiografie in der freien Wirtschaft<br />

Ergebnisse 14<br />

Wie durch Abbildung 4 deutlich wird, haben die meisten Berufstätigen während ihres Studiums<br />

Praktika absolviert. In den Interviews zeigte sich ebenfalls, dass sowohl freiwillige als auch ver-<br />

pflichtende Praktika über mehrere Monate absolviert wurden. Zwei der Befragten arbeiteten<br />

auch nach der Praktikumszeit in ihrem Betrieb weiter und wurden nach Studienabschluss mit<br />

einem befristeten Vertrag eingestellt. Beide schrieben dem Praktikum eine große Bedeutung für<br />

die Einstellung zu, was in Abbildung 2 bereits eine erkennbare Einflussgröße war.<br />

„Ja und gelandet bin ich da. Ja ich habs Praktikum gemacht dort, im Hauptstudium. Hab dann<br />

noch gejobbt nach dem Praktikum. Bin quasi schon hängen geblieben, war dann teilweise<br />

schon zweieinhalb Tage die Woche dort. Hab dann Diplomarbeit dort geschrieben über das<br />

modulare Lernsystem dort. Und ähm (...) hab dann Prüfung gemacht und hab dann (betont)<br />

direkt dort angefangen zu arbeiten.“ (Transkription 04, Abschnitt 5)<br />

23<br />

0 10 20 30<br />

Anzahl der Nennungen<br />

Studium Studium Berufseinstieg unbefristete<br />

Stelle<br />

Praktikum<br />

WerkstudentIn<br />

/ Nebenjob<br />

befristete<br />

Stelle


Studium Studium Forschungsstelle<br />

Praktikum<br />

Abbildung 6: Schema der linearen Berufsbiografie in der Universität<br />

Ergebnisse 15<br />

„[…] dazu gekommen ist es, dass ich ähm (…) Jetzt muss ich überlegen (...)zweieinhalb Jahre<br />

in der AG <strong>Medienpädagogik</strong> gearbeitet hab als HiWi und immer schon gerne an eine Universität<br />

wollte.“<br />

Hast du dich dafür beworben?<br />

„Ja und nein. Beworben ähm in dem Sinne nicht wirklich, dass ich, ich hab kein Ausschreiben<br />

gesucht. So was hab ich nicht gemacht, sondern ich hab das Angebot vom Chef bekommen.<br />

Beworben dann doch wieder, weil ich, ich musste schon ein Exposé schreiben. Ich musste<br />

schon Ideen zusammenschreiben, worüber ich promovieren will.“ (Transkription 01, Abschnitt<br />

2-5)<br />

Auch bei einem linearen Verlauf mit Verbleib an der Universität im Forschungsbereich wurde<br />

während der Studienzeit eine Tätigkeit im Bereich der späteren Anstellung ausgeübt.<br />

Bei allen drei Berufsbiografien waren die Befragten erst seit einer relativ kurzen Zeit berufstätig.<br />

4.1.4 Flexible Berufsbiografie<br />

1. Studium /<br />

Ausbildung<br />

Abbildung 7: Schema der flexiblen Berufsbiografie<br />

„Und da war mir ganz schnell klar, dass mit sozialer Arbeit und ich an vorderster Front im<br />

Jugendzentrum, dass das jetzt so nicht gewesen sein kann, dass mir das zu wenig ist. […]<br />

Und dann habe ich […] ein halbes Jahr nachdem ich diese Stelle angefangen hatte, mich neu<br />

eingeschrieben, hab gesagt okay ich studiere noch mal.“ (Transkription 03, Abschnitt 40f)<br />

Drei InterviewteilnehmerInnen sind bereits seit sechs bis vierzehn Jahren berufstätig. Die Be-<br />

rufslaufbahnen wiesen hier eine hohe Inkonstanz auf. Einerseits war eine Nebentätigkeit wäh-<br />

rend des Studiums oder eine Weiterführung einer vorangegangen Ausbildung vorhanden, an die<br />

für den Berufseinstieg nach dem Studium angeknüpft wurde. Zusätzlich wurden nach einer ge-<br />

wissen Zeit der Berufstätigkeit Weiterbildungen aufgenommen, um weitere Ziele zu erreichen.<br />

Daher sind die Verläufe häufig durch Parallelen von Aus- und Weiterbildung und Berufstätigkeit<br />

gekennzeichnet.<br />

Jobs<br />

HiWi-Stelle<br />

im Institut<br />

Selbstständikeit<br />

Dissertation<br />

Teilzeit &<br />

Selbstständigkeit<br />

Nebenjob 2. Studium<br />

Vollzeit


Ergebnisse 16<br />

Zwei der drei Befragten waren eine Zeit lang selbstständig, wobei sich die Selbstständigkeit bei-<br />

de Male aus einer Notsituation ergab.<br />

„Und dann habe ich das so ein bisschen gemacht und habe meine Magisterarbeit geschrieben.<br />

Und war dann erst mal sozusagen arbeitslos und wusste gar nicht, wohin denn jetzt nun eigentlich.<br />

Und hab mich dann mehr oder weniger aus der Not aber auch aus diesem Zufall,<br />

dass da eben ein medienpädagogische Verein ist, der Projekte, mit Projektgeldern arbeitet,<br />

habe ich mich selbstständig gemacht“ (Transkription 03, Abschnitt 42f)<br />

Insgesamt ist auffällig, dass sich eine solche Berufsbiografie nur in der Betrachtung längerer<br />

Berufslaufbahnen ergibt.<br />

4.2 Berufsfeld <strong>Medienpädagogik</strong><br />

Im Folgenden wird beleuchtet, in welchen Bereichen MedienpädagogInnen arbeiten. Zunächst<br />

werden die Ergebnisse der quantitativen Befragung in den Bereichen Tätigkeitsfelder, Zufrie-<br />

denheit mit dem aktuellen Beschäftigungsverhältnis und Weiterbildung aufgezeigt. Anschlie-<br />

ßend wird nach der Beurteilung des Berufsfeldes durch die Teilnehmenden gefragt.<br />

Anhand der Aufgabenbereiche und den medienpädagogischen Aspekte wird in der Auswertung<br />

der qualitativen Interviews geklärt, in welchen Tätigkeitsfeldern <strong>Medienpädagogik</strong> am häufigs-<br />

ten vorkommt. Neben den persönlichen Zielen werden zum Abschluss dieses Kapitels auch die<br />

Zukunftsperspektiven des medienpädagogischen Arbeitsfeldes betrachtet.<br />

4.2.1 Tätigkeitsfelder<br />

Um einen Eindruck zu gewinnen, in welchen Bereichen MedienpädagogInnen tätig sind, wurden<br />

die Befragten gebeten, ihre Tätigkeit einem Arbeitsfeld zuzuordnen. Der Großteil gab an, in der<br />

außerschulischen Jugendarbeit tätig zu sein. Das am schwächsten besetzte Feld ist die Senioren-<br />

arbeit.<br />

Außerschulische Bildung<br />

öffentliche, staatliche Einrichtungen<br />

Weiterführende Schule<br />

Hochschule/ Forschung<br />

Nachmittagsbetreuung in der Schule<br />

(Mehrfachauswahl möglich)<br />

Erwachsenenbildung<br />

Vorschule<br />

Grundschule<br />

freie Wirtschaft<br />

Seniorenarbeit<br />

Abbildung 8: Tätigkeitsfelder der Befragten<br />

5%<br />

8%<br />

13%<br />

12%<br />

16%<br />

20%<br />

22%<br />

28%<br />

28%<br />

34%<br />

0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40%


4.2.2 Aktuelles Beschäftigungsverhältnis<br />

Ergebnisse 17<br />

Um die Mobilität der Befragten zu ermitteln, wurde das Bundesland, in dem das Studium absol-<br />

viert wurde, mit demjenigen verglichen, in dem die BefragungsteilnehmerInnen heute beschäf-<br />

tigt sind. Von 34 AbsolventInnen in Rheinland-Pfalz arbeiten 27 nach wie vor dort und sechs in<br />

angrenzenden Bundesländern, was für eine eher geringe Mobilität spricht. Es kann dadurch je-<br />

doch kein Schluss darüber getroffen werden, ob die Befragten zu mehr Mobilität grundsätzlich<br />

bereit wären. Die durchschnittliche Entfernung zwischen Wohnort und Arbeitsplatz beträgt<br />

33,5 km, wobei etwa die Hälfte nur eine Strecke von bis zu zehn Kilometern zurücklegt. Zwei<br />

Befragte gaben an, eine Entfernung von 450 km zu ihren Arbeitsplatz zu haben.<br />

Das Beschäftigungsverhältnis der Befragten ist häufig in Vollzeit, aber auch freiberufliche oder<br />

Teilzeitstellen sind stark vertreten. Einige gaben in den offenen Fragen an, sowohl in Teilzeit als<br />

auch freiberuflich beschäftigt zu sein, hier wird jedoch der berufliche Schwerpunkt dargestellt<br />

(Einfachnennung).<br />

selbstständig/ …<br />

Teilzeit<br />

Vollzeit<br />

Abbildung 9: Art der Anstellung<br />

Auch nach dem monatlichen Netto-Verdienst wurde gefragt. Der Vergleichbarkeit halber wurde<br />

die Darstellung nach dem Beschäftigungsverhältnis aufgeschlüsselt. Die Zahlen können jedoch<br />

keine Auskunft darüber geben, ob es sich um Einstiegsgehälter handelt oder in welchen Positio-<br />

nen die Befragten beschäftigt sind. Es ist allerdings eine signifikante Tendenz erkennbar, dass<br />

die höheren Verdienstklassen nicht von Befragten unter 30 Jahren angegeben werden. Das Be-<br />

23%<br />

26%<br />

schäftigungsverhältnis hat darauf keinen messbaren Einfluss.<br />

52%<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60%


Abbildung 10: Verdienst nach Beschäftigungsverhältnis<br />

Ergebnisse 18<br />

Um sich einen Eindruck von der subjektiven Arbeitsbelastung der Befragten zu verschaffen,<br />

wurden diese gebeten, anzugeben, inwieweit sie den folgenden Aussagen zustimmen:<br />

40%<br />

35%<br />

30%<br />

25%<br />

20%<br />

15%<br />

10%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

5%<br />

0%<br />

9%<br />

19%<br />

13%<br />

80%<br />

49%<br />

43% 43%<br />

Abbildung 11: Arbeitsbelastung<br />

Es zeigt sich eine relativ symmetrische Normalverteilung, wobei die Beurteilung der Befragten<br />

in Hinblick auf Zeit für die Familie (Mittelwert: 2,6; wobei 1 volle Zustimmung bedeutet) und<br />

eigene Freizeit (Mittelwert: 2,7) tendenziell etwas besser ausfällt als hinsichtlich der Beanspru-<br />

chung durch den Beruf (Mittelwert: 3,2).<br />

Des Weiteren wurde nach der Zustimmung zu verschiedenen Aussagen bezüglich der Arbeitsbe-<br />

dingungen im aktuellen Beschäftigungsverhältnis gefragt. Die Aussagen wurden in Abbildung 12<br />

zusammengefasst. Während der Großteil der Befragten eigene Projekte planen und durchführen<br />

kann, sieht nur die knappe Hälfte gute Aufstiegschancen. 57 Prozent haben ihren Schwerpunkt<br />

aus dem Studium übernommen, die überwiegende Mehrheit gab an, ihren Schwerpunkt inzwi-<br />

schen verändert oder erweitert zu haben.<br />

24%<br />

12%<br />

7% 7% 7%<br />

15%<br />

1-1000 1001-2000 2001-2500 2501-3500 3501+<br />

16%<br />

monatlicher Verdienst (netto)<br />

35%<br />

33%<br />

32%<br />

30%<br />

26%<br />

21% 21%<br />

16%<br />

14%<br />

7%<br />

4%<br />

voll eher teils/teils eher nicht gar nicht<br />

Zustimmung<br />

Vollzeit (n=33)<br />

Teilzeit (n=15)<br />

selbstständig/<br />

freiberuflich (n=14)<br />

Mein Beruf beansprucht mich<br />

nicht mehr als nötig (n=43)<br />

Ich habe genug Zeit für meine<br />

Familie (n=57)<br />

Ich habe ausreichend Freizeit<br />

(n=58)


Schwerpunkt aus dem Studium übernommen<br />

Abbildung 12: Arbeitsbedingungen<br />

4.2.3 Zufriedenheit und Weiterbildung<br />

Ergebnisse 19<br />

Mehr als 80 Prozent der TeilnehmerInnen äußerten Zufriedenheit mit ihrem derzeitigen Ar-<br />

beitsverhältnis. Um mögliche Ursachen zu ermitteln, die dieses Urteil begünstigen, wurde die<br />

Zufriedenheit mit der Art der Anstellung und der Möglichkeit, eigene Projekte durchzuführen,<br />

korreliert, wobei eine Vollzeitanstellung und größere Eigenständigkeit die Zufriedenheit zu be-<br />

günstigen scheinen.<br />

Zufriedenheit und …<br />

100%<br />

80%<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

0%<br />

Zufriedenheit mit Arbeitsverhältnis<br />

weitere oder ehrenamtliche Tätigkeit<br />

eigene Projekte planen und durchführen<br />

(n=60)<br />

Schwerpunkt erweitert<br />

gute Aufstiegschancen<br />

... Beschäftigungsverhältnis<br />

40%<br />

60%<br />

selbstst./<br />

freiberufl.<br />

29%<br />

71%<br />

Teilzeit Vollzeit<br />

unzufrieden zufrieden<br />

6%<br />

94%<br />

Abbildung 13: Zufriedenheit in Abhängigkeit vom Beschäftigungsverhältnis und der Freiheit, eigene<br />

Projekte durchzuführen<br />

Doch Korrelationen erlauben keine endgültigen Aussagen, da zu viele andere Faktoren Einfluss<br />

haben könnten. Daher wird im Folgenden dargestellt, welche Begründung die Befragten in Frei-<br />

textfeldern angaben. Die Aussagen bestätigten die durch die Korrelationen gewonnenen Vermu-<br />

tungen. Tatsächlich wird die Eigenständigkeit von der Mehrheit hervorgehoben, während die<br />

42%<br />

49%<br />

57%<br />

82%<br />

87%<br />

92%<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

100%<br />

80%<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

0%<br />

... Freiheit, eigene Projekte<br />

durchzuführen<br />

6%<br />

94%<br />

zufrieden<br />

(82%)<br />

18%<br />

82%<br />

nicht zufrieden<br />

(18%)<br />

keine eigenen Projekte eigene Projekte


Ergebnisse 20<br />

häufigste Ursache für Unzufriedenheit in den Arbeitsbedingungen liegt, unter anderem im Be-<br />

schäftigungsverhältnis.<br />

Selbstständigkeit/ Freiheiten<br />

Abbildung 14: Gründe für Zufriedenheit bzw. Unzufriedenheit<br />

Welche Weiterbildungsmöglichkeiten die TeilnehmerInnen während ihres Studiums oder auch<br />

während der Berufstätigkeit wahrgenommen haben, wurde ebenfalls offen erfragt und im Nach-<br />

hinein kategorisiert. Die Prozentangaben beziehen sich dabei auf die Anzahl der Personen, die<br />

die jeweiligen Weiterbildungsmöglichkeiten genutzt haben.<br />

Abbildung 15: genutzte Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

Die Kategorie „Sonstiges“ beinhaltet größtenteils nicht weiter ausdifferenzierte Nennungen wie<br />

„Praxisworkshops“, „diverse“ etc.<br />

Arbeitsklima<br />

Abwechslungsreichtum<br />

Tätigkeit (inhaltlich & methodisch)<br />

Vernetzungsmöglichkeiten<br />

idealistische/ persönliche Gründe<br />

Verdienst<br />

Sonstiges<br />

zeitliche Flexibilität<br />

Arbeitsbedingungen (Art der Anstellung etc.)<br />

Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

päd./ didakt. Weiterbildungen/ …<br />

Medienpädagogische Weiterbildungen<br />

Medienarbeit: Software/ Technik<br />

Medienwissenschaften/ Journalist. Praxis<br />

Software-Kurse (Büro-Software)<br />

kaufmännische Weiterbildungen<br />

(Mehrfachnennungen)<br />

Sonstiges<br />

Technik (allgemein)<br />

Sprachkurse<br />

Forschung<br />

Psychologie/ Medizin<br />

1<br />

1<br />

3<br />

5<br />

5<br />

5<br />

5<br />

7<br />

8<br />

9<br />

16<br />

16<br />

19<br />

0 5 10 15 20 25 30<br />

2%<br />

Anzahl der Nennungen<br />

8%<br />

8%<br />

8%<br />

10%<br />

16%<br />

18%<br />

18%<br />

18%<br />

24%<br />

30<br />

Unzufriedenheit<br />

(n=9)<br />

Zufriedenheit<br />

(n=45)<br />

33%<br />

0% 10% 20% 30% 40%


4.2.4 Beurteilung des Berufsfeldes <strong>Medienpädagogik</strong><br />

Ergebnisse 21<br />

Um die gesellschaftliche Bedeutung des Berufsfeldes <strong>Medienpädagogik</strong> zu ermitteln und zu-<br />

gleich die Arbeitsmarktchancen aus Sicht Betroffener beurteilen zu können, wurden die Teil-<br />

nehmerInnen um ihre Einschätzung dieser Fragen gebeten. Fast 70 Prozent der Befragten gaben<br />

an, dass MedienpädagogInnen auf dem Arbeitsmarkt gesucht werden, 88 Prozent wünschen sich<br />

jedoch, dass mehr Stellen für MedienpädagogInnen geschaffen werden sollten.<br />

Die Bereiche, in denen nach Einschätzung der UmfrageteilnehmerInnen MedienpädagogInnen<br />

gesucht werden, bzw. in denen Stellen geschaffen werden sollten, konnten in einer offenen Frage<br />

aufgezählt werden und wurden nachträglich kategorisiert.<br />

Schule/ Kinder & Jugendliche<br />

Außerschulische Bildung / Jugendarbeit<br />

Medienunternehmen<br />

Erwachsenenbildung<br />

Sonstiges (z.B. Museum)<br />

Jugendschutz<br />

öffentl., staatl. Einrichtungen<br />

Erzieher- & Lehrerbildung<br />

überall<br />

Ämter/ Verwaltung<br />

Freie Wirtschaft<br />

Hochschule/ Forschung<br />

Vorschule<br />

Eltern<br />

Nachmittagsbetreuung in der Schule<br />

Seniorenarbeit<br />

Abbildung 16: Bedarf an MedienpädagogInnen<br />

9%<br />

11%<br />

6%<br />

6%<br />

13%<br />

2%<br />

6%<br />

6%<br />

13%<br />

6%<br />

15%<br />

4.2.5 Aufgabenbereiche und medienpädagogische Aspekte<br />

4%<br />

3%<br />

3%<br />

11%<br />

16%<br />

13%<br />

16%<br />

9%<br />

13%<br />

9%<br />

9%<br />

Von sieben Interviews werden hier nur sechs in die Auswertung mit einbezogen, da eine Person<br />

noch nicht voll berufstätig war. Wie bereits in den eben dargestellten Ergebnissen der Online-<br />

Befragung zu sehen war, sind MedienpädagogInnen in einigen Arbeitsfeldern verstärkt ange-<br />

stellt. Auch die Auswertung der Interviews zeigt, dass die Branchen außerschulische und schuli-<br />

sche Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, Erwachsenen- und Weiterbildung in großen (Wirt-<br />

schafts-) Unternehmen und universitäre Forschung vertreten sind (vgl. Tabelle 1). Interessant<br />

erscheint hier, dass die beiden Befragten mit dem Schwerpunkt außerschulische und schulische<br />

13%<br />

30%<br />

34%<br />

40%<br />

45%<br />

59%<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70%<br />

Bereiche, in denen Stellen geschaffen werden sollten (n=47)<br />

Bereiche, in denen Medienpädagogen gesucht werden (n=32)


Ergebnisse 22<br />

Bildung von Kindern und Jugendlichen zusätzlich in der Erwachsenen- und Weiterbildung tätig<br />

sind.<br />

Berufsbe- Tätigkeitsfeld Hauptthema Klientel Medienpäd.<br />

zeichnung<br />

Aspekte<br />

DoktorandIn Hochschule/ For- Forschung „LeseUniversitätsbe- 0%<br />

schungkompetenz“trieb/<br />

Kollegium, (keine Praxis,<br />

StudentInnen nur Theorie)<br />

LehrerIn für Berufsbildung Lehre in Pflege- Schulabgänger mit Max. 10 %<br />

Pflegeberufe<br />

berufen<br />

mittlerer Reife;<br />

tlw. Fachhoch-<br />

Erwachsenen-/ Aufbau einer schüler o. Abituri-<br />

Weiterbildung E-Learning- enten<br />

Plattform<br />

Zielgrp.: 17-24 J.<br />

+ MitarbeiterInnen<br />

vor Ort<br />

Keine genauen Erwachsenen-/ Pädagogische Arbeitslose (von Max. 10 %<br />

Angaben Weiterbildung Kursoptimierung Agentur für Ar- (nur Einfüh-<br />

(päd. Mitarbei-<br />

und Planung beit)rung<br />

in PlattterIn)<br />

Tlw. Wachpersonal,Führungskräfteform)Medien-<br />

Erwachsenen-/ E-Learning, Kon- Flugpersonal 80 % (kein<br />

pädago Weiterbildung zeption von<br />

thematischer<br />

gIn/päd.MitTrainingspro- Schwerpunk:<br />

arbeiterIngrammen<br />

MP wird zur<br />

Umsetzung<br />

genutzt)<br />

Medien- Außerschulische Projektarbeit Jugendliche 100 %<br />

pädagogIn Jugendbildung<br />

tlw. Erwachsene<br />

tlw. Erwachsenen-<br />

/ Weiterbildung<br />

und Kinder<br />

Medien- Außerschulische/ Projekt Ganz- 6.-7. Klasse<br />

100 %<br />

pädagogIn schulische Kinderund<br />

Jugendbildung<br />

tagsschule (11-13 J.)<br />

tlw. Erwachsenen-<br />

/ Weiterbildung<br />

Fortbildung für<br />

LehrerInnen und<br />

ErzieherInnen<br />

Lehrkräfte<br />

ErzieherInnen<br />

Tabelle 1: Übersicht der Tätigkeitsfelder der InterviewteilnehmerInnen<br />

Die subjektive Einschätzung der medienpädagogischen Aspekte in der täglichen Arbeit der Be-<br />

fragten zeigt einen deutlichen Kontrast zweier Bereiche auf. Medienpädagogische Praxisarbeit<br />

findet vor allem im Berufsfeld schulischer und außerschulischer Bildung statt, während in der<br />

universitären Forschung nur theoretische, medienpädagogische Inhalte zu finden sind. Im Be-<br />

reich der Erwachsenen- und Weiterbildung scheint <strong>Medienpädagogik</strong> teilweise stark in den Ar-<br />

beitsaufgaben enthalten zu sein. Der Fokus liegt hierbei meist nicht auf der Vermittlung von me-<br />

dienpädagogischen Inhalten. Medien werden eher als didaktisches Mittel verwendet. Teilweise<br />

erscheinen medienpädagogische Aspekte auch nur als Randbereich oder müssen durch Eigenini-<br />

tiative in das Tätigkeitsfeld integriert werden (vgl. hierzu Abschnitt 4.3 Kompetenzen und Fähig-<br />

keiten), wie folgendes Zitat verdeutlicht:


Ergebnisse 23<br />

„[…] und ich versuche, Interesse zu wecken was E-Learning angeht. Ich will […] dann ein<br />

paar mit ins Boot zu nehmen, […] um da mal so erste Schritte zu machen und das ganz<br />

grundlegend zu gestalten. Also so ja, um die dann einfach neugierig zu machen. Das ist so<br />

grob der Plan, langfristig natürlich mehrere Sachen.“ (Transkription 02, Abschnitt 9)<br />

4.2.6 Ziele und Zukunftsperspektiven<br />

Bei der Nachfrage zu den beruflichen Zielen der TeilnehmerInnen wurden einige Punkte häufi-<br />

ger genannt. So überlegen fünf Personen, in näherer Zukunft den Arbeitsbereich innerhalb des<br />

derzeitigen Berufes zu wechseln. Jedoch wurde nur zweimal von einem größeren Ortswechsel<br />

oder Auslandaufenthalt gesprochen. Drei Befragte streben eine Weiterbildung oder Festanstel-<br />

lungen an und möchten gerne an ihrem derzeitigen Arbeitsplatz bleiben. Alle Interviewteilneh-<br />

merInnen wollen ihre Arbeitsaufgaben erweitern oder ändern. Hier war vor allem der Wunsch<br />

groß, eine lehrende Tätigkeit auszuüben. Auch das Bestreben, ein höheres Maß an (medien-)<br />

pädagogischen Inhalten in der täglichen Arbeit wieder zu finden, wurde geäußert, ebenso wie<br />

die Zusammenarbeit mit einer anderen Zielgruppe.<br />

Im Bezug auf Selbstständigkeit waren alle InterviewteilnehmerInnen im Gegensatz zu den Be-<br />

fragten der Online-Erhebung negativ eingestellt. Die beiden Personen, die bereits selbstständig<br />

waren, empfanden dies entweder als schwierige Zeit oder sind jetzt mit einer Teilselbstständig-<br />

keit zufriedener.<br />

„Selbstständig möchte ich nicht mehr sein.<br />

Und ähm (.) ich hab hier jetzt erst mal also alles was ich brauche. Ich kann neue Sachen ausprobieren,<br />

ich muss nicht immer sagen wir mal „geldtopforientiert“ arbeiten. Wir können mal<br />

Testballons starten und gucken, kommt jemand zur Fortbildung. Das könnte ich mir als<br />

Selbstständige nicht leisten, also als Selbstständige müsste ich zusehen, dass ich mein festes<br />

Geld irgendwie rein bekomme und ich hab in der Zeit, in der ich selbstständig war, schon die<br />

Erfahrung gemacht.“ (Transkription 03, Abschnitt 13 und 16)<br />

Die anderen vier InterviewteilnehmerInnen fühlten sich entweder für eine Selbstständigkeit in<br />

ihrem Beruf noch nicht ausreichend gefestigt oder empfinden sie als zu unsicher, was Auftrags-<br />

lage und Einkommen betrifft.<br />

Wenn jetzt dieses Jahr rum ist, kannst du dir auch vorstellen, irgendwann mal selbstständig<br />

zu sein?<br />

„[…] Im Moment noch nicht so gut, weil mir dazu glaub ich noch die Erfahrung fehlt.“ (Transkription<br />

04, Abschnitt 35f)<br />

Die Nachfrage zur Notwendigkeit von <strong>Medienpädagogik</strong> in der heutigen Zeit wurde relativ ein-<br />

heitlich beantwortet. Vor allem hervorgehoben wurde der Aspekt des Lebenslangen Lernens im<br />

Bezug auf alle Zielgruppen – von Kindern bis zu Senioren. Für eine Teilhabe an unserer techni-<br />

sierten, digitalen Gesellschaft sei ein reflektierter Umgang mit Medien unersetzbar. Hierzu gehö-<br />

ren unter anderem Bereiche der Medienkompetenz, wie ein vorausschauendes, differenziertes<br />

Handeln mit Medien und eine Genussfähigkeit während dem Medienkonsum. Die Einschätzung


Ergebnisse 24<br />

des Einflusses von Medien auf die eigene Person und das eigene Wirken auf diese wurde beson-<br />

ders stark gewichtet. Medienkompetenz als Grundvoraussetzung für das Leben in unserer Ge-<br />

sellschaft ist somit und durch die ständige Weiterentwicklung der Medien zu einer lebenslangen<br />

Entwicklungsaufgabe geworden. Um diese zu bewältigen braucht es, neben der Erziehung durch<br />

die Eltern, Institutionen, die Medienkompetenz unterstützen und fördern. Jedoch darf die Me-<br />

dienpädagogik nicht den ursprünglichen Bildungsinhalt einer Institution verdrängen, sondern<br />

soll sich in den Gesamtkontext eingliedern. Die Schulung, Begleitung und Beratung von Erzieh-<br />

erInnen und Lehrenden kann an dieser Stelle durch MedienpädagogInnen erfolgen.<br />

Insgesamt muss die Sensibilität für die Bedeutung von <strong>Medienpädagogik</strong> in der heutigen Zeit in<br />

allen Bildungsbereichen geschärft werden.<br />

4.3 Kompetenzen und Fähigkeiten<br />

Die InterviewteilnehmerInnen wurden nach den Fähigkeiten und Kompetenzen befragt, die sie<br />

für die praktische medienpädagogische Arbeit benötigen. Um die Antworten besser einordnen<br />

zu können, wird an dieser Stelle das Modell nach Thiessen (2005) hinzu gezogen (vgl. Tabelle 2).<br />

Die Begriffe „Kompetenzen“ und „Fähigkeiten“ werden im Folgenden, wie auch von den Teil-<br />

nehmerInnen, synonym verwendet.<br />

4.3.1 Modell der beruflichen Handlungskompetenzen<br />

In ihrer Ausführung zu beruflichen Handlungskompetenzen teilt Barbara Thiessen vier Kompe-<br />

tenzbereiche ein. Die inhaltliche Orientierung geht hierbei auf Erpenbeck/ Heyse (1999) zurück,<br />

welche „an eine Grundlegung des Kompetenzbegriffs bei Roth (1971)“ (Thiessen 2005, S. 256)<br />

anschließt. Die Grenzen zwischen den vier Bereichen sind durchlässig und somit nicht scharf<br />

trennbar. Es liegt keine hierarchische Struktur vor, dennoch wird deutlich, dass die Individual-<br />

kompetenz „den direktesten Bezug zum Individuum hat“ (ebd., S. 257). Das als Vorlage dienende<br />

Schalenmodell wird in folgender Tabelle vereinfacht ohne die Schlüsselqualifikation dargestellt,<br />

welche nach Mertens (1974), die Voraussetzung für die Bildung von Kompetenzen sind. Ein Be-<br />

zug zu Schlüsselqualifikationen war nicht in der Fragestellung enthalten.


Sach-/ Fachkompetenz Methodenkompetenz<br />

Allgemeinwissen<br />

Betriebswirtschaftliche Kenntnisse<br />

EDV-Wissen<br />

Fachwissen<br />

Sprachkenntnisse<br />

Analytisches Denken<br />

Fachbezogene Methodenkenntnisse<br />

Konzeptionelle Fähigkeiten<br />

Lernkompetenz<br />

Medienkompetenz<br />

Planungsfähigkeit<br />

Strukturierendes Denken<br />

Sozialkompetenz Selbst-/ Individualkompetenz<br />

Einführungsvermögen<br />

Kommunikationsfähigkeit<br />

Konfliktlösungsbereitschaft<br />

Konsensfähigkeit<br />

Kooperationsbereitschaft<br />

Teamfähigkeit<br />

Belastbarkeit<br />

Bereitschaft zur Selbstentwicklung<br />

Flexibilität<br />

Konzentrationsfähigkeit<br />

Reflexionsfähigkeit<br />

Verantwortlichkeit<br />

Tabelle 2: Vereinfachte Darstellung nach dem Schalenmodell von Thiessen (2005)<br />

4.3.2 Kompetenzbereiche im medienpädagogischen Arbeitsfeld<br />

Ergebnisse 25<br />

Bei der Sammlung der genannten Kompetenzen und Fähigkeiten in Bezug zum ausgeübten Beruf<br />

fällt auf, dass Inhalte aus allen Hauptbereichen genannt wurden.<br />

Sach-/ Fachkompetenz 9 Methodenkompetenz 16<br />

EDV-Kenntnisse<br />

3 Organisation/ Planung/<br />

6<br />

Hintergrundwissen<br />

3 Zeiteinteilung<br />

Didaktik/ Seminare halten<br />

1 Aktive fachliche Weiterbildung 3<br />

Professionalität<br />

1 Didaktik, Umsetzung<br />

3<br />

Spezialisierung<br />

1 Medienkompetenz<br />

3<br />

Entwicklung eigener Ideen<br />

1<br />

Sozialkompetenz 11 Selbst-/ Individualkompetenz 18<br />

Teamfähigkeit<br />

5 Interesse/ Motivation/ Spaß<br />

7<br />

Außenwirkung<br />

2 Selbstlernkompetenz<br />

4<br />

Begeisterungsfähigkeit<br />

2 Flexibilität<br />

2<br />

Softskills<br />

2 Hohe Frustrationsgrenze/ Geduld 2<br />

Offenheit/ Ehrlichkeit<br />

2<br />

Selbstständigkeit/ Verantwortung 1<br />

Tabelle 3: Benennung und Häufigkeit der Kompetenzen und Fähigkeiten<br />

Am häufigsten wurden Elemente aus den Individualkompetenzen erwähnt, wobei ein eigenes<br />

Interesse insgesamt an erster Stelle steht. Der Bereich Methodenkompetenzen folgt in der Nen-<br />

nung, mit einem deutlichen Schwerpunkt auf Organisation und Planung. Interessant erscheint<br />

hier auch die Betonung von Medienkompetenz, didaktischem Können und aktiver, fachlicher<br />

Weiterbildung, die mit der Selbstlernkompetenz aus dem individuellen Bereich übereinstimmt.<br />

Die Fähigkeiten, welche die Sozialkompetenzen umfassen, sind begrifflich sehr allgemein gehal-<br />

ten. So steht Teamfähigkeit an höchster Stelle und im Weiteren folgen allgemeine Umschreibun-<br />

gen, wie Softskills und Außenwirkung. Die geringsten Nennungen waren im Bereich Fachkompe-<br />

tenzen festzustellen. Hier stehen fachliches Hintergrundwissen und gute EDV-Kenntnisse im<br />

Vordergrund.


Ergebnisse 26<br />

In der Befragung wird deutlich, dass studienbezogene Kompetenzen für die spätere Berufstätig-<br />

keit bedeutsam sind, so scheinen auch durch die reine Struktur des Studierens selbst Fähigkei-<br />

ten für das spätere Berufsleben erlernt zu werden.<br />

„Aber jetzt so für den Alltag würde ich eher (betont) sagen das Lernen fürs (betont) Studium<br />

hat mehr gebracht als das Studium selbst, ja? Also die Selbstorganisation, Zeitmanagement,<br />

wie strukturiere ich mich, was für Lerntechnik habe ich. Das ist eigentlich das was hier jetzt<br />

im Arbeitsplatz mehr bringt.“ (Transskript 02, Abschnitt 36)<br />

4.4 Verbindung von Theorie und Praxis<br />

Im letzten Kernbereich der Auswertung steht die Verbindung von der Theorie des Studiums und<br />

der Praxis des Berufs im Mittelpunkt. Die InterviewteilnehmerInnen sollten zunächst auf ihre<br />

Studienzeit und deren Inhalte zurückblicken. Welche positiven und negativen Aspekte waren für<br />

sie vorhanden und wo könnte die Universität Veränderungen vornehmen? Auch die direkte Ver-<br />

knüpfung von Studieninhalten und Berufsanforderungen war hier von Bedeutung. Wie relevant<br />

sind beispielsweise die Nebenfächer und was macht die Gestaltung der Studienseminare aus?<br />

4.4.1 Studieninhalte<br />

Von den vermittelten Studieninhalten wurden im Allgemeinen vor allem das Erlernen von wis-<br />

senschaftlichem Arbeiten geschätzt sowie die vielfältigen Themen, die Einblicke in viele ver-<br />

schiedene Zielgruppen, Felder und Medien ermöglichten. Insgesamt fehlten der praktische Be-<br />

zug und Informationen zum Themenfeld Handlungskompetenzen mit Inhalten wie Beratung,<br />

technische Kenntnisse und Empowerment. Positiv wurden konkrete Seminarthemen, wie Kom-<br />

munikationsmodelle, Lernprozesse und der Einsatz von <strong>Medienpädagogik</strong> als didaktisches Mit-<br />

tel hervor gehoben. Einige wenige Seminarinhalte wurden hingegen als nicht notwendig einge-<br />

stuft.<br />

In der Gesamtbetrachtung der Studieninhalte lässt sich die Divergenz von einerseits sehr spezi-<br />

ellen Seminarthemen, wie beispielsweise dem Fernsehverhalten von Kindern, und andererseits<br />

sehr oberflächlichen Inhalten erkennen, die keine Vertiefung ermöglichen (vgl. hierzu Abschnitt<br />

4.4.3 Gestaltung des Studiums).<br />

4.4.2 Nebenfächer<br />

Der Diplomstudiengang Pädagogik an der Universität Mainz war verbunden mit den beiden Ne-<br />

benfächern Psychologie und Soziologie. Fünf Befragte hatten diesen Studiengang gewählt. Bei<br />

der Nachfrage nach der Relevanz der beiden Nebenfächer für den Beruf wurde vor allem Psy-<br />

chologie positiv hervorgehoben. Soziologie wurde entweder nicht erwähnt oder als Basiswissen<br />

beziehungsweise negativ gewertet, wie folgendes Zitat verdeutlicht:


Ergebnisse 27<br />

„Also ich würd sagen Soziologie - gut, ich bin auch nicht so der Soziologie-Typ - das ist so ein;<br />

das ist relativ verschwunden, hab ich das Gefühl, für meinen Beruf. Aber Psychologie ist schon<br />

wichtig. Also grade was - klar, wir hatten ja Psychologie für Pädagogen - das kann man eigentlich<br />

alles gebrauchen.“ (Transkription 04, Abschnitt 98)<br />

Auch der Wunsch nach anderen Nebenfächern wurde geäußert. Für andere Studiengänge wurde<br />

vor allem die freie Wahl von zusätzlichen Studienbereichen positiv bekräftigt.<br />

4.4.3 Gestaltung des Studiums<br />

In diesem Auswertungsbereich liegt der Fokus auf der Einschätzung des Aufbaus von Seminaren<br />

und Vorlesungen bzw. des Studienganges insgesamt. Allgemein wurde der gute Kontakt von<br />

DozentInnen und Studierenden durch kleine Kurse sowie die flexible Zeiteinteilung und ausrei-<br />

chende Wahlmöglichkeiten in den Diplom- und Magister-Studiengängen hervorgehoben. Diese<br />

Wahlmöglichkeit sei allerdings sehr unübersichtlich und zu wenig begleitet. Eine Beratung in<br />

der Studienplanung fehle völlig. Hierzu wurde der Vorschlag für ein Tutoren- und Feedbackmo-<br />

dell gemacht. Insgesamt wurden auch für die Schwerpunkte im Bachelor eine bessere Vertiefung<br />

und die Möglichkeit, einen eigenen Fokus zu setzen, gewünscht.<br />

Bei der Gestaltung der Seminare wurde bemängelt, dass die Inhalte sehr einseitig aufbereitet<br />

werden. Statt Theorien über Referate zu vermitteln, wurden mehr Diskussionen und Exkurse in<br />

die Praxis gewünscht. Auch Team- und Projektarbeit könnten als Gestaltungsmittel häufiger<br />

verwendet werden.<br />

Der Bereich „Praktikum“ wurde positiv hervorgehoben. Vor allem das eigenständige Arbeiten<br />

und die Lerneffekte standen hier im Vordergrund. Die Begleitung des Praktikums, und die damit<br />

verbundene Thematisierung des Theorie-Praxis-Bezuges, wurden unterschiedlich beurteilt. So<br />

wurde mehr Unterstützung bei der Übertragung von theoretischem Wissen auf praktisches Ar-<br />

beiten gewünscht. Der Kontakt zu den Lehrenden während der Praxiszeit wurde als intensiv<br />

bezeichnet. Insgesamt wurde häufig der Wunsch nach einem größeren Praxisanteil in der uni-<br />

versitären Lehre geäußert.<br />

Die genannten Aspekte und Vorschläge werden teilweise in Abschnitt 4.4.5 Empfehlungen für<br />

Studiengang und Studierende nochmals differenzierter betrachtet.<br />

4.4.4 Studium und Beruf<br />

Im Folgenden wurden die nachträglich erhobenen, schriftlichen Antworten der Teilnehmenden<br />

aus der Online-Erhebung mit einbezogen.<br />

Bei der Auswertung der Verbindung von theoretischen Inhalten aus dem Studium und prakti-<br />

scher Umsetzung im Berufsalltag wird deutlich, dass das Studienwissen vor allem als Hinter-<br />

grundwissen genutzt wird.


Ergebnisse 28<br />

„Durch die gute theoretische Fundierung fällt es leichter, sich in neue Themen einzuarbeiten.<br />

Man kann auf schon Vorhandenes aufbauen und sich so weiter in ein Themengebiet einarbeiten.“<br />

(Transkription 08, Abschnitt 4)<br />

Es erfolgt zwar keine direkte Umsetzung von Theorien, sie werden jedoch in Konzeption und<br />

Reflexion mit der Praxis verbunden. Das Wissen um den Einsatz von <strong>Medienpädagogik</strong> als didak-<br />

tisches Mittel wird beispielsweise im Aufbau von Projekten und Lerneinheiten eingesetzt. Posi-<br />

tiv wurde hier vor allem das Erlernen von Methodenkompetenzen hervorgehoben. Eine direkte<br />

Nutzung von Theoriewissen besteht nur im Bereich der Forschung. Selten sprachen die Teil-<br />

nehmerInnen davon, nichts aus dem Studium mitgenommen zu haben.<br />

Insgesamt fällt auf, dass die Befragten häufiger erwähnten, dass ihnen fachlicher Inhalt zu ihrem<br />

jeweiligen Themengebiet fehle. Zwar können sie ihr pädagogisches Wissen nutzen, jedoch wäre<br />

eine frühere Orientierung und Vertiefung in ein pädagogikfremdes Fachgebiet sinnvoll gewesen.<br />

„Also ich glaub, ich würd eher in die konzeptionelle Ecke gehen, mittlerweile, weil ich eben als<br />

Dozent müsst ich mir noch irgendwie was anderes drauf schaufeln, noch irgendwas Fachliches.<br />

Und ich glaub, da bräucht ich noch ein bisschen Vorlauf.“ (Transkription 04, Abschnitt<br />

76)<br />

Dieses Problem taucht nicht nur in der Erwachsenen- und Weiterbildung auf, sondern ist auch in<br />

rein medienpädagogischen Berufen sichtbar. So scheint hier ein gewisses technisches Wissen<br />

bzw. Hintergrundwissen in Bereichen wie „Film“ und „Computer“ von Vorteil zu sein. Als Lösung<br />

dieses Problems werden unter anderem eine Ausweitung der Praktika (vgl. Abschnitte 4.4.3<br />

oder 4.4.5) bzw. eine Verbindung der universitären Lehre mit Unternehmen vorgeschlagen.<br />

Im Bezug auf die Relevanz des Studiums für den ergriffenen Beruf wurde häufig von einer päda-<br />

gogischen Haltung gesprochen, die durch das Studium vermittelt wurde und für die Arbeit sehr<br />

wichtig ist.<br />

„Und das ist, glaube ich, eher die Mischung mit der sozialen Arbeit und Pädagogik, und wie<br />

ich mit Menschen umgehe oder was meine pädagogische Haltung zu bestimmten Dingen ist.<br />

Das hat‘s eher gebracht, also nicht reines Fachwissen oder reine Analyse von Medien.“<br />

(Transkription 03, Abschnitt 58)<br />

4.4.5 Empfehlungen für Studiengang und Studierende<br />

Einige Empfehlungen sind bereits in vorangehenden Abschnitten näher erläutert worden und<br />

werden hier nicht erneut aufgeführt (vgl. Abschnitt 4.3.2). Hierbei wurde besonders die Integra-<br />

tion der studienbezogenen und berufsbezogenen Kompetenzen in den Studiengängen betont.<br />

Ein wichtiger Kritikpunkt im Bezug auf den Bachelorstudiengang war die Vertiefung in den<br />

Schwerpunkten. Es scheint wenige Möglichkeiten zu geben, einen eigenen Fokus zu setzen.<br />

„Also ich kenn mich im Bachelor natürlich nicht so gut aus. Was ich wahrnehme bei den Studierenden,<br />

mit denen ich Kontakt habe, […] dass diese Bausteine oder Module gar nicht immer<br />

so gut zueinander passen und dass Themen schwer vertieft werden können. […] Und das<br />

würd ich mir schon wünschen, dass man sich ein Spezialgebiet raussuchen kann. Sagen kann:


Das vertief ich. Und ich hab das Gefühl, dass im Bachelorstudiengang diese Vertiefungen<br />

nicht stattfinden“. (Transkription 03, Abschnitt 88f)<br />

Ergebnisse 29<br />

Eine Empfehlung der Befragten lautete, eine breitere Auswahl an Wahlmöglichkeiten innerhalb<br />

von Seminarthemen zu bieten. An dieser Stelle wurde auch die Anregung gegeben, mehr Kurse<br />

zu belegen, als vorgegeben sind.<br />

Für die Umgestaltung des didaktischen Konzepts der Lehre an der Universität wurde vor allem<br />

mehr Team- und Projektarbeit empfohlen. Für die Begleitung des Studienverlaufs, welche sehr<br />

bemängelt wurde (vgl. Abschnitt 4.4.3 Gestaltung des Studiums) wurde ein Mentoren- bzw. Feed-<br />

backmodell vorgeschlagen. Die Studierenden könnten zu Beginn des Studiums eine Mentorin<br />

bzw. einen Mentor zugewiesen bekommen, die bzw. der sie über die gesamte Studienzeit hinweg<br />

begleitet und ihnen Rückmeldung über mögliche Weiterführungen des Studiums gibt.<br />

Wie bereits im Abschnitt 4.4.3 Gestaltung des Studiums aufgezeigt, wurde mehr Praxisbezug im<br />

Studium gewünscht. Als Anregungen wurden häufig ein längeres Pflichtpraktikum bzw. ein be-<br />

gleitetes Praxissemester vorgeschlagen. Ebenfalls möglich wäre ein Austausch mit Berufsanfän-<br />

gerInnen oder ehemaligen Studierenden in einem Seminar oder durch Berufsfelderkundungen.<br />

Insgesamt könnte eine stärkere Verbindung zu Unternehmen und Einrichtungen geknüpft wer-<br />

den, z.B. durch Praxis-Einheiten, Exkursionen und Einladungen von Gastreferenten in Semina-<br />

ren.<br />

Die Empfehlung für Studierende beinhaltet zunächst die generelle Anregung, sich über die eige-<br />

ne Fachgrenze hinaus Wissen anzueignen. Auch im eigenen Arbeitsbereich können so festgefah-<br />

rene Strukturen durch neue, eigene Ideen gelöst werden. Wie bereits in Abschnitt 4.4.4 Studium<br />

und Beruf beschrieben, ist eine fachferne Weiterbildung neben dem Studium sinnvoll. Auch die<br />

Kombination von <strong>Medienpädagogik</strong> mit einem Bereich, in dem zuvor gearbeitet wurde oder der<br />

im persönlichen Interessensfeld liegt, ist ein möglicher Vorteil für den späteren Berufseinstieg.<br />

„Naja, was ich generell raten kann, wenn jemand irgendwas hat, was er vorher schon gemacht<br />

hat, zu schauen, dass man es kombinieren kann, weil nur Medienpädagoge, dafür ist<br />

das Feld so breit gestreut, da muss man viel mehr vorweisen können, als einfach nur ‘n Diplom<br />

in <strong>Medienpädagogik</strong>.“ (Transkription 02, Abschnitt 67)<br />

Wird nach dem Abschluss ein Arbeitsplatz an der Universität angestrebt, so sollte das frühzeitig<br />

kommuniziert werden:<br />

„Und, hm, ansonsten hat‘s nicht unbedingt geschadet auch zu kommunizieren, dass man gern<br />

da bleiben will. […] und ich denk, wenn das früh genug, wenn man das irgendwie im anfangs<br />

Hauptstudiums merkt, dass man Interesse hat, dann sollte man […], das mal vielleicht schon<br />

zur Seminarleitung […] kommunizieren und einfach Kontakt herstellen. Ich glaub, das ist<br />

wichtig, weil […] das steht dir ja nicht auf der Stirn geschrieben, das […] denk ich muss man<br />

einfach sagen.“ (Transkription 01, Abschnitt 77)


Ergebnisse 30<br />

Bei der Einstufung der Studienabschlüsse im Bachelor-Master-System, waren die Befragten un-<br />

sicher, ob ein Master für die berufliche Befähigung unbedingt notwendig ist. Für den derzeitigen<br />

Arbeitsmarkt erscheint den TeilnehmerInnen ein höherer Abschluss jedoch anerkannter.<br />

Als zentraler Punkt der Empfehlungen wurde Praxiserfahrung während der Studienzeit stark<br />

betont. Alle Befragten gaben Beispiele für praktisches Arbeiten. So wäre die Umsetzung von the-<br />

oretischem Wissen beispielsweise durch das Anbieten von Kursen und Projekten möglich.<br />

„Schon studienbegleitend, wenn es möglich ist, arbeiten an Volkshochschulen. Es gibt überall<br />

in der Nähe von den Ländern Medienzentralen, wo man auf Honorarbasis arbeiten kann. Auf<br />

jeden Fall nebenbei Praxiserfahrung sammeln, um gleichzeitig aber so den Lebenslauf ‘n<br />

bisschen füllen zu können, dass man schon was vorweisen kann. Also das ist sehr wichtig, einfach<br />

nur dieses Examen, eh das Diplom, das reißt‘s nicht raus.“ (Transkription 02, Abschnitt<br />

67)<br />

Dabei müssen diese Praxisideen nicht zwangsläufig in einer Institution umgesetzt werden, son-<br />

dern können auch durch eigene Organisation getestet werden. Wichtig ist es, die eigenen Inter-<br />

essensfelder zu erkunden und sich selbst auszuprobieren.<br />

„Und sich zu überlegen, also man kann dann ja sich auch in anderen Gruppen organisieren.<br />

[…] Also wo man schon medienbezogen Projekte machen kann. Also sich einfach was vorzunehmen<br />

und das wirklich anzugehen. […] Also sich wirklich mal was zu überlegen, das in die<br />

Hand zu nehmen und auch abzuschließen. Weil vielen medienpädagogischen Projekten fehlt<br />

der Abschluss. […] – also das glaub ich ist ne gute Übung und zu überlegen, ob man Lust hat<br />

auf so Produktion auch. Und das selber machen will.“ (Transkription 03, Abschnitt 111)<br />

4.5 Diskussion der Ergebnisse<br />

Die vorliegende Studie hatte zum Ziel, das Berufsfeld <strong>Medienpädagogik</strong> zu untersuchen und zu<br />

ermitteln, ob die im Studium vermittelten Inhalte adäquat auf die spätere Berufstätigkeit von<br />

MedienpädagogInnen vorbereiten. Zu diesem Zweck wurde eine quantitative Online-Befragung<br />

mit leitfadengestützten Interviews kombiniert. Die Durchführung war nicht frei von Problemen<br />

und methodischen Mängeln. Diese sollen im Folgenden diskutiert werden.<br />

Die Studie wurde im Rahmen eines Seminars mit Hilfe einer Bachelor-Gruppe konzipiert. Inner-<br />

halb dieses Seminars nahm sie vergleichsweise wenig Raum ein, wodurch insbesondere bei der<br />

Online-Befragung einige Schwächen entstanden, die aber erst im Verlauf der Erhebung auffielen.<br />

Der Fragebogen sah zu viele offene Fragen vor, die in der Auswertung unter Verlust der Präzisi-<br />

on standardisiert werden mussten. Diese nachträgliche Kategorisierung ist nicht immer völlig<br />

trennscharf. Auch waren die vorgegebenen Antworten der geschlossenen Fragen oft uneinheit-<br />

lich konzipiert und daher schwer vergleichbar. Es fehlten einige Fragen nach bestimmten Inhal-<br />

ten, weshalb unter anderem der Fragebogen nach vier Wochen geändert werden musste und die<br />

Befragten noch einmal nachträglich per Email angeschrieben wurden. Insgesamt war der Rück-<br />

lauf der TeilnehmerInnen zu gering, um verwertbare statistische Daten zu liefern. Zudem ist die<br />

Stichprobe nicht repräsentativ. Die hier dargestellten Tendenzen sind also nicht ohne Weiteres


Ergebnisse 31<br />

generalisierbar, können aber dennoch einen Einblick ermöglichen und grobe Vorstellungen<br />

vermitteln.<br />

Sowohl für die quantitative, als auch für die qualitative Erhebung ergibt sich das Problem, dass<br />

größtenteils AbsolventInnen des Diplom- oder Magister-Studiengangs befragt wurden. Es be-<br />

steht also die Möglichkeit, dass hier kritisierte oder positiv hervorgehobene Aspekte des Studi-<br />

ums in dem neuen Bachelor-Studiengang bereits umgesetzt oder nicht mehr gewährleistet sind.<br />

Eine Wiederholung der Befragung mit den ersten AbsolventInnen des Bachelor-Studiengangs<br />

könnte daher aktuellere und gewinnbringendere Ergebnisse erzielen. Doch auch hier ist zu be-<br />

achten, dass die Studienordnung noch im Wandel ist und neuere Jahrgänge wieder andere Vo-<br />

raussetzungen haben.<br />

Die Verknüpfung von qualitativer und quantitativer Erhebungsmethoden wurde gewählt, um<br />

Erkenntnisse aus unterschiedlichen Ebenen zu erhalten. Damit konnten z.B. Aussagen der quan-<br />

titativen Fragebogenerhebung durch die Interviews vertieft und erweitert werden. Im Sinne der<br />

Triangulation wurden in der vorliegenden Studie komplementäre Ergebnisse zusammengetra-<br />

gen (vgl. Flick 2009, S. 227). Den Studierenden wurde durch den Methodenmix ermöglicht, sich<br />

mit unterschiedlichen Methoden der Sozialforschung zu beschäftigen. Dies war hinsichtlich der<br />

Erstellung der eigenen Abschlussarbeit im nachfolgenden Semester hilfreich.<br />

Organisatorisch erwies sich die Weiterführung der Untersuchung mit der Seminargruppe nach<br />

Ende der Vorlesungszeit als schwierig. Die Studierenden waren mit ihren Abschlussarbeiten<br />

beschäftigt, sodass die Auswertung mit einer kleineren Gruppe, größtenteils durch wissenschaft-<br />

liche Hilfskräfte, die zum Teil aus der Seminargruppe kamen, erfolgte.<br />

Hinsichtlich der Ergebnisse der Studie werden folgende Aspekte ergänzt und kommentiert.<br />

Die Weiterbildungsbereiche, die von den Befragten angegeben werden, können Anregungen für<br />

zusätzliche Studieninhalte geben oder Ideen für Vertiefungsseminare liefern. Zusätzlich können<br />

Kooperationen mit Weiterbildungsanbietern geschlossen und die Studierenden über deren An-<br />

gebot informiert werden.<br />

Hinsichtlich der Berufsbiografien ist interessant, dass die flexible Biografie nur in der Langzeit-<br />

betrachtung erkennbar ist. So ist zu bedenken, dass über einen längeren Zeitraum betrachtet<br />

eventuell viele Berufsbiografien diesen flexiblen Verlauf annehmen werden. Dies ist ein Phäno-<br />

men, das in vielen Arbeitsbereichen beobachtbar ist und nicht speziell für den medienpädagogi-<br />

schen Arbeitsbereich zutrifft. Hinsichtlich der Gestaltung von Studieninhalten ist zu überdenken,<br />

ob und wie Studierende auf diese Gegebenheit am Arbeitsmarkt vorbereitet werden können. In<br />

diesen Themenbereich fällt auch der Aspekt der selbstständigen Tätigkeit, der von den Befrag-<br />

ten erwähnt wurde. Zum Teil wird die Selbständigkeit zur Überbrückung von Zeiten, in denen


Ergebnisse 32<br />

kein Angestelltenverhältnis möglich ist, gewählt, zum Teil auch als Ergänzung zur Teilzeittätig-<br />

keit. Eine gesellschaftliche Leistungserwartung an Hochschulen ist die Entwicklung der Beschäf-<br />

tigungsfähigkeit (Employability) von Absolventen (vgl. Paetz 2011, S. 111). Die obengenannten<br />

Themenbereiche betreffen die Vorbereitung der Studierenden auf die Anforderungen des Ar-<br />

beitsmarktes.<br />

Zusätzlich könnten die Arbeitsmarktchancen der Studierenden durch einen höheren Theorie-<br />

Praxis-Bezug im Studium, z.B. durch die Ausweitung der Praktika, verbessert werden. Fast alle<br />

Befragten haben einen Berufseinstieg in einem Tätigkeitsbereich gewählt, der mit einer Tätig-<br />

keit während des Studiums zusammenhing. So wurde zum Beispiel aus einem Praktikum eine<br />

Honorartätigkeit und später eine Festanstellung.<br />

Die Anregungen der Befragten hinsichtlich der universitären Lehre sind, dass ein größerer The-<br />

orie-Praxis-Bezug hergestellt werden und die Vermittlung von Theorie durch Referate einge-<br />

schränkt werden sollte. Zusätzlich wird hinsichtlich der benötigten Kompetenzen im Beruf die<br />

hohe Bedeutung von Selbst- und Individualkompetenz sowie der Methodenkompetenz sichtbar.<br />

Auch im Bologna-Prozess vollzieht sich ein Sichtwechsel auf die Lehre, in dem nicht mehr die<br />

Lehrinhalte (Input) sondern die Studierenden und ihre Kompetenzentwicklung (Outcome) im<br />

Mittelpunkt stehen (vgl. Paetz 2011, S. 109). Es geht im Sinne von kompetenzorientierter Lehre<br />

darum, Schlüsselqualifikationen zu vermitteln, welche die Fähigkeit zum selbstgesteuerten Ler-<br />

nen unterstützen und die Eigenverantwortlichkeit der Studierenden fördern. Ausschließlich<br />

dozentenorientierte, rein auf Wissensvermittlung fokussierte Lehrveranstaltungen sind nicht<br />

hinreichend, um die im Berufsfeld abverlangten Handlungskompetenzen zu entwickeln. Es be-<br />

darf der Ergänzung der traditionellen Lehrveranstaltungen um situierte Lehr-und Lernformen.<br />

Dies meint im Sinne des „Shift from Teaching to Learning“ auch die Abkehr vom traditionellen<br />

Rollenverständnis zwischen Lehrenden und Studierenden (vgl. Paetz 2011, S. 110). Umgesetzt<br />

werden kann eine solche kompetenzorientierte Lehre durch den Einsatz von Projektarbeit und<br />

Gruppenarbeit bei Forschungs- und Praxisprojekten. Dabei können neben Fachkompetenzen<br />

auch Methoden-, Sozial- und individuelle Kompetenzen erworben werden, indem z.B. gemein-<br />

sam mit Studierenden Tagungen und Veranstaltungen organisiert und Praxisprojekte zusammen<br />

mit Bildungsträgern und Schulen angeboten werden. Wichtig dabei ist, dass neben dem Training<br />

durch entsprechende Seminarmethoden mit den Studierenden über den Kompetenzerwerb re-<br />

flektiert wird. Themen wie Selbstorganisation, Zeitmanagement, Lerntechniken und wissen-<br />

schaftliches Arbeiten sind im Sinne des Lebenslangen Lernens wichtige Schlüsselqualifikationen<br />

und für die spätere Berufstätigkeit relevant. An der Universität Mainz wird im Bachelor-<br />

Studiengang zu Beginn des Studiums eine Veranstaltung zu allgemeinen Schlüsselkompetenzen<br />

im Studium und zum Ende des Studiums eine Veranstaltung zu berufsbezogenen Kompetenzen<br />

angeboten. Die Themen dieser Veranstaltungen haben nach Aussagen der Befragten eine Bedeu-


tung für die spätere Berufstätigkeit. Den Studierenden sollten Möglichkeiten des Transfers in<br />

den Arbeitsalltag aufgezeigt werden.<br />

Fazit 33<br />

Aus der Analyse der Tätigkeitsfelder der Befragten ist zu entnehmen, dass neben dem außer-<br />

schulischen Bildungsbereich die Erwachsenenbildung einen großen Anteil einnimmt. Hieraus<br />

können inhaltliche Aspekte für die Hochschulausbildung abgeleitet werden. So könnten z.B.<br />

Themenbereiche des E-Learnings, der Gestaltung von Lernumgebungen für die Erwachsenenbil-<br />

dung sowie Tätigkeiten von Teletutoren aufgegriffen werden. Zusätzlich erscheint es sinnvoll,<br />

gemeinsame Studiengänge für Erwachsenenbildung und Medienbildung anzubieten.<br />

5 Fazit<br />

Die TeilnehmerInnen äußerten immer wieder die Bedeutung von Praxiserfahrungen. Wie be-<br />

reits Schorb und Kakar (2003) in ihrer Studie festgestellt haben, haben die schon während des<br />

Studiums erworbenen praktischen Fertigkeiten eine hohe Relevanz für die spätere Berufstätig-<br />

keit. Ebenso wie bei der damaligen Erhebung äußerten auch hier die Befragten den Wunsch<br />

nach mehr Praxiseinbindung ins Studium. Zusätzlich wurde erwähnt, dass eine Berufstätigkeit<br />

neben dem Studium den Berufseinstieg nach dem Studienabschluss erleichtert. Dies ist jedoch<br />

nicht immer leicht zu vereinbaren. Gerade der eher stramme Lehrplan der neuen Bachelor-<br />

Studiengänge erschwert die Berufstätigkeit neben dem Studium.<br />

Des Weiteren könnten berufsbezogene Erfahrungen durch Exkursionen und Praxisprojekte er-<br />

worben werden. Eine enge Verbindung zwischen Theorie und Praxis im Studium erfordert fä-<br />

cherübergreifende Seminarinhalte, praxisorientierte Seminare und Gespräche mit Berufsvertre-<br />

terInnen. Letzteres lässt sich zum Beispiel die Organisation und den Besuch von Berufsmessen<br />

und die Einbindung von Gastdozenten bzw. Kooperationen mit Betrieben und die Integration<br />

von Praxisprojekten in das Studium ermöglichen.<br />

Die vorliegende Studie gibt erste Hinweise auf Aspekte der Lehre, die im Hinblick auf den späte-<br />

ren Nutzen in der Praxis verbesserungswürdig sind. In dieser Hinsicht eröffnen sich noch weite-<br />

re Forschungsperspektiven. Wie bereits erwähnt, wäre eine Wiederholung der Erhebungen un-<br />

ter Korrektur der methodischen Mängel lohnenswert, um gültige Aussagen über das Studium<br />

und den Verbleib der AbsolventInnen der neuen Bachelor-Studiengänge treffen zu können. Im<br />

Rahmen dessen könnte ein Vergleich mit dem medienpädagogischen Studienangebot anderer<br />

Hochschulen eine Einordnung und Beurteilung der eigenen Angebote ermöglichen. Infolgedes-<br />

sen wäre die Anpassung des eigenen Studienangebots möglich. Ein Vergleich zwischen Universi-<br />

täten und Fachhochschulen, die traditionell praxisorientierter sind und diese Ausrichtung trotz<br />

der durch den Bologna-Prozess angestrebten Angleichung oft beibehalten haben, könnte zudem<br />

Hinweise liefern, wie sich der Bezug zwischen Theorie und Praxis verbessern lässt. Ziel dieser


Forschung könnte es sein, eine Plattform zu entwickeln, in der Angebote diskutiert, ausgetauscht<br />

und kollektiv entwickelt werden können. Kooperationen zwischen Hochschulen erlauben die<br />

Fazit 34<br />

Optimierung der Angebote durch Best Practice und vor allem einen „Blick über den eigenen Tel-<br />

lerrand“. Lehrangebote müssen Studierende angemessen auf ihre spätere Berufstätigkeit vorbe-<br />

reiten und sollten deshalb aktuell und flexibel sein.


6 Literaturverzeichnis<br />

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