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HANSEstyle 4 | 2016

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WINE & DINE<br />

WINE & DINE<br />

Kolumne: Franzis kulinarische Seiten<br />

THE TABLE<br />

Autorin Franziska Heinemann-Schulte trifft Hamburgs<br />

3-Sterne-Koch: Kevin Fehling.<br />

ÜBER DIE AUTORIN<br />

Regelmäßig schreibt die Hamburger<br />

Food-Bloggerin und leidenschaftliche<br />

Restauranttesterin über Gastronomien,<br />

in denen sie sich besonders<br />

wohl fühlt. Mehr von ihr finden Sie<br />

unter<br />

www.tastehamburg.com<br />

FEST DER GESCHMÄCKER VON STERNEKOCH KEVIN FEHLING<br />

Die Menüauswahl im The Table ist vielfältig und außergewöhnlich.<br />

Beispiele: Ceviche von der roten Garnele mit gefrorenem Limonenstaub,<br />

Peperoni & Tomate<br />

Hirschkalbsrücken mit Thaicurrycreme, Ingwer-Hollondaise, Mango<br />

und Basilikumjus<br />

Heilbutt mit Erbse, Wasabi, Matsubadaki-Algen und Haxensud<br />

Auszug aus der zum Menü passenden „Weinreise“: 2015er Gemischter<br />

Satz, Hajszan Neumann/Wien sowie 2014er Menetou-Salon „Les<br />

Renardières“, Gilbert/Loire<br />

Franziska Heinemann-<br />

Schulte mit Kevin Fehling<br />

im und am „The Table“ in<br />

der HafenCity.<br />

Im August 2015 hat Kevin Fehling sein Restaurant<br />

The Table in der HafenCity eröffnet. Zuvor<br />

führte er als jüngster 3-Sterne-Koch Deutschlands<br />

das La Belle Epoque in Travemünde. Da<br />

die Vergabe von Michelin Sternen an die Kombination<br />

aus Haus und Koch gebunden ist,<br />

war mit seiner Entscheidung, nach Hamburg<br />

zu gehen, auch klar: Er kommt ohne Stern in<br />

die Hansestadt.<br />

Doch bereits nach wenigen Monaten hatte sich<br />

Kevin Fehling mit seinem Team die erstrebten<br />

drei Sterne wieder erkocht.<br />

Sein neues Restaurant zeichnet sich nicht nur<br />

durch außergewöhnliches Essen, sondern auch<br />

– wie der Name sagt – durch das für Deutschland<br />

einzigartige und weltoffene Gastraumkonzept<br />

aus. Alle Gäste, maximal 20, sitzen an einem<br />

schlangenförmigen schmalen Tisch mit Blick<br />

auf die Köche, „wie in einer offenen Wohnküche“,<br />

erläutert Fehling. Dort zaubert er mit seinem<br />

10-köpfigen Team schon fast künstlerisch<br />

die 14 kleinen und großen Gänge, inklusive<br />

Amuse-Gueule und Petit Fours. Lautlos wird angerichtet,<br />

drapiert, sauciert oder geflämmt.<br />

So können die Gäste geschmacklich exquisit<br />

und auch optisch nah am Geschehen das Drei-<br />

Sterne-Menü erleben. Hohe offene Decken, Betonwände<br />

und die separate Balustrade runden<br />

den modernen und exklusiven Raum ab. Die unterschiedlichsten<br />

Gerichte überraschen auf das<br />

Vielfältigste durch neuartige Geschmackskombinationen,<br />

andere Texturkreationen, besondere<br />

Kompositionsformen und detaillierte Optik.<br />

Zu den innovativen Kreationen wird Kevin Fehling<br />

ganz unterschiedlich inspiriert: ob aus dem<br />

Duft und der Form eines Parfumflakons, einem<br />

Gespräch mit seinen Töchtern über die Sonne,<br />

den Mond und die Sterne oder Streetfood in Guatemala.<br />

Bevor Fehling aber beginnt, neue Kreationen<br />

zu kochen, wird alles theoretisch, schriftlich<br />

oder zeichnerisch, bearbeitet.<br />

So ist zum Beispiel der raffinierte Baiser-Burger<br />

angelehnt an ein Matjesbrötchen, ein hauchdünner<br />

Krokant-Zylinder luftig gefüllt mit Hummermousse,<br />

die Gänseleberpastete überrascht<br />

mit einem zarten Relief auf ihrer Oberfläche und<br />

eine Olive verwandelt sich einer optischen Täuschung<br />

à la Molekularküche gleich in ein süßes<br />

Geschmackserlebnis. Nichts ist so wie es scheint,<br />

könnte man meinen.<br />

Nicht nur Fehling hat Freude an einem Gespräch<br />

mit seinen Gästen und nimmt sich persönlich<br />

Zeit, auch David Eitel, einer der besten Sommeliers<br />

Deutschlands, begleitet den Abend mit<br />

einer gelungenen Weinempfehlung. Die vielleicht<br />

möglichen Hemmschwellen, die Sternegastronomie<br />

mit sich bringt, werden hier leicht<br />

abgebaut. Je länger wir den Abend genießen,<br />

umso gemütlicher und fröhlicher wird es im The<br />

Table. Nicht nur für Hamburger ist der Besuch<br />

eine Erfahrung wert – für dieses besondere Geschmackserlebnis<br />

wird vielfach auch von außerhalb<br />

extra angereist.<br />

Mehr unter www.thetable.com<br />

Foto: Marius Engels<br />

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