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Z - DAS ZOAR-MAGAZIN Ausgabe 4 2016

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<strong>DAS</strong> <strong>ZOAR</strong>-<br />

<strong>MAGAZIN</strong><br />

<strong>Ausgabe</strong> 4 | <strong>2016</strong><br />

2. Zoar-Symposium:<br />

2030: Wohnen – Leben – Pflegen<br />

Jubiläen in den Wohnanlagen<br />

Alsenz und Winnweiler:<br />

Feiern zum 10-jährigen Bestehen<br />

Basis-Pass Pferdekunde:<br />

Alles Wissen rund ums Pferd


Inhalt<br />

Mitarbeiterjubiläen und -verabschiedungen<br />

Kronenkreuze, Urkunden<br />

und Geschenke für Mitarbeiter 38<br />

Michael Zimmermann: ein Hobby-Poet<br />

Gedichte zur Weihnachtszeit 44<br />

Grußwort 3<br />

Neujahrswünsche <br />

Termine der Neujahrsempfänge 2017 7<br />

Basis-Pass Pferdekunde<br />

Pferdekunde-Abzeichen für einen erfolgreichen<br />

Prüfungsabschluss 8<br />

Ausbildung im Evangelischen Diakoniewerk Zoar<br />

Alina Armbrust und Anatoli Peplauf:<br />

Berichte aus der Praxis 13<br />

5. Zoar-Ehrenamtstag<br />

Kommunikation – mit allen Sinnen erleben 16<br />

2. Zoar-Symposium in der Stadthalle<br />

Kirchheimbolanden<br />

2030: Wohnen – Leben – Pflegen.<br />

Den Weg ins Alter bewusst gestalten 19<br />

Neue Räume in der Bezirksamtsstraße 10,<br />

Rockenhausen<br />

Zoar-Malkurs zieht um 26<br />

Zoar Mitarbeiter Ralf Feldle<br />

Seine Entwicklung ist ein positives Beispiel<br />

für gelungene Inklusion 30<br />

Ankündigung<br />

50 Jahre Zoar-Werkstätten Rockenhausen <br />

Es wird drei Tage gefeiert! 33<br />

Rheinhessisches Diakonie-Zentrum Heidesheim<br />

St. Martinsumzug<br />

Ein Fest verbindet: Laternen, Lagerfeuer<br />

und Weckmännchen 34<br />

Zoar-Schwimmfest im Kibo-Bad<br />

Wassersport sorgt für Bewegung 36<br />

Neues Wohnhaus in der Frankestraße in Alzey<br />

Inklusives Wohnen in Wohngemeinschaften 46<br />

Jubiläumsfeier in den Zoar-Werkstätten Rockenhausen<br />

668 Jahre Verbundenheit zum Diakoniewerk 48<br />

Jubiläen: 10 Jahre Zoar-Wohnanlagen<br />

in Alsenz und Winnweiler<br />

Jubiläumsfeiern mit Ehrengästen 52<br />

Politiker-Besuch anlässlich der<br />

Informationsreihe „Integrationsunternehmen“<br />

Heiko Sippel und Jaqueline Rauschkolb zu Besuch<br />

in den Zoar-Werkstätten Rockenhausen 56<br />

Kindheitserinnerungen: Martina Degen und Erich Rose<br />

Damals: natürliches Miteinander<br />

Heute: Inklusion 60<br />

Ankündigung<br />

2. Zoar-Radtour<br />

Start in Kusel – Ziel in Heidesheim 65<br />

Klaviermusik in der Seniorenresidenz<br />

Kirchheimbolanden<br />

Einbeziehung der Bewohner in die Aktionen<br />

rund um den Wiederaufbau des barocken<br />

Terrassengartens in Kirchheimbolanden 66<br />

Wanderfreizeit in Fischen im Allgäu <br />

Ein Erlebnisbericht von Jürgen Mahler 68<br />

Benefizkonzert „Mainzer Hofsänger“ zugunsten des<br />

Zoar-Fördervereins „Ziemlich beste Kollegen“, Alzey<br />

Beschwingte Melodien für einen guten Zweck 70<br />

Benefizkonzert von „Foreign Feathers“<br />

zugunsten des Fördervereins Zoar<br />

Stimmungsvolle Klänge begeistern die Zuhörer<br />

in der Protestantischen Kirche Winnweiler 73<br />

Impressum 75<br />

2 Zoar-Magazin 4 | <strong>2016</strong>


Grußwort<br />

Liebe Leserinnen,<br />

liebe Leser!<br />

Wieder ist ein Jahr zu<br />

Ende, und wir blicken<br />

zurück, aber<br />

vor allem auch voraus. Zahlreiche<br />

große Projekte stehen im kommenden<br />

Jahr auf unserem Plan, zum<br />

Beispiel das zentrale Versorgungszentrum.<br />

Dieses Großprojekt soll<br />

Küche und Bäckerei/Konditorei des<br />

Evangelischen Diakoniewerks Zoar<br />

an einem Standort zusammenfassen.<br />

Die Kapazität soll damit erhöht<br />

werden. Der Spatenstich für den<br />

Neubau, in den bis zu sechs Millionen<br />

Euro investiert werden, ist für<br />

das dritte Quartal 2017 geplant.<br />

Künftig sollen dann auch wieder<br />

Schulen, Kindertagesstätten sowie<br />

andere Firmen und Träger bei Bedarf<br />

mit Speisen versorgt werden. Die<br />

Entfernungen spielen dabei keine<br />

Rolle, denn das Verfahren der Verpflegung<br />

wird umgestellt; von „Cook<br />

and Serve“ (Kochen und Servieren)<br />

auf „Cook and Chill“ (Kochen und<br />

Kühlen). Bei diesem Verfahren kann<br />

auf eine unmittelbare <strong>Ausgabe</strong> der<br />

Speisen verzichtet werden. Dies wird<br />

durch die sogenannte Schnellkühlung<br />

erreicht. Beim Verfahren des<br />

„Cook and Chill“ werden die warmen<br />

Speisenkomponenten auf herkömmliche<br />

Weise zubereitet und gegart,<br />

dann aber innerhalb von neunzig<br />

Minuten auf eine Temperatur von<br />

drei Grad Celsius gekühlt. Die gekühlten<br />

Speisen können bei ununterbrochener<br />

Kühlkette bis zu vier<br />

Tage ohne Qualitätsverlust gelagert<br />

werden. Erst unmittelbar vor der<br />

Speisenausgabe wird vor Ort auf<br />

Verzehr-Temperatur erwärmt, was<br />

als ein Qualitätskriterium dieses<br />

Verfahrens gilt.<br />

Peter Kaiser<br />

Direktor<br />

Evangelisches Diakoniewerk Zoar<br />

Qualitätsverbesserung und<br />

Schaffung neuer Arbeitsplätze<br />

Der Prozess der Regenerierung ist<br />

nicht nur schonender für die zubereiteten<br />

Speisen, sondern führt auch<br />

dazu, dass nicht mehr sieben Tage<br />

die Woche angeliefert beziehungsweise<br />

tagesaktuell gekocht werden<br />

muss. Die Verbesserung des Kundenservices<br />

(mögliche Versorgung 365<br />

Tage im Jahr) bedeutet daher nicht,<br />

dass zum Beispiel das Küchenpersonal<br />

auch am Wochenende arbeiten<br />

muss. Hinsichtlich der neuen Versorgungsstruktur<br />

wird derzeit unter<br />

Einbeziehung eines Fachberaters<br />

eine Analyse erstellt. Die geplante<br />

Umstellung erfordert auch andere<br />

Ausstattungskomponenten in den<br />

Häusern, in die die Speisen geliefert<br />

werden. Das Verfahren der Regenerierung<br />

macht dies erforderlich. Der<br />

Aufwand für den Austausch der Geräte<br />

in den Häusern (neu sind dann<br />

Dampfgarer/Kombidämpfer) wird<br />

zum Vergleich der modernen Ausstattung<br />

der Zentralküche jedoch<br />

gering sein. Die Planungen bezüglich<br />

des zentralen Versorgungszentrums<br />

beinhalten auch die Schaffung<br />

neuer Arbeitsplätze. Denn wenn statt<br />

1.800 künftig 2.500 Essen täglich<br />

Martina Leib-Herr<br />

Direktorin<br />

Evangelisches Diakoniewerk Zoar<br />

produziert werden, wird auch entsprechend<br />

mehr Personal benötigt.<br />

Weitere Dezentralisierungsmaßnahmen:<br />

Ludwigshafen<br />

Auf dem bereits eingeschlagenen<br />

Weg der Dezentralisierung der großen<br />

Komplexeinrichtung werden wir<br />

zukünftig weiter voranschreiten.<br />

Diese Entwicklung führt uns hin zu<br />

kleinteiligen und gemeindenahen<br />

Angeboten, die wir bedarfsgerecht<br />

und personenbezogen zuschneiden<br />

können. Das Ergebnis wird eine weitere<br />

Ausbreitung unserer Einrichtung<br />

in die Fläche sein. Mit dieser<br />

Ausdifferenzierung der Angebote<br />

bezüglich Wohnen, Arbeiten und<br />

Bildung sollen das Wunsch- und<br />

Wahlrecht der Menschen mit Beeinträchtigung<br />

gestärkt werden. Neue<br />

Standorte werden eruiert, andere<br />

wurden bereits verwirklicht beziehungsweise<br />

stehen kurz vor der Fertigstellung.<br />

Mit der Eröffnung der<br />

Einrichtung „Wohnen am Ebertpark“<br />

in Ludwigshafen (Stadtteil Friesenheim)<br />

ist uns die Dezentralisierung<br />

bereits geglückt. Dort entstand ein<br />

stationäres Wohnangebot für 24<br />

Bewohner mit Beeinträchtigung. 17<br />

im Haus befindliche Appartements<br />

Zoar-Magazin 4 | <strong>2016</strong><br />

3


Grußwort<br />

wurden außerdem auf dem freien<br />

Wohnungsmarkt angeboten und<br />

vermietet. So entstand ein inklusives<br />

Wohnprojekt, das richtungsweisend<br />

für Dezentralisierung und Inklusion<br />

steht, denn inklusives Wohnen heißt<br />

„Wohnen mittendrin“ und nicht abseits<br />

der Gesellschaft. Der Erfolg gibt<br />

uns Recht. Das Haus „Wohnen am<br />

Ebertpark“ ist voll belegt.<br />

Dezentralisierungsorte Alzey,<br />

Oppenheim, Eisenberg und<br />

Kirchheimbolanden<br />

In der Frankenstraße in Alzey steht<br />

unser nächstes Dezentralisierungsprojekt<br />

kurz vor dem Abschluss. Dort<br />

wird am 10. Februar 2017 Einweihung<br />

gefeiert. Der Neubau bietet 16<br />

stationäre Wohneinheiten für Menschen<br />

mit Beeinträchtigung. Gemäß<br />

dem heutigen Standard moderner<br />

Wohnformen werden Einzelappartements,<br />

Gemeinschaftsräume für den<br />

sozialen Austausch sowie ein Außengelände<br />

mit Sitzmöglichkeiten<br />

und Garten in fußläufiger Zentrumsnähe<br />

vorgehalten. Dieses Dezentralisierungsprojekt<br />

wird aufgrund seiner<br />

inklusiven Ausrichtung<br />

unterstützt von der „Aktion<br />

Mensch“. Weitere konkrete Zoar-<br />

Dezentralisierungsstandorte sind<br />

Oppenheim, Eisenberg und Kirchheimbolanden.<br />

In Oppenheim werden<br />

21 zentrumsnahe Wohneinheiten<br />

unter dem Namen „Wohnen auf<br />

der Saar“ für Menschen mit Beeinträchtigung<br />

entstehen, die momentan<br />

noch im Zoar – Rheinhessischen<br />

Diakoniezentrum in Heidesheim<br />

wohnen. Auf diese Weise werden<br />

gleich zwei Großeinrichtungen des<br />

Diakoniewerks Zoar dezentralisiert:<br />

Rockenhausen und Heidesheim. In<br />

beiden Fällen hat dies den positiven<br />

Effekt, dass die Bewohner wieder in<br />

ihre ursprünglichen Heimatgemeinden<br />

umziehen können. In Eisenberg<br />

trägt das dezentrale Wohnprojekt<br />

den Namen „Wohnen in der Würzgasse“.<br />

Durch den Kauf eines Grundstücks,<br />

auf dem ein Neubau geplant<br />

ist, sowie durch den Umbau des<br />

ehemaligen Bürgerhauses wird eine<br />

neue Zoar-Wohneinrichtung für 24<br />

Menschen mit Beeinträchtigung<br />

entstehen. Auch dieses künftige<br />

Wohnangebot wird zentrumsnah<br />

und serviceorientiert sein, so wie es<br />

dem heute favorisierten Quartierswohnen<br />

entspricht. Die Bauprojekte<br />

in Eisenberg und Oppenheim sollen<br />

2018 abgeschlossen sein.<br />

Läuft alles nach Plan, kann es in<br />

Kirchheimbolanden noch schneller<br />

vorangehen. Das Gelände am Bahndamm<br />

(5.800 Quadratmeter) ist<br />

bereits gekauft. Dort soll ein großes<br />

Berufsbildungszentrum entstehen;<br />

außerdem Schulungsräume, die<br />

sowohl intern als auch extern nutzbar<br />

sein sollen, und 42 Werkstatt-<br />

Arbeitsplätze für Menschen mit Beeinträchtigung.<br />

Im geplanten<br />

Gebäudekomplex werden auch zentrumsnahe<br />

Wohneinheiten vorgehalten;<br />

zwanzig stationär und vier<br />

ambulant. Die Raumplanung wird<br />

derzeit erstellt. Danach folgt die<br />

Bauplanung, die im Frühjahr 2017<br />

abgeschlossen sein soll. Einem Spatenstich<br />

in 2017 würde dann nichts<br />

mehr im Wege stehen.<br />

Veränderte Bedingungen erfordern<br />

Anpassung<br />

Viel wurde in den zurückliegenden<br />

Monaten bereits erreicht, weitere<br />

große Aufgaben und Herausforderungen<br />

erwarten uns. Es gilt immer<br />

wieder, sich an neue beziehungsweise<br />

veränderte Bedingungen und<br />

Entwicklungen anzupassen. Ab<br />

1.1.2017 greift zum Beispiel das<br />

Pflegestärkungsgesetz II. In allen<br />

Häusern der Zoar-Altenhilfe haben<br />

entsprechende Informationsveranstaltungen<br />

stattgefunden. Wir haben<br />

uns darauf eingestellt, rechnen<br />

aber erst ab Mitte 2017 mit ersten<br />

konkreten Auswirkungen. Wenn<br />

Politiker aus der Bundes- und Landespolitik<br />

uns in der Einrichtung<br />

besuchen und somit Interesse für<br />

das Diakoniewerk Zoar bekunden,<br />

freuen wir uns, denn es ist auch immer<br />

Gelegenheit, um im Gespräch<br />

auf Sorgen und Nöte im sozialen<br />

Arbeitsalltag aufmerksam zu machen.<br />

Außer dem Pflegestärkungsgesetz<br />

II sind es im Bereich der Eingliederungshilfe<br />

die Pläne bezüglich<br />

Bundesteilhabegesetz und geplanter<br />

Rechtsverordnung (Prüfung Personalbestand<br />

Werkstätten), die uns<br />

bewegen. Umso wichtiger sind Netzwerke<br />

und der regelmäßige Austausch<br />

mit Entscheidern. Am ehesten<br />

können wir vor Ort in unseren<br />

Einrichtungen von den Erfordernissen<br />

und der Bedeutsamkeit sozialer<br />

Arbeit berichten. Daher sind uns<br />

Besuche interessierter Politiker jed-<br />

4 Zoar-Magazin 4 | <strong>2016</strong>


Grußwort<br />

weder Couleur immer willkommen.<br />

Auch zu unseren Festen, Jubiläen<br />

und Inklusionsveranstaltungen laden<br />

wir immer wieder herzlich ein.<br />

Zahlreiche Politiker aus der Bundesund<br />

Landespolitik sowie offizielle<br />

Vertreter diverser Gremien und Verbandsgemeinden<br />

haben dies bereits<br />

dankend in Anspruch genommen,<br />

ob beim gemeinsamen Radeln auf<br />

der 1. Zoar-Radtour durch die Pfalz<br />

oder bei der großen Inklusionsveranstaltung<br />

mit Guildo Horn im<br />

Schlosspark in Rockenhausen. Damit<br />

leben wir unser Zoar-Motto „Gemeinsam<br />

viel bewegen“.<br />

Liebe Leserinnen und Leser, Weihnachten ist ein Fest des Friedens und der<br />

Freude. Wir wünschen Ihnen von Herzen, dass Sie beides erleben. Verbringen<br />

Sie geruhsame und harmonische Weihnachtsfeiertage im Kreise Ihrer Familie.<br />

Genießen Sie das Besondere dieser heiligen Zeit und lassen Sie die weihnachtliche<br />

Feststimmung auf sich wirken. Für das neue Jahr 2017 wünschen<br />

wir Ihnen und Ihren Familien viel Gesundheit, Glück und Wohlergehen. Möge<br />

Sie der Segen Gottes durch das neue Jahr begleiten.<br />

Es grüßen Sie herzlichst<br />

Peter Kaiser<br />

Direktor<br />

Evangelisches Diakoniewerk Zoar<br />

Martina Leib-Herr<br />

Direktorin<br />

Evangelisches Diakoniewerk Zoar<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser!<br />

Wieder ist ein Jahr zu Ende, und wir blicken zurück, aber vor allem voraus. Große Projekte<br />

stehen 2017 auf unserem Plan, zum Beispiel das zentrale Versorgungs-Zentrum. Damit<br />

sollen Küche und Bäckerei/Konditorei an einem Stand-Ort zusammengefasst werden.<br />

Das wird rund sechs Millionen Euro kosten. 2017 wird es losgehen mit dem Neubau.<br />

Dann können die Mitarbeiter noch mehr Essen kochen, statt 1.800 dann 2.500 Essen täglich.<br />

Es sollen dann auch wieder Schulen, Kindertages-Stätten, Firmen und Einrichtungen<br />

mit Essen versorgt werden. Es ist kein Problem, wenn die weiter weg sind. Warum? Das Essen<br />

wird normal zubereitet und auf eine bestimmte Temperatur gekühlt. Erst kurz vor dem<br />

Essen werden die Speisen erwärmt. Das nennt man Regenerieren. Für die Qualität vom<br />

Essen ist das gut. Im neuen Versorgungs-Zentrum entstehen zusätzliche Arbeits-Plätze.<br />

Die Dezentralisierung von Zoar geht weiter. Was ist Dezentralisierung? Es heißt, dass<br />

Menschen mit Beeinträchtigung nicht alle zusammen an einem Ort wohnen. Sie wohnen<br />

stattdessen an vielen unterschiedlichen Orten, in vielen unterschiedlichen Häusern.<br />

So haben Menschen mit Beeinträchtigung die Möglichkeit zu wählen, wo sie was machen<br />

möchten. In Ludwigshafen wurde schon ein neues Haus eingeweiht. Es heißt „Wohnen<br />

am Ebertpark“ und ist voll belegt. Weitere Dezentralisierungs-Maßnahmen gibt es in<br />

Zoar-Magazin 4 | <strong>2016</strong><br />

5


Grußwort<br />

Alzey, Oppenheim, Eisenberg und Kirchheimbolanden. In Alzey steht ein neues Haus<br />

kurz vor dem Abschluss. Dort wird am 10. Februar 2017 Einweihung gefeiert. 16 Wohn-<br />

Einheiten wird es dort geben. Das Haus liegt in der Nähe vom Stadt-Zentrum.<br />

Die Bewohner können ihre Wege zu Fuß erledigen. Andere Dezentralisierungs-Standorte<br />

sind Oppenheim, Eisenberg und Kirchheimbolanden. In Oppenheim werden 21 Wohn-<br />

Einheiten für Menschen mit Beeinträchtigung entstehen und in Eisenberg 24. Auch diese<br />

Häuser liegen nah zum Zentrum. Die Bau-Projekte in Eisenberg und Oppenheim sollen<br />

2018 abgeschlossen sein. In Kirchheimbolanden entsteht ein großes Berufsbildungs-<br />

Zentrum mit Werkstatt. Das Gelände am Bahndamm ist schon gekauft. Im Neubau<br />

entstehen auch Wohn-Einheiten, insgesamt 24. Zur Zeit wird der Bau geplant. In 2017<br />

kann es dann losgehen.<br />

Viel wurde schon erreicht. Weitere große Aufgaben und Heraus-Forderungen erwarten<br />

uns. Dabei müssen wir uns immer wieder an neue Entwicklungen anpassen. Was ist<br />

neu? Ab 1.1.2017 gibt es das Pflege-Stärkungs-Gesetz II. In allen Häusern von der Altenhilfe<br />

haben dazu Informations-Veranstaltungen stattgefunden. Wenn Politiker unsere<br />

Einrichtung besuchen, freuen wir uns. So können wir uns unterhalten und auf unsere<br />

Sorgen im sozialen Arbeits-Alltag aufmerksam machen. Auch Pläne zum Bundes-Teilhabe-Gesetz<br />

und bestimmte Rechts-Verordnungen sind für uns Themen. Daher ist es wichtig,<br />

sich auszutauschen. Immer wieder weisen wir darauf hin, was unsere soziale Arbeit<br />

erfordert und wie wichtig sie ist. Wir laden die wichtigen Personen der Öffentlichkeit<br />

auch immer zu unseren Festen und Veranstaltungen ein. Viele sind deswegen schon<br />

gekommen. Sie sind zum Beispiel bei der 1. Zoar-Radtour mitgeradelt und waren beim<br />

Konzert mit Guildo Horn dabei.<br />

Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien frohe Weihnachten und alles Gute für das neue<br />

Jahr 2017. Bleiben Sie gesund und munter. Gottes Segen soll Sie durch das neue Jahr<br />

begleiten.<br />

Es grüßen Sie ganz herzlich<br />

Peter Kaiser<br />

Direktor<br />

Martina Leib-Herr<br />

Direktorin<br />

6 Zoar-Magazin 4 | <strong>2016</strong>


Neujahrswünsche<br />

Neujahrsempfänge 2017<br />

Mit Beginn des neuen Jahres starten auch<br />

unsere Neujahrsempfänge in allen Zoar-<br />

Einrichtungen. Los geht es am 6. Januar<br />

2017 in den Zoar-Werkstätten in Alzey. Die Veranstaltungsreihe<br />

findet ihren Abschluss am 24. Januar 2017<br />

auf dem Inkelthalerhof in Rockenhausen. Dazwischen<br />

liegen zahlreiche spannende Begegnungen, interessante<br />

Grußworte und unterhaltsame Beiträge. Wir freuen uns,<br />

dass die Zoar-Neujahrsempfänge immer so gut besucht<br />

sind; von Mitarbeitern und Bewohnern wie auch von<br />

Ehrenamtlichen, Freunden und Förderern von Zoar.<br />

Wie bereits in unserem Vorwort erwähnt, blicken wir<br />

zufrieden zurück und voller Zuversicht voraus. Zahlreiche<br />

große Projekte stehen im kommenden Jahr auf unserem<br />

Plan. Diese sind in unserem Vorwort genau beschrieben.<br />

Dafür bedarf es viel Kraft, Ausdauer und Mut. Den kommenden<br />

Herausforderungen möchten wir uns mit der<br />

Unterstützung der Mitarbeiter in allen Zoar-Bereichen<br />

stellen. Diesen Weg mit dem Blick auf das Ziel überschreiben<br />

wir mit unserem Zoar-Motto<br />

„Gemeinsam viel bewegen“.<br />

TERMINE<br />

Auch die Jahreslosung 2017 weckt Mut:<br />

„Gott spricht: Ich schenke euch ein neues Herz und lege<br />

einen neuen Geist in euch.“ (Hesekiel 36,26)<br />

Neues Herz und neuen Geist; Gott möchte uns beides<br />

geben. Das Herz schenkt neue Liebe und Hoffnung.<br />

Der Geist ist eine dynamische Lebenskraft und macht<br />

lebendig. In dieser gelungenen Kombination von Herz<br />

und Geist werden neue Möglichkeiten erkannt und Wege<br />

gefunden, bisher verschlossene Türen zu öffnen. Dies erhoffen<br />

wir! Denn das neue Jahr wird viele Herausforderungen<br />

bringen, die es uns nicht erlauben, sich auf dem<br />

Erreichten auszuruhen beziehungsweise dieses entspannt<br />

auszubauen. Zahlreiche Veränderungen, auf die wir im<br />

Vorwort hinweisen, werden uns begegnen. Angepasst<br />

an diese Entwicklungen werden wir agieren – zum Wohle<br />

der Menschen, die bei Zoar arbeiten und wohnen oder<br />

unsere Dienstleistungen in Anspruch nehmen. Mit<br />

jedem Hindernis auf dem Weg ist auch immer eine neue<br />

Chance verbunden.<br />

In diesem Sinne nochmals frohe Weihnachten und ein<br />

gesundes und gesegnetes, neues Jahr. Das Jahr 2017<br />

möge Freude, Glück und Gesundheit für uns alle bereithalten.<br />

Werkstätten Alzey FR 06.01.2017, 10.00 Uhr<br />

Seniorenresidenz<br />

Kirchheimbolanden<br />

MO 09.01.2017, 14.00 Uhr<br />

Wohnanlage Alsenz DI 10.01.2017, 15.00 Uhr<br />

Werkhaus Alzey MI 11.01.2017, 10.00 Uhr<br />

Wohnanlage Winnweiler DO 12.01.2017, 15.00 Uhr<br />

Bürgerhospital<br />

Kaiserslautern FR 13.01.2017, 15.00 Uhr<br />

Alten- und Pflegeheim Kusel MO 16.01.2017, 15.00 Uhr<br />

Sozialstation Brücken DI 17.01.2017, 15.00 Uhr<br />

Rheinhessisches<br />

Diakonie-Zentrum Heidesheim MI 18.01.2017, 10.00 Uhr<br />

Wohnanlage Kaiserslautern DO 19.01.2017, 14.30 Uhr<br />

Wohnen am Ebertpark,<br />

Ludwigshafen FR 20.01.2017, 15.00 Uhr<br />

Wohnanlage Wiesenstraße,<br />

Rockenhausen<br />

MO 23.01.2017, 14.00 Uhr<br />

Pfälzisches Diakonie-Zentrum<br />

Rockenhausen mit RBG DI 24.01.2017, 15.30 Uhr<br />

Es grüßen Sie herzlichst<br />

Peter Kaiser<br />

Direktor<br />

Martina Leib-Herr<br />

Direktorin<br />

Zoar-Magazin 4 | <strong>2016</strong><br />

7


Menschen bei Zoar<br />

Basis-Pass Pferdekunde: Alles Wissen rund ums Pferd<br />

Das Pferdekunde-Abzeichen für einen<br />

erfolgreichen Prüfungsabschluss<br />

Beim Kurs zum Erwerb des Basis-Passes Pferdekunde, der immer donnerstags<br />

als arbeitsbegleitende Maßnahme der Zoar-Werkstätten<br />

Rockenhausen stattfindet, dreht sich alles um den fachgerechten Umgang<br />

mit dem Pferd. Es geht darum, den vierbeinigen Partner besser zu<br />

verstehen und sich ihm verständlich zu machen. Der Erwerb des Basis-<br />

Passes führt zu Kenntnissen über die Bedürfnisse des Pferdes sowie seine<br />

Haltung und Pflege.<br />

Yvonne Pisters, „Carino“, Christine Fink<br />

Dieses umfangreiche Wissen erwirbt eine<br />

Gruppe von Teilnehmern, die sich aus Beschäftigten<br />

der Zoar-Werkstätten Rockenhausen<br />

zusammensetzt. Initiiert und durchgeführt wird das<br />

Pilotprojekt von Ulrike Alt, Mitarbeiterin der Bewegungsförderung<br />

am Zoar-Standort Rockenhausen. Warum<br />

Pilotprojekt? „Der Basis-Pass Pferdekunde wird vom Bundesverband<br />

für Pferdesport und Pferdezucht vergeben.<br />

Dass Menschen mit Beeinträchtigung sich dieser Prüfung<br />

unterziehen, ist eher unüblich“, informiert Ulrike Alt und<br />

ergänzt, dass die Abschlussprüfung für nächstes Jahr<br />

geplant ist. Die Inhalte des Pferdekunde-Abzeichens, so<br />

die Verlautbarung des Bundesverbands für Pferdesport<br />

und Pferdezucht, richten sich an alle Menschen: „Der<br />

Basis-Pass Pferdekunde ist eine tolle Sache für Pferdefreunde<br />

aller Altersgruppen“.<br />

Prüfungsabschluss mit Abzeichen und Urkunde<br />

Alle Teilnehmer des Kurses zum Erwerb des Basis-Passes<br />

Pferdekunde nehmen auch am therapeutischen Reiten,<br />

geleitet von Ulrike Alt und Sabine Klaassen, auf dem<br />

Hanauerhof in Dielkirchen teil. Aus diesem Grund sind<br />

alle Kursteilnehmer an den Umgang mit dem Pferd gewöhnt.<br />

Überdies ergibt sich aus der Kursteilnahme die<br />

Notwendigkeit der Fähigkeit des Lesens und Schreibens.<br />

„Die Teilnehmer bereiten sich zuhause selbstständig auf<br />

die Prüfung vor“, erläutert Ulrike Alt. „Sie lesen in den<br />

Schulungsunterlagen, die ich zur Verfügung stelle, und<br />

beantworten Fragen durch Ankreuzen.“ Die Prüfung zum<br />

Erwerb des Basis-Passes erfolgt mündlich und dauert<br />

eine Stunde. „Wir möchten nicht, dass sich die Teilnehmer<br />

zu sehr unter Druck gesetzt fühlen. Daher findet die<br />

„Shanon“ (Alter 23, Rasse „irischer Tinker“), seit vier Jahren<br />

bei Familie Alt. „Shanons“ Charakter ist sehr ausgeglichen,<br />

auch in der Beziehung zu Menschen.<br />

Prüfung in der Gruppe statt.“ Die möglichst lockere<br />

Atmosphäre innerhalb der Gruppe der Prüflinge soll dazu<br />

führen, dass keiner aus Angst und Stress Blockaden entwickelt<br />

und so am Ende alle das Abzeichen und eine<br />

Urkunde in Händen halten können.<br />

Positiver Einfluss auf die Gesamtentwicklung<br />

„Hierbei geht es auch um Wertschätzung und Anerkennung“,<br />

sagt Ulrike Alt. Der Erfolg einer bestandenen Prüfung<br />

nehme positiven Einfluss auf die Gesamtentwick-<br />

8 Zoar-Magazin 4 | <strong>2016</strong>


Menschen bei Zoar<br />

Frederic Eichelsbach trainiert das Führen<br />

mit Pferd „Carino“.<br />

Gruppenbild vor dem Offenstall: (v.l.n.r.) Frederic Eichelsbach, Pascal<br />

Wulff, Yvonne Pisters, Christine Fink und Ulrike Alt auf dem Hanauerhof<br />

in Dielkirchen. „Shanon“ steht gesattelt im Hintergrund.<br />

lung und das Selbstvertrauen eines Menschen, ob mit<br />

oder ohne Beeinträchtigung. „Die positive Entwicklung<br />

ist bereits in der Vorbereitung auf die Prüfung zu beobachten“,<br />

so die Zoar-Mitarbeiterin. Denn für jeden Menschen<br />

sei es Motivation und Ansporn, ein Ziel vor Augen<br />

zu haben. Und dieses Ziel betrifft das Wissen rund ums<br />

Pferd. Denn den richtigen Umgang mit Pferden kann<br />

man lernen; theoretisch und praktisch. Wie wird ein<br />

Pferd sicher geführt? Worauf muss beim Satteln, Aufhalftern<br />

und Auftrensen geachtet werden? Was gehört<br />

auf den Speiseplan eines Pferdes? Wie sieht die Pferdepflege<br />

aus? Welche Krankheitsanzeichen gilt es zu erkennen?<br />

Wie fördert und erhält man die Gesundheit des<br />

Pferdes? Worauf ist beim Pferdekauf zu achten?<br />

Kursteilnehmern wird die Prüfungsangst<br />

genommen<br />

Der Kurs zum Erwerb des Basis-Passes Pferdekunde befindet<br />

sich nun im dritten Jahr. „Alles hat ein wenig länger<br />

gedauert; auch weil wir keine Erfahrungswerte<br />

haben, weil so etwas noch nie stattgefunden hat“, berichtet<br />

Ulrike Alt, die den Hanauerhof zusammen mit<br />

drei anderen Familien bewohnt. Dort stehen 38 Pferde,<br />

die zum Teil in den Besitz der Familie Alt gehören. Außerdem<br />

ist der Hof ein Zuhause für Esel, Kühe, Lamas,<br />

Schweine und Ziegen. Deswegen gibt es auf dem Hanauerhof<br />

immer etwas zu sehen und zu erleben. Gern berichtet<br />

Ulrike Alt auch aus ihrer persönlichen Erfahrung,<br />

„denn ich selbst bin schon seit langen Jahren mit Pferden<br />

vertraut“. Dieses Wissen gibt sie nun weiter an die Kursteilnehmer,<br />

„die manchmal Angst vor ihrer eigenen Courage<br />

bekommen“, so Alt. Bei nachgestellten Prüfungssituationen<br />

in der Vorbereitung auf die Prüfung zum<br />

Erwerb des Basis-Passes Pferdekunde macht sich die Aufregung<br />

der Teilnehmer bemerkbar. „Daher sind regelmäßige<br />

Wiederholungen des Schulungsstoffes so wichtig“,<br />

erklärt die Kursleiterin. Ebenso notwendig ist die private<br />

Nachbereitung der Lerninhalte. Dies läuft, laut Aussage<br />

der Kursteilnehmer, vor allem dann besonders gut, wenn<br />

zum Beispiel Eltern und Geschwister beim Lernen unterstützen.<br />

Um die Schulungsunterlagen interessant zu<br />

gestalten und zu bebildern, ging Ulrike Alt dazu über,<br />

Inhalte aus Jugendbüchern zum Thema „Pferde“ herauszukopieren<br />

und zu verteilen.<br />

Zoar-Magazin 4 | <strong>2016</strong><br />

9


Menschen bei Zoar<br />

Vier Kursteilnehmer berichten von ihren Erfahrungen mit Pferden, vom Reiten und ihren Prüfungsvorbereitungen:<br />

Pascal Wulff (23): „Ich bin froh, dass ich beim therapeutischen Reiten mit dabei<br />

bin. Und als ich gefragt wurde, ob ich den Basis-Pass Pferdekunde machen will,<br />

habe ich mich gefreut und gleich ‚Ja‘ gesagt. Ich lerne meistens allein. Manchmal<br />

hilft mir mein Bruder, der auch den Basis-Pass für die Pferde macht. Ich bin<br />

aber auch froh, wenn es vorbei ist, denn das mit dem Lernen geht jetzt schon<br />

ganz schön lang. Viel lieber bin ich so mit den Pferden zusammen. Ich führe sie<br />

auch gern am Halfter spazieren. Im Stall auf dem Hanauerhof habe ich ganz<br />

viele Lieblingspferde. Und die kenne ich auch alle beim Namen.“<br />

Yvonne Pisters (40): Wenn ich die Prüfung geschafft habe, dann rahme ich mir<br />

die Urkunde ein und hänge sie in meinem Zimmer auf. Meine beste Freundin<br />

ist ein bisschen neidisch auf das, was ich hier mache. Aber eigentlich könnte sie<br />

es ja auch tun. Sie muss es nur machen. Ich bin gern auf dem Hanauerhof, weil<br />

ich die Pferde so lieb habe. Meine Mama ist stolz auf mich. Sie findet es gut,<br />

dass ich die Prüfung für den Basis-Pass Pferdekunde mache. In der letzten Zeit<br />

hat mir beim Reiten ein bisschen die Hüfte wehgetan. Ich hoffe, das wird bald<br />

wieder besser. Auch wenn ich nicht reiten kann, bin ich gern bei den Pferden.<br />

Ich fasse gern das Fell an und streichele sie. Mir gefällt es auch, dass sie so ruhig<br />

sind. Sie machen keine lauten Geräusche. Das beruhigt mich. Im Fernsehen<br />

gucke ich am liebsten Tiersendungen. Besonders gut gefällt mir „Der Knochenbrecher“<br />

mit Tamme Hanken. Ich bin traurig, dass der gestorben ist. Der kannte<br />

sich so gut mit Pferden aus.<br />

Das Thema „Pferd“ ist unerschöpflich<br />

Praktische Tätigkeiten rund ums Pferd liegen den Teilnehmern<br />

oft mehr als die Aneignung des theoretischen Wissens.<br />

Der direkte Umgang mit den Pferden „Shannon“<br />

(irischer Tinker) und „Carino“ (Reitpony) macht allen am<br />

meisten Spaß. Zumal beide Pferde keine Unbekannten<br />

sind. Sie werden auch beim therapeutischen Reiten auf<br />

dem Hanauerhof eingesetzt. Christine Fink zum Beispiel<br />

liebt Pferde schon immer.<br />

Sie freut sich, dass sie alle<br />

zwei Wochen am therapeutischen<br />

Reiten teilnehmen<br />

kann. „Weil ich die Pferde<br />

so mag, fällt mir auch das<br />

Lernen leichter“, sagt sie.<br />

Da stimmt ihr Frederic<br />

Frederic Eichelsbach,<br />

Christine Fink, Yvonne Pisters<br />

und Pascal Wulff beim Säubern<br />

des Pferdes; unter anderem<br />

Auskratzen der Hinterhufe<br />

Eichelsbach zu: „Ich bin als Kind schon geritten“. Mittlerweile<br />

ist er in der Reitgruppe für Fortgeschrittene und<br />

darf auf dem Reitplatz sogar allein reiten. Auf den<br />

Pferden wird aber nicht nur geritten, sondern es werden<br />

auch Entspannungs- und Atemübungen auf deren<br />

Rücken vollzogen. Manchmal führt der Ausflug auch ins<br />

Gelände; „dann werden die Pferde allerdings geführt“,<br />

berichtet Ulrike Alt. „Das Thema ‚Pferd‘ ist unerschöpflich<br />

und eine ganz tolle<br />

Freizeitbeschäftigung für<br />

Menschen jeden Alters, ob<br />

mit oder ohne Beeinträchtigung.“<br />

Der Umgang mit<br />

den Pferden tut allen gut.<br />

Die Tiere lassen sich streicheln<br />

und „bemuttern“.<br />

Und sie hören zu. „Ich kann<br />

ihnen alle meine Probleme<br />

erzählen“, sagt Frederic<br />

Eichelsbach. „Sie sind ruhig<br />

und lassen mich reden.“<br />

Alexandra Koch<br />

10 Zoar-Magazin 4 | <strong>2016</strong>


Menschen bei Zoar<br />

Frederic Eichelsbach (42): „Es macht mir Spaß, mit Pferden umzugehen. Als<br />

Kind bin ich in einer Reitschule geritten. Ich finde, ich bin ein Pferdeflüsterer.<br />

Denn ich kann Pferden zuhören. Und sie hören mir zu. Für jedes Kommando<br />

gibt es auch ein Geräusch. Wenn ich zum Beispiel antraben will, dann<br />

schnalze ich mit der Zunge. Für die Prüfung lerne ich viel. Denn ich will es<br />

unbedingt schaffen. Den Basis-Pass Pferdekunde bekomme ich nur, wenn ich<br />

viel lerne. Das mache ich entweder allein am Computer oder zusammen mit<br />

meinen Eltern, bei denen ich wohne.“<br />

Christine Fink (33): „Ich liebe Pferde schon immer. Ein eigenes Pferd habe<br />

ich nicht. Das ist schade. Deshalb komme ich zum Hanauerhof. Hier gibt es<br />

nämlich ganz viele Pferde. Alle zwei Wochen reite ich hier. Dann kommen<br />

wir in einer Gruppe mit dem Bus aus Rockenhausen hierher. Ich arbeite in<br />

den Zoar-Werkstätten im Bereich Mechanik. Für den Basis-Pass Pferdekunde<br />

lerne ich jeden Abend. Nur am Wochenende nehme ich mir frei. Am liebsten<br />

lerne ich etwas über das Futter für die Pferde und über die verschiedenen<br />

Pferderassen. Aber auch alles über Krankheiten und Giftpflanzen interessiert<br />

mich. Denn ich will ja, dass alle Pferde gesund bleiben.<br />

Am Kurs zum Erwerb des Basis-Passes Pferdekunde nehmen außer<br />

den Interviewten noch folgende Zoar-Beschäftigten teil: Yvonne Lindner,<br />

Michael Wulff, Nicole Unger und Sandra Balz.<br />

Therapeutisches Reiten:<br />

Therapeutisches Reiten umfasst pädagogische, psychologische,<br />

psychotherapeutische, rehabilitative und sozialintegrative<br />

Maßnahmen, die über das Medium Pferd<br />

umgesetzt werden. Die Zielgruppen sind Kinder, Jugendliche<br />

und Erwachsene mit körperlichen, seelischen und sozialen<br />

Entwicklungsstörungen und/oder Behinderungen.<br />

Die Entwicklungsförderung steht dabei im Mittelpunkt;<br />

reiterliche Fähigkeiten sind eher nebensächlich. Beim<br />

therapeutischen Reiten werden speziell ausgebildete<br />

Pferde eingesetzt. Sie zeichnen sich durch einen ruhigen,<br />

geduldigen, kontaktfreudigen und sensiblen Charakter<br />

aus. Meist werden Kleinpferde (Haflinger, Freiberger) und<br />

Ponys (Isländer) mit einem Stockmaß von ungefähr 150<br />

Zentimetern für diesen Einsatz trainiert.<br />

Beim therapeutischen Reiten macht man sich das Medium<br />

„Pferd“ zunutze und regt mit ihm die verschiedenen<br />

Sinne an. Die konkrete körperliche Arbeit, also Körperübungen,<br />

die auf dem Pferd stattfinden, beeinflussen<br />

positiv das Gleichgewicht, die Körperspannung und<br />

-aufrichtung. Dies geschieht bereits durch die natürliche<br />

Bewegung des Pferdes. Allein das Getragen Werden führt<br />

zur Verbesserung der Körperkontrolle. Durch verschiedene<br />

Übungen, die auf jeden Menschen mit Beeinträchtigung<br />

individuell abgestimmt werden, werden bestimmte Entwicklungsziele<br />

mit dem Pferd erreicht.<br />

Erreicht werden auf diese Weise:<br />

• Schulung des Gleichgewichts und Koordination,<br />

• Regulierung des Muskeltonus,<br />

• Schulung von Fein- und Grobmotorik,<br />

• Wahrnehmungsförderung,<br />

• gesteigertes Selbstwertgefühl,<br />

• positive Erlebnisse,<br />

• Verbesserung des Sozialverhaltens, Einfühlungsvermögens<br />

und Mitgefühls,<br />

• Verbesserung der Konzentrationsdauer und -intensität,<br />

• Verbesserung der körperlichen Ausdauer,<br />

• Abbau von Ängsten,<br />

• Abbau von Aggressionen und<br />

• Abbau von Verhaltensstörungen<br />

Zoar-Magazin 4 | <strong>2016</strong><br />

11


Menschen bei Zoar<br />

Basis-Pass Pferdekunde:<br />

Alles Wissen rund ums Pferd<br />

Es gibt einen Kurs, in dem kann man alles über Pferde lernen. Der Kurs ist eine arbeitsbegleitende<br />

Maßnahme von den Zoar-Werkstätten Rockenhausen. Er heißt: Basis-Pass<br />

Pferdekunde und findet auf dem Hanauer-Hof in Dielkirchen statt. Acht Menschen mit<br />

Beeinträchtigung, die in den Zoar-Werkstätten arbeiten, nehmen daran teil. Nächstes Jahr<br />

werden sie eine Abschluss-Prüfung machen. Dann wird ihr Wissen rund ums Pferd abgefragt.<br />

Zoar-Mitarbeiterin Ulrike Alt hat den Kurs gegründet. Sie leitet ihn auch.<br />

Der Basis-Pass Pferdekunde wird vom Bundes-Verband für Pferde-Sport und Pferde-Zucht<br />

vergeben. Die Prüfung für den<br />

Basis-Pass erfolgt mündlich und<br />

dauert eine Stunde. Sie wird in der<br />

Gruppe abgehalten.<br />

Alle Kurs-Teilnehmer sind an den<br />

Umgang mit dem Pferd gewöhnt.<br />

Warum? Sie nehmen auch am<br />

therapeutischen Reiten teil.<br />

Für alle ist es ein Ansporn, ein Ziel<br />

zu haben. Und das ist die Prüfung.<br />

Im Kurs wird schon lange dafür<br />

Christine Fink (rechts) mit Ulrike Alt beim Aufzäumen von „Shanon“ gelernt. Leiterin Ulrike Alt berichtet<br />

auch gern darüber, was sie mit<br />

Pferden schon alles erlebt hat. Sie bewohnt den Hanauer-Hof zusammen mit drei anderen<br />

Familien. Dort stehen 38 Pferde. Außerdem leben auf dem Hof Esel, Kühe, Lamas,<br />

Schweine und Ziegen.<br />

Das, was in den Schulungs-Unterlagen steht, wird regelmäßig wiederholt. Die Kurs-Teilnehmer<br />

lernen auch zu Hause. Da helfen die Eltern und Geschwister. Auf dem Hanauer-<br />

Hof lernen die Teilnehmer auch viel über den praktischen Umgang mit den Pferden. Am<br />

meisten haben sie mit den Pferden „Shannon“ und „Carino“ zu tun. Beide sind sehr brav.<br />

Einige der Pferde-Fans sind schon als Kind geritten. Ulrike Alt sagt, dass der Umgang mit<br />

den Pferden allen gut tut. Die Tiere lassen sich streicheln und bemuttern. Und sie hören zu.<br />

12 Zoar-Magazin 4 | <strong>2016</strong>


Ausbildung & Beruf<br />

Ausbildung im Evangelischen Diakoniewerk Zoar<br />

Alina Armbrust und Anatoli Peplauf:<br />

Unsere berufliche Zukunft bei Zoar<br />

Alina Armbrust und Anatoli Peplauf: Den Schulabschluss haben<br />

sie in der Tasche. Nun sind sie in Ausbildung. Ein erfolgreicher<br />

Start in die berufliche Karriere braucht vor allem eins:<br />

Ausbildungsbetriebe.<br />

Das Evangelische<br />

Diakoniewerk Zoar<br />

bildet schon immer<br />

junge Menschen in unterschiedlichen<br />

Berufen aus.<br />

Neben Sandra Busch (siehe<br />

dazu der Bericht im Zoar-<br />

Magazin 3/<strong>2016</strong>) gehören<br />

Alina Armbrust und Anatoli<br />

Peplauf zu den neuen Auszubildenden,<br />

die im August<br />

<strong>2016</strong> ihre Ausbildung beim<br />

Evangelischen Diakoniewerk<br />

begonnen haben.<br />

Vielfältige Aufgabengebiete<br />

„Nach dem Abitur wollte ich zunächst<br />

gern praktische Erfahrungen<br />

in einem Betrieb sammeln und ein<br />

wenig Geld verdienen. Der Beruf der<br />

Kauffrau für Büromanagement ist<br />

Alina Armbrust<br />

Anatoli Peplauf<br />

sehr vielseitig und interessant. Dass<br />

das mit der Ausbildung bei Zoar geklappt<br />

hat, freut mich riesig“, berichtet<br />

die 19-jährige Alina Armbrust.<br />

Seit dem 1. August ist sie nun bei<br />

Zoar und hat schon viele Erfahrungen<br />

in der Praxis sammeln können.<br />

Die ersten drei Monate der dreijährigen<br />

Ausbildung absolvierte Alina<br />

Armbrust in der Finanzbuchhaltung<br />

im Bereich der Werkstattlohn- und<br />

Leistungsabrechnung. „Dort habe<br />

ich Prozesse kennengelernt, die die<br />

Verwaltung der Zoar-Werkstätten<br />

mit sich bringt. Ich konnte immer<br />

Fragen stellen und wurde mit der<br />

Zeit selbstständiger. Die Kollegen<br />

waren sehr freundlich und hilfsbereit“,<br />

erzählt sie rückblickend. Danach<br />

arbeitete Alina Armbrust in der<br />

Die Auszubildenden Sandra Busch,<br />

Selina Philippi und Alina Armbrust<br />

(v.l.n.r.) begrüßten die Besucher des<br />

2. Zoar-Symposiums am Empfang der<br />

Stadthalle in Kirchheimbolanden.<br />

Zoar-Magazin 4 | <strong>2016</strong><br />

13


Ausbildung & Beruf<br />

Abteilung Öffentlichkeitsarbeit,<br />

Marketing und Fundraising. Von<br />

Abteilungsleiterin Alexandra Koch<br />

erhielt sie regelmäßig „kleine“ Aufträge,<br />

die im Gegensatz zur klassischen<br />

Bürotätigkeit am Schreibtisch<br />

auch extern auszuführen waren. Das<br />

gefällt der jungen „Azubine“ besonders<br />

gut. „Man kommt oft raus. So<br />

habe ich zum Beispiel beim Zoar-<br />

Symposium in der Stadthalle in<br />

Kirchheimbolanden viele Menschen<br />

kennengelernt.“<br />

Anatoli Peplauf an seinem<br />

Arbeitsplatz in der IT<br />

In ihrer Freizeit reist<br />

Alina Armbrust gern.<br />

Alina Armbrust bei der Arbeit in der<br />

Verwaltung des Evangelischen<br />

Diakoniewerks Zoar<br />

Bereich Informationstechnik<br />

und Kommunikation<br />

Auch Anatoli Peplauf berichtet stolz<br />

von seinen ersten Erfahrungen und<br />

Eindrücken bei Zoar. Er begann seine<br />

Ausbildung zum Fachinformatiker<br />

zeitgleich mit Alina Armbrust und<br />

Sandra Busch. „Nach dem Abitur<br />

entschied ich mich anfangs für ein<br />

Studium der Finanzdienstleistungen<br />

in Zweibrücken, bis ich merkte, dass<br />

trockene Vorlesungen und theoretische<br />

Aufgabenstellungen nichts für<br />

mich sind. Während der ersten Ausbildungswochen<br />

bei Zoar habe ich<br />

schon mehr gelernt als in der Zeit<br />

dort.“ Anatolis Familie stammt aus<br />

Kasachstan. Als Kind kam der heute<br />

21-Jährige nach Deutschland. „In<br />

Nußbach und Umgebung wohnen<br />

viele Zoar-Mitarbeiter und so kam<br />

es, dass ich auf Zoar aufmerksam<br />

wurde und dann mal die Internetseite<br />

besucht habe. Dass ich meine<br />

Ausbildung zum Fachinformatiker<br />

Systemintegration in unserem ländlichen<br />

Gebiet machen kann, finde<br />

ich super“, sagt Anatoli Peplauf. Er<br />

ist bereits der dritte Auszubildende<br />

im Bereich Informationstechnik und<br />

Kommunikation, der sich immer<br />

größerer Beliebtheit unter jungen<br />

Bewerbern erfreut. Ein Leben ohne<br />

Computer ist heutzutage nicht mehr<br />

vorstellbar. Für die Anwender werden<br />

Arbeitsprozesse durch Computersysteme<br />

vereinfacht. Vermehrt<br />

bedarf es aber auch der Fachleute,<br />

die sich mit den Systemen richtig<br />

gut auskennen. Und so kommt es,<br />

dass Anatoli Peplauf bereits an fast<br />

allen Zoar-Standorten eingesetzt<br />

war, um vor Ort neue Systeme zu<br />

installieren und/oder Hardware-Teile<br />

auszutauschen.<br />

Beide Auszubildenden wünschen sich<br />

eine schöne und erfahrungsreiche<br />

Zeit beim Evangelischen Diakoniewerk<br />

Zoar. Mit Erlangung der beruflichen<br />

Qualifikation hoffen Alina<br />

Armbrust und Anatoli Peplauf, professionell<br />

in ihrem erlernten Beruf<br />

agieren zu können. Alina Armbrust<br />

wird im Laufe ihrer Ausbildung die<br />

unterschiedlichen Verwaltungsabteilungen<br />

durchlaufen, während Anatoli<br />

Peplauf durchgängig in der IT bleibt,<br />

wo er unter anderem das Telefon<br />

besetzt, Störungsmeldungen entgegen<br />

nimmt und Fragen beantwortet.<br />

Julia Margert<br />

14 Zoar-Magazin 4 | <strong>2016</strong>


Ausbildung & Beruf<br />

Nähere Informationen zum Ausbildungsberuf der Kauffrau/des Kaufmanns für Büromanagement<br />

entnehmen Sie bitte dem letzten Zoar-Magazin (<strong>Ausgabe</strong> 3/<strong>2016</strong>).<br />

In dieser <strong>Ausgabe</strong> informieren wir über die<br />

Ausbildung als Fachinformatiker/in Systemintegration beim Evangelischen Diakoniewerk Zoar.<br />

Ausbildungsort<br />

Rockenhausen<br />

Voraussetzungen<br />

• Eine bestimmte schulische oder berufliche Vorbildung ist rechtlich nicht vorgeschrieben.<br />

Wir erwarten jedoch mindestens einen guten Realschulabschluss.<br />

• Von Vorteil ist ein Abschluss als staatlich geprüfte(r) Assistent(in) für IT-Systeme oder ein<br />

vergleichbarer Abschluss.<br />

• Führerschein der Klasse B<br />

• Gesundheitliche Eignung<br />

• Zugehörigkeit zu einer Kirche, die in der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in der<br />

Bundesrepublik Deutschland mitarbeitet<br />

Ausbildungsdauer<br />

Die Ausbildung beginnt jährlich am 1. August und dauert in der Regel drei Jahre. Der/die<br />

Auszubildende ist an 1,5 Tagen in der Woche in der Berufsschule und an 3,5 Tagen im Betrieb.<br />

Bei guten schulischen und praktischen Leistungen ist eine anschließende Übernahme in ein<br />

Dienstverhältnis möglich, sofern eine entsprechende Stelle zur Verfügung steht.<br />

Monatliches Ausbildungsentgelt (brutto)<br />

1. Ausbildungsjahr: 831,20 Euro<br />

2. Ausbildungsjahr: 888,33 Euro<br />

3. Ausbildungsjahr: 939,72 Euro<br />

Zusätzliche Altersvorsorge über die Evangelische Zusatzversorgungskasse<br />

Prüfung<br />

Die Prüfung wird in zwei Teilen durchgeführt. Im Vordergrund des Teils 1 der Abschlussprüfung<br />

stehen die Projektarbeit sowie eine Präsentation mit anschließendem Fachgespräch. In<br />

Teil 2 der Abschlussprüfung werden neben zwei geschäftsprozessorientierten Aufgaben auch<br />

Inhalte aus der Wirtschafts- und Sozialkunde geprüft.<br />

Inhalte während der praktischen Ausbildung:<br />

• Projektierung von Anwendungssystemen, Entwicklungsstrategien und Vorgehensmodelle<br />

der Anwendungsentwicklung<br />

• Methoden und Werkzeuge zur Entwicklung eines Lösungskonzepts und zur Dokumentation<br />

von Vorgängen<br />

• Beratung und Schulung von Anwendern<br />

• Datenbankanpassung bei Beachtung von Datenschutz- und Datensicherungskonzepten<br />

• Strukturierung und Dokumentation von Programmentwicklungsmethoden<br />

• Erstellung von Programmbibliotheken<br />

Zoar-Magazin 4 | <strong>2016</strong><br />

15


Ehrenamt & Engagement<br />

„Kommunikation – mit allen Sinnen erleben“<br />

Bewegende Momente<br />

beim Ehrenamtstag<br />

Stimme, Gestik, Mimik und Körpersprache – wie vielfältig<br />

Kommunikation sein kann, wurde beim 5. Ehrenamtstag des<br />

Evangelischen Diakoniewerks Zoar deutlich. Die zahlreichen<br />

Ehrenamtlichen, die der Einladung ins Dietrich-Bonhoeffer-Haus<br />

nach Kirchheimbolanden gefolgt waren, machten intensive<br />

Erfahrungen und erlebten Kommunikation mit allen Sinnen.<br />

Zoar-Direktorin Martina Leib-Herr bedankt<br />

sich bei den ehrenamtlichen Mitarbeitern.<br />

Eingebettet in ein vertrauensvolles,<br />

wertschätzendes und<br />

humorvolles Miteinander<br />

bot der Ehrenamtstag einen wunderbaren<br />

Rahmen zum Lernen, Ausprobieren<br />

und Wohlfühlen.<br />

Der abwechslungsreiche Tag in entspannter<br />

Atmosphäre war angefüllt<br />

mit einer Kombination aus interessanten<br />

Vorträgen und professioneller<br />

Wissensvermittlung. Dabei blieb<br />

viel Raum für Übungen und einen<br />

lebhaften Austausch. Nachdrücklich<br />

dankte Zoar-Direktorin Martina<br />

Leib-Herr allen ehrenamtlichen<br />

Mitarbeitern für ihr wertvolles<br />

Engagement im Dienste der Zoar<br />

anvertrauten Menschen. Mit dem<br />

Ehrenamtstag sage Zoar den Ehrenamtlichen<br />

„Danke“. „Sie bringen Ihre<br />

Talente und Ihre Hobbys ein und<br />

bereichern dadurch das Leben der<br />

Menschen in unseren Einrichtungen.<br />

Sie tragen mit Ihrer geschenkten<br />

Zeit dazu bei, den uns anvertrauten<br />

Menschen mehr Lebensqualität zu<br />

sichern und machen Nicht-Alltägliches<br />

möglich“, so die Direktorin.<br />

„Das kann weg!“<br />

Mit dem Gebet „Morgenlob“ von<br />

Alois Albrecht stimmte Ruth Magsig,<br />

Gemeindepädagogin und Referentin<br />

im Missionarisch-Ökumenischen<br />

Dienst der Evangelischen Landeskirche<br />

der Pfalz (MÖD), in den Tag ein.<br />

Sie begleitete mit der Gitarre das<br />

gemeinsame Lied „Danke für diesen<br />

guten Morgen“. Mit der richtigen<br />

Mischung aus Liebevollem und Provokativem<br />

sorgte Ruth Magsig für<br />

eine gefühlsaufrüttelnde Achterbahn<br />

sowie heilendes Seelenbalsam in<br />

perfekter Balance. Dabei stellte sie<br />

den Satz „Das kann weg!“ in den<br />

Mittelpunkt ihrer Ansprache. Schnell<br />

sei diese Entscheidung getroffen,<br />

wenn etwas nicht mehr funktioniert<br />

oder überflüssig ist. Auf der anderen<br />

Seite „sind Sie alle für Menschen da,<br />

die nicht mehr so ,funktionieren‘ wie<br />

erwartet wird. Sie machen Mühe,<br />

brauchen besondere Zuwendung und<br />

müssen ‚untergebracht‘ werden, was<br />

Kosten verursacht. Lohnt sich das?<br />

Oder ‚kann das weg‘?“, fragte Ruth<br />

Magsig provozierend in die Runde.<br />

Leben ist kostbar<br />

Noch bevor Proteste laut wurden,<br />

verwies Ruth Magsig auf die wunderbaren<br />

Erfahrungen, die die Ehrenamtlichen<br />

im Umgang mit den<br />

Menschen in den Zoar-Einrichtungen<br />

immer wieder machen, daran,<br />

Karin Becker gibt wertvolle Hinweise im<br />

Umgang mit Menschen mit Demenz.<br />

In der Paulskirche in Kirchheimbolanden<br />

erklingen die Stimmen der Ehrenamtlichen<br />

wunderschön.<br />

Brian Jeffries dirigiert<br />

den Chor der Ehrenamtlichen<br />

16 Zoar-Magazin 4 | <strong>2016</strong>


Ehrenamt & Engagement<br />

Tanja Berberich, Zoar-Ehrenamtsbeauftragte,<br />

freut sich über das humorvolle<br />

Miteinander im Dietrich-Bonhoeffer-<br />

Haus in Kirchheimbolanden.<br />

Ruth Magsig begleitet die<br />

Singstunde mit der Gitarre.<br />

Aufmerksam verfolgen die Teilnehmer des<br />

Ehrenamtstags die interessanten Vorträge.<br />

Ein gutes Team: Tanja Berberich (r.)<br />

dankt den beiden Referentinnen Ruth Magsig<br />

und Karin Becker (v. l.)<br />

wie beschenkt sie sich fühlen, trotz<br />

aller Mühe. Und sie führte Gott ins<br />

Feld. Für ihn dürfen Menschen alt<br />

und gebrechlich sein, geknickt und<br />

gescheitert. Er sieht das Leben in<br />

ihnen. Gott will Leben bewahren<br />

und umsorgen, ihm Zeit und Raum,<br />

Zuspruch und Zuwendung geben.<br />

„Er wird auch diesem Leben zu seinem<br />

Lebensrecht verhelfen“, bekräftigte<br />

Ruth Magsig, „darin können<br />

wir uns auf ihn verlassen“.<br />

In der anschließenden Vorstellungsrunde<br />

berichteten die Ehrenamtlichen<br />

lebhaft über ihre Arbeit und<br />

über die vielen positiven Momente,<br />

die sie im Umgang mit den Menschen<br />

in den Zoar-Einrichtungen tagtäglich<br />

erfahren. Der Raum war erfüllt<br />

von gegenseitiger Wertschätzung<br />

und Achtung, so dass auch auf<br />

Sorgen und Nöte der ehrenamtlichen<br />

Mitarbeiter eingegangen werden<br />

konnte. Im Hinblick auf das von Zoar<br />

geplante Hospiz stand das Thema<br />

Sterbebegleitung im Vordergrund. Im<br />

Hospiz werde Supervision zum Alltag<br />

gehören, versicherte Zoar-Direktorin<br />

Martina Leib-Herr. Ehrenamtliche<br />

und hauptamtliche Mitarbeiter können<br />

auf eine professionelle Begleitung<br />

zählen.<br />

Wertschätzende<br />

Kommunikation<br />

Mit dem Gedicht „Ich habe es leicht,<br />

denn mir fehlen die Verzweiflung<br />

und der Schmerz“ leitete Karin Becker,<br />

Gedächtnistrainerin und Mitarbeiterin<br />

der Seniorenresidenz Kirchheimbolanden,<br />

ihren Vortrag ein.<br />

Mit der ihr eigenen Fähigkeit, komplexe<br />

Themen professionell mit klarer<br />

Struktur, aber auch liebevoll und<br />

humoristisch zu vermitteln, referierte<br />

sie das Thema „Integrative Validation“.<br />

In einem Rollenspiel zusammen<br />

mit Ruth Magsig zeigte sie auf,<br />

Zoar-Magazin 4 | <strong>2016</strong><br />

17


Ehrenamt & Engagement<br />

wie man demenzkranken Menschen<br />

im positiven Sinne begegnet. Es sei<br />

wichtig, den Demenzkranken da<br />

abzuholen, wo er sich in seiner Biografie<br />

gerade befindet. Validation sei<br />

nicht nur eine wertschätzende Kommunikations-<br />

und Umgangsform,<br />

sondern eine Grundhaltung, die die<br />

Innenwelt und Einzigartigkeit des<br />

dementen Menschen akzeptiert.<br />

„Das was dem Demenzkranken<br />

bleibt, sind seine Gefühle. Sie sind<br />

echt, pur, spontan und in dieser<br />

Dichte ungewohnt für die Umwelt“,<br />

erklärte Karin Becker.<br />

Bewegende und<br />

belebende Elemente<br />

Die tiefgreifenden Denkanstöße<br />

sorgten in der Mittagszeit für angeregte<br />

Gespräche. Die ehrenamtlichen<br />

Mitarbeiter nutzten den familiären<br />

und vertrauenswürdigen<br />

Rahmen, um sich auszutauschen.<br />

Belebende und bewegende Elemente<br />

nach dem Mittag ließen ein Mittagsloch<br />

erst gar nicht aufkommen.<br />

„Die Stimme ist das wichtigste Element<br />

der Kommunikation“, meinte<br />

Ruth Magsig und animierte alle Teilnehmer<br />

des Ehrenamtstags zum<br />

Mitsingen. Beim Tanzreigen ging die<br />

Gruppe auf „Tuchfühlung“ und setzte<br />

die verschiedensten Redensarten<br />

wie beispielsweise „sich den Rücken<br />

stärken“ erfrischend und lebendig in<br />

Bewegung und Berührung um.<br />

Die Ehrenamtlichen mit<br />

indonesischen Klanginstrumenten<br />

Gruppenbild in<br />

der Paulskirche:<br />

Der Ehrenamtstag<br />

hat sichtlich<br />

Laune gemacht.<br />

Singen ist eine beliebte Art<br />

der Kommunikation.<br />

„Sich gegenseitig den Rücken<br />

stärken“ war die Aufgabe, die<br />

die Ehrenamtlichen sogleich<br />

in die Tat umsetzten.<br />

Ausgestattet mit indonesischen<br />

Klanginstrumenten bildeten die<br />

Teilnehmer des Ehrenamtstags ein<br />

Orchester. „Jeder Ton ist wichtig“,<br />

war das Ergebnis dieses faszinierenden<br />

Erlebnisses. Nach einem Ortswechsel<br />

wurde der Ehrenamtstag in<br />

der Paulskirche in Kirchheimbolanden<br />

fortgesetzt. Das experimentelle<br />

Singen in der klaren Akustik des Gotteshauses<br />

ging unter die Haut.<br />

Spontan wurde ein dreistimmiger<br />

Kanon intoniert, dirigiert von Brian<br />

Jeffries aus Kaiserslautern.<br />

Das 5. Ehrenamtstreffen mit seinen<br />

magischen und unvergesslichen<br />

Momenten war für alle Beteiligten<br />

ein bewegender Tag mit intensiven<br />

Erfahrungen und zum Teil berührenden<br />

und bewegenden Momenten.<br />

Das Fazit daraus: nur was uns wirklich<br />

unter die Haut geht und uns<br />

begeistert, verändert unser Verhalten,<br />

unsere Kommunikation, unser<br />

Denken und damit unser Leben.<br />

Kunigunde Otterbein<br />

Der 6. Ehrenamtstag findet<br />

am 21. Oktober 2017 statt.<br />

18 Zoar-Magazin 4 | <strong>2016</strong>


Zoar präsentiert sich<br />

2. Zoar-Symposium in der Stadthalle Kirchheimbolanden<br />

2030: Wohnen – Leben – Pflegen.<br />

Den Weg ins Alter bewusst gestalten.<br />

„Schon heute sind rund 20 Prozent der Bevölkerung über 65 Jahre. 2030 werden es 29 und<br />

2060 bereits 34 Prozent sein“, informierte Zoar-Direktorin Martina Leib-Herr gleich zu Beginn<br />

ihrer Ansprache im Rahmen des 2. Zoar-Symposiums, an dem rund 200 Gäste teilnahmen<br />

und das von SWR1-Radioreporter Michael Lueg moderiert wurde.<br />

Umso wichtiger sei es, sich<br />

diesem Thema mit seiner<br />

hohen gesellschaftlichen<br />

und sozialen Brisanz zu widmen. Als<br />

Ausdruck der Beschäftigung mit den<br />

Entwicklungen im Bereich Altenhilfe<br />

lautete der Titel des Symposiums:<br />

2030: Wohnen-Leben-Pflegen. Den<br />

Weg ins Alter bewusst gestalten.<br />

Das 2. Zoar-Symposium, nach dem<br />

ersten im November 2014, befasste<br />

sich somit wieder mit menschlichen<br />

Beeinträchtigungen; diesmal aufgrund<br />

des Alterungsprozesses.<br />

Individuelle Alterungsprozesse<br />

und zahlreiche<br />

Veränderungen<br />

Was ist Alter? <strong>DAS</strong> Alter gibt es<br />

nicht. Sowohl der Prozess des Alterns<br />

als auch das Alter als Lebensphase<br />

sind vielschichtig. Zum Facettenreichtum<br />

des Alterns kommen<br />

zahlreiche unterschiedliche Einflussfaktoren<br />

hinzu; diese sind körperlicher,<br />

psychischer, sozialer, gesellschaftlicher,<br />

ökonomischer und<br />

politischer Natur. Eine Quintessenz<br />

des Symposiums lässt sich in der<br />

Aussage zusammenfassen, dass das<br />

Alter heutzutage sehr individuell<br />

betrachtet werden muss. Heute alternde<br />

Menschen sind sich ihrer<br />

Individualität eher bewusst als frühere<br />

Generationen und möchten<br />

diese unbedingt gewahrt sehen.<br />

Dies betrifft zukünftige Lebens-,<br />

Wohn- und Beschäftigungskonzepte<br />

der sogenannten „jungen Alten“.<br />

Gleichzeitig steigt die Zahl der pflegebedürftigen<br />

Menschen im Zuge<br />

der höheren Lebenserwartung.<br />

v.l.n.r.: Michael Lueg, Martina Leib-Herr<br />

und Peter Kaiser<br />

„Heute sind rund 2,4 Millionen Menschen<br />

pflegebedürftig; 2030 werden<br />

es bereits rund 3,4 Millionen Menschen<br />

sein“, informierte Direktorin<br />

Martina Leib-Herr. Thematisiert<br />

wurde auch das Pflegestärkungsgesetz<br />

II, das zum 1. Januar 2017 in<br />

Kraft tritt und vor allem die ambulante<br />

Pflege fördern wird.<br />

Zoar-Magazin 4 | <strong>2016</strong><br />

19


Zoar präsentiert sich<br />

Inhaltsreiche Grußworte zum<br />

Thema<br />

Dies alles machte das 2. Zoar-Symposium<br />

zu einer Plattform für hochaktuelle<br />

und durchaus kontroverse<br />

Themen für ein gemischtes Publikum;<br />

kein Fachpublikum. „Dies ist<br />

uns wichtig“, sagte Zoar-Direktor<br />

Peter Kaiser. „Denn wir möchten<br />

mit unseren Tagungen offen für jeden<br />

sein.“ Gekommen waren Zoar-<br />

Mitarbeiter, externe Gäste, Vertreter<br />

von Vereinen und Verbänden sowie<br />

der Politik und auch Betroffene<br />

und allgemein am Thema Interessierte.<br />

Unter dem Eindruck der Vorträge<br />

sowie der anschließenden<br />

Diskussionsrunde wurde klar, dass<br />

den Veränderungen der sozialen,<br />

gesellschaftlichen und pflegepolitischen<br />

Landschaft angepasste Angebote<br />

erforderlich sind. Diesbezüglich<br />

sprach Sozialdezernent Fabian<br />

Kirsch von der Kreisverwaltung<br />

Kirchheimbolanden, der die Grüße<br />

des Landrats Winfried Werner überbrachte,<br />

von einem wünschenswerten<br />

Mix von Angeboten für die<br />

wachsende Zielgruppe älterer Menschen.<br />

„Zoar ist ein Aushängeschild<br />

für soziale Dienstleistungen in unserer<br />

Region und hat deshalb eine große<br />

Verantwortung, in die Zukunft zu<br />

planen. Das dies geschieht, zeigt uns<br />

dieses Symposium, das ebenfalls zu<br />

einem Aushängeschild zu werden<br />

verspricht.“<br />

Ein Grußwort sprach außerdem Dr.<br />

Baldur Melchior, stellvertretender<br />

Vorsitzender des Verwaltungsrats,<br />

und übermittelte Grüße des Zoar-<br />

Verwaltungsrats. Baldur Melchior<br />

bekräftigte aus der Sicht seines eigenen<br />

Alters die Aussage, dass sinnhafte<br />

Aufgaben und Tätigkeiten sowie<br />

gesellschaftliche Teilhabe<br />

gerade im Alter von großer Bedeutung<br />

sind. Als positives Beispiel<br />

nannte er den Bau der Sonnenterrasse<br />

beim Zoar – Alten- und Pflegeheim<br />

in Kusel. Bei der Planung und<br />

Durchführung seien zahlreiche Bewohner<br />

aktiv beteiligt gewesen, „die<br />

entsprechend ihrer früheren Berufe<br />

ihre Erfahrungen eingebracht haben“,<br />

so Baldur Melchior. „Das ist ein<br />

beeindruckendes Gemeinschaftsprojekt<br />

mit impulsgebender und nachhaltiger<br />

Wirkung gewesen.“<br />

Veränderte Bedarfe verlangen<br />

angepasste Angebote<br />

2030: Wohnen-Leben-Pflegen. Den<br />

Weg ins Alter bewusst gestalten. In<br />

der sozialen, gesellschaftlichen und<br />

pflegepolitischen Landschaft hat<br />

sich in den vergangenen Jahren viel<br />

verändert; und weitere Veränderungen<br />

sind zu erwarten. Es gibt die<br />

Gruppe der sogenannten „jungen“<br />

oder auch „neuen“ Alten, die sich<br />

mit den Senioren, die heute noch in<br />

20 Zoar-Magazin 4 | <strong>2016</strong>


Zoar präsentiert sich<br />

Pfarrer Norbert Becker, theologischer Vorstand des<br />

Diakoniezentrums Pirmasens, sprach zum Thema<br />

„Wohnen oder/und Pflege“. Inhalte: Frühere Leitbilder<br />

und heutige Konzepte verbunden mit einem Paradigmenwechsel,<br />

verschiedene Generationen in einem<br />

Quartier, städtebauliche und soziale Ideen. Beispiele:<br />

„PS:patio!“ in Pirmasens und das „Bielefelder Modell“<br />

Joshua Hampp (Dipl.-Informatiker) vom Fraunhofer-<br />

Institut für Produktionstechnik und Automatisierung<br />

(IPA), Stuttgart, referierte zum Thema „Entwicklung<br />

eines intelligenten Pflegewagens und neuer Versorgungskonzepte<br />

für stationäre Pflegeeinrichtungen“.<br />

Inhalte: Optimale Nutzung der Technik zur Unterstützung<br />

und Assistenz des Pflegepersonals, Einsatz<br />

moderner Technologien und Automatisierungstechniken,<br />

technikgestützte Pflegeprozesse, Förderung der<br />

Autonomie und Selbstständigkeit im Alter, diverse<br />

Alltagshilfen. Beispiele: Service-Roboter und intelligenter<br />

Pflegewagen<br />

stationären Einrichtungen leben,<br />

nicht mehr vergleichen lassen. Ein<br />

„junger“ beziehungsweise „neuer“<br />

Alter ist technikaffin, selbstbewusst,<br />

gut informiert und mit hohen Ansprüchen<br />

versehen, modern eingestellt,<br />

aktiv, vielfältig interessiert<br />

und bestrebt, so lange wie möglich,<br />

eigenständig und selbstbestimmt zu<br />

leben. Der Bedarf der zukünftigen<br />

Alten wird sich von Grund auf wandeln.<br />

Angepasste Angebote sind erforderlich.<br />

Zoar-Direktorin Martina<br />

Leib-Herr wurde von SWR1-Moderator<br />

Michael Lueg auch zum Thema<br />

Inklusion befragt. „Wir schaffen Inklusion,<br />

indem wir unsere Einrichtungen<br />

öffnen“, sagte sie. Vor allem dem<br />

Kontakt zu Vereinen und Verbänden<br />

messe man große Bedeutung zu.<br />

„Indem wir für diese Zielgruppen bei<br />

Bedarf Räume in unseren Einrichtungen<br />

zur Verfügung stellen, bauen wir<br />

Hemmnisse ab, eine stationäre Einrichtung<br />

zu betreten.“<br />

Dr. Ludwig Burgdörfer, Leiter Missionarisch-Ökumenischer<br />

Dienst (MÖD), Landau, widmete sich dem Thema<br />

Sterbe- und Trauerbegleitung mit seinem Vortrag<br />

„Trauer-Abschied-Liebesmüh“. Inhalte: Umgang mit<br />

Sterbenden und deren Angehörigen, Hospizarbeit<br />

und Palliativversorgung, Auseinandersetzung mit der<br />

Vergänglichkeit der menschlichen Existenz, würdiges<br />

Leben im Vorfeld des Todes, Sterben als Abschied, Trauer<br />

als Schwerstarbeit, Trauer = Liebe, christlich-ethische<br />

Begleitung. Beispiele: Erfahrungen aus seiner Kindheit,<br />

persönliches Wissen aus langjähriger Sterbe- und<br />

Trauerbegleitung<br />

Monja Seckler-Classen, Einrichtungsleiterin des<br />

Zoar – Rheinhessischen Diakonie-Zentrums Heidesheim,<br />

sprach zum Thema „Wo anders sein normal<br />

ist! Von der Siechenanstalt zum gemeinschaftlichen<br />

Wohnprojekt“. Inhalte: Entwicklung von der Vergangenheit<br />

über die Gegenwart zur Zukunft, Zukunftsvisionen<br />

vor dem Hintergrund der Historie, Ambulante<br />

Angebote an dezentralen Standorten, Einbindung<br />

einer Kindertagesstätte, Quartiersentwicklung,<br />

städtebauliche Ideen und Einbeziehung der Bewohner.<br />

Beispiele: konkrete Entwicklungen und Baumaßnahmen<br />

auf dem Campus des Rheinhessischen Diakonie-<br />

Zentrums<br />

Zoar-Magazin 4 | <strong>2016</strong><br />

21


Zoar präsentiert sich<br />

Selbstbestimmung und aktive<br />

Teilhabe<br />

Mit dem Thema Quartiersentwicklung<br />

befasse sich Zoar gleich an<br />

mehreren Standorten. So auch in<br />

Heidesheim; Einrichtungsleiterin<br />

des Zoar – Rheinhessischen Diakonie-Zentrums,<br />

Monja Seckler-Classen,<br />

referierte über die Entwicklung<br />

„Von der Siechenanstalt zum gemeinschaftlichen<br />

Wohnprojekt“ und<br />

formulierte den Slogan „Wo anders<br />

sein normal ist“. Verstärkt wird es in<br />

der Zukunft um inklusives, solidarisches<br />

und teilhabeorientiertes Leben<br />

in einem Sozialraum gehen, um<br />

beeinträchtigte Menschen dabei zu<br />

unterstützen, ihr Leben im Rahmen<br />

ihrer Möglichkeiten aktiv zu gestalten.<br />

Bei dieser Entwicklung komme<br />

auch den Ehrenamtlichen eine große<br />

Bedeutung zu. „Wir sind den rund<br />

hundert Ehrenamtlichen, die sich für<br />

die Menschen bei Zoar einsetzen,<br />

sehr dankbar“, so Direktorin Leib-<br />

Herr. „Ohne deren Unterstützung<br />

wäre so manches Zusatzangebot im<br />

Rahmen der Betreuung und Förderung<br />

nicht möglich.“<br />

Sozialraumorientierung birgt<br />

neue Chancen<br />

In der Experten-Diskussionsrunde,<br />

die von Michael Lueg geleitet wurde,<br />

wurde unter anderem über neue<br />

Wohnkonzepte (zum Beispiel das<br />

„Bielefelder Modell“) für ein selbstbestimmtes<br />

Leben im Alter<br />

gesprochen. Verstärkt geht es dabei<br />

um inklusives, solidarisches und<br />

teilhabeorientiertes Leben in einem<br />

Sozialraum (Dorf, Kommune, Kreis<br />

oder Quartier). Das unmittelbare<br />

Lebensumfeld ist eine bedeutende<br />

Basis schneller Unterstützung und<br />

Hilfe. Neue Wohnprojekte, Initiativen<br />

zur Verbesserung der Lebensqualität,<br />

gegenseitige Unterstützung<br />

und Solidarität machen zum<br />

Beispiel Nachbarschaft zu einer Ressource,<br />

von der jeder Einzelne profitieren<br />

kann. Nachbarn bilden einen<br />

Querschnitt der Gesellschaft; sie<br />

sind jung und alt, unterschiedlichster<br />

kultureller und religiöser Herkunft,<br />

wohnen allein oder gemeinsam,<br />

sind Familien in allen<br />

Konstellationen. Gerade in ländlich<br />

geprägten Gebieten, die schon heute<br />

vom demographischen Wandel<br />

betroffen sind, werden diese veränderten<br />

Bedarfe zur großen Herausforderung.<br />

Auch der bereits bestehende Fachkräftemangel<br />

wird von der demographischen<br />

Entwicklung noch verstärkt.<br />

Im Rahmen der Diskussionsrunde<br />

wurde darüber gesprochen,<br />

mit welchen Mitteln diesem personellen<br />

Problem am besten zu begegnen<br />

ist. „Bei der Lösung ist vor allem<br />

auf einen Mix diverser Komponenten<br />

zu setzen“, sagte Diskussionsteilnehmer<br />

Peter Kaiser. „Wir setzen<br />

unsere Bemühungen darein, Zoar zu<br />

einer bekannten Marke und zu einem<br />

noch attraktiveren Arbeitgeber<br />

22 Zoar-Magazin 4 | <strong>2016</strong>


Zoar präsentiert sich<br />

zu machen.“ Außerdem habe man<br />

bereits vor geraumer Zeit die Weichen<br />

für den Einsatz auswärtiger<br />

Fachkräfte gestellt. „In Ungarn befindet<br />

sich ein Klassenverbund angehender<br />

Pflegekräfte in Ausbildung,<br />

der ab Herbst 2017 in Etappen<br />

bei uns eingearbeitet wird, um die<br />

Teams in den Häusern personell<br />

aufzustocken“, ergänzte Martina<br />

Leib-Herr.<br />

Sterbebegleitung: würdiges<br />

Leben im Vorfeld des Todes<br />

und würdiges Sterben<br />

Eine andere große Herausforderung<br />

ist die Begleitung auf dem letzten<br />

Lebensweg; die Sterbebegleitung.<br />

Hospizarbeit und Palliativversorgung<br />

erlangen eine immer größere<br />

Bedeutung. Auch hier bedarf es weiterer<br />

Angebote; abgedeckt von fachkompetentem<br />

Personal. In diesem<br />

Zusammenhang wurde über das in<br />

Rockenhausen geplante stationäre<br />

Hospiz gesprochen, dessen Träger<br />

das Evangelische Diakoniewerk Zoar<br />

sein wird. „Wir nehmen in unseren<br />

Einrichtungen viele Bewohner auf,<br />

die aufgrund ihrer Bedürfnisse in der<br />

letzten Lebensphase eher in einem<br />

Hospiz versorgt werden sollten“,<br />

sagte Zoar-Direktorin Martina Leib-<br />

Herr. Mehrfach erwähnt wurden die<br />

grundlegenden Zielsetzungen der<br />

Hospiz- und Palliativarbeit; der Respekt<br />

sowie die Achtung und Anerkennung<br />

der Würde des Menschen<br />

sowie die Sicherung von Lebensqualität<br />

und christlich-ethischer Begleitung<br />

in der letzten Lebensphase vor<br />

dem Tod.<br />

Rahmenprogramm und<br />

Aussteller<br />

Das Rahmenprogramm wurde gestaltet<br />

von der Zoar-Tanzgruppe<br />

„Fit for Dance“ aus Alzey, die mit<br />

Trainerin Klaudia Folz auf der Bühne<br />

stand und mehrere Tänze vorführte,<br />

sowie von „Drum Olé“, einer Groove-<br />

Percussion mit selbstgebastelten<br />

„Shakern“. Beide bewegungsorientierten<br />

Auftritte animierten die<br />

Gäste in den Pausen zwischen den<br />

Vorträgen zum Mitmachen; und so<br />

wurde geklatscht, getrampelt und<br />

gerasselt. Diverse Aussteller aus<br />

dem Bereich der Pflege-, Betreuungs-<br />

und Unterstützungsbedarfe<br />

präsentierten in den Tagungspausen<br />

ihre Produkte und Dienstleistungen.<br />

Außerdem nutzten die Teilnehmer<br />

des Symposiums die Pausen, um sich<br />

fachlich auszutauschen und die Expertenvorträge<br />

zu kommentieren.<br />

Alexandra Koch<br />

Das 3. Zoar-Symposium, dann<br />

wieder im Bereich Eingliederungshilfe,<br />

wird am 15. November<br />

2018 stattfinden.<br />

Zoar-Magazin 4 | <strong>2016</strong><br />

23


Zoar präsentiert sich<br />

2. Zoar-Symposium<br />

Erlebnisbericht von Alina Armbrust (19),<br />

Auszubildende im Evangelischen<br />

Diakoniewerk Zoar<br />

Im November <strong>2016</strong> fand in der Stadthalle in Kirchheimbolanden<br />

das 2. Zoar-Symposium, diesmal<br />

unter dem Motto „2030: Wohnen-Leben-Pflegen.<br />

Den Weg ins Alter bewusst gestalten“ statt. Als neue<br />

Auszubildende durfte ich mit zwei anderen Auszubildenden<br />

(Selina Philippi und Sandra Busch) bei der<br />

Veranstaltung mithelfen. Während unseres Counter-Dienstes<br />

teilten wir den Gästen beim „Come<br />

together“ Namensschilder und Projektmappen aus<br />

und wiesen auf die Garderobe hin, was ich persönlich<br />

interessant fand, da man zu vielen Namen, die<br />

man schon öfter gehört, oder deren Stimmen man<br />

schon am Telefon hatte, auch mal ein Gesicht vor<br />

Augen bekam.<br />

Das Programm und der Ablauf<br />

Die Veranstaltung startete um 9.00 Uhr mit der<br />

Begrüßung des Moderators Michael Lueg. Unter<br />

Einbeziehung des Publikums anhand einer kleinen<br />

Umfrage zu persönlichen Gedanken an die Zeit nach<br />

der Rente gelang ihm eine lockere und herzliche<br />

Einleitung zum Thema der Veranstaltung. Bei der<br />

Umfrage waren sich im Prinzip alle einig, dass sie so<br />

lange wie möglich selbstbestimmt leben möchten.<br />

Weitere Begrüßungen gab es noch von Direktorin<br />

Frau Leib-Herr, Herrn Kirsch und Herrn Dr. Melchior.<br />

Über den Tag verteilt folgten dann die Vorträge der<br />

Referenten: Pfarrer Norbert Becker, theologischer<br />

Vorstand des Diakoniezentrums Pirmasens, Monja<br />

Seckler-Classen, Einrichtungsleiterin Zoar – Rheinhessisches<br />

Diakonie-Zentrum Heidesheim, Pfarrer Dr. Ludwig<br />

Burgdörfer, Leiter Missionarisch-Ökumenischer Dienst,<br />

und Joshua Hampp vom Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik<br />

und Automatisierung.<br />

Gedicht von Mascha Kaléko berührt<br />

Die Themen der Vorträge fand ich persönlich sehr interessant.<br />

Man erhielt viele Einblicke in die unterschiedlichen<br />

Fachgebiete der Referenten. Durch verschiedene<br />

Power-Point Präsentationen wurden die Themen teilweise<br />

auch veranschaulicht. Obwohl ich vor der Veranstaltung,<br />

ehrlich gesagt, eher skeptisch war und davon<br />

ausging, dass das für mich vielleicht ein wenig langweilig<br />

werden könnte, weil das Thema in Anbetracht<br />

meines Alters für mich noch ziemlich weit weg scheint,<br />

fand ich die Vorträge größtenteils doch interessant und<br />

bin froh, dass ich teilnehmen und zuhören durfte.<br />

24 Zoar-Magazin 4 | <strong>2016</strong>


Zoar präsentiert sich<br />

Mir persönlich hat am besten der Vortrag von Herrn Dr.<br />

Burgdörfer über Sterbe- und Trauerbegleitung gefallen.<br />

Das Thema an sich finde ich schon sehr interessant und<br />

durch die Art und Weise der Präsentation erschien mir<br />

der Vortrag kurzweilig. Mit kleinen Geschichten, einem<br />

Gebet und einem Liedtext ging er darauf ein, was es für<br />

Hinterbliebene bedeutet, einen geliebten Menschen zu<br />

verlieren; und auch auf Fragen, die sich wahrscheinlich<br />

jeder schon einmal gestellt hat,<br />

ging er ein: „Gibt es etwas nach<br />

dem Tod?“, „Sehen wir geliebte<br />

Menschen irgendwann<br />

wieder?“. Sehr schön fand ich<br />

auch das Gedicht „Memento“<br />

von Mascha Kaléko, mit dem<br />

Herr Burgdörfer seinen Vortrag<br />

beendet hat. Darin werden die<br />

Gefühle des Menschen hinsichtlich<br />

des eigenen und des<br />

Todes anderer beschrieben. Mit<br />

dem letzten Satz des Gedichts<br />

„Bedenkt; den eignen Tod, den<br />

stirbt man nur, doch mit dem<br />

Tod der anderen muss man leben“ war der Vortrag dann<br />

beendet, und ich persönlich eher ruhig und nachdenklich<br />

gestimmt, da es meiner Meinung nach ein sehr<br />

berührendes Gedicht ist.<br />

Abwechslungsreiche Programmpunkte<br />

Ein schneller Stimmungswechsel kam dann mit dem<br />

Auftritt der Tanzgruppe „Fit for Dance“ der Zoar-Werkstätten<br />

Alzey. Mit moderner Musik und Tücher-Tanz<br />

brachte die Truppe richtig gute Stimmung in die Halle<br />

und animierte das Publikum sogar dazu mitzutanzen.<br />

Ich selbst habe die Gruppe vorher noch nie gesehen,<br />

und der Auftritt hat mir wirklich gut gefallen, vor allem<br />

weil man den Tänzern die Freude beim Tanzen wirklich<br />

angesehen hat. Auch bei der „Drum Olé“-Performance<br />

war das Publikum miteinbezogen, und alle waren<br />

bemüht, die Anweisungen des Entertainers richtig<br />

umzusetzen und im Takt zu rasseln. Die Einlage passte<br />

auch gerade richtig in den Ablauf, da sie direkt nach<br />

der Mittagspause war und die Besucher motiviert und<br />

aktiviert wurden für die noch folgenden Vorträge.<br />

Was mir außerdem noch sehr gut gefallen hat, war<br />

der Kurzfilm, den Frau Seckler-Classen gegen Ende<br />

ihres Vortrags zeigte. In dem Film wurden die verschiedensten<br />

Menschen aus allen möglichen Generationen<br />

gefragt, was man am Zoar-Standort Heidesheim alles<br />

machen könne. Angefangen von den Kindern der Kindertagesstätte<br />

bis hin zu Bewohnern der Wohnheime<br />

und Mitarbeitern wurden alle befragt, und es schien<br />

so, als würde es allen gut gefallen in Heidesheim. Ich<br />

fand den Kurzfilm und die Aufnahmen der verschiedenen<br />

Bereiche sehr schön, da die Menschen alle sehr<br />

sympathisch und vor allem auch authentisch wirkten.<br />

Viele positive Rückmeldungen<br />

Insgesamt finde ich auch, dass die Organisation der<br />

Veranstaltung sehr gut gelungen war. Auch wenn es<br />

gegen Ende vielleicht etwas schwieriger wurde, noch<br />

konzentriert zuzuhören, da es ja doch eine relativ lange<br />

Veranstaltung war, wurden genügend gut gesetzte<br />

Pausen eingeplant, in denen man Zeit hatte, sich zu<br />

stärken und sich mit anderen auszutauschen. Durch<br />

die Auftritte der Tanzgruppe und durch die „Drum<br />

Olé“-Einlage wurde das Programm außerdem aufgelockert.<br />

So hatte man eine gute Mischung von Vorträgen,<br />

Diskussionsrunden, der sympathischen Moderation<br />

von Herrn Lueg und musikalischen Einlagen.<br />

Zusammengefasst kann ich sagen, dass ich froh bin,<br />

dass ich bei der Veranstaltung dabei sein konnte. Ich<br />

bin auch froh, dass ich bei einem Teil der Vorbereitungen<br />

mithelfen durfte, weil ich im November in<br />

der Abteilung „Öffentlichkeitsarbeit, Marketing und<br />

Fundraising“ gearbeitet habe. Somit konnte auch ich<br />

„ein kleines bisschen“ zum Gelingen des Symposiums<br />

beitragen. Auch von anderen Mitarbeitern, mit denen<br />

ich in den Pausen gesprochen habe, habe ich nur positive<br />

Rückmeldungen bekommen. Für mich war es vor<br />

allem auch interessant zu sehen, was alles hinter der<br />

Planung einer solchen Veranstaltung steckt und an<br />

was alles gedacht werden muss. Alles in allem denke<br />

ich, dass sich die Mühe auf jeden Fall gelohnt hat und<br />

sich viele der Teilnehmer schon auf das nächste Symposium<br />

im November 2018 freuen.<br />

Alina Armbrust<br />

Zoar-Magazin 4 | <strong>2016</strong><br />

25


Kunst & Kreativität<br />

Atelier in der Bezirksamtsstraße 10 in Rockenhausen<br />

Zoar-Malkurs bald in neuen Räumen<br />

Die große Glasfront im Eingangsbereich ist mit Exponaten aus dem Zoar-Kunstgewerbe dekoriert.<br />

Der Raum dahinter gibt den Blick frei auf eine bunte Bildergalerie und verrät, was die Stunde<br />

geschlagen hat: Der Malkurs des Evangelischen Diakoniewerks Zoar bekommt ein neues Zuhause.<br />

Das von Inge Benzing eingereichte Bild wurde für das Kalenderblatt Oktober<br />

im Kalender „Behinderte Menschen malen“ 2017 nominiert.<br />

Werke, die im Malkurs<br />

entstanden sind<br />

Mitten in Rockenhausen<br />

wurde kürzlich<br />

das kleine Atelier mit<br />

einer Ausstellung eingeweiht, deren<br />

Werke so unterschiedlich sind wie<br />

die Künstler des Malkurses, der<br />

von den Ambulanten Angeboten<br />

Rockenhausen angeboten wird.<br />

Der Umzug des Malkurses von der<br />

Bahnhofstraße in die Bezirksamtsstraße<br />

10 soll demnächst erfolgen.<br />

Licht flutet durch die Fenster und<br />

bringt die bunten Bilder an den<br />

Wänden besonders gut zur Geltung.<br />

Die große Räumlichkeit atmet Kreativität,<br />

Ideen schweben durch die<br />

Luft. Leuchtende Landschaften, him-<br />

melblaues Meer, farbenfrohe Stimmungsbilder<br />

und eigenwillige Stillleben<br />

– die Palette der Motive ist breit<br />

gefächert und so unterschiedlich<br />

wie die Künstler selbst. „Die Teilnehmer<br />

sind stolz auf ihre Bilder“, berichtet<br />

Doris Venske (78). Sie leitet<br />

den Malkurs seit Herbst 2014 ehrenamtlich.<br />

In der Anfangszeit arbeitete<br />

sie mit vier Frauen. Inzwischen ist<br />

die kleine Gruppe auf neun Frauen<br />

und Männer gewachsen, die sich<br />

einmal in der Woche mit der experimentellen<br />

Malerei auseinandersetzen.<br />

Sie schätzen es sehr, mit Doris<br />

Venske in einer Atmosphäre der<br />

Wertschätzung, Offenheit und des<br />

Vertrauens zusammenzuarbeiten.<br />

Mit Malen Stress bewältigen<br />

Doris Venske hat schon als Kind gerne<br />

gemalt. Sie ist Autodidaktin. Vor<br />

kurzem nahm sie sich die Zeit, bei<br />

einer Kunsttherapeutin in Heiligenmoschel<br />

ihre Kenntnisse bezüglich<br />

Aquarell-Malerei zu vertiefen. In<br />

jungen Jahren blieb nicht viel Zeit<br />

für ihr Hobby. Beruf und Familie forderten<br />

sie. „Früher als ich noch berufstätig<br />

war, ging ich schon mal mit<br />

dem Mal-Block in den Wald, wenn<br />

ich meine Ruhe haben und Stress<br />

abbauen wollte“, erzählt sie lachend<br />

im Rückblick.<br />

Als sie sechzig Jahre alt wurde und<br />

in Rente ging, machte Doris Venske<br />

26 Zoar-Magazin 4 | <strong>2016</strong>


Kunst & Kreativität<br />

Eugenie Wilding (61): „Ich komme gerne in den Malunterricht“, erzählt<br />

Eugenie Wilding. „Wir lachen viel in unserer Gruppe und das gemeinsame<br />

Malen macht viel Spaß.“ Sie liebt es, Bilder mit Acrylfarbe zu<br />

spachteln. „Frau Venske hat uns schon viele unterschiedliche Techniken<br />

vermittelt“, erzählt die gelehrige Schülerin weiter. Dazu gehört auch<br />

die Tupf-Technik. Eine ihrer Spezialitäten sind schraffierte Landschaftsbilder.<br />

Eugenie Wilding hat schon als Kind gerne gemalt. Ihr Vater erkannte<br />

das Talent seiner Tochter und schenkte der damals Zehnjährigen<br />

ihren ersten Ölfarben-Malkasten. Das hat sie geprägt. Ihre Kreativität<br />

beschränkt sich nicht nur auf die Malerei. Sie ist gerne handwerklich<br />

tätig und bastelt und strickt in ihrer Freizeit.<br />

Pläne, Menschen mit Beeinträchtigung<br />

an der Volkshochschule Kurse<br />

anzubieten und sie in Malerei zu<br />

unterrichten. Doch es kam erst einmal<br />

anders als geplant. Über mehrere<br />

Wochen betreute sie in drei aufeinanderfolgenden<br />

Jahren Mädchen<br />

aus Tschernobyl. Dann pflegte sie<br />

ihre Schwiegermutter, bis sie im<br />

gesegneten Alter von 101 Jahren<br />

verstarb. Inzwischen waren sechzehn<br />

Jahre ins Land gegangen und<br />

die aktive Rentnerin besann sich<br />

wieder auf ihren früheren Wunsch,<br />

Menschen mit Beeinträchtigung im<br />

Malen zu unterrichten. „Nun wurde<br />

es langsam Zeit, meine Vorstellungen<br />

in die Tat umzusetzen“, erzählt<br />

die rüstige Rentnerin mit dem bewundernswerten<br />

Elan. Ihre Schwiegertochter<br />

Barbara Venske, Einrichtungsleiterin<br />

des Pfälzischen<br />

Diakonie-Zentrums Rockenhausen,<br />

bestärkte sie in ihrem Vorhaben und<br />

hatte eine zündende Idee: „Biete<br />

doch in der Tagesstruktur von ‚Zoar<br />

zentral‘ in Rockenhausen einen Malkurs<br />

an.“ Das ließ sich Doris Venske<br />

nicht zweimal sagen und unterrichtete<br />

schon kurze Zeit später die ersten<br />

Malschüler.<br />

Von der Natur inspiriert<br />

Einfühlsam nimmt sie ihren Schützlingen<br />

die Angst vor der Farbe. Verwendung<br />

finden Kreide, Farbstifte,<br />

Inge Benzing ✝ malte leidenschaftlich<br />

gerne. Malen war<br />

ein wichtiger Bestandteil ihres<br />

Lebens. Sie malte mit Filzstiften,<br />

Bleistiften, Ölkreide, Pastellkreide<br />

und Faserschreiber. Ihre Motive<br />

waren meist sehr filigran. Sie<br />

arbeitete gerne mit Zeichentusche.<br />

„Im Kurs kann ich sehr<br />

gut entspannen, habe weniger<br />

Stress“, erzählte sie. Die Natur<br />

lieferte ihr die besten Motive wie<br />

Tiere, Pflanzen, Landschaften mit<br />

Meer, Felsen, Strand und Sonnenaufgang.<br />

Auch ihre Lieblingsplät-<br />

Wasser- und Acrylfarbe, Wachs- und<br />

Fettstifte. Sie lässt ihren Schülern<br />

jede künstlerische Freiheit und<br />

machte kaum Vorgaben im Umgang<br />

mit Pinsel und Farbe. Doris Venske<br />

leitet lediglich die verschiedenen<br />

Inge Benzing nahm an der Eröffnung<br />

der neuen Räume in der Bezirksamtsstraße<br />

10 teil und zeigte<br />

voller Freude ihre Werke. Sie verstarb<br />

wenige Wochen danach.<br />

ze waren ein beliebtes Motiv und<br />

fanden sich oft in ihren Bildern<br />

wieder. 1990 malte Inge Benzing<br />

zum ersten Mal für den Kalender<br />

„Behinderte Menschen malen“.<br />

Mehrere ihrer Bilder waren bereits<br />

in den Kalendern der letzten Jahre<br />

vertreten. Für sie war dies eine<br />

„Anerkennung für viele Jahre<br />

Malen“.<br />

Ein letztes Mal nahm Inge Benzing<br />

an der Ausschreibung für<br />

den Kalender 2017 „Behinderte<br />

Menschen malen“ teil. Sie war<br />

glücklich und voller Freude als<br />

sie erfuhr, dass ihr Bild für das<br />

Oktober-Kalenderblatt nominiert<br />

wurde. Die Glückwünsche der Jury<br />

konnte sie nicht mehr entgegennehmen.<br />

Inge Benzing verstarb<br />

wenige Tage vor der Feier.<br />

Techniken an, wie zum Beispiel Tupf-<br />

Technik, Schraffier-Technik und<br />

Schicht-Technik. Die Künstler lassen<br />

sich hauptsächlich von der Natur<br />

inspirieren: von Landschaften, Blumen<br />

und Tiere. Dabei haben ihre<br />

Zoar-Magazin 4 | <strong>2016</strong><br />

27


Kunst & Kreativität<br />

Jolanthe Lauer (39): „Jojo“, wie Jolanthe Lauer von ihren Freunden<br />

liebevoll genannt wird, kommt erst seit einem halben Jahr<br />

zum Malkurs. Sie entpuppte sich als Naturtalent. Es ist kaum zu<br />

glauben, dass sie noch nie zuvor mit Pinsel und Farbe gearbeitet<br />

hat. „Das Talent habe ich bestimmt von meinem Opa geerbt“,<br />

erzählt sie lachend. Malen sei ihr zur Stressbewältigung<br />

empfohlen worden. Am liebsten arbeitet Jolanthe Lauer mit der<br />

Spachtel-Technik und gestaltet auf diese Weise ausdrucksvolle<br />

Landschaftsbilder.<br />

Stürmisches See, Klippen und Strand: Jolanthe Lauer zeigt eines<br />

ihrer Lieblingsmotive, das sie in Spachtel-Technik gearbeitet hat.<br />

Schüler die anfänglich „gewohnte<br />

Sehweise“ verlassen und sich mutig<br />

neuer, gestalterischer Möglichkeiten<br />

zugewandt. Auf diese Weise haben<br />

alle Teilnehmer inzwischen ihren<br />

eigenen Stil entwickelt. „Das Wichtigste<br />

ist jedoch, dass Malen Spaß<br />

macht“, sagt Doris Venske. „Außerdem<br />

stärkt das Malen die Persönlichkeit<br />

und hat therapeutische Wirkung“,<br />

berichtet sie über die<br />

positiven Aspekte der Malerei.<br />

Doch nicht nur die Beschäftigung<br />

mit Pinsel<br />

und Farbe macht Venskes<br />

Schülern Spaß. Zum Abschluss<br />

einer jeden Malstunde<br />

wird in der Gruppe<br />

das gemütliche<br />

Beisammensein gepflegt.<br />

Dazu werden Kaffee und<br />

Kakao gekocht sowie der<br />

Tisch hübsch gedeckt.<br />

Meistens bringt Doris<br />

Venske Kuchen, süße Teilchen<br />

oder Lebkuchen mit.<br />

In geselliger Runde<br />

kommt es auch schon mal<br />

vor, dass Doris Venske die<br />

Mundharmonika auspackt und ein<br />

paar Lieder spielt. Ein jeder genießt<br />

diese halbe Stunde auf seine Art.<br />

Anschließend wird gemeinsam aufgeräumt.<br />

Dabei packen alle mit an.<br />

Kunigunde Otterbein<br />

Ein Blick in den<br />

Eingangsbereich der<br />

neuen Zoar-Räume<br />

in der Bezirksamtsstraße<br />

10.<br />

Doris Venske malt gerne. Sie unterrichtet den<br />

Zoar-Mal-Kurs. Sie macht das ehrenamtlich.<br />

Der Mal-Kurs ist in der Bahnhofstraße in Rockenhausen.<br />

Am Eingang steht: „Zoar zentral“.<br />

Demnächst wird der Mal-Kurs umziehen.<br />

In die Bezirksamtsstraße 10 in Rockenhausen.<br />

Dort wurde kürzlich ein großer, heller Raum<br />

eingeweiht. Dazu gab es eine Bilder-Ausstellung.<br />

Die Eröffnung von der Ausstellung<br />

nennt man Vernissage. Den Raum nennt man<br />

Atelier. Da entstehen die Kunst-Werke.<br />

28 Zoar-Magazin 4 | <strong>2016</strong>


Kunst & Kreativität<br />

Doris Venske ist mit ihren 78 Jahren überaus aktiv. Sie ist Mutter<br />

von zwei Töchtern und einem Sohn und stolze Großmutter von<br />

vier Enkeltöchtern. „Freitags ist Oma-Tag“, erzählt Doris Venske<br />

glücklich. Sie liebt Katzen. Katzenskulpturen aus Holz, in Stein<br />

gemeißelt oder in Ton gebrannt erzählen in ihrem Zuhause von<br />

dieser Leidenschaft. Und ihr schwarzer Kater „Puschel“ kann sein<br />

Frauchen „um die Kralle wickeln“.<br />

Die schnurrigen Vierbeiner auf Samtpfoten sind auch die Helden<br />

in ihren Büchern, die Doris Venske jedes Jahr mit viel Liebe<br />

schreibt und selbst illustriert. Eines der Bücher ist der graugetigerten<br />

Katze „Freddy“ gewidmet, die im biblischen Alter von<br />

23 Jahren sanft einschlief. „Früher hatten wir nicht viel Geld, und da habe ich für meine Kinder zu Weihnachten<br />

ein Buch gemacht“, erzählt sie und zeigt eines der ersten Kinderbücher in einer Spiralbindung. Heute sind ihre<br />

kleinen Büchlein professionell gebunden und ein schönes Geschenk für ihre Enkelinnen, die sich jedes Jahr über<br />

ein neues Werk von ihrer Großmutter freuen.<br />

Doris Venske freut sich über jede Aufgabe. Langeweile ist für sie ein Fremdwort. Morgens strickt sie gerne,<br />

„das ist gut für meine Hände, damit sie nicht steif werden“, sagt sie, und ihre Familie freut sich über die warmen<br />

Socken. Die quirlige Rentnerin bietet seit September <strong>2016</strong> einen zusätzlichen Malkurs im Mehrgenerationenhaus<br />

in Otterberg an. Sie ist auch im Museumskreis Rockenhausen tätig. Zu einem Frühstück in den Räumen<br />

des Heimatmuseums hatte sie vor kurzem ihren Malkurs eingeladen. Ganz nebenbei erfuhren die Teilnehmer<br />

interessante Geschichten über die ausgestellten Exponate im Heimatmuseum. Darüber hinaus organisierte sie<br />

mit ihrem Mann und in Absprache mit Zoar-Mitarbeiterin Tina Condé von „Zoar zentral“ für die Teilnehmer der<br />

Tagesstruktur eine Führung im Steinbruch „Eisensteiner Kopf“ in Kirchheimbolanden.<br />

Teilnehmerinnen des Malkurses mit ihrer Kursleiterin:<br />

(v.l.n.r.) Eugenie Wilding, Inge Benzing ✝, Jolanthe Lauer,<br />

Doris Venske und Christiane Reithmann<br />

Malen macht Spaß. Im Mal-Kurs wird viel gelacht.<br />

Die Künstler zeichnen und malen auf<br />

Papier. Sie zeichnen mit Stiften. Oder sie malen<br />

mit dem Pinsel. Dazu verwenden sie Öl-<br />

Farben. Oder auch Acryl-Farben. Malen ist<br />

auch eine Art Therapie. Malen beruhigt.<br />

Malen fördert die Aufmerksamkeit.<br />

Das haben die Künstler gemeinsam:<br />

Sie haben Kunst nicht gelernt. Sie leben nicht<br />

von der Kunst. Das haben die Kunst-Werke gemeinsam:<br />

Die Kunst hat keine Regeln. Es ist<br />

eine einfache Bild-Sprache. Gefühle werden<br />

ohne Worte ausgedrückt. Gefühle wachsen<br />

beim Ansehen der Bilder. Man glaubt dem<br />

Bild. Man kann sich vorstellen, was der<br />

Künstler fühlt.<br />

Jeder Künstler ist ein schöpferischer Mensch.<br />

Jeder Künstler ist anders. Doch alle haben etwas<br />

gemeinsam: Sie schaffen etwas Neues. Das ist<br />

sehr spannend.<br />

Zoar-Magazin 4 | <strong>2016</strong><br />

29


Menschen bei Zoar<br />

Dank Zoar auf einen guten Weg gebracht<br />

Ralf Feldle ist ein positives Beispiel<br />

für gelungene Inklusion<br />

Ralf Feldle (54) arbeitet im Technischen Bereich<br />

und gehört zu den „dienstbaren Geistern“ auf<br />

dem Inkelthalerhof in Rockenhausen. Der versierte<br />

Handwerker scheut keine Arbeit und ist aus dem<br />

Team von Udo Schönenberger nicht mehr wegzudenken.<br />

Er ist zur Stelle, wenn Veranstaltungsmaterial<br />

zu schleppen ist, wenn Montage- und<br />

Reparaturarbeiten anstehen oder sanitäre Anlagen<br />

verstopft sind. Wenn Not am Mann ist, ist der<br />

gelernte Elektro-Installateur auch an anderen<br />

Zoar-Standorten als Hausmeister unterwegs.<br />

Arbeit in luftiger Höhe: Ralf Feldle und Ronny Mehler<br />

warten die Außenbeleuchtung auf dem Inkelthalerhof.<br />

Ralf Feldle ist auf<br />

dem Weg zu seinem<br />

nächsten Einsatzort.<br />

Das war nicht immer so. Die Überforderung<br />

ihn seinem Beruf riss Ralf Feldle aus der Bahn.<br />

Es kam zu einem „Burnout“ mit allen negativen<br />

Begleiterscheinungen. Um seine lebenspraktischen<br />

Kompetenzen wiederzuerlangen, brauchte Ralf Feldle<br />

weiterführende Hilfe und Unterstützung. Beides fand er<br />

im März 2011 beim Diakoniewerk Zoar in Rockenhausen.<br />

„Ich brauchte ein halbes Jahr, um wieder in Gang zu<br />

kommen“, erzählt er im Rückblick auf diese schwierige<br />

Lebensphase. Schritt für Schritt lernte er, sich wieder in<br />

der Normalität des Alltags zurechtzufinden.<br />

Noch in der Eingliederungsphase machte er ein Praktikum<br />

im Kunstgewerbe auf dem Inkelthalerhof in Rockenhausen.<br />

Schon bald fühlte sich Ralf Feldle so gefestigt,<br />

dass er nach neuen Herausforderungen Ausschau hielt.<br />

Die fand er als Helfer in der Küche der Werkstätten<br />

Rockenhausen. Mit dem Gesundheitspass, den er<br />

30 Zoar-Magazin 4 | <strong>2016</strong>


Menschen bei Zoar<br />

Der Technische Bereich des Diakoniewerks Zoar<br />

Seit 35 Jahren ist Udo Schönenberger der Leiter des<br />

Technischen Bereichs. Er kennt den Inkelthalerhof<br />

und die Bausubstanz der Wohnbereiche wie kaum<br />

ein anderer. „Wir sehen uns als Dienstleister. In<br />

erster Linie sind wir unseren Bewohnern verpflichtet.<br />

Wir haben die Aufgabe, die häuslichen Rahmenbedingungen<br />

in den Wohnbereichen aufrecht zu<br />

erhalten“, erklärt er. „Mit unserer Arbeit tragen<br />

wir dazu bei, das Wohlbefinden der Bewohner<br />

zu fördern.“<br />

Häusliche Rahmenbedingungen aufrechterhalten<br />

Hinter diesen Worten steht ein komplexes Aufgaben-<br />

und Arbeitsgebiet, das alle Arbeiten im und<br />

ums Haus beinhaltet. Die Mitarbeiter vom Technischen<br />

Bereich sorgen für Wärme und Licht in den<br />

Häusern. Sie bauen Möbel auf und ab und achten<br />

darauf, dass alle technischen Geräte funktionieren.<br />

Sie leisten Winterdienste und betreuen die Mitarbeiter<br />

mit Beeinträchtigung, die im Technischen<br />

Bereich arbeiten. „Wir sind bestrebt, Reparaturen<br />

in den Häusern kurzfristig auszuführen“, berichtet<br />

Udo Schönenberger. Ihm liegt das Wohl der Bewohner<br />

sehr am Herzen.<br />

Kein Fest ohne den Technischen Bereich<br />

Bei der Vorbereitung von Festen und Veranstaltungen<br />

ist der Technische Bereich ebenfalls gefordert.<br />

Bänke und Tische werden auf- und abgebaut,<br />

Zelte gestellt, Versorgungsleitungen gelegt und<br />

Verkaufstheken an Ort und Stelle gebracht. Ohne<br />

die Hilfe und die zahlreichen Handreichungen der<br />

dienstbaren Geister vom Technischen Bereich<br />

wären die großen Feste auf dem Inkelthalerhof<br />

nicht denkbar.<br />

Die Vertretung der Hausmeister an den anderen<br />

Standorten gehört ebenfalls zum Aufgabengebiet<br />

des Technischen Bereichs. Darüber hinaus sind die<br />

Mitarbeiter Ansprechpartner für die Fremdfirmen,<br />

die auf dem Zoar-Gelände arbeiten. Außerdem wird<br />

dafür gesorgt, dass sicherheitstechnische Einrichtungen<br />

immer auf dem neuesten Stand sind.<br />

Zurzeit arbeiten neun Fachkräfte im Technischen<br />

Bereich: Schreiner, Maler, Elektriker, Heizungsbauer<br />

und Installateure. Sie sind zwar den Häusern auf dem<br />

Inkelthalerhof zugeordnet, werden aber auch fachspezifisch<br />

eingesetzt. Die Aufträge erhält der Technische<br />

Bereich über die Zentralen Dienstleistungen.<br />

problemlos erhielt, wurde den gesetzlichen Vorgaben<br />

Rechnung getragen. „Die Arbeit machte mir richtigen<br />

Spaß. Ich habe mit fünf Frauen zusammengearbeitet<br />

und war der ‚Hahn im Korb‘.“ Die Hauswirtschafterinnen<br />

lernten ihn als höflichen und gewissenhaften Mitarbeiter<br />

zu schätzen und waren schon ein wenig traurig, als<br />

Ralf Feldle sich entschloss, wieder berufsnah zu arbeiten.<br />

Die Möglichkeit im Rahmen der Beschäftigung durch die<br />

Zoar-Werkstätten in den Technischen Bereich zu wechseln,<br />

eröffnete ihm im Mai 2013 neue Perspektiven.<br />

Zeitgleich absolvierte er erfolgreich den Berufsbildungsbereich.<br />

Kollegiales Miteinander<br />

„Ralf Feldle hatte vier Wochen Probezeit“, erinnert sich<br />

Udo Schönenberger, Leiter des Technischen Bereichs,<br />

„aber schon innerhalb kürzester Zeit war klar, dass wir<br />

ihn nicht mehr weglassen. Er ist ein wichtiger Pfeiler<br />

unseres Teams, und wir schätzen die gute, kollegiale<br />

Zusammenarbeit.“ Zunächst arbeitete Ralf Feldle mit<br />

den Kollegen Markus Bohlander und Tobias Frölich zusammen,<br />

die ihm notwendige Kenntnisse vermittelten.<br />

Schnell lernte er mit den Anforderungen umzugehen,<br />

die täglich an den Technischen Bereich gestellt werden.<br />

Die Arbeit macht ihm Spaß. Sein Tagesablauf bekam eine<br />

neue Struktur und neue Inhalte. Die Akzeptanz, die er<br />

im Kollegenkreis und bei den Verwaltungsmitarbeitern<br />

erfährt, festigt sein Selbstwertgefühl und bestärkt<br />

ihn zusehends.<br />

Zusammenarbeit auf Augenhöhe<br />

Udo Schönenberger ist sehr zufrieden mit seinem Mitarbeiter.<br />

„Herr Feldle bekommt Reparaturanträge zugeteilt,<br />

die im Technischen Bereich eingehen und arbeitet sie<br />

weitestgehend selbstständig ab. Er kümmert sich umfassend<br />

um die Aufträge und gibt in den Häusern eine Rückmeldung,<br />

wenn die Arbeiten ausgeführt sind. Die Dokumentation<br />

macht er perfekt. Er nimmt uns viel Arbeit ab,<br />

organisiert und übernimmt Verantwortung“, lobt er. Ralf<br />

Feldle ist für ihn das positive Beispiel für Inklusion, für<br />

Zoar-Magazin 4 | <strong>2016</strong><br />

31


Menschen bei Zoar<br />

Mit seinen Kollegen versteht<br />

sich Ralf Feldle (rechts) sehr gut;<br />

(v.l.) die Elektriker Nils Schröder<br />

und Ronny Mehler.<br />

Arbeitsbesprechung:<br />

Udo Schönenberger und Ralf Feldle<br />

eine Wiedereingliederung in die Gesellschaft und Arbeitswelt.<br />

Natürlich herrscht nicht jeden Tag „eitel Freud und<br />

Sonnenschein“. Aber Ralf Feldle kann auch mit Negativem<br />

umgehen, ohne dass es ihn aus dem Konzept bringt<br />

und sich auf die Arbeit auswirkt. „Er ist eine starke<br />

Persönlichkeit und ein Perfektionist, auf den hundertprozentig<br />

Verlass ist. Wir arbeiten eng zusammen und<br />

reflektieren zeitnah anstehende Probleme“, erklärt Udo<br />

Schönenberger. Ihm ist es wichtig, seinen Mitarbeitern<br />

auf Augenhöhe zu begegnen, ihnen Respekt und Achtung<br />

entgegenzubringen und ihre Leistungsbereitschaft<br />

und ihre Leistungen anzuerkennen. Er ist für seine Mitarbeiter<br />

nicht nur Vorgesetzter, sondern auch ein Freund.<br />

Mit beiden Beinen im Leben<br />

Ralf Feldle ist wieder im normalen Alltag angekommen.<br />

„Ich habe Zoar gebraucht, um das zu erreichen, was ich<br />

heute bin“, reflektiert er seine positive Entwicklung in<br />

den letzten fünf Jahren. Er sieht seine berufliche Zukunft<br />

auch weiterhin bei Zoar und nicht in der freien Wirtschaft.<br />

Besonders stolz ist er auf seinen Schritt in die<br />

Selbstständigkeit, weg aus der Wohngemeinschaft, hin<br />

zur eigenen Wohnung. Aus eigener Kraft heraus bemühte<br />

er sich um eine kleine Wohnung im Zentrum von Rockenhausen.<br />

„Das war nicht einfach“, erzählt er, „denn in<br />

der Stadt sind Wohnungen für Zoar-Bewohner dünn gesät.<br />

Es ist schwer, gegen die Vorurteile im Kopf der Menschen<br />

anzukämpfen. Viele machen einfach ,dicht‘, wenn<br />

sie Zoar hören“. Aber durch die Fürsprache der engagierten<br />

Zoar-Mitarbeiterin Anja Orth hat es am Ende doch<br />

geklappt und Ralf Feldle bezog im August letzten Jahres<br />

seine eigenen vier Wände. Beim Umzug halfen sein<br />

Kollege Ronny Mehler und sein Chef Udo Schönenberger<br />

tatkräftig mit. Das Cafeteria-Team vom Inkelthalerhof<br />

übernahm die gestalterische Beratung und brachte zur<br />

Wohnungseinweihung Blumen mit. Mit gebrauchten<br />

Möbeln unterstützte Zoar sein Vorhaben, selbstständig<br />

und weitestgehend unabhängig zu leben.<br />

Zukunftspläne mit Zoar an seiner Seite<br />

Auch in seinem privaten Umfeld ist Ralf Feldle sehr engagiert<br />

und hilfsbereit. „Man muss mit den Leuten reden“,<br />

ist seine Devise und ein Grund, warum er sich bei „Der<br />

Tafel“ in Rockenhausen tatkräftig einbringt. Er interessiert<br />

sich und nimmt Anteil an den Schicksalen der<br />

Menschen. Ralf Feldle genießt sein neues Leben. Er pflegt<br />

seine sozialen Kontakte, geht mit Freunden gerne zu<br />

Konzerten und ins Fußballstadion. Ab und zu bereitet<br />

ihm sein Rücken Probleme. Deshalb hat er sich vorgenommen,<br />

die Präventivangebote des Betrieblichen<br />

Gesundheitsmanagements bei Zoar zu nutzen. „Ich habe<br />

noch viel vor“, lacht er, „und dazu muss ich schließlich<br />

fit sein.“<br />

Kunigunde Otterbein<br />

32 Zoar-Magazin 4 | <strong>2016</strong>


Ankündigung<br />

50 Jahre Zoar-Werkstätten<br />

Rockenhausen<br />

Industriestraße 2, Rockenhausen<br />

21. bis 23. September 2017<br />

(Donnerstag bis Samstag)<br />

Drei Tage soll bei den Zoar-Werkstätten Rockenhausen<br />

im September 2017 gefeiert werden. Der<br />

Grund: das 50-jährige Jubiläum der Einrichtung<br />

am Zoar-Standort Rockenhausen.<br />

Die Feierlichkeiten werden<br />

für jeden etwas bieten:<br />

für Groß und Klein, für<br />

Jung und Alt, für Menschen, die Zoar<br />

schon kennen und für die, die Zoar<br />

(noch) nicht kennen. Zum Jubelfest<br />

wird die Öffentlichkeit allgemein<br />

angesprochen. Die Werkstätten haben<br />

sich schon seit geraumer Zeit<br />

geöffnet; nun zur Jubiläumsfeier<br />

noch mehr. Zoar möchte mit Rockenhausen<br />

und Umgebung feiern und<br />

allen Interessierten einen Einblick in<br />

die sozial-wertvolle und wirtschaftlich-professionelle<br />

Arbeit der dortigen<br />

Mitarbeiter geben.<br />

Bekenntnis zum Standort<br />

Rockenhausen<br />

„Unser Bekenntnis zum Standort<br />

Rockenhausen werden wir 2017<br />

durch ein Jubiläumsfest bekräftigen“,<br />

so Direktor Peter Kaiser im<br />

Vorwort des Zoar-Magazins, 3. <strong>Ausgabe</strong><br />

<strong>2016</strong>. „Im Zuge dessen laufen<br />

Vorbereitungen für bauliche Modernisierungsmaßnahmen<br />

und Planungen<br />

für mitarbeiterfreundliche Verbesserungen<br />

rund um die Arbeit.<br />

Wir werden für das Gesamtpaket<br />

aller Maßnahmen über eine Million<br />

Euro investieren.“ Das runde Jubiläum<br />

sei deshalb so wichtig, weil es<br />

als Meilenstein in der Zoar-Geschichte<br />

gelte. „Es ist uns ein Anlass,<br />

um innezuhalten und auf das Erreichte<br />

zu schauen. Gleichzeitig blicken<br />

wir in Richtung Zukunft und<br />

arbeiten daran, dass die Entwicklung<br />

der Werkstätten Rockenhausen auch<br />

weiterhin eine Erfolgsgeschichte<br />

bleibt“, sagt Direktor Kaiser. Im Zuge<br />

der geplanten Investitionsmaßnahmen<br />

bei den Zoar-Werkstätten<br />

Rockenhausen wird auf Barrierefreiheit<br />

geachtet. Außerdem werden die<br />

Vorläufige Planungen<br />

zum Jubiläum:<br />

• Festeröffnung mit geladenen<br />

Gästen und offiziellen Grußworten<br />

sowie Andacht<br />

• Tag der offenen Tür mit<br />

Informationsständen und<br />

Mitmach-Aktionen<br />

• Mitarbeiterfest mit buntem<br />

Programm<br />

• Konzert mit Überraschungsgast<br />

beziehungsweise<br />

Überraschungsband (im<br />

Vorprogramm Zoar-Kulturund<br />

Musikgruppen)<br />

Sanitäranlagen und die Funktionsräume<br />

saniert und modernisiert.<br />

„Die Arbeitsbedingungen für die<br />

dort beschäftigten insgesamt<br />

rund 380 Mitarbeiter mit und<br />

ohne Beeinträchtigung werden<br />

somit spürbar verbessert“, informiert<br />

Kurt Philipp, Leiter Fachbereich<br />

Eingliederungshilfe.<br />

Alexandra Koch<br />

Zoar-Magazin 4 | <strong>2016</strong><br />

33


Veranstaltungen & Feste<br />

Eine Station bildete das „Haus am Berg“.<br />

Auch hier warteten die Bewohner schon auf die Kinder.<br />

Auch die ganz Kleinen<br />

der Kita waren mit dabei.<br />

Stolz präsentierten die<br />

Kinder ihre Tier-Laternen.<br />

Rheinhessisches Diakonie-Zentrum Heidesheim:<br />

Ein Miteinander zu St. Martin<br />

Ein Fest verbindet<br />

„Ich geh mit meiner Laterne und meine Laterne<br />

mit mir“, so heißt es in einem der vielen zum<br />

St. Martinsfest im Zoar – Rheinhessischen Diakonie-<br />

Zentrum Heidesheim gesungenen Lieder.<br />

Gefüllte Bänke<br />

in der Zoar-Kapelle<br />

Der November ist für viele<br />

Kinder der Zoar-Kindertagesstätte<br />

Heidesheim ein<br />

ganz besonderer Monat. Für die<br />

meisten hieß es dieses Jahr zum<br />

ersten Mal: Laternen basteln, Lieder<br />

singen und St. Martinsumzug. Die<br />

Kindertagesstätte des Evangelischen<br />

Diakoniewerks Zoar feierte am<br />

10. November <strong>2016</strong> ihren ersten<br />

großen Laternenumzug mit Martinsfeuer,<br />

Kinderpunsch und gebackenen<br />

Weckmännern. „Vorangegangen<br />

sind viele Vorbereitungen“, sagte<br />

Judith Holub, Leiterin der Zoar-Kita<br />

Heidesheim, von denen nicht nur die<br />

Kindertagesstätte betroffen war,<br />

sondern alle Häuser auf dem Zoar-<br />

Gelände in Heidesheim. Dieser<br />

aktionsreiche Tag mit der Feierlichkeit<br />

zum St. Martin sei an Spannung und<br />

Vorfreude sowohl für die Kinder als<br />

auch Bewohner kaum zu überbieten.<br />

Buntes Fest als<br />

gelebtes Miteinander<br />

Pünktlich um halb fünf ging es dann<br />

auch endlich los. Rasch füllten sich<br />

die Bank-Reihen der Zoar-Kapelle. Die<br />

Kinder hielten stolz ihre selbst gebastelten<br />

Tier-Laternen in den Händen.<br />

Außer den Eltern und Geschwistern<br />

waren auch Bewohner der Wohnanlagen<br />

auf dem Gelände der Einladung<br />

gefolgt. Judith Holub eröffnete<br />

mit einer kurzen Begrüßung das musikalische<br />

Anspiel. „Ich kann mich<br />

noch sehr gut daran erinnern, als wir<br />

2014 unseren ersten St. Martinsumzug<br />

mit gerade einmal sieben<br />

Kindern im damaligen Kita-Provisorium<br />

feierten. Heute sind es über<br />

dreißig Kinder.“ Das bunte Fest<br />

werde nun von der gesamten Zoar-<br />

Gemeinschaft des Rheinhessischen<br />

Diakonie-Zentrums Heidesheim<br />

gefeiert. „Und das ist schön.“<br />

Leuchtende Laternen<br />

in der Dunkelheit<br />

Gemeinsam mit den Erzieherinnen<br />

hatten die Kinder ein etwa zehnminütiges<br />

Bilderbuch-Kino vorbereitet,<br />

das die Geschichte von St. Martin,<br />

illustriert mit Kinderbildern, zeigte.<br />

Im Hintergrund liefen dabei die zuvor<br />

aufgenommenen traditionellen<br />

34 Zoar-Magazin 4 | <strong>2016</strong>


Veranstaltungen & Feste<br />

Eine Laternenkette bildeten Eltern und Kinder.<br />

Selbstgemachte<br />

Dosen-Laternen<br />

Zum Abschluss versammelten sich noch einmal<br />

alle Beteiligten am Lagerfeuer und Judith Holub (rechts)<br />

bedankte sich herzlich für die aktive Teilnahme.<br />

St. Martinslieder. Nach dem multimedialen<br />

Anspiel in der Kapelle übergaben<br />

die Erzieherinnen rote Stoffstreifen<br />

an die Besucher. Diese<br />

banden sich die Teilnehmer gegenseitig<br />

um das Handgelenk. Einer Legende<br />

nach soll der heilige Martin einem<br />

frierenden Bettler die Hälfte seines<br />

Mantels gegeben haben. Mit dem<br />

roten Stoffband sollte symbolisch an<br />

die Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe<br />

erinnert werden. Anschließend<br />

zog der St. Martinsumzug in Richtung<br />

„Haus Rheinblick“, wo er schon<br />

gespannt von den Bewohnern erwartet<br />

wurde. Unter der Führung von<br />

Judith Holub und Monja Seckler-Classen,<br />

Einrichtungsleiterin des Rheinhessischen<br />

Diakonie-Zentrums Heidesheim,<br />

trugen die Kita-Kinder<br />

zusammen mit ihren Eltern freudig<br />

alle Lieder vor, die sie zuvor gelernt<br />

hatten. Auch die Bewohner hielten<br />

die für ihr Haus ausgewählten Liedtexte<br />

in den Händen und sangen<br />

kräftig mit. Ganz besonders freuten<br />

sich die Bewohner des Alten- und<br />

Pflegeheims über den Besuch der<br />

kleinen Gäste. Im Speiseraum hatten<br />

sie sich schon lange vorher versammelt,<br />

um aus den Fenstern dem<br />

St. Martinsumzug zu lauschen. Das<br />

Licht wurde ausgeschaltet und die<br />

eigenen Laternen zum Leuchten<br />

gebracht. Zoar-Mitarbeiterin Monika<br />

Werum erklärte, wie die Bewohner<br />

ihre Laternen selbst gebastelt haben:<br />

„In alte Metalldosen haben wir<br />

herbstliche Ornamente gestanzt.<br />

Beim Licht der Kerze leuchten diese<br />

dann so schön“. Die letzte Station<br />

bildete das „Haus am Berg“. Dort<br />

loderte ein riesiges Lagerfeuer. Mit<br />

Kinderpunsch und gebackenen<br />

Weckmännern ließen alle Beteiligten<br />

den Abend ausklingen. Judith<br />

Holub resultierte einen gelungenen<br />

St. Martinsumzug, während Kinderaugen<br />

zufrieden und glücklich in das<br />

knisternde Lagerfeuer blickten.<br />

Monja Seckler-Classen bemerkte zu<br />

Recht, dass dieser St. Martinumzug<br />

ein Fest ist, das die Gemeinschaft<br />

des Evangelischen Diakoniewerks<br />

am Zoar-Standort Heidesheim verbindet<br />

und nach außen hin öffnet.<br />

Julia Margert<br />

Zoar-Magazin 4 | <strong>2016</strong><br />

35


Sport & Turnier<br />

Wassersport sorgt für Bewegung<br />

Rund 100 Teilnehmer<br />

beim Zoar-Schwimmfest im Kibo-Bad<br />

Rund hundert Teilnehmer aus dem Südwesten von Rheinland-Pfalz kamen kürzlich nach Kirchheimbolanden.<br />

Das jährlich stattfindende Schwimmfest der Landesarbeitsgemeinschaft der Werkstätten<br />

für behinderte Menschen Rheinland-Pfalz (LAG WfbM RLP) wurde dieses Jahr von den<br />

Zoar-Werkstätten Heidesheim organisiert und im Kibo-Bad ausgetragen.<br />

Duell um die Goldmedaille Mit Spannung verfolgten Schüler der<br />

IGS Rockenhausen die Wettkämpfe.<br />

Von 23 Werkstätten für Menschen mit Behinderung<br />

sind 17 der Einladung gefolgt“, berichtete<br />

Torsten Kassebeer, beschäftigt in der Bewegungsförderung<br />

beim Evangelischen Diakoniewerk<br />

Zoar am Standort Heidesheim. Das sei im Vergleich zu<br />

den letzten Jahren ein sehr gutes Ergebnis und zeige wie<br />

wichtig solche Veranstaltungen für Menschen mit Beeinträchtigung<br />

sind. Alter und Art der Beeinträchtigung<br />

spielen dabei keine Rolle und so kam es, dass 18-Jährige<br />

sich mit über 60-Jährigen bei 50 Meter Brust, 25 Meter<br />

Freistil, 25 Meter Rücken sowie im Staffelwettbewerb<br />

maßen.<br />

„Es war sehr schön. Ich habe auch etwas gewonnen!“,<br />

erzählte Christian Wolf stolz und voller Begeisterung<br />

nach der Siegerehrung. Für jeden der 49 Läufe gab es<br />

neben einer Urkunde eine Medaille aus Buchenholz, ein<br />

Gemeinschaftsprodukt der Schreinerei und der Abteilung<br />

Kunst&Gewerbe des Zoar-Standorts Heidesheim. Manche<br />

Schwimmer nahmen an mehreren Disziplinen teil.<br />

Christian Wolf zum Beispiel gewann an diesem Tag eine<br />

Gold- und eine Silbermedaille. Das 100-Meter Staffel-<br />

Schwimmen bildete den Höhepunkt des Tages. Besucher<br />

und Sportler feuerten die jeweils vierköpfigen Teams<br />

lautstark an. Nach einem spannenden Lauf gewann die<br />

Südpfalz-Werkstatt Herxheim, zweiter wurden die Zoar-<br />

Werkstätten Alzey, und Bronze-Medaillen trugen stolz<br />

die Beschäftigten der Pirminius-Werkstatt der Heinrich-<br />

Kimmle-Stiftung aus Zweibrücken um den Hals. „Zwei<br />

Monate haben wir uns auf den Wettbewerb vorbereitet.<br />

Gemeinsam mit unserer Trainerin Katharina Hemmann<br />

gingen wir einmal in der Woche nach Nieder-Olm ins<br />

Schwimmbad“, berichteten die Silber-Medaillen-Gewinner<br />

des Evangelischen Diakoniewerks Zoar.<br />

„Das Schwimmfest ist ein Fest der Inklusion“, so Kurt<br />

Philipp, Fachbereichsleiter Eingliederungshilfe beim<br />

36 Zoar-Magazin 4 | <strong>2016</strong>


Sport & Turnier<br />

Stolz trugen die besten Schwimmer<br />

mehrere Medaillen für verschiedene<br />

Disziplinen um den Hals.<br />

Siegerehrung in der Disziplin<br />

100 Meter Staffel Schwimmen<br />

Geschäftsführender<br />

Vorstand der LAG<br />

(v.l.n.r.): Kurt Philipp,<br />

Marco Dobrani,<br />

Ferdinand Niesen<br />

Hochspannender Wettkampf<br />

bei den Rückenschwimmern<br />

Evangelischen Diakoniewerk Zoar und Mitglied im geschäftsführenden<br />

Vorstand der LAG. Er bedankte sich bei<br />

der Verbandsgemeinde Kirchheimbolanden, die das Kibo-Bad<br />

für diese öffentliche Veranstaltung gebührenfrei<br />

zur Verfügung stellte. Mindestens zwanzig ehrenamtliche<br />

Helfer sowie 17 Schülerinnen und Schüler der Integrierten<br />

Gesamtschule Rockenhausen (IGS) unterstützten<br />

und betreuten im Rahmen des Sozialkunde-Unterrichts<br />

die Sportler. „Bei vielen Schwimmern habe ich überhaupt<br />

keine Beeinträchtigung vermutet, weil sie teilweise besser<br />

schwimmen als Menschen ohne Beeinträchtigung.<br />

Die Teilnehmer sind sehr mutig. Es ist ein ganz normaler<br />

Umgang“, resümierte Schülerin Stephanie Kaiser.<br />

Die Freude der Teilnehmer, beim Schwimmfest dabei<br />

zu sein, sei überwältigend. „Auf einen Sieg kommt<br />

es dabei noch nicht einmal vorranging an“, so Zoar-<br />

Mitarbeiter Torsten Kassebeer.<br />

Julia Margert<br />

Die Landesarbeitsgemeinschaft der Werkstätten<br />

für behinderte Menschen Rheinland-Pfalz e.V. (LAG<br />

WfbM RLP) verfolgt ausschließlich und unmittelbar<br />

gemeinnützige Zwecke. Als Verein ist sie der<br />

Zusammenschluss von Werkstätten für Menschen<br />

mit Beeinträchtigung in Rheinland-Pfalz und deren<br />

angegliederten Tagesförderstätten, Tagesstätten und<br />

Integrationsprojekten. Sitz des Vereins ist Mainz.<br />

Die LAG WfbM RLP fördert durch Aktionen wie dem<br />

Schwimmfest im Kibo-Bad die Zusammenarbeit ihrer<br />

Mitgliedswerkstätten. So findet das Schwimmfest im<br />

Wechsel mit dem Leichtathletik-Fest statt. In 2013<br />

waren die Zoar-Werkstätten Rockenhausen für die<br />

Organisation des Schwimmfestes zuständig.<br />

Landesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für<br />

behinderte Menschen Rheinland-Pfalz e.V.<br />

Robert-Koch-Straße 8, 55129 Mainz<br />

lag-wfbm-rlp.de<br />

Zoar-Magazin 4 | <strong>2016</strong><br />

37


Ehrungen für Mitarbeiter<br />

Zoar-Mitarbeiterjubiläen und -verabschiedungen <strong>2016</strong><br />

Kronenkreuze, Urkunden<br />

und Geschenke für Mitarbeiter<br />

„Ein gesundes Unternehmen hat ein gesundes Menschenbild“,<br />

sagte Zoar-Direktor Peter Kaiser in seiner Ansprache im Rahmen<br />

des diesjährigen Mitarbeiterjubiläums vor rund 200 Gästen.<br />

„Ein gesundes Unternehmen hat außerdem eine gesunde<br />

Strategie, und dieser Strategieprozess ist ein Denkprozess<br />

von ganz Zoar.“<br />

Pfarrer Jochen Walker,<br />

der am 1. Januar 2017<br />

seinen Dienst bei Zoar<br />

beginnen wird.<br />

Diese Aussagen trafen den<br />

Punkt. Warum? Gerade<br />

die Ausrichtung des traditionellen<br />

Mitarbeiterjubiläums dient<br />

der Wertschätzung und dem guten<br />

Miteinander im Unternehmen. Es<br />

gehört zum guten Ton, sich bei langjährigen<br />

Mitarbeitern für ihre zuverlässigen<br />

Dienste und die geleistete<br />

Arbeit zu bedanken.<br />

Gottesdienst zum Festauftakt<br />

Deshalb finden im Evangelischen<br />

Diakoniewerk Zoar traditionell im<br />

November die festlich begangenen<br />

Mitarbeiterjubiläen und -verabschiedungen<br />

in der Cafeteria auf dem<br />

Inkelthalerhof in Rockenhausen<br />

statt. Auch in diesem Jahr wurden<br />

wieder 10-, 25- und 40-jährige<br />

Dienstjubiläen gefeiert sowie (angehende)<br />

Ruheständler verabschiedet.<br />

Eröffnet wurde die Feier mit einem<br />

Gottesdienst in der Zoar-Kapelle auf<br />

dem Inkelthalerhof in Rockenhausen.<br />

Dieser wurde von Dr. Baldur<br />

Melchior, dem stellvertretenden<br />

Vorsitzenden des Verwaltungsrats, an<br />

der Orgel begleitet und stand unter<br />

dem Titel „Gott schenkt uns seine<br />

Gnade“. Zoar-Direktorin Martina<br />

Tisch mit Ehrengästen: (v.l.n.r.) Kurt Philipp, Erich und Susanne Rose,<br />

Bastian Ogonowski und Pfarrer Jochen Walker<br />

Leib-Herr begrüßte die Gäste in der<br />

gut gefüllten Kapelle. Zum ersten<br />

Mal sprach sie beim Mitarbeiterjubiläum<br />

als Direktorin und bekundete<br />

ihre Freude über diese ehrenvolle<br />

Aufgabe. „Sie alle sind das<br />

höchste Gut unseres Unternehmens“,<br />

richtete sie die Worte an alle Mitarbeiter.<br />

„Ohne ihren Einsatz, ihre<br />

Energie und ihren Eifer zugunsten<br />

Zoars wären wir nicht da, wo wir<br />

heute sind.“<br />

Predigt von Pfarrer<br />

Jochen Walker<br />

Neu in der Zoar-Dienstgemeinschaft<br />

ist ab 1. Januar 2017 Pfarrer Jochen<br />

Walker. Direktorin Martina Leib-Herr<br />

bedankte sich bei ihm für seine<br />

spontane Zusage, den Festgottesdienst<br />

zum Mitarbeiterjubiläum zu<br />

halten; noch vor seinem offiziellen<br />

Dienstantritt. Pfarrer Walker, der<br />

derzeit noch in der protestantischen<br />

Kirchengemeinde Odenbach tätig<br />

38 Zoar-Magazin 4 | <strong>2016</strong>


Ehrungen für Mitarbeiter<br />

Peter Kaiser und Sabine<br />

Schmitt, verantwortlich für<br />

Betriebliches Gesundheitsmanagement<br />

(BGM)<br />

Peter Kaiser<br />

Dr. Baldur Melchior<br />

Kunigunde Otterbein,<br />

eine der Gewinnerinnen<br />

der sechsmonatigen,<br />

kostenfreien „Interfit“-<br />

Mitgliedschaft<br />

Landesdiakoniepfarrer Albrecht Bähr hält<br />

eine sinnhafte und lobende Ansprache.<br />

ist, wird die momentan vakante<br />

Stelle des Zoar-Seelsorgers mit Beginn<br />

des neuen Jahres besetzen.<br />

Somit tritt er die Nachfolge von Pfarrer<br />

Friedrich Schmidt an, der nun als<br />

Gemeindepfarrer in Winnweiler seinen<br />

Dienst erfüllt. Jochen Walker<br />

bedankte sich für den warmherzigen<br />

Empfang und die freundlichen Worte<br />

des Vorstands. Aus seiner Zeit als<br />

ehemaliger Pfarrer der Kirchengemeinde<br />

Dörrmoschel seien ihm die<br />

Menschen bei Zoar bekannt. „Das<br />

ein oder andere Gesicht habe ich<br />

heute bereits wiedererkannt“, so<br />

Walker. Er freue sich auf die zukünftige<br />

Zusammenarbeit in der Zoar-<br />

Gemeinschaft und sei mit dem baldigen<br />

Dienstantritt ganz besonders<br />

auf die Erfahrungen langjähriger<br />

Mitarbeiter angewiesen. „Diese angestrebte<br />

Zusammenarbeit wird mir<br />

beim Erfüllen meiner neuen Aufgabe<br />

sehr hilfreich sein.“<br />

Jörg König, Vorsitzender der Gesamtmitarbeitervertretung<br />

(GMAV)<br />

Attraktives Unternehmen Zoar<br />

Die Themen „Gottes Gnade“ und<br />

„Gesundheit“ zogen sich wie ein<br />

roter Faden durch die festliche Veranstaltung.<br />

Direktor Peter Kaiser<br />

wies mit seinem Gesundheitsthema<br />

auf die vielfältigen Möglichkeiten<br />

der Gesunderhaltung im Unternehmen<br />

hin, die durch die Implementierung<br />

des Betrieblichen Gesundheitsmanagement<br />

(BGM) geschaffen<br />

wurden. „Die Zahlen besagen, dass<br />

Zoar-Magazin 4 | <strong>2016</strong><br />

39


Ehrungen für Mitarbeiter<br />

EHRUNG<br />

10-jährige Zoar-Jubilare:<br />

Elke Müller<br />

Stefan Kastner<br />

Elfi Glag<br />

Denis Bäcker<br />

Ursula Heieck<br />

Melanie Lamb<br />

Sascha Wuttke<br />

Christian Mohr<br />

Gabriele Littig<br />

Heike Gerhardt<br />

Ellen Kiefer<br />

Olga Felsing<br />

Sandra Jahn<br />

Angelika Korn<br />

Sven Barth<br />

Erika Heidrich<br />

Carmen Landsiedel-Pöschl<br />

Oliver Stucky<br />

Michaela Rech<br />

Stefan Schreiweis<br />

Doris Burgdörfer<br />

Christine Bauer<br />

Thomas Stumpfhäuser<br />

Ann-Kathrin Christoph<br />

Matthias Ohl<br />

Marion Heller<br />

Rüdiger Schmidt<br />

Ralf Dillenkofer<br />

Maria Rodriguez-Klisch<br />

Melanie Reiser<br />

Melissa Mathias<br />

Annemarie Winter<br />

v.l.n.r.: Erich Rose, Heike Gerhardt,<br />

Martina Leib-Herr und Peter Kaiser<br />

v.l.n.r.: Dr. Baldur Melchior, Michaela<br />

Rech, Erich Rose, Martina Leib-Herr<br />

und Peter Kaiser<br />

sich immer mehr Mitarbeiter an<br />

allen Zoar-Standorten daran beteiligen.“<br />

Das sei eine sehr erfreuliche<br />

Entwicklung. Zumal das BGM ganz<br />

entscheidend dazu beitrage, Zoar<br />

noch attraktiver zu machen. „Ein<br />

gesundes Unternehmen und gesunde<br />

Mitarbeiter bedingen sich gegenseitig.“<br />

Und weiter: „Unsere Vision<br />

nährt sich aus der Mission, aus<br />

unserem Auftrag. Wir wollen eine<br />

gesellschaftlich gute Wirkung erzielen,<br />

Nutzen und Sinn stiften“. Eine<br />

gute Wirkung auf alle Anwesenden<br />

war auch mit dem offiziellen Ehrungsakt<br />

verbunden, denn so viele<br />

„geballte“ Zoar-Dienstjahre gibt<br />

es nur beim jährlichen Mitarbeiterjubiläum<br />

zu betrachten.<br />

v.l.n.r.: Peter Kaiser, Sascha Wuttke, Kurt<br />

Philipp, Christian Mohr und Martina Leib-Herr<br />

v.l.n.r.: Martina Leib-Herr, Matthias Ohl,<br />

Thomas Stumpfhäuser, Erich Rose,<br />

Doris Burgdörfer und Peter Kaiser<br />

Ehrung der Diakonie<br />

durch Landesdiakoniepfarrer<br />

Albrecht Bähr<br />

Geehrt wurden 32 Jubilare mit<br />

10-jähriger Betriebszugehörigkeit,<br />

29 Jubilare mit 25-jähriger und zwei<br />

Jubilare mit 40-jähriger Tätigkeitsdauer<br />

in der Einrichtung. Außerdem<br />

wurden 27 zukünftige Rentner in<br />

den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet.<br />

Zur Anerkennung ihrer<br />

für Zoar erbrachten Leistungen erhielten<br />

alle Jubilare das silberne<br />

oder das goldene Kronenkreuz der<br />

Diakonie. Für die 25- und 40-jährigen<br />

Jubilare gab es auch eine Urkunde<br />

der Diakonie, die unter anderem<br />

von Landesdiakoniepfarrer Albrecht<br />

Bähr, der auch an der Veranstaltung<br />

teilnahm und die Kronenkreuze<br />

überreichte, unterschrieben ist. Alle<br />

Geehrten erhielten noch dazu eine<br />

Urkunde des Arbeitgebers Zoar.<br />

Überreicht wurden diverse Geschenke,<br />

zum Beispiel aus recycelten Fassdauben<br />

hergestellte Obstschalen<br />

40 Zoar-Magazin 4 | <strong>2016</strong>


Ehrungen für Mitarbeiter<br />

v.l.n.r.: Peter Kaiser, Ellen Kiefer,<br />

Erich Rose und Martina Leib-Herr<br />

v.l.n.r.: Peter Kaiser, Denis Bäcker, Elfi Glag,<br />

Stefan Kastner und Martina Leib-Herr<br />

v.l.n.r.: Martina Leib-Herr, Angelika Korn,<br />

Erich Rose und Peter Kaiser<br />

v.l.n.r.: Peter Kaiser, Erika Heidrich,<br />

Erich Rose und Martina Leib-Herr<br />

v.l.n.r.: Peter Kaiser, Maria Rodriguez-Klisch,<br />

Erich Rose und Martina Leib-Herr<br />

v.l.n.r.: Peter Kaiser, Carmen Landsiedel-<br />

Pöschl, Kurt Philipp und Martina Leib-Herr<br />

aus den Zoar-Werkstätten Heidesheim<br />

sowie Bildbände der Pfalz und<br />

Sekt mit dem Etikett „Zoar – perlende<br />

Vielfalt“. Außerdem wurden im<br />

Rahmen einer BGM-Tombola<br />

„Interfit“-Mitgliedschaften verlost.<br />

Die Kärtchen mit Namen und Adresse<br />

waren in den Wochen zuvor von<br />

Mitarbeitern ausgefüllt und eingesammelt<br />

worden. Gezogen wurden<br />

am Abend des Mitarbeiterjubiläums<br />

Kunigunde Otterbein (Verwaltung)<br />

und Michaela Hemmerle (Seniorenresidenz<br />

Kirchheimbolanden). Beide<br />

Mitarbeiterinnen dürfen sich nun<br />

über eine sechsmonatige, kostenfreie<br />

„Interfit“-Mitgliedschaft freuen,<br />

die es ihnen ermöglicht, in zahlreichen<br />

Fitnessanlagen und Schwimmbädern<br />

in der näheren Umgebung<br />

zu trainieren. Außer dem Vorstand<br />

gratulierte auch die BGM-Beauftragte<br />

Sabine Schmitt.<br />

Grußworte voll des Lobes<br />

für Zoar<br />

Grußworte an die Gäste sprachen<br />

Jörg König, Vorsitzender der Gesamtmitarbeitervertretung<br />

(GMAV),<br />

und Landesdiakoniepfarrer Albrecht<br />

Bähr, der Zoar als innovatives Unternehmen<br />

mit offenem und vielfältigem<br />

Auftritt bezeichnete. „Für die<br />

Diakonie Pfalz ist Zoar daher ein<br />

wichtiger Botschafter im Sinne der<br />

Veränderung.“ Und: „Innovation,<br />

Toleranz, Reformfreudigkeit und<br />

Offenheit für Neues stehen uns allen<br />

gut zu Gesicht.“ GMAV-Vorsitzender<br />

Jörg König erwähnte, dass<br />

Mitarbeiter sich heutzutage den an<br />

sie herangetragenen Herausforderungen<br />

in immer kürzerer Zeit stellen<br />

müssen. Dies sei nicht immer<br />

einfach und erfordere Kraft und<br />

Energie. Umso wichtiger sei es, den<br />

Mitarbeitern Dank und Wertschätzung<br />

entgegenzubringen, da dies<br />

immer auch der Motivation diene.<br />

„Gerade soziale Arbeit braucht Anerkennung<br />

und gerechte Entlohnung“,<br />

so König. Die Direktion bedankte<br />

sich bei allen Aktiven, die dabei halfen,<br />

das diesjährige Mitarbeiterjubiläum<br />

zu einem Erfolg zu machen, so<br />

dass sich jeder gern daran erinnert.<br />

Alexandra Koch<br />

Zoar-Magazin 4 | <strong>2016</strong><br />

41


Ehrungen für Mitarbeiter<br />

EHRUNG<br />

25-jährige Zoar-Jubilare:<br />

Frank Schläfer<br />

Elke Berg<br />

Karina Braun<br />

Axel Rahm<br />

Bettina Graf<br />

Judith Grimm<br />

Iris Schmidt<br />

Brigitte Berker<br />

Matthias Kehrt<br />

Ulrike Alt<br />

Hekim Kar<br />

Regina Schappert-Neu<br />

Torsten Walter<br />

Anja Spies<br />

Slavica Lajic<br />

Heike Zubiller<br />

Elke Freudenberger<br />

Helga Schön<br />

Andrea Peitz<br />

Ina Rietz<br />

Monika Cicak-Kiss<br />

Mary-Lou Schmidt<br />

Barbara Meyer<br />

Ilse Schöpl-Jeiteles<br />

Tanja Sturm<br />

Kerstin Klein<br />

Irmgard Hamm-Prosser<br />

Tanja Buhrmann<br />

Krystyna Przywara<br />

v.l.n.r.: Peter Kaiser, Kerstin Klein, Kurt<br />

Philipp und Martina Leib-Herr<br />

v.l.n.r.: Martina Leib-Herr, Peter Kaiser,<br />

Wolfgang Greß, Monika Cicak-Kiss, Erich<br />

Rose, Landesdiakoniepfarrer Albrecht<br />

Bähr und Michael Kasper<br />

Gruppenfoto: (v.l.n.r) Ina Rietz vom Zoar – Alten- und<br />

Pflegeheim Kusel (Mitte sitzend) wünschte sich zum<br />

25-jährigen Dienstjubiläum ein Foto mit Kolleginnen.<br />

v.l.n.r.: Landesdiakoniepfarrer Albrecht Bähr,<br />

Peter Kaiser, Martina Leib-Herr, Elke Freudenberger,<br />

Helga Schön, Krystyna Przywara und<br />

Erich Rose<br />

Einrichtung Rockenhausen:<br />

25-jährige Jubilare mit den offiziellen Gratulanten<br />

42 Zoar-Magazin 4 | <strong>2016</strong>


Ehrungen für Mitarbeiter<br />

VERABSCHIEDUNG<br />

angehender Rentner:<br />

v.l.n.r.: Peter Kaiser, Kurt Philipp, Torsten Walter,<br />

Regina Schappert-Neu, Martina Leib-Herr und<br />

Landesdiakoniepfarrer Albrecht Bähr<br />

v.l.n.r.: Martina Leib-Herr, Heike Zubiller,<br />

Peter Kaiser, Anja Spies, Erich Rose, Slavica<br />

Lajic, Bastian Ogonowski und Landesdiakoniepfarrer<br />

Albrecht Bähr<br />

v.l.n.r.: Martina Leib-Herr, Nadja Bier, Barbara<br />

Meyer, Kurt Philipp und Peter Kaiser<br />

v.l.n.r.: Martina Leib-Herr, Peter Kaiser,<br />

Andrea Peitz, Tanja Buhrmann, Erich Rose,<br />

Bastian Ogonowski und Landesdiakoniepfarrer<br />

Albrecht Bähr<br />

Theresia Sickart<br />

Gabriele Byrd<br />

Christel Hartig<br />

Ingrid Buch<br />

Klaus Burgey<br />

Heide Jung<br />

Gabriele Mitchell<br />

Elke Müller<br />

Kurt Müller<br />

Angelika Brümmer<br />

Marianne Kugland<br />

Sylvia Schmidt<br />

Henni Pfaff<br />

Lilia Mauch<br />

Rosel Filz<br />

Malanie Gödel<br />

Elke Berg<br />

Gabriele Neumann<br />

Thie-Vien Vuong<br />

Gertraude Steingaß<br />

Edith Dietz<br />

Elisabeth Militz<br />

Ursula Malchus<br />

Karin Steitz<br />

Herbert Simon<br />

Angela Schmidt<br />

Manfred Stibitz<br />

EHRUNG<br />

40-jährige Zoar-Jubilare:<br />

Wolfgang Greß<br />

Herbert Simon<br />

40 Jahre: (v.l.n.r.) Martina Leib-Herr, Erich Rose,<br />

Wolfgang Greß, Dr. Baldur Melchior und<br />

Peter Kaiser<br />

Alle Zoar-Mitarbeiter, die in den Ruhestand verabschiedet wurden, kamen<br />

zum Erinnerungsfoto zusammen.<br />

Zoar-Magazin 4 | <strong>2016</strong><br />

43


Poesie & Literatur<br />

Bewohner des Bodelschwinghhauses I auf dem Inkelthalerhof in Rockenhausen<br />

Gedichte von<br />

Michael Zimmermann<br />

Michael Zimmermann schreibt gern Gedichte.<br />

Oft entstehen diese spontan aus einer bestimmten<br />

Situation heraus. „Irgendwann in den 80zigern<br />

habe ich damit angefangen.“<br />

Damals hat er noch als<br />

Schlosser gearbeitet.<br />

„Nach Feierabend und im<br />

Urlaub habe ich geschrieben, um zu<br />

entspannen.“ Dabei sei er nicht der<br />

Beste in Deutsch gewesen. „In<br />

Rechtschreibung hatte ich immer<br />

eine 5.“ Beim Aufsatz Schreiben und<br />

Lesen waren die Noten jedoch weitaus<br />

besser. „Aufsätze habe ich immer<br />

gern geschrieben. Da hatte ich<br />

meistens eine 3. Und im Lesen war<br />

ich spitze. Da gab’s immer eine 1.“<br />

Wenn in der Schule vorgelesen werden<br />

sollte, hatte Michael Zimmermann<br />

seinen Arm ganz schnell oben,<br />

um damit auf sich aufmerksam zu<br />

machen. „Die Rechtschreibfehler<br />

sind oft dadurch entstanden, dass<br />

ich zu schnell denke und schreibe.“<br />

Heute lässt er sich dabei mehr Zeit<br />

und liest seine Gedichte auch immer<br />

Korrektur. Auf diese Weise verbessere<br />

er viel und schreibe auch mal um,<br />

wenn ihm die Satzstellung und der<br />

Reim nicht mehr gefallen.<br />

Routinierte Wege<br />

Seit circa zehn Jahren kümmert sich<br />

Michael Zimmermann zuverlässig<br />

um die Auslieferung der internen<br />

Post auf dem Inkelthalerhof in Rockenhausen.<br />

Die routinierten Wege<br />

der Postabholung und -auslieferung<br />

führen ihn von den Fachabteilungen<br />

über die Bodelschwingh-Häuser I<br />

und II zur Verwaltung und wieder<br />

zurück. Diese Wege geben seinem<br />

Tag Struktur und sind ihm in Fleisch<br />

und Blut übergegangen. Entspannung<br />

findet er in seinem gemütlichen<br />

Zimmer im Bodelschwingh-<br />

Hauses I. Dort fühlt er sich wohl.<br />

Vom Gemeinschaftsbalkon im zweiten<br />

Stock hat man einen herrlichen<br />

Blick über Rockenhausen, das im Tal<br />

liegt. „Hier sitzen wir im Sommer oft<br />

und unterhalten uns.“ Zu seinen<br />

Zimmernachbarn im gleichen Stockwerk<br />

hat er einen guten Kontakt.<br />

„Das Gute ist“, so Hobby-Poet Zimmermann,<br />

„wenn ich mich unterhal-<br />

WEIHNACHTSWALD<br />

Ein Englein spricht,<br />

packe ein und erhebe Dich.<br />

Wir rollen durch den Weihnachts-Einkaufswald.<br />

Da bleibt kein Einkaufswagen kalt.<br />

Und als es so ans Zahlen kam,<br />

sprach das Englein: „Wir zahlen bar!“<br />

Wir laufen durch den richtigen Wald,<br />

da wird jeder Stamm nochmal so alt.<br />

Michael Zimmermann, Dezember 2004<br />

ten will, dann ist jemand da, und<br />

wenn ich meine Ruhe haben will,<br />

dann gehe ich in mein Zimmer und<br />

mache die Tür zu“.<br />

Der Poet und seine Gedichte<br />

Auch über Weihnachten hat Michael<br />

Zimmermann schon häufig geschrieben.<br />

Denn gerade diese Zeit<br />

wirkt auf die Menschen Gefühle<br />

anregend, und manch einer kann<br />

dies am ehesten in geschriebener<br />

Form ausdrücken. Im Gedicht „Weihnachtswald“<br />

geht es um den Konsum-Rausch<br />

jedes Jahr zu Weihnachten.<br />

Mit „Es ist Weihnachtszeit!“ hat<br />

Michael Zimmermann ein persönliches<br />

Erlebnis verarbeitet. Glanz und<br />

44 Zoar-Magazin 4 | <strong>2016</strong>


Poesie & Literatur<br />

ES IST WEIHNACHTSZEIT!<br />

Eines Morgens hörte ich laut ein<br />

„Ho, Ho, Ho“ rufen.<br />

Zur schläfrigen Zeit um Sieben.<br />

Ich drückte die Augen noch kräftiger zu<br />

und dachte: „Verschwinde, Du Idiot!“.<br />

Jetzt fing das laute „Ho, Ho, Ho“ schon wieder an.<br />

Ich dachte: „Verschwinde endlich!“.<br />

Die Pointe ist.<br />

Ich vergaß, dass es der 6. Dezember war.<br />

Ich schaute auf und sah,<br />

dass einer mit einem Nikolauskostüm vor mir stand,<br />

der mich weckte.<br />

So wünschte er einen schönen Nikolaustag.<br />

Michael Zimmermann, Dezember 2011<br />

Zauber der Weihnachtszeit drückt<br />

das Gedicht „Der Weihnachtsbaum“<br />

aus. Hier wird Weihnachten ist seiner<br />

ganzen Pracht beschrieben. Der<br />

Leser meint die frischen Tannennadeln<br />

regelrecht zu riechen und das<br />

Lametta auf den Zweigen glitzern zu<br />

sehen.<br />

Alexandra Koch<br />

DER WEIHNACHTSBAUM<br />

Das Christbäumchen klein,<br />

es riecht nach Nadeln so fein.<br />

Die Kugeln sind glänzend und bunt.<br />

Wie die Welt, sind sie ganz rund.<br />

Das Lametta sieht aus wie Schnee,<br />

bin glücklich, wenn ich es seh‘.<br />

Ein goldener, silbrig, rot schimmernder Faden,<br />

zieht sich sanft über die grünen Nadeln.<br />

Die Lichterketten glühen wie Sterne,<br />

Ach, wie seh‘ ich sie so gerne.<br />

Und hundert süße Leckereien,<br />

hängen verträumt in ihren Reihen.<br />

Auf der Spitze glitzert und leuchtet der Stern.<br />

Er scheint ganz nah und nicht so fern.<br />

Eine Krippe liebevoll festlich geschmückt,<br />

mit dem Kindlein und Tieren, uns entzückt.<br />

Viele Geschenke liegen darunter,<br />

sie machen uns froh und munter.<br />

Nichts davon sollte fehlen,<br />

um zu erfreuen unsere schönen Kinderseelen.<br />

Michael Zimmermann, Dezember 2014<br />

Zoar-Magazin 4 | <strong>2016</strong><br />

45


Dezentralisierung<br />

Mitarbeitervertretungen von Alzey und Rockenhausen<br />

besichtigen neues Wohnhaus<br />

Inklusives Wohnen in<br />

Wohngemeinschaften<br />

Die Bauarbeiten in der Frankenstraße in Alzey<br />

neigen sich dem Ende entgegen. Unter der Regie<br />

des Evangelischen Diakoniewerks Zoar entstand<br />

dort in den letzten Monaten ein barrierefreies<br />

Wohnhaus, das künftig 16 Menschen mit Beeinträchtigung<br />

ein neues Zuhause bieten wird.<br />

Läuft alles nach Plan, wird das<br />

neue Wohnhaus im Februar<br />

2017 seiner Bestimmung<br />

übergeben. Bei einem Besichtigungstermin<br />

konnten sich die Mitarbeitervertretungen<br />

von Alzey und<br />

Rockenhausen sowie die Vertreter<br />

des Sozialen Dienstes und der Ambulanten<br />

Betreuung Alzey einen<br />

ersten Überblick verschaffen.<br />

Die Schritte der Besuchergruppe<br />

hallen von den kahlen Wänden. Hier<br />

und dort liegen Reste von Wärmedämmung.<br />

Die Verputzer, Maler und<br />

Elektriker arbeiten Hand in Hand<br />

und eilen geschäftig von Zimmer zu<br />

Zimmer. Die Zimmer sind hell und<br />

freundlich und bieten den zukünftigen<br />

Bewohnern ein hohes Maß an<br />

Lebensqualität. Die Fassade des<br />

Hauses erstrahlt in weiß-blau. Einhergehend<br />

mit den letzten Pinselstrichen<br />

wird das Baugerüst demontiert.<br />

„In diesem Haus riecht alles<br />

In der Frankenstraße in Alzey trafen sich zur Besichtigung des Neubaus: Barbara<br />

Venske (Einrichtungsleiterin des Pfälzischen Diakonie-Zentrums Zoar), Karin<br />

Gerlach (Leiterin der Standortentwicklung der Eingliederungshilfe und des Projekt-Teams<br />

„Zoar – Zukunft mittendrin), Achim Orth (Mitarbeitervertretung<br />

Rockenhausen), Peter Betz (Mitarbeitervertretung Alzey), Jutta Theis (Vorsitzende<br />

der Mitarbeitervertretung Rockenhausen), Helmut Stocker (Technischer Leiter<br />

der Zoar-Werkstätten Alzey), Olga Köhler (Sozialer Dienst Alzey), Edmund<br />

Gabriel (Projekt-Team „Zoar – Zukunft mittendrin) , Ester Höhn (Sozialer Dienst<br />

Alzey) und Marion Maertin (Mitarbeitervertretung Alzey).<br />

46 Zoar-Magazin 4 | <strong>2016</strong>


Dezentralisierung<br />

Einweihung<br />

10 Februar 2017, 14.00 Uhr<br />

noch so neu.“ „Ja, nach frischer Farbe;<br />

und überall sind so viele Kabel“,<br />

unterhalten sich die Besucher. “ Wir<br />

liegen gut in der Zeit“, erklärt Karin<br />

Gerlach, Leiterin der Standortentwicklung<br />

der Eingliederungshilfe<br />

und des Projekt-Teams „Zoar – Zukunft<br />

mittendrin“.<br />

Wohnen mit einem Höchstmaß<br />

an Selbstständigkeit<br />

„Zurzeit leben rund 20 Menschen aus<br />

dem Kreis Alzey-Worms bei Zoar“,<br />

berichtet Barbara Venske, Einrichtungsleiterin<br />

des Pfälzischen Diakonie-Zentrums<br />

Zoar in Rockenhausen.<br />

Es habe sich herauskristallisiert, dass<br />

aus dem stationären Bereich zehn<br />

Menschen nach Alzey umziehen<br />

möchten. „Aus dem Kreis Alzey-<br />

Worms haben ebenfalls zehn Menschen<br />

Interesse am Wohnangebot in<br />

der Frankenstraße bekundet. Zum<br />

Teil arbeiten diese in den Zoar-Werkstätten<br />

Alzey“, informiert sie weiter.<br />

Dem Wohnangebot in der Frankenstraße<br />

sollen weitere Angebote angegliedert<br />

werden. So soll zum Beispiel<br />

die Soziotherapie ausgebaut werden.<br />

Außerdem wird Zoar dem Wunsch<br />

der Kreisverwaltung Alzey-Worms<br />

nachkommen und tagesstrukturierende<br />

Angebote schaffen.<br />

„Wir wollen den Bewohnern in der<br />

Frankenstraße, die hier in Wohngemeinschaften<br />

leben werden, ein<br />

Höchstmaß an Selbstständigkeit und<br />

freier Entfaltung ermöglichen. Sie<br />

sollen in familienähnlichen Strukturen<br />

autonom leben und sich selbst<br />

versorgen können“, erklärt Barbara<br />

Venske. Das Haus in der Frankenstraße<br />

sei kein Heim, sondern ein inklusives<br />

Wohnhaus, bekräftigt sie. „Natürlich<br />

erhalten die Bewohner bei Bedarf<br />

jede notwendige Unterstützung.“<br />

Das neue Wohnhaus in der Frankenstraße<br />

in Alzey soll den künftigen<br />

Bewohnern Sicherheit, Lebensqualität<br />

und Heimat bieten. Nicht<br />

zuletzt deshalb hat sich das Evangelische<br />

Diakoniewerk Zoar für einen<br />

Neubau quasi im Zentrum von<br />

Alzey entschieden.<br />

Fußläufige Erreichbarkeit<br />

„Die unmittelbare Nähe und Erreichbarkeit<br />

der Fußgängerzone mit<br />

ihren Einkaufs- und Begegnungsmöglichkeiten<br />

unterstützt soziale<br />

Kontakte, sichert Teilhabe am städtischen<br />

Leben und schafft gute Voraussetzungen<br />

für ein gelingendes,<br />

inklusives Leben mitten in der Gesellschaft“,<br />

betont Barbara Venske.<br />

Vorteilhaft wirkt sich auch die Nähe<br />

zu den Zoar-Werkstätten Alzey aus,<br />

so dass Werkstattmitarbeiter ihren<br />

Arbeitsplatz sogar zu Fuß erreichen<br />

können. Auch dieser Punkt führt<br />

zu einer werktäglichen gelebten<br />

Normalität.<br />

Kunigunde Otterbein<br />

Zoar-Magazin 4 | <strong>2016</strong><br />

47


Ehrungen für Mitarbeiter<br />

Jubiläumsfeier in den Zoar-Werkstätten Rockenhausen<br />

668 Jahre Verbundenheit<br />

zur Zoar-Werkstatt<br />

Die Zoar-Werkstätten Rockenhausen<br />

haben ihre treuesten Mitarbeiter geehrt.<br />

Hintere Reihe: (v.l.n.r.)<br />

Peter Didion, Wilfried Albrecht,<br />

Zoar-Direktor Peter Kaiser, Heinz-<br />

Dieter Panicke, Helmut Metzler,<br />

Hermann Mauss, Ernst Kunz,<br />

Wilfried Wenger, Karl Tressel,<br />

Hans-Jürgen Mahler, Wilhelm Klass,<br />

Eleonore Steil, Christine Schneider,<br />

Matthias Peters, Axel Klaassen,<br />

Kurt Philipp, Leiter der Eingliederungshilfe,<br />

und Werkstattleiterin<br />

Nicole Busch<br />

Vordere Reihe: (v.l.n.r.)<br />

Klaus-Dieter Walz, Karin Braun,<br />

Trude Theobald, Christiane<br />

Reithmann, Berthold Sellner,<br />

Herbert Ims, Christa Bloss,<br />

Günther Sellner und<br />

Necmuye Demircioglu<br />

Neben den Jubilaren, die<br />

zehn und 25 Jahre dabei<br />

sind, wurden zum ersten<br />

Mal Werkstatt-Mitarbeiter für<br />

40-jährige Tätigkeit im Evangelischen<br />

Diakoniewerk Zoar ausgezeichnet.<br />

Die Glückwünsche für ihre<br />

erfolgreich abgeschlossene Ausbildung<br />

nahm eine Absolventin des<br />

Berufsbildungsbereichs entgegen.<br />

Im Rahmen der Jubiläumsfeier wurden<br />

auch „frischgebackene“ Rentner<br />

in den Ruhestand verabschiedet. Für<br />

die vielen Jahre der Mitarbeit gab es<br />

nicht nur Anerkennung, Blumen und<br />

eine Urkunde, sondern auch einen<br />

bunten, vergnüglichen Nachmittag<br />

bei Kaffee und Kuchen.<br />

Die Wertschätzung des Diakoniewerks<br />

klang in jedem gesprochenen<br />

Satz der Veranstaltung mit. „Im Zuge<br />

der Inklusion sind wir alle Mitarbeiter<br />

von Zoar. Deshalb werden wir zukünftig<br />

nicht mehr von Werkstatt-<br />

Beschäftigten, sondern nur noch von<br />

Mitarbeitern sprechen“, betonte Zoar-<br />

Direktor Peter Kaiser. Die Jubilare<br />

kommen auf insgesamt 668 Berufsjahre.<br />

Hinter dieser beeindruckenden<br />

Zahl steht eine tiefe Verbundenheit<br />

zu Zoar und den Werkstätten. Peter<br />

Kaiser nahm die Jubiläumsfeier zum<br />

Anlass, auf den 50. Jahrestag der Zoar-Werkstätten<br />

im kommenden Jahr<br />

hinzuweisen. Er versprach spannende,<br />

mehrtägige Feierlichkeiten.<br />

48 Zoar-Magazin 4 | <strong>2016</strong>


Ehrungen für Mitarbeiter<br />

EHRUNGEN<br />

„Wir sprechen künftig<br />

nicht mehr von Werkstatt-<br />

Beschäftigten, sondern nur<br />

noch von Mitarbeitern“,<br />

sagte Zoar-Direktor<br />

Peter Kaiser bei seiner<br />

Begrüßung.<br />

Pfarrer Hans Gaul bei<br />

seinem Antrittsbesuch<br />

anlässlich der Jubilar-<br />

Feier in den Zoar-Werkstätten<br />

Rockenhausen<br />

Für die gereimten Worte zu<br />

ihrem 25-jährigen Dienstjubiläum<br />

bedankte sich<br />

Christiane Reithmann bei<br />

Kurt Philipp mit einer stürmischen<br />

Umarmung.<br />

10-jährige<br />

Jubilare:<br />

Necmiye Demircioglu<br />

Heinrich Heyd<br />

Matthias Peters<br />

Claudia Schreiner<br />

Eleonore Steil<br />

Romina Weil<br />

25-jährige<br />

Jubilare:<br />

Christa Bloss<br />

Axel Klaassen<br />

Wilhelm Klass<br />

Helmut Metzler<br />

Christiane Reithmann<br />

Trude Theobald<br />

40-jährige<br />

Jubilare:<br />

Karin Braun<br />

Peter Didion<br />

Berthold Sellner<br />

Herbert Ims<br />

Hans-Jürgen Mahler<br />

Hermann Mauss<br />

Heinz-Dieter Panicke<br />

Christine Schneider<br />

Günther Sellner<br />

Klaus-Dieter Walz<br />

Wilfried Wenger<br />

Elvira Stark wurde für die<br />

erfolgreich abgeschlossene<br />

Ausbildung im Berufsbildungsbereich<br />

geehrt.<br />

Trude Theobald ist eine treue Mitarbeiterin. Sie kommt<br />

jeden Tag mit dem Bus von Kirchheimbolanden nach<br />

Rockenhausen zur Arbeit.<br />

Verabschiedung<br />

angehender Rentner:<br />

Karl Tressel<br />

Ernst Kunz<br />

Armin Schneider<br />

Ali Mahamed Doula<br />

Wilfried Albrecht<br />

Übernahme in<br />

den Arbeitsbereich:<br />

Elvira Stark<br />

Zoar-Magazin 4 | <strong>2016</strong><br />

49


Ehrungen für Mitarbeiter<br />

„Kinder, wie die Zeit vergeht“, meinte<br />

Pfarrer Hans Gaul in seiner Ansprache.<br />

Es war sein erster Arbeitstag<br />

in Rockenhausen und sein erster<br />

offizieller Auftritt in der Gemeinde.<br />

Vor zwölf Jahren habe er mit einer<br />

Konfirmandengruppe die Zoar-<br />

Werkstätten besucht. Nun schließe<br />

sich der Kreis und er hoffe, noch oft<br />

in den Werkstätten zu Besuch zu<br />

sein, meinte er wohlgemut.<br />

Diesmal waren es 23 Jubilare, die<br />

von Werkstattleiterin Nicole Busch<br />

und dem Leiter der Eingliederungshilfe,<br />

Kurt Philipp, in einem würdigen<br />

Rahmen geehrt wurden. „Ich bedanke<br />

mich recht herzlich für Ihr unermüdliches<br />

Engagement und Ihre<br />

Zuverlässigkeit, sagte Kurt Philipp<br />

an die Jubilare gerichtet. „Auf Ihren<br />

Fleiß und Ihr Qualitätsbewusstsein<br />

können wir zählen. Das macht die<br />

Zoar-Werkstätten am Markt so erfolgreich“,<br />

betonte er. Philipp fand<br />

für jede Jubilarin und jeden Jubilar<br />

ganz persönliche Worte und musste<br />

es auch schon mal „aushalten“, stürmisch<br />

umarmt zu werden.<br />

Umrahmt wurden die Feierlichkeiten<br />

von einem kurzweiligen Rahmenprogramm.<br />

Großen Applaus ernteten<br />

Thomas Draws (Gesang) und Ralf<br />

Bommes (Keyboard) für ihre musikalischen<br />

Beiträge. Unter der Leitung<br />

von Christa Portz-Stengel trat die<br />

Zoar-Tanzgruppe „Elwetritsche“ auf.<br />

Sie tanzten erstmals in ihren neuen<br />

Zoar-Shirts und präsentierten unter<br />

großem Beifall ihren neu einstudierten<br />

schwungvollen Tanz mit<br />

schneller Schrittfolge. Mit einer<br />

gelben Rose für die Aktiven bedankte<br />

sich Werkstattleiterin Nicole<br />

Busch beim „Musikalischen Duo“<br />

sowie beim Zoar-Tanzkreis für<br />

den Auftritt.<br />

Kunigunde Otterbein<br />

Karin Braun ist eine engagierte, freundliche und stets hilfsbereite<br />

Mitarbeiterin in der Abteilung Kleinteile-Montage.<br />

In ihrer Freizeit ist sie im Tanz- und Singkreis aktiv.<br />

Herbert Ims ist seit 1975<br />

in den Zoar-Werkstätten<br />

tätig. Er begann seine<br />

Tätigkeit in der Landwirtschaft<br />

und durchlief<br />

die Bereiche Bäckerei,<br />

Palettenbau, Grashof<br />

und Aquarientechnik.<br />

Im Leuchtenbau der<br />

Aquarientechnik ist er<br />

heute noch tätig.<br />

Wilfried Wenger arbeitet seit vielen Jahren im Maschinenraum<br />

der Schreinerei. Er ist morgens der Erste und abends<br />

der Letzte, der den Maschinenraum verlässt. Kurt Philipp<br />

und Nicole Busch gratulierten dem Jubilar.<br />

50 Zoar-Magazin 4 | <strong>2016</strong>


Ehrungen für Mitarbeiter<br />

Peter Didion ist im Bereich Aquarientechnik tätig. Neben<br />

seiner Arbeit gehört seine Leidenschaft dem Spazierengehen,<br />

sei es in der Stadt oder in der freien Natur.<br />

Heinz-Dieter Panicke ist seit 1975 in der Abteilung Mechanik<br />

beschäftigt. Ihn bringt so schnell nichts aus der Ruhe, auch<br />

wenn er als Gladbach-Fan nicht immer Siege bejubeln kann.<br />

Günter Sellner ist ein<br />

„Urgestein“ bei Zoar.<br />

Dort lebte er schon als Kind.<br />

Unermüdlich ist er im<br />

Einsatz und sorgt dafür, dass<br />

auf dem Inkelthalerhof<br />

immer ordentlich gekehrt ist.<br />

Hans-Jürgen Mahler engagiert sich sehr für den Werkstattrat.<br />

Er ist ein zuverlässiger Mitarbeiter. Von der Malerei<br />

wechselte er 2015 in die Kfz-Schilderprägestelle. Mit seinem<br />

freundlichen und aufgeschlossenen Wesen ist er bei<br />

den Kunden sehr beliebt.<br />

Berthold Sellner ist ein stets gut gelaunter Mitarbeiter.<br />

Er nimmt gerne an Ausflügen und Freizeitmaßnahmen<br />

teil, sucht den Kontakt zu seinen Kollegen und begrüßt<br />

die Menschen in seinem Umfeld täglich mit Handschlag.<br />

Zoar-Magazin 4 | <strong>2016</strong><br />

51


Jubiläen & Veranstaltungen<br />

Jubiläen: 10 Jahre Zoar – Wohnanlagen in Alsenz und Winnweiler<br />

Dies wurde gebührend gefeiert – vom<br />

Geburtstagsständchen bis hin zur Torte<br />

In den Zoar-Wohnanlagen am Uferweg in Alsenz und an der Prinzenstraße in Winnweiler<br />

wurde das 10-jährige Jubiläum feierlich begangen. An beiden Jubiläumsfeiern nahmen<br />

Ehrengäste teil, die auch bei den damaligen Einweihungen, die vor zehn Jahren lobend in<br />

der Presse erwähnt wurden, anwesend waren.<br />

Zoar-Direktorin Martina Leib-<br />

Herr zitierte eine Hauptüberschrift<br />

aus dem „Geschäftsanzeiger“<br />

vom 29.6.2006, in<br />

dem über die Eröffnung der Wohnanlage<br />

in Alsenz geschrieben wurde:<br />

„Neue Zoar-Wohnanlage ist ein Mosaikstein<br />

segensreichen Wirkens“.<br />

Diese Worte stammten damals von<br />

Arno Mohr, Verbandsbürgermeister<br />

Alsenz-Obermoschel, der sich immer<br />

wieder gern als Gast in der Zoar-<br />

Wohnanalage aufhält. Auch dem<br />

10-jährigen Jubiläum wohnte er<br />

selbstverständlich bei.<br />

Gebäude-Außenansicht<br />

aus Marzipan<br />

Musikalische und unterhaltsame<br />

Einlagen bereicherten das Rahmenprogramm<br />

beider Jubiläumsfeiern,<br />

sowohl in Alsenz als auch in Winnweiler.<br />

Der feierliche Anschnitt einer<br />

Jubiläumstorte mit dem Bild der<br />

Außenansicht des jeweiligen Gebäudes<br />

bildete den Höhepunkt der Jubiläumsfeiern,<br />

an denen auch zahlreiche<br />

Bewohner und Mitarbeiter<br />

teilnahmen. Die geschnittenen Stücke<br />

der Biskuit-Torte mit Buttercreme<br />

wurden an alle Gäste verteilt,<br />

so dass sich jeder über den süßen<br />

Torten-Imbiss mit einem Ausschnitt<br />

des Marzipanbildes der Gebäude-<br />

Außenansicht freuen konnte. Beide<br />

Zoar – Wohnanlage an der Prinzenstraße<br />

Prinzenstraße 28<br />

67722 Winnweiler<br />

www.zoar.de<br />

Jubiläumsfeiern wurden durch die<br />

Begrüßungsansprache von Zoar-<br />

Direktorin Martina Leib-Herr eröffnet.<br />

Sie nahm die Gäste mit auf<br />

ihrem Rückblick in die Entstehungsund<br />

Entwicklungszeit der Häuser.<br />

Diese sei eng verbunden mit der<br />

damaligen Umstrukturierung des<br />

Oberlinhauses auf dem Inkelthalerhof<br />

in Rockenhausen. „Da das Oberlinhaus<br />

den baulichen Anforderungen<br />

nicht mehr gerecht wurde,<br />

hatte man sich das Ziel gesteckt,<br />

dieses durch neue Einrichtungen<br />

zu ersetzen.“<br />

Einladung<br />

zum 10-jährigen Jubiläum der Zoar – Wohnanlage<br />

an der Prinzenstraße in Winnweiler<br />

Geburtstagsständchen<br />

mit Klavierbegleitung<br />

Eine davon sei die Zoar-Wohnanlage<br />

am Uferweg in Alsenz gewesen, in<br />

die rund sechs Millionen Euro für<br />

den Bau und das Grundstück geflossen<br />

sind. Heute werden dort 70 Bewohner<br />

in 56 Einzelzimmern und<br />

sieben Doppelzimmern betreut. „Im<br />

Vordergrund und Mittelpunkt der<br />

Versorgung steht bei uns der<br />

52 Zoar-Magazin 4 | <strong>2016</strong>


Jubiläen & Veranstaltungen<br />

Zoar – Wohnanlage am Uferweg<br />

Am Uferweg 15 a<br />

67821 Alsenz<br />

www.zoar.de<br />

Einladung<br />

zum 10-jährigen Jubiläum der Zoar – Wohnanlage<br />

am Uferweg in Alsenz<br />

Die Geburtstagstorte wird<br />

angeschnitten: (v.l.n.r.) Angelika<br />

Gehring, Hedwig Reindel, Manuela<br />

Gros-Walther und Martina Leib-Herr<br />

anlage ein Geburtstagsständchen<br />

und ein zum Jubiläum gedichtetes<br />

Lied nach der Melodie der „Vogelhochzeit“.<br />

Mensch“, so Martina Leib-Herr. Dies<br />

belege auch das Prüfergebnis des<br />

medizinischen Dienstes der Krankenkassen<br />

(MDK), das im Januar<br />

<strong>2016</strong> mit der Bestnote „sehr gut“<br />

abgeschlossen wurde. Begrüßt wurden<br />

die Gäste ebenfalls von Angelika<br />

Gehring, Einrichtungsleiterin der<br />

Zoar-Wohnanlagen im Donnersbergkreis,<br />

sowie Manuela Lanzer, verantwortliche<br />

Pflegefachkraft. Grußworte<br />

sprachen Verbandsbürgermeister<br />

Arno Mohr, Ortsbürgermeister Klaus<br />

Zepp, Zoar-Personalleiter Wolf-Dietrich<br />

Fritsch sowie Architekt Werner<br />

Dietz, der im Rahmen der Jubiläumsfeier<br />

einen Spendenscheck in Höhe<br />

von 400 Euro an den Zoar-Förderverein<br />

überreichte. Zoar-Mitarbeiterin<br />

Elke Freudenberger sorgte am Klavier<br />

für die musikalische Umrahmung.<br />

Die Gäste sangen der Wohn-<br />

Zum Jubiläum<br />

ein geistliches Wort<br />

In der Zoar-Wohnanlage in Winnweiler<br />

wurde der feierliche Anlass<br />

durch ein geistliches Wort von Gemeindepfarrer<br />

Friedrich Schmidt<br />

gewürdigt. „Das Jubiläum gibt Anlass<br />

zur Dankbarkeit, dass es einen<br />

solchen Ort der Geborgenheit gibt,<br />

auf den Verlass ist.“ Zoar-Direktorin<br />

Martina Leib-Herr erwähnte, dass<br />

der zweite Bauabschnitt im März<br />

Zoar-Magazin 4 | <strong>2016</strong><br />

53


Jubiläen & Veranstaltungen<br />

Hubert Weismann, 1. Beigeordneter<br />

der Verbandsgemeinde Winnweiler,<br />

gratulierte zum Jubiläum.<br />

2006 seiner Bestimmung übergeben<br />

wurde. Auch diese Erweiterung sei<br />

aus der damals notwendig gewordenen<br />

Umstrukturierung des Oberlinhauses<br />

entstanden. Heute stehen in<br />

der Wohnanlage Winnweiler 77<br />

Pflegeplätze in 53 Einzelzimmern<br />

und zwölf Doppelzimmern zur Verfügung.<br />

Auch in diesem Haus belegt<br />

das MDK-Prüfergebnis vom Februar<br />

<strong>2016</strong> mit der Bestnote „sehr gut“ die<br />

entsprechenden Leistungen.<br />

Haus mit offenen Türen<br />

für Gäste<br />

Angelika Gehring und Hedwig Reindel,<br />

verantwortliche Pflegefachkraft,<br />

begrüßten die Gäste und baten die<br />

Grußredner um ihre Worte zum Jubiläum.<br />

Für die Ortsgemeinde Winnweiler<br />

gratulierte Beigeordneter<br />

Hubert Weismann. Zoar-Personalleiter<br />

Wolf-Dietrich Fritsch sprach von<br />

der freundlichen Atmosphäre im<br />

Haus, die geprägt sei von den Menschen,<br />

die darin leben und arbeiten.<br />

Musikalisch umrahmt wurde die<br />

Feier von Kerstin Stumpf mit Trompetensolos,<br />

von Gertrud Volz, Simone<br />

Bauer und Brigitte Kuntz mit Flötentönen<br />

sowie durch einen Liedbeitrag<br />

der Chorgruppe unter der<br />

Zoar-Direktorin Martina Leib-Herr ließ die letzten zehn Jahre Revue passieren.<br />

Leitung von Simone Bauer. Was auf<br />

einer Baustelle alles schiefgehen<br />

kann, das parodierten Susanne Geisweid<br />

und Angelika Gehring in ihrem<br />

unterhaltsamen Beitrag „Der Baustellenunfall“.<br />

Auch beim Jubiläum<br />

der Wohnanlange in Alsenz trug der<br />

Sketch zur Unterhaltung der Gäste<br />

bei; gespielt von Manuela Lanzer<br />

und Angelika Gehring. Dafür gab es<br />

jeweils viel Applaus. Erinnerungen<br />

dürfen an Jubiläumstagen natürlich<br />

nicht fehlen. Dafür sorgte unter anderem<br />

Irmgard Hoffmann, Ehrenamtskoordinatorin<br />

am Zoar-Standort<br />

Winnweiler. Sie berichtete über<br />

die damaligen Anpflanzungen im<br />

Außenbereich der Zoar-Wohnanlage<br />

in Winnweiler; in gemeinsamer Aktion<br />

mit den Bewohnern. Auch heute<br />

falle in den Rabatten immer mal<br />

Hedwig Reindel<br />

wieder Arbeit an. Gerade vor dem<br />

Eingangsbereich sei ein Blumengruß<br />

ein schönes Zeichen für die Besucher.<br />

Denn das Haus wird auch von<br />

verschiedenen externen Gruppen<br />

regelmäßig besucht; zum Beispiel<br />

von Kindergarten- und Grundschulkindern<br />

mit ihren Erzieherinnen<br />

beziehungsweise Lehrerinnen. Auch<br />

der katholische Frauenkreis ist seit<br />

Jahren mit Besuchen im Haus aktiv.<br />

Alexandra Koch<br />

54 Zoar-Magazin 4 | <strong>2016</strong>


Jubiläen & Veranstaltungen<br />

Wolf-Dietrich Fritsch<br />

„Das Jubiläum gibt Anlass<br />

zur Dankbarkeit, dass es einen<br />

Ort der Geborgenheit gibt,<br />

auf den Verlass ist“, bekräftigte<br />

Pfarrer Friedrich Schmidt in<br />

seiner Ansprache.<br />

Die Gäste genossen die fröhlichen Beiträge beim<br />

Jubiläumsfest in der Wohnanlage Winnweiler.<br />

Ein eingespieltes Team: (v.l.n.r.)<br />

Helga Gerhard, Ulla Drewing,<br />

Shari Carvajal-Gomez, Manuela Lanzer,<br />

Sina Wonnerth und Sarah Traub<br />

Was auf einer Baustelle alles<br />

schiefgehen kann, das parodierten<br />

Susanne Geisweid (oben) und<br />

Angelika Gehring (rechts) beim<br />

Jubiläum in Winnweiler in ihrem<br />

unterhaltsamen Beitrag<br />

„Der Baustellenunfall“.<br />

„Schaffe, schaffe, Häusle baue“<br />

sang die Chorgruppe der Wohnanlage<br />

Winnweiler unter der<br />

Leitung von Simone Bauer.<br />

Zoar-Magazin 4 | <strong>2016</strong><br />

55


Zoar präsentiert sich<br />

Politiker-Besuch anlässlich der<br />

Informationsreihe „Integrationsunternehmen“<br />

Heiko Sippel und<br />

Jaqueline Rauschkolb<br />

Im Rahmen der Informationswochen zu Integrationsunternehmen<br />

fanden bei Zoar und der Integrationsfirma<br />

Rockenhausener Beschäftigungsgesellschaft (RBG) kürzlich<br />

zwei Politiker-Besuche statt: Heiko Sippel, SPD-Landtagsabgeordneter<br />

(MdL), aus Alzey und Jaqueline Rauschkolb,<br />

SPD-Abgeordnete des Wahlkreises Donnersberg, deren<br />

Wahlkreisbüro sich in Rockenhausen befindet.<br />

Gruppenfoto beim<br />

Besuch: (v.l.n.r.)<br />

Torsten Walter,<br />

Nicole Busch, Heiko<br />

Sippel (MdL), Rolf<br />

Nehrbaß, Peter Kaiser,<br />

Rüdiger Schmidt<br />

und Kurt Philipp<br />

Die Informationswochen standen unter der Überschrift<br />

„Integrationsunternehmen – Inklusion<br />

im allgemeinen Arbeitsmarkt“ und waren initiiert<br />

von der Landesarbeitsgemeinschaft Integrationsfirmen<br />

(lag if) Rheinland-Pfalz und von der Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

Integrationsfirmen (bag if) mit Sitz in Berlin.<br />

Integrationsunternehmen RBG<br />

Das Interesse der Öffentlichkeit an beruflicher und sozialer<br />

Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigung ist seit<br />

der Unterzeichnung der UN-Behindertenrechtskonvention<br />

und deren Inkrafttreten in 2009 gestiegen. Das Teilhabe-<br />

Modell ist gesetzlich verankert – unter dem Stichwort<br />

56 Zoar-Magazin 4 | <strong>2016</strong>


Zoar präsentiert sich<br />

„Integrationsprojekt“ im Sozialgesetzbuch (SGB) IX unter<br />

Paragraph 132 ff. Auch dem Evangelischen Diakoniewerk<br />

Zoar ist ein Integrationsunternehmen als Tochtergesellschaft<br />

angeschlossen: die Rockenhausener Beschäftigungsgesellschaft<br />

(RBG). Sie wurde am 1. Oktober 1999<br />

in Betrieb genommen. Heute arbeiten in der RBG 102<br />

Mitarbeiter; 28 davon sind beeinträchtigt. Betriebsleiter<br />

ist Rüdiger Schmidt. Zweck und Auftrag der RBG ist es,<br />

Menschen in den allgemeinen Arbeitsmarkt einzugliedern.<br />

„Die Zusammenarbeit von behinderten und nicht<br />

behinderten Menschen steht ganz im Sinne der Inklusion“,<br />

beschreibt Rüdiger Schmidt die Kernbotschaft des<br />

Unternehmens. Und: „Die RBG sieht sich als zuverlässiger<br />

Partner bei der Umsetzung der Kundenwünsche aus<br />

der Wirtschaft“. Im Vordergrund stehe hierbei die Kundenzufriedenheit.<br />

„Diese sorgt für ein wirtschaftlich gutes<br />

Ergebnis und sichert so die Arbeitsplätze“, bringt es<br />

Torsten Walter, kaufmännischer Leiter der Zoar-Werkstätten<br />

und Prokurist der RBG, auf den Punkt.<br />

Im Rahmen des Besuchs nahmen alle Teilnehmer auch an<br />

einer Führung durch die Produktionsstätte teil.<br />

Führung durch die Produktionsstätte<br />

So sahen es auch Heiko Sippel, SPD-Landtagsabgeordneter<br />

(MdL), und Jaqueline Rauschkolb, SPD-Abgeordnete<br />

des Wahlkreises Donnersberg, die beide getrennt voneinander<br />

Zoar und das Integrationsunternehmen RBG besuchten.<br />

Im Rahmen des Besuchs nahmen alle Teilnehmer<br />

auch an einer Führung durch die Produktionsstätte<br />

teil. Im laufenden Betrieb wurden Produktionsstraßen<br />

erklärt, Abläufe veranschaulicht und Produkte bei der<br />

Entstehung erklärt. Sowohl Heiko Sippel als auch Jaqueline<br />

Rauschkolb nutzten die Gelegenheit vor Ort, um mit<br />

den Mitarbeitern zu sprechen. Dabei entstand ein Austausch,<br />

der auch Raum für persönliche Einschätzungen<br />

und Arbeitsplatzbeschreibungen ließ. „Ich komme immer<br />

wieder gern zu Zoar“, sagte Wahlkreisabgeordnete<br />

Jaqueline Rauschkolb. „Hier entwickelt sich viel. Das<br />

Unternehmen ist innovativ und blickt nach vorn.“<br />

Wobei diese Aussage sowohl auf die Körperschaft des<br />

Evangelischen Diakoniewerks Zoar als auch auf die Tochter<br />

RBG zutrifft.<br />

Initiativen zur Vermittlung auf den<br />

allgemeinen Arbeitsmarkt<br />

Angesiedelt ist das Zoar-Tochterunternehmen RBG in<br />

unmittelbarer Nachbarschaft der Zoar-Werkstätten in<br />

Rockenhausen; geht man über den Hof, gelangt man<br />

zur RBG-Produktionshalle. Synergien (zum Beispiel<br />

Transporte, Verpflegung, Rohstoff- und Wissensressourcen)<br />

sind so nutzbar und auch Arbeitsverlagerungen bei<br />

Zoar-Magazin 4 | <strong>2016</strong><br />

57


Zoar präsentiert sich<br />

Gruppenfoto zur Erinnerung an den Besuch der Wahlkreisabgeordneten<br />

Jaqueline Rauschkolb: (v.l.n.r.) Nicole<br />

Busch, Rüdiger Schmidt, Torsten Walter, Kurt Philipp,<br />

Jaqueline Rauschkolb, Rolf Nehrbaß und Peter Kaiser<br />

Produktionsspitzen und vollen Auftragsbüchern. Die RBG<br />

ist hauptsächlich als Zulieferer für die Automobilindustrie<br />

tätig. Des Weiteren erfüllt sie folgende Aufgaben:<br />

Personal-Leasing sowie Personenbeförderung mit Bussen.<br />

Auch ein Eigenprodukt hat die RBG vorzuweisen:<br />

den elektrisch höhenverstellbaren Montagetisch. Den<br />

Mitarbeitern wird neben der Beschäftigung eine arbeitsbegleitende<br />

Förderung zur beruflichen Weiterentwicklung<br />

angeboten. Erforderliche Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen<br />

sind somit gewährleistet. Mitarbeiter mit<br />

Beeinträchtigung aus den Zoar-Werkstätten erhalten in<br />

der RBG die Möglichkeit, sich in einem Praktikum unterschiedlicher<br />

Dauer zu erproben. Ziel all dieser Maßnahmen<br />

ist die Vermittlung auf den allgemeinen Arbeitsmarkt.<br />

Diese Weichenstellungen sollen dabei helfen,<br />

Langzeitarbeitslosigkeit, vor allem von Menschen mit<br />

einer Beeinträchtigung, abzubauen.<br />

Im laufenden Betrieb<br />

wurden Produktionsstraßen<br />

erklärt, Abläufe<br />

veranschaulicht und<br />

Produkte bei der<br />

Entstehung erklärt.<br />

Inklusive Teilhabe am Arbeitsleben<br />

Aus dem Gespräch nahmen beide Politiker Anliegen des<br />

Trägers mit, die die werktägliche Arbeit erschweren, beziehungsweise<br />

Fragen, die sich aus politischen Plänen<br />

bezüglich Bundesteilhabegesetz und geplanter Rechtsverordnungen<br />

(Prüfung Personalbestand Werkstätten)<br />

ergeben. „Ich weiß die Arbeit in sozialen Einrichtungen<br />

sehr zu schätzen“, sagte Heiko Sippel. „Werkstätten werden<br />

auch mit zunehmender Anzahl von Integrationsfirmen<br />

ihre Daseinsberechtigung behalten, denn auch<br />

Menschen mit schweren Beeinträchtigungen sollte Teilhabe<br />

an Arbeit und Beschäftigung ermöglicht werden.“<br />

Vorgestellt wurde den Politikern auch das IWP-Projekt<br />

(Inklusionsinitiative Westpfalz), bei dem sich das Evange-<br />

58 Zoar-Magazin 4 | <strong>2016</strong>


Zoar präsentiert sich<br />

Inklusives Unternehmensmodell als ein wichtiger Schritt<br />

zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention<br />

Rund 850 Integrationsunternehmen, -betriebe und<br />

-abteilungen in Deutschland beschäftigen aktuell rund<br />

24.000 Menschen, davon circa 10.000 besonders betroffene<br />

Schwerbehinderte. Diese Menschen hätten ohne<br />

die Arbeit in einem Integrationsprojekt keine Chance auf<br />

Teilhabe im allgemeinen Arbeitsmarkt. Integrationsunternehmen<br />

sind Unternehmen des allgemeinen Arbeitsmarkts.<br />

Sie stehen im Wettbewerb mit anderen Betrieben,<br />

setzen marktfähige Geschäftsideen um, beschäftigen ihre<br />

Mitarbeiter mit regulären Arbeitsverträgen und zahlen<br />

ortsübliche oder tarifliche Löhne und Gehälter. Außerdem<br />

verpflichten sie sich, mindestens 25 Prozent ihrer Arbeitsplätze<br />

mit besonders Beeinträchtigten zu besetzen. Ihnen<br />

dadurch entstehende Nachteile werden vorrangig aus<br />

Mitteln der Ausgleichsabgabe beglichen.<br />

Die Bundesarbeitsgemeinschaft Integrationsfirmen (bag<br />

if) ist die Interessenvertretung dieser inklusiven Unternehmen<br />

des allgemeinen Arbeitsmarkts. Die Vision ist es,<br />

Menschen mit Beeinträchtigungen einen uneingeschränkten<br />

Zugang zu einem inklusiven Arbeitsmarkt zu ermöglichen.<br />

Hierbei geht es schwerpunktmäßig um die verträgliche<br />

Zusammenführung von wirtschaftlichem Handeln<br />

und sozialem Verantwortungsbewusstsein.<br />

lische Diakoniewerk Zoar mit anderen Trägern (Heinrich-<br />

Kimmle-Stiftung Pirmasens und Ökumenisches Gemeinschaftswerk<br />

Landstuhl) sowie der Bundesagentur für<br />

Arbeit (Agentur für Arbeit Kaiserslautern-Pirmasens) einbringt.<br />

Dadurch soll die existenzsichernde und nachhaltige<br />

berufliche Integration von schwerbehinderten Menschen<br />

ermöglich werden. Das Programm gehört zum<br />

„Handlungsfeld 3“ des Bundesprogramms „Initiative Inklusion“.<br />

Ziel ist es, verstärkt Ausbildung und Beschäftigung<br />

schwerbehinderter Menschen zu erreichen; so dass<br />

mehr schwerbehinderte Menschen Seite an Seite mit<br />

nicht behinderten Menschen arbeiten, ganz im Sinne<br />

einer inklusiven Teilhabe am Arbeitsleben. Wahlkreisabgeordnete<br />

Jaqueline Rauschkolb äußerte sich interessiert<br />

an den neuen Entwicklungen bei Zoar, gerade auch an<br />

der Arbeit mit Kooperationspartnern. „Denn wir benötigen<br />

mehr denn je Netzwerke und das Potenzieren durch<br />

gemeinsames Handeln.“<br />

Alexandra Koch<br />

Zoar-Magazin 4 | <strong>2016</strong><br />

59


Menschen & Geschichten<br />

Kindheitserinnerungen von Zoar-Mitarbeiterin Martina Degen<br />

Damals: natürliches Miteinander<br />

Heute: Inklusion<br />

„Früher war es ein natürliches Miteinander. Heute heißt es Inklusion“, sagt Martina Degen,<br />

Einrichtungsleiterin der Seniorenresidenz Kirchheimbolanden. „Auf dem Inkelthalerhof haben<br />

wir gewohnt und gearbeitet – Menschen mit und ohne Beeinträchtigung.“<br />

Martina Degen war<br />

damals noch ein<br />

Kind. Im Gespräch<br />

mit ihren Eltern hat sie in der Vorbereitung<br />

dieses Berichts ihre Kindheitserinnerungen<br />

aufgefrischt.<br />

22 Familien haben damals auf dem<br />

Inkelthalerhof in Rockenhausen gelebt.<br />

Alle waren in irgendeiner Weise<br />

verbunden mit der Arbeit mit jungen<br />

und alten Menschen mit Beeinträchtigung.<br />

In Martina Degens Erinnerungen<br />

sind starke Gefühle der<br />

Zusammengehörigkeit verankert.<br />

Gerade das gelebte Miteinander<br />

„auf dem Berg“ hat sich ihr eingeprägt.<br />

Abgrenzung habe es nicht gegeben.<br />

„Alle waren wie eine große<br />

Familie.“ Ihre Kindheit beschreibt sie<br />

als „wunderbar behütet“.<br />

Zoar war Arbeitgeber für die<br />

ganze Familie<br />

Martina Degen arbeitet in der dritten<br />

Generation für das Evangelische<br />

Diakoniewerk Zoar. Stolz sagt sie:<br />

„Und die vierte Generation folgt<br />

vielleicht, da auch meine Tochter<br />

eine Ausbildung in der Altenhilfe<br />

macht“. Als Kind wuchs Martina<br />

Degen deshalb auf dem Inkelthalerhof<br />

in Rockenhausen auf, weil ihre<br />

Eltern und Großeltern sowie Onkel<br />

und Tante dort in verschiedenen<br />

Bereichen gearbeitet haben. Im<br />

Fliednerhaus wohnte sie mit ihren<br />

Eltern in einer Dienstwohnung. Ihr<br />

Die Arbeit auf dem Inkelthalerhof<br />

erforderte viele fleißige<br />

Hände. Hier sehen wir<br />

Martina Degens Opa (Mitte).<br />

Dackel Susi durfte auch nie<br />

fehlen. Der Hund gehörte<br />

Martina Degens Oma.<br />

Anfang der 70er-Jahre:<br />

Arbeit gab es auf dem Inkelthalerhof<br />

genug. Auf<br />

dem Foto wird gerade mal<br />

Pause gemacht. Davor<br />

waren die Rosen-Rabatten<br />

gesäubert worden.<br />

Winter 1966: Der Inkelthalerhof<br />

im Schnee;<br />

darüber freuen sich (v.l.n.r.)<br />

Ella Schmidt, Schwester<br />

Käthe, Otto Schmidt jun.<br />

und Rüdiger Schmidt<br />

60 Zoar-Magazin 4 | <strong>2016</strong>


Menschen & Geschichten<br />

Mit einem roten „Dreiräder“,<br />

elektrisch angetrieben,<br />

verteilte Otto Schmidt sen.<br />

das Essen auf dem Inkelthalerhof;<br />

mit dabei<br />

Martina Degen auf dem<br />

„Frontsitz“, um auch wirklich<br />

alles zu sehen.<br />

Vater, Rüdiger Schmidt, hat in der<br />

Kfz-Werkstatt gearbeitet und den<br />

Schulbus gefahren, mit dem die<br />

Kinder „vom Berg“ in die Schule in<br />

Rockenhausen gebracht wurden.<br />

Später war er als Pfleger im Wichernhaus<br />

eingesetzt. Außerdem<br />

hat er mit einem roten „Dreiräder“<br />

mit Anhängern das Essen auf dem<br />

Inkelthalerhof ausgefahren, damit<br />

die Speisen aus der Zentralküche<br />

heiß bei den Bewohnern in den Häusern<br />

auf den Tisch kamen. Martina<br />

Degens Mutter, Marie-Louise<br />

Schmidt, hat im Bereich Pflege im<br />

Fliednerhaus gearbeitet; zuerst als<br />

ungelernte Kraft, später nach absolvierter<br />

Ausbildung als Krankenschwester.<br />

In den Folgejahren arbeitete<br />

sie als Einrichtungsleiterin im<br />

Zoar – Alten- und Pflegeheim in Kusel;<br />

eine verantwortungsvolle Aufgabe,<br />

die sie bis zum beginnenden<br />

Ruhestand noch 25 Jahre erfüllte.<br />

Otto Schmidt sen.<br />

(Martina Degens Opa)<br />

war ein Blumenliebhaber.<br />

Auf dem Foto sieht man<br />

ihn mit Martina Degen auf<br />

dem Arm; mit dabei zwei<br />

Bewohnerinnen.<br />

1965: Bewohner beim<br />

Arbeiten in der Landwirtschaft.<br />

Hier wurde<br />

Heu gemacht und mit<br />

Hilfe der Nutztiere (Esel)<br />

zum Stall gebracht.<br />

Die Vielzahl der unterschiedlichen<br />

Berufe bei Zoar sei schon zu dieser<br />

Zeit groß gewesen. So arbeitete ihre<br />

Oma anfangs zum Beispiel in der<br />

Nähstube und der Wäscherei, ihr<br />

Opa in der Landschaftsgärtnerei und<br />

als Hausmeister, ihr Onkel als Maler<br />

und die Tante im Bereich Pflege im<br />

Falkhaus. Ihre Kindheit „auf dem<br />

Berg“ habe sie sehr geprägt. „Mein<br />

Sinn für Gerechtigkeit und die Sensibilität<br />

im Umgang mit Schwächeren<br />

sind darauf zurückzuführen.“<br />

„Ein bisschen wie heile Welt“<br />

Für die 48-Jährige sind es wunderbare<br />

Erinnerungen an eine konfliktfreie<br />

und harmonische Zeit. „In der Erinnerung<br />

ist es ein bisschen wie heile<br />

Welt“, schmunzelt sie. „Wir Kinder<br />

waren unterwegs in Feld, Wald und<br />

Wiese. Die Großen haben auf die<br />

Kleinen aufgepasst. Natürlich haben<br />

wir auch Quatsch gemacht.“ Das<br />

habe einfach dazu gehört. „Wir waren<br />

eine wilde Truppe.“ Noch heute<br />

erinnert sich Martina Degen an die<br />

legendären Seifenkisten-Rennen.<br />

Mit hohem Tempo ging es die alte<br />

Zoar-Straße hinab. „Ich bin immer<br />

gern mit Jungs zusammen gewesen,<br />

auch wenn die Spiele etwas wilder<br />

waren.“ Wenn sie nach einer Rangelei<br />

mal wieder mit aufgeschlagenen<br />

Knien nach Hause kam, „habe ich<br />

meinen Eltern immer gesagt, dass<br />

ich gestürzt bin oder mich gestoßen<br />

habe“. Heute ist sie selbst Mutter<br />

von drei erwachsenen Kindern:<br />

Björn, Dennis und Alisha. Auch in<br />

ihrer Familie wird viel über Zoar gesprochen.<br />

Denn mit der Arbeit fühle<br />

sie sich verwachsen, zumal die Tochter<br />

sich ebenfalls für den sozialen<br />

Bereich interessiert und mit ihrer<br />

Entscheidung für die Altenpflege-<br />

Ausbildung nun in ihre Fußstapfen<br />

tritt. „Früher bedeutete das Leben<br />

und Arbeiten, dass man dient. Die<br />

Zoar-Magazin 4 | <strong>2016</strong><br />

61


Menschen & Geschichten<br />

Familie kam erst an zweiter Stelle“,<br />

so Martina Degen. Und: „Im Kreise<br />

der Familie wurde immer nur über<br />

Zoar gesprochen. Als Kind habe ich<br />

das gehasst“. Dies war der Preis für<br />

ein Leben im Idyll, etwas abgeschottet<br />

von der Außenwelt. Der Grund:<br />

Leben und Arbeiten waren eins. Es<br />

gab keine Trennung zwischen privatem<br />

und beruflichem Bereich. „Wir<br />

hatten alles auf unserem Berg“, sagt<br />

sie; zum Beispiel eine Minigolf-Anlage<br />

und ein Frei- und ein Hallenbad.<br />

„Darum haben uns viele Gleichaltrige<br />

beneidet“. Und: „Wir Kinder konnten<br />

uns auf dem Berg völlig frei bewegen.<br />

Die Erwachsenen sind ihrer<br />

Arbeit nachgegangen, bei der wir<br />

auch oft dabei waren“. Der Kontakt<br />

zu den Kindern aus Rockenhausen<br />

sei zögerlich verlaufen. „Es war ja<br />

auch ein weiter Weg.“ Erst ab der<br />

sechsten Klasse sei der Kontakt intensiver<br />

geworden. „In dem Alter<br />

durften wir den Berg schon mal allein<br />

hoch und runter laufen“, erinnert<br />

sich Martina Degen.<br />

Emotionale Verbundenheit<br />

Seitdem haben sich die Zeiten gewandelt.<br />

Ein Leben ohne die strikte<br />

Trennung zwischen Privat- und Berufsleben<br />

könnte sich Martina Degen<br />

heute nicht mehr vorstellen.<br />

Dafür genießt sie ihre Freizeit und<br />

den Rückzug ins Private zu sehr; wie<br />

übrigens die meisten Arbeitnehmer<br />

in der modernen Arbeitswelt. Gern<br />

verbringt die Zoar-Mitarbeiterin ihre<br />

Freizeit mit Nico, einem dreijährigen<br />

Havanesen. Beim Interview liegt der<br />

hübsche Hund mit langhaarigem,<br />

weißem Fell unter ihrem Stuhl und<br />

wartet brav bis Frauchen mit dem<br />

Familienfoto mit der neugeborenen<br />

Martina Degen im Arm der Mutter<br />

Marie-Louise Schmidt (links); auf dem<br />

Foto sind außerdem zu sehen (v.l.n.r.)<br />

Ella Schmidt, Otto Schmidt sen. mit<br />

Carlo Schmidt auf dem Schoß, Otto<br />

Schmidt jun. und Rosel Schmidt (außerdem<br />

ein Gast der Familie)<br />

Erich Rose: Erinnerungen an früher – ein Interview<br />

Erich Rose leitet den Fachbereich Altenhilfe im Evangelischen<br />

Diakoniewerk Zoar. Auch er wuchs auf dem<br />

Inkelthalerhof auf, wo er zusammen mit seinen Eltern<br />

in einer Dienstwohnung wohnte.<br />

A. Koch: Wie haben Sie damals als Kind in der Familie<br />

Weihnachten gefeiert?<br />

E. Rose: Die Teilnahme am Gottesdienst in der Zoar-<br />

Kapelle auf dem Inkelthalerhof war damals ein schöner<br />

Brauch. Dort versammelten sich zum Festgottesdienst<br />

viele Bewohner sowie die auf dem Inkelthalerhof lebenden<br />

Familien. Die Kirche war voll. Für uns Kinder waren<br />

das schöne Erlebnisse der Gemeinsamkeit, allerdings mit<br />

dem Haken, dass die Eltern nach dem Gottesdienst fast<br />

immer noch zum Dienst eingeplant waren. Da wurden<br />

zum Beispiel die verschiedenen Weihnachtsfeiern der<br />

Bewohner besucht. Erst danach zog man sich ins Private,<br />

in seine eigene Familie, zurück.<br />

Erich Rose (rechts) mit<br />

seiner Mutter Rita Rose<br />

A. Koch: Hatten Sie damals unter den Bewohnern richtige<br />

Freunde beziehungsweise Spielkameraden?<br />

E. Rose: Wir lebten unmittelbar im Wohnumfeld der Bewohner.<br />

Viele Freizeitaktivitäten unternahm man zusammen,<br />

zum Beispiel Ausflüge,<br />

Feiern, sportliche<br />

Unternehmungen. Selbstverständlich<br />

ergaben sich<br />

dabei auch Freundschaften.<br />

A. Koch: Wie hat es sich für Sie angefühlt, mit dem Bus<br />

vom Berg zur Schule gefahren zu werden?<br />

E. Rose: Seitens der Beförderung war es schon etwas<br />

Besonderes in einem eigenen Bus gefahren zu werden.<br />

Wir Kinder wurden in einem Bus von Zoar, der auch anders<br />

genutzt wurde, in die Schule gefahren und wieder<br />

abgeholt. Zeitweise wurden wir allerdings auch von Mitschülern<br />

gehänselt, da der Bus mit dem Logo der „Aktion<br />

Sorgenkind“, wie es damals noch hieß, gekennzeichnet<br />

war und somit klar war, wo wir herkommen beziehungsweise<br />

wohnen.<br />

A. Koch: Welche Erlebnisse besonderer Art hatten Sie mit<br />

Gleichaltrigen, die auch auf dem Inkelthalerhof gewohnt<br />

haben; sowohl positiv als auch negativ?<br />

62 Zoar-Magazin 4 | <strong>2016</strong>


Menschen & Geschichten<br />

Ein Foto aufgenommen von Otmar<br />

Rose; es zeigt Martina Degen im<br />

Alter von fünf Jahren auf ihrem<br />

Dreirädchen. Dieses Foto gehört zu<br />

Martina Degens Lieblingsfotos aus<br />

ihrer Kindheit.<br />

Familienspaziergang im Winter<br />

1971: (v.l.n.r.) Martina Degen<br />

zwischen ihren Eltern Marie-<br />

Louise Schmidt und Rüdiger<br />

Schmidt<br />

„langen Reden“ fertig ist. Martina<br />

Degen wohnt in Winnweiler. Ruhe<br />

und Entspannung, das Leben in einem<br />

angenehmen Wohnumfeld sind<br />

ihr wichtig. Die schönen Dinge des<br />

Lebens genießen: Kultur, Reisen, ein<br />

leckeres Essen und ein edler Tropfen.<br />

Ihr verantwortungsvoller Job fordert<br />

sie. Ein Ausgleich ist daher umso<br />

wichtiger. Wenn sie heute den Berg<br />

zum Inkelthalerhof hochfährt beziehungsweise<br />

sich dort aufhält, dann<br />

erlebt sie immer noch das ein oder<br />

andere „Déjà-vu“. „Wenn zum Beispiel<br />

Nebel im Tal liegt“, dann kommen<br />

Bilder aus der Kindheit hoch;<br />

oder wenn sie an Stellen vorbeigeht,<br />

wo sie früher mit Spielkameraden<br />

Baumhäuser und Höhlen gebaut<br />

hat. Es sei eine starke emotionale<br />

Verbundenheit zum Inkelthalerhof.<br />

Alexandra Koch<br />

E. Rose: Negativ fällt mir nichts ein, nur Positives; zum Beispiel<br />

unsere Ausflüge mit anschließendem Grillen. Zum<br />

Essen gab es gegrilltes Brot mit Zucker oder gegrillte<br />

Knackwürste oder Eintöpfe. Herausragend schön war auch<br />

die Nutzung unseres eigenen Freibads unterhalb des heutigen<br />

Sportplatzes. Im Winter wurde Schlitten gefahren; wir<br />

Kinder mit den Bewohnern. Beim Toben im Schnee blieben<br />

kleinere Unfälle nicht aus. Mit den Schlitten waren wir mit<br />

Tempo unterwegs; immer den Berg runter.<br />

A. Koch: Gab es besondere Spiele, die immer wieder zum<br />

Miteinander beigetragen haben?<br />

E. Rose: Ja. Die gab es, zum Beispiel Tischtennis, Rollschuh-<br />

Hockey, Basketball, Fußball und Schwimmen; alles, was mit<br />

Bewegung zu tun hatte. Außerdem gab es bestimmte Rituale,<br />

zum Beispiel die Gottesdienstbesuche.<br />

A. Koch: Waren Ihre Eltern damals besorgt, wenn Sie zu lange<br />

außer Haus waren? Gab es Regeln, an die Sie sich halten<br />

mussten?<br />

E. Rose: Oft habe ich mich abends zusammen mit meinem<br />

Vater bei den Bewohnern aufgehalten, und wir gingen<br />

zusammen heim. Es gab allgemeine Regeln, wie bei anderen<br />

auch. Es war auch klar, wann ich zu Hause sein musste.<br />

Aber besondere Besorgnisse gab es keine; nicht mehr oder<br />

weniger als anderswo. Mit den Bewohnern lag ein vertrauensvolles<br />

Miteinander vor, das ganz stark auf Hilfsbereitschaft<br />

und Toleranz basierte.<br />

A. Koch: Hatten Sie Freunde aus Rockenhausen, die Sie auf<br />

dem Berg besuchen kamen?<br />

Erich Rose: Ja. Ich hatte auch Freunde aus Rockenhausen.<br />

Wir besuchten uns gegenseitig.<br />

A. Koch: Was war als Kind Ihr größter Wunsch?<br />

E. Rose: Ein Bonanza-Rad, das ich dann auch irgendwann<br />

bekommen habe. Das Rad gehörte damals in den 60er-<br />

Jahren zum Trend, zumindest für uns Jungs.<br />

A. Koch: Was denken Sie heute, wenn Sie auf dem Inkelthalerhof<br />

sind beziehungsweise zur Arbeit herkommen?<br />

E. Rose: Bis heute erlebe ich regelmäßig, wie Erinnerungen<br />

aus der Zeit des Aufwachsens und Wohnens auf dem<br />

Inkelthalerhof hochkommen. Dies geschieht insbesondere<br />

durch noch bestehende Kontakte mit Bewohnern, die<br />

mit mir bei Zoar all die Jahre erlebt haben und die wie<br />

ich älter geworden sind. Ich erinnere mich an früher und<br />

denke an gemeinsame Aktivitäten, Späße, aber auch an<br />

tragische Ereignisse. Alles haben wir gemeinsam erlebt<br />

und getragen, positive und negative Geschehnisse.<br />

Zoar-Magazin 4 | <strong>2016</strong><br />

63


Menschen & Geschichten<br />

Anfang der 70er-Jahre: Blick über den<br />

Inkelthalerhof; der Neubau Oberlinhaus<br />

ist abgeschlossen<br />

Zur Geschichte des Evangelischen Diakoniewerks Zoar<br />

10 Jahre vor Martina Degens Geburt:<br />

historische Aufnahmen vom Inkelthalerhof;<br />

Flugtag 9. Juli 1958; aus dem Deutschen Luftbildarchiv<br />

Im Jahre 1853 entschlossen sich Vertreter des öffentlichen Lebens, zur Gründung eines Evangelischen<br />

Rettungshauses bei Rockenhausen aufzurufen. Entscheidende Impulse gingen vom<br />

Theologen Johann Hinrich Wichern aus, der in Hamburg 1833 das „Rauhe Haus“ gründete.<br />

In einer flammenden Rede auf dem Kirchentag in<br />

Wittenberg machte sich Johann Hinrich Wichern,<br />

tief bewegt von Leid und Armut eines Großteils der<br />

Menschen, für eine Innere Mission stark. Sein Ziel war<br />

es, die Kirche und die Gesellschaft von innen heraus<br />

mit dem Heiligen Geist zu durchdringen und zu<br />

erneuern.<br />

Durch Spendenmittel wurde das Vorhaben der<br />

Gründung eines Evangelischen Rettungshauses bei<br />

Rockenhausen umgesetzt. 1854 wurde das landwirtschaftliche<br />

Anwesen auf dem Inkelthalerhof<br />

erworben. Am 1. November 1855 wurde Einweihung<br />

gefeiert. Die sogenannte „Anstaltsfamilie“ war in der<br />

Landwirtschaft tätig. Durch die Vermehrung des Viehbestands<br />

und die Bewirtschaftung der Felder wurde<br />

der Lebensunterhalt gesichert. Die Zahl der aufgenommenen<br />

Kinder und Jugendlichen schwankte;<br />

manchmal waren es nur neun, ein anderes Mal stieg<br />

die Zahl auf fünfzig an. In der Zeit des 1. Weltkriegs<br />

wurden immer weniger Kinder und Jugendliche zugewiesen,<br />

so dass sich die Leitung 1927 entschied, diese<br />

Arbeit aufzugeben und stattdessen beeinträchtigte<br />

Männer zu beherbergen. Die Leitung der Einrichtung<br />

wurde nun nicht mehr von Hausvätern übernommen,<br />

sondern von Diakonissen aus Speyer. Die Zahl der Bewohner<br />

stieg fortan. 1939 wurde die Höchstzahl von<br />

200 Bewohnern erreicht.<br />

Während des 2. Weltkriegs fanden Kriegsgeschädigte<br />

und schwangere Frauen auf dem Inkelthalerhof Zuflucht.<br />

Nach dem Krieg kehrten die meisten Kriegsgeschädigten<br />

in ihre Heimat zurück und siebzig Kinder<br />

aus dem St. Nikolaus Kinderheim in Landstuhl wurden<br />

aufgenommen. Die Arbeit mit Menschen mit Beeinträchtigung<br />

wurde weitergeführt. 1961 übernahm<br />

Diakon Herbert Dehmel gemeinsam mit seiner Frau<br />

Änne die Leitung von Zoar. Mit dem wirtschaftlichen<br />

Aufschwung begann in den sechziger Jahren der Ausbau<br />

der Einrichtung. 1965 wurde das Fliednerhaus<br />

errichtet. 1666 erfolgte der Neubau des Wichernhauses<br />

I und II und 1968 der des Bodelschwinghhauses I.<br />

1968 war auch das Jahr, in dem Martina Degen<br />

im Krankenhaus in Rockenhausen geboren wurde.<br />

Getauft wurde sie in der Zoar-Kapelle auf dem<br />

Inkelthalerhof, weil ihre Eltern beide dort arbeiteten<br />

und sie dort in einer Dienstwohnung wohnten.<br />

Wie sie ihre Kindheit auf dem Inkelthalerhof erlebt<br />

hat, lesen Sie im Hauptbericht „Kindheitserinnerungen<br />

von Zoar-Mitarbeiterin Martina Degen“.<br />

64<br />

Zoar-Magazin 4 | <strong>2016</strong>


Ankündigung<br />

Wir radeln wieder durch die Pfalz – von Kusel nach Heidesheim<br />

Unter dem Motto<br />

„Gemeinsam viel bewegen“<br />

Bald ist es wieder soweit! Unsere 2. Zoar-Radtour unter dem Motto<br />

„Gemeinsam viel bewegen“ steht an. Gemeinsam radeln wir vom<br />

Musikantenland nach Rheinhessen;<br />

als Weiterführung des 2015<br />

begonnenen Inklusionsprojekts.<br />

2. Zoar-Radtour<br />

am 23. und 24. Juni 2017<br />

Unser Ausgangspunkt ist der Zoar-<br />

Standort Kusel, wo wir im September<br />

2015 unsere 1. Zoar-Radtour<br />

beendet haben. Von dort aus fahren wir über<br />

Meisenheim nach Bad Kreuznach, wo wir<br />

Station mit Übernachtung in der dortigen<br />

Jugendherberge geplant haben. Am 2. Tag der<br />

Tour radeln wir über Wörrstadt nach Heidesheim<br />

am Rhein. Unser Ziel am Ende des zweiten Tages<br />

ist das Zoar – Rheinhessische Diakoniezentrum in<br />

Heidesheim, wo wir am Ende der Tour im Rahmen des<br />

dortigen Sommerfestes empfangen werden. An beiden<br />

Tagen werden wir jeweils rund sechzig Kilometer Rad<br />

fahren. Von der nördlichen Westpfalz in Richtung Bad<br />

Kreuznach wird hauptsächlich der abwechslungsreiche<br />

Glan-Blies-Radweg befahren. Von Bad Kreuznach in<br />

Richtung des Rheins nutzen wir unter anderem die<br />

Hiwwel-Route und den Selztal-Radweg.<br />

Tour steht im Zeichen des Miteinanders<br />

Zum geradelten Miteinander von Menschen mit und<br />

ohne Beeinträchtigung werden auch wieder Personen des<br />

öffentlichen Lebens sowie Pressevertreter eingeladen, die<br />

uns hoffentlich auch diesmal begleiten werden. Dies dient<br />

nicht nur dem Miteinander, sondern auch dem Austausch<br />

und der Kommunikation. Zahlreiche Teilnehmer der 1.<br />

Zoar-Radtour waren begeistert von der Idee der gemeinsamen<br />

Tour durch die Pfalz und bekundeten direkt nach<br />

dem Erreichen des Ziels in Kusel, dass sie beim nächsten<br />

Mal wieder dabei sein möchten. Das freut uns! Ab Januar<br />

2017 besteht die Möglichkeit sich anzumelden. Das Anmeldeformular<br />

wird wie beim letzten Mal auf der Zoar-<br />

Internetseite zu finden sein. Zögern Sie nicht. Die Teilnehmerzahl<br />

ist begrenzt. Eingeladen sind externe Gäste<br />

sowie Zoar-Mitarbeiter und Bewohner.<br />

Wie in 2015 wird auch die 2. Zoar-Radtour unterstützt<br />

von Kommunen und Partnereinrichtungen, die auf der<br />

Route liegen. Lassen Sie sich überraschen! Sicher wird<br />

wieder der ein oder andere Verbands- und Ortsbürgermeister<br />

eine der Teilstrecken begleiten. Ganz egal, wie<br />

viele Kilometer das sein werden; wir freuen uns über<br />

jeden, der mitradelt. Gemeinsam werden wir ein sowohl<br />

sportliches als auch geselliges Miteinander erleben.<br />

Schon jetzt sei all denen gedankt, die sich für die Veranstaltung<br />

interessieren und mit dabei sein werden. Ein<br />

großer Dank geht auch an alle Zoar-Mitarbeiter, die im<br />

Vorfeld mit beeinträchtigten Menschen trainieren, um<br />

diese in die Lage zu versetzen, die gesamte Strecke beziehungsweise<br />

Teilstrecken mitzufahren.<br />

Wir hoffen auf einen guten Verlauf dieser inklusiven Radtour,<br />

ausgerichtet vom Evangelischen Diakoniewerk Zoar,<br />

und auf schönes Radler-Wetter.<br />

Alexandra Koch<br />

Zoar-Magazin 4 | <strong>2016</strong><br />

65


Projekte & Veranstaltungen<br />

Wiederaufbau des barocken Terrassengartens<br />

in Kirchheimbolanden<br />

Klaviermusik in der<br />

Seniorenresidenz<br />

im Schloss<br />

Oleh Pawluk, Dolmetscher des<br />

Interkulturellen Dialogprojekts<br />

für deutsche und ukrainische<br />

Steinmetzschüler, das im Rahmen<br />

des Wiederaufbaus des<br />

barocken Terrassengartens von<br />

Kirchheimbolanden bereits<br />

zum sechsten Mal stattfand,<br />

nannte sein Klavierkonzert in<br />

der Seniorenresidenz Kirchheimbolanden<br />

ganz bescheiden<br />

ein „Ständchen“. Dabei<br />

war es weit mehr als das.<br />

Er spielte und sang Lieder aus<br />

seiner Heimat, der Ukraine.<br />

Dabei ging es vor allem um<br />

die Liebe. „In den Liedern aus meiner<br />

Heimat geht es fast immer um Liebe“,<br />

lachte er. Die Melodien waren<br />

mal traurig-getragen und dann wieder<br />

fröhlich-zuversichtlich. Egal, ob<br />

Tango- oder Walzertakt, die Bewohner<br />

der Seniorenresidenz Kirchheimbolanden<br />

waren begeistert und<br />

genossen die musikalische Abwechslung.<br />

Einrichtungsleiterin Martina<br />

Degen begrüßte Oleh Pawluk mit<br />

freundlichen Worten und bedankte<br />

sich für den Einblick in die ukrainische<br />

Volksseele. „Wir freuen uns<br />

schon jetzt, wenn Sie nächstes Jahr<br />

zum Steinmetzschüler-Austausch<br />

wieder bei uns spielen“, sagte Martina<br />

Degen.<br />

Ukrainische Folklore:<br />

Liebe, Schmerz und Glück<br />

Bereits mit fünf Jahren hat Oleh<br />

Pawluk Klavier gespielt. „Ich stamme<br />

aus einer musikalischen Familie.“<br />

Nach dem Musikstudium hat er<br />

eine zweite universitäre Ausbildung<br />

gemacht und wurde Lehrer für Englisch<br />

und Deutsch. Heute arbeitet er<br />

als Dolmetscher. „Fürs Klavierspielen<br />

bleibt mir nicht mehr viel Zeit“, berichtete<br />

er. Aber gekonnt ist gekonnt.<br />

Für alle Zuhörer war sein Klavierspiel<br />

in der Seniorenresidenz<br />

Kirchheimbolanden perfekt. „Unser<br />

Liedgut kommt von Herzen. Da ste-<br />

66 Zoar-Magazin 4 | <strong>2016</strong>


Projekte & Veranstaltungen<br />

Revitalisierung<br />

des barocken<br />

Terrassengartens<br />

Seniorenresidenz Kirchheimbolanden<br />

werden; immer dann, wenn er sich<br />

im Rahmen des Interkulturellen Dialogprojekts<br />

mit ukrainischen Steinmetzschülern<br />

in der Pfalz aufhält.<br />

„Wir möchten die Bewohner der<br />

Seniorenresidenz gern in den Wiederaufbau<br />

des barocken Terrassengartens<br />

miteinbeziehen“, sagte Dr.<br />

Lydia Thorn Wickert von „thornconcept“,<br />

die die Stadt Kirchheimbolanden<br />

mit innovativen Kulturprojekten<br />

und Maßnahmen zur Kommunikation<br />

bei der Revitalisierung des barocken<br />

Terrassengartens unterstützt.<br />

Kirchheimbolanden ist Träger des<br />

Großprojekts, das im Bereich der<br />

Steinmetzarbeiten von der Eberhard-Schöck-Stiftung<br />

Baden-Baden<br />

unterstützt wird. Lydia Thorn Wicken<br />

viele Emotionen drin.“ Sicher<br />

ein Grund dafür, warum die ukrainischen<br />

Volkslieder so mitreißend auf<br />

das Publikum wirkten. Zwischen den<br />

Liedern übersetzte Oleh Pawluk aufs<br />

Deutsche. So erfuhren die Zuhörer<br />

etwas über das Heimweh der ukrainischen<br />

Auswanderer in Amerika<br />

und Kanada, über enttäuschte Liebe,<br />

über romantische Gefühle frisch<br />

Verliebter und über Vater-Sohn-<br />

Konflikte.<br />

Interkultureller Austausch<br />

für mehr Nachhaltigkeit<br />

Auch in 2015 spielte Oleh Pawluk<br />

den Bewohnern in der Seniorenresidenz<br />

Kirchheimbolanden ein Klavier-<br />

„Ständchen“. Dies soll zur Tradition<br />

ckert sieht sich als Mittlerin zwischen<br />

kulturellem Erbe und dessen<br />

Nutzung in heutiger Zeit. Die Gewinnung<br />

der Eberhard-Schöck-Stiftung<br />

als Sponsor für den Aufenthalt<br />

ukrainischer Steinbildhauer an der<br />

Meisterschule für Handwerker in<br />

Kaiserslautern ist ihrer Initiative zu<br />

verdanken. Zusammen mit den<br />

Steinmetzschülern aus der Pfalz<br />

fertigen die Ukrainer jedes Jahr für<br />

jeweils drei Wochen Sandsteinwerkstücke,<br />

die für den Wiederaufbau<br />

des Terrassengartens benötigt werden.<br />

Die untere Mauer des bedeutenden<br />

Kulturerbes ist bereits fertig;<br />

es folgen die Stufen, die zu der<br />

nächst höheren Terrasse führen.<br />

Alexandra Koch<br />

Zoar-Magazin 4 | <strong>2016</strong><br />

67


Ausflüge & Urlaub<br />

Oktober <strong>2016</strong><br />

Wanderfreizeit in Fischen im Allgäu<br />

Ein Erlebnisbericht von Jürgen Mahler, Vorsitzender des Werkstattrats<br />

der Werkstätten Rockenhausen sowie Teilnehmer der Reise ins Allgäu.<br />

1. Tag<br />

Am 5. Oktober <strong>2016</strong> sind wir mit sechs<br />

Beschäftigten und zwei Mitarbeitern in<br />

die Wanderfreizeit gefahren. Unterwegs<br />

haben wir zweimal Pause gemacht<br />

und einmal gut gefrühstückt.<br />

Als wir in Fischen angekommen sind,<br />

hat uns das „Panorama Hotel Kaserer“<br />

sehr freundlich in Empfang genommen.<br />

Danach haben wir unsere Zimmerschlüssel<br />

bekommen und sind Koffer<br />

auspacken gegangen. Im Anschluss<br />

wurde es Zeit, sich im Hotel mit Kaffee<br />

und Kuchen zu stärken. Frisch gestärkt<br />

sind wir das kleine Städtchen Fischen<br />

erkunden gegangen und haben etwas<br />

gebummelt. Schon etwas geschlaucht<br />

sind wir zum Abendessen und haben<br />

schön erzählt und den ersten Tag ausklingen<br />

lassen.<br />

2. Tag<br />

Wanderung auf dem Erlebnispfad<br />

nach Ofterschwang<br />

3. Tag<br />

Gut gestärkt ging es mit dem Bus zur Hörnerbahn, die<br />

übrigens schon im Hotelpreis enthalten war, was wir<br />

alle super fanden. Von dort aus ging es einen schon<br />

etwas anspruchsvolleren Wanderweg zur Alpe „Zunkleiten“<br />

hinunter. Unterwegs hat uns Martin Klein etwas<br />

vorgejodelt. Glücklich und ohne Stürze sind wir an der<br />

Talstadion angekommen und mit dem Bus wieder ins<br />

Hotel gefahren. Frisch geduscht ging es zum Abendessen,<br />

was wieder sehr, sehr lecker war. Ein Teil von uns<br />

war müde und ist zu Bett gegangen. Der Rest hatte<br />

noch nicht genug und ging in den Fitnessraum zum<br />

„Hackerchje“ spielen.<br />

Heute ging es erneut zur Hörnerbahn. Auf dem heutigen Programm<br />

stand eine Panoramatour von der Hörnerbahn nach Ofterschwang. Dort<br />

angekommen haben wir an der Weltcuphütte Rast gemacht und einen<br />

Imbiss eingenommen. Mit dem Weltcup-Express sind wir ins Tal gefahren.<br />

Am späten Nachmittag gab es im Hotel wieder eine Runde Kaffee<br />

und Kuchen. Nachdem wir uns alle etwas ausgeruht hatten, sind wir in<br />

Fischen zur alten „Obermühlen Säge“ gelaufen, die an dem Tag das letzte<br />

Mal zur Besichtigung geöffnet hatte. Dort wurde gezeigt, wie mit Wasserkraft<br />

früher und noch heute das Holz gesägt wird. Dies hat uns allen<br />

sehr gefallen und war auch interessant. Am Abend nach dem Essen gingen<br />

einige ins Zimmer, andere haben wieder zusammen gespielt.<br />

4. Tag<br />

Nach einem ausgiebigen Frühstück sind wir zum Stadtbummel<br />

nach Oberstdorf gefahren. Da das Wetter es<br />

heute nicht so gut mit uns meinte, sind wir in Oberstdorf<br />

ins Heimatmuseum gegangen und haben uns dort unter<br />

anderem viele traditionelle Werkzeuge sowie Tracht aus<br />

der Region angesehen. Das schlechte Wetter an diesem<br />

Tag konnte uns die Laune aber nicht vermiesen, so dass<br />

es nach dem Museum zur Skisprungschanze (Erdinger<br />

Skisprung Arena) ging. Wie es das Glück wollte, fand<br />

gerade ein Training statt, das wir uns „live“ anschauten.<br />

Wir hatten dann nur das Problem, dass wir vom Aussichtsturm<br />

im Stadion nur noch über die Flugschanze<br />

nach unten kamen. Also, Ski anschnallen und springen!<br />

Nein, nicht wirklich! Aber ein bisschen Spaß muss sein …<br />

68 Zoar-Magazin 4 | <strong>2016</strong>


Ausflüge & Urlaub<br />

5. Tag<br />

Am heutigen Tag stand erneut eine Wanderung auf dem<br />

Programm. Das Wetter hat es auch wieder gut mit uns<br />

gemeint. Vom Parkplatz des Langlaufzentrums Oberstdorf<br />

ging es zum Berggasthof „Riefenkopf“, wo man übrigens<br />

auch Urlaub machen kann. Auf der Höhe „Spielmannsau“<br />

haben wir in einem Gasthof eine Pause<br />

eingelegt. Auch heute hat Martin Klein Lieder beim Wandern<br />

gesungen. Dies fanden wir alle richtig toll und haben<br />

viel gelacht. Sogar eine ganze Gruppe mit Wanderfrauen<br />

hat Martin für seinen Jodler Applaus geklatscht.<br />

Im Anschluss an die Tour ging es weiter zur Breitachklamm;<br />

eines der tollsten Erlebnisse auf unserer Freizeit.<br />

Wir waren alle begeistert von der Klamm. Herr Steller<br />

hatte vorher gesagt, dass in der Klamm ab und zu jemand<br />

verloren geht. Im Hotel haben wir den Spieß dann<br />

umgedreht und die Inhaber informiert (Steffen, Ute und<br />

Maxi Orben), dass ein Abendessen weniger benötigt<br />

wird, weil wir Herrn Spiecker verloren haben. Auch das<br />

ist natürlich nur ein kleiner Spaß gewesen! Herr Spiecker<br />

hat sein Essen bekommen.<br />

7. Tag<br />

Leider war dies schon unser vorletzter Tag in Fischen im<br />

Allgäu. Jedoch freuten wir uns schon riesig auf diesen Tag,<br />

da wir zum Schloss Neuschwanstein gefahren sind. Das<br />

Schloss haben wir von außen besichtigt und waren im<br />

Innenhof. Man konnte auch um das Schloss zur Marienbrücke<br />

wandern. Dort beobachteten wir einen riesigen<br />

Wasserfall, der sehr laut rauschte. Die Aussicht auf das<br />

Schloss war herrlich und imposant zugleich. Nach der Besichtigung<br />

ging es nach Füssen zum Stadtbummel. Wir<br />

waren uns alle einig, dass Füssen eine sehr schöne Stadt<br />

ist und wir uns dort alle wohl gefühlt haben. Zum Abschluss<br />

haben wir nach dem Abendessen noch ein Spiel<br />

der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft im Fernsehen<br />

angeschaut. Dies war ein echt toller Abschluss an diesem<br />

Tag. Deutschland hat natürlich gewonnen.<br />

Besuch in<br />

der Erdinger<br />

Skisprung<br />

Arena in<br />

Oberstdorf<br />

Ausflug zu den<br />

Königsschlössern<br />

in Füssen<br />

6. Tag<br />

Wir sind heute nach Bolsterlang gefahren und mit der Hörnerbahn<br />

auf den Berg. Von der Bergstation ging es zum Berggasthof<br />

„Schwaben“. Die heutige Wanderung war etwas kürzer, da noch<br />

einiges auf unserem Programm stand. Unsere Jungs wollten<br />

unbedingt zum „Alpsee Coaster“ (Rodelbahn) und mit diesem<br />

neue Rekorde bei der Talfahrt aufstellen. Die Rodelfahrt war ein<br />

weiteres Highlight unserer Freizeit. Im Anschluss ging es mit<br />

dem Bus nach Oberstdorf, um einige Besorgungen zu erledigen.<br />

Unser Abendprogramm bestand erneut aus „Hackerchje“ Spielen<br />

und gemütlichem Beisammensein.<br />

Besuch der Breitachklamm bei Oberstdorf: (v.l.n.r.)<br />

Herrmann Mauss, Rolf Spiecker, Pascal Wulff,<br />

Martin Klein, Dominik Stüber, Jürgen Mahler,<br />

Manuel Katlewski und Sebastian Steller<br />

8. Tag<br />

So, leider war es wieder soweit. Die Wanderfreizeit<br />

war vorbei, und wir mussten die Heimreise antreten.<br />

Nach dem Frühstück wurden die Koffer fertig<br />

gepackt, und es ging nach Hause. Um circa 15.30<br />

Uhr sind wir alle wieder gesund und begeistert von<br />

der Freizeit zu Hause angekommen. Wir hoffen,<br />

dass Herr Steller auch weiterhin Freizeiten anbieten<br />

wird und wir daran teilnehmen können.<br />

Jürgen Mahler<br />

Zoar-Magazin 4 | <strong>2016</strong><br />

69


Spenden<br />

6.000 Euro Erlös: „Mainzer Hofsänger“ singen zugunsten des<br />

Zoar-Fördervereins „Ziemlich beste Kollegen“, Alzey<br />

Beschwingte Melodien<br />

dienen einem guten Zweck<br />

Rund 250 Gäste nahmen am Benefizkonzert der<br />

„Mainzer Hofsänger“ in der Adelberghalle in Flonheim teil.<br />

Die Veranstaltung war Teil des Rahmenprogramms<br />

„200 Jahre Rheinhessen“<br />

Evergreens, Musical-Melodien,<br />

Hits, Schlager und Folklore<br />

Die „Mainzer Hofsänger“, unter der<br />

musikalischen Leitung von Michael<br />

Christ, sind eine feste Größe in der<br />

Musiklandschaft – regional und<br />

überregional. Entstanden aus dem<br />

Umfeld der Mainzer Fastnacht wurden<br />

sie zu deren Aushängeschild.<br />

Mittlerweile kann der Männerchor<br />

auf eine 90-jährige Tradition zurückblicken.<br />

Anlässlich des Jubiläums<br />

erschien in diesem Jahr eine Jubiläums-CD<br />

mit dem Titel „Gesungene<br />

Lebensfreude“. Die Lieder empfehlen<br />

sich als musikalische Zeitreise durch<br />

neun Jahrzehnte Liedgut der „Mainzer<br />

Hofsänger“. Ihr Können, geprägt<br />

durch zahlreiche charakteristische<br />

Stimmen, stellten die Sänger auch<br />

beim Auftritt in Flonheim unter Beweis.<br />

Bekannte Hits von früher und<br />

heute, Evergreens, Musical-, Operund<br />

Operetten-Melodien, Schlager<br />

und folkloristisches Liedgut gehören<br />

zum Repertoire des Männerchors<br />

und wurden beim Konzertabend,<br />

gekrönt von verschiedenen Soli, den<br />

begeisterten Zuhörern präsentiert.<br />

Eine Partnerschaft<br />

für den guten Zweck<br />

Begrüßt wurden die Gäste von Hofsänger-Kapitän<br />

Christoph Clemens<br />

sowie von Zoar-Mitarbeiter Stefan<br />

Schreiweis, Vorsitzender des Fördervereins<br />

„Ziemlich beste Kollegen“<br />

am Zoar-Standort in Alzey. Christoph<br />

Clemens stellte den Chor vor, der<br />

Unter den Gästen war<br />

auch ein Diamantenes<br />

Hochzeitspaar (60 Jahre<br />

verheiratet), Valentin und Thegla<br />

Frondorf. Sie erhielten die Eintrittskarten<br />

als Geschenk zur Jubelhochzeit,<br />

die im August gefeiert worden<br />

war. Geheiratet hat das Pärchen<br />

damals am 20. August 1956. Speziell<br />

für die lang Liebenden sangen die<br />

„Mainzer Hofsänger“ das Lied „Die<br />

Rose“. Dieses musikalische Geschenk<br />

rührte das Ehepaar Frondorf, die sich<br />

zudem von den beschwingten Melodien<br />

bestens unterhalten fühlten;<br />

und mit ihnen alle anderen Gäste in<br />

der ausverkauften Adelberghalle.<br />

Dieter Schöneberger beim Solo<br />

vom musikalischen Leiter Michael<br />

Christ am Klavier begleitet wird.<br />

Auch die Partnerschaft mit Lotto<br />

Rheinland-Pfalz wurde als sehr förderlich<br />

erwähnt. Denn durch die<br />

gemeinsame Ausrichtung von Konzerten<br />

wurde es möglich, finanzielle<br />

Mittel anzusparen, die regelmäßig<br />

als Spendensummen ausgeschüttet<br />

70 Zoar-Magazin 4 | <strong>2016</strong>


Spenden<br />

werden. So konnten seit Beginn der<br />

Partnerschaft mit Lotto Rheinland-<br />

Pfalz in 2007 bereits über eine Million<br />

Euro für unterschiedliche soziale<br />

Projekte im Land gespendet werden.<br />

„Das macht uns sehr stolz und zeigt,<br />

dass man mit Freude und Gesang<br />

vielen Menschen helfen kann“, so<br />

Christoph Clemens. Nutznießer der<br />

Spendenausschüttung war beim<br />

Konzertabend in Flonheim der Förderverein<br />

von Zoar in Alzey.<br />

Worte des Dankes<br />

Nach der Überreichung eines Spendenschecks<br />

in Höhe von 6.000 Euro<br />

sprach Vorsitzender Schreiweis voller<br />

Freude und Dankbarkeit zum<br />

Publikum. „Der Erlös der Veranstaltung<br />

kommt Menschen mit Beeinträchtigung<br />

am Zoar-Standort Alzey<br />

zugute.“ Und weiter: „Es hilft uns,<br />

beeinträchtigte Menschen gezielt zu<br />

unterstützen; und zwar personenund<br />

projektbezogen“. Dies betreffe<br />

zum Beispiel die Teilnahme an Ausflügen<br />

und Urlaubsreisen, die Ausführung<br />

eines Hobbys oder Hilfsmittel<br />

und Materialien für Sport und<br />

Freizeit sowie Bildung. Dass all das<br />

gelingt, dafür setzt sich der Förderverein<br />

„Ziemlich beste Kollegen“,<br />

Zoar Alzey, ein. Auch die Veranstaltung<br />

mit den „Mainzer Hofsängern“<br />

wurde vom Förderverein in Zusammenarbeit<br />

mit Lotto Rheinland-Pfalz<br />

und deren Stellvertreter Friedhelm<br />

Hommen sowie der DEVK-Geschäftsstelle<br />

Timothy Hanauer initiiert,<br />

organisiert und durchgeführt. Stefan<br />

Schreiweis bedankte sich bei<br />

allen Aktiven, die diesen Abend in<br />

der Vorbereitung, Durchführung und<br />

erforderlichen Nachbereitung möglich<br />

gemacht haben. „Viel kann erreicht<br />

werden, wenn alle an einem<br />

Strang ziehen.“<br />

Großer Chor,<br />

großes Repertoire<br />

Das Gemeinschaftsgefühl wurde an<br />

diesem Konzertabend noch verstärkt<br />

durch die gemeinsame Freude, die<br />

der Gesang stiftete. Die mitreißenden<br />

Melodien der „Mainzer Hofsänger“<br />

gefallen sowohl Menschen mit<br />

als auch ohne Beeinträchtigung.<br />

Vorgetragen wurden unter anderem<br />

Lieder wie „Can you feel the love<br />

tonight“ (Elton John), „Somewhere”<br />

Tanja und Jürgen Berberich<br />

Diamantenes Hochzeitspaar Thegla<br />

und Valentin Frondorf<br />

(Leonard Bernstein), „Ein ehrenwertes<br />

Haus” (Udo Jürgens), „Hey Jude”<br />

(John Lennon), „Dein ist mein ganzes<br />

Herz” (Heinz Rudolf Kunze),<br />

„Perhaps love“ (John Denver) und<br />

„Mainzer Hofsänger“ unter der musikalischen Leitung von<br />

Michael Christ (Klavier) beim Auftritt in der Adelberghalle in Flonheim<br />

Zoar-Magazin 4 | <strong>2016</strong><br />

71


Spenden<br />

„Hallelujah“ (Leonard Cohen). Damit<br />

stellten die Sänger, die neben dem<br />

Gesang alle noch einem Beruf nachgehen,<br />

einmal mehr die Bandbreite<br />

ihres Repertoires unter Beweis. Es<br />

reicht von der Fastnachtskampagne,<br />

dem eigentlichen Ursprung des<br />

Chors, über die weltlichen Konzerte<br />

mit beliebten Musical-, Oper- und<br />

Operetten-Melodien bis hin zu Kirchenkonzerten<br />

in großen und namhaften<br />

Gotteshäusern.<br />

Alexandra Koch<br />

Übergabe des Spendenschecks: Michael Christ (links), Hofsänger-Kapitän<br />

Christoph Clemens (Dritter von links) und Stefan Schreiweis (Dritter von rechts)<br />

hier in repräsentativer Funktion<br />

Konzert mit den „Mainzer Hofsängern“ für einen guten Zweck<br />

Beim Konzert mit den „Mainzer Hofsängern“ in der Adelberg-Halle in Flonheim sind 6.000 Euro<br />

für den Zoar-Förderverein „Ziemlich beste Kollegen“ in Alzey zusammengekommen. Rund 250<br />

Gäste waren beim Konzert dabei. Das Konzert zugunsten vom Förderverein gehörte zum Programm<br />

von „200 Jahre Rhein-Hessen“.<br />

Die „Mainzer Hofsänger“ werden von Michael Christ musikalisch geleitet. Er spielt auch das<br />

Klavier zum Gesang. Die Sänger hatten <strong>2016</strong> ihr 90-jähriges Jubiläum. Dazu ist eine CD erschienen.<br />

Sie heißt „Gesungene Lebens-Freude“. Was haben die Sänger am Abend in Flonheim so<br />

alles gesungen? Zum Programm gehörten bekannte Hits von früher und heute, Musical-, Operund<br />

Operetten-Melodien, Schlager und Folklore. Vorgetragen wurden zum Beispiel Hits von<br />

Elton John, Leonard Bernstein, Udo Jürgens, John Lennon, Heinz Rudolf Kunze, John Denver<br />

und Leonard Cohen. Im Wechsel haben die Männer verschiedene Lieder allein gesungen.<br />

Das hat den Gästen gut gefallen. Dafür gab es viel Applaus.<br />

Die Begrüßung sprachen Hofsänger-Kapitän Christoph Clemens und Stefan Schreiweis, Vorsitzender<br />

vom Förderverein „Ziemlich beste Kollegen“. Die „Mainzer Hofsänger“ haben eine Partnerschaft<br />

mit Lotto Rheinland-Pfalz. Gemeinsam richten sie Konzerte aus. So kann der Chor<br />

Geld ansparen. In regelmäßigen Abständen wird das Geld gespendet. Seit Beginn der Partner-<br />

Schaft mit Lotto Rheinland-Pfalz in 2007 wurden schon über eine Million Euro für soziale<br />

Projekte gespendet. Diesmal war der Förderverein von Zoar in Alzey an der Reihe. Stefan<br />

Schreiweis bedankte sich für die Spende. Er sagte: „Der Erlös kommt Menschen mit Beeinträchtigung<br />

am Zoar-Standort Alzey zugute“. Was wird davon bezahlt? Es gibt viele Möglichkeiten:<br />

Ausflüge und Urlaubsreisen, Sachen fürs Hobby, Hilfs-Mittel und Materialien für Sport,<br />

Freizeit und Bildung.<br />

72 Zoar-Magazin 4 | <strong>2016</strong>


Spenden<br />

Kürzlich fand in der Protestantischen<br />

Kirche in Winnweiler<br />

das Benefizkonzert zu Gunsten<br />

des Fördervereins Zoar e.V. statt.<br />

„Don‘t call me early in the morning“,<br />

so klang es durch die Kirche in Winnweiler;<br />

„Call me what you want, but<br />

leave me alone“, ertönte es weiter<br />

aus allen Reihen der gut gefüllten<br />

Kirche. Nicht nur bei diesem irischen<br />

Folksong animierten die „Foreign<br />

Feathers“ das gut gelaunte Publikum<br />

zum Mitsingen.<br />

Der Donnersbergverein mit Sitz in<br />

Dannenfels organisierte in Eigeninitiative<br />

das Konzert. Die Einnahmen<br />

kamen dem Förderverein Zoar, der<br />

Helfen tut gut!<br />

Der Förderverein Zoar e.V. bedankt<br />

sich herzlich für das Engagement<br />

des Donnersbergvereins.<br />

Benefizkonzert zugunsten des Fördervereins Zoar<br />

Stimmungsvolle Klänge<br />

von den „Foreign Feathers“<br />

im März <strong>2016</strong> gegründet worden<br />

war, zugute. „Normalerweise geben<br />

die ‚Foreign Feathers‘ nur ein Konzert<br />

im Jahr“, so Karl Faul, Hauptinitiator<br />

des Benefizkonzerts. „Dieses Konzert<br />

findet traditionell immer im Donnersberghaus<br />

in Dannenfels statt“,<br />

erzählte er weiter. Umso schöner,<br />

dass es in diesem Jahr gelang, die<br />

Musiker zu einem weiteren Auftritt<br />

für einen guten Zweck zu animieren.<br />

Eröffnung durch<br />

Pfarrer Friedrich Schmidt<br />

Eröffnet wurde das Konzert durch<br />

eine Begrüßungsansprache von Pfarrer<br />

Friedrich Schmidt, der sich für<br />

das Interesse der zahlreichen Besu-<br />

cher bedankte und dem Konzert<br />

einen guten Verlauf wünschte. Für<br />

Friedrich Schmidt, Pfarrer der Protestantischen<br />

Kirchengemeinde Winnweiler,<br />

war die Veranstaltung ein<br />

freudiges Wiedersehen mit dem<br />

Evangelischen Diakoniewerk Zoar, für<br />

das er als Seelsorger jahrelang gearbeitet<br />

hat. Besonders über den Besuch<br />

der Menschen, die er noch aus<br />

seiner Zeit bei Zoar kennt, Bewohner<br />

und Mitarbeiter, freute sich Schmidt<br />

sehr. Ullrich Geib, 1. Vorsitzender des<br />

Fördervereins Zoar, begrüßte ebenfalls<br />

alle Besucher und bedankte sich<br />

ganz herzlich für die Unterstützung<br />

aller Mitglieder des Fördervereins.<br />

„Foreign Feathers“<br />

begeisterten<br />

Mit einem australischen Lied eröffneten<br />

die „Foreign Feathers“ den<br />

musikalischen Teil. Mit ihren Interpretationen<br />

traditioneller, irischer<br />

und schottischer Musik sorgte die<br />

Irish Folk-Band für eine stimmungsvolle<br />

Atmosphäre im barocken Sakralbau.<br />

Vertonte Geschichten und<br />

gesungene Erzählungen aus Irland,<br />

Schottland und anderen Ländern<br />

sowie melancholische Lieder über<br />

die Liebe und Balladen über das<br />

Heimweh der Auswanderer und den<br />

Aufstand der Iren standen auf dem<br />

musikalischen Programm. Ergänzt<br />

durch den fünfstimmigen Gesang<br />

gelang es den Musikern, die im vergangenen<br />

Jahr ihr 25-jähriges Bestehen<br />

feierten, auf eine emotionale,<br />

heitere und bewegende Art für Unterhaltung<br />

zu sorgen. Die Mitglieder<br />

der Band, Till Moysies, Jürgen Morath,<br />

Holger Pfaff, Wolfgang Paßmann<br />

und Hannes Kraft, schafften<br />

es durch ihre authentische Art und<br />

die interessanten Erzählungen, die<br />

verschiedenen Stimmungen auf<br />

Zoar-Magazin 4 | <strong>2016</strong><br />

73


Spenden<br />

eindrucksvolle Art und Weise zu<br />

vermitteln. Nicht nur die Herkunft<br />

der Lieder ließen die Besucher in<br />

einer anderen Welt „schweben“,<br />

sondern auch die unterschiedlichen<br />

Klänge der Instrumente. Die Stimmen<br />

der „Foreign Feathers“ wurden<br />

unter anderem mit dem diatonischen<br />

Akkordeon, mit Mandoline,<br />

Bouzouki, Cello, Geige und Klanghölzern<br />

begleitet.<br />

Am Ende des zweistündigen Konzerts<br />

hielt es keinen Besucher mehr<br />

auf den Bänken des Gotteshauses.<br />

Die Musiker ernteten tosenden Applaus<br />

und Zugabe-Rufe, die sogar<br />

die Abendglocken der Winnweiler<br />

Kirche übertönten. Mit einem Liebeslied,<br />

wie so oft an diesem Abend<br />

zum Mitsingen, beendeten die „Foreign<br />

Feathers“ ihren Konzertauftritt.<br />

„Ein wirklich schönes Konzert“, resümierte<br />

Elke Lanzer, eine Besucherin<br />

aus Hefersweiler, „ich hätte noch<br />

länger zuhören können“.<br />

Ullrich Geib,<br />

1. Vorsitzender,<br />

und Tanja Berberich,<br />

Schriftführerin<br />

des Fördervereins<br />

Zoar<br />

Vielen Dank der Protestantischen<br />

Kirchengemeinde Winnweiler, Pfarrer<br />

Friedrich Schmidt und dem Presbyterium<br />

für die Bereitstellung der<br />

Kirche als Aufführungsort sowie<br />

dem Donnersbergverein und den<br />

„Foreign Feathers“ für das gelungene<br />

Konzerterlebnis.<br />

Kathrin Lanzer<br />

Die Mitglieder der Band: (v.l.n.r.) Holger Pfaff, Hannes Kraft, Till Moysies,<br />

Jürgen Morath und Wolfgang Paßmann<br />

Der Donnersbergverein e.V.<br />

Der Donnersbergverein wurde 1952 als Turmbauverein Donnersberg<br />

gegründet und hat seinen Hauptsitz in Dannenfels. Neben der Instandhaltung<br />

und Betreuung des Ludwigsturms auf dem Donnersberg und<br />

des Donnersberghauses in Dannenfels veranstaltet der Verein regelmäßig<br />

kulturelle und heimatpflegende Veranstaltungen in Dannenfels<br />

und auf dem Donnersberg. Außerdem gehören die Förderung fremdenverkehrsrelevanter<br />

Aufgaben und die Stärkung der Zusammenarbeit<br />

der Gemeinden rund um den Donnersberg zu seinen Zielen.<br />

Der Zoar Förderverein e.V.<br />

Der Zoar Förderverein wurde im März <strong>2016</strong> gegründet. Er hat sich sein<br />

Ziel in der Förderung und Unterstützung von alten Menschen und<br />

Menschen mit einer Beeinträchtigung gesetzt, die in einer Einrichtung<br />

des Evangelischen Diakoniewerks Zoar leben, arbeiten oder ambulant<br />

betreut werden.<br />

„Wir sind sehr erfreut über das Engagement des Donnersbergvereins“,<br />

so Ullrich Geib, 1. Vorsitzender des Fördervereins Zoar. „Wir befinden uns<br />

noch am Anfang unserer ehrenamtlichen Arbeit und sind froh, bereits<br />

jetzt Unterstützung von anderen Vereinen zu erhalten.“<br />

Um Projekte zu unterstützen, ist der Förderverein auf die Mitwirkung<br />

der Menschen in den Zoar-Einrichtungen angewiesen. Nur wenn der<br />

Bedarf an Unterstützung aufgezeigt wird, kann der Förderverein aktiv<br />

werden. Die geförderten Projekte werden in der Umsetzung durch Ideen<br />

der Mitglieder des Fördervereins ergänzt.<br />

Interessierte können sich gern bei Ullrich Geib, 1. Vorsitzender (Rockenhausen),<br />

oder Monika Beyer, 2. Vorsitzende (Mainz), melden. Nähere<br />

Informationen zum Förderverein werden Ihnen bei Interesse jederzeit<br />

zugeschickt.<br />

74 Zoar-Magazin 4 | <strong>2016</strong>


Impressum<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Evangelisches Diakoniewerk Zoar<br />

Inkelthalerhof<br />

67806 Rockenhausen<br />

Verantwortlich:<br />

Peter Kaiser, Direktor<br />

Martina Leib-Herr, Direktorin<br />

Redaktion:<br />

Alexandra Koch, Kunigunde Otterbein<br />

und Julia Margert,<br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Layout und Satz:<br />

Andrea Adler & Alice Hubert<br />

hauptsache:design, Mainz<br />

Druck:<br />

Volkhardt Caruna Medien<br />

GmbH & Co. KG, Amorbach<br />

Auflage: 2.500<br />

Fotos:<br />

Fotowerkstatt Patric Dressel, Alexandra Koch,<br />

Kunigunde Otterbein, Julia Margert, Kathrin<br />

Lanzer, Zoar-Mitarbeiter; S. 3 Martina Leib-<br />

Herr: Foto Gronauer; S. 34-35 Steffen Tränker;<br />

S. 36-37 Foto Stepan; S. 48 Hoffmann; S. 63<br />

www.luftbildarchiv.com; S. 53-55 Foto Löffel;<br />

S. 67 Luftbild <strong>2016</strong>, Vermessungsbüro Buchholz<br />

Koblenz; neue Treppe und Mauer <strong>2016</strong>,<br />

Tatjana Fuchs; Grafik Jakob Appel, Heilbronn<br />

<strong>2016</strong>; Zeichnungen Wolfgang Schoenegge;<br />

S. 72 Foto Seydel; Fotolia: S. 36-37 Hintergrundfoto<br />

Microgen; S. 44-45 Hintergundfoto<br />

Floydine, Illustration JiSign; S.48-51 Illustrationen:<br />

Thaut Images; S. 65 Illustration: Kamaga<br />

Der Inhalt dieses Heftes wurde sorgfältig geprüft,<br />

aber dennoch übernimmt die Redaktion keine<br />

Haftung für die Richtigkeit aller Angaben.<br />

In dieser Publikation wird auf eine geschlechtsneutrale<br />

Schreibweise geachtet.<br />

Wo dieses nicht möglich ist, wird zugunsten der<br />

besseren Lesbarkeit das ursprüngliche grammatische<br />

Geschlecht verwendet. Es wird hier ausdrücklich<br />

darauf hingewiesen, dass damit auch<br />

jeweils das andere Geschlecht angesprochen ist.<br />

Erscheinungstermine des Zoar-Magazins 2017<br />

Das Zoar-Magazin erscheint viermal im Jahr.<br />

<strong>Ausgabe</strong><br />

1März<br />

<strong>Ausgabe</strong><br />

2Juli<br />

Redaktionsschluss ist jeweils Mitte der Monate:<br />

Februar Juni September November<br />

Ihre Ideen sind gefragt!<br />

Ideen und Anregungen zu den Artikeln<br />

werden gerne angenommen.<br />

Bitte unbedingt darauf achten, dass Fotos nur in Originalgröße für den<br />

Druck verwendet werden können. Niedrig aufgelöste Handyfotos eignen<br />

sich nicht für den Druck und werden daher von der Redaktion nicht<br />

entgegengenommen. Bitte unbedingt darauf achten, dass<br />

die Einstellung Ihrer Kamera so gewählt ist, dass auf den Fotos<br />

weder Datum noch Uhrzeit zu sehen ist.<br />

Die Redaktion behält sich vor, die eingereichten Texte zu überarbeiten<br />

und zu kürzen. Wir bitten um Ihr Verständnis.<br />

Alexandra Koch<br />

Abteilung Öffentlichkeitsarbeit/<br />

Marketing/Fundraising<br />

alexandra.koch@zoar.de<br />

Telefon: 06361/452-116<br />

<strong>Ausgabe</strong><br />

3<br />

Oktober<br />

4<strong>Ausgabe</strong><br />

Dezember<br />

Zoar ist zertifiziert nach:<br />

QM-Logo<br />

Umwelt-Logo<br />

AZAV-Logo<br />

Zoar in Kooperation mit<br />

Zoar-Magazin 4 | <strong>2016</strong> 75


www.zoar.de<br />

Mainz<br />

Heidesheim<br />

Ingelheim<br />

Waldgrehweiler Alsenz Alzey<br />

Rockenhausen<br />

Kusel<br />

Kirchheimbolanden<br />

Winnweiler Ludwigshafen<br />

Brücken<br />

Kaiserslautern<br />

Unsere Standorte in Rheinland-Pfalz


Liebe Leserinnen, liebe Leser!<br />

Im Mittelpunkt der Tätigkeiten des Evangelischen<br />

Diakoniewerks Zoar und seiner Tochtergesellschaften<br />

steht der hilfebedürftige Mensch.<br />

Zoar bietet ein breites Angebot in der Betreuung,<br />

Pflege, Förderung und Beschäftigung der Menschen,<br />

die Unterstützung brauchen, und ist somit auch ein<br />

bedeutender Arbeitgeber an den Standorten Rockenhausen,<br />

Alsenz, Winnweiler, Kirchheimbolanden,<br />

Alzey, Kaiserslautern, Kusel, Heidesheim, Ingelheim,<br />

Ludwigshafen, Mainz und Brücken.<br />

In Zeiten der institutionellen Geldknappheit und<br />

dünner Personaldecken im sozialen Bereich sollten<br />

Haupt- und Ehrenamtliche bei der Ideenfindung<br />

und -umsetzung nicht ständig an finanzielle Grenzen<br />

stoßen, wenn es darum geht, Menschen mit Beeinträchtigung<br />

zu fördern. Im Rahmen der begleitenden<br />

Assistenz können Spenden sinnvoll, vielfältig und<br />

nachhaltig eingesetzt werden.<br />

Auch Sie können dabei helfen. Helfen tut gut!<br />

Sprechen Sie uns an!<br />

Selbstverständlich sind Spenden und Mitgliedsbeiträge<br />

steuerlich absetzbar, da wir gemeinnützig sind.<br />

Es grüßen Sie herzlichst,<br />

Förderverein Zoar e.V.<br />

Ullrich Geib<br />

Monika Beyer<br />

1. Vorsitzender 2. Vorsitzende<br />

Porto<br />

bezahlt<br />

Empfänger<br />

Interessieren Sie sich für den Förderverein Zoar e.V.<br />

und/oder möchten Sie Mitglied werden?<br />

Füllen Sie einfach die Rückseite dieser Postkarte aus<br />

und schicken Sie sie an den Förderverein Zoar mit<br />

Sitz in Rockenhausen.<br />

Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldung und werden<br />

uns zeitnah bei Ihnen melden.<br />

Herzlichen Dank im Voraus!<br />

Inkelthalerhof<br />

67806 Rockenhausen


Unsere Ziele<br />

Der Förderverein Zoar e.V. hat sich sein<br />

Ziel in der Förderung und Unterstützung<br />

alter und beeinträchtigter Menschen gesetzt.<br />

Diese Menschen wohnen und/oder<br />

arbeiten in einer Einrichtung des Evangelischen<br />

Diakoniewerks Zoar oder werden<br />

von Zoar-Diensten ambulant betreut.<br />

Unsere Aktivitäten<br />

Werden Sie Mitglied<br />

im Förderverein Zoar.<br />

Der Mitgliedsbeitrag beträgt<br />

24,00, 60,00 oder 120,00 Euro jährlich.<br />

Ansprechpartner<br />

1. Vorsitzender Ullrich Geib<br />

2. Vorsitzende Monika Beyer<br />

Förderverein Zoar e.V.<br />

Inkelthalerhof<br />

67806 Rockenhausen<br />

Telefon: 06361/452-288<br />

E-Mail: foerderverein@zoar.de<br />

• finanzielle Hilfen und unterstützende<br />

Angebote, die zur Verbesserung der<br />

individuellen Lebensqualität beitragen<br />

• Unterstützung bei der Anschaffung<br />

therapeutischen Materials<br />

• Ermöglichung diverser Freizeitaktivitäten<br />

• Veranstaltung verschiedener Feste<br />

• Unterstützung des geplanten Hospizes<br />

in Rockenhausen<br />

Besuchen Sie uns im Internet unter:<br />

http://foerderverein.zoar.de<br />

Ich möchte helfen! Helfen tut gut!<br />

Ich möchte gern Mitglied im Förderverein Zoar e.V. werden.<br />

Name:<br />

Bitte lassen Sie mir einen<br />

Mitgliedsantrag zukommen.<br />

Vorname:<br />

per E-Mail<br />

per Post<br />

Straße:<br />

PLZ/Ort:<br />

E-Mail:<br />

Ich möchte (noch) kein Mitglied werden,<br />

interessiere mich aber für den Förderverein.<br />

Bitte lassen Sie mir regelmäßig<br />

Informationen aus dem Verein zukommen.<br />

per E-Mail<br />

per Post<br />

Ort, Datum:<br />

Unterschrift:

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