DAS ZOAR-
MAGAZIN
Ausgabe 4 | 2016
2. Zoar-Symposium:
2030: Wohnen – Leben – Pflegen
Jubiläen in den Wohnanlagen
Alsenz und Winnweiler:
Feiern zum 10-jährigen Bestehen
Basis-Pass Pferdekunde:
Alles Wissen rund ums Pferd
Inhalt
Mitarbeiterjubiläen und -verabschiedungen
Kronenkreuze, Urkunden
und Geschenke für Mitarbeiter 38
Michael Zimmermann: ein Hobby-Poet
Gedichte zur Weihnachtszeit 44
Grußwort 3
Neujahrswünsche
Termine der Neujahrsempfänge 2017 7
Basis-Pass Pferdekunde
Pferdekunde-Abzeichen für einen erfolgreichen
Prüfungsabschluss 8
Ausbildung im Evangelischen Diakoniewerk Zoar
Alina Armbrust und Anatoli Peplauf:
Berichte aus der Praxis 13
5. Zoar-Ehrenamtstag
Kommunikation – mit allen Sinnen erleben 16
2. Zoar-Symposium in der Stadthalle
Kirchheimbolanden
2030: Wohnen – Leben – Pflegen.
Den Weg ins Alter bewusst gestalten 19
Neue Räume in der Bezirksamtsstraße 10,
Rockenhausen
Zoar-Malkurs zieht um 26
Zoar Mitarbeiter Ralf Feldle
Seine Entwicklung ist ein positives Beispiel
für gelungene Inklusion 30
Ankündigung
50 Jahre Zoar-Werkstätten Rockenhausen
Es wird drei Tage gefeiert! 33
Rheinhessisches Diakonie-Zentrum Heidesheim
St. Martinsumzug
Ein Fest verbindet: Laternen, Lagerfeuer
und Weckmännchen 34
Zoar-Schwimmfest im Kibo-Bad
Wassersport sorgt für Bewegung 36
Neues Wohnhaus in der Frankestraße in Alzey
Inklusives Wohnen in Wohngemeinschaften 46
Jubiläumsfeier in den Zoar-Werkstätten Rockenhausen
668 Jahre Verbundenheit zum Diakoniewerk 48
Jubiläen: 10 Jahre Zoar-Wohnanlagen
in Alsenz und Winnweiler
Jubiläumsfeiern mit Ehrengästen 52
Politiker-Besuch anlässlich der
Informationsreihe „Integrationsunternehmen“
Heiko Sippel und Jaqueline Rauschkolb zu Besuch
in den Zoar-Werkstätten Rockenhausen 56
Kindheitserinnerungen: Martina Degen und Erich Rose
Damals: natürliches Miteinander
Heute: Inklusion 60
Ankündigung
2. Zoar-Radtour
Start in Kusel – Ziel in Heidesheim 65
Klaviermusik in der Seniorenresidenz
Kirchheimbolanden
Einbeziehung der Bewohner in die Aktionen
rund um den Wiederaufbau des barocken
Terrassengartens in Kirchheimbolanden 66
Wanderfreizeit in Fischen im Allgäu
Ein Erlebnisbericht von Jürgen Mahler 68
Benefizkonzert „Mainzer Hofsänger“ zugunsten des
Zoar-Fördervereins „Ziemlich beste Kollegen“, Alzey
Beschwingte Melodien für einen guten Zweck 70
Benefizkonzert von „Foreign Feathers“
zugunsten des Fördervereins Zoar
Stimmungsvolle Klänge begeistern die Zuhörer
in der Protestantischen Kirche Winnweiler 73
Impressum 75
2 Zoar-Magazin 4 | 2016
Grußwort
Liebe Leserinnen,
liebe Leser!
Wieder ist ein Jahr zu
Ende, und wir blicken
zurück, aber
vor allem auch voraus. Zahlreiche
große Projekte stehen im kommenden
Jahr auf unserem Plan, zum
Beispiel das zentrale Versorgungszentrum.
Dieses Großprojekt soll
Küche und Bäckerei/Konditorei des
Evangelischen Diakoniewerks Zoar
an einem Standort zusammenfassen.
Die Kapazität soll damit erhöht
werden. Der Spatenstich für den
Neubau, in den bis zu sechs Millionen
Euro investiert werden, ist für
das dritte Quartal 2017 geplant.
Künftig sollen dann auch wieder
Schulen, Kindertagesstätten sowie
andere Firmen und Träger bei Bedarf
mit Speisen versorgt werden. Die
Entfernungen spielen dabei keine
Rolle, denn das Verfahren der Verpflegung
wird umgestellt; von „Cook
and Serve“ (Kochen und Servieren)
auf „Cook and Chill“ (Kochen und
Kühlen). Bei diesem Verfahren kann
auf eine unmittelbare Ausgabe der
Speisen verzichtet werden. Dies wird
durch die sogenannte Schnellkühlung
erreicht. Beim Verfahren des
„Cook and Chill“ werden die warmen
Speisenkomponenten auf herkömmliche
Weise zubereitet und gegart,
dann aber innerhalb von neunzig
Minuten auf eine Temperatur von
drei Grad Celsius gekühlt. Die gekühlten
Speisen können bei ununterbrochener
Kühlkette bis zu vier
Tage ohne Qualitätsverlust gelagert
werden. Erst unmittelbar vor der
Speisenausgabe wird vor Ort auf
Verzehr-Temperatur erwärmt, was
als ein Qualitätskriterium dieses
Verfahrens gilt.
Peter Kaiser
Direktor
Evangelisches Diakoniewerk Zoar
Qualitätsverbesserung und
Schaffung neuer Arbeitsplätze
Der Prozess der Regenerierung ist
nicht nur schonender für die zubereiteten
Speisen, sondern führt auch
dazu, dass nicht mehr sieben Tage
die Woche angeliefert beziehungsweise
tagesaktuell gekocht werden
muss. Die Verbesserung des Kundenservices
(mögliche Versorgung 365
Tage im Jahr) bedeutet daher nicht,
dass zum Beispiel das Küchenpersonal
auch am Wochenende arbeiten
muss. Hinsichtlich der neuen Versorgungsstruktur
wird derzeit unter
Einbeziehung eines Fachberaters
eine Analyse erstellt. Die geplante
Umstellung erfordert auch andere
Ausstattungskomponenten in den
Häusern, in die die Speisen geliefert
werden. Das Verfahren der Regenerierung
macht dies erforderlich. Der
Aufwand für den Austausch der Geräte
in den Häusern (neu sind dann
Dampfgarer/Kombidämpfer) wird
zum Vergleich der modernen Ausstattung
der Zentralküche jedoch
gering sein. Die Planungen bezüglich
des zentralen Versorgungszentrums
beinhalten auch die Schaffung
neuer Arbeitsplätze. Denn wenn statt
1.800 künftig 2.500 Essen täglich
Martina Leib-Herr
Direktorin
Evangelisches Diakoniewerk Zoar
produziert werden, wird auch entsprechend
mehr Personal benötigt.
Weitere Dezentralisierungsmaßnahmen:
Ludwigshafen
Auf dem bereits eingeschlagenen
Weg der Dezentralisierung der großen
Komplexeinrichtung werden wir
zukünftig weiter voranschreiten.
Diese Entwicklung führt uns hin zu
kleinteiligen und gemeindenahen
Angeboten, die wir bedarfsgerecht
und personenbezogen zuschneiden
können. Das Ergebnis wird eine weitere
Ausbreitung unserer Einrichtung
in die Fläche sein. Mit dieser
Ausdifferenzierung der Angebote
bezüglich Wohnen, Arbeiten und
Bildung sollen das Wunsch- und
Wahlrecht der Menschen mit Beeinträchtigung
gestärkt werden. Neue
Standorte werden eruiert, andere
wurden bereits verwirklicht beziehungsweise
stehen kurz vor der Fertigstellung.
Mit der Eröffnung der
Einrichtung „Wohnen am Ebertpark“
in Ludwigshafen (Stadtteil Friesenheim)
ist uns die Dezentralisierung
bereits geglückt. Dort entstand ein
stationäres Wohnangebot für 24
Bewohner mit Beeinträchtigung. 17
im Haus befindliche Appartements
Zoar-Magazin 4 | 2016
3
Grußwort
wurden außerdem auf dem freien
Wohnungsmarkt angeboten und
vermietet. So entstand ein inklusives
Wohnprojekt, das richtungsweisend
für Dezentralisierung und Inklusion
steht, denn inklusives Wohnen heißt
„Wohnen mittendrin“ und nicht abseits
der Gesellschaft. Der Erfolg gibt
uns Recht. Das Haus „Wohnen am
Ebertpark“ ist voll belegt.
Dezentralisierungsorte Alzey,
Oppenheim, Eisenberg und
Kirchheimbolanden
In der Frankenstraße in Alzey steht
unser nächstes Dezentralisierungsprojekt
kurz vor dem Abschluss. Dort
wird am 10. Februar 2017 Einweihung
gefeiert. Der Neubau bietet 16
stationäre Wohneinheiten für Menschen
mit Beeinträchtigung. Gemäß
dem heutigen Standard moderner
Wohnformen werden Einzelappartements,
Gemeinschaftsräume für den
sozialen Austausch sowie ein Außengelände
mit Sitzmöglichkeiten
und Garten in fußläufiger Zentrumsnähe
vorgehalten. Dieses Dezentralisierungsprojekt
wird aufgrund seiner
inklusiven Ausrichtung
unterstützt von der „Aktion
Mensch“. Weitere konkrete Zoar-
Dezentralisierungsstandorte sind
Oppenheim, Eisenberg und Kirchheimbolanden.
In Oppenheim werden
21 zentrumsnahe Wohneinheiten
unter dem Namen „Wohnen auf
der Saar“ für Menschen mit Beeinträchtigung
entstehen, die momentan
noch im Zoar – Rheinhessischen
Diakoniezentrum in Heidesheim
wohnen. Auf diese Weise werden
gleich zwei Großeinrichtungen des
Diakoniewerks Zoar dezentralisiert:
Rockenhausen und Heidesheim. In
beiden Fällen hat dies den positiven
Effekt, dass die Bewohner wieder in
ihre ursprünglichen Heimatgemeinden
umziehen können. In Eisenberg
trägt das dezentrale Wohnprojekt
den Namen „Wohnen in der Würzgasse“.
Durch den Kauf eines Grundstücks,
auf dem ein Neubau geplant
ist, sowie durch den Umbau des
ehemaligen Bürgerhauses wird eine
neue Zoar-Wohneinrichtung für 24
Menschen mit Beeinträchtigung
entstehen. Auch dieses künftige
Wohnangebot wird zentrumsnah
und serviceorientiert sein, so wie es
dem heute favorisierten Quartierswohnen
entspricht. Die Bauprojekte
in Eisenberg und Oppenheim sollen
2018 abgeschlossen sein.
Läuft alles nach Plan, kann es in
Kirchheimbolanden noch schneller
vorangehen. Das Gelände am Bahndamm
(5.800 Quadratmeter) ist
bereits gekauft. Dort soll ein großes
Berufsbildungszentrum entstehen;
außerdem Schulungsräume, die
sowohl intern als auch extern nutzbar
sein sollen, und 42 Werkstatt-
Arbeitsplätze für Menschen mit Beeinträchtigung.
Im geplanten
Gebäudekomplex werden auch zentrumsnahe
Wohneinheiten vorgehalten;
zwanzig stationär und vier
ambulant. Die Raumplanung wird
derzeit erstellt. Danach folgt die
Bauplanung, die im Frühjahr 2017
abgeschlossen sein soll. Einem Spatenstich
in 2017 würde dann nichts
mehr im Wege stehen.
Veränderte Bedingungen erfordern
Anpassung
Viel wurde in den zurückliegenden
Monaten bereits erreicht, weitere
große Aufgaben und Herausforderungen
erwarten uns. Es gilt immer
wieder, sich an neue beziehungsweise
veränderte Bedingungen und
Entwicklungen anzupassen. Ab
1.1.2017 greift zum Beispiel das
Pflegestärkungsgesetz II. In allen
Häusern der Zoar-Altenhilfe haben
entsprechende Informationsveranstaltungen
stattgefunden. Wir haben
uns darauf eingestellt, rechnen
aber erst ab Mitte 2017 mit ersten
konkreten Auswirkungen. Wenn
Politiker aus der Bundes- und Landespolitik
uns in der Einrichtung
besuchen und somit Interesse für
das Diakoniewerk Zoar bekunden,
freuen wir uns, denn es ist auch immer
Gelegenheit, um im Gespräch
auf Sorgen und Nöte im sozialen
Arbeitsalltag aufmerksam zu machen.
Außer dem Pflegestärkungsgesetz
II sind es im Bereich der Eingliederungshilfe
die Pläne bezüglich
Bundesteilhabegesetz und geplanter
Rechtsverordnung (Prüfung Personalbestand
Werkstätten), die uns
bewegen. Umso wichtiger sind Netzwerke
und der regelmäßige Austausch
mit Entscheidern. Am ehesten
können wir vor Ort in unseren
Einrichtungen von den Erfordernissen
und der Bedeutsamkeit sozialer
Arbeit berichten. Daher sind uns
Besuche interessierter Politiker jed-
4 Zoar-Magazin 4 | 2016
Grußwort
weder Couleur immer willkommen.
Auch zu unseren Festen, Jubiläen
und Inklusionsveranstaltungen laden
wir immer wieder herzlich ein.
Zahlreiche Politiker aus der Bundesund
Landespolitik sowie offizielle
Vertreter diverser Gremien und Verbandsgemeinden
haben dies bereits
dankend in Anspruch genommen,
ob beim gemeinsamen Radeln auf
der 1. Zoar-Radtour durch die Pfalz
oder bei der großen Inklusionsveranstaltung
mit Guildo Horn im
Schlosspark in Rockenhausen. Damit
leben wir unser Zoar-Motto „Gemeinsam
viel bewegen“.
Liebe Leserinnen und Leser, Weihnachten ist ein Fest des Friedens und der
Freude. Wir wünschen Ihnen von Herzen, dass Sie beides erleben. Verbringen
Sie geruhsame und harmonische Weihnachtsfeiertage im Kreise Ihrer Familie.
Genießen Sie das Besondere dieser heiligen Zeit und lassen Sie die weihnachtliche
Feststimmung auf sich wirken. Für das neue Jahr 2017 wünschen
wir Ihnen und Ihren Familien viel Gesundheit, Glück und Wohlergehen. Möge
Sie der Segen Gottes durch das neue Jahr begleiten.
Es grüßen Sie herzlichst
Peter Kaiser
Direktor
Evangelisches Diakoniewerk Zoar
Martina Leib-Herr
Direktorin
Evangelisches Diakoniewerk Zoar
Liebe Leserinnen, liebe Leser!
Wieder ist ein Jahr zu Ende, und wir blicken zurück, aber vor allem voraus. Große Projekte
stehen 2017 auf unserem Plan, zum Beispiel das zentrale Versorgungs-Zentrum. Damit
sollen Küche und Bäckerei/Konditorei an einem Stand-Ort zusammengefasst werden.
Das wird rund sechs Millionen Euro kosten. 2017 wird es losgehen mit dem Neubau.
Dann können die Mitarbeiter noch mehr Essen kochen, statt 1.800 dann 2.500 Essen täglich.
Es sollen dann auch wieder Schulen, Kindertages-Stätten, Firmen und Einrichtungen
mit Essen versorgt werden. Es ist kein Problem, wenn die weiter weg sind. Warum? Das Essen
wird normal zubereitet und auf eine bestimmte Temperatur gekühlt. Erst kurz vor dem
Essen werden die Speisen erwärmt. Das nennt man Regenerieren. Für die Qualität vom
Essen ist das gut. Im neuen Versorgungs-Zentrum entstehen zusätzliche Arbeits-Plätze.
Die Dezentralisierung von Zoar geht weiter. Was ist Dezentralisierung? Es heißt, dass
Menschen mit Beeinträchtigung nicht alle zusammen an einem Ort wohnen. Sie wohnen
stattdessen an vielen unterschiedlichen Orten, in vielen unterschiedlichen Häusern.
So haben Menschen mit Beeinträchtigung die Möglichkeit zu wählen, wo sie was machen
möchten. In Ludwigshafen wurde schon ein neues Haus eingeweiht. Es heißt „Wohnen
am Ebertpark“ und ist voll belegt. Weitere Dezentralisierungs-Maßnahmen gibt es in
Zoar-Magazin 4 | 2016
5
Grußwort
Alzey, Oppenheim, Eisenberg und Kirchheimbolanden. In Alzey steht ein neues Haus
kurz vor dem Abschluss. Dort wird am 10. Februar 2017 Einweihung gefeiert. 16 Wohn-
Einheiten wird es dort geben. Das Haus liegt in der Nähe vom Stadt-Zentrum.
Die Bewohner können ihre Wege zu Fuß erledigen. Andere Dezentralisierungs-Standorte
sind Oppenheim, Eisenberg und Kirchheimbolanden. In Oppenheim werden 21 Wohn-
Einheiten für Menschen mit Beeinträchtigung entstehen und in Eisenberg 24. Auch diese
Häuser liegen nah zum Zentrum. Die Bau-Projekte in Eisenberg und Oppenheim sollen
2018 abgeschlossen sein. In Kirchheimbolanden entsteht ein großes Berufsbildungs-
Zentrum mit Werkstatt. Das Gelände am Bahndamm ist schon gekauft. Im Neubau
entstehen auch Wohn-Einheiten, insgesamt 24. Zur Zeit wird der Bau geplant. In 2017
kann es dann losgehen.
Viel wurde schon erreicht. Weitere große Aufgaben und Heraus-Forderungen erwarten
uns. Dabei müssen wir uns immer wieder an neue Entwicklungen anpassen. Was ist
neu? Ab 1.1.2017 gibt es das Pflege-Stärkungs-Gesetz II. In allen Häusern von der Altenhilfe
haben dazu Informations-Veranstaltungen stattgefunden. Wenn Politiker unsere
Einrichtung besuchen, freuen wir uns. So können wir uns unterhalten und auf unsere
Sorgen im sozialen Arbeits-Alltag aufmerksam machen. Auch Pläne zum Bundes-Teilhabe-Gesetz
und bestimmte Rechts-Verordnungen sind für uns Themen. Daher ist es wichtig,
sich auszutauschen. Immer wieder weisen wir darauf hin, was unsere soziale Arbeit
erfordert und wie wichtig sie ist. Wir laden die wichtigen Personen der Öffentlichkeit
auch immer zu unseren Festen und Veranstaltungen ein. Viele sind deswegen schon
gekommen. Sie sind zum Beispiel bei der 1. Zoar-Radtour mitgeradelt und waren beim
Konzert mit Guildo Horn dabei.
Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien frohe Weihnachten und alles Gute für das neue
Jahr 2017. Bleiben Sie gesund und munter. Gottes Segen soll Sie durch das neue Jahr
begleiten.
Es grüßen Sie ganz herzlich
Peter Kaiser
Direktor
Martina Leib-Herr
Direktorin
6 Zoar-Magazin 4 | 2016
Neujahrswünsche
Neujahrsempfänge 2017
Mit Beginn des neuen Jahres starten auch
unsere Neujahrsempfänge in allen Zoar-
Einrichtungen. Los geht es am 6. Januar
2017 in den Zoar-Werkstätten in Alzey. Die Veranstaltungsreihe
findet ihren Abschluss am 24. Januar 2017
auf dem Inkelthalerhof in Rockenhausen. Dazwischen
liegen zahlreiche spannende Begegnungen, interessante
Grußworte und unterhaltsame Beiträge. Wir freuen uns,
dass die Zoar-Neujahrsempfänge immer so gut besucht
sind; von Mitarbeitern und Bewohnern wie auch von
Ehrenamtlichen, Freunden und Förderern von Zoar.
Wie bereits in unserem Vorwort erwähnt, blicken wir
zufrieden zurück und voller Zuversicht voraus. Zahlreiche
große Projekte stehen im kommenden Jahr auf unserem
Plan. Diese sind in unserem Vorwort genau beschrieben.
Dafür bedarf es viel Kraft, Ausdauer und Mut. Den kommenden
Herausforderungen möchten wir uns mit der
Unterstützung der Mitarbeiter in allen Zoar-Bereichen
stellen. Diesen Weg mit dem Blick auf das Ziel überschreiben
wir mit unserem Zoar-Motto
„Gemeinsam viel bewegen“.
TERMINE
Auch die Jahreslosung 2017 weckt Mut:
„Gott spricht: Ich schenke euch ein neues Herz und lege
einen neuen Geist in euch.“ (Hesekiel 36,26)
Neues Herz und neuen Geist; Gott möchte uns beides
geben. Das Herz schenkt neue Liebe und Hoffnung.
Der Geist ist eine dynamische Lebenskraft und macht
lebendig. In dieser gelungenen Kombination von Herz
und Geist werden neue Möglichkeiten erkannt und Wege
gefunden, bisher verschlossene Türen zu öffnen. Dies erhoffen
wir! Denn das neue Jahr wird viele Herausforderungen
bringen, die es uns nicht erlauben, sich auf dem
Erreichten auszuruhen beziehungsweise dieses entspannt
auszubauen. Zahlreiche Veränderungen, auf die wir im
Vorwort hinweisen, werden uns begegnen. Angepasst
an diese Entwicklungen werden wir agieren – zum Wohle
der Menschen, die bei Zoar arbeiten und wohnen oder
unsere Dienstleistungen in Anspruch nehmen. Mit
jedem Hindernis auf dem Weg ist auch immer eine neue
Chance verbunden.
In diesem Sinne nochmals frohe Weihnachten und ein
gesundes und gesegnetes, neues Jahr. Das Jahr 2017
möge Freude, Glück und Gesundheit für uns alle bereithalten.
Werkstätten Alzey FR 06.01.2017, 10.00 Uhr
Seniorenresidenz
Kirchheimbolanden
MO 09.01.2017, 14.00 Uhr
Wohnanlage Alsenz DI 10.01.2017, 15.00 Uhr
Werkhaus Alzey MI 11.01.2017, 10.00 Uhr
Wohnanlage Winnweiler DO 12.01.2017, 15.00 Uhr
Bürgerhospital
Kaiserslautern FR 13.01.2017, 15.00 Uhr
Alten- und Pflegeheim Kusel MO 16.01.2017, 15.00 Uhr
Sozialstation Brücken DI 17.01.2017, 15.00 Uhr
Rheinhessisches
Diakonie-Zentrum Heidesheim MI 18.01.2017, 10.00 Uhr
Wohnanlage Kaiserslautern DO 19.01.2017, 14.30 Uhr
Wohnen am Ebertpark,
Ludwigshafen FR 20.01.2017, 15.00 Uhr
Wohnanlage Wiesenstraße,
Rockenhausen
MO 23.01.2017, 14.00 Uhr
Pfälzisches Diakonie-Zentrum
Rockenhausen mit RBG DI 24.01.2017, 15.30 Uhr
Es grüßen Sie herzlichst
Peter Kaiser
Direktor
Martina Leib-Herr
Direktorin
Zoar-Magazin 4 | 2016
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Menschen bei Zoar
Basis-Pass Pferdekunde: Alles Wissen rund ums Pferd
Das Pferdekunde-Abzeichen für einen
erfolgreichen Prüfungsabschluss
Beim Kurs zum Erwerb des Basis-Passes Pferdekunde, der immer donnerstags
als arbeitsbegleitende Maßnahme der Zoar-Werkstätten
Rockenhausen stattfindet, dreht sich alles um den fachgerechten Umgang
mit dem Pferd. Es geht darum, den vierbeinigen Partner besser zu
verstehen und sich ihm verständlich zu machen. Der Erwerb des Basis-
Passes führt zu Kenntnissen über die Bedürfnisse des Pferdes sowie seine
Haltung und Pflege.
Yvonne Pisters, „Carino“, Christine Fink
Dieses umfangreiche Wissen erwirbt eine
Gruppe von Teilnehmern, die sich aus Beschäftigten
der Zoar-Werkstätten Rockenhausen
zusammensetzt. Initiiert und durchgeführt wird das
Pilotprojekt von Ulrike Alt, Mitarbeiterin der Bewegungsförderung
am Zoar-Standort Rockenhausen. Warum
Pilotprojekt? „Der Basis-Pass Pferdekunde wird vom Bundesverband
für Pferdesport und Pferdezucht vergeben.
Dass Menschen mit Beeinträchtigung sich dieser Prüfung
unterziehen, ist eher unüblich“, informiert Ulrike Alt und
ergänzt, dass die Abschlussprüfung für nächstes Jahr
geplant ist. Die Inhalte des Pferdekunde-Abzeichens, so
die Verlautbarung des Bundesverbands für Pferdesport
und Pferdezucht, richten sich an alle Menschen: „Der
Basis-Pass Pferdekunde ist eine tolle Sache für Pferdefreunde
aller Altersgruppen“.
Prüfungsabschluss mit Abzeichen und Urkunde
Alle Teilnehmer des Kurses zum Erwerb des Basis-Passes
Pferdekunde nehmen auch am therapeutischen Reiten,
geleitet von Ulrike Alt und Sabine Klaassen, auf dem
Hanauerhof in Dielkirchen teil. Aus diesem Grund sind
alle Kursteilnehmer an den Umgang mit dem Pferd gewöhnt.
Überdies ergibt sich aus der Kursteilnahme die
Notwendigkeit der Fähigkeit des Lesens und Schreibens.
„Die Teilnehmer bereiten sich zuhause selbstständig auf
die Prüfung vor“, erläutert Ulrike Alt. „Sie lesen in den
Schulungsunterlagen, die ich zur Verfügung stelle, und
beantworten Fragen durch Ankreuzen.“ Die Prüfung zum
Erwerb des Basis-Passes erfolgt mündlich und dauert
eine Stunde. „Wir möchten nicht, dass sich die Teilnehmer
zu sehr unter Druck gesetzt fühlen. Daher findet die
„Shanon“ (Alter 23, Rasse „irischer Tinker“), seit vier Jahren
bei Familie Alt. „Shanons“ Charakter ist sehr ausgeglichen,
auch in der Beziehung zu Menschen.
Prüfung in der Gruppe statt.“ Die möglichst lockere
Atmosphäre innerhalb der Gruppe der Prüflinge soll dazu
führen, dass keiner aus Angst und Stress Blockaden entwickelt
und so am Ende alle das Abzeichen und eine
Urkunde in Händen halten können.
Positiver Einfluss auf die Gesamtentwicklung
„Hierbei geht es auch um Wertschätzung und Anerkennung“,
sagt Ulrike Alt. Der Erfolg einer bestandenen Prüfung
nehme positiven Einfluss auf die Gesamtentwick-
8 Zoar-Magazin 4 | 2016
Menschen bei Zoar
Frederic Eichelsbach trainiert das Führen
mit Pferd „Carino“.
Gruppenbild vor dem Offenstall: (v.l.n.r.) Frederic Eichelsbach, Pascal
Wulff, Yvonne Pisters, Christine Fink und Ulrike Alt auf dem Hanauerhof
in Dielkirchen. „Shanon“ steht gesattelt im Hintergrund.
lung und das Selbstvertrauen eines Menschen, ob mit
oder ohne Beeinträchtigung. „Die positive Entwicklung
ist bereits in der Vorbereitung auf die Prüfung zu beobachten“,
so die Zoar-Mitarbeiterin. Denn für jeden Menschen
sei es Motivation und Ansporn, ein Ziel vor Augen
zu haben. Und dieses Ziel betrifft das Wissen rund ums
Pferd. Denn den richtigen Umgang mit Pferden kann
man lernen; theoretisch und praktisch. Wie wird ein
Pferd sicher geführt? Worauf muss beim Satteln, Aufhalftern
und Auftrensen geachtet werden? Was gehört
auf den Speiseplan eines Pferdes? Wie sieht die Pferdepflege
aus? Welche Krankheitsanzeichen gilt es zu erkennen?
Wie fördert und erhält man die Gesundheit des
Pferdes? Worauf ist beim Pferdekauf zu achten?
Kursteilnehmern wird die Prüfungsangst
genommen
Der Kurs zum Erwerb des Basis-Passes Pferdekunde befindet
sich nun im dritten Jahr. „Alles hat ein wenig länger
gedauert; auch weil wir keine Erfahrungswerte
haben, weil so etwas noch nie stattgefunden hat“, berichtet
Ulrike Alt, die den Hanauerhof zusammen mit
drei anderen Familien bewohnt. Dort stehen 38 Pferde,
die zum Teil in den Besitz der Familie Alt gehören. Außerdem
ist der Hof ein Zuhause für Esel, Kühe, Lamas,
Schweine und Ziegen. Deswegen gibt es auf dem Hanauerhof
immer etwas zu sehen und zu erleben. Gern berichtet
Ulrike Alt auch aus ihrer persönlichen Erfahrung,
„denn ich selbst bin schon seit langen Jahren mit Pferden
vertraut“. Dieses Wissen gibt sie nun weiter an die Kursteilnehmer,
„die manchmal Angst vor ihrer eigenen Courage
bekommen“, so Alt. Bei nachgestellten Prüfungssituationen
in der Vorbereitung auf die Prüfung zum
Erwerb des Basis-Passes Pferdekunde macht sich die Aufregung
der Teilnehmer bemerkbar. „Daher sind regelmäßige
Wiederholungen des Schulungsstoffes so wichtig“,
erklärt die Kursleiterin. Ebenso notwendig ist die private
Nachbereitung der Lerninhalte. Dies läuft, laut Aussage
der Kursteilnehmer, vor allem dann besonders gut, wenn
zum Beispiel Eltern und Geschwister beim Lernen unterstützen.
Um die Schulungsunterlagen interessant zu
gestalten und zu bebildern, ging Ulrike Alt dazu über,
Inhalte aus Jugendbüchern zum Thema „Pferde“ herauszukopieren
und zu verteilen.
Zoar-Magazin 4 | 2016
9
Menschen bei Zoar
Vier Kursteilnehmer berichten von ihren Erfahrungen mit Pferden, vom Reiten und ihren Prüfungsvorbereitungen:
Pascal Wulff (23): „Ich bin froh, dass ich beim therapeutischen Reiten mit dabei
bin. Und als ich gefragt wurde, ob ich den Basis-Pass Pferdekunde machen will,
habe ich mich gefreut und gleich ‚Ja‘ gesagt. Ich lerne meistens allein. Manchmal
hilft mir mein Bruder, der auch den Basis-Pass für die Pferde macht. Ich bin
aber auch froh, wenn es vorbei ist, denn das mit dem Lernen geht jetzt schon
ganz schön lang. Viel lieber bin ich so mit den Pferden zusammen. Ich führe sie
auch gern am Halfter spazieren. Im Stall auf dem Hanauerhof habe ich ganz
viele Lieblingspferde. Und die kenne ich auch alle beim Namen.“
Yvonne Pisters (40): Wenn ich die Prüfung geschafft habe, dann rahme ich mir
die Urkunde ein und hänge sie in meinem Zimmer auf. Meine beste Freundin
ist ein bisschen neidisch auf das, was ich hier mache. Aber eigentlich könnte sie
es ja auch tun. Sie muss es nur machen. Ich bin gern auf dem Hanauerhof, weil
ich die Pferde so lieb habe. Meine Mama ist stolz auf mich. Sie findet es gut,
dass ich die Prüfung für den Basis-Pass Pferdekunde mache. In der letzten Zeit
hat mir beim Reiten ein bisschen die Hüfte wehgetan. Ich hoffe, das wird bald
wieder besser. Auch wenn ich nicht reiten kann, bin ich gern bei den Pferden.
Ich fasse gern das Fell an und streichele sie. Mir gefällt es auch, dass sie so ruhig
sind. Sie machen keine lauten Geräusche. Das beruhigt mich. Im Fernsehen
gucke ich am liebsten Tiersendungen. Besonders gut gefällt mir „Der Knochenbrecher“
mit Tamme Hanken. Ich bin traurig, dass der gestorben ist. Der kannte
sich so gut mit Pferden aus.
Das Thema „Pferd“ ist unerschöpflich
Praktische Tätigkeiten rund ums Pferd liegen den Teilnehmern
oft mehr als die Aneignung des theoretischen Wissens.
Der direkte Umgang mit den Pferden „Shannon“
(irischer Tinker) und „Carino“ (Reitpony) macht allen am
meisten Spaß. Zumal beide Pferde keine Unbekannten
sind. Sie werden auch beim therapeutischen Reiten auf
dem Hanauerhof eingesetzt. Christine Fink zum Beispiel
liebt Pferde schon immer.
Sie freut sich, dass sie alle
zwei Wochen am therapeutischen
Reiten teilnehmen
kann. „Weil ich die Pferde
so mag, fällt mir auch das
Lernen leichter“, sagt sie.
Da stimmt ihr Frederic
Frederic Eichelsbach,
Christine Fink, Yvonne Pisters
und Pascal Wulff beim Säubern
des Pferdes; unter anderem
Auskratzen der Hinterhufe
Eichelsbach zu: „Ich bin als Kind schon geritten“. Mittlerweile
ist er in der Reitgruppe für Fortgeschrittene und
darf auf dem Reitplatz sogar allein reiten. Auf den
Pferden wird aber nicht nur geritten, sondern es werden
auch Entspannungs- und Atemübungen auf deren
Rücken vollzogen. Manchmal führt der Ausflug auch ins
Gelände; „dann werden die Pferde allerdings geführt“,
berichtet Ulrike Alt. „Das Thema ‚Pferd‘ ist unerschöpflich
und eine ganz tolle
Freizeitbeschäftigung für
Menschen jeden Alters, ob
mit oder ohne Beeinträchtigung.“
Der Umgang mit
den Pferden tut allen gut.
Die Tiere lassen sich streicheln
und „bemuttern“.
Und sie hören zu. „Ich kann
ihnen alle meine Probleme
erzählen“, sagt Frederic
Eichelsbach. „Sie sind ruhig
und lassen mich reden.“
Alexandra Koch
10 Zoar-Magazin 4 | 2016
Menschen bei Zoar
Frederic Eichelsbach (42): „Es macht mir Spaß, mit Pferden umzugehen. Als
Kind bin ich in einer Reitschule geritten. Ich finde, ich bin ein Pferdeflüsterer.
Denn ich kann Pferden zuhören. Und sie hören mir zu. Für jedes Kommando
gibt es auch ein Geräusch. Wenn ich zum Beispiel antraben will, dann
schnalze ich mit der Zunge. Für die Prüfung lerne ich viel. Denn ich will es
unbedingt schaffen. Den Basis-Pass Pferdekunde bekomme ich nur, wenn ich
viel lerne. Das mache ich entweder allein am Computer oder zusammen mit
meinen Eltern, bei denen ich wohne.“
Christine Fink (33): „Ich liebe Pferde schon immer. Ein eigenes Pferd habe
ich nicht. Das ist schade. Deshalb komme ich zum Hanauerhof. Hier gibt es
nämlich ganz viele Pferde. Alle zwei Wochen reite ich hier. Dann kommen
wir in einer Gruppe mit dem Bus aus Rockenhausen hierher. Ich arbeite in
den Zoar-Werkstätten im Bereich Mechanik. Für den Basis-Pass Pferdekunde
lerne ich jeden Abend. Nur am Wochenende nehme ich mir frei. Am liebsten
lerne ich etwas über das Futter für die Pferde und über die verschiedenen
Pferderassen. Aber auch alles über Krankheiten und Giftpflanzen interessiert
mich. Denn ich will ja, dass alle Pferde gesund bleiben.
Am Kurs zum Erwerb des Basis-Passes Pferdekunde nehmen außer
den Interviewten noch folgende Zoar-Beschäftigten teil: Yvonne Lindner,
Michael Wulff, Nicole Unger und Sandra Balz.
Therapeutisches Reiten:
Therapeutisches Reiten umfasst pädagogische, psychologische,
psychotherapeutische, rehabilitative und sozialintegrative
Maßnahmen, die über das Medium Pferd
umgesetzt werden. Die Zielgruppen sind Kinder, Jugendliche
und Erwachsene mit körperlichen, seelischen und sozialen
Entwicklungsstörungen und/oder Behinderungen.
Die Entwicklungsförderung steht dabei im Mittelpunkt;
reiterliche Fähigkeiten sind eher nebensächlich. Beim
therapeutischen Reiten werden speziell ausgebildete
Pferde eingesetzt. Sie zeichnen sich durch einen ruhigen,
geduldigen, kontaktfreudigen und sensiblen Charakter
aus. Meist werden Kleinpferde (Haflinger, Freiberger) und
Ponys (Isländer) mit einem Stockmaß von ungefähr 150
Zentimetern für diesen Einsatz trainiert.
Beim therapeutischen Reiten macht man sich das Medium
„Pferd“ zunutze und regt mit ihm die verschiedenen
Sinne an. Die konkrete körperliche Arbeit, also Körperübungen,
die auf dem Pferd stattfinden, beeinflussen
positiv das Gleichgewicht, die Körperspannung und
-aufrichtung. Dies geschieht bereits durch die natürliche
Bewegung des Pferdes. Allein das Getragen Werden führt
zur Verbesserung der Körperkontrolle. Durch verschiedene
Übungen, die auf jeden Menschen mit Beeinträchtigung
individuell abgestimmt werden, werden bestimmte Entwicklungsziele
mit dem Pferd erreicht.
Erreicht werden auf diese Weise:
• Schulung des Gleichgewichts und Koordination,
• Regulierung des Muskeltonus,
• Schulung von Fein- und Grobmotorik,
• Wahrnehmungsförderung,
• gesteigertes Selbstwertgefühl,
• positive Erlebnisse,
• Verbesserung des Sozialverhaltens, Einfühlungsvermögens
und Mitgefühls,
• Verbesserung der Konzentrationsdauer und -intensität,
• Verbesserung der körperlichen Ausdauer,
• Abbau von Ängsten,
• Abbau von Aggressionen und
• Abbau von Verhaltensstörungen
Zoar-Magazin 4 | 2016
11
Menschen bei Zoar
Basis-Pass Pferdekunde:
Alles Wissen rund ums Pferd
Es gibt einen Kurs, in dem kann man alles über Pferde lernen. Der Kurs ist eine arbeitsbegleitende
Maßnahme von den Zoar-Werkstätten Rockenhausen. Er heißt: Basis-Pass
Pferdekunde und findet auf dem Hanauer-Hof in Dielkirchen statt. Acht Menschen mit
Beeinträchtigung, die in den Zoar-Werkstätten arbeiten, nehmen daran teil. Nächstes Jahr
werden sie eine Abschluss-Prüfung machen. Dann wird ihr Wissen rund ums Pferd abgefragt.
Zoar-Mitarbeiterin Ulrike Alt hat den Kurs gegründet. Sie leitet ihn auch.
Der Basis-Pass Pferdekunde wird vom Bundes-Verband für Pferde-Sport und Pferde-Zucht
vergeben. Die Prüfung für den
Basis-Pass erfolgt mündlich und
dauert eine Stunde. Sie wird in der
Gruppe abgehalten.
Alle Kurs-Teilnehmer sind an den
Umgang mit dem Pferd gewöhnt.
Warum? Sie nehmen auch am
therapeutischen Reiten teil.
Für alle ist es ein Ansporn, ein Ziel
zu haben. Und das ist die Prüfung.
Im Kurs wird schon lange dafür
Christine Fink (rechts) mit Ulrike Alt beim Aufzäumen von „Shanon“ gelernt. Leiterin Ulrike Alt berichtet
auch gern darüber, was sie mit
Pferden schon alles erlebt hat. Sie bewohnt den Hanauer-Hof zusammen mit drei anderen
Familien. Dort stehen 38 Pferde. Außerdem leben auf dem Hof Esel, Kühe, Lamas,
Schweine und Ziegen.
Das, was in den Schulungs-Unterlagen steht, wird regelmäßig wiederholt. Die Kurs-Teilnehmer
lernen auch zu Hause. Da helfen die Eltern und Geschwister. Auf dem Hanauer-
Hof lernen die Teilnehmer auch viel über den praktischen Umgang mit den Pferden. Am
meisten haben sie mit den Pferden „Shannon“ und „Carino“ zu tun. Beide sind sehr brav.
Einige der Pferde-Fans sind schon als Kind geritten. Ulrike Alt sagt, dass der Umgang mit
den Pferden allen gut tut. Die Tiere lassen sich streicheln und bemuttern. Und sie hören zu.
12 Zoar-Magazin 4 | 2016
Ausbildung & Beruf
Ausbildung im Evangelischen Diakoniewerk Zoar
Alina Armbrust und Anatoli Peplauf:
Unsere berufliche Zukunft bei Zoar
Alina Armbrust und Anatoli Peplauf: Den Schulabschluss haben
sie in der Tasche. Nun sind sie in Ausbildung. Ein erfolgreicher
Start in die berufliche Karriere braucht vor allem eins:
Ausbildungsbetriebe.
Das Evangelische
Diakoniewerk Zoar
bildet schon immer
junge Menschen in unterschiedlichen
Berufen aus.
Neben Sandra Busch (siehe
dazu der Bericht im Zoar-
Magazin 3/2016) gehören
Alina Armbrust und Anatoli
Peplauf zu den neuen Auszubildenden,
die im August
2016 ihre Ausbildung beim
Evangelischen Diakoniewerk
begonnen haben.
Vielfältige Aufgabengebiete
„Nach dem Abitur wollte ich zunächst
gern praktische Erfahrungen
in einem Betrieb sammeln und ein
wenig Geld verdienen. Der Beruf der
Kauffrau für Büromanagement ist
Alina Armbrust
Anatoli Peplauf
sehr vielseitig und interessant. Dass
das mit der Ausbildung bei Zoar geklappt
hat, freut mich riesig“, berichtet
die 19-jährige Alina Armbrust.
Seit dem 1. August ist sie nun bei
Zoar und hat schon viele Erfahrungen
in der Praxis sammeln können.
Die ersten drei Monate der dreijährigen
Ausbildung absolvierte Alina
Armbrust in der Finanzbuchhaltung
im Bereich der Werkstattlohn- und
Leistungsabrechnung. „Dort habe
ich Prozesse kennengelernt, die die
Verwaltung der Zoar-Werkstätten
mit sich bringt. Ich konnte immer
Fragen stellen und wurde mit der
Zeit selbstständiger. Die Kollegen
waren sehr freundlich und hilfsbereit“,
erzählt sie rückblickend. Danach
arbeitete Alina Armbrust in der
Die Auszubildenden Sandra Busch,
Selina Philippi und Alina Armbrust
(v.l.n.r.) begrüßten die Besucher des
2. Zoar-Symposiums am Empfang der
Stadthalle in Kirchheimbolanden.
Zoar-Magazin 4 | 2016
13
Ausbildung & Beruf
Abteilung Öffentlichkeitsarbeit,
Marketing und Fundraising. Von
Abteilungsleiterin Alexandra Koch
erhielt sie regelmäßig „kleine“ Aufträge,
die im Gegensatz zur klassischen
Bürotätigkeit am Schreibtisch
auch extern auszuführen waren. Das
gefällt der jungen „Azubine“ besonders
gut. „Man kommt oft raus. So
habe ich zum Beispiel beim Zoar-
Symposium in der Stadthalle in
Kirchheimbolanden viele Menschen
kennengelernt.“
Anatoli Peplauf an seinem
Arbeitsplatz in der IT
In ihrer Freizeit reist
Alina Armbrust gern.
Alina Armbrust bei der Arbeit in der
Verwaltung des Evangelischen
Diakoniewerks Zoar
Bereich Informationstechnik
und Kommunikation
Auch Anatoli Peplauf berichtet stolz
von seinen ersten Erfahrungen und
Eindrücken bei Zoar. Er begann seine
Ausbildung zum Fachinformatiker
zeitgleich mit Alina Armbrust und
Sandra Busch. „Nach dem Abitur
entschied ich mich anfangs für ein
Studium der Finanzdienstleistungen
in Zweibrücken, bis ich merkte, dass
trockene Vorlesungen und theoretische
Aufgabenstellungen nichts für
mich sind. Während der ersten Ausbildungswochen
bei Zoar habe ich
schon mehr gelernt als in der Zeit
dort.“ Anatolis Familie stammt aus
Kasachstan. Als Kind kam der heute
21-Jährige nach Deutschland. „In
Nußbach und Umgebung wohnen
viele Zoar-Mitarbeiter und so kam
es, dass ich auf Zoar aufmerksam
wurde und dann mal die Internetseite
besucht habe. Dass ich meine
Ausbildung zum Fachinformatiker
Systemintegration in unserem ländlichen
Gebiet machen kann, finde
ich super“, sagt Anatoli Peplauf. Er
ist bereits der dritte Auszubildende
im Bereich Informationstechnik und
Kommunikation, der sich immer
größerer Beliebtheit unter jungen
Bewerbern erfreut. Ein Leben ohne
Computer ist heutzutage nicht mehr
vorstellbar. Für die Anwender werden
Arbeitsprozesse durch Computersysteme
vereinfacht. Vermehrt
bedarf es aber auch der Fachleute,
die sich mit den Systemen richtig
gut auskennen. Und so kommt es,
dass Anatoli Peplauf bereits an fast
allen Zoar-Standorten eingesetzt
war, um vor Ort neue Systeme zu
installieren und/oder Hardware-Teile
auszutauschen.
Beide Auszubildenden wünschen sich
eine schöne und erfahrungsreiche
Zeit beim Evangelischen Diakoniewerk
Zoar. Mit Erlangung der beruflichen
Qualifikation hoffen Alina
Armbrust und Anatoli Peplauf, professionell
in ihrem erlernten Beruf
agieren zu können. Alina Armbrust
wird im Laufe ihrer Ausbildung die
unterschiedlichen Verwaltungsabteilungen
durchlaufen, während Anatoli
Peplauf durchgängig in der IT bleibt,
wo er unter anderem das Telefon
besetzt, Störungsmeldungen entgegen
nimmt und Fragen beantwortet.
Julia Margert
14 Zoar-Magazin 4 | 2016
Ausbildung & Beruf
Nähere Informationen zum Ausbildungsberuf der Kauffrau/des Kaufmanns für Büromanagement
entnehmen Sie bitte dem letzten Zoar-Magazin (Ausgabe 3/2016).
In dieser Ausgabe informieren wir über die
Ausbildung als Fachinformatiker/in Systemintegration beim Evangelischen Diakoniewerk Zoar.
Ausbildungsort
Rockenhausen
Voraussetzungen
• Eine bestimmte schulische oder berufliche Vorbildung ist rechtlich nicht vorgeschrieben.
Wir erwarten jedoch mindestens einen guten Realschulabschluss.
• Von Vorteil ist ein Abschluss als staatlich geprüfte(r) Assistent(in) für IT-Systeme oder ein
vergleichbarer Abschluss.
• Führerschein der Klasse B
• Gesundheitliche Eignung
• Zugehörigkeit zu einer Kirche, die in der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in der
Bundesrepublik Deutschland mitarbeitet
Ausbildungsdauer
Die Ausbildung beginnt jährlich am 1. August und dauert in der Regel drei Jahre. Der/die
Auszubildende ist an 1,5 Tagen in der Woche in der Berufsschule und an 3,5 Tagen im Betrieb.
Bei guten schulischen und praktischen Leistungen ist eine anschließende Übernahme in ein
Dienstverhältnis möglich, sofern eine entsprechende Stelle zur Verfügung steht.
Monatliches Ausbildungsentgelt (brutto)
1. Ausbildungsjahr: 831,20 Euro
2. Ausbildungsjahr: 888,33 Euro
3. Ausbildungsjahr: 939,72 Euro
Zusätzliche Altersvorsorge über die Evangelische Zusatzversorgungskasse
Prüfung
Die Prüfung wird in zwei Teilen durchgeführt. Im Vordergrund des Teils 1 der Abschlussprüfung
stehen die Projektarbeit sowie eine Präsentation mit anschließendem Fachgespräch. In
Teil 2 der Abschlussprüfung werden neben zwei geschäftsprozessorientierten Aufgaben auch
Inhalte aus der Wirtschafts- und Sozialkunde geprüft.
Inhalte während der praktischen Ausbildung:
• Projektierung von Anwendungssystemen, Entwicklungsstrategien und Vorgehensmodelle
der Anwendungsentwicklung
• Methoden und Werkzeuge zur Entwicklung eines Lösungskonzepts und zur Dokumentation
von Vorgängen
• Beratung und Schulung von Anwendern
• Datenbankanpassung bei Beachtung von Datenschutz- und Datensicherungskonzepten
• Strukturierung und Dokumentation von Programmentwicklungsmethoden
• Erstellung von Programmbibliotheken
Zoar-Magazin 4 | 2016
15
Ehrenamt & Engagement
„Kommunikation – mit allen Sinnen erleben“
Bewegende Momente
beim Ehrenamtstag
Stimme, Gestik, Mimik und Körpersprache – wie vielfältig
Kommunikation sein kann, wurde beim 5. Ehrenamtstag des
Evangelischen Diakoniewerks Zoar deutlich. Die zahlreichen
Ehrenamtlichen, die der Einladung ins Dietrich-Bonhoeffer-Haus
nach Kirchheimbolanden gefolgt waren, machten intensive
Erfahrungen und erlebten Kommunikation mit allen Sinnen.
Zoar-Direktorin Martina Leib-Herr bedankt
sich bei den ehrenamtlichen Mitarbeitern.
Eingebettet in ein vertrauensvolles,
wertschätzendes und
humorvolles Miteinander
bot der Ehrenamtstag einen wunderbaren
Rahmen zum Lernen, Ausprobieren
und Wohlfühlen.
Der abwechslungsreiche Tag in entspannter
Atmosphäre war angefüllt
mit einer Kombination aus interessanten
Vorträgen und professioneller
Wissensvermittlung. Dabei blieb
viel Raum für Übungen und einen
lebhaften Austausch. Nachdrücklich
dankte Zoar-Direktorin Martina
Leib-Herr allen ehrenamtlichen
Mitarbeitern für ihr wertvolles
Engagement im Dienste der Zoar
anvertrauten Menschen. Mit dem
Ehrenamtstag sage Zoar den Ehrenamtlichen
„Danke“. „Sie bringen Ihre
Talente und Ihre Hobbys ein und
bereichern dadurch das Leben der
Menschen in unseren Einrichtungen.
Sie tragen mit Ihrer geschenkten
Zeit dazu bei, den uns anvertrauten
Menschen mehr Lebensqualität zu
sichern und machen Nicht-Alltägliches
möglich“, so die Direktorin.
„Das kann weg!“
Mit dem Gebet „Morgenlob“ von
Alois Albrecht stimmte Ruth Magsig,
Gemeindepädagogin und Referentin
im Missionarisch-Ökumenischen
Dienst der Evangelischen Landeskirche
der Pfalz (MÖD), in den Tag ein.
Sie begleitete mit der Gitarre das
gemeinsame Lied „Danke für diesen
guten Morgen“. Mit der richtigen
Mischung aus Liebevollem und Provokativem
sorgte Ruth Magsig für
eine gefühlsaufrüttelnde Achterbahn
sowie heilendes Seelenbalsam in
perfekter Balance. Dabei stellte sie
den Satz „Das kann weg!“ in den
Mittelpunkt ihrer Ansprache. Schnell
sei diese Entscheidung getroffen,
wenn etwas nicht mehr funktioniert
oder überflüssig ist. Auf der anderen
Seite „sind Sie alle für Menschen da,
die nicht mehr so ,funktionieren‘ wie
erwartet wird. Sie machen Mühe,
brauchen besondere Zuwendung und
müssen ‚untergebracht‘ werden, was
Kosten verursacht. Lohnt sich das?
Oder ‚kann das weg‘?“, fragte Ruth
Magsig provozierend in die Runde.
Leben ist kostbar
Noch bevor Proteste laut wurden,
verwies Ruth Magsig auf die wunderbaren
Erfahrungen, die die Ehrenamtlichen
im Umgang mit den
Menschen in den Zoar-Einrichtungen
immer wieder machen, daran,
Karin Becker gibt wertvolle Hinweise im
Umgang mit Menschen mit Demenz.
In der Paulskirche in Kirchheimbolanden
erklingen die Stimmen der Ehrenamtlichen
wunderschön.
Brian Jeffries dirigiert
den Chor der Ehrenamtlichen
16 Zoar-Magazin 4 | 2016
Ehrenamt & Engagement
Tanja Berberich, Zoar-Ehrenamtsbeauftragte,
freut sich über das humorvolle
Miteinander im Dietrich-Bonhoeffer-
Haus in Kirchheimbolanden.
Ruth Magsig begleitet die
Singstunde mit der Gitarre.
Aufmerksam verfolgen die Teilnehmer des
Ehrenamtstags die interessanten Vorträge.
Ein gutes Team: Tanja Berberich (r.)
dankt den beiden Referentinnen Ruth Magsig
und Karin Becker (v. l.)
wie beschenkt sie sich fühlen, trotz
aller Mühe. Und sie führte Gott ins
Feld. Für ihn dürfen Menschen alt
und gebrechlich sein, geknickt und
gescheitert. Er sieht das Leben in
ihnen. Gott will Leben bewahren
und umsorgen, ihm Zeit und Raum,
Zuspruch und Zuwendung geben.
„Er wird auch diesem Leben zu seinem
Lebensrecht verhelfen“, bekräftigte
Ruth Magsig, „darin können
wir uns auf ihn verlassen“.
In der anschließenden Vorstellungsrunde
berichteten die Ehrenamtlichen
lebhaft über ihre Arbeit und
über die vielen positiven Momente,
die sie im Umgang mit den Menschen
in den Zoar-Einrichtungen tagtäglich
erfahren. Der Raum war erfüllt
von gegenseitiger Wertschätzung
und Achtung, so dass auch auf
Sorgen und Nöte der ehrenamtlichen
Mitarbeiter eingegangen werden
konnte. Im Hinblick auf das von Zoar
geplante Hospiz stand das Thema
Sterbebegleitung im Vordergrund. Im
Hospiz werde Supervision zum Alltag
gehören, versicherte Zoar-Direktorin
Martina Leib-Herr. Ehrenamtliche
und hauptamtliche Mitarbeiter können
auf eine professionelle Begleitung
zählen.
Wertschätzende
Kommunikation
Mit dem Gedicht „Ich habe es leicht,
denn mir fehlen die Verzweiflung
und der Schmerz“ leitete Karin Becker,
Gedächtnistrainerin und Mitarbeiterin
der Seniorenresidenz Kirchheimbolanden,
ihren Vortrag ein.
Mit der ihr eigenen Fähigkeit, komplexe
Themen professionell mit klarer
Struktur, aber auch liebevoll und
humoristisch zu vermitteln, referierte
sie das Thema „Integrative Validation“.
In einem Rollenspiel zusammen
mit Ruth Magsig zeigte sie auf,
Zoar-Magazin 4 | 2016
17
Ehrenamt & Engagement
wie man demenzkranken Menschen
im positiven Sinne begegnet. Es sei
wichtig, den Demenzkranken da
abzuholen, wo er sich in seiner Biografie
gerade befindet. Validation sei
nicht nur eine wertschätzende Kommunikations-
und Umgangsform,
sondern eine Grundhaltung, die die
Innenwelt und Einzigartigkeit des
dementen Menschen akzeptiert.
„Das was dem Demenzkranken
bleibt, sind seine Gefühle. Sie sind
echt, pur, spontan und in dieser
Dichte ungewohnt für die Umwelt“,
erklärte Karin Becker.
Bewegende und
belebende Elemente
Die tiefgreifenden Denkanstöße
sorgten in der Mittagszeit für angeregte
Gespräche. Die ehrenamtlichen
Mitarbeiter nutzten den familiären
und vertrauenswürdigen
Rahmen, um sich auszutauschen.
Belebende und bewegende Elemente
nach dem Mittag ließen ein Mittagsloch
erst gar nicht aufkommen.
„Die Stimme ist das wichtigste Element
der Kommunikation“, meinte
Ruth Magsig und animierte alle Teilnehmer
des Ehrenamtstags zum
Mitsingen. Beim Tanzreigen ging die
Gruppe auf „Tuchfühlung“ und setzte
die verschiedensten Redensarten
wie beispielsweise „sich den Rücken
stärken“ erfrischend und lebendig in
Bewegung und Berührung um.
Die Ehrenamtlichen mit
indonesischen Klanginstrumenten
Gruppenbild in
der Paulskirche:
Der Ehrenamtstag
hat sichtlich
Laune gemacht.
Singen ist eine beliebte Art
der Kommunikation.
„Sich gegenseitig den Rücken
stärken“ war die Aufgabe, die
die Ehrenamtlichen sogleich
in die Tat umsetzten.
Ausgestattet mit indonesischen
Klanginstrumenten bildeten die
Teilnehmer des Ehrenamtstags ein
Orchester. „Jeder Ton ist wichtig“,
war das Ergebnis dieses faszinierenden
Erlebnisses. Nach einem Ortswechsel
wurde der Ehrenamtstag in
der Paulskirche in Kirchheimbolanden
fortgesetzt. Das experimentelle
Singen in der klaren Akustik des Gotteshauses
ging unter die Haut.
Spontan wurde ein dreistimmiger
Kanon intoniert, dirigiert von Brian
Jeffries aus Kaiserslautern.
Das 5. Ehrenamtstreffen mit seinen
magischen und unvergesslichen
Momenten war für alle Beteiligten
ein bewegender Tag mit intensiven
Erfahrungen und zum Teil berührenden
und bewegenden Momenten.
Das Fazit daraus: nur was uns wirklich
unter die Haut geht und uns
begeistert, verändert unser Verhalten,
unsere Kommunikation, unser
Denken und damit unser Leben.
Kunigunde Otterbein
Der 6. Ehrenamtstag findet
am 21. Oktober 2017 statt.
18 Zoar-Magazin 4 | 2016
Zoar präsentiert sich
2. Zoar-Symposium in der Stadthalle Kirchheimbolanden
2030: Wohnen – Leben – Pflegen.
Den Weg ins Alter bewusst gestalten.
„Schon heute sind rund 20 Prozent der Bevölkerung über 65 Jahre. 2030 werden es 29 und
2060 bereits 34 Prozent sein“, informierte Zoar-Direktorin Martina Leib-Herr gleich zu Beginn
ihrer Ansprache im Rahmen des 2. Zoar-Symposiums, an dem rund 200 Gäste teilnahmen
und das von SWR1-Radioreporter Michael Lueg moderiert wurde.
Umso wichtiger sei es, sich
diesem Thema mit seiner
hohen gesellschaftlichen
und sozialen Brisanz zu widmen. Als
Ausdruck der Beschäftigung mit den
Entwicklungen im Bereich Altenhilfe
lautete der Titel des Symposiums:
2030: Wohnen-Leben-Pflegen. Den
Weg ins Alter bewusst gestalten.
Das 2. Zoar-Symposium, nach dem
ersten im November 2014, befasste
sich somit wieder mit menschlichen
Beeinträchtigungen; diesmal aufgrund
des Alterungsprozesses.
Individuelle Alterungsprozesse
und zahlreiche
Veränderungen
Was ist Alter? DAS Alter gibt es
nicht. Sowohl der Prozess des Alterns
als auch das Alter als Lebensphase
sind vielschichtig. Zum Facettenreichtum
des Alterns kommen
zahlreiche unterschiedliche Einflussfaktoren
hinzu; diese sind körperlicher,
psychischer, sozialer, gesellschaftlicher,
ökonomischer und
politischer Natur. Eine Quintessenz
des Symposiums lässt sich in der
Aussage zusammenfassen, dass das
Alter heutzutage sehr individuell
betrachtet werden muss. Heute alternde
Menschen sind sich ihrer
Individualität eher bewusst als frühere
Generationen und möchten
diese unbedingt gewahrt sehen.
Dies betrifft zukünftige Lebens-,
Wohn- und Beschäftigungskonzepte
der sogenannten „jungen Alten“.
Gleichzeitig steigt die Zahl der pflegebedürftigen
Menschen im Zuge
der höheren Lebenserwartung.
v.l.n.r.: Michael Lueg, Martina Leib-Herr
und Peter Kaiser
„Heute sind rund 2,4 Millionen Menschen
pflegebedürftig; 2030 werden
es bereits rund 3,4 Millionen Menschen
sein“, informierte Direktorin
Martina Leib-Herr. Thematisiert
wurde auch das Pflegestärkungsgesetz
II, das zum 1. Januar 2017 in
Kraft tritt und vor allem die ambulante
Pflege fördern wird.
Zoar-Magazin 4 | 2016
19
Zoar präsentiert sich
Inhaltsreiche Grußworte zum
Thema
Dies alles machte das 2. Zoar-Symposium
zu einer Plattform für hochaktuelle
und durchaus kontroverse
Themen für ein gemischtes Publikum;
kein Fachpublikum. „Dies ist
uns wichtig“, sagte Zoar-Direktor
Peter Kaiser. „Denn wir möchten
mit unseren Tagungen offen für jeden
sein.“ Gekommen waren Zoar-
Mitarbeiter, externe Gäste, Vertreter
von Vereinen und Verbänden sowie
der Politik und auch Betroffene
und allgemein am Thema Interessierte.
Unter dem Eindruck der Vorträge
sowie der anschließenden
Diskussionsrunde wurde klar, dass
den Veränderungen der sozialen,
gesellschaftlichen und pflegepolitischen
Landschaft angepasste Angebote
erforderlich sind. Diesbezüglich
sprach Sozialdezernent Fabian
Kirsch von der Kreisverwaltung
Kirchheimbolanden, der die Grüße
des Landrats Winfried Werner überbrachte,
von einem wünschenswerten
Mix von Angeboten für die
wachsende Zielgruppe älterer Menschen.
„Zoar ist ein Aushängeschild
für soziale Dienstleistungen in unserer
Region und hat deshalb eine große
Verantwortung, in die Zukunft zu
planen. Das dies geschieht, zeigt uns
dieses Symposium, das ebenfalls zu
einem Aushängeschild zu werden
verspricht.“
Ein Grußwort sprach außerdem Dr.
Baldur Melchior, stellvertretender
Vorsitzender des Verwaltungsrats,
und übermittelte Grüße des Zoar-
Verwaltungsrats. Baldur Melchior
bekräftigte aus der Sicht seines eigenen
Alters die Aussage, dass sinnhafte
Aufgaben und Tätigkeiten sowie
gesellschaftliche Teilhabe
gerade im Alter von großer Bedeutung
sind. Als positives Beispiel
nannte er den Bau der Sonnenterrasse
beim Zoar – Alten- und Pflegeheim
in Kusel. Bei der Planung und
Durchführung seien zahlreiche Bewohner
aktiv beteiligt gewesen, „die
entsprechend ihrer früheren Berufe
ihre Erfahrungen eingebracht haben“,
so Baldur Melchior. „Das ist ein
beeindruckendes Gemeinschaftsprojekt
mit impulsgebender und nachhaltiger
Wirkung gewesen.“
Veränderte Bedarfe verlangen
angepasste Angebote
2030: Wohnen-Leben-Pflegen. Den
Weg ins Alter bewusst gestalten. In
der sozialen, gesellschaftlichen und
pflegepolitischen Landschaft hat
sich in den vergangenen Jahren viel
verändert; und weitere Veränderungen
sind zu erwarten. Es gibt die
Gruppe der sogenannten „jungen“
oder auch „neuen“ Alten, die sich
mit den Senioren, die heute noch in
20 Zoar-Magazin 4 | 2016
Zoar präsentiert sich
Pfarrer Norbert Becker, theologischer Vorstand des
Diakoniezentrums Pirmasens, sprach zum Thema
„Wohnen oder/und Pflege“. Inhalte: Frühere Leitbilder
und heutige Konzepte verbunden mit einem Paradigmenwechsel,
verschiedene Generationen in einem
Quartier, städtebauliche und soziale Ideen. Beispiele:
„PS:patio!“ in Pirmasens und das „Bielefelder Modell“
Joshua Hampp (Dipl.-Informatiker) vom Fraunhofer-
Institut für Produktionstechnik und Automatisierung
(IPA), Stuttgart, referierte zum Thema „Entwicklung
eines intelligenten Pflegewagens und neuer Versorgungskonzepte
für stationäre Pflegeeinrichtungen“.
Inhalte: Optimale Nutzung der Technik zur Unterstützung
und Assistenz des Pflegepersonals, Einsatz
moderner Technologien und Automatisierungstechniken,
technikgestützte Pflegeprozesse, Förderung der
Autonomie und Selbstständigkeit im Alter, diverse
Alltagshilfen. Beispiele: Service-Roboter und intelligenter
Pflegewagen
stationären Einrichtungen leben,
nicht mehr vergleichen lassen. Ein
„junger“ beziehungsweise „neuer“
Alter ist technikaffin, selbstbewusst,
gut informiert und mit hohen Ansprüchen
versehen, modern eingestellt,
aktiv, vielfältig interessiert
und bestrebt, so lange wie möglich,
eigenständig und selbstbestimmt zu
leben. Der Bedarf der zukünftigen
Alten wird sich von Grund auf wandeln.
Angepasste Angebote sind erforderlich.
Zoar-Direktorin Martina
Leib-Herr wurde von SWR1-Moderator
Michael Lueg auch zum Thema
Inklusion befragt. „Wir schaffen Inklusion,
indem wir unsere Einrichtungen
öffnen“, sagte sie. Vor allem dem
Kontakt zu Vereinen und Verbänden
messe man große Bedeutung zu.
„Indem wir für diese Zielgruppen bei
Bedarf Räume in unseren Einrichtungen
zur Verfügung stellen, bauen wir
Hemmnisse ab, eine stationäre Einrichtung
zu betreten.“
Dr. Ludwig Burgdörfer, Leiter Missionarisch-Ökumenischer
Dienst (MÖD), Landau, widmete sich dem Thema
Sterbe- und Trauerbegleitung mit seinem Vortrag
„Trauer-Abschied-Liebesmüh“. Inhalte: Umgang mit
Sterbenden und deren Angehörigen, Hospizarbeit
und Palliativversorgung, Auseinandersetzung mit der
Vergänglichkeit der menschlichen Existenz, würdiges
Leben im Vorfeld des Todes, Sterben als Abschied, Trauer
als Schwerstarbeit, Trauer = Liebe, christlich-ethische
Begleitung. Beispiele: Erfahrungen aus seiner Kindheit,
persönliches Wissen aus langjähriger Sterbe- und
Trauerbegleitung
Monja Seckler-Classen, Einrichtungsleiterin des
Zoar – Rheinhessischen Diakonie-Zentrums Heidesheim,
sprach zum Thema „Wo anders sein normal
ist! Von der Siechenanstalt zum gemeinschaftlichen
Wohnprojekt“. Inhalte: Entwicklung von der Vergangenheit
über die Gegenwart zur Zukunft, Zukunftsvisionen
vor dem Hintergrund der Historie, Ambulante
Angebote an dezentralen Standorten, Einbindung
einer Kindertagesstätte, Quartiersentwicklung,
städtebauliche Ideen und Einbeziehung der Bewohner.
Beispiele: konkrete Entwicklungen und Baumaßnahmen
auf dem Campus des Rheinhessischen Diakonie-
Zentrums
Zoar-Magazin 4 | 2016
21
Zoar präsentiert sich
Selbstbestimmung und aktive
Teilhabe
Mit dem Thema Quartiersentwicklung
befasse sich Zoar gleich an
mehreren Standorten. So auch in
Heidesheim; Einrichtungsleiterin
des Zoar – Rheinhessischen Diakonie-Zentrums,
Monja Seckler-Classen,
referierte über die Entwicklung
„Von der Siechenanstalt zum gemeinschaftlichen
Wohnprojekt“ und
formulierte den Slogan „Wo anders
sein normal ist“. Verstärkt wird es in
der Zukunft um inklusives, solidarisches
und teilhabeorientiertes Leben
in einem Sozialraum gehen, um
beeinträchtigte Menschen dabei zu
unterstützen, ihr Leben im Rahmen
ihrer Möglichkeiten aktiv zu gestalten.
Bei dieser Entwicklung komme
auch den Ehrenamtlichen eine große
Bedeutung zu. „Wir sind den rund
hundert Ehrenamtlichen, die sich für
die Menschen bei Zoar einsetzen,
sehr dankbar“, so Direktorin Leib-
Herr. „Ohne deren Unterstützung
wäre so manches Zusatzangebot im
Rahmen der Betreuung und Förderung
nicht möglich.“
Sozialraumorientierung birgt
neue Chancen
In der Experten-Diskussionsrunde,
die von Michael Lueg geleitet wurde,
wurde unter anderem über neue
Wohnkonzepte (zum Beispiel das
„Bielefelder Modell“) für ein selbstbestimmtes
Leben im Alter
gesprochen. Verstärkt geht es dabei
um inklusives, solidarisches und
teilhabeorientiertes Leben in einem
Sozialraum (Dorf, Kommune, Kreis
oder Quartier). Das unmittelbare
Lebensumfeld ist eine bedeutende
Basis schneller Unterstützung und
Hilfe. Neue Wohnprojekte, Initiativen
zur Verbesserung der Lebensqualität,
gegenseitige Unterstützung
und Solidarität machen zum
Beispiel Nachbarschaft zu einer Ressource,
von der jeder Einzelne profitieren
kann. Nachbarn bilden einen
Querschnitt der Gesellschaft; sie
sind jung und alt, unterschiedlichster
kultureller und religiöser Herkunft,
wohnen allein oder gemeinsam,
sind Familien in allen
Konstellationen. Gerade in ländlich
geprägten Gebieten, die schon heute
vom demographischen Wandel
betroffen sind, werden diese veränderten
Bedarfe zur großen Herausforderung.
Auch der bereits bestehende Fachkräftemangel
wird von der demographischen
Entwicklung noch verstärkt.
Im Rahmen der Diskussionsrunde
wurde darüber gesprochen,
mit welchen Mitteln diesem personellen
Problem am besten zu begegnen
ist. „Bei der Lösung ist vor allem
auf einen Mix diverser Komponenten
zu setzen“, sagte Diskussionsteilnehmer
Peter Kaiser. „Wir setzen
unsere Bemühungen darein, Zoar zu
einer bekannten Marke und zu einem
noch attraktiveren Arbeitgeber
22 Zoar-Magazin 4 | 2016
Zoar präsentiert sich
zu machen.“ Außerdem habe man
bereits vor geraumer Zeit die Weichen
für den Einsatz auswärtiger
Fachkräfte gestellt. „In Ungarn befindet
sich ein Klassenverbund angehender
Pflegekräfte in Ausbildung,
der ab Herbst 2017 in Etappen
bei uns eingearbeitet wird, um die
Teams in den Häusern personell
aufzustocken“, ergänzte Martina
Leib-Herr.
Sterbebegleitung: würdiges
Leben im Vorfeld des Todes
und würdiges Sterben
Eine andere große Herausforderung
ist die Begleitung auf dem letzten
Lebensweg; die Sterbebegleitung.
Hospizarbeit und Palliativversorgung
erlangen eine immer größere
Bedeutung. Auch hier bedarf es weiterer
Angebote; abgedeckt von fachkompetentem
Personal. In diesem
Zusammenhang wurde über das in
Rockenhausen geplante stationäre
Hospiz gesprochen, dessen Träger
das Evangelische Diakoniewerk Zoar
sein wird. „Wir nehmen in unseren
Einrichtungen viele Bewohner auf,
die aufgrund ihrer Bedürfnisse in der
letzten Lebensphase eher in einem
Hospiz versorgt werden sollten“,
sagte Zoar-Direktorin Martina Leib-
Herr. Mehrfach erwähnt wurden die
grundlegenden Zielsetzungen der
Hospiz- und Palliativarbeit; der Respekt
sowie die Achtung und Anerkennung
der Würde des Menschen
sowie die Sicherung von Lebensqualität
und christlich-ethischer Begleitung
in der letzten Lebensphase vor
dem Tod.
Rahmenprogramm und
Aussteller
Das Rahmenprogramm wurde gestaltet
von der Zoar-Tanzgruppe
„Fit for Dance“ aus Alzey, die mit
Trainerin Klaudia Folz auf der Bühne
stand und mehrere Tänze vorführte,
sowie von „Drum Olé“, einer Groove-
Percussion mit selbstgebastelten
„Shakern“. Beide bewegungsorientierten
Auftritte animierten die
Gäste in den Pausen zwischen den
Vorträgen zum Mitmachen; und so
wurde geklatscht, getrampelt und
gerasselt. Diverse Aussteller aus
dem Bereich der Pflege-, Betreuungs-
und Unterstützungsbedarfe
präsentierten in den Tagungspausen
ihre Produkte und Dienstleistungen.
Außerdem nutzten die Teilnehmer
des Symposiums die Pausen, um sich
fachlich auszutauschen und die Expertenvorträge
zu kommentieren.
Alexandra Koch
Das 3. Zoar-Symposium, dann
wieder im Bereich Eingliederungshilfe,
wird am 15. November
2018 stattfinden.
Zoar-Magazin 4 | 2016
23
Zoar präsentiert sich
2. Zoar-Symposium
Erlebnisbericht von Alina Armbrust (19),
Auszubildende im Evangelischen
Diakoniewerk Zoar
Im November 2016 fand in der Stadthalle in Kirchheimbolanden
das 2. Zoar-Symposium, diesmal
unter dem Motto „2030: Wohnen-Leben-Pflegen.
Den Weg ins Alter bewusst gestalten“ statt. Als neue
Auszubildende durfte ich mit zwei anderen Auszubildenden
(Selina Philippi und Sandra Busch) bei der
Veranstaltung mithelfen. Während unseres Counter-Dienstes
teilten wir den Gästen beim „Come
together“ Namensschilder und Projektmappen aus
und wiesen auf die Garderobe hin, was ich persönlich
interessant fand, da man zu vielen Namen, die
man schon öfter gehört, oder deren Stimmen man
schon am Telefon hatte, auch mal ein Gesicht vor
Augen bekam.
Das Programm und der Ablauf
Die Veranstaltung startete um 9.00 Uhr mit der
Begrüßung des Moderators Michael Lueg. Unter
Einbeziehung des Publikums anhand einer kleinen
Umfrage zu persönlichen Gedanken an die Zeit nach
der Rente gelang ihm eine lockere und herzliche
Einleitung zum Thema der Veranstaltung. Bei der
Umfrage waren sich im Prinzip alle einig, dass sie so
lange wie möglich selbstbestimmt leben möchten.
Weitere Begrüßungen gab es noch von Direktorin
Frau Leib-Herr, Herrn Kirsch und Herrn Dr. Melchior.
Über den Tag verteilt folgten dann die Vorträge der
Referenten: Pfarrer Norbert Becker, theologischer
Vorstand des Diakoniezentrums Pirmasens, Monja
Seckler-Classen, Einrichtungsleiterin Zoar – Rheinhessisches
Diakonie-Zentrum Heidesheim, Pfarrer Dr. Ludwig
Burgdörfer, Leiter Missionarisch-Ökumenischer Dienst,
und Joshua Hampp vom Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik
und Automatisierung.
Gedicht von Mascha Kaléko berührt
Die Themen der Vorträge fand ich persönlich sehr interessant.
Man erhielt viele Einblicke in die unterschiedlichen
Fachgebiete der Referenten. Durch verschiedene
Power-Point Präsentationen wurden die Themen teilweise
auch veranschaulicht. Obwohl ich vor der Veranstaltung,
ehrlich gesagt, eher skeptisch war und davon
ausging, dass das für mich vielleicht ein wenig langweilig
werden könnte, weil das Thema in Anbetracht
meines Alters für mich noch ziemlich weit weg scheint,
fand ich die Vorträge größtenteils doch interessant und
bin froh, dass ich teilnehmen und zuhören durfte.
24 Zoar-Magazin 4 | 2016
Zoar präsentiert sich
Mir persönlich hat am besten der Vortrag von Herrn Dr.
Burgdörfer über Sterbe- und Trauerbegleitung gefallen.
Das Thema an sich finde ich schon sehr interessant und
durch die Art und Weise der Präsentation erschien mir
der Vortrag kurzweilig. Mit kleinen Geschichten, einem
Gebet und einem Liedtext ging er darauf ein, was es für
Hinterbliebene bedeutet, einen geliebten Menschen zu
verlieren; und auch auf Fragen, die sich wahrscheinlich
jeder schon einmal gestellt hat,
ging er ein: „Gibt es etwas nach
dem Tod?“, „Sehen wir geliebte
Menschen irgendwann
wieder?“. Sehr schön fand ich
auch das Gedicht „Memento“
von Mascha Kaléko, mit dem
Herr Burgdörfer seinen Vortrag
beendet hat. Darin werden die
Gefühle des Menschen hinsichtlich
des eigenen und des
Todes anderer beschrieben. Mit
dem letzten Satz des Gedichts
„Bedenkt; den eignen Tod, den
stirbt man nur, doch mit dem
Tod der anderen muss man leben“ war der Vortrag dann
beendet, und ich persönlich eher ruhig und nachdenklich
gestimmt, da es meiner Meinung nach ein sehr
berührendes Gedicht ist.
Abwechslungsreiche Programmpunkte
Ein schneller Stimmungswechsel kam dann mit dem
Auftritt der Tanzgruppe „Fit for Dance“ der Zoar-Werkstätten
Alzey. Mit moderner Musik und Tücher-Tanz
brachte die Truppe richtig gute Stimmung in die Halle
und animierte das Publikum sogar dazu mitzutanzen.
Ich selbst habe die Gruppe vorher noch nie gesehen,
und der Auftritt hat mir wirklich gut gefallen, vor allem
weil man den Tänzern die Freude beim Tanzen wirklich
angesehen hat. Auch bei der „Drum Olé“-Performance
war das Publikum miteinbezogen, und alle waren
bemüht, die Anweisungen des Entertainers richtig
umzusetzen und im Takt zu rasseln. Die Einlage passte
auch gerade richtig in den Ablauf, da sie direkt nach
der Mittagspause war und die Besucher motiviert und
aktiviert wurden für die noch folgenden Vorträge.
Was mir außerdem noch sehr gut gefallen hat, war
der Kurzfilm, den Frau Seckler-Classen gegen Ende
ihres Vortrags zeigte. In dem Film wurden die verschiedensten
Menschen aus allen möglichen Generationen
gefragt, was man am Zoar-Standort Heidesheim alles
machen könne. Angefangen von den Kindern der Kindertagesstätte
bis hin zu Bewohnern der Wohnheime
und Mitarbeitern wurden alle befragt, und es schien
so, als würde es allen gut gefallen in Heidesheim. Ich
fand den Kurzfilm und die Aufnahmen der verschiedenen
Bereiche sehr schön, da die Menschen alle sehr
sympathisch und vor allem auch authentisch wirkten.
Viele positive Rückmeldungen
Insgesamt finde ich auch, dass die Organisation der
Veranstaltung sehr gut gelungen war. Auch wenn es
gegen Ende vielleicht etwas schwieriger wurde, noch
konzentriert zuzuhören, da es ja doch eine relativ lange
Veranstaltung war, wurden genügend gut gesetzte
Pausen eingeplant, in denen man Zeit hatte, sich zu
stärken und sich mit anderen auszutauschen. Durch
die Auftritte der Tanzgruppe und durch die „Drum
Olé“-Einlage wurde das Programm außerdem aufgelockert.
So hatte man eine gute Mischung von Vorträgen,
Diskussionsrunden, der sympathischen Moderation
von Herrn Lueg und musikalischen Einlagen.
Zusammengefasst kann ich sagen, dass ich froh bin,
dass ich bei der Veranstaltung dabei sein konnte. Ich
bin auch froh, dass ich bei einem Teil der Vorbereitungen
mithelfen durfte, weil ich im November in
der Abteilung „Öffentlichkeitsarbeit, Marketing und
Fundraising“ gearbeitet habe. Somit konnte auch ich
„ein kleines bisschen“ zum Gelingen des Symposiums
beitragen. Auch von anderen Mitarbeitern, mit denen
ich in den Pausen gesprochen habe, habe ich nur positive
Rückmeldungen bekommen. Für mich war es vor
allem auch interessant zu sehen, was alles hinter der
Planung einer solchen Veranstaltung steckt und an
was alles gedacht werden muss. Alles in allem denke
ich, dass sich die Mühe auf jeden Fall gelohnt hat und
sich viele der Teilnehmer schon auf das nächste Symposium
im November 2018 freuen.
Alina Armbrust
Zoar-Magazin 4 | 2016
25
Kunst & Kreativität
Atelier in der Bezirksamtsstraße 10 in Rockenhausen
Zoar-Malkurs bald in neuen Räumen
Die große Glasfront im Eingangsbereich ist mit Exponaten aus dem Zoar-Kunstgewerbe dekoriert.
Der Raum dahinter gibt den Blick frei auf eine bunte Bildergalerie und verrät, was die Stunde
geschlagen hat: Der Malkurs des Evangelischen Diakoniewerks Zoar bekommt ein neues Zuhause.
Das von Inge Benzing eingereichte Bild wurde für das Kalenderblatt Oktober
im Kalender „Behinderte Menschen malen“ 2017 nominiert.
Werke, die im Malkurs
entstanden sind
Mitten in Rockenhausen
wurde kürzlich
das kleine Atelier mit
einer Ausstellung eingeweiht, deren
Werke so unterschiedlich sind wie
die Künstler des Malkurses, der
von den Ambulanten Angeboten
Rockenhausen angeboten wird.
Der Umzug des Malkurses von der
Bahnhofstraße in die Bezirksamtsstraße
10 soll demnächst erfolgen.
Licht flutet durch die Fenster und
bringt die bunten Bilder an den
Wänden besonders gut zur Geltung.
Die große Räumlichkeit atmet Kreativität,
Ideen schweben durch die
Luft. Leuchtende Landschaften, him-
melblaues Meer, farbenfrohe Stimmungsbilder
und eigenwillige Stillleben
– die Palette der Motive ist breit
gefächert und so unterschiedlich
wie die Künstler selbst. „Die Teilnehmer
sind stolz auf ihre Bilder“, berichtet
Doris Venske (78). Sie leitet
den Malkurs seit Herbst 2014 ehrenamtlich.
In der Anfangszeit arbeitete
sie mit vier Frauen. Inzwischen ist
die kleine Gruppe auf neun Frauen
und Männer gewachsen, die sich
einmal in der Woche mit der experimentellen
Malerei auseinandersetzen.
Sie schätzen es sehr, mit Doris
Venske in einer Atmosphäre der
Wertschätzung, Offenheit und des
Vertrauens zusammenzuarbeiten.
Mit Malen Stress bewältigen
Doris Venske hat schon als Kind gerne
gemalt. Sie ist Autodidaktin. Vor
kurzem nahm sie sich die Zeit, bei
einer Kunsttherapeutin in Heiligenmoschel
ihre Kenntnisse bezüglich
Aquarell-Malerei zu vertiefen. In
jungen Jahren blieb nicht viel Zeit
für ihr Hobby. Beruf und Familie forderten
sie. „Früher als ich noch berufstätig
war, ging ich schon mal mit
dem Mal-Block in den Wald, wenn
ich meine Ruhe haben und Stress
abbauen wollte“, erzählt sie lachend
im Rückblick.
Als sie sechzig Jahre alt wurde und
in Rente ging, machte Doris Venske
26 Zoar-Magazin 4 | 2016
Kunst & Kreativität
Eugenie Wilding (61): „Ich komme gerne in den Malunterricht“, erzählt
Eugenie Wilding. „Wir lachen viel in unserer Gruppe und das gemeinsame
Malen macht viel Spaß.“ Sie liebt es, Bilder mit Acrylfarbe zu
spachteln. „Frau Venske hat uns schon viele unterschiedliche Techniken
vermittelt“, erzählt die gelehrige Schülerin weiter. Dazu gehört auch
die Tupf-Technik. Eine ihrer Spezialitäten sind schraffierte Landschaftsbilder.
Eugenie Wilding hat schon als Kind gerne gemalt. Ihr Vater erkannte
das Talent seiner Tochter und schenkte der damals Zehnjährigen
ihren ersten Ölfarben-Malkasten. Das hat sie geprägt. Ihre Kreativität
beschränkt sich nicht nur auf die Malerei. Sie ist gerne handwerklich
tätig und bastelt und strickt in ihrer Freizeit.
Pläne, Menschen mit Beeinträchtigung
an der Volkshochschule Kurse
anzubieten und sie in Malerei zu
unterrichten. Doch es kam erst einmal
anders als geplant. Über mehrere
Wochen betreute sie in drei aufeinanderfolgenden
Jahren Mädchen
aus Tschernobyl. Dann pflegte sie
ihre Schwiegermutter, bis sie im
gesegneten Alter von 101 Jahren
verstarb. Inzwischen waren sechzehn
Jahre ins Land gegangen und
die aktive Rentnerin besann sich
wieder auf ihren früheren Wunsch,
Menschen mit Beeinträchtigung im
Malen zu unterrichten. „Nun wurde
es langsam Zeit, meine Vorstellungen
in die Tat umzusetzen“, erzählt
die rüstige Rentnerin mit dem bewundernswerten
Elan. Ihre Schwiegertochter
Barbara Venske, Einrichtungsleiterin
des Pfälzischen
Diakonie-Zentrums Rockenhausen,
bestärkte sie in ihrem Vorhaben und
hatte eine zündende Idee: „Biete
doch in der Tagesstruktur von ‚Zoar
zentral‘ in Rockenhausen einen Malkurs
an.“ Das ließ sich Doris Venske
nicht zweimal sagen und unterrichtete
schon kurze Zeit später die ersten
Malschüler.
Von der Natur inspiriert
Einfühlsam nimmt sie ihren Schützlingen
die Angst vor der Farbe. Verwendung
finden Kreide, Farbstifte,
Inge Benzing ✝ malte leidenschaftlich
gerne. Malen war
ein wichtiger Bestandteil ihres
Lebens. Sie malte mit Filzstiften,
Bleistiften, Ölkreide, Pastellkreide
und Faserschreiber. Ihre Motive
waren meist sehr filigran. Sie
arbeitete gerne mit Zeichentusche.
„Im Kurs kann ich sehr
gut entspannen, habe weniger
Stress“, erzählte sie. Die Natur
lieferte ihr die besten Motive wie
Tiere, Pflanzen, Landschaften mit
Meer, Felsen, Strand und Sonnenaufgang.
Auch ihre Lieblingsplät-
Wasser- und Acrylfarbe, Wachs- und
Fettstifte. Sie lässt ihren Schülern
jede künstlerische Freiheit und
machte kaum Vorgaben im Umgang
mit Pinsel und Farbe. Doris Venske
leitet lediglich die verschiedenen
Inge Benzing nahm an der Eröffnung
der neuen Räume in der Bezirksamtsstraße
10 teil und zeigte
voller Freude ihre Werke. Sie verstarb
wenige Wochen danach.
ze waren ein beliebtes Motiv und
fanden sich oft in ihren Bildern
wieder. 1990 malte Inge Benzing
zum ersten Mal für den Kalender
„Behinderte Menschen malen“.
Mehrere ihrer Bilder waren bereits
in den Kalendern der letzten Jahre
vertreten. Für sie war dies eine
„Anerkennung für viele Jahre
Malen“.
Ein letztes Mal nahm Inge Benzing
an der Ausschreibung für
den Kalender 2017 „Behinderte
Menschen malen“ teil. Sie war
glücklich und voller Freude als
sie erfuhr, dass ihr Bild für das
Oktober-Kalenderblatt nominiert
wurde. Die Glückwünsche der Jury
konnte sie nicht mehr entgegennehmen.
Inge Benzing verstarb
wenige Tage vor der Feier.
Techniken an, wie zum Beispiel Tupf-
Technik, Schraffier-Technik und
Schicht-Technik. Die Künstler lassen
sich hauptsächlich von der Natur
inspirieren: von Landschaften, Blumen
und Tiere. Dabei haben ihre
Zoar-Magazin 4 | 2016
27
Kunst & Kreativität
Jolanthe Lauer (39): „Jojo“, wie Jolanthe Lauer von ihren Freunden
liebevoll genannt wird, kommt erst seit einem halben Jahr
zum Malkurs. Sie entpuppte sich als Naturtalent. Es ist kaum zu
glauben, dass sie noch nie zuvor mit Pinsel und Farbe gearbeitet
hat. „Das Talent habe ich bestimmt von meinem Opa geerbt“,
erzählt sie lachend. Malen sei ihr zur Stressbewältigung
empfohlen worden. Am liebsten arbeitet Jolanthe Lauer mit der
Spachtel-Technik und gestaltet auf diese Weise ausdrucksvolle
Landschaftsbilder.
Stürmisches See, Klippen und Strand: Jolanthe Lauer zeigt eines
ihrer Lieblingsmotive, das sie in Spachtel-Technik gearbeitet hat.
Schüler die anfänglich „gewohnte
Sehweise“ verlassen und sich mutig
neuer, gestalterischer Möglichkeiten
zugewandt. Auf diese Weise haben
alle Teilnehmer inzwischen ihren
eigenen Stil entwickelt. „Das Wichtigste
ist jedoch, dass Malen Spaß
macht“, sagt Doris Venske. „Außerdem
stärkt das Malen die Persönlichkeit
und hat therapeutische Wirkung“,
berichtet sie über die
positiven Aspekte der Malerei.
Doch nicht nur die Beschäftigung
mit Pinsel
und Farbe macht Venskes
Schülern Spaß. Zum Abschluss
einer jeden Malstunde
wird in der Gruppe
das gemütliche
Beisammensein gepflegt.
Dazu werden Kaffee und
Kakao gekocht sowie der
Tisch hübsch gedeckt.
Meistens bringt Doris
Venske Kuchen, süße Teilchen
oder Lebkuchen mit.
In geselliger Runde
kommt es auch schon mal
vor, dass Doris Venske die
Mundharmonika auspackt und ein
paar Lieder spielt. Ein jeder genießt
diese halbe Stunde auf seine Art.
Anschließend wird gemeinsam aufgeräumt.
Dabei packen alle mit an.
Kunigunde Otterbein
Ein Blick in den
Eingangsbereich der
neuen Zoar-Räume
in der Bezirksamtsstraße
10.
Doris Venske malt gerne. Sie unterrichtet den
Zoar-Mal-Kurs. Sie macht das ehrenamtlich.
Der Mal-Kurs ist in der Bahnhofstraße in Rockenhausen.
Am Eingang steht: „Zoar zentral“.
Demnächst wird der Mal-Kurs umziehen.
In die Bezirksamtsstraße 10 in Rockenhausen.
Dort wurde kürzlich ein großer, heller Raum
eingeweiht. Dazu gab es eine Bilder-Ausstellung.
Die Eröffnung von der Ausstellung
nennt man Vernissage. Den Raum nennt man
Atelier. Da entstehen die Kunst-Werke.
28 Zoar-Magazin 4 | 2016
Kunst & Kreativität
Doris Venske ist mit ihren 78 Jahren überaus aktiv. Sie ist Mutter
von zwei Töchtern und einem Sohn und stolze Großmutter von
vier Enkeltöchtern. „Freitags ist Oma-Tag“, erzählt Doris Venske
glücklich. Sie liebt Katzen. Katzenskulpturen aus Holz, in Stein
gemeißelt oder in Ton gebrannt erzählen in ihrem Zuhause von
dieser Leidenschaft. Und ihr schwarzer Kater „Puschel“ kann sein
Frauchen „um die Kralle wickeln“.
Die schnurrigen Vierbeiner auf Samtpfoten sind auch die Helden
in ihren Büchern, die Doris Venske jedes Jahr mit viel Liebe
schreibt und selbst illustriert. Eines der Bücher ist der graugetigerten
Katze „Freddy“ gewidmet, die im biblischen Alter von
23 Jahren sanft einschlief. „Früher hatten wir nicht viel Geld, und da habe ich für meine Kinder zu Weihnachten
ein Buch gemacht“, erzählt sie und zeigt eines der ersten Kinderbücher in einer Spiralbindung. Heute sind ihre
kleinen Büchlein professionell gebunden und ein schönes Geschenk für ihre Enkelinnen, die sich jedes Jahr über
ein neues Werk von ihrer Großmutter freuen.
Doris Venske freut sich über jede Aufgabe. Langeweile ist für sie ein Fremdwort. Morgens strickt sie gerne,
„das ist gut für meine Hände, damit sie nicht steif werden“, sagt sie, und ihre Familie freut sich über die warmen
Socken. Die quirlige Rentnerin bietet seit September 2016 einen zusätzlichen Malkurs im Mehrgenerationenhaus
in Otterberg an. Sie ist auch im Museumskreis Rockenhausen tätig. Zu einem Frühstück in den Räumen
des Heimatmuseums hatte sie vor kurzem ihren Malkurs eingeladen. Ganz nebenbei erfuhren die Teilnehmer
interessante Geschichten über die ausgestellten Exponate im Heimatmuseum. Darüber hinaus organisierte sie
mit ihrem Mann und in Absprache mit Zoar-Mitarbeiterin Tina Condé von „Zoar zentral“ für die Teilnehmer der
Tagesstruktur eine Führung im Steinbruch „Eisensteiner Kopf“ in Kirchheimbolanden.
Teilnehmerinnen des Malkurses mit ihrer Kursleiterin:
(v.l.n.r.) Eugenie Wilding, Inge Benzing ✝, Jolanthe Lauer,
Doris Venske und Christiane Reithmann
Malen macht Spaß. Im Mal-Kurs wird viel gelacht.
Die Künstler zeichnen und malen auf
Papier. Sie zeichnen mit Stiften. Oder sie malen
mit dem Pinsel. Dazu verwenden sie Öl-
Farben. Oder auch Acryl-Farben. Malen ist
auch eine Art Therapie. Malen beruhigt.
Malen fördert die Aufmerksamkeit.
Das haben die Künstler gemeinsam:
Sie haben Kunst nicht gelernt. Sie leben nicht
von der Kunst. Das haben die Kunst-Werke gemeinsam:
Die Kunst hat keine Regeln. Es ist
eine einfache Bild-Sprache. Gefühle werden
ohne Worte ausgedrückt. Gefühle wachsen
beim Ansehen der Bilder. Man glaubt dem
Bild. Man kann sich vorstellen, was der
Künstler fühlt.
Jeder Künstler ist ein schöpferischer Mensch.
Jeder Künstler ist anders. Doch alle haben etwas
gemeinsam: Sie schaffen etwas Neues. Das ist
sehr spannend.
Zoar-Magazin 4 | 2016
29
Menschen bei Zoar
Dank Zoar auf einen guten Weg gebracht
Ralf Feldle ist ein positives Beispiel
für gelungene Inklusion
Ralf Feldle (54) arbeitet im Technischen Bereich
und gehört zu den „dienstbaren Geistern“ auf
dem Inkelthalerhof in Rockenhausen. Der versierte
Handwerker scheut keine Arbeit und ist aus dem
Team von Udo Schönenberger nicht mehr wegzudenken.
Er ist zur Stelle, wenn Veranstaltungsmaterial
zu schleppen ist, wenn Montage- und
Reparaturarbeiten anstehen oder sanitäre Anlagen
verstopft sind. Wenn Not am Mann ist, ist der
gelernte Elektro-Installateur auch an anderen
Zoar-Standorten als Hausmeister unterwegs.
Arbeit in luftiger Höhe: Ralf Feldle und Ronny Mehler
warten die Außenbeleuchtung auf dem Inkelthalerhof.
Ralf Feldle ist auf
dem Weg zu seinem
nächsten Einsatzort.
Das war nicht immer so. Die Überforderung
ihn seinem Beruf riss Ralf Feldle aus der Bahn.
Es kam zu einem „Burnout“ mit allen negativen
Begleiterscheinungen. Um seine lebenspraktischen
Kompetenzen wiederzuerlangen, brauchte Ralf Feldle
weiterführende Hilfe und Unterstützung. Beides fand er
im März 2011 beim Diakoniewerk Zoar in Rockenhausen.
„Ich brauchte ein halbes Jahr, um wieder in Gang zu
kommen“, erzählt er im Rückblick auf diese schwierige
Lebensphase. Schritt für Schritt lernte er, sich wieder in
der Normalität des Alltags zurechtzufinden.
Noch in der Eingliederungsphase machte er ein Praktikum
im Kunstgewerbe auf dem Inkelthalerhof in Rockenhausen.
Schon bald fühlte sich Ralf Feldle so gefestigt,
dass er nach neuen Herausforderungen Ausschau hielt.
Die fand er als Helfer in der Küche der Werkstätten
Rockenhausen. Mit dem Gesundheitspass, den er
30 Zoar-Magazin 4 | 2016
Menschen bei Zoar
Der Technische Bereich des Diakoniewerks Zoar
Seit 35 Jahren ist Udo Schönenberger der Leiter des
Technischen Bereichs. Er kennt den Inkelthalerhof
und die Bausubstanz der Wohnbereiche wie kaum
ein anderer. „Wir sehen uns als Dienstleister. In
erster Linie sind wir unseren Bewohnern verpflichtet.
Wir haben die Aufgabe, die häuslichen Rahmenbedingungen
in den Wohnbereichen aufrecht zu
erhalten“, erklärt er. „Mit unserer Arbeit tragen
wir dazu bei, das Wohlbefinden der Bewohner
zu fördern.“
Häusliche Rahmenbedingungen aufrechterhalten
Hinter diesen Worten steht ein komplexes Aufgaben-
und Arbeitsgebiet, das alle Arbeiten im und
ums Haus beinhaltet. Die Mitarbeiter vom Technischen
Bereich sorgen für Wärme und Licht in den
Häusern. Sie bauen Möbel auf und ab und achten
darauf, dass alle technischen Geräte funktionieren.
Sie leisten Winterdienste und betreuen die Mitarbeiter
mit Beeinträchtigung, die im Technischen
Bereich arbeiten. „Wir sind bestrebt, Reparaturen
in den Häusern kurzfristig auszuführen“, berichtet
Udo Schönenberger. Ihm liegt das Wohl der Bewohner
sehr am Herzen.
Kein Fest ohne den Technischen Bereich
Bei der Vorbereitung von Festen und Veranstaltungen
ist der Technische Bereich ebenfalls gefordert.
Bänke und Tische werden auf- und abgebaut,
Zelte gestellt, Versorgungsleitungen gelegt und
Verkaufstheken an Ort und Stelle gebracht. Ohne
die Hilfe und die zahlreichen Handreichungen der
dienstbaren Geister vom Technischen Bereich
wären die großen Feste auf dem Inkelthalerhof
nicht denkbar.
Die Vertretung der Hausmeister an den anderen
Standorten gehört ebenfalls zum Aufgabengebiet
des Technischen Bereichs. Darüber hinaus sind die
Mitarbeiter Ansprechpartner für die Fremdfirmen,
die auf dem Zoar-Gelände arbeiten. Außerdem wird
dafür gesorgt, dass sicherheitstechnische Einrichtungen
immer auf dem neuesten Stand sind.
Zurzeit arbeiten neun Fachkräfte im Technischen
Bereich: Schreiner, Maler, Elektriker, Heizungsbauer
und Installateure. Sie sind zwar den Häusern auf dem
Inkelthalerhof zugeordnet, werden aber auch fachspezifisch
eingesetzt. Die Aufträge erhält der Technische
Bereich über die Zentralen Dienstleistungen.
problemlos erhielt, wurde den gesetzlichen Vorgaben
Rechnung getragen. „Die Arbeit machte mir richtigen
Spaß. Ich habe mit fünf Frauen zusammengearbeitet
und war der ‚Hahn im Korb‘.“ Die Hauswirtschafterinnen
lernten ihn als höflichen und gewissenhaften Mitarbeiter
zu schätzen und waren schon ein wenig traurig, als
Ralf Feldle sich entschloss, wieder berufsnah zu arbeiten.
Die Möglichkeit im Rahmen der Beschäftigung durch die
Zoar-Werkstätten in den Technischen Bereich zu wechseln,
eröffnete ihm im Mai 2013 neue Perspektiven.
Zeitgleich absolvierte er erfolgreich den Berufsbildungsbereich.
Kollegiales Miteinander
„Ralf Feldle hatte vier Wochen Probezeit“, erinnert sich
Udo Schönenberger, Leiter des Technischen Bereichs,
„aber schon innerhalb kürzester Zeit war klar, dass wir
ihn nicht mehr weglassen. Er ist ein wichtiger Pfeiler
unseres Teams, und wir schätzen die gute, kollegiale
Zusammenarbeit.“ Zunächst arbeitete Ralf Feldle mit
den Kollegen Markus Bohlander und Tobias Frölich zusammen,
die ihm notwendige Kenntnisse vermittelten.
Schnell lernte er mit den Anforderungen umzugehen,
die täglich an den Technischen Bereich gestellt werden.
Die Arbeit macht ihm Spaß. Sein Tagesablauf bekam eine
neue Struktur und neue Inhalte. Die Akzeptanz, die er
im Kollegenkreis und bei den Verwaltungsmitarbeitern
erfährt, festigt sein Selbstwertgefühl und bestärkt
ihn zusehends.
Zusammenarbeit auf Augenhöhe
Udo Schönenberger ist sehr zufrieden mit seinem Mitarbeiter.
„Herr Feldle bekommt Reparaturanträge zugeteilt,
die im Technischen Bereich eingehen und arbeitet sie
weitestgehend selbstständig ab. Er kümmert sich umfassend
um die Aufträge und gibt in den Häusern eine Rückmeldung,
wenn die Arbeiten ausgeführt sind. Die Dokumentation
macht er perfekt. Er nimmt uns viel Arbeit ab,
organisiert und übernimmt Verantwortung“, lobt er. Ralf
Feldle ist für ihn das positive Beispiel für Inklusion, für
Zoar-Magazin 4 | 2016
31
Menschen bei Zoar
Mit seinen Kollegen versteht
sich Ralf Feldle (rechts) sehr gut;
(v.l.) die Elektriker Nils Schröder
und Ronny Mehler.
Arbeitsbesprechung:
Udo Schönenberger und Ralf Feldle
eine Wiedereingliederung in die Gesellschaft und Arbeitswelt.
Natürlich herrscht nicht jeden Tag „eitel Freud und
Sonnenschein“. Aber Ralf Feldle kann auch mit Negativem
umgehen, ohne dass es ihn aus dem Konzept bringt
und sich auf die Arbeit auswirkt. „Er ist eine starke
Persönlichkeit und ein Perfektionist, auf den hundertprozentig
Verlass ist. Wir arbeiten eng zusammen und
reflektieren zeitnah anstehende Probleme“, erklärt Udo
Schönenberger. Ihm ist es wichtig, seinen Mitarbeitern
auf Augenhöhe zu begegnen, ihnen Respekt und Achtung
entgegenzubringen und ihre Leistungsbereitschaft
und ihre Leistungen anzuerkennen. Er ist für seine Mitarbeiter
nicht nur Vorgesetzter, sondern auch ein Freund.
Mit beiden Beinen im Leben
Ralf Feldle ist wieder im normalen Alltag angekommen.
„Ich habe Zoar gebraucht, um das zu erreichen, was ich
heute bin“, reflektiert er seine positive Entwicklung in
den letzten fünf Jahren. Er sieht seine berufliche Zukunft
auch weiterhin bei Zoar und nicht in der freien Wirtschaft.
Besonders stolz ist er auf seinen Schritt in die
Selbstständigkeit, weg aus der Wohngemeinschaft, hin
zur eigenen Wohnung. Aus eigener Kraft heraus bemühte
er sich um eine kleine Wohnung im Zentrum von Rockenhausen.
„Das war nicht einfach“, erzählt er, „denn in
der Stadt sind Wohnungen für Zoar-Bewohner dünn gesät.
Es ist schwer, gegen die Vorurteile im Kopf der Menschen
anzukämpfen. Viele machen einfach ,dicht‘, wenn
sie Zoar hören“. Aber durch die Fürsprache der engagierten
Zoar-Mitarbeiterin Anja Orth hat es am Ende doch
geklappt und Ralf Feldle bezog im August letzten Jahres
seine eigenen vier Wände. Beim Umzug halfen sein
Kollege Ronny Mehler und sein Chef Udo Schönenberger
tatkräftig mit. Das Cafeteria-Team vom Inkelthalerhof
übernahm die gestalterische Beratung und brachte zur
Wohnungseinweihung Blumen mit. Mit gebrauchten
Möbeln unterstützte Zoar sein Vorhaben, selbstständig
und weitestgehend unabhängig zu leben.
Zukunftspläne mit Zoar an seiner Seite
Auch in seinem privaten Umfeld ist Ralf Feldle sehr engagiert
und hilfsbereit. „Man muss mit den Leuten reden“,
ist seine Devise und ein Grund, warum er sich bei „Der
Tafel“ in Rockenhausen tatkräftig einbringt. Er interessiert
sich und nimmt Anteil an den Schicksalen der
Menschen. Ralf Feldle genießt sein neues Leben. Er pflegt
seine sozialen Kontakte, geht mit Freunden gerne zu
Konzerten und ins Fußballstadion. Ab und zu bereitet
ihm sein Rücken Probleme. Deshalb hat er sich vorgenommen,
die Präventivangebote des Betrieblichen
Gesundheitsmanagements bei Zoar zu nutzen. „Ich habe
noch viel vor“, lacht er, „und dazu muss ich schließlich
fit sein.“
Kunigunde Otterbein
32 Zoar-Magazin 4 | 2016
Ankündigung
50 Jahre Zoar-Werkstätten
Rockenhausen
Industriestraße 2, Rockenhausen
21. bis 23. September 2017
(Donnerstag bis Samstag)
Drei Tage soll bei den Zoar-Werkstätten Rockenhausen
im September 2017 gefeiert werden. Der
Grund: das 50-jährige Jubiläum der Einrichtung
am Zoar-Standort Rockenhausen.
Die Feierlichkeiten werden
für jeden etwas bieten:
für Groß und Klein, für
Jung und Alt, für Menschen, die Zoar
schon kennen und für die, die Zoar
(noch) nicht kennen. Zum Jubelfest
wird die Öffentlichkeit allgemein
angesprochen. Die Werkstätten haben
sich schon seit geraumer Zeit
geöffnet; nun zur Jubiläumsfeier
noch mehr. Zoar möchte mit Rockenhausen
und Umgebung feiern und
allen Interessierten einen Einblick in
die sozial-wertvolle und wirtschaftlich-professionelle
Arbeit der dortigen
Mitarbeiter geben.
Bekenntnis zum Standort
Rockenhausen
„Unser Bekenntnis zum Standort
Rockenhausen werden wir 2017
durch ein Jubiläumsfest bekräftigen“,
so Direktor Peter Kaiser im
Vorwort des Zoar-Magazins, 3. Ausgabe
2016. „Im Zuge dessen laufen
Vorbereitungen für bauliche Modernisierungsmaßnahmen
und Planungen
für mitarbeiterfreundliche Verbesserungen
rund um die Arbeit.
Wir werden für das Gesamtpaket
aller Maßnahmen über eine Million
Euro investieren.“ Das runde Jubiläum
sei deshalb so wichtig, weil es
als Meilenstein in der Zoar-Geschichte
gelte. „Es ist uns ein Anlass,
um innezuhalten und auf das Erreichte
zu schauen. Gleichzeitig blicken
wir in Richtung Zukunft und
arbeiten daran, dass die Entwicklung
der Werkstätten Rockenhausen auch
weiterhin eine Erfolgsgeschichte
bleibt“, sagt Direktor Kaiser. Im Zuge
der geplanten Investitionsmaßnahmen
bei den Zoar-Werkstätten
Rockenhausen wird auf Barrierefreiheit
geachtet. Außerdem werden die
Vorläufige Planungen
zum Jubiläum:
• Festeröffnung mit geladenen
Gästen und offiziellen Grußworten
sowie Andacht
• Tag der offenen Tür mit
Informationsständen und
Mitmach-Aktionen
• Mitarbeiterfest mit buntem
Programm
• Konzert mit Überraschungsgast
beziehungsweise
Überraschungsband (im
Vorprogramm Zoar-Kulturund
Musikgruppen)
Sanitäranlagen und die Funktionsräume
saniert und modernisiert.
„Die Arbeitsbedingungen für die
dort beschäftigten insgesamt
rund 380 Mitarbeiter mit und
ohne Beeinträchtigung werden
somit spürbar verbessert“, informiert
Kurt Philipp, Leiter Fachbereich
Eingliederungshilfe.
Alexandra Koch
Zoar-Magazin 4 | 2016
33
Veranstaltungen & Feste
Eine Station bildete das „Haus am Berg“.
Auch hier warteten die Bewohner schon auf die Kinder.
Auch die ganz Kleinen
der Kita waren mit dabei.
Stolz präsentierten die
Kinder ihre Tier-Laternen.
Rheinhessisches Diakonie-Zentrum Heidesheim:
Ein Miteinander zu St. Martin
Ein Fest verbindet
„Ich geh mit meiner Laterne und meine Laterne
mit mir“, so heißt es in einem der vielen zum
St. Martinsfest im Zoar – Rheinhessischen Diakonie-
Zentrum Heidesheim gesungenen Lieder.
Gefüllte Bänke
in der Zoar-Kapelle
Der November ist für viele
Kinder der Zoar-Kindertagesstätte
Heidesheim ein
ganz besonderer Monat. Für die
meisten hieß es dieses Jahr zum
ersten Mal: Laternen basteln, Lieder
singen und St. Martinsumzug. Die
Kindertagesstätte des Evangelischen
Diakoniewerks Zoar feierte am
10. November 2016 ihren ersten
großen Laternenumzug mit Martinsfeuer,
Kinderpunsch und gebackenen
Weckmännern. „Vorangegangen
sind viele Vorbereitungen“, sagte
Judith Holub, Leiterin der Zoar-Kita
Heidesheim, von denen nicht nur die
Kindertagesstätte betroffen war,
sondern alle Häuser auf dem Zoar-
Gelände in Heidesheim. Dieser
aktionsreiche Tag mit der Feierlichkeit
zum St. Martin sei an Spannung und
Vorfreude sowohl für die Kinder als
auch Bewohner kaum zu überbieten.
Buntes Fest als
gelebtes Miteinander
Pünktlich um halb fünf ging es dann
auch endlich los. Rasch füllten sich
die Bank-Reihen der Zoar-Kapelle. Die
Kinder hielten stolz ihre selbst gebastelten
Tier-Laternen in den Händen.
Außer den Eltern und Geschwistern
waren auch Bewohner der Wohnanlagen
auf dem Gelände der Einladung
gefolgt. Judith Holub eröffnete
mit einer kurzen Begrüßung das musikalische
Anspiel. „Ich kann mich
noch sehr gut daran erinnern, als wir
2014 unseren ersten St. Martinsumzug
mit gerade einmal sieben
Kindern im damaligen Kita-Provisorium
feierten. Heute sind es über
dreißig Kinder.“ Das bunte Fest
werde nun von der gesamten Zoar-
Gemeinschaft des Rheinhessischen
Diakonie-Zentrums Heidesheim
gefeiert. „Und das ist schön.“
Leuchtende Laternen
in der Dunkelheit
Gemeinsam mit den Erzieherinnen
hatten die Kinder ein etwa zehnminütiges
Bilderbuch-Kino vorbereitet,
das die Geschichte von St. Martin,
illustriert mit Kinderbildern, zeigte.
Im Hintergrund liefen dabei die zuvor
aufgenommenen traditionellen
34 Zoar-Magazin 4 | 2016
Veranstaltungen & Feste
Eine Laternenkette bildeten Eltern und Kinder.
Selbstgemachte
Dosen-Laternen
Zum Abschluss versammelten sich noch einmal
alle Beteiligten am Lagerfeuer und Judith Holub (rechts)
bedankte sich herzlich für die aktive Teilnahme.
St. Martinslieder. Nach dem multimedialen
Anspiel in der Kapelle übergaben
die Erzieherinnen rote Stoffstreifen
an die Besucher. Diese
banden sich die Teilnehmer gegenseitig
um das Handgelenk. Einer Legende
nach soll der heilige Martin einem
frierenden Bettler die Hälfte seines
Mantels gegeben haben. Mit dem
roten Stoffband sollte symbolisch an
die Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe
erinnert werden. Anschließend
zog der St. Martinsumzug in Richtung
„Haus Rheinblick“, wo er schon
gespannt von den Bewohnern erwartet
wurde. Unter der Führung von
Judith Holub und Monja Seckler-Classen,
Einrichtungsleiterin des Rheinhessischen
Diakonie-Zentrums Heidesheim,
trugen die Kita-Kinder
zusammen mit ihren Eltern freudig
alle Lieder vor, die sie zuvor gelernt
hatten. Auch die Bewohner hielten
die für ihr Haus ausgewählten Liedtexte
in den Händen und sangen
kräftig mit. Ganz besonders freuten
sich die Bewohner des Alten- und
Pflegeheims über den Besuch der
kleinen Gäste. Im Speiseraum hatten
sie sich schon lange vorher versammelt,
um aus den Fenstern dem
St. Martinsumzug zu lauschen. Das
Licht wurde ausgeschaltet und die
eigenen Laternen zum Leuchten
gebracht. Zoar-Mitarbeiterin Monika
Werum erklärte, wie die Bewohner
ihre Laternen selbst gebastelt haben:
„In alte Metalldosen haben wir
herbstliche Ornamente gestanzt.
Beim Licht der Kerze leuchten diese
dann so schön“. Die letzte Station
bildete das „Haus am Berg“. Dort
loderte ein riesiges Lagerfeuer. Mit
Kinderpunsch und gebackenen
Weckmännern ließen alle Beteiligten
den Abend ausklingen. Judith
Holub resultierte einen gelungenen
St. Martinsumzug, während Kinderaugen
zufrieden und glücklich in das
knisternde Lagerfeuer blickten.
Monja Seckler-Classen bemerkte zu
Recht, dass dieser St. Martinumzug
ein Fest ist, das die Gemeinschaft
des Evangelischen Diakoniewerks
am Zoar-Standort Heidesheim verbindet
und nach außen hin öffnet.
Julia Margert
Zoar-Magazin 4 | 2016
35
Sport & Turnier
Wassersport sorgt für Bewegung
Rund 100 Teilnehmer
beim Zoar-Schwimmfest im Kibo-Bad
Rund hundert Teilnehmer aus dem Südwesten von Rheinland-Pfalz kamen kürzlich nach Kirchheimbolanden.
Das jährlich stattfindende Schwimmfest der Landesarbeitsgemeinschaft der Werkstätten
für behinderte Menschen Rheinland-Pfalz (LAG WfbM RLP) wurde dieses Jahr von den
Zoar-Werkstätten Heidesheim organisiert und im Kibo-Bad ausgetragen.
Duell um die Goldmedaille Mit Spannung verfolgten Schüler der
IGS Rockenhausen die Wettkämpfe.
Von 23 Werkstätten für Menschen mit Behinderung
sind 17 der Einladung gefolgt“, berichtete
Torsten Kassebeer, beschäftigt in der Bewegungsförderung
beim Evangelischen Diakoniewerk
Zoar am Standort Heidesheim. Das sei im Vergleich zu
den letzten Jahren ein sehr gutes Ergebnis und zeige wie
wichtig solche Veranstaltungen für Menschen mit Beeinträchtigung
sind. Alter und Art der Beeinträchtigung
spielen dabei keine Rolle und so kam es, dass 18-Jährige
sich mit über 60-Jährigen bei 50 Meter Brust, 25 Meter
Freistil, 25 Meter Rücken sowie im Staffelwettbewerb
maßen.
„Es war sehr schön. Ich habe auch etwas gewonnen!“,
erzählte Christian Wolf stolz und voller Begeisterung
nach der Siegerehrung. Für jeden der 49 Läufe gab es
neben einer Urkunde eine Medaille aus Buchenholz, ein
Gemeinschaftsprodukt der Schreinerei und der Abteilung
Kunst&Gewerbe des Zoar-Standorts Heidesheim. Manche
Schwimmer nahmen an mehreren Disziplinen teil.
Christian Wolf zum Beispiel gewann an diesem Tag eine
Gold- und eine Silbermedaille. Das 100-Meter Staffel-
Schwimmen bildete den Höhepunkt des Tages. Besucher
und Sportler feuerten die jeweils vierköpfigen Teams
lautstark an. Nach einem spannenden Lauf gewann die
Südpfalz-Werkstatt Herxheim, zweiter wurden die Zoar-
Werkstätten Alzey, und Bronze-Medaillen trugen stolz
die Beschäftigten der Pirminius-Werkstatt der Heinrich-
Kimmle-Stiftung aus Zweibrücken um den Hals. „Zwei
Monate haben wir uns auf den Wettbewerb vorbereitet.
Gemeinsam mit unserer Trainerin Katharina Hemmann
gingen wir einmal in der Woche nach Nieder-Olm ins
Schwimmbad“, berichteten die Silber-Medaillen-Gewinner
des Evangelischen Diakoniewerks Zoar.
„Das Schwimmfest ist ein Fest der Inklusion“, so Kurt
Philipp, Fachbereichsleiter Eingliederungshilfe beim
36 Zoar-Magazin 4 | 2016
Sport & Turnier
Stolz trugen die besten Schwimmer
mehrere Medaillen für verschiedene
Disziplinen um den Hals.
Siegerehrung in der Disziplin
100 Meter Staffel Schwimmen
Geschäftsführender
Vorstand der LAG
(v.l.n.r.): Kurt Philipp,
Marco Dobrani,
Ferdinand Niesen
Hochspannender Wettkampf
bei den Rückenschwimmern
Evangelischen Diakoniewerk Zoar und Mitglied im geschäftsführenden
Vorstand der LAG. Er bedankte sich bei
der Verbandsgemeinde Kirchheimbolanden, die das Kibo-Bad
für diese öffentliche Veranstaltung gebührenfrei
zur Verfügung stellte. Mindestens zwanzig ehrenamtliche
Helfer sowie 17 Schülerinnen und Schüler der Integrierten
Gesamtschule Rockenhausen (IGS) unterstützten
und betreuten im Rahmen des Sozialkunde-Unterrichts
die Sportler. „Bei vielen Schwimmern habe ich überhaupt
keine Beeinträchtigung vermutet, weil sie teilweise besser
schwimmen als Menschen ohne Beeinträchtigung.
Die Teilnehmer sind sehr mutig. Es ist ein ganz normaler
Umgang“, resümierte Schülerin Stephanie Kaiser.
Die Freude der Teilnehmer, beim Schwimmfest dabei
zu sein, sei überwältigend. „Auf einen Sieg kommt
es dabei noch nicht einmal vorranging an“, so Zoar-
Mitarbeiter Torsten Kassebeer.
Julia Margert
Die Landesarbeitsgemeinschaft der Werkstätten
für behinderte Menschen Rheinland-Pfalz e.V. (LAG
WfbM RLP) verfolgt ausschließlich und unmittelbar
gemeinnützige Zwecke. Als Verein ist sie der
Zusammenschluss von Werkstätten für Menschen
mit Beeinträchtigung in Rheinland-Pfalz und deren
angegliederten Tagesförderstätten, Tagesstätten und
Integrationsprojekten. Sitz des Vereins ist Mainz.
Die LAG WfbM RLP fördert durch Aktionen wie dem
Schwimmfest im Kibo-Bad die Zusammenarbeit ihrer
Mitgliedswerkstätten. So findet das Schwimmfest im
Wechsel mit dem Leichtathletik-Fest statt. In 2013
waren die Zoar-Werkstätten Rockenhausen für die
Organisation des Schwimmfestes zuständig.
Landesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für
behinderte Menschen Rheinland-Pfalz e.V.
Robert-Koch-Straße 8, 55129 Mainz
lag-wfbm-rlp.de
Zoar-Magazin 4 | 2016
37
Ehrungen für Mitarbeiter
Zoar-Mitarbeiterjubiläen und -verabschiedungen 2016
Kronenkreuze, Urkunden
und Geschenke für Mitarbeiter
„Ein gesundes Unternehmen hat ein gesundes Menschenbild“,
sagte Zoar-Direktor Peter Kaiser in seiner Ansprache im Rahmen
des diesjährigen Mitarbeiterjubiläums vor rund 200 Gästen.
„Ein gesundes Unternehmen hat außerdem eine gesunde
Strategie, und dieser Strategieprozess ist ein Denkprozess
von ganz Zoar.“
Pfarrer Jochen Walker,
der am 1. Januar 2017
seinen Dienst bei Zoar
beginnen wird.
Diese Aussagen trafen den
Punkt. Warum? Gerade
die Ausrichtung des traditionellen
Mitarbeiterjubiläums dient
der Wertschätzung und dem guten
Miteinander im Unternehmen. Es
gehört zum guten Ton, sich bei langjährigen
Mitarbeitern für ihre zuverlässigen
Dienste und die geleistete
Arbeit zu bedanken.
Gottesdienst zum Festauftakt
Deshalb finden im Evangelischen
Diakoniewerk Zoar traditionell im
November die festlich begangenen
Mitarbeiterjubiläen und -verabschiedungen
in der Cafeteria auf dem
Inkelthalerhof in Rockenhausen
statt. Auch in diesem Jahr wurden
wieder 10-, 25- und 40-jährige
Dienstjubiläen gefeiert sowie (angehende)
Ruheständler verabschiedet.
Eröffnet wurde die Feier mit einem
Gottesdienst in der Zoar-Kapelle auf
dem Inkelthalerhof in Rockenhausen.
Dieser wurde von Dr. Baldur
Melchior, dem stellvertretenden
Vorsitzenden des Verwaltungsrats, an
der Orgel begleitet und stand unter
dem Titel „Gott schenkt uns seine
Gnade“. Zoar-Direktorin Martina
Tisch mit Ehrengästen: (v.l.n.r.) Kurt Philipp, Erich und Susanne Rose,
Bastian Ogonowski und Pfarrer Jochen Walker
Leib-Herr begrüßte die Gäste in der
gut gefüllten Kapelle. Zum ersten
Mal sprach sie beim Mitarbeiterjubiläum
als Direktorin und bekundete
ihre Freude über diese ehrenvolle
Aufgabe. „Sie alle sind das
höchste Gut unseres Unternehmens“,
richtete sie die Worte an alle Mitarbeiter.
„Ohne ihren Einsatz, ihre
Energie und ihren Eifer zugunsten
Zoars wären wir nicht da, wo wir
heute sind.“
Predigt von Pfarrer
Jochen Walker
Neu in der Zoar-Dienstgemeinschaft
ist ab 1. Januar 2017 Pfarrer Jochen
Walker. Direktorin Martina Leib-Herr
bedankte sich bei ihm für seine
spontane Zusage, den Festgottesdienst
zum Mitarbeiterjubiläum zu
halten; noch vor seinem offiziellen
Dienstantritt. Pfarrer Walker, der
derzeit noch in der protestantischen
Kirchengemeinde Odenbach tätig
38 Zoar-Magazin 4 | 2016
Ehrungen für Mitarbeiter
Peter Kaiser und Sabine
Schmitt, verantwortlich für
Betriebliches Gesundheitsmanagement
(BGM)
Peter Kaiser
Dr. Baldur Melchior
Kunigunde Otterbein,
eine der Gewinnerinnen
der sechsmonatigen,
kostenfreien „Interfit“-
Mitgliedschaft
Landesdiakoniepfarrer Albrecht Bähr hält
eine sinnhafte und lobende Ansprache.
ist, wird die momentan vakante
Stelle des Zoar-Seelsorgers mit Beginn
des neuen Jahres besetzen.
Somit tritt er die Nachfolge von Pfarrer
Friedrich Schmidt an, der nun als
Gemeindepfarrer in Winnweiler seinen
Dienst erfüllt. Jochen Walker
bedankte sich für den warmherzigen
Empfang und die freundlichen Worte
des Vorstands. Aus seiner Zeit als
ehemaliger Pfarrer der Kirchengemeinde
Dörrmoschel seien ihm die
Menschen bei Zoar bekannt. „Das
ein oder andere Gesicht habe ich
heute bereits wiedererkannt“, so
Walker. Er freue sich auf die zukünftige
Zusammenarbeit in der Zoar-
Gemeinschaft und sei mit dem baldigen
Dienstantritt ganz besonders
auf die Erfahrungen langjähriger
Mitarbeiter angewiesen. „Diese angestrebte
Zusammenarbeit wird mir
beim Erfüllen meiner neuen Aufgabe
sehr hilfreich sein.“
Jörg König, Vorsitzender der Gesamtmitarbeitervertretung
(GMAV)
Attraktives Unternehmen Zoar
Die Themen „Gottes Gnade“ und
„Gesundheit“ zogen sich wie ein
roter Faden durch die festliche Veranstaltung.
Direktor Peter Kaiser
wies mit seinem Gesundheitsthema
auf die vielfältigen Möglichkeiten
der Gesunderhaltung im Unternehmen
hin, die durch die Implementierung
des Betrieblichen Gesundheitsmanagement
(BGM) geschaffen
wurden. „Die Zahlen besagen, dass
Zoar-Magazin 4 | 2016
39
Ehrungen für Mitarbeiter
EHRUNG
10-jährige Zoar-Jubilare:
Elke Müller
Stefan Kastner
Elfi Glag
Denis Bäcker
Ursula Heieck
Melanie Lamb
Sascha Wuttke
Christian Mohr
Gabriele Littig
Heike Gerhardt
Ellen Kiefer
Olga Felsing
Sandra Jahn
Angelika Korn
Sven Barth
Erika Heidrich
Carmen Landsiedel-Pöschl
Oliver Stucky
Michaela Rech
Stefan Schreiweis
Doris Burgdörfer
Christine Bauer
Thomas Stumpfhäuser
Ann-Kathrin Christoph
Matthias Ohl
Marion Heller
Rüdiger Schmidt
Ralf Dillenkofer
Maria Rodriguez-Klisch
Melanie Reiser
Melissa Mathias
Annemarie Winter
v.l.n.r.: Erich Rose, Heike Gerhardt,
Martina Leib-Herr und Peter Kaiser
v.l.n.r.: Dr. Baldur Melchior, Michaela
Rech, Erich Rose, Martina Leib-Herr
und Peter Kaiser
sich immer mehr Mitarbeiter an
allen Zoar-Standorten daran beteiligen.“
Das sei eine sehr erfreuliche
Entwicklung. Zumal das BGM ganz
entscheidend dazu beitrage, Zoar
noch attraktiver zu machen. „Ein
gesundes Unternehmen und gesunde
Mitarbeiter bedingen sich gegenseitig.“
Und weiter: „Unsere Vision
nährt sich aus der Mission, aus
unserem Auftrag. Wir wollen eine
gesellschaftlich gute Wirkung erzielen,
Nutzen und Sinn stiften“. Eine
gute Wirkung auf alle Anwesenden
war auch mit dem offiziellen Ehrungsakt
verbunden, denn so viele
„geballte“ Zoar-Dienstjahre gibt
es nur beim jährlichen Mitarbeiterjubiläum
zu betrachten.
v.l.n.r.: Peter Kaiser, Sascha Wuttke, Kurt
Philipp, Christian Mohr und Martina Leib-Herr
v.l.n.r.: Martina Leib-Herr, Matthias Ohl,
Thomas Stumpfhäuser, Erich Rose,
Doris Burgdörfer und Peter Kaiser
Ehrung der Diakonie
durch Landesdiakoniepfarrer
Albrecht Bähr
Geehrt wurden 32 Jubilare mit
10-jähriger Betriebszugehörigkeit,
29 Jubilare mit 25-jähriger und zwei
Jubilare mit 40-jähriger Tätigkeitsdauer
in der Einrichtung. Außerdem
wurden 27 zukünftige Rentner in
den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet.
Zur Anerkennung ihrer
für Zoar erbrachten Leistungen erhielten
alle Jubilare das silberne
oder das goldene Kronenkreuz der
Diakonie. Für die 25- und 40-jährigen
Jubilare gab es auch eine Urkunde
der Diakonie, die unter anderem
von Landesdiakoniepfarrer Albrecht
Bähr, der auch an der Veranstaltung
teilnahm und die Kronenkreuze
überreichte, unterschrieben ist. Alle
Geehrten erhielten noch dazu eine
Urkunde des Arbeitgebers Zoar.
Überreicht wurden diverse Geschenke,
zum Beispiel aus recycelten Fassdauben
hergestellte Obstschalen
40 Zoar-Magazin 4 | 2016
Ehrungen für Mitarbeiter
v.l.n.r.: Peter Kaiser, Ellen Kiefer,
Erich Rose und Martina Leib-Herr
v.l.n.r.: Peter Kaiser, Denis Bäcker, Elfi Glag,
Stefan Kastner und Martina Leib-Herr
v.l.n.r.: Martina Leib-Herr, Angelika Korn,
Erich Rose und Peter Kaiser
v.l.n.r.: Peter Kaiser, Erika Heidrich,
Erich Rose und Martina Leib-Herr
v.l.n.r.: Peter Kaiser, Maria Rodriguez-Klisch,
Erich Rose und Martina Leib-Herr
v.l.n.r.: Peter Kaiser, Carmen Landsiedel-
Pöschl, Kurt Philipp und Martina Leib-Herr
aus den Zoar-Werkstätten Heidesheim
sowie Bildbände der Pfalz und
Sekt mit dem Etikett „Zoar – perlende
Vielfalt“. Außerdem wurden im
Rahmen einer BGM-Tombola
„Interfit“-Mitgliedschaften verlost.
Die Kärtchen mit Namen und Adresse
waren in den Wochen zuvor von
Mitarbeitern ausgefüllt und eingesammelt
worden. Gezogen wurden
am Abend des Mitarbeiterjubiläums
Kunigunde Otterbein (Verwaltung)
und Michaela Hemmerle (Seniorenresidenz
Kirchheimbolanden). Beide
Mitarbeiterinnen dürfen sich nun
über eine sechsmonatige, kostenfreie
„Interfit“-Mitgliedschaft freuen,
die es ihnen ermöglicht, in zahlreichen
Fitnessanlagen und Schwimmbädern
in der näheren Umgebung
zu trainieren. Außer dem Vorstand
gratulierte auch die BGM-Beauftragte
Sabine Schmitt.
Grußworte voll des Lobes
für Zoar
Grußworte an die Gäste sprachen
Jörg König, Vorsitzender der Gesamtmitarbeitervertretung
(GMAV),
und Landesdiakoniepfarrer Albrecht
Bähr, der Zoar als innovatives Unternehmen
mit offenem und vielfältigem
Auftritt bezeichnete. „Für die
Diakonie Pfalz ist Zoar daher ein
wichtiger Botschafter im Sinne der
Veränderung.“ Und: „Innovation,
Toleranz, Reformfreudigkeit und
Offenheit für Neues stehen uns allen
gut zu Gesicht.“ GMAV-Vorsitzender
Jörg König erwähnte, dass
Mitarbeiter sich heutzutage den an
sie herangetragenen Herausforderungen
in immer kürzerer Zeit stellen
müssen. Dies sei nicht immer
einfach und erfordere Kraft und
Energie. Umso wichtiger sei es, den
Mitarbeitern Dank und Wertschätzung
entgegenzubringen, da dies
immer auch der Motivation diene.
„Gerade soziale Arbeit braucht Anerkennung
und gerechte Entlohnung“,
so König. Die Direktion bedankte
sich bei allen Aktiven, die dabei halfen,
das diesjährige Mitarbeiterjubiläum
zu einem Erfolg zu machen, so
dass sich jeder gern daran erinnert.
Alexandra Koch
Zoar-Magazin 4 | 2016
41
Ehrungen für Mitarbeiter
EHRUNG
25-jährige Zoar-Jubilare:
Frank Schläfer
Elke Berg
Karina Braun
Axel Rahm
Bettina Graf
Judith Grimm
Iris Schmidt
Brigitte Berker
Matthias Kehrt
Ulrike Alt
Hekim Kar
Regina Schappert-Neu
Torsten Walter
Anja Spies
Slavica Lajic
Heike Zubiller
Elke Freudenberger
Helga Schön
Andrea Peitz
Ina Rietz
Monika Cicak-Kiss
Mary-Lou Schmidt
Barbara Meyer
Ilse Schöpl-Jeiteles
Tanja Sturm
Kerstin Klein
Irmgard Hamm-Prosser
Tanja Buhrmann
Krystyna Przywara
v.l.n.r.: Peter Kaiser, Kerstin Klein, Kurt
Philipp und Martina Leib-Herr
v.l.n.r.: Martina Leib-Herr, Peter Kaiser,
Wolfgang Greß, Monika Cicak-Kiss, Erich
Rose, Landesdiakoniepfarrer Albrecht
Bähr und Michael Kasper
Gruppenfoto: (v.l.n.r) Ina Rietz vom Zoar – Alten- und
Pflegeheim Kusel (Mitte sitzend) wünschte sich zum
25-jährigen Dienstjubiläum ein Foto mit Kolleginnen.
v.l.n.r.: Landesdiakoniepfarrer Albrecht Bähr,
Peter Kaiser, Martina Leib-Herr, Elke Freudenberger,
Helga Schön, Krystyna Przywara und
Erich Rose
Einrichtung Rockenhausen:
25-jährige Jubilare mit den offiziellen Gratulanten
42 Zoar-Magazin 4 | 2016
Ehrungen für Mitarbeiter
VERABSCHIEDUNG
angehender Rentner:
v.l.n.r.: Peter Kaiser, Kurt Philipp, Torsten Walter,
Regina Schappert-Neu, Martina Leib-Herr und
Landesdiakoniepfarrer Albrecht Bähr
v.l.n.r.: Martina Leib-Herr, Heike Zubiller,
Peter Kaiser, Anja Spies, Erich Rose, Slavica
Lajic, Bastian Ogonowski und Landesdiakoniepfarrer
Albrecht Bähr
v.l.n.r.: Martina Leib-Herr, Nadja Bier, Barbara
Meyer, Kurt Philipp und Peter Kaiser
v.l.n.r.: Martina Leib-Herr, Peter Kaiser,
Andrea Peitz, Tanja Buhrmann, Erich Rose,
Bastian Ogonowski und Landesdiakoniepfarrer
Albrecht Bähr
Theresia Sickart
Gabriele Byrd
Christel Hartig
Ingrid Buch
Klaus Burgey
Heide Jung
Gabriele Mitchell
Elke Müller
Kurt Müller
Angelika Brümmer
Marianne Kugland
Sylvia Schmidt
Henni Pfaff
Lilia Mauch
Rosel Filz
Malanie Gödel
Elke Berg
Gabriele Neumann
Thie-Vien Vuong
Gertraude Steingaß
Edith Dietz
Elisabeth Militz
Ursula Malchus
Karin Steitz
Herbert Simon
Angela Schmidt
Manfred Stibitz
EHRUNG
40-jährige Zoar-Jubilare:
Wolfgang Greß
Herbert Simon
40 Jahre: (v.l.n.r.) Martina Leib-Herr, Erich Rose,
Wolfgang Greß, Dr. Baldur Melchior und
Peter Kaiser
Alle Zoar-Mitarbeiter, die in den Ruhestand verabschiedet wurden, kamen
zum Erinnerungsfoto zusammen.
Zoar-Magazin 4 | 2016
43
Poesie & Literatur
Bewohner des Bodelschwinghhauses I auf dem Inkelthalerhof in Rockenhausen
Gedichte von
Michael Zimmermann
Michael Zimmermann schreibt gern Gedichte.
Oft entstehen diese spontan aus einer bestimmten
Situation heraus. „Irgendwann in den 80zigern
habe ich damit angefangen.“
Damals hat er noch als
Schlosser gearbeitet.
„Nach Feierabend und im
Urlaub habe ich geschrieben, um zu
entspannen.“ Dabei sei er nicht der
Beste in Deutsch gewesen. „In
Rechtschreibung hatte ich immer
eine 5.“ Beim Aufsatz Schreiben und
Lesen waren die Noten jedoch weitaus
besser. „Aufsätze habe ich immer
gern geschrieben. Da hatte ich
meistens eine 3. Und im Lesen war
ich spitze. Da gab’s immer eine 1.“
Wenn in der Schule vorgelesen werden
sollte, hatte Michael Zimmermann
seinen Arm ganz schnell oben,
um damit auf sich aufmerksam zu
machen. „Die Rechtschreibfehler
sind oft dadurch entstanden, dass
ich zu schnell denke und schreibe.“
Heute lässt er sich dabei mehr Zeit
und liest seine Gedichte auch immer
Korrektur. Auf diese Weise verbessere
er viel und schreibe auch mal um,
wenn ihm die Satzstellung und der
Reim nicht mehr gefallen.
Routinierte Wege
Seit circa zehn Jahren kümmert sich
Michael Zimmermann zuverlässig
um die Auslieferung der internen
Post auf dem Inkelthalerhof in Rockenhausen.
Die routinierten Wege
der Postabholung und -auslieferung
führen ihn von den Fachabteilungen
über die Bodelschwingh-Häuser I
und II zur Verwaltung und wieder
zurück. Diese Wege geben seinem
Tag Struktur und sind ihm in Fleisch
und Blut übergegangen. Entspannung
findet er in seinem gemütlichen
Zimmer im Bodelschwingh-
Hauses I. Dort fühlt er sich wohl.
Vom Gemeinschaftsbalkon im zweiten
Stock hat man einen herrlichen
Blick über Rockenhausen, das im Tal
liegt. „Hier sitzen wir im Sommer oft
und unterhalten uns.“ Zu seinen
Zimmernachbarn im gleichen Stockwerk
hat er einen guten Kontakt.
„Das Gute ist“, so Hobby-Poet Zimmermann,
„wenn ich mich unterhal-
WEIHNACHTSWALD
Ein Englein spricht,
packe ein und erhebe Dich.
Wir rollen durch den Weihnachts-Einkaufswald.
Da bleibt kein Einkaufswagen kalt.
Und als es so ans Zahlen kam,
sprach das Englein: „Wir zahlen bar!“
Wir laufen durch den richtigen Wald,
da wird jeder Stamm nochmal so alt.
Michael Zimmermann, Dezember 2004
ten will, dann ist jemand da, und
wenn ich meine Ruhe haben will,
dann gehe ich in mein Zimmer und
mache die Tür zu“.
Der Poet und seine Gedichte
Auch über Weihnachten hat Michael
Zimmermann schon häufig geschrieben.
Denn gerade diese Zeit
wirkt auf die Menschen Gefühle
anregend, und manch einer kann
dies am ehesten in geschriebener
Form ausdrücken. Im Gedicht „Weihnachtswald“
geht es um den Konsum-Rausch
jedes Jahr zu Weihnachten.
Mit „Es ist Weihnachtszeit!“ hat
Michael Zimmermann ein persönliches
Erlebnis verarbeitet. Glanz und
44 Zoar-Magazin 4 | 2016
Poesie & Literatur
ES IST WEIHNACHTSZEIT!
Eines Morgens hörte ich laut ein
„Ho, Ho, Ho“ rufen.
Zur schläfrigen Zeit um Sieben.
Ich drückte die Augen noch kräftiger zu
und dachte: „Verschwinde, Du Idiot!“.
Jetzt fing das laute „Ho, Ho, Ho“ schon wieder an.
Ich dachte: „Verschwinde endlich!“.
Die Pointe ist.
Ich vergaß, dass es der 6. Dezember war.
Ich schaute auf und sah,
dass einer mit einem Nikolauskostüm vor mir stand,
der mich weckte.
So wünschte er einen schönen Nikolaustag.
Michael Zimmermann, Dezember 2011
Zauber der Weihnachtszeit drückt
das Gedicht „Der Weihnachtsbaum“
aus. Hier wird Weihnachten ist seiner
ganzen Pracht beschrieben. Der
Leser meint die frischen Tannennadeln
regelrecht zu riechen und das
Lametta auf den Zweigen glitzern zu
sehen.
Alexandra Koch
DER WEIHNACHTSBAUM
Das Christbäumchen klein,
es riecht nach Nadeln so fein.
Die Kugeln sind glänzend und bunt.
Wie die Welt, sind sie ganz rund.
Das Lametta sieht aus wie Schnee,
bin glücklich, wenn ich es seh‘.
Ein goldener, silbrig, rot schimmernder Faden,
zieht sich sanft über die grünen Nadeln.
Die Lichterketten glühen wie Sterne,
Ach, wie seh‘ ich sie so gerne.
Und hundert süße Leckereien,
hängen verträumt in ihren Reihen.
Auf der Spitze glitzert und leuchtet der Stern.
Er scheint ganz nah und nicht so fern.
Eine Krippe liebevoll festlich geschmückt,
mit dem Kindlein und Tieren, uns entzückt.
Viele Geschenke liegen darunter,
sie machen uns froh und munter.
Nichts davon sollte fehlen,
um zu erfreuen unsere schönen Kinderseelen.
Michael Zimmermann, Dezember 2014
Zoar-Magazin 4 | 2016
45
Dezentralisierung
Mitarbeitervertretungen von Alzey und Rockenhausen
besichtigen neues Wohnhaus
Inklusives Wohnen in
Wohngemeinschaften
Die Bauarbeiten in der Frankenstraße in Alzey
neigen sich dem Ende entgegen. Unter der Regie
des Evangelischen Diakoniewerks Zoar entstand
dort in den letzten Monaten ein barrierefreies
Wohnhaus, das künftig 16 Menschen mit Beeinträchtigung
ein neues Zuhause bieten wird.
Läuft alles nach Plan, wird das
neue Wohnhaus im Februar
2017 seiner Bestimmung
übergeben. Bei einem Besichtigungstermin
konnten sich die Mitarbeitervertretungen
von Alzey und
Rockenhausen sowie die Vertreter
des Sozialen Dienstes und der Ambulanten
Betreuung Alzey einen
ersten Überblick verschaffen.
Die Schritte der Besuchergruppe
hallen von den kahlen Wänden. Hier
und dort liegen Reste von Wärmedämmung.
Die Verputzer, Maler und
Elektriker arbeiten Hand in Hand
und eilen geschäftig von Zimmer zu
Zimmer. Die Zimmer sind hell und
freundlich und bieten den zukünftigen
Bewohnern ein hohes Maß an
Lebensqualität. Die Fassade des
Hauses erstrahlt in weiß-blau. Einhergehend
mit den letzten Pinselstrichen
wird das Baugerüst demontiert.
„In diesem Haus riecht alles
In der Frankenstraße in Alzey trafen sich zur Besichtigung des Neubaus: Barbara
Venske (Einrichtungsleiterin des Pfälzischen Diakonie-Zentrums Zoar), Karin
Gerlach (Leiterin der Standortentwicklung der Eingliederungshilfe und des Projekt-Teams
„Zoar – Zukunft mittendrin), Achim Orth (Mitarbeitervertretung
Rockenhausen), Peter Betz (Mitarbeitervertretung Alzey), Jutta Theis (Vorsitzende
der Mitarbeitervertretung Rockenhausen), Helmut Stocker (Technischer Leiter
der Zoar-Werkstätten Alzey), Olga Köhler (Sozialer Dienst Alzey), Edmund
Gabriel (Projekt-Team „Zoar – Zukunft mittendrin) , Ester Höhn (Sozialer Dienst
Alzey) und Marion Maertin (Mitarbeitervertretung Alzey).
46 Zoar-Magazin 4 | 2016
Dezentralisierung
Einweihung
10 Februar 2017, 14.00 Uhr
noch so neu.“ „Ja, nach frischer Farbe;
und überall sind so viele Kabel“,
unterhalten sich die Besucher. “ Wir
liegen gut in der Zeit“, erklärt Karin
Gerlach, Leiterin der Standortentwicklung
der Eingliederungshilfe
und des Projekt-Teams „Zoar – Zukunft
mittendrin“.
Wohnen mit einem Höchstmaß
an Selbstständigkeit
„Zurzeit leben rund 20 Menschen aus
dem Kreis Alzey-Worms bei Zoar“,
berichtet Barbara Venske, Einrichtungsleiterin
des Pfälzischen Diakonie-Zentrums
Zoar in Rockenhausen.
Es habe sich herauskristallisiert, dass
aus dem stationären Bereich zehn
Menschen nach Alzey umziehen
möchten. „Aus dem Kreis Alzey-
Worms haben ebenfalls zehn Menschen
Interesse am Wohnangebot in
der Frankenstraße bekundet. Zum
Teil arbeiten diese in den Zoar-Werkstätten
Alzey“, informiert sie weiter.
Dem Wohnangebot in der Frankenstraße
sollen weitere Angebote angegliedert
werden. So soll zum Beispiel
die Soziotherapie ausgebaut werden.
Außerdem wird Zoar dem Wunsch
der Kreisverwaltung Alzey-Worms
nachkommen und tagesstrukturierende
Angebote schaffen.
„Wir wollen den Bewohnern in der
Frankenstraße, die hier in Wohngemeinschaften
leben werden, ein
Höchstmaß an Selbstständigkeit und
freier Entfaltung ermöglichen. Sie
sollen in familienähnlichen Strukturen
autonom leben und sich selbst
versorgen können“, erklärt Barbara
Venske. Das Haus in der Frankenstraße
sei kein Heim, sondern ein inklusives
Wohnhaus, bekräftigt sie. „Natürlich
erhalten die Bewohner bei Bedarf
jede notwendige Unterstützung.“
Das neue Wohnhaus in der Frankenstraße
in Alzey soll den künftigen
Bewohnern Sicherheit, Lebensqualität
und Heimat bieten. Nicht
zuletzt deshalb hat sich das Evangelische
Diakoniewerk Zoar für einen
Neubau quasi im Zentrum von
Alzey entschieden.
Fußläufige Erreichbarkeit
„Die unmittelbare Nähe und Erreichbarkeit
der Fußgängerzone mit
ihren Einkaufs- und Begegnungsmöglichkeiten
unterstützt soziale
Kontakte, sichert Teilhabe am städtischen
Leben und schafft gute Voraussetzungen
für ein gelingendes,
inklusives Leben mitten in der Gesellschaft“,
betont Barbara Venske.
Vorteilhaft wirkt sich auch die Nähe
zu den Zoar-Werkstätten Alzey aus,
so dass Werkstattmitarbeiter ihren
Arbeitsplatz sogar zu Fuß erreichen
können. Auch dieser Punkt führt
zu einer werktäglichen gelebten
Normalität.
Kunigunde Otterbein
Zoar-Magazin 4 | 2016
47
Ehrungen für Mitarbeiter
Jubiläumsfeier in den Zoar-Werkstätten Rockenhausen
668 Jahre Verbundenheit
zur Zoar-Werkstatt
Die Zoar-Werkstätten Rockenhausen
haben ihre treuesten Mitarbeiter geehrt.
Hintere Reihe: (v.l.n.r.)
Peter Didion, Wilfried Albrecht,
Zoar-Direktor Peter Kaiser, Heinz-
Dieter Panicke, Helmut Metzler,
Hermann Mauss, Ernst Kunz,
Wilfried Wenger, Karl Tressel,
Hans-Jürgen Mahler, Wilhelm Klass,
Eleonore Steil, Christine Schneider,
Matthias Peters, Axel Klaassen,
Kurt Philipp, Leiter der Eingliederungshilfe,
und Werkstattleiterin
Nicole Busch
Vordere Reihe: (v.l.n.r.)
Klaus-Dieter Walz, Karin Braun,
Trude Theobald, Christiane
Reithmann, Berthold Sellner,
Herbert Ims, Christa Bloss,
Günther Sellner und
Necmuye Demircioglu
Neben den Jubilaren, die
zehn und 25 Jahre dabei
sind, wurden zum ersten
Mal Werkstatt-Mitarbeiter für
40-jährige Tätigkeit im Evangelischen
Diakoniewerk Zoar ausgezeichnet.
Die Glückwünsche für ihre
erfolgreich abgeschlossene Ausbildung
nahm eine Absolventin des
Berufsbildungsbereichs entgegen.
Im Rahmen der Jubiläumsfeier wurden
auch „frischgebackene“ Rentner
in den Ruhestand verabschiedet. Für
die vielen Jahre der Mitarbeit gab es
nicht nur Anerkennung, Blumen und
eine Urkunde, sondern auch einen
bunten, vergnüglichen Nachmittag
bei Kaffee und Kuchen.
Die Wertschätzung des Diakoniewerks
klang in jedem gesprochenen
Satz der Veranstaltung mit. „Im Zuge
der Inklusion sind wir alle Mitarbeiter
von Zoar. Deshalb werden wir zukünftig
nicht mehr von Werkstatt-
Beschäftigten, sondern nur noch von
Mitarbeitern sprechen“, betonte Zoar-
Direktor Peter Kaiser. Die Jubilare
kommen auf insgesamt 668 Berufsjahre.
Hinter dieser beeindruckenden
Zahl steht eine tiefe Verbundenheit
zu Zoar und den Werkstätten. Peter
Kaiser nahm die Jubiläumsfeier zum
Anlass, auf den 50. Jahrestag der Zoar-Werkstätten
im kommenden Jahr
hinzuweisen. Er versprach spannende,
mehrtägige Feierlichkeiten.
48 Zoar-Magazin 4 | 2016
Ehrungen für Mitarbeiter
EHRUNGEN
„Wir sprechen künftig
nicht mehr von Werkstatt-
Beschäftigten, sondern nur
noch von Mitarbeitern“,
sagte Zoar-Direktor
Peter Kaiser bei seiner
Begrüßung.
Pfarrer Hans Gaul bei
seinem Antrittsbesuch
anlässlich der Jubilar-
Feier in den Zoar-Werkstätten
Rockenhausen
Für die gereimten Worte zu
ihrem 25-jährigen Dienstjubiläum
bedankte sich
Christiane Reithmann bei
Kurt Philipp mit einer stürmischen
Umarmung.
10-jährige
Jubilare:
Necmiye Demircioglu
Heinrich Heyd
Matthias Peters
Claudia Schreiner
Eleonore Steil
Romina Weil
25-jährige
Jubilare:
Christa Bloss
Axel Klaassen
Wilhelm Klass
Helmut Metzler
Christiane Reithmann
Trude Theobald
40-jährige
Jubilare:
Karin Braun
Peter Didion
Berthold Sellner
Herbert Ims
Hans-Jürgen Mahler
Hermann Mauss
Heinz-Dieter Panicke
Christine Schneider
Günther Sellner
Klaus-Dieter Walz
Wilfried Wenger
Elvira Stark wurde für die
erfolgreich abgeschlossene
Ausbildung im Berufsbildungsbereich
geehrt.
Trude Theobald ist eine treue Mitarbeiterin. Sie kommt
jeden Tag mit dem Bus von Kirchheimbolanden nach
Rockenhausen zur Arbeit.
Verabschiedung
angehender Rentner:
Karl Tressel
Ernst Kunz
Armin Schneider
Ali Mahamed Doula
Wilfried Albrecht
Übernahme in
den Arbeitsbereich:
Elvira Stark
Zoar-Magazin 4 | 2016
49
Ehrungen für Mitarbeiter
„Kinder, wie die Zeit vergeht“, meinte
Pfarrer Hans Gaul in seiner Ansprache.
Es war sein erster Arbeitstag
in Rockenhausen und sein erster
offizieller Auftritt in der Gemeinde.
Vor zwölf Jahren habe er mit einer
Konfirmandengruppe die Zoar-
Werkstätten besucht. Nun schließe
sich der Kreis und er hoffe, noch oft
in den Werkstätten zu Besuch zu
sein, meinte er wohlgemut.
Diesmal waren es 23 Jubilare, die
von Werkstattleiterin Nicole Busch
und dem Leiter der Eingliederungshilfe,
Kurt Philipp, in einem würdigen
Rahmen geehrt wurden. „Ich bedanke
mich recht herzlich für Ihr unermüdliches
Engagement und Ihre
Zuverlässigkeit, sagte Kurt Philipp
an die Jubilare gerichtet. „Auf Ihren
Fleiß und Ihr Qualitätsbewusstsein
können wir zählen. Das macht die
Zoar-Werkstätten am Markt so erfolgreich“,
betonte er. Philipp fand
für jede Jubilarin und jeden Jubilar
ganz persönliche Worte und musste
es auch schon mal „aushalten“, stürmisch
umarmt zu werden.
Umrahmt wurden die Feierlichkeiten
von einem kurzweiligen Rahmenprogramm.
Großen Applaus ernteten
Thomas Draws (Gesang) und Ralf
Bommes (Keyboard) für ihre musikalischen
Beiträge. Unter der Leitung
von Christa Portz-Stengel trat die
Zoar-Tanzgruppe „Elwetritsche“ auf.
Sie tanzten erstmals in ihren neuen
Zoar-Shirts und präsentierten unter
großem Beifall ihren neu einstudierten
schwungvollen Tanz mit
schneller Schrittfolge. Mit einer
gelben Rose für die Aktiven bedankte
sich Werkstattleiterin Nicole
Busch beim „Musikalischen Duo“
sowie beim Zoar-Tanzkreis für
den Auftritt.
Kunigunde Otterbein
Karin Braun ist eine engagierte, freundliche und stets hilfsbereite
Mitarbeiterin in der Abteilung Kleinteile-Montage.
In ihrer Freizeit ist sie im Tanz- und Singkreis aktiv.
Herbert Ims ist seit 1975
in den Zoar-Werkstätten
tätig. Er begann seine
Tätigkeit in der Landwirtschaft
und durchlief
die Bereiche Bäckerei,
Palettenbau, Grashof
und Aquarientechnik.
Im Leuchtenbau der
Aquarientechnik ist er
heute noch tätig.
Wilfried Wenger arbeitet seit vielen Jahren im Maschinenraum
der Schreinerei. Er ist morgens der Erste und abends
der Letzte, der den Maschinenraum verlässt. Kurt Philipp
und Nicole Busch gratulierten dem Jubilar.
50 Zoar-Magazin 4 | 2016
Ehrungen für Mitarbeiter
Peter Didion ist im Bereich Aquarientechnik tätig. Neben
seiner Arbeit gehört seine Leidenschaft dem Spazierengehen,
sei es in der Stadt oder in der freien Natur.
Heinz-Dieter Panicke ist seit 1975 in der Abteilung Mechanik
beschäftigt. Ihn bringt so schnell nichts aus der Ruhe, auch
wenn er als Gladbach-Fan nicht immer Siege bejubeln kann.
Günter Sellner ist ein
„Urgestein“ bei Zoar.
Dort lebte er schon als Kind.
Unermüdlich ist er im
Einsatz und sorgt dafür, dass
auf dem Inkelthalerhof
immer ordentlich gekehrt ist.
Hans-Jürgen Mahler engagiert sich sehr für den Werkstattrat.
Er ist ein zuverlässiger Mitarbeiter. Von der Malerei
wechselte er 2015 in die Kfz-Schilderprägestelle. Mit seinem
freundlichen und aufgeschlossenen Wesen ist er bei
den Kunden sehr beliebt.
Berthold Sellner ist ein stets gut gelaunter Mitarbeiter.
Er nimmt gerne an Ausflügen und Freizeitmaßnahmen
teil, sucht den Kontakt zu seinen Kollegen und begrüßt
die Menschen in seinem Umfeld täglich mit Handschlag.
Zoar-Magazin 4 | 2016
51
Jubiläen & Veranstaltungen
Jubiläen: 10 Jahre Zoar – Wohnanlagen in Alsenz und Winnweiler
Dies wurde gebührend gefeiert – vom
Geburtstagsständchen bis hin zur Torte
In den Zoar-Wohnanlagen am Uferweg in Alsenz und an der Prinzenstraße in Winnweiler
wurde das 10-jährige Jubiläum feierlich begangen. An beiden Jubiläumsfeiern nahmen
Ehrengäste teil, die auch bei den damaligen Einweihungen, die vor zehn Jahren lobend in
der Presse erwähnt wurden, anwesend waren.
Zoar-Direktorin Martina Leib-
Herr zitierte eine Hauptüberschrift
aus dem „Geschäftsanzeiger“
vom 29.6.2006, in
dem über die Eröffnung der Wohnanlage
in Alsenz geschrieben wurde:
„Neue Zoar-Wohnanlage ist ein Mosaikstein
segensreichen Wirkens“.
Diese Worte stammten damals von
Arno Mohr, Verbandsbürgermeister
Alsenz-Obermoschel, der sich immer
wieder gern als Gast in der Zoar-
Wohnanalage aufhält. Auch dem
10-jährigen Jubiläum wohnte er
selbstverständlich bei.
Gebäude-Außenansicht
aus Marzipan
Musikalische und unterhaltsame
Einlagen bereicherten das Rahmenprogramm
beider Jubiläumsfeiern,
sowohl in Alsenz als auch in Winnweiler.
Der feierliche Anschnitt einer
Jubiläumstorte mit dem Bild der
Außenansicht des jeweiligen Gebäudes
bildete den Höhepunkt der Jubiläumsfeiern,
an denen auch zahlreiche
Bewohner und Mitarbeiter
teilnahmen. Die geschnittenen Stücke
der Biskuit-Torte mit Buttercreme
wurden an alle Gäste verteilt,
so dass sich jeder über den süßen
Torten-Imbiss mit einem Ausschnitt
des Marzipanbildes der Gebäude-
Außenansicht freuen konnte. Beide
Zoar – Wohnanlage an der Prinzenstraße
Prinzenstraße 28
67722 Winnweiler
www.zoar.de
Jubiläumsfeiern wurden durch die
Begrüßungsansprache von Zoar-
Direktorin Martina Leib-Herr eröffnet.
Sie nahm die Gäste mit auf
ihrem Rückblick in die Entstehungsund
Entwicklungszeit der Häuser.
Diese sei eng verbunden mit der
damaligen Umstrukturierung des
Oberlinhauses auf dem Inkelthalerhof
in Rockenhausen. „Da das Oberlinhaus
den baulichen Anforderungen
nicht mehr gerecht wurde,
hatte man sich das Ziel gesteckt,
dieses durch neue Einrichtungen
zu ersetzen.“
Einladung
zum 10-jährigen Jubiläum der Zoar – Wohnanlage
an der Prinzenstraße in Winnweiler
Geburtstagsständchen
mit Klavierbegleitung
Eine davon sei die Zoar-Wohnanlage
am Uferweg in Alsenz gewesen, in
die rund sechs Millionen Euro für
den Bau und das Grundstück geflossen
sind. Heute werden dort 70 Bewohner
in 56 Einzelzimmern und
sieben Doppelzimmern betreut. „Im
Vordergrund und Mittelpunkt der
Versorgung steht bei uns der
52 Zoar-Magazin 4 | 2016
Jubiläen & Veranstaltungen
Zoar – Wohnanlage am Uferweg
Am Uferweg 15 a
67821 Alsenz
www.zoar.de
Einladung
zum 10-jährigen Jubiläum der Zoar – Wohnanlage
am Uferweg in Alsenz
Die Geburtstagstorte wird
angeschnitten: (v.l.n.r.) Angelika
Gehring, Hedwig Reindel, Manuela
Gros-Walther und Martina Leib-Herr
anlage ein Geburtstagsständchen
und ein zum Jubiläum gedichtetes
Lied nach der Melodie der „Vogelhochzeit“.
Mensch“, so Martina Leib-Herr. Dies
belege auch das Prüfergebnis des
medizinischen Dienstes der Krankenkassen
(MDK), das im Januar
2016 mit der Bestnote „sehr gut“
abgeschlossen wurde. Begrüßt wurden
die Gäste ebenfalls von Angelika
Gehring, Einrichtungsleiterin der
Zoar-Wohnanlagen im Donnersbergkreis,
sowie Manuela Lanzer, verantwortliche
Pflegefachkraft. Grußworte
sprachen Verbandsbürgermeister
Arno Mohr, Ortsbürgermeister Klaus
Zepp, Zoar-Personalleiter Wolf-Dietrich
Fritsch sowie Architekt Werner
Dietz, der im Rahmen der Jubiläumsfeier
einen Spendenscheck in Höhe
von 400 Euro an den Zoar-Förderverein
überreichte. Zoar-Mitarbeiterin
Elke Freudenberger sorgte am Klavier
für die musikalische Umrahmung.
Die Gäste sangen der Wohn-
Zum Jubiläum
ein geistliches Wort
In der Zoar-Wohnanlage in Winnweiler
wurde der feierliche Anlass
durch ein geistliches Wort von Gemeindepfarrer
Friedrich Schmidt
gewürdigt. „Das Jubiläum gibt Anlass
zur Dankbarkeit, dass es einen
solchen Ort der Geborgenheit gibt,
auf den Verlass ist.“ Zoar-Direktorin
Martina Leib-Herr erwähnte, dass
der zweite Bauabschnitt im März
Zoar-Magazin 4 | 2016
53
Jubiläen & Veranstaltungen
Hubert Weismann, 1. Beigeordneter
der Verbandsgemeinde Winnweiler,
gratulierte zum Jubiläum.
2006 seiner Bestimmung übergeben
wurde. Auch diese Erweiterung sei
aus der damals notwendig gewordenen
Umstrukturierung des Oberlinhauses
entstanden. Heute stehen in
der Wohnanlage Winnweiler 77
Pflegeplätze in 53 Einzelzimmern
und zwölf Doppelzimmern zur Verfügung.
Auch in diesem Haus belegt
das MDK-Prüfergebnis vom Februar
2016 mit der Bestnote „sehr gut“ die
entsprechenden Leistungen.
Haus mit offenen Türen
für Gäste
Angelika Gehring und Hedwig Reindel,
verantwortliche Pflegefachkraft,
begrüßten die Gäste und baten die
Grußredner um ihre Worte zum Jubiläum.
Für die Ortsgemeinde Winnweiler
gratulierte Beigeordneter
Hubert Weismann. Zoar-Personalleiter
Wolf-Dietrich Fritsch sprach von
der freundlichen Atmosphäre im
Haus, die geprägt sei von den Menschen,
die darin leben und arbeiten.
Musikalisch umrahmt wurde die
Feier von Kerstin Stumpf mit Trompetensolos,
von Gertrud Volz, Simone
Bauer und Brigitte Kuntz mit Flötentönen
sowie durch einen Liedbeitrag
der Chorgruppe unter der
Zoar-Direktorin Martina Leib-Herr ließ die letzten zehn Jahre Revue passieren.
Leitung von Simone Bauer. Was auf
einer Baustelle alles schiefgehen
kann, das parodierten Susanne Geisweid
und Angelika Gehring in ihrem
unterhaltsamen Beitrag „Der Baustellenunfall“.
Auch beim Jubiläum
der Wohnanlange in Alsenz trug der
Sketch zur Unterhaltung der Gäste
bei; gespielt von Manuela Lanzer
und Angelika Gehring. Dafür gab es
jeweils viel Applaus. Erinnerungen
dürfen an Jubiläumstagen natürlich
nicht fehlen. Dafür sorgte unter anderem
Irmgard Hoffmann, Ehrenamtskoordinatorin
am Zoar-Standort
Winnweiler. Sie berichtete über
die damaligen Anpflanzungen im
Außenbereich der Zoar-Wohnanlage
in Winnweiler; in gemeinsamer Aktion
mit den Bewohnern. Auch heute
falle in den Rabatten immer mal
Hedwig Reindel
wieder Arbeit an. Gerade vor dem
Eingangsbereich sei ein Blumengruß
ein schönes Zeichen für die Besucher.
Denn das Haus wird auch von
verschiedenen externen Gruppen
regelmäßig besucht; zum Beispiel
von Kindergarten- und Grundschulkindern
mit ihren Erzieherinnen
beziehungsweise Lehrerinnen. Auch
der katholische Frauenkreis ist seit
Jahren mit Besuchen im Haus aktiv.
Alexandra Koch
54 Zoar-Magazin 4 | 2016
Jubiläen & Veranstaltungen
Wolf-Dietrich Fritsch
„Das Jubiläum gibt Anlass
zur Dankbarkeit, dass es einen
Ort der Geborgenheit gibt,
auf den Verlass ist“, bekräftigte
Pfarrer Friedrich Schmidt in
seiner Ansprache.
Die Gäste genossen die fröhlichen Beiträge beim
Jubiläumsfest in der Wohnanlage Winnweiler.
Ein eingespieltes Team: (v.l.n.r.)
Helga Gerhard, Ulla Drewing,
Shari Carvajal-Gomez, Manuela Lanzer,
Sina Wonnerth und Sarah Traub
Was auf einer Baustelle alles
schiefgehen kann, das parodierten
Susanne Geisweid (oben) und
Angelika Gehring (rechts) beim
Jubiläum in Winnweiler in ihrem
unterhaltsamen Beitrag
„Der Baustellenunfall“.
„Schaffe, schaffe, Häusle baue“
sang die Chorgruppe der Wohnanlage
Winnweiler unter der
Leitung von Simone Bauer.
Zoar-Magazin 4 | 2016
55
Zoar präsentiert sich
Politiker-Besuch anlässlich der
Informationsreihe „Integrationsunternehmen“
Heiko Sippel und
Jaqueline Rauschkolb
Im Rahmen der Informationswochen zu Integrationsunternehmen
fanden bei Zoar und der Integrationsfirma
Rockenhausener Beschäftigungsgesellschaft (RBG) kürzlich
zwei Politiker-Besuche statt: Heiko Sippel, SPD-Landtagsabgeordneter
(MdL), aus Alzey und Jaqueline Rauschkolb,
SPD-Abgeordnete des Wahlkreises Donnersberg, deren
Wahlkreisbüro sich in Rockenhausen befindet.
Gruppenfoto beim
Besuch: (v.l.n.r.)
Torsten Walter,
Nicole Busch, Heiko
Sippel (MdL), Rolf
Nehrbaß, Peter Kaiser,
Rüdiger Schmidt
und Kurt Philipp
Die Informationswochen standen unter der Überschrift
„Integrationsunternehmen – Inklusion
im allgemeinen Arbeitsmarkt“ und waren initiiert
von der Landesarbeitsgemeinschaft Integrationsfirmen
(lag if) Rheinland-Pfalz und von der Bundesarbeitsgemeinschaft
Integrationsfirmen (bag if) mit Sitz in Berlin.
Integrationsunternehmen RBG
Das Interesse der Öffentlichkeit an beruflicher und sozialer
Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigung ist seit
der Unterzeichnung der UN-Behindertenrechtskonvention
und deren Inkrafttreten in 2009 gestiegen. Das Teilhabe-
Modell ist gesetzlich verankert – unter dem Stichwort
56 Zoar-Magazin 4 | 2016
Zoar präsentiert sich
„Integrationsprojekt“ im Sozialgesetzbuch (SGB) IX unter
Paragraph 132 ff. Auch dem Evangelischen Diakoniewerk
Zoar ist ein Integrationsunternehmen als Tochtergesellschaft
angeschlossen: die Rockenhausener Beschäftigungsgesellschaft
(RBG). Sie wurde am 1. Oktober 1999
in Betrieb genommen. Heute arbeiten in der RBG 102
Mitarbeiter; 28 davon sind beeinträchtigt. Betriebsleiter
ist Rüdiger Schmidt. Zweck und Auftrag der RBG ist es,
Menschen in den allgemeinen Arbeitsmarkt einzugliedern.
„Die Zusammenarbeit von behinderten und nicht
behinderten Menschen steht ganz im Sinne der Inklusion“,
beschreibt Rüdiger Schmidt die Kernbotschaft des
Unternehmens. Und: „Die RBG sieht sich als zuverlässiger
Partner bei der Umsetzung der Kundenwünsche aus
der Wirtschaft“. Im Vordergrund stehe hierbei die Kundenzufriedenheit.
„Diese sorgt für ein wirtschaftlich gutes
Ergebnis und sichert so die Arbeitsplätze“, bringt es
Torsten Walter, kaufmännischer Leiter der Zoar-Werkstätten
und Prokurist der RBG, auf den Punkt.
Im Rahmen des Besuchs nahmen alle Teilnehmer auch an
einer Führung durch die Produktionsstätte teil.
Führung durch die Produktionsstätte
So sahen es auch Heiko Sippel, SPD-Landtagsabgeordneter
(MdL), und Jaqueline Rauschkolb, SPD-Abgeordnete
des Wahlkreises Donnersberg, die beide getrennt voneinander
Zoar und das Integrationsunternehmen RBG besuchten.
Im Rahmen des Besuchs nahmen alle Teilnehmer
auch an einer Führung durch die Produktionsstätte
teil. Im laufenden Betrieb wurden Produktionsstraßen
erklärt, Abläufe veranschaulicht und Produkte bei der
Entstehung erklärt. Sowohl Heiko Sippel als auch Jaqueline
Rauschkolb nutzten die Gelegenheit vor Ort, um mit
den Mitarbeitern zu sprechen. Dabei entstand ein Austausch,
der auch Raum für persönliche Einschätzungen
und Arbeitsplatzbeschreibungen ließ. „Ich komme immer
wieder gern zu Zoar“, sagte Wahlkreisabgeordnete
Jaqueline Rauschkolb. „Hier entwickelt sich viel. Das
Unternehmen ist innovativ und blickt nach vorn.“
Wobei diese Aussage sowohl auf die Körperschaft des
Evangelischen Diakoniewerks Zoar als auch auf die Tochter
RBG zutrifft.
Initiativen zur Vermittlung auf den
allgemeinen Arbeitsmarkt
Angesiedelt ist das Zoar-Tochterunternehmen RBG in
unmittelbarer Nachbarschaft der Zoar-Werkstätten in
Rockenhausen; geht man über den Hof, gelangt man
zur RBG-Produktionshalle. Synergien (zum Beispiel
Transporte, Verpflegung, Rohstoff- und Wissensressourcen)
sind so nutzbar und auch Arbeitsverlagerungen bei
Zoar-Magazin 4 | 2016
57
Zoar präsentiert sich
Gruppenfoto zur Erinnerung an den Besuch der Wahlkreisabgeordneten
Jaqueline Rauschkolb: (v.l.n.r.) Nicole
Busch, Rüdiger Schmidt, Torsten Walter, Kurt Philipp,
Jaqueline Rauschkolb, Rolf Nehrbaß und Peter Kaiser
Produktionsspitzen und vollen Auftragsbüchern. Die RBG
ist hauptsächlich als Zulieferer für die Automobilindustrie
tätig. Des Weiteren erfüllt sie folgende Aufgaben:
Personal-Leasing sowie Personenbeförderung mit Bussen.
Auch ein Eigenprodukt hat die RBG vorzuweisen:
den elektrisch höhenverstellbaren Montagetisch. Den
Mitarbeitern wird neben der Beschäftigung eine arbeitsbegleitende
Förderung zur beruflichen Weiterentwicklung
angeboten. Erforderliche Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen
sind somit gewährleistet. Mitarbeiter mit
Beeinträchtigung aus den Zoar-Werkstätten erhalten in
der RBG die Möglichkeit, sich in einem Praktikum unterschiedlicher
Dauer zu erproben. Ziel all dieser Maßnahmen
ist die Vermittlung auf den allgemeinen Arbeitsmarkt.
Diese Weichenstellungen sollen dabei helfen,
Langzeitarbeitslosigkeit, vor allem von Menschen mit
einer Beeinträchtigung, abzubauen.
Im laufenden Betrieb
wurden Produktionsstraßen
erklärt, Abläufe
veranschaulicht und
Produkte bei der
Entstehung erklärt.
Inklusive Teilhabe am Arbeitsleben
Aus dem Gespräch nahmen beide Politiker Anliegen des
Trägers mit, die die werktägliche Arbeit erschweren, beziehungsweise
Fragen, die sich aus politischen Plänen
bezüglich Bundesteilhabegesetz und geplanter Rechtsverordnungen
(Prüfung Personalbestand Werkstätten)
ergeben. „Ich weiß die Arbeit in sozialen Einrichtungen
sehr zu schätzen“, sagte Heiko Sippel. „Werkstätten werden
auch mit zunehmender Anzahl von Integrationsfirmen
ihre Daseinsberechtigung behalten, denn auch
Menschen mit schweren Beeinträchtigungen sollte Teilhabe
an Arbeit und Beschäftigung ermöglicht werden.“
Vorgestellt wurde den Politikern auch das IWP-Projekt
(Inklusionsinitiative Westpfalz), bei dem sich das Evange-
58 Zoar-Magazin 4 | 2016
Zoar präsentiert sich
Inklusives Unternehmensmodell als ein wichtiger Schritt
zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention
Rund 850 Integrationsunternehmen, -betriebe und
-abteilungen in Deutschland beschäftigen aktuell rund
24.000 Menschen, davon circa 10.000 besonders betroffene
Schwerbehinderte. Diese Menschen hätten ohne
die Arbeit in einem Integrationsprojekt keine Chance auf
Teilhabe im allgemeinen Arbeitsmarkt. Integrationsunternehmen
sind Unternehmen des allgemeinen Arbeitsmarkts.
Sie stehen im Wettbewerb mit anderen Betrieben,
setzen marktfähige Geschäftsideen um, beschäftigen ihre
Mitarbeiter mit regulären Arbeitsverträgen und zahlen
ortsübliche oder tarifliche Löhne und Gehälter. Außerdem
verpflichten sie sich, mindestens 25 Prozent ihrer Arbeitsplätze
mit besonders Beeinträchtigten zu besetzen. Ihnen
dadurch entstehende Nachteile werden vorrangig aus
Mitteln der Ausgleichsabgabe beglichen.
Die Bundesarbeitsgemeinschaft Integrationsfirmen (bag
if) ist die Interessenvertretung dieser inklusiven Unternehmen
des allgemeinen Arbeitsmarkts. Die Vision ist es,
Menschen mit Beeinträchtigungen einen uneingeschränkten
Zugang zu einem inklusiven Arbeitsmarkt zu ermöglichen.
Hierbei geht es schwerpunktmäßig um die verträgliche
Zusammenführung von wirtschaftlichem Handeln
und sozialem Verantwortungsbewusstsein.
lische Diakoniewerk Zoar mit anderen Trägern (Heinrich-
Kimmle-Stiftung Pirmasens und Ökumenisches Gemeinschaftswerk
Landstuhl) sowie der Bundesagentur für
Arbeit (Agentur für Arbeit Kaiserslautern-Pirmasens) einbringt.
Dadurch soll die existenzsichernde und nachhaltige
berufliche Integration von schwerbehinderten Menschen
ermöglich werden. Das Programm gehört zum
„Handlungsfeld 3“ des Bundesprogramms „Initiative Inklusion“.
Ziel ist es, verstärkt Ausbildung und Beschäftigung
schwerbehinderter Menschen zu erreichen; so dass
mehr schwerbehinderte Menschen Seite an Seite mit
nicht behinderten Menschen arbeiten, ganz im Sinne
einer inklusiven Teilhabe am Arbeitsleben. Wahlkreisabgeordnete
Jaqueline Rauschkolb äußerte sich interessiert
an den neuen Entwicklungen bei Zoar, gerade auch an
der Arbeit mit Kooperationspartnern. „Denn wir benötigen
mehr denn je Netzwerke und das Potenzieren durch
gemeinsames Handeln.“
Alexandra Koch
Zoar-Magazin 4 | 2016
59
Menschen & Geschichten
Kindheitserinnerungen von Zoar-Mitarbeiterin Martina Degen
Damals: natürliches Miteinander
Heute: Inklusion
„Früher war es ein natürliches Miteinander. Heute heißt es Inklusion“, sagt Martina Degen,
Einrichtungsleiterin der Seniorenresidenz Kirchheimbolanden. „Auf dem Inkelthalerhof haben
wir gewohnt und gearbeitet – Menschen mit und ohne Beeinträchtigung.“
Martina Degen war
damals noch ein
Kind. Im Gespräch
mit ihren Eltern hat sie in der Vorbereitung
dieses Berichts ihre Kindheitserinnerungen
aufgefrischt.
22 Familien haben damals auf dem
Inkelthalerhof in Rockenhausen gelebt.
Alle waren in irgendeiner Weise
verbunden mit der Arbeit mit jungen
und alten Menschen mit Beeinträchtigung.
In Martina Degens Erinnerungen
sind starke Gefühle der
Zusammengehörigkeit verankert.
Gerade das gelebte Miteinander
„auf dem Berg“ hat sich ihr eingeprägt.
Abgrenzung habe es nicht gegeben.
„Alle waren wie eine große
Familie.“ Ihre Kindheit beschreibt sie
als „wunderbar behütet“.
Zoar war Arbeitgeber für die
ganze Familie
Martina Degen arbeitet in der dritten
Generation für das Evangelische
Diakoniewerk Zoar. Stolz sagt sie:
„Und die vierte Generation folgt
vielleicht, da auch meine Tochter
eine Ausbildung in der Altenhilfe
macht“. Als Kind wuchs Martina
Degen deshalb auf dem Inkelthalerhof
in Rockenhausen auf, weil ihre
Eltern und Großeltern sowie Onkel
und Tante dort in verschiedenen
Bereichen gearbeitet haben. Im
Fliednerhaus wohnte sie mit ihren
Eltern in einer Dienstwohnung. Ihr
Die Arbeit auf dem Inkelthalerhof
erforderte viele fleißige
Hände. Hier sehen wir
Martina Degens Opa (Mitte).
Dackel Susi durfte auch nie
fehlen. Der Hund gehörte
Martina Degens Oma.
Anfang der 70er-Jahre:
Arbeit gab es auf dem Inkelthalerhof
genug. Auf
dem Foto wird gerade mal
Pause gemacht. Davor
waren die Rosen-Rabatten
gesäubert worden.
Winter 1966: Der Inkelthalerhof
im Schnee;
darüber freuen sich (v.l.n.r.)
Ella Schmidt, Schwester
Käthe, Otto Schmidt jun.
und Rüdiger Schmidt
60 Zoar-Magazin 4 | 2016
Menschen & Geschichten
Mit einem roten „Dreiräder“,
elektrisch angetrieben,
verteilte Otto Schmidt sen.
das Essen auf dem Inkelthalerhof;
mit dabei
Martina Degen auf dem
„Frontsitz“, um auch wirklich
alles zu sehen.
Vater, Rüdiger Schmidt, hat in der
Kfz-Werkstatt gearbeitet und den
Schulbus gefahren, mit dem die
Kinder „vom Berg“ in die Schule in
Rockenhausen gebracht wurden.
Später war er als Pfleger im Wichernhaus
eingesetzt. Außerdem
hat er mit einem roten „Dreiräder“
mit Anhängern das Essen auf dem
Inkelthalerhof ausgefahren, damit
die Speisen aus der Zentralküche
heiß bei den Bewohnern in den Häusern
auf den Tisch kamen. Martina
Degens Mutter, Marie-Louise
Schmidt, hat im Bereich Pflege im
Fliednerhaus gearbeitet; zuerst als
ungelernte Kraft, später nach absolvierter
Ausbildung als Krankenschwester.
In den Folgejahren arbeitete
sie als Einrichtungsleiterin im
Zoar – Alten- und Pflegeheim in Kusel;
eine verantwortungsvolle Aufgabe,
die sie bis zum beginnenden
Ruhestand noch 25 Jahre erfüllte.
Otto Schmidt sen.
(Martina Degens Opa)
war ein Blumenliebhaber.
Auf dem Foto sieht man
ihn mit Martina Degen auf
dem Arm; mit dabei zwei
Bewohnerinnen.
1965: Bewohner beim
Arbeiten in der Landwirtschaft.
Hier wurde
Heu gemacht und mit
Hilfe der Nutztiere (Esel)
zum Stall gebracht.
Die Vielzahl der unterschiedlichen
Berufe bei Zoar sei schon zu dieser
Zeit groß gewesen. So arbeitete ihre
Oma anfangs zum Beispiel in der
Nähstube und der Wäscherei, ihr
Opa in der Landschaftsgärtnerei und
als Hausmeister, ihr Onkel als Maler
und die Tante im Bereich Pflege im
Falkhaus. Ihre Kindheit „auf dem
Berg“ habe sie sehr geprägt. „Mein
Sinn für Gerechtigkeit und die Sensibilität
im Umgang mit Schwächeren
sind darauf zurückzuführen.“
„Ein bisschen wie heile Welt“
Für die 48-Jährige sind es wunderbare
Erinnerungen an eine konfliktfreie
und harmonische Zeit. „In der Erinnerung
ist es ein bisschen wie heile
Welt“, schmunzelt sie. „Wir Kinder
waren unterwegs in Feld, Wald und
Wiese. Die Großen haben auf die
Kleinen aufgepasst. Natürlich haben
wir auch Quatsch gemacht.“ Das
habe einfach dazu gehört. „Wir waren
eine wilde Truppe.“ Noch heute
erinnert sich Martina Degen an die
legendären Seifenkisten-Rennen.
Mit hohem Tempo ging es die alte
Zoar-Straße hinab. „Ich bin immer
gern mit Jungs zusammen gewesen,
auch wenn die Spiele etwas wilder
waren.“ Wenn sie nach einer Rangelei
mal wieder mit aufgeschlagenen
Knien nach Hause kam, „habe ich
meinen Eltern immer gesagt, dass
ich gestürzt bin oder mich gestoßen
habe“. Heute ist sie selbst Mutter
von drei erwachsenen Kindern:
Björn, Dennis und Alisha. Auch in
ihrer Familie wird viel über Zoar gesprochen.
Denn mit der Arbeit fühle
sie sich verwachsen, zumal die Tochter
sich ebenfalls für den sozialen
Bereich interessiert und mit ihrer
Entscheidung für die Altenpflege-
Ausbildung nun in ihre Fußstapfen
tritt. „Früher bedeutete das Leben
und Arbeiten, dass man dient. Die
Zoar-Magazin 4 | 2016
61
Menschen & Geschichten
Familie kam erst an zweiter Stelle“,
so Martina Degen. Und: „Im Kreise
der Familie wurde immer nur über
Zoar gesprochen. Als Kind habe ich
das gehasst“. Dies war der Preis für
ein Leben im Idyll, etwas abgeschottet
von der Außenwelt. Der Grund:
Leben und Arbeiten waren eins. Es
gab keine Trennung zwischen privatem
und beruflichem Bereich. „Wir
hatten alles auf unserem Berg“, sagt
sie; zum Beispiel eine Minigolf-Anlage
und ein Frei- und ein Hallenbad.
„Darum haben uns viele Gleichaltrige
beneidet“. Und: „Wir Kinder konnten
uns auf dem Berg völlig frei bewegen.
Die Erwachsenen sind ihrer
Arbeit nachgegangen, bei der wir
auch oft dabei waren“. Der Kontakt
zu den Kindern aus Rockenhausen
sei zögerlich verlaufen. „Es war ja
auch ein weiter Weg.“ Erst ab der
sechsten Klasse sei der Kontakt intensiver
geworden. „In dem Alter
durften wir den Berg schon mal allein
hoch und runter laufen“, erinnert
sich Martina Degen.
Emotionale Verbundenheit
Seitdem haben sich die Zeiten gewandelt.
Ein Leben ohne die strikte
Trennung zwischen Privat- und Berufsleben
könnte sich Martina Degen
heute nicht mehr vorstellen.
Dafür genießt sie ihre Freizeit und
den Rückzug ins Private zu sehr; wie
übrigens die meisten Arbeitnehmer
in der modernen Arbeitswelt. Gern
verbringt die Zoar-Mitarbeiterin ihre
Freizeit mit Nico, einem dreijährigen
Havanesen. Beim Interview liegt der
hübsche Hund mit langhaarigem,
weißem Fell unter ihrem Stuhl und
wartet brav bis Frauchen mit dem
Familienfoto mit der neugeborenen
Martina Degen im Arm der Mutter
Marie-Louise Schmidt (links); auf dem
Foto sind außerdem zu sehen (v.l.n.r.)
Ella Schmidt, Otto Schmidt sen. mit
Carlo Schmidt auf dem Schoß, Otto
Schmidt jun. und Rosel Schmidt (außerdem
ein Gast der Familie)
Erich Rose: Erinnerungen an früher – ein Interview
Erich Rose leitet den Fachbereich Altenhilfe im Evangelischen
Diakoniewerk Zoar. Auch er wuchs auf dem
Inkelthalerhof auf, wo er zusammen mit seinen Eltern
in einer Dienstwohnung wohnte.
A. Koch: Wie haben Sie damals als Kind in der Familie
Weihnachten gefeiert?
E. Rose: Die Teilnahme am Gottesdienst in der Zoar-
Kapelle auf dem Inkelthalerhof war damals ein schöner
Brauch. Dort versammelten sich zum Festgottesdienst
viele Bewohner sowie die auf dem Inkelthalerhof lebenden
Familien. Die Kirche war voll. Für uns Kinder waren
das schöne Erlebnisse der Gemeinsamkeit, allerdings mit
dem Haken, dass die Eltern nach dem Gottesdienst fast
immer noch zum Dienst eingeplant waren. Da wurden
zum Beispiel die verschiedenen Weihnachtsfeiern der
Bewohner besucht. Erst danach zog man sich ins Private,
in seine eigene Familie, zurück.
Erich Rose (rechts) mit
seiner Mutter Rita Rose
A. Koch: Hatten Sie damals unter den Bewohnern richtige
Freunde beziehungsweise Spielkameraden?
E. Rose: Wir lebten unmittelbar im Wohnumfeld der Bewohner.
Viele Freizeitaktivitäten unternahm man zusammen,
zum Beispiel Ausflüge,
Feiern, sportliche
Unternehmungen. Selbstverständlich
ergaben sich
dabei auch Freundschaften.
A. Koch: Wie hat es sich für Sie angefühlt, mit dem Bus
vom Berg zur Schule gefahren zu werden?
E. Rose: Seitens der Beförderung war es schon etwas
Besonderes in einem eigenen Bus gefahren zu werden.
Wir Kinder wurden in einem Bus von Zoar, der auch anders
genutzt wurde, in die Schule gefahren und wieder
abgeholt. Zeitweise wurden wir allerdings auch von Mitschülern
gehänselt, da der Bus mit dem Logo der „Aktion
Sorgenkind“, wie es damals noch hieß, gekennzeichnet
war und somit klar war, wo wir herkommen beziehungsweise
wohnen.
A. Koch: Welche Erlebnisse besonderer Art hatten Sie mit
Gleichaltrigen, die auch auf dem Inkelthalerhof gewohnt
haben; sowohl positiv als auch negativ?
62 Zoar-Magazin 4 | 2016
Menschen & Geschichten
Ein Foto aufgenommen von Otmar
Rose; es zeigt Martina Degen im
Alter von fünf Jahren auf ihrem
Dreirädchen. Dieses Foto gehört zu
Martina Degens Lieblingsfotos aus
ihrer Kindheit.
Familienspaziergang im Winter
1971: (v.l.n.r.) Martina Degen
zwischen ihren Eltern Marie-
Louise Schmidt und Rüdiger
Schmidt
„langen Reden“ fertig ist. Martina
Degen wohnt in Winnweiler. Ruhe
und Entspannung, das Leben in einem
angenehmen Wohnumfeld sind
ihr wichtig. Die schönen Dinge des
Lebens genießen: Kultur, Reisen, ein
leckeres Essen und ein edler Tropfen.
Ihr verantwortungsvoller Job fordert
sie. Ein Ausgleich ist daher umso
wichtiger. Wenn sie heute den Berg
zum Inkelthalerhof hochfährt beziehungsweise
sich dort aufhält, dann
erlebt sie immer noch das ein oder
andere „Déjà-vu“. „Wenn zum Beispiel
Nebel im Tal liegt“, dann kommen
Bilder aus der Kindheit hoch;
oder wenn sie an Stellen vorbeigeht,
wo sie früher mit Spielkameraden
Baumhäuser und Höhlen gebaut
hat. Es sei eine starke emotionale
Verbundenheit zum Inkelthalerhof.
Alexandra Koch
E. Rose: Negativ fällt mir nichts ein, nur Positives; zum Beispiel
unsere Ausflüge mit anschließendem Grillen. Zum
Essen gab es gegrilltes Brot mit Zucker oder gegrillte
Knackwürste oder Eintöpfe. Herausragend schön war auch
die Nutzung unseres eigenen Freibads unterhalb des heutigen
Sportplatzes. Im Winter wurde Schlitten gefahren; wir
Kinder mit den Bewohnern. Beim Toben im Schnee blieben
kleinere Unfälle nicht aus. Mit den Schlitten waren wir mit
Tempo unterwegs; immer den Berg runter.
A. Koch: Gab es besondere Spiele, die immer wieder zum
Miteinander beigetragen haben?
E. Rose: Ja. Die gab es, zum Beispiel Tischtennis, Rollschuh-
Hockey, Basketball, Fußball und Schwimmen; alles, was mit
Bewegung zu tun hatte. Außerdem gab es bestimmte Rituale,
zum Beispiel die Gottesdienstbesuche.
A. Koch: Waren Ihre Eltern damals besorgt, wenn Sie zu lange
außer Haus waren? Gab es Regeln, an die Sie sich halten
mussten?
E. Rose: Oft habe ich mich abends zusammen mit meinem
Vater bei den Bewohnern aufgehalten, und wir gingen
zusammen heim. Es gab allgemeine Regeln, wie bei anderen
auch. Es war auch klar, wann ich zu Hause sein musste.
Aber besondere Besorgnisse gab es keine; nicht mehr oder
weniger als anderswo. Mit den Bewohnern lag ein vertrauensvolles
Miteinander vor, das ganz stark auf Hilfsbereitschaft
und Toleranz basierte.
A. Koch: Hatten Sie Freunde aus Rockenhausen, die Sie auf
dem Berg besuchen kamen?
Erich Rose: Ja. Ich hatte auch Freunde aus Rockenhausen.
Wir besuchten uns gegenseitig.
A. Koch: Was war als Kind Ihr größter Wunsch?
E. Rose: Ein Bonanza-Rad, das ich dann auch irgendwann
bekommen habe. Das Rad gehörte damals in den 60er-
Jahren zum Trend, zumindest für uns Jungs.
A. Koch: Was denken Sie heute, wenn Sie auf dem Inkelthalerhof
sind beziehungsweise zur Arbeit herkommen?
E. Rose: Bis heute erlebe ich regelmäßig, wie Erinnerungen
aus der Zeit des Aufwachsens und Wohnens auf dem
Inkelthalerhof hochkommen. Dies geschieht insbesondere
durch noch bestehende Kontakte mit Bewohnern, die
mit mir bei Zoar all die Jahre erlebt haben und die wie
ich älter geworden sind. Ich erinnere mich an früher und
denke an gemeinsame Aktivitäten, Späße, aber auch an
tragische Ereignisse. Alles haben wir gemeinsam erlebt
und getragen, positive und negative Geschehnisse.
Zoar-Magazin 4 | 2016
63
Menschen & Geschichten
Anfang der 70er-Jahre: Blick über den
Inkelthalerhof; der Neubau Oberlinhaus
ist abgeschlossen
Zur Geschichte des Evangelischen Diakoniewerks Zoar
10 Jahre vor Martina Degens Geburt:
historische Aufnahmen vom Inkelthalerhof;
Flugtag 9. Juli 1958; aus dem Deutschen Luftbildarchiv
Im Jahre 1853 entschlossen sich Vertreter des öffentlichen Lebens, zur Gründung eines Evangelischen
Rettungshauses bei Rockenhausen aufzurufen. Entscheidende Impulse gingen vom
Theologen Johann Hinrich Wichern aus, der in Hamburg 1833 das „Rauhe Haus“ gründete.
In einer flammenden Rede auf dem Kirchentag in
Wittenberg machte sich Johann Hinrich Wichern,
tief bewegt von Leid und Armut eines Großteils der
Menschen, für eine Innere Mission stark. Sein Ziel war
es, die Kirche und die Gesellschaft von innen heraus
mit dem Heiligen Geist zu durchdringen und zu
erneuern.
Durch Spendenmittel wurde das Vorhaben der
Gründung eines Evangelischen Rettungshauses bei
Rockenhausen umgesetzt. 1854 wurde das landwirtschaftliche
Anwesen auf dem Inkelthalerhof
erworben. Am 1. November 1855 wurde Einweihung
gefeiert. Die sogenannte „Anstaltsfamilie“ war in der
Landwirtschaft tätig. Durch die Vermehrung des Viehbestands
und die Bewirtschaftung der Felder wurde
der Lebensunterhalt gesichert. Die Zahl der aufgenommenen
Kinder und Jugendlichen schwankte;
manchmal waren es nur neun, ein anderes Mal stieg
die Zahl auf fünfzig an. In der Zeit des 1. Weltkriegs
wurden immer weniger Kinder und Jugendliche zugewiesen,
so dass sich die Leitung 1927 entschied, diese
Arbeit aufzugeben und stattdessen beeinträchtigte
Männer zu beherbergen. Die Leitung der Einrichtung
wurde nun nicht mehr von Hausvätern übernommen,
sondern von Diakonissen aus Speyer. Die Zahl der Bewohner
stieg fortan. 1939 wurde die Höchstzahl von
200 Bewohnern erreicht.
Während des 2. Weltkriegs fanden Kriegsgeschädigte
und schwangere Frauen auf dem Inkelthalerhof Zuflucht.
Nach dem Krieg kehrten die meisten Kriegsgeschädigten
in ihre Heimat zurück und siebzig Kinder
aus dem St. Nikolaus Kinderheim in Landstuhl wurden
aufgenommen. Die Arbeit mit Menschen mit Beeinträchtigung
wurde weitergeführt. 1961 übernahm
Diakon Herbert Dehmel gemeinsam mit seiner Frau
Änne die Leitung von Zoar. Mit dem wirtschaftlichen
Aufschwung begann in den sechziger Jahren der Ausbau
der Einrichtung. 1965 wurde das Fliednerhaus
errichtet. 1666 erfolgte der Neubau des Wichernhauses
I und II und 1968 der des Bodelschwinghhauses I.
1968 war auch das Jahr, in dem Martina Degen
im Krankenhaus in Rockenhausen geboren wurde.
Getauft wurde sie in der Zoar-Kapelle auf dem
Inkelthalerhof, weil ihre Eltern beide dort arbeiteten
und sie dort in einer Dienstwohnung wohnten.
Wie sie ihre Kindheit auf dem Inkelthalerhof erlebt
hat, lesen Sie im Hauptbericht „Kindheitserinnerungen
von Zoar-Mitarbeiterin Martina Degen“.
64
Zoar-Magazin 4 | 2016
Ankündigung
Wir radeln wieder durch die Pfalz – von Kusel nach Heidesheim
Unter dem Motto
„Gemeinsam viel bewegen“
Bald ist es wieder soweit! Unsere 2. Zoar-Radtour unter dem Motto
„Gemeinsam viel bewegen“ steht an. Gemeinsam radeln wir vom
Musikantenland nach Rheinhessen;
als Weiterführung des 2015
begonnenen Inklusionsprojekts.
2. Zoar-Radtour
am 23. und 24. Juni 2017
Unser Ausgangspunkt ist der Zoar-
Standort Kusel, wo wir im September
2015 unsere 1. Zoar-Radtour
beendet haben. Von dort aus fahren wir über
Meisenheim nach Bad Kreuznach, wo wir
Station mit Übernachtung in der dortigen
Jugendherberge geplant haben. Am 2. Tag der
Tour radeln wir über Wörrstadt nach Heidesheim
am Rhein. Unser Ziel am Ende des zweiten Tages
ist das Zoar – Rheinhessische Diakoniezentrum in
Heidesheim, wo wir am Ende der Tour im Rahmen des
dortigen Sommerfestes empfangen werden. An beiden
Tagen werden wir jeweils rund sechzig Kilometer Rad
fahren. Von der nördlichen Westpfalz in Richtung Bad
Kreuznach wird hauptsächlich der abwechslungsreiche
Glan-Blies-Radweg befahren. Von Bad Kreuznach in
Richtung des Rheins nutzen wir unter anderem die
Hiwwel-Route und den Selztal-Radweg.
Tour steht im Zeichen des Miteinanders
Zum geradelten Miteinander von Menschen mit und
ohne Beeinträchtigung werden auch wieder Personen des
öffentlichen Lebens sowie Pressevertreter eingeladen, die
uns hoffentlich auch diesmal begleiten werden. Dies dient
nicht nur dem Miteinander, sondern auch dem Austausch
und der Kommunikation. Zahlreiche Teilnehmer der 1.
Zoar-Radtour waren begeistert von der Idee der gemeinsamen
Tour durch die Pfalz und bekundeten direkt nach
dem Erreichen des Ziels in Kusel, dass sie beim nächsten
Mal wieder dabei sein möchten. Das freut uns! Ab Januar
2017 besteht die Möglichkeit sich anzumelden. Das Anmeldeformular
wird wie beim letzten Mal auf der Zoar-
Internetseite zu finden sein. Zögern Sie nicht. Die Teilnehmerzahl
ist begrenzt. Eingeladen sind externe Gäste
sowie Zoar-Mitarbeiter und Bewohner.
Wie in 2015 wird auch die 2. Zoar-Radtour unterstützt
von Kommunen und Partnereinrichtungen, die auf der
Route liegen. Lassen Sie sich überraschen! Sicher wird
wieder der ein oder andere Verbands- und Ortsbürgermeister
eine der Teilstrecken begleiten. Ganz egal, wie
viele Kilometer das sein werden; wir freuen uns über
jeden, der mitradelt. Gemeinsam werden wir ein sowohl
sportliches als auch geselliges Miteinander erleben.
Schon jetzt sei all denen gedankt, die sich für die Veranstaltung
interessieren und mit dabei sein werden. Ein
großer Dank geht auch an alle Zoar-Mitarbeiter, die im
Vorfeld mit beeinträchtigten Menschen trainieren, um
diese in die Lage zu versetzen, die gesamte Strecke beziehungsweise
Teilstrecken mitzufahren.
Wir hoffen auf einen guten Verlauf dieser inklusiven Radtour,
ausgerichtet vom Evangelischen Diakoniewerk Zoar,
und auf schönes Radler-Wetter.
Alexandra Koch
Zoar-Magazin 4 | 2016
65
Projekte & Veranstaltungen
Wiederaufbau des barocken Terrassengartens
in Kirchheimbolanden
Klaviermusik in der
Seniorenresidenz
im Schloss
Oleh Pawluk, Dolmetscher des
Interkulturellen Dialogprojekts
für deutsche und ukrainische
Steinmetzschüler, das im Rahmen
des Wiederaufbaus des
barocken Terrassengartens von
Kirchheimbolanden bereits
zum sechsten Mal stattfand,
nannte sein Klavierkonzert in
der Seniorenresidenz Kirchheimbolanden
ganz bescheiden
ein „Ständchen“. Dabei
war es weit mehr als das.
Er spielte und sang Lieder aus
seiner Heimat, der Ukraine.
Dabei ging es vor allem um
die Liebe. „In den Liedern aus meiner
Heimat geht es fast immer um Liebe“,
lachte er. Die Melodien waren
mal traurig-getragen und dann wieder
fröhlich-zuversichtlich. Egal, ob
Tango- oder Walzertakt, die Bewohner
der Seniorenresidenz Kirchheimbolanden
waren begeistert und
genossen die musikalische Abwechslung.
Einrichtungsleiterin Martina
Degen begrüßte Oleh Pawluk mit
freundlichen Worten und bedankte
sich für den Einblick in die ukrainische
Volksseele. „Wir freuen uns
schon jetzt, wenn Sie nächstes Jahr
zum Steinmetzschüler-Austausch
wieder bei uns spielen“, sagte Martina
Degen.
Ukrainische Folklore:
Liebe, Schmerz und Glück
Bereits mit fünf Jahren hat Oleh
Pawluk Klavier gespielt. „Ich stamme
aus einer musikalischen Familie.“
Nach dem Musikstudium hat er
eine zweite universitäre Ausbildung
gemacht und wurde Lehrer für Englisch
und Deutsch. Heute arbeitet er
als Dolmetscher. „Fürs Klavierspielen
bleibt mir nicht mehr viel Zeit“, berichtete
er. Aber gekonnt ist gekonnt.
Für alle Zuhörer war sein Klavierspiel
in der Seniorenresidenz
Kirchheimbolanden perfekt. „Unser
Liedgut kommt von Herzen. Da ste-
66 Zoar-Magazin 4 | 2016
Projekte & Veranstaltungen
Revitalisierung
des barocken
Terrassengartens
Seniorenresidenz Kirchheimbolanden
werden; immer dann, wenn er sich
im Rahmen des Interkulturellen Dialogprojekts
mit ukrainischen Steinmetzschülern
in der Pfalz aufhält.
„Wir möchten die Bewohner der
Seniorenresidenz gern in den Wiederaufbau
des barocken Terrassengartens
miteinbeziehen“, sagte Dr.
Lydia Thorn Wickert von „thornconcept“,
die die Stadt Kirchheimbolanden
mit innovativen Kulturprojekten
und Maßnahmen zur Kommunikation
bei der Revitalisierung des barocken
Terrassengartens unterstützt.
Kirchheimbolanden ist Träger des
Großprojekts, das im Bereich der
Steinmetzarbeiten von der Eberhard-Schöck-Stiftung
Baden-Baden
unterstützt wird. Lydia Thorn Wicken
viele Emotionen drin.“ Sicher
ein Grund dafür, warum die ukrainischen
Volkslieder so mitreißend auf
das Publikum wirkten. Zwischen den
Liedern übersetzte Oleh Pawluk aufs
Deutsche. So erfuhren die Zuhörer
etwas über das Heimweh der ukrainischen
Auswanderer in Amerika
und Kanada, über enttäuschte Liebe,
über romantische Gefühle frisch
Verliebter und über Vater-Sohn-
Konflikte.
Interkultureller Austausch
für mehr Nachhaltigkeit
Auch in 2015 spielte Oleh Pawluk
den Bewohnern in der Seniorenresidenz
Kirchheimbolanden ein Klavier-
„Ständchen“. Dies soll zur Tradition
ckert sieht sich als Mittlerin zwischen
kulturellem Erbe und dessen
Nutzung in heutiger Zeit. Die Gewinnung
der Eberhard-Schöck-Stiftung
als Sponsor für den Aufenthalt
ukrainischer Steinbildhauer an der
Meisterschule für Handwerker in
Kaiserslautern ist ihrer Initiative zu
verdanken. Zusammen mit den
Steinmetzschülern aus der Pfalz
fertigen die Ukrainer jedes Jahr für
jeweils drei Wochen Sandsteinwerkstücke,
die für den Wiederaufbau
des Terrassengartens benötigt werden.
Die untere Mauer des bedeutenden
Kulturerbes ist bereits fertig;
es folgen die Stufen, die zu der
nächst höheren Terrasse führen.
Alexandra Koch
Zoar-Magazin 4 | 2016
67
Ausflüge & Urlaub
Oktober 2016
Wanderfreizeit in Fischen im Allgäu
Ein Erlebnisbericht von Jürgen Mahler, Vorsitzender des Werkstattrats
der Werkstätten Rockenhausen sowie Teilnehmer der Reise ins Allgäu.
1. Tag
Am 5. Oktober 2016 sind wir mit sechs
Beschäftigten und zwei Mitarbeitern in
die Wanderfreizeit gefahren. Unterwegs
haben wir zweimal Pause gemacht
und einmal gut gefrühstückt.
Als wir in Fischen angekommen sind,
hat uns das „Panorama Hotel Kaserer“
sehr freundlich in Empfang genommen.
Danach haben wir unsere Zimmerschlüssel
bekommen und sind Koffer
auspacken gegangen. Im Anschluss
wurde es Zeit, sich im Hotel mit Kaffee
und Kuchen zu stärken. Frisch gestärkt
sind wir das kleine Städtchen Fischen
erkunden gegangen und haben etwas
gebummelt. Schon etwas geschlaucht
sind wir zum Abendessen und haben
schön erzählt und den ersten Tag ausklingen
lassen.
2. Tag
Wanderung auf dem Erlebnispfad
nach Ofterschwang
3. Tag
Gut gestärkt ging es mit dem Bus zur Hörnerbahn, die
übrigens schon im Hotelpreis enthalten war, was wir
alle super fanden. Von dort aus ging es einen schon
etwas anspruchsvolleren Wanderweg zur Alpe „Zunkleiten“
hinunter. Unterwegs hat uns Martin Klein etwas
vorgejodelt. Glücklich und ohne Stürze sind wir an der
Talstadion angekommen und mit dem Bus wieder ins
Hotel gefahren. Frisch geduscht ging es zum Abendessen,
was wieder sehr, sehr lecker war. Ein Teil von uns
war müde und ist zu Bett gegangen. Der Rest hatte
noch nicht genug und ging in den Fitnessraum zum
„Hackerchje“ spielen.
Heute ging es erneut zur Hörnerbahn. Auf dem heutigen Programm
stand eine Panoramatour von der Hörnerbahn nach Ofterschwang. Dort
angekommen haben wir an der Weltcuphütte Rast gemacht und einen
Imbiss eingenommen. Mit dem Weltcup-Express sind wir ins Tal gefahren.
Am späten Nachmittag gab es im Hotel wieder eine Runde Kaffee
und Kuchen. Nachdem wir uns alle etwas ausgeruht hatten, sind wir in
Fischen zur alten „Obermühlen Säge“ gelaufen, die an dem Tag das letzte
Mal zur Besichtigung geöffnet hatte. Dort wurde gezeigt, wie mit Wasserkraft
früher und noch heute das Holz gesägt wird. Dies hat uns allen
sehr gefallen und war auch interessant. Am Abend nach dem Essen gingen
einige ins Zimmer, andere haben wieder zusammen gespielt.
4. Tag
Nach einem ausgiebigen Frühstück sind wir zum Stadtbummel
nach Oberstdorf gefahren. Da das Wetter es
heute nicht so gut mit uns meinte, sind wir in Oberstdorf
ins Heimatmuseum gegangen und haben uns dort unter
anderem viele traditionelle Werkzeuge sowie Tracht aus
der Region angesehen. Das schlechte Wetter an diesem
Tag konnte uns die Laune aber nicht vermiesen, so dass
es nach dem Museum zur Skisprungschanze (Erdinger
Skisprung Arena) ging. Wie es das Glück wollte, fand
gerade ein Training statt, das wir uns „live“ anschauten.
Wir hatten dann nur das Problem, dass wir vom Aussichtsturm
im Stadion nur noch über die Flugschanze
nach unten kamen. Also, Ski anschnallen und springen!
Nein, nicht wirklich! Aber ein bisschen Spaß muss sein …
68 Zoar-Magazin 4 | 2016
Ausflüge & Urlaub
5. Tag
Am heutigen Tag stand erneut eine Wanderung auf dem
Programm. Das Wetter hat es auch wieder gut mit uns
gemeint. Vom Parkplatz des Langlaufzentrums Oberstdorf
ging es zum Berggasthof „Riefenkopf“, wo man übrigens
auch Urlaub machen kann. Auf der Höhe „Spielmannsau“
haben wir in einem Gasthof eine Pause
eingelegt. Auch heute hat Martin Klein Lieder beim Wandern
gesungen. Dies fanden wir alle richtig toll und haben
viel gelacht. Sogar eine ganze Gruppe mit Wanderfrauen
hat Martin für seinen Jodler Applaus geklatscht.
Im Anschluss an die Tour ging es weiter zur Breitachklamm;
eines der tollsten Erlebnisse auf unserer Freizeit.
Wir waren alle begeistert von der Klamm. Herr Steller
hatte vorher gesagt, dass in der Klamm ab und zu jemand
verloren geht. Im Hotel haben wir den Spieß dann
umgedreht und die Inhaber informiert (Steffen, Ute und
Maxi Orben), dass ein Abendessen weniger benötigt
wird, weil wir Herrn Spiecker verloren haben. Auch das
ist natürlich nur ein kleiner Spaß gewesen! Herr Spiecker
hat sein Essen bekommen.
7. Tag
Leider war dies schon unser vorletzter Tag in Fischen im
Allgäu. Jedoch freuten wir uns schon riesig auf diesen Tag,
da wir zum Schloss Neuschwanstein gefahren sind. Das
Schloss haben wir von außen besichtigt und waren im
Innenhof. Man konnte auch um das Schloss zur Marienbrücke
wandern. Dort beobachteten wir einen riesigen
Wasserfall, der sehr laut rauschte. Die Aussicht auf das
Schloss war herrlich und imposant zugleich. Nach der Besichtigung
ging es nach Füssen zum Stadtbummel. Wir
waren uns alle einig, dass Füssen eine sehr schöne Stadt
ist und wir uns dort alle wohl gefühlt haben. Zum Abschluss
haben wir nach dem Abendessen noch ein Spiel
der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft im Fernsehen
angeschaut. Dies war ein echt toller Abschluss an diesem
Tag. Deutschland hat natürlich gewonnen.
Besuch in
der Erdinger
Skisprung
Arena in
Oberstdorf
Ausflug zu den
Königsschlössern
in Füssen
6. Tag
Wir sind heute nach Bolsterlang gefahren und mit der Hörnerbahn
auf den Berg. Von der Bergstation ging es zum Berggasthof
„Schwaben“. Die heutige Wanderung war etwas kürzer, da noch
einiges auf unserem Programm stand. Unsere Jungs wollten
unbedingt zum „Alpsee Coaster“ (Rodelbahn) und mit diesem
neue Rekorde bei der Talfahrt aufstellen. Die Rodelfahrt war ein
weiteres Highlight unserer Freizeit. Im Anschluss ging es mit
dem Bus nach Oberstdorf, um einige Besorgungen zu erledigen.
Unser Abendprogramm bestand erneut aus „Hackerchje“ Spielen
und gemütlichem Beisammensein.
Besuch der Breitachklamm bei Oberstdorf: (v.l.n.r.)
Herrmann Mauss, Rolf Spiecker, Pascal Wulff,
Martin Klein, Dominik Stüber, Jürgen Mahler,
Manuel Katlewski und Sebastian Steller
8. Tag
So, leider war es wieder soweit. Die Wanderfreizeit
war vorbei, und wir mussten die Heimreise antreten.
Nach dem Frühstück wurden die Koffer fertig
gepackt, und es ging nach Hause. Um circa 15.30
Uhr sind wir alle wieder gesund und begeistert von
der Freizeit zu Hause angekommen. Wir hoffen,
dass Herr Steller auch weiterhin Freizeiten anbieten
wird und wir daran teilnehmen können.
Jürgen Mahler
Zoar-Magazin 4 | 2016
69
Spenden
6.000 Euro Erlös: „Mainzer Hofsänger“ singen zugunsten des
Zoar-Fördervereins „Ziemlich beste Kollegen“, Alzey
Beschwingte Melodien
dienen einem guten Zweck
Rund 250 Gäste nahmen am Benefizkonzert der
„Mainzer Hofsänger“ in der Adelberghalle in Flonheim teil.
Die Veranstaltung war Teil des Rahmenprogramms
„200 Jahre Rheinhessen“
Evergreens, Musical-Melodien,
Hits, Schlager und Folklore
Die „Mainzer Hofsänger“, unter der
musikalischen Leitung von Michael
Christ, sind eine feste Größe in der
Musiklandschaft – regional und
überregional. Entstanden aus dem
Umfeld der Mainzer Fastnacht wurden
sie zu deren Aushängeschild.
Mittlerweile kann der Männerchor
auf eine 90-jährige Tradition zurückblicken.
Anlässlich des Jubiläums
erschien in diesem Jahr eine Jubiläums-CD
mit dem Titel „Gesungene
Lebensfreude“. Die Lieder empfehlen
sich als musikalische Zeitreise durch
neun Jahrzehnte Liedgut der „Mainzer
Hofsänger“. Ihr Können, geprägt
durch zahlreiche charakteristische
Stimmen, stellten die Sänger auch
beim Auftritt in Flonheim unter Beweis.
Bekannte Hits von früher und
heute, Evergreens, Musical-, Operund
Operetten-Melodien, Schlager
und folkloristisches Liedgut gehören
zum Repertoire des Männerchors
und wurden beim Konzertabend,
gekrönt von verschiedenen Soli, den
begeisterten Zuhörern präsentiert.
Eine Partnerschaft
für den guten Zweck
Begrüßt wurden die Gäste von Hofsänger-Kapitän
Christoph Clemens
sowie von Zoar-Mitarbeiter Stefan
Schreiweis, Vorsitzender des Fördervereins
„Ziemlich beste Kollegen“
am Zoar-Standort in Alzey. Christoph
Clemens stellte den Chor vor, der
Unter den Gästen war
auch ein Diamantenes
Hochzeitspaar (60 Jahre
verheiratet), Valentin und Thegla
Frondorf. Sie erhielten die Eintrittskarten
als Geschenk zur Jubelhochzeit,
die im August gefeiert worden
war. Geheiratet hat das Pärchen
damals am 20. August 1956. Speziell
für die lang Liebenden sangen die
„Mainzer Hofsänger“ das Lied „Die
Rose“. Dieses musikalische Geschenk
rührte das Ehepaar Frondorf, die sich
zudem von den beschwingten Melodien
bestens unterhalten fühlten;
und mit ihnen alle anderen Gäste in
der ausverkauften Adelberghalle.
Dieter Schöneberger beim Solo
vom musikalischen Leiter Michael
Christ am Klavier begleitet wird.
Auch die Partnerschaft mit Lotto
Rheinland-Pfalz wurde als sehr förderlich
erwähnt. Denn durch die
gemeinsame Ausrichtung von Konzerten
wurde es möglich, finanzielle
Mittel anzusparen, die regelmäßig
als Spendensummen ausgeschüttet
70 Zoar-Magazin 4 | 2016
Spenden
werden. So konnten seit Beginn der
Partnerschaft mit Lotto Rheinland-
Pfalz in 2007 bereits über eine Million
Euro für unterschiedliche soziale
Projekte im Land gespendet werden.
„Das macht uns sehr stolz und zeigt,
dass man mit Freude und Gesang
vielen Menschen helfen kann“, so
Christoph Clemens. Nutznießer der
Spendenausschüttung war beim
Konzertabend in Flonheim der Förderverein
von Zoar in Alzey.
Worte des Dankes
Nach der Überreichung eines Spendenschecks
in Höhe von 6.000 Euro
sprach Vorsitzender Schreiweis voller
Freude und Dankbarkeit zum
Publikum. „Der Erlös der Veranstaltung
kommt Menschen mit Beeinträchtigung
am Zoar-Standort Alzey
zugute.“ Und weiter: „Es hilft uns,
beeinträchtigte Menschen gezielt zu
unterstützen; und zwar personenund
projektbezogen“. Dies betreffe
zum Beispiel die Teilnahme an Ausflügen
und Urlaubsreisen, die Ausführung
eines Hobbys oder Hilfsmittel
und Materialien für Sport und
Freizeit sowie Bildung. Dass all das
gelingt, dafür setzt sich der Förderverein
„Ziemlich beste Kollegen“,
Zoar Alzey, ein. Auch die Veranstaltung
mit den „Mainzer Hofsängern“
wurde vom Förderverein in Zusammenarbeit
mit Lotto Rheinland-Pfalz
und deren Stellvertreter Friedhelm
Hommen sowie der DEVK-Geschäftsstelle
Timothy Hanauer initiiert,
organisiert und durchgeführt. Stefan
Schreiweis bedankte sich bei
allen Aktiven, die diesen Abend in
der Vorbereitung, Durchführung und
erforderlichen Nachbereitung möglich
gemacht haben. „Viel kann erreicht
werden, wenn alle an einem
Strang ziehen.“
Großer Chor,
großes Repertoire
Das Gemeinschaftsgefühl wurde an
diesem Konzertabend noch verstärkt
durch die gemeinsame Freude, die
der Gesang stiftete. Die mitreißenden
Melodien der „Mainzer Hofsänger“
gefallen sowohl Menschen mit
als auch ohne Beeinträchtigung.
Vorgetragen wurden unter anderem
Lieder wie „Can you feel the love
tonight“ (Elton John), „Somewhere”
Tanja und Jürgen Berberich
Diamantenes Hochzeitspaar Thegla
und Valentin Frondorf
(Leonard Bernstein), „Ein ehrenwertes
Haus” (Udo Jürgens), „Hey Jude”
(John Lennon), „Dein ist mein ganzes
Herz” (Heinz Rudolf Kunze),
„Perhaps love“ (John Denver) und
„Mainzer Hofsänger“ unter der musikalischen Leitung von
Michael Christ (Klavier) beim Auftritt in der Adelberghalle in Flonheim
Zoar-Magazin 4 | 2016
71
Spenden
„Hallelujah“ (Leonard Cohen). Damit
stellten die Sänger, die neben dem
Gesang alle noch einem Beruf nachgehen,
einmal mehr die Bandbreite
ihres Repertoires unter Beweis. Es
reicht von der Fastnachtskampagne,
dem eigentlichen Ursprung des
Chors, über die weltlichen Konzerte
mit beliebten Musical-, Oper- und
Operetten-Melodien bis hin zu Kirchenkonzerten
in großen und namhaften
Gotteshäusern.
Alexandra Koch
Übergabe des Spendenschecks: Michael Christ (links), Hofsänger-Kapitän
Christoph Clemens (Dritter von links) und Stefan Schreiweis (Dritter von rechts)
hier in repräsentativer Funktion
Konzert mit den „Mainzer Hofsängern“ für einen guten Zweck
Beim Konzert mit den „Mainzer Hofsängern“ in der Adelberg-Halle in Flonheim sind 6.000 Euro
für den Zoar-Förderverein „Ziemlich beste Kollegen“ in Alzey zusammengekommen. Rund 250
Gäste waren beim Konzert dabei. Das Konzert zugunsten vom Förderverein gehörte zum Programm
von „200 Jahre Rhein-Hessen“.
Die „Mainzer Hofsänger“ werden von Michael Christ musikalisch geleitet. Er spielt auch das
Klavier zum Gesang. Die Sänger hatten 2016 ihr 90-jähriges Jubiläum. Dazu ist eine CD erschienen.
Sie heißt „Gesungene Lebens-Freude“. Was haben die Sänger am Abend in Flonheim so
alles gesungen? Zum Programm gehörten bekannte Hits von früher und heute, Musical-, Operund
Operetten-Melodien, Schlager und Folklore. Vorgetragen wurden zum Beispiel Hits von
Elton John, Leonard Bernstein, Udo Jürgens, John Lennon, Heinz Rudolf Kunze, John Denver
und Leonard Cohen. Im Wechsel haben die Männer verschiedene Lieder allein gesungen.
Das hat den Gästen gut gefallen. Dafür gab es viel Applaus.
Die Begrüßung sprachen Hofsänger-Kapitän Christoph Clemens und Stefan Schreiweis, Vorsitzender
vom Förderverein „Ziemlich beste Kollegen“. Die „Mainzer Hofsänger“ haben eine Partnerschaft
mit Lotto Rheinland-Pfalz. Gemeinsam richten sie Konzerte aus. So kann der Chor
Geld ansparen. In regelmäßigen Abständen wird das Geld gespendet. Seit Beginn der Partner-
Schaft mit Lotto Rheinland-Pfalz in 2007 wurden schon über eine Million Euro für soziale
Projekte gespendet. Diesmal war der Förderverein von Zoar in Alzey an der Reihe. Stefan
Schreiweis bedankte sich für die Spende. Er sagte: „Der Erlös kommt Menschen mit Beeinträchtigung
am Zoar-Standort Alzey zugute“. Was wird davon bezahlt? Es gibt viele Möglichkeiten:
Ausflüge und Urlaubsreisen, Sachen fürs Hobby, Hilfs-Mittel und Materialien für Sport,
Freizeit und Bildung.
72 Zoar-Magazin 4 | 2016
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Kürzlich fand in der Protestantischen
Kirche in Winnweiler
das Benefizkonzert zu Gunsten
des Fördervereins Zoar e.V. statt.
„Don‘t call me early in the morning“,
so klang es durch die Kirche in Winnweiler;
„Call me what you want, but
leave me alone“, ertönte es weiter
aus allen Reihen der gut gefüllten
Kirche. Nicht nur bei diesem irischen
Folksong animierten die „Foreign
Feathers“ das gut gelaunte Publikum
zum Mitsingen.
Der Donnersbergverein mit Sitz in
Dannenfels organisierte in Eigeninitiative
das Konzert. Die Einnahmen
kamen dem Förderverein Zoar, der
Helfen tut gut!
Der Förderverein Zoar e.V. bedankt
sich herzlich für das Engagement
des Donnersbergvereins.
Benefizkonzert zugunsten des Fördervereins Zoar
Stimmungsvolle Klänge
von den „Foreign Feathers“
im März 2016 gegründet worden
war, zugute. „Normalerweise geben
die ‚Foreign Feathers‘ nur ein Konzert
im Jahr“, so Karl Faul, Hauptinitiator
des Benefizkonzerts. „Dieses Konzert
findet traditionell immer im Donnersberghaus
in Dannenfels statt“,
erzählte er weiter. Umso schöner,
dass es in diesem Jahr gelang, die
Musiker zu einem weiteren Auftritt
für einen guten Zweck zu animieren.
Eröffnung durch
Pfarrer Friedrich Schmidt
Eröffnet wurde das Konzert durch
eine Begrüßungsansprache von Pfarrer
Friedrich Schmidt, der sich für
das Interesse der zahlreichen Besu-
cher bedankte und dem Konzert
einen guten Verlauf wünschte. Für
Friedrich Schmidt, Pfarrer der Protestantischen
Kirchengemeinde Winnweiler,
war die Veranstaltung ein
freudiges Wiedersehen mit dem
Evangelischen Diakoniewerk Zoar, für
das er als Seelsorger jahrelang gearbeitet
hat. Besonders über den Besuch
der Menschen, die er noch aus
seiner Zeit bei Zoar kennt, Bewohner
und Mitarbeiter, freute sich Schmidt
sehr. Ullrich Geib, 1. Vorsitzender des
Fördervereins Zoar, begrüßte ebenfalls
alle Besucher und bedankte sich
ganz herzlich für die Unterstützung
aller Mitglieder des Fördervereins.
„Foreign Feathers“
begeisterten
Mit einem australischen Lied eröffneten
die „Foreign Feathers“ den
musikalischen Teil. Mit ihren Interpretationen
traditioneller, irischer
und schottischer Musik sorgte die
Irish Folk-Band für eine stimmungsvolle
Atmosphäre im barocken Sakralbau.
Vertonte Geschichten und
gesungene Erzählungen aus Irland,
Schottland und anderen Ländern
sowie melancholische Lieder über
die Liebe und Balladen über das
Heimweh der Auswanderer und den
Aufstand der Iren standen auf dem
musikalischen Programm. Ergänzt
durch den fünfstimmigen Gesang
gelang es den Musikern, die im vergangenen
Jahr ihr 25-jähriges Bestehen
feierten, auf eine emotionale,
heitere und bewegende Art für Unterhaltung
zu sorgen. Die Mitglieder
der Band, Till Moysies, Jürgen Morath,
Holger Pfaff, Wolfgang Paßmann
und Hannes Kraft, schafften
es durch ihre authentische Art und
die interessanten Erzählungen, die
verschiedenen Stimmungen auf
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eindrucksvolle Art und Weise zu
vermitteln. Nicht nur die Herkunft
der Lieder ließen die Besucher in
einer anderen Welt „schweben“,
sondern auch die unterschiedlichen
Klänge der Instrumente. Die Stimmen
der „Foreign Feathers“ wurden
unter anderem mit dem diatonischen
Akkordeon, mit Mandoline,
Bouzouki, Cello, Geige und Klanghölzern
begleitet.
Am Ende des zweistündigen Konzerts
hielt es keinen Besucher mehr
auf den Bänken des Gotteshauses.
Die Musiker ernteten tosenden Applaus
und Zugabe-Rufe, die sogar
die Abendglocken der Winnweiler
Kirche übertönten. Mit einem Liebeslied,
wie so oft an diesem Abend
zum Mitsingen, beendeten die „Foreign
Feathers“ ihren Konzertauftritt.
„Ein wirklich schönes Konzert“, resümierte
Elke Lanzer, eine Besucherin
aus Hefersweiler, „ich hätte noch
länger zuhören können“.
Ullrich Geib,
1. Vorsitzender,
und Tanja Berberich,
Schriftführerin
des Fördervereins
Zoar
Vielen Dank der Protestantischen
Kirchengemeinde Winnweiler, Pfarrer
Friedrich Schmidt und dem Presbyterium
für die Bereitstellung der
Kirche als Aufführungsort sowie
dem Donnersbergverein und den
„Foreign Feathers“ für das gelungene
Konzerterlebnis.
Kathrin Lanzer
Die Mitglieder der Band: (v.l.n.r.) Holger Pfaff, Hannes Kraft, Till Moysies,
Jürgen Morath und Wolfgang Paßmann
Der Donnersbergverein e.V.
Der Donnersbergverein wurde 1952 als Turmbauverein Donnersberg
gegründet und hat seinen Hauptsitz in Dannenfels. Neben der Instandhaltung
und Betreuung des Ludwigsturms auf dem Donnersberg und
des Donnersberghauses in Dannenfels veranstaltet der Verein regelmäßig
kulturelle und heimatpflegende Veranstaltungen in Dannenfels
und auf dem Donnersberg. Außerdem gehören die Förderung fremdenverkehrsrelevanter
Aufgaben und die Stärkung der Zusammenarbeit
der Gemeinden rund um den Donnersberg zu seinen Zielen.
Der Zoar Förderverein e.V.
Der Zoar Förderverein wurde im März 2016 gegründet. Er hat sich sein
Ziel in der Förderung und Unterstützung von alten Menschen und
Menschen mit einer Beeinträchtigung gesetzt, die in einer Einrichtung
des Evangelischen Diakoniewerks Zoar leben, arbeiten oder ambulant
betreut werden.
„Wir sind sehr erfreut über das Engagement des Donnersbergvereins“,
so Ullrich Geib, 1. Vorsitzender des Fördervereins Zoar. „Wir befinden uns
noch am Anfang unserer ehrenamtlichen Arbeit und sind froh, bereits
jetzt Unterstützung von anderen Vereinen zu erhalten.“
Um Projekte zu unterstützen, ist der Förderverein auf die Mitwirkung
der Menschen in den Zoar-Einrichtungen angewiesen. Nur wenn der
Bedarf an Unterstützung aufgezeigt wird, kann der Förderverein aktiv
werden. Die geförderten Projekte werden in der Umsetzung durch Ideen
der Mitglieder des Fördervereins ergänzt.
Interessierte können sich gern bei Ullrich Geib, 1. Vorsitzender (Rockenhausen),
oder Monika Beyer, 2. Vorsitzende (Mainz), melden. Nähere
Informationen zum Förderverein werden Ihnen bei Interesse jederzeit
zugeschickt.
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Impressum
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Herausgeber:
Evangelisches Diakoniewerk Zoar
Inkelthalerhof
67806 Rockenhausen
Verantwortlich:
Peter Kaiser, Direktor
Martina Leib-Herr, Direktorin
Redaktion:
Alexandra Koch, Kunigunde Otterbein
und Julia Margert,
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Layout und Satz:
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hauptsache:design, Mainz
Druck:
Volkhardt Caruna Medien
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Auflage: 2.500
Fotos:
Fotowerkstatt Patric Dressel, Alexandra Koch,
Kunigunde Otterbein, Julia Margert, Kathrin
Lanzer, Zoar-Mitarbeiter; S. 3 Martina Leib-
Herr: Foto Gronauer; S. 34-35 Steffen Tränker;
S. 36-37 Foto Stepan; S. 48 Hoffmann; S. 63
www.luftbildarchiv.com; S. 53-55 Foto Löffel;
S. 67 Luftbild 2016, Vermessungsbüro Buchholz
Koblenz; neue Treppe und Mauer 2016,
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2016; Zeichnungen Wolfgang Schoenegge;
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Microgen; S. 44-45 Hintergundfoto
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