OPT_Augenoptik & Hoerakustik_4_2016_SICHT
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hörakustik<br />
hörakustik<br />
Stefan Petrausch (l.) und Harald Denifle (r.)<br />
bei ihren Vorträgen.<br />
auch die Herausforderung an die Hörakustiker,<br />
die sich seiner Meinung nach<br />
nicht als „Verkäufer“ verstehen. Aber er<br />
empfahl, dazu auch das Team zu trainieren<br />
mit seiner „To-Do-Liste“ für die nächsten<br />
zeitnahen Aufgaben laut seiner Empfehlungen.<br />
Das Publikum verfolgte interessiert die Vorträge der Experten zu den Fachthemen.<br />
VHÖ-Fortbildungstagung in Wien <strong>2016</strong><br />
Technik, Medizin & Marketing:<br />
Neues zu aktuellen Themen<br />
Welche Anforderungen stellen sich an Hörakustiker bei BiCROS-Versorgungen?<br />
Ist eine „Automobil-Technologie“ in Hörsystemen sinnvoll? Wie geht man professionell um beim<br />
Verkauf und Kundengewinn in einer speziellen Branche? Diese und weitere Themen standen am<br />
12. November <strong>2016</strong> auf der Agenda der Fortbildungstagung des Verbandes der Hörakustiker<br />
Österreichs (VHÖ), die in Wien mit rund 50 Teilnehmern stattfand. Dazu hier ein Rückblick.<br />
ohne einen chirurgischen Eingriff durch<br />
ein Cochlea-Implantat? Patienten mit einer<br />
einseitigen Taubheit fehlen vor allem<br />
die Quellenlokalisierung und das Verstehen<br />
im Störgeräusch. Aber laut Petrausch<br />
sind CROS- oder BiCROS-Versorgungen<br />
dazu eine nachweisbare und klare Hilfe.<br />
Die Kürzel „CROS“ und „BiCROS“ stehen<br />
für „Contralateral bzw. Bi-Lateral Routing<br />
of Signals“. Damit werden Signale<br />
vom nicht hörendem Ohr auf das (noch)<br />
hörende Ohr übertragen und die „bilateralen“<br />
Signale verstärkt. Hörer und Mikrofon<br />
werden dabei entkoppelt und an<br />
unterschiedlichen Orten angebracht. Dieses<br />
geschieht funklos über die Knochenleitung<br />
und wird im Gehirn weiterverarbeitet.<br />
Verschiedene Hersteller bieten dazu<br />
Hörversorgungen an. Anforderungen<br />
stellen sich dabei an Hörakustiker, sich<br />
über diese Möglichkeiten zu informieren.<br />
Seine Aussagen zu einer nachweisbaren<br />
Hilfe untermauerte Petrausch durch aktuelle<br />
klinische Studien mit einem Studien-Setup<br />
zu den Themen „Sprache in der<br />
tauben Seite“, Störgeräusch von der versorgbaren<br />
Seite“ „Messung der Sprachverständlichkeit“<br />
und dem „Vergleich unterschiedlicher<br />
Systeme“.<br />
den und 100 Audiologen auf. Demnach erlebten<br />
80 Prozent der Kunden eine „Negative<br />
Kaufmotivation“, 75 Prozent hatten<br />
kritische oder negative Informationen und<br />
Vorurteile“, 65 Prozent erlebten den Hörtest<br />
als Stressituation, 45 Prozent waren<br />
unsicher ob der Ergebnisse des Hörtests<br />
und, auch besonders bemerkenswert,<br />
75 Prozent der Kunden konnten ihr Audiogram<br />
nicht verstehen/interpretieren!<br />
Denifles Empfehlungen dazu für die Praxis:<br />
„Drehen Sie die Kundenmotivation ab<br />
dem ersten Kontakt“, indem sie dem Kunden<br />
zum Beispiel gratulieren für die Entscheidung,<br />
sich ein Hörsystem anzuschaffen.<br />
Kommunizieren Sie dabei Erfolgsgeschichten<br />
und entwickeln Sie eine individuelle<br />
Höranalyse. Präsentieren Sie sich<br />
dabei als Experte für technische Fakten,<br />
auch um einen weiteren Schaden zu vermeiden.<br />
Andererseits sah Denifle dabei<br />
Harald Bonsel referierte zum Thema Hörgeräte-Anpassung.<br />
Bei den weiteren Referaten ging es um<br />
Themen wie „Automobil-Technologie<br />
in Hörgeräten: Sinnvoll oder zu viel des<br />
Guten?“ (Dr. Matthias Latzel, Phonak),<br />
„Funkzubehör und wie dieses vom Hörsystemträger<br />
eingesetzt wird“ (Klemens<br />
Zimmermann, GN Resound), „Hörgeräte-<br />
Anpassung: Leitfaden, Tipps, Tricks, Abläufe,<br />
Fehler und Fallen. Aus der Praxis<br />
für die Praxis“ (Harald Bonsel, Acousticon<br />
Rheinheim) und „Entwicklung des zentralen<br />
Sprachverstehens in Abhängigkeit von<br />
der Versorgungsqualität“ (Dr. Alexander<br />
Gotschuli, HNO-Arzt in Deutschlandsberg).<br />
Bemerkenswert war bei dieser Tagung,<br />
dass viele Referenten zu ihren Vorträgen<br />
aktuelle Forschungsergebnisse einbanden.<br />
Und das zeigt auch die Aktualität zu<br />
einer Fortbildung. Der nächste Termin zur<br />
VHÖ-Fortbildungstagung ist der 05. Mai<br />
2017 in Salzburg. Carmen Freihaut<br />
„Verkauf und Kundengewinn in<br />
einer speziellen Branche“<br />
KONTAKT:<br />
Verband der Hörakustiker<br />
Österreichs – VHÖ<br />
Postfach 808, 1011 Wien<br />
M: info@vhoe.at, www.vhoe.at<br />
Zunächst begrüßte der Präsident des<br />
VHÖ, Ing. Peter Edlhauser, die Referenten<br />
und Teilnehmer aus dem In- und Ausland,<br />
führte in das Programm ein und dankte<br />
dabei auch den Sponsoren Sivantos und<br />
GN ReSound. Im Laufe der Fortbildungstagung<br />
präsentierten sechs Referenten<br />
ihre heterogenen Themen aus den Bereichen<br />
Technik, Marketing und Medizin.<br />
Den Reigen der Fachvorträge eröffnete<br />
Stefan Petrausch, Entwicklungsingenieur<br />
bei Sivantos zum Thema:<br />
„CROS- und BiCROS-Versorgungen:<br />
Anforderungen und Lösungen“<br />
Welche Hörversorgungen gibt es für<br />
Menschen mit einer einseitigen Taubheit<br />
Bilder: Carmen Freihaut<br />
Bei diesem Vortrag von Harald Denifle,<br />
Trainer für Verkaufstechnik von der Agentur<br />
„Salesfox“ ging es im Prinzip um positive<br />
Botschaften zum Kundengewinn in<br />
einer „speziellen“, so auch negativ konnotierten<br />
Branche. Zunächst zeigt er dazu<br />
Ergebnisse aus Marktstudien von 2014<br />
bis <strong>2016</strong> und Interviews mit circa 200 Kun-<br />
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