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OPT_Augenoptik & Hoerakustik_4_2016_SICHT

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hörakustik<br />

hörakustik<br />

Optik Austria <strong>2016</strong>: Eine Neuauflage als Treffpunkt für die Branche<br />

Gemeinsame Fachmesse<br />

für Optiker und Hörakustiker<br />

Mehr als 60 Unternehmen aus sieben Nationen besuchten Mitte September <strong>2016</strong> in<br />

Wels, Oberösterreich, die Fachmesse für Optiker und Hörakustiker. Die Messe in<br />

Kombination mit einem Kongress und Fachvorträgen fand als Treffpunkt für die<br />

Branche zum zweiten Mal statt. Dazu hier im Rückblick ein Fokus auf die Aussteller<br />

aus der Branche der Hörakustik und den Fachvorträgen dazu.<br />

Dr. Klaus-Peter Janner, VHÖ-Vizepräsident, im Gespräch mit der Referentin Mag. Esther<br />

Merz-Rois, Audienz Musikalische Hörberatung Wien.<br />

Ein erster Rundgang durch die Messehalle:<br />

Offensichtlich sind die Aussteller<br />

aus der Branche der Optiker in der Mehrzahl<br />

mit namhaften Herstellern, neuen<br />

Labels und Brands. Aber bei der Neuauflage<br />

zur Messe in diesem Jahr gab es<br />

aber auch einige Teilnehmer mehr aus der<br />

Hör akustikbranche, so auch länderübergreifend<br />

aus Deutschland und Österreich.<br />

Vorträge zur fachspezifischen<br />

Weiterbildung<br />

Im Verlauf des zweitägigen Programms<br />

präsentierten Referenten aus dem In- und<br />

Ausland Vorträge zu den neuesten Technologien,<br />

der aktuellen Forschung, dem<br />

handwerklichen Know-How, zu Kundenbindung<br />

und Marketingstrategien. Hier<br />

nur ein paar Beispiele dazu.<br />

Die Hörakustikmeistern Mag. Esther<br />

Rois-Merz aus Wien, Audienz – musikalische<br />

Hörberatung, präsentierte zwei<br />

Themen: Maßgefertigter Gehörschutz<br />

aus Meisterhand“, und „Schwerhörig im<br />

Showbusiness. Wie geht das?“ In ihrem<br />

ersten Vortrag betonte sie, dass die professionelle<br />

Hörberatung für einen maßgefertigten<br />

Gehörschutz zu den Kernkompetenzen<br />

der Hörakustiker gehöre. Argumente<br />

für eine Maßanfertigung seien<br />

auch, dass sie eine gezielte Filterung, immer<br />

den gleichen Sitz und dadurch einen<br />

garantierten Schutz biete. Sehr detailliert<br />

zeigte sie dazu die technischen Testbedingungen<br />

auf, wie z. B. Nachhallzeit und<br />

Prüfsignal, und zum Aufbau eines individuellen<br />

Gehörschutzes, zu tauschbaren<br />

Filter-Elementen, Lösungen für den Okklusions-Effekt<br />

und vielem mehr. Laut<br />

Esther Rois-Merz birgt eine Maßanfertigung<br />

aber auch Vorteile für qualifizierte<br />

Hörakustiker durch den Kompetenzgewinn<br />

bei der Beratung, eine notwendige<br />

Otoplastik-Fertigung, die Überprüfung<br />

mit dem Audiometer, den Verkauf von Zusatzfiltern<br />

und darüber hinaus eine langfristige<br />

und vertrauensvolle Kundenbindung.<br />

Bei ihrem zweiten Vortrag zeigte die Referentin<br />

Beispiele zu den Hörbelastungen,<br />

speziell von Musikern auf. Dazu stellte sie<br />

auch wissenschaftliche Ergebnisse aus<br />

einer repräsentativen Studie der Österreichischen<br />

Gesellschaft für Musik und<br />

Medizin (ÖGfMM) vor, nach der ein Drittel<br />

aller befragten Teilnehmer unter dem so<br />

genannten „Music Induced Hearing Loss“<br />

leiden mit Tinnitus, Hörsturz, Stress, über<br />

Angst vor Auftritten, Unverständnis bei<br />

Kollegen bis hin zu Depressionen und Berufsunfähigkeit.<br />

Dabei berief sie sich auch<br />

auf Interviews, publiziert in dem Fachbuch<br />

„Making Music with a Hearing Loss:<br />

Strategies and Stories“.<br />

Bilder: Carmen Freihaut<br />

Offene Wünsche an die Branche<br />

In einem Fazit skizzierte die Referentin<br />

aus ihrer Praxis heraus im Umgang mit<br />

„musikalischen Probanden“ ihre offenen<br />

Wünsche an die Hersteller wie zum Beispiel:<br />

Mehr Möglichkeiten für eine Selbsteinstellung<br />

über das Smartphone, eine<br />

schnellere Umschaltung zwischen Musik<br />

und Sprache, eine verbesserte Hallunterdrückung,<br />

Mehrweghörer, ein Tiefton-Management<br />

und zu guter Letzt mehr Vorbilder<br />

aus der Branche wie bei „Heart<br />

he World“, um einen Hörverlust in der<br />

Öffentlichkeit nicht zu verstecken.<br />

Zukunft der Hörgeräteindustrie:<br />

Neue technische Perspektiven<br />

Klemens Zimmermann, Manager des<br />

Cus tomer Care Centers bei GN ReSound<br />

Hörtechnologie GmbH, referierte bei der<br />

Messe in Wels zum Thema „Die Zukunft<br />

der Hörgeräteindustrie. Von der Technologie<br />

zur Innovation“. Laut Zimmermann<br />

steht der Hörgeräteindustrie eine ganz<br />

neue, noch am Anfang stehende Innovationswelle<br />

mit der Funktechnologie bevor,<br />

die sich aber erst implementieren werde,<br />

wenn sich ein Kundennutzen zeige, so<br />

der Referent.<br />

Erste Voraussetzung dafür sei allerdings<br />

ein einheitlicher Standard bei der Frequenz<br />

und dem Protokoll. Dieser sei bereits<br />

vereinbart und definiert, werde deshalb<br />

auch nicht mehr lange auf sich warten<br />

lassen, um ein Zusammenwachsen<br />

mit anderen Technologien zu ermöglichen.<br />

Ein wünschenswertes Szenario dazu wäre,<br />

dass die von einen Stigma behafteten<br />

Hörsysteme am „Internet of Things“ teilhaben<br />

könnten. So zum Beispiel durch die<br />

neuen „Hearables“, Hörsysteme auch für<br />

Menschen ohne einen Hörverlust mit einer<br />

Verbindung zum Smartphone, unter anderen<br />

zur eigenen Gesundheitskontrolle. Dadurch<br />

könnten sich auch die zukünftigen<br />

Aufgaben für Hersteller und Hör akustiker<br />

mit anderen Zielgruppen erweitern, aber<br />

andererseits würden sich damit auch gegenwärtige<br />

Diagnoseverfahren in Frage<br />

stellen mit z. B. einem Hörtest via Internet.<br />

Eine Podiumsdiskussion und Kontaktaustausch<br />

zum „Feierabend“<br />

Weniger besucht als im vorigen Jahr war<br />

die Podiumsdiskussion am Abend des<br />

ersten Veranstaltungstages zum Thema<br />

„Ihr Kunde ist online“, Sie auch? Online-<br />

Shop versus stationärer Handel – Gegner<br />

oder Verbündete?“ An der Diskussion<br />

nahmen Ewald Hofbauer (Opticon Handels<br />

GmbH), Harald Belyus MSc (Herausgeber<br />

und Chefredakteur von Optiker online),<br />

Bernhard Aichinger, MA (e-conomix<br />

GmbH) und Ingo Rütten (Verlagsleiter und<br />

Chefredakteur der Deutschen Optikerzeitung)<br />

teil. Einig waren sich die Teilnehmer<br />

dabei, dass man einen Online-Auftritt<br />

nicht mit einem Online-Shop verwechseln<br />

dürfe. Eine Empfehlung dazu von der Runde<br />

auf dem Podium: Eine ansprechende,<br />

moderne Website, die für mobile Geräte<br />

optimiert ist, könnte eine klare Strategie<br />

für das Geschäft und ein zielgruppengerechtes,<br />

regionales Online-Marketing erstellen.<br />

Für Unternehmen mit einem kleinen<br />

Budget würde fürs Erste auch ein<br />

gutgepflegter Auftritt bei Instagram oder<br />

facebook reichen. Carmen Freihaut<br />

Ing. Markus Rainer (links), Direktor der<br />

Tiroler Fachberufsschule, im Gespräch<br />

mit Komm.-Rat Anton Koller,<br />

Bundesinnungsmeister der Fachgruppe<br />

Gesundheitsberufe in Österreich<br />

Klemens Zimmermann, Manager des<br />

Customer Care Centers bei GN ReSound<br />

Hörtechnologie GmbH, bei seinem Vortrag<br />

KONTAKT:<br />

Verband der Hörakustiker<br />

Österreichs – VHÖ<br />

Postfach 808, 1011 Wien<br />

M: info@vhoe.at<br />

www.vhoe.at<br />

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