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Z - DAS ZOAR-MAGAZIN Ausgabe 4 2016

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Poesie & Literatur<br />

Bewohner des Bodelschwinghhauses I auf dem Inkelthalerhof in Rockenhausen<br />

Gedichte von<br />

Michael Zimmermann<br />

Michael Zimmermann schreibt gern Gedichte.<br />

Oft entstehen diese spontan aus einer bestimmten<br />

Situation heraus. „Irgendwann in den 80zigern<br />

habe ich damit angefangen.“<br />

Damals hat er noch als<br />

Schlosser gearbeitet.<br />

„Nach Feierabend und im<br />

Urlaub habe ich geschrieben, um zu<br />

entspannen.“ Dabei sei er nicht der<br />

Beste in Deutsch gewesen. „In<br />

Rechtschreibung hatte ich immer<br />

eine 5.“ Beim Aufsatz Schreiben und<br />

Lesen waren die Noten jedoch weitaus<br />

besser. „Aufsätze habe ich immer<br />

gern geschrieben. Da hatte ich<br />

meistens eine 3. Und im Lesen war<br />

ich spitze. Da gab’s immer eine 1.“<br />

Wenn in der Schule vorgelesen werden<br />

sollte, hatte Michael Zimmermann<br />

seinen Arm ganz schnell oben,<br />

um damit auf sich aufmerksam zu<br />

machen. „Die Rechtschreibfehler<br />

sind oft dadurch entstanden, dass<br />

ich zu schnell denke und schreibe.“<br />

Heute lässt er sich dabei mehr Zeit<br />

und liest seine Gedichte auch immer<br />

Korrektur. Auf diese Weise verbessere<br />

er viel und schreibe auch mal um,<br />

wenn ihm die Satzstellung und der<br />

Reim nicht mehr gefallen.<br />

Routinierte Wege<br />

Seit circa zehn Jahren kümmert sich<br />

Michael Zimmermann zuverlässig<br />

um die Auslieferung der internen<br />

Post auf dem Inkelthalerhof in Rockenhausen.<br />

Die routinierten Wege<br />

der Postabholung und -auslieferung<br />

führen ihn von den Fachabteilungen<br />

über die Bodelschwingh-Häuser I<br />

und II zur Verwaltung und wieder<br />

zurück. Diese Wege geben seinem<br />

Tag Struktur und sind ihm in Fleisch<br />

und Blut übergegangen. Entspannung<br />

findet er in seinem gemütlichen<br />

Zimmer im Bodelschwingh-<br />

Hauses I. Dort fühlt er sich wohl.<br />

Vom Gemeinschaftsbalkon im zweiten<br />

Stock hat man einen herrlichen<br />

Blick über Rockenhausen, das im Tal<br />

liegt. „Hier sitzen wir im Sommer oft<br />

und unterhalten uns.“ Zu seinen<br />

Zimmernachbarn im gleichen Stockwerk<br />

hat er einen guten Kontakt.<br />

„Das Gute ist“, so Hobby-Poet Zimmermann,<br />

„wenn ich mich unterhal-<br />

WEIHNACHTSWALD<br />

Ein Englein spricht,<br />

packe ein und erhebe Dich.<br />

Wir rollen durch den Weihnachts-Einkaufswald.<br />

Da bleibt kein Einkaufswagen kalt.<br />

Und als es so ans Zahlen kam,<br />

sprach das Englein: „Wir zahlen bar!“<br />

Wir laufen durch den richtigen Wald,<br />

da wird jeder Stamm nochmal so alt.<br />

Michael Zimmermann, Dezember 2004<br />

ten will, dann ist jemand da, und<br />

wenn ich meine Ruhe haben will,<br />

dann gehe ich in mein Zimmer und<br />

mache die Tür zu“.<br />

Der Poet und seine Gedichte<br />

Auch über Weihnachten hat Michael<br />

Zimmermann schon häufig geschrieben.<br />

Denn gerade diese Zeit<br />

wirkt auf die Menschen Gefühle<br />

anregend, und manch einer kann<br />

dies am ehesten in geschriebener<br />

Form ausdrücken. Im Gedicht „Weihnachtswald“<br />

geht es um den Konsum-Rausch<br />

jedes Jahr zu Weihnachten.<br />

Mit „Es ist Weihnachtszeit!“ hat<br />

Michael Zimmermann ein persönliches<br />

Erlebnis verarbeitet. Glanz und<br />

44 Zoar-Magazin 4 | <strong>2016</strong>

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