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frei.haus – Druckversion - Technische Universität Wien

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<strong>Druckversion</strong> der Ausgabe Nr. 24 (Oktober 2012)


TU|<strong>frei</strong>.<strong>haus</strong> <strong>–</strong> <strong>Druckversion</strong> der Ausgabe Nr. 24 (Oktober 2012)<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Inhaltsverzeichnis .................................................................... 2<br />

Editorial .................................................................................. 4<br />

Campus ................................................................................... 5<br />

Sanierungsmarathon an der TU .......................................................................................................... 5<br />

25 Jahre Lernen im Zeichen des "Eulenmenschen" ........................................................................... 7<br />

Mendeley ............................................................................................................................................. 8<br />

Frei<strong>haus</strong>: 25 Jahre vielfältigste Wissenschaft ..................................................................................... 9<br />

Anekdota: Ein "UG" vor 200 Jahren: Zur Vorgeschichte des Organisationsplans des <strong>Wien</strong>er<br />

Polytechnischen Instituts ................................................................................................................... 10<br />

TUCard <strong>–</strong> eine multifunktionale Karte für MitarbeiterInnen und Studierende ................................... 11<br />

Nicht ohne meine Familie - oder sieben Wünsche an die TU <strong>Wien</strong> .................................................. 12<br />

TIPP der Woche: Gesundheit für zwischendurch.............................................................................. 15<br />

Du sollst dir kein Bild nehmen! .......................................................................................................... 16<br />

Mitarbeitervorsorgekasse vs. Pensionskasse ................................................................................... 19<br />

Der ideale Arbeitsplatz ...................................................................................................................... 21<br />

Rundschau ............................................................................. 22<br />

Gesangstalente für den neuen TU-Chor gesucht.............................................................................. 22<br />

INTU: Bücherlogistik & Sortimentserweiterung ................................................................................. 23<br />

Buchtipps ........................................................................................................................................... 24<br />

Career Calling 12: Die Karrieremesse der WU, TU <strong>Wien</strong> und BOKU ............................................... 26<br />

Was ist los im Grätzl? ........................................................................................................................ 27<br />

"Mahlzeit!" .......................................................................................................................................... 29<br />

TU Familientag in Bad Vöslau ........................................................................................................... 31<br />

Gewinnspiel: Kinokarten für "More than Honey" ............................................................................... 32<br />

Lehre ..................................................................................... 34<br />

Kleine Ursache, große Wirkung......................................................................................................... 34<br />

Neue Studienpläne im Wintersemester 2012/13 ............................................................................... 35<br />

Am "Tag der Lehre" dreht sich alles um die Hochschullehre ............................................................ 35<br />

Internationales Masterstudium Kartographie ..................................................................................... 36<br />

KinderuniTechnik 2012 ...................................................................................................................... 38<br />

Das flinke Roboter-Insekt .................................................................................................................. 38<br />

TUW-Racing: Auf der Siegerstraße ................................................................................................... 39<br />

Österreichische Hochschulen in der NS-Zeit .................................................................................... 40<br />

Studierendenkonferenzen an der TU <strong>Wien</strong> ....................................................................................... 41<br />

Studierende stellen ihr Programmierkönnen unter Beweis ............................................................... 41<br />

Erster Absolvent der Vienna PhD School of Informatics ................................................................... 42<br />

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TU|<strong>frei</strong>.<strong>haus</strong> <strong>–</strong> <strong>Druckversion</strong> der Ausgabe Nr. 24 (Oktober 2012)<br />

JungwissenschafterInnen holen Preise bei Knowledge Representation-Tagung ............................. 42<br />

Forschung ............................................................................. 43<br />

Coverstory: Wir greifen nach den Sternen ........................................................................................ 43<br />

TU-Forschungsnewsletter <strong>–</strong> bleiben Sie immer auf dem Laufenden! ............................................... 45<br />

Zell-Stress erhöht die Produktivität ................................................................................................... 46<br />

Blütenstaub lässt Wolken gefrieren ................................................................................................... 46<br />

Laserstrahl als Platzanweiser für Moleküle ....................................................................................... 47<br />

Quanten schmelzen nicht .................................................................................................................. 47<br />

Nano-Hillocks: Wenn statt Löchern Berge wachsen ......................................................................... 48<br />

Sommerregen funktioniert anders als gedacht .................................................................................. 48<br />

Sieben TU-Projekte bei IKT-Call 2012 erfolgreich ............................................................................ 49<br />

Prominenter Besuch am Institut für Strömungsmechanik und Wärmeübertragung .......................... 49<br />

Menschen .............................................................................. 50<br />

Israel <strong>–</strong> eine Liebeserklärung ............................................................................................................ 50<br />

Zu Gast in einer fremden Welt........................................................................................................... 54<br />

Neue Leiterin der Studien- und Prüfungsabteilung: Jasmin Gründling-Riener ................................. 55<br />

Ausgezeichnet ................................................................................................................................... 56<br />

Feierliche Portrait-Enthüllung ............................................................................................................ 59<br />

Eine späte Genugtuung ..................................................................................................................... 59<br />

Geboren wurde… .............................................................................................................................. 60<br />

Personalia .......................................................................................................................................... 60<br />

LeserInnen-Stimmen ......................................................................................................................... 61<br />

Politik .................................................................................... 62<br />

Solidarität oder wie wir lernen, an einem Strang zu ziehen .............................................................. 62<br />

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TU|<strong>frei</strong>.<strong>haus</strong> <strong>–</strong> <strong>Druckversion</strong> der Ausgabe Nr. 24 (Oktober 2012)<br />

Editorial<br />

Liebe Leserinnen und Leser!<br />

Nun einmal ehrlich. Was würden Sie in das Editorial der<br />

TU-MitarbeiterInnenzeitung schreiben wollen?<br />

Durchhalteparolen in einer Situation, in der die<br />

Arbeitgeberin fieberhaft daran arbeitet, die Finanzlage<br />

des Hauses zu stabilisieren und in den<br />

Budgetverhandlungen das Bestmögliche heraus zu<br />

holen, erscheinen zu alltäglich. Das Redaktionsteam<br />

setzt mit dieser Ausgabe einmal mehr darauf, die Aktivitäten in Forschung und Lehre ins<br />

Scheinwerferlicht zu setzen und die Leistungen der TU-Angehörigen zu präsentieren. Die<br />

Zahlen geben uns recht. Während wir in Ausgabe #23 noch 39 Artikel von 20 AutorInnen<br />

liefern konnten, erwarten Sie jetzt 53 Beiträge von 26 AutorInnen. Allesamt vor dem<br />

Hintergrund, dass es sich trotz aller Widrigkeiten lohnt, Einsatz für die TU <strong>Wien</strong> zu zeigen<br />

und sich dem Haus verbunden zu fühlen.<br />

Ein interessantes Browsing wünscht<br />

Bettina Neunteufl<br />

Chefredakteurin<br />

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TU|<strong>frei</strong>.<strong>haus</strong> <strong>–</strong> <strong>Druckversion</strong> der Ausgabe Nr. 24 (Oktober 2012)<br />

Campus<br />

Sanierungsmarathon an der TU<br />

Während der Sommermonate wurde an den unterschiedlichsten Baustellen der TU-<br />

Gebäude unermüdlich gearbeitet.<br />

Getreidemarkt: Hoch<strong>haus</strong><br />

Das ehemalige Chemiehoch<strong>haus</strong><br />

im Umbau<br />

Frühjahr 2013 installiert.<br />

Getreidemarkt: Audimax<br />

Im Zuge der laufenden Sanierung wird im unteren Bereich<br />

des ehemals sehr steilen Vorlesungsraumes eine Decke<br />

eingezogen und damit das Audimax abgeflacht. Darunter<br />

entsteht der neue Chemiehörsaal mit einem<br />

Fassungsvermögen von rund 200 Personen. Der Boden für<br />

diesen neuen modernen Hörsaal wurde bereits betoniert,<br />

derzeit laufen die Vorarbeiten für die neue Zwischendecke.<br />

Danach beginnt der Ausbau des Audimax.<br />

Gerald Hodecek, Martin B. Atzwanger (TU Univercity 2015)<br />

Im Februar 2012 wurde mit dem Ausräumen und Abbruch<br />

des ehemaligen Chemiehoch<strong>haus</strong>es und des Audimax und<br />

damit die nächste Sanierungsetappe am Campus<br />

Getreidemarkt begonnen.<br />

Am 24. Mai 2012 besichtigte Bundesminister Karlheinz<br />

Töchterle den Baufortschritt und wurde über die<br />

Ausbaupläne informiert (TU|<strong>frei</strong>.<strong>haus</strong> berichtete).<br />

Nach den umfassenden Entkernungs- und Abrissarbeiten<br />

(es bleibt nur die Fassade erhalten) wurde bereits mit dem<br />

Innenausbau begonnen. Der Trockenbau, der im<br />

Wintersemester startet, ermöglicht eine flexible<br />

Raumgestaltung. So kann auch zukünftig auf<br />

Änderungswünsche eingegangen werden.<br />

Parallel dazu starteten die Vorarbeiten für die<br />

fassadenintegrierte Fotovoltaikanlage <strong>–</strong> die größte ihrer Art<br />

in Österreich (TU|<strong>frei</strong>.<strong>haus</strong> berichtete). Diese wird im<br />

Schalung der Zwischendecke<br />

Audimax und neuem<br />

Chemiehörsaal<br />

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TU|<strong>frei</strong>.<strong>haus</strong> <strong>–</strong> <strong>Druckversion</strong> der Ausgabe Nr. 24 (Oktober 2012)<br />

Sanierung des Informatikhörsaals (Treitlstrasse)<br />

In den Sommermonaten erfolgte nun die Sanierung der<br />

Räumlichkeiten. Der Hörsaal wurde von Grund auf neu<br />

instandgesetzt. Die Haustechnik, insbesondere die Lüftung<br />

und die elektrotechnische Infrastruktur, waren zum Teil in<br />

einem sehr schlechten Zustand. Sie wurden nun auf den<br />

aktuellen Stand der Technik gebracht. Dadurch kann man<br />

den Anforderungen eines modernen Lehrraums gerecht<br />

werden. Darüber hinaus wurden die Sanitäreinrichtungen<br />

adaptiert und erweitert, die Barriere<strong>frei</strong>heit wurde deutlich verbessert. Der Informatikhörsaal<br />

kann somit nicht nur für die Lehre, sondern auch für Veranstaltungen genutzt werden. Die<br />

Sanierung wird vom Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung im Rahmen des<br />

Programmes "MINT" (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) finanziert.<br />

Im kulturellen Leben der Stadt spielte das Gebäude Treitlstrasse 3 schon immer eine Rolle.<br />

Nun wird der Informatikhörsaal ein moderner Lehr- und Veranstaltungsraum.<br />

Geschichte oder clash of cultures<br />

Fritz Judtmann und Egon Riss errichteten mit dem Objekt den ersten Stahlbetonskelettbau in<br />

<strong>Wien</strong>. Karl Kraus nutzte den Festsaal dieses Gebäudes 1932 mehrfach für seine Offenbach-<br />

Vorlesungen. Schon bald nannte man den Veranstaltungsraum im 1.Untergeschoß mit<br />

Galerie im Erdgeschoss "Offenbach-" oder "Karl-Kraus-Saal". Ab Februar 1937 nutzte die<br />

"Gesellschaft der Filmfreunde Österreichs" den Saal für Filmvorführungen. Nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg nutzte die russische Armee das Gebäude als Informationszentrum. Ab<br />

1959 kehrte wieder Kultur in das Gebäude zurück: Im Frühjahr veranstalte die <strong>Wien</strong>er<br />

Gruppe ihr 2. Literarisches Cabaret. Friedrich Achleitner und Konrad Bayer zertrümmerten<br />

dabei ein Klavier und provozierten so einen Polizeieinsatz. Weiterer "Aufreger" war zum<br />

Beispiel die Aktion # 43 - das "Direct Art Festival" - von Otto Mühl gemeinsam mit Günther<br />

Brus, in der kurze "revueartige" Aktions-Sketches aufgeführt wurden. Ein musikalisches<br />

Highlight in den 70er Jahren war der Auftritt der britische Punkrock-Band "The Clash"<br />

("Should I Stay or Should I Go").<br />

Nutzung heute<br />

1986 mietete das Wissenschaftsministerium das ehemalige Gewerkschaftsgebäude für die<br />

TU <strong>Wien</strong> an, da es in den Komplex Frei<strong>haus</strong>/TU-Bibliothek eingebunden werden konnte. Der<br />

ursprüngliche Veranstaltungssaal wird seitdem als Hörsaal vor allem von der Fakultät für<br />

Informatik, aber auch für diverse kulturelle Veranstaltungen genutzt. Die ursprünglichen<br />

Einrichtungen aus den dreißiger Jahren sind noch weitgehend original erhalten, aufgrund<br />

ihres Alters und der Abnutzung aber jedoch bereits sehr in Mitleidenschaft gezogen.<br />

Webtipps:<br />

• TU Univercity 2015: http://www.univercity2015.at/<br />

• kulTUr: http://www.tuwien.ac.at/kultur/<br />

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TU|<strong>frei</strong>.<strong>haus</strong> <strong>–</strong> <strong>Druckversion</strong> der Ausgabe Nr. 24 (Oktober 2012)<br />

Die Eule am Bibliotheksgebäude:<br />

Gegenstand zahlreicher Diskussionen<br />

25 Jahre Lernen im Zeichen<br />

des "Eulenmenschen"<br />

Jubiläumsausstellung von 15. Oktober<br />

bis 23. Dezember 2012<br />

Robert Winkelhofer(<strong>Universität</strong>sbibliothk)<br />

Am 17. Dezember 2012 jährt sich die<br />

Eröffnung des Bibliotheksgebäudes der<br />

<strong>Technische</strong>n <strong>Universität</strong> <strong>Wien</strong> zum 25. Mal.<br />

Aus diesem Anlass wurde ein kleiner<br />

Rückblick auf die Geschichte des Bauplatzes,<br />

der Bibliothek der <strong>Technische</strong>n<br />

<strong>Universität</strong> und vor allem des Bibliotheks-<br />

gebäudes gestaltet, zu dem wir Sie herzlich einladen. Im Mittelpunkt der Ausstellung steht<br />

die zumindest 1987 nicht unumstrittene Architektur des Hauses.<br />

Ein jahrzehntelanger Platzmangel in den bisherigen Bibliotheksräumen im Hauptgebäude<br />

der TU <strong>Wien</strong> machten in den 1970er Jahren einen Neubau unumgänglich. Die<br />

Detailplanungen übernahmen die in einer Arbeitsgemeinschaft verbundenen Architekten<br />

Justus Dahinden, Reinhard Gieselmann, Christian Marchart und Roland Moebius. Justus<br />

Dahinden unterrichtete damals am Institut für Raumgestaltung und Entwerfen und war<br />

verantwortlich für die Gestaltung der Fassade. Ebenfalls an der TU <strong>Wien</strong> beschäftigt war<br />

Reinhard Gieselmann, der hauptsächlich den Innenbereich der Bibliothek entwarf. Christian<br />

Marchart, der das 1984 fertiggestellte „Frei<strong>haus</strong>“ geplant hatte, übernahm hier nun die<br />

Bauaufsicht. Nach mehr als dreijähriger Bauzeit wurde die Hauptbibliothek schließlich am 17.<br />

Dezember 1987 feierlich eröffnet.<br />

Ursprünglich nicht konzipiert, wurde 1985 nachträglich die Errichtung einer etwa 16 Meter<br />

hohen anthropomorphe Eule genehmigt, die nun den Eckbereich des neuen Gebäudes<br />

zwischen Wiedner Hauptstraße und Karlsplatz betonen sollte. Dafür hatte Justus Dahinden<br />

den Schweizer Bildhauer Bruno Weber beigezogen, der mit seiner Darstellung eines<br />

"Eulenmenschen" einen "Lichtbringer" symbolisieren wollte, "da die Eule auch als Symbol<br />

der die Dunkelheit des Nichtwissens durchdringenden Weisheit gilt." Die monumentale<br />

Plastik wurde im Frühjahr 1986 an Ort und Stelle Schicht für Schicht aus Beton gegossen<br />

und mit einheitlich getöntem Lehm beschichtet.<br />

Schon bei der ersten öffentlichen Präsentation löste die ungewöhnliche Kreation heftige<br />

Diskussionen und mediale Reaktionen in der <strong>Wien</strong>er Öffentlichkeit aus. Nicht nur bekannte<br />

Architekturtheoretiker und Kulturjournalisten, sondern auch viele Boulevardmedien<br />

unterzogen die Eule einer schonungslosen und zumeist vernichtenden Kritik. Dennoch<br />

erlangte unser "schräger Vogel" im Laufe der Zeit auch eine gewisse Popularität. Die Eule<br />

hat das neue Bibliotheksgebäude jedenfalls schlagartig bekannt gemacht und bleibt auch<br />

weiterhin sein unverwechselbares Erkennungsmerkmal.<br />

Die von den Bibliotheksmitarbeiterinnen und <strong>–</strong>mitarbeitern vorbereitete<br />

Jubiläumsausstellung besteht aus zwei Teilen:<br />

Im Bibliotheksgebäude erwarten Sie historische Ansichten des Frei<strong>haus</strong>es und des<br />

Karlsplatzes sowie noch nie veröffentlichte Fotografien der alten und neuen Bibliothek aus<br />

unserem "Hausarchiv". Die einstige räumliche Situation am Karlsplatz 13 wird dabei ebenso<br />

dokumentiert wie die Errichtung des Bibliotheksgebäudes, wobei auch hier die Eule im<br />

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TU|<strong>frei</strong>.<strong>haus</strong> <strong>–</strong> <strong>Druckversion</strong> der Ausgabe Nr. 24 (Oktober 2012)<br />

Mittelpunkt steht. Ausgewählte Presseberichte sollen den damaligen "Sturm der Entrüstung"<br />

angesichts dieser Eule verdeutlichen. Als besondere Sc<strong>haus</strong>tücke werden die originale<br />

Bautafel und ein "Schreibtisch aus der Vergangenheit" mit historischen Büromaterialien, aber<br />

vor allem bibliotheksbezogenen Dokumenten und Gegenständen aus mehreren Jahrzehnten<br />

präsentiert.<br />

Neben den beliebten allgemeinen Bibliotheksführungen im beginnenden Wintersemester<br />

werden auch Spezialführungen angeboten, bei denen BibliotheksmitarbeiterInnen detailliert<br />

über die Geschichte des Hauses informieren und Ihnen Räume zeigen, die ansonsten nicht<br />

zugänglich sind.<br />

Die Ausstellung ist vom 15. Oktober bis 23. Dezember 2012 während der<br />

Öffnungszeiten der Hauptbibliothek zugänglich: Montag bis Freitag, 9 bis 22 Uhr,<br />

Samstag 10 bis 17 Uhr.<br />

Über die Bibliothekshomepage ist ab 15. Oktober 2012 eine virtuelle Ausstellung mit<br />

zahlreichen Abbildungen, ausführlichen Texten zur Geschichte des Bauplatzes, der<br />

Bibliothek sowie des Neubaues und des Medienechos abrufbar:<br />

http://www.ub.tuwien.ac.at/gebaeude/index.html<br />

Mendeley<br />

Nutzen Sie bereits Software zur Verwaltung von Literatur oder haben Sie vor, in<br />

nächster Zeit eine solche zu testen? Mendeley ist ein Programm zum Organisieren,<br />

Austauschen und Zitieren von wissenschaftlichen Artikeln und PDF-Dokumenten.<br />

Clemens Slama(<strong>Universität</strong>sbibliothek)<br />

Die in wissenschaftlichen PDF-Dokumenten vorhandenen Metadaten und Quellenangaben<br />

werden automatisch in die eigene Bibliothek importiert. Mittels Bookmarklets ist es möglich,<br />

bibliographische Informationen von zahlreichen Online-Plattformen einzuspielen. Mendeley<br />

unterstützt eine Vielzahl von Zitationsstilen und ist in der Desktopversion für Windows, Linux<br />

und Mac verfügbar. Im integrierten PDF-Viewer kann Text markiert und es können Notizen<br />

angebracht werden. Plugins für Microsoft Word und Open Office ermöglichen das Zitieren<br />

von wissenschaftlichen Dokumenten und die automatische Erstellung von Bibliographien in<br />

eigenen Dokumenten. Auch eine Anbindung an LaTex/BibTex ist gegeben.Darüber hinaus<br />

integriert Mendeley Funktionen eines Sozialen Netzwerkes und ermöglicht es, Gruppen zu<br />

erstellen und sich in diesen zu organisieren. In der Zeit von Oktober bis Dezember stellt die<br />

Bibliothek der TU <strong>Wien</strong> interessierten BenutzerInnen Mendeley testweise im vollen<br />

Funktionsumfang zur Verfügung. Nutzen Sie diese Gelegenheit, um eine umfangreiche<br />

Literaturverwaltungssoftware kennenzulernen, die es anhand ihrer Social-Media-Funktionen<br />

WissenschaftlerInnen und Studierenden ermöglicht, sich im wissenschaftlichen Austausch zu<br />

vernetzen. Bei Interesse kontaktieren Sie bitte Dr. Hans Hrusa (hans.hrusa@tuwien.ac.at).<br />

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TU|<strong>frei</strong>.<strong>haus</strong> <strong>–</strong> <strong>Druckversion</strong> der Ausgabe Nr. 24 (Oktober 2012)<br />

Frei<strong>haus</strong>: 25 Jahre vielfältigste Wissenschaft<br />

Nicht nur die TU-Bibliothek, sondern auch das Frei<strong>haus</strong> feiert 25-jähriges Jubiläum. Zeit,<br />

einen Blick hinter die grüne Fassade zu werfen.<br />

Das Frei<strong>haus</strong> hat eine ereignisreiche<br />

Geschichte hinter sich: Vom<br />

Wohn<strong>haus</strong> bis zur Nutzung als<br />

Theater überstand es mehrere Brände<br />

und Kriege, wurde demoliert, komplett<br />

weggerissen und schließlich als<br />

modernes TU-Gebäude wieder<br />

aufgebaut.<br />

Ein Blick zurück<br />

Nicole Schipani (Büro für Öffentlichkeitsarbeit)<br />

In den siebziger Jahren wurde<br />

begonnen, das neue Institutsgebäude<br />

der TU <strong>Wien</strong> zu errichten, um die Raumnot durch steigende Studierendenzahlen und neue<br />

Studiengesetze zu lindern. Die Farbe des neuen Gebäudes wurde übrigens vorgegeben:<br />

Kupfergrün. Dadurch ordnet sich das Frei<strong>haus</strong> bestens in das Stadtbild mit der <strong>Wien</strong>er<br />

Hofburg und der Karlskirche ein.<br />

1984 konnte bereits ein Teil des Hauses genutzt werden, seit Oktober 1987 ist es vollständig<br />

in Betrieb. Es gibt nicht nur Räume, Labors und Hörsäle für PhysikerInnen,<br />

MathematikerInnen, Angehörige der Mechanik sowie für die HochschülerInnenschaft der TU<br />

<strong>Wien</strong> (HTU) sondern hier befinden sich ebenfalls die Tieftemperaturanlagen, USTEM<br />

(Universitäre Serviceeinrichtung für Transmissionselektronenmikroskopie), der Zentrale<br />

Informatikdienst (ZID), sowie die Mensa, das Grafische Zentrum und INTU.<br />

Seit einiger Zeit ist hier auch das "<strong>haus</strong>eigene" Dekanatszentrum beheimatet. Seit Bezug<br />

des Gebäudes ist auch ein wesentlicher Stützpunkt für den Erhalt und ausfallssicheren<br />

technischen Betrieb integriert: Das BIG OM-Team (Objektmanagement) bzw. BIG-FS Team<br />

(Facilitymanagement).<br />

Die allererste Vorlesung im Frei<strong>haus</strong> am 5. Oktober 1987 hielt Altrektor Otto Hittmair zum<br />

Thema "Quantentheorie". Weitere Vortragende der ersten Stunde waren unter anderem im<br />

Bereich Physik Hans Kirchmayr ("Physik für technische Physiker <strong>–</strong> 1. Semester"),<br />

Hannspeter Winter ("Physik für technische Physiker <strong>–</strong> 3. Semester"), Jürgen Hafner oder<br />

Alfred Wagendristl. Die Mathematiker Peter Gruber und Wilfried Nöbauer sowie Hans Kaiser<br />

("Mathematik für Informatiker") waren ebenfalls unter den ersten Lehrenden.<br />

Moderne Forschung<br />

Heute wird im Frei<strong>haus</strong> auf den vielfältigsten Gebieten geforscht: Von der<br />

Oberflächenforschung bis zur Wahrscheinlichkeitstheorie, von der Mechanik und<br />

Mechatronik bis zur Geometrie und scientific computing, von Thermoelektrika und<br />

Magnetismus bis Hochenergiephysik und computational materials science, von<br />

Tieftemperatur bis Nanostrukturen und noch vieles mehr, Grundlagen- und<br />

anwendungsorientierte Forschung.<br />

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TU|<strong>frei</strong>.<strong>haus</strong> <strong>–</strong> <strong>Druckversion</strong> der Ausgabe Nr. 24 (Oktober 2012)<br />

Details zum Nachlesen<br />

Herbert Sassik, Frei<strong>haus</strong>beauftragter der Physik, Institut für Festkörperphysik: "Die<br />

Frei<strong>haus</strong>gründe <strong>–</strong> Das Frei<strong>haus</strong>": http://sxs.ifp.tuwien.ac.at/forschung/herbert.sassik/<br />

Anekdota: Ein "UG" vor 200 Jahren: Zur Vorgeschichte<br />

des Organisationsplans des <strong>Wien</strong>er Polytechnischen<br />

Instituts<br />

Als 1810 der Direktor der k.k. Realakademie, Johann Joseph Prechtl, mit dem Entwurf<br />

eines Organisationsplans für ein polytechnisches Institut in <strong>Wien</strong> beauftragt wurde,<br />

gab es dazu schon eine längere Vorgeschichte.<br />

Juliane Mikoletzky(<strong>Universität</strong>sarchiv)<br />

Erste Überlegungen zur Errichtung eines "technologischen Instituts" in <strong>Wien</strong> gehen bis in das<br />

Jahr 1803 zurück. Zu den wichtigsten Betreibern gehörten, neben Kaiser Franz I. (II.) als<br />

Initiator, die k.k. Studienhofkommission als Unterrichtsbehörde, die k.k. Hofkammer als<br />

Behörde für das Wirtschafts- und Finanzwesen der Monarchie, und die k.k. nö.<br />

Landesregierung. Zunächst dachte man an eine Anlagerung an die <strong>Wien</strong>er <strong>Universität</strong>, wo<br />

es bereits eine technologische Lehrkanzel gab. So wurde 1803 der Professor der<br />

Arzneikunde und Chemie Johann Nepomuk Jassnüger mit der Erarbeitung eines Konzepts<br />

beauftragt. Sein 1806 vorgelegter Entwurf, der stark in Richtung einer landwirtschaftlichen<br />

Schule ging, wurde den Behörden zur Begutachtung übermittelt. Diese legte auch selbst<br />

Vorschläge vor, kam aber bis 1809 zu keiner endgültigen Meinungsbildung.<br />

Prechtls Auftrag war daher ein Neuansatz. Am 23.10.1812 wurde sein Entwurf dem Kaiser<br />

vorgelegt. Er sah drei "Sektionen" vor, eine "chemisch-technische", eine "mathematischtechnische",<br />

und eine "empirisch-technische"; ebenso die Anlage von Lehr- und<br />

Forschungssammlungen. Außerdem sollte die neue Institution Aufgaben der Behörden- und<br />

der Kundenberatung in technologischen und gewerblichen Fragen wahrnehmen.<br />

Dieser Plan, der schon wesentliche Grundzüge der späteren Verfassung des k.k.<br />

Polytechnischen Instituts enthielt, wurde neuerlich begutachtet, auch durch den Direktor des<br />

1806 errichteten Prager polytechnischen Instituts, Franz Joseph Gerstner als<br />

ausgewiesenem Experten. Dessen 1813 vorgelegte, sehr kritische Stellungnahme wurde von<br />

Prechtl noch im selben Jahr ausführlich widerlegt; dennoch zog sich der Prozess über etliche<br />

Jahre hin (auch, weil sich Studienhofkommission und Hofkammer nicht über ihre Rolle in<br />

Bezug auf das neue Institut einigen konnten). Erst am 24.7.1816 konnte dem Kaiser ein<br />

Entwurf vorgelegt werden, der gegenüber 1812 eine Reihe wesentlicher Änderungen enthielt<br />

(statt der drei wissenschaftlichen "Sektionen" gab es eine <strong>Technische</strong> und eine Kommerzielle<br />

Abteilung, außerdem wurde dem Institut eine Realschule zur Vorbereitung angegliedert). Mit<br />

31.8.1817 erhielt er die endgültige Genehmigung des Kaisers <strong>–</strong> fast zwei Jahre, nachdem<br />

das Institut seinen Lehrbetrieb aufgenommen hatte.<br />

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TU|<strong>frei</strong>.<strong>haus</strong> <strong>–</strong> <strong>Druckversion</strong> der Ausgabe Nr. 24 (Oktober 2012)<br />

TUCard <strong>–</strong> eine multifunktionale Karte für MitarbeiterInnen<br />

und Studierende<br />

Mit Herbst 2012 führt die TU <strong>Wien</strong> eine technisch moderne und attraktive Karte <strong>–</strong> die<br />

TUCard <strong>–</strong> ein. Sie ist gleichzeitig Ausweis für MitarbeiterInnen beziehungsweise<br />

Studierende, Bibliotheksausweis und <strong>–</strong> dort, wo es neue elektronische Schlösser gibt<br />

<strong>–</strong> auch Schlüssel!<br />

Birgit Scholz(Zentraler Informatikdienst)<br />

Schon lange wünschen sich Angehörige der TU <strong>Wien</strong> einen Ausweis für MitarbeiterInnen.<br />

Auch den guten alten Studierendenausweis aus Papier sollte irgendwann das Zeitliche<br />

segnen und er sollte durch ein modernes Äquivalent ersetzt werden. Dank der Initiative des<br />

ZID- und des TISS-Teams, der Unterstützung des Rektorats sowie der ausgezeichneten<br />

Zusammenarbeit mit den Betriebsräten, der HochschülerInnenschaft und der Bibliothek<br />

konnte das Projekt schließlich vor einigen Monaten gestartet werden.<br />

MitarbeiterInnen können sich mit der TUCard erstmals innerhalb wie außerhalb der TU <strong>Wien</strong><br />

einheitlich als Angehörige unseres Hauses auszuweisen. Die Vorderseite enthält neben<br />

einem Foto den Vor- und Nachnamen, Titel und akademische Grade sowie das<br />

Ausstellungsdatum der Karte. Auf der Rückseite findet sich der individuelle Bibliothekscode<br />

zur Entlehnung von Büchern der <strong>Universität</strong>sbibliothek sowie das Gültigkeitsdatum des<br />

Ausweises. Ist die Gültigkeit abgelaufen, kann das Datum bei Bedarf ganz einfach mittels<br />

Thermo-Rewrite-Verfahren erneuert werden.<br />

Nach außen hin hat die TUCard vor allem die Funktion eines Ausweises. Im Inneren basiert<br />

sie auf dem neuesten Stand der Technik und kann dadurch flexibel um zusätzliche<br />

Funktionen erweitert werden. Eine Neuausstellung der TUCard wird dafür in der Regel nicht<br />

erforderlich sein. Zum jetzigen Zeitpunkt dient die Karte neben ihrer Ausweisfunktion<br />

vorrangig als Schlüssel für das neue elektronische Schließsystem am Getreidemarkt. Daher<br />

sind die MitarbeiterInnen der am Getreidemarkt angesiedelten Institute auch unter den<br />

Ersten, die die TUCard erhalten. Bis Ende des Jahres soll der Großteil der MitarbeiterInnen<br />

mit der TUCard ausgestattet werden.<br />

Auch Studierende werden schrittweise mit der modernen Karte ausgestattet, die den<br />

bisherigen Studierendenausweis ersetzt. Das Design des Ausweises für Studierende<br />

unterscheidet sich deutlich von dem für MitarbeiterInnen, nicht aber seine Funktionen. Der<br />

Studierendenausweis kann demnach ebenfalls als Schlüssel für das elektronische<br />

Schließsystem genutzt werden <strong>–</strong> entsprechende Berechtigungen vorausgesetzt. Auch die<br />

Aktualisierung des Gültigkeitsdatums erfolgt nach dem gleichen Prinzip.<br />

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TU|<strong>frei</strong>.<strong>haus</strong> <strong>–</strong> <strong>Druckversion</strong> der Ausgabe Nr. 24 (Oktober 2012)<br />

An den zentralen Standorten aller Fakultäten werden Kioske bereitgestellt, an denen<br />

Studierende wie auch MitarbeiterInnen die Aktualisierung selbst durchführen können.<br />

Die Produktion aller Karten übernimmt der Zentrale Informatikdienst. Die Zustellung der<br />

TUCard erfolgt für MitarbeiterInnen durch die Hauspost, Studierende erhalten ihren Ausweis<br />

mit der Post. Um potentiellen Missbrauch bei Fehlzustellung vorzubeugen, müssen alle<br />

KarteninhaberInnen ihre Karte mittels eines Aktivierungscodes in TISS aktivieren, bevor der<br />

volle Funktionsumfang genutzt werden kann. Sollte die Karte nach der Aktivierung verloren<br />

gehen, kann sie ganz einfach in TISS gesperrt werden. Der Status der persönlichen Karte ist<br />

dabei von der Bestellung über die Produktion, den Versand, der Aktivierung bis hin zur<br />

Sperre jederzeit in TISS ersichtlich.<br />

Wir freuen uns sehr, dass die Realisierung dieses Projekts durch den starken Einsatz aller<br />

Beteiligten ermöglicht werden konnte und sind uns sicher, dass die TU <strong>Wien</strong> dadurch einen<br />

nachhaltigen Mehrwert für alle Angehörigen generiert.<br />

Weiterführende Informationen zur TUCard, der Produktion, Zustellung, Aktivierung etc.<br />

werden laufend in der TISS Hilfe unter https://tiss.tuwien.ac.at/hilfe veröffentlicht. Unter<br />

tucard@tuwien.ac.at steht das TUCard-Team bei Fragen gerne zur Verfügung.<br />

Nicht ohne meine Familie - oder sieben Wünsche an die<br />

TU <strong>Wien</strong><br />

Kinderbetreuungsbeauftragte Ewa Vesely im Gespräch<br />

mit Anna Steiger, Vizerektorin für Personal und Gender<br />

Im vergangenen Studienjahr 2011/2012 ging Ewa Vesely für<br />

das TU|<strong>frei</strong>.<strong>haus</strong> der Frage nach, wie es den TU-<br />

MitarbeiterInnen geht, die Kinderbetreuung und Beruf unter<br />

einen Hut bringen.<br />

In der Serie "Familie und Job <strong>–</strong> Alles unter einem Hut"<br />

wurden 6 MitarbeiterInnen aus unterschiedlichsten<br />

Bereichen der TU <strong>Wien</strong> befragt. Die GesprächspartnerInnen<br />

kamen sowohl aus dem wissenschaftlichen als auch aus<br />

dem administrativen Bereich.<br />

Agata Ciabattoni, Verena Seidl-Seiboth, Bernhard Seiboth,<br />

Elisabeth Schmid, Roland Lezuo und Otto Mittmannsgruber haben darüber berichtet wie<br />

beides - Kinder und Karriere - gelingen kann, wie anstrengend - aber auch gleichzeitig eine<br />

Quelle der Kraft - beides zusammen sein kann. Wir haben erfahren, wie wichtig die<br />

Unterstützung seitens der Partnerin/des Partners ist, aber auch was sich Eltern an<br />

Unterstützung seitens der TU <strong>Wien</strong> wünschen.<br />

Sind diese Wünsche erfüllbar? Kann bzw. darf eine <strong>Universität</strong> den Eltern eine<br />

Unterstützung bieten? Ist diese Unterstützung mit den Kernaufgaben einer <strong>Universität</strong> -<br />

Forschung und Lehre - zu vereinbaren? Ewa Vesely hat bei Anna Steiger nachgefragt.<br />

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TU|<strong>frei</strong>.<strong>haus</strong> <strong>–</strong> <strong>Druckversion</strong> der Ausgabe Nr. 24 (Oktober 2012)<br />

Die Kernaufgaben einer <strong>Universität</strong> sind Forschung und Lehre. Wir hören aber von<br />

sogenannten "familiengerechten Hochschulen" in Deutschland oder in der Schweiz.<br />

Auch in Österreich haben einige <strong>Universität</strong>en den ersten (von der TU <strong>Wien</strong><br />

mitentwickelten) Hochschulaudit erfolgreich absolviert und dürfen das Gütezeichen<br />

"Hochschule und Familie" tragen. Wozu das Engagement einer Hochschule im<br />

Bereich der Vereinbarkeit von Beruf und Familie? Wo bleiben dann die Kernaufgaben<br />

einer <strong>Universität</strong>?<br />

WissenschaftlerInnen arbeiten international, unsere "Konkurrenzunis" befinden sich nicht nur<br />

in Österreich. So sind beispielsweise amerikanische Unis im Bereich Dual Career schon<br />

wesentlich weiter als wir. Nordeuropäische <strong>Universität</strong>en wiederum haben Standards im<br />

Bereich Vereinbarkeit und Kinderbetreuung gesetzt. Wenn wir hier mithalten wollen, müssen<br />

wir Rahmenbedingungen schaffen, die den Job an unserer Uni attraktiv machen.<br />

In den Jahren 2005 bis 2008 waren in Summe 12 Väter in Karenz. Im Jahr 2011 haben<br />

bereits 20 Väter aus dem wissenschaftlichen und 5 aus dem allgemeinen Bereich eine<br />

Kinderkarenz beansprucht. Frau Vizerektorin, können wir davon ausgehen, dass die<br />

Zahl der Väter in Karenz an der TU weiter steigen wird?<br />

Das wäre wünschenswert. Eine wichtige Maßnahme dazu ist auch, dass jeder Job, der durch<br />

Elternkarenz <strong>frei</strong> wird, auch nachbesetzt wird. Gerade in Zeiten, in denen um jeden Job, um<br />

jede Nachbesetzung gefeilscht wird, ist es mir ein Anliegen, dass diese Nachbesetzungen<br />

nicht in Frage gestellt werden. Vorgesetzte müssen sich also nicht fürchten, dass sie unter<br />

Karenzzeiten von Vätern <strong>–</strong> aber natürlich auch Müttern - leiden müssen.<br />

In Anbetracht der finanziell angespannten Situation unserer <strong>Universität</strong> sind natürlich<br />

auch die Handlungs<strong>frei</strong>räume für die <strong>Universität</strong>sleitung etwas eingeschränkt. Welche<br />

der „Sieben Wünsche“ sehen Sie dennoch als realisierbar an?<br />

Was die Karrierelaufbahnmodelle betrifft, haben wir Einiges vor: wir arbeiten an der<br />

Neukonzipierung der Laufbahnstellen, die im Kollektivvertrag vorgesehen sind. Leider ist die<br />

Umsetzung abhängig von den finanziellen Ressourcen, die uns das Bundesministerium für<br />

Wissenschaft und Forschung in nicht ausreichender Menge zur Verfügung stellt.<br />

Wir wissen, dass die 63 Betreuungsplätze im Betriebskindergarten den Bedarf nicht ganz<br />

abdecken, sind aber optimistisch, dass wir schon im nächsten Jahr unseren Kindergarten<br />

erweitern können und eine neue Gruppe mit weiteren 21 Betreuungsplätzen eröffnen<br />

werden.<br />

Um auch für ganz kleine Kinder Betreuungsmöglichkeiten zu bieten, denken wir daran, die<br />

HTU Krabbelstube gemeinsam auszubauen.<br />

Leider ist folgende Problematik real: Kinder von MitarbeiterInnen, die aus den<br />

Bundesländern nach <strong>Wien</strong> pendeln, erhalten in einem <strong>Wien</strong>er Kindergarten keinen<br />

Betreuungsplatz gratis bzw. ermäßigt <strong>–</strong> so wie es in Wunsch 6 formuliert ist. Das betrifft<br />

natürlich auch unseren Betriebskindergarten. Eine optimale Lösung ist hier leider nicht in<br />

Sicht.<br />

Gibt es weitere Maßnahmen für eine besseren Vereinbarkeit von Familie und<br />

wissenschaftlicher/beruflicher Tätigkeit, die Sie an der TU <strong>Wien</strong> umsetzten werden?<br />

Die TU hat im letzten Jahr Maßnahmen umgesetzt, die es Frauen und Männern mit<br />

familiären Aufgaben leichter machen sollen, Beruf und Familie zu vereinbaren. So ist es nun<br />

möglich im Rahmen von Teleworking auch Arbeiten von zu Hause aus zu erledigen. Als<br />

nächsten Schritt planen wir die Einführung von Gleitzeit für MitarbeiterInnen des allgemeinen<br />

<strong>Universität</strong>spersonals. Die TU ist auch federführend in einer universitätsübergreifenden<br />

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TU|<strong>frei</strong>.<strong>haus</strong> <strong>–</strong> <strong>Druckversion</strong> der Ausgabe Nr. 24 (Oktober 2012)<br />

Fachgruppe, die sich mit Dual Career, also Karrieremöglichkeiten für Partner und<br />

Partnerinnen unserer neuen, nach <strong>Wien</strong> zugezogenen MitarbeiterInnen befasst.<br />

Im Rahmen unserer Möglichkeiten möchten wir auch umfassende Informationen für Eltern<br />

anbieten bzw. dorthin verweisen, wo man beste Betreuung bekommen kann.<br />

Generell achten wir bei allen Maßnahmen im Bereich Personal darauf, dass diese für alle<br />

MitarbeiterInnen, also auch für die, die Kinder oder andere familiäre Betreuungsaufgaben<br />

haben, tragbar sind.<br />

Welchen Wunsch würden Sie an die an der TU <strong>Wien</strong> tätigen Eltern richten?<br />

Um die TU ein wenig familienfreundlicher zu machen, benötigen wir erfolgreiche Role<br />

Models, die vorleben, dass beides, Familie und Beruf, auch auf einer <strong>Universität</strong> möglich<br />

sind.<br />

"Sieben Wünsche Katalog"<br />

Im Studienjahr 2011/12 wurde bereits vieles in Richtung einer familienfreundlichen<br />

<strong>Universität</strong> umgesetzt. Beispielsweise gibt es gemeinsame TU-Veranstaltungen für Eltern<br />

und Kinder, um Familien an der TU <strong>Wien</strong> sichtbar zu machen. Oder es werden<br />

Kinderbetreuungswochen im Sommer mit einer finanziellen Elternunterstützung angeboten.<br />

Ein Teil der Elternwünsche wartet jedoch noch auf Erfüllung. Diese wurden im "Sieben<br />

Wünsche Katalog" zusammengefasst.<br />

Wunsch1: Karrierelaufbahnmodelle<br />

"Ich würde mir mehr Laufbahnmodelle für junge WissenschaftlerInnen wünschen, damit man<br />

beruflich die Zukunft etwas besser planen kann."<br />

Wunsch 2: Mehr Kinderbetreuungsplätze<br />

"Ich wünsche mir mehr Kinderbetreuungsplätze im Betriebskindergarten - damit man(frau)<br />

sich sicher sein kann, genau dann einen guten Platz zu bekommen, wenn man (frau) wieder<br />

in das Berufsleben einsteigen will."<br />

Wunsch 3: Vereinbarkeit von Beruf und Familie an der TU <strong>Wien</strong><br />

"Ich wünsche mir, dass die Vereinbarkeit von Beruf und Familie auch weiterhin immer wieder<br />

auf der TU <strong>Wien</strong> thematisiert wird, um noch mehr Väter dazu zu bewegen, sich aktiv an der<br />

Kinderbetreuung zu beteiligen und vor allem um junge Frauen dazu zu ermutigen,<br />

Wissenschaftlerin und Mama gleichzeitig zu sein."<br />

Wunsch 4: Tagesmütterpool<br />

"Ein TU-Tagesmütterpool in der Nähe der <strong>Universität</strong> oder ein finanzieller Zuschuss für diese<br />

Form der Kinderbetreuung."<br />

Wunsch 5: Raum für Babys<br />

"Ein Raum am TU-Gelände in diesem sich Eltern mit ihren Babys aufhalten könnten oder in<br />

dem die Kinder unter der Obhut eines privat bezahlten Babysitters auf die (stillende) Mutter<br />

warten könnten. Auf dieser Weise könnte z.B. die Mutter ihr Baby während der Arbeitszeit<br />

stillen oder mit ihm etwas Zeit verbringen."<br />

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Wunsch 6: Lösung für PendlerInnen<br />

"Eine Lösung für die Kinder der MitarbeiterInnen, die aus den Bundesländer nach <strong>Wien</strong><br />

pendeln und dort gemeldet sind, ihre Kinder aber in den Betriebskindergarten geben<br />

möchten. Derzeit gilt die Förderung der Gemeinde <strong>Wien</strong> ausschließlich für die in <strong>Wien</strong><br />

gemeldeten Kinder. Die Kosten für die Kinderbetreuungseinrichtung an der TU <strong>Wien</strong> sind<br />

also für Kinder von Nicht-<strong>Wien</strong>erInnen erheblich höher."<br />

Wunsch 7: Väterkarenz<br />

"Väter, nehmt Euch mit Kinderkarenz Zeit für Eure Kinder, denkt nicht zu viel darüber nach<br />

und tut es! Die Erfahrungen während der Karenz können sehr bereichernd sein und Zeit mit<br />

den eigenen Kindern ist so wertvoll und schön."<br />

TIPP der Woche: Gesundheit für zwischendurch<br />

Wollten Sie schon immer etwas gegen Verspannungen<br />

oder gegen Stress tun? Aber Ihnen fehlt die Zeit dazu?<br />

Mit dem "TIPP der Woche" von Esther Domburg, der<br />

Ergonomin des Arbeitsmedizinischen Dienstes, gibt es<br />

ab Oktober einmal pro Woche - jeweils mittwochs -<br />

exklusiv für TU-MitarbeiterInnen, die Möglichkeit ohne<br />

viel Zeitaufwand etwas für die eigene Gesundheit und<br />

das Wohlbefinden zu tun!<br />

Heidemarie Pichler (Personalentwicklung und betriebliche Gesundheitsförderung)<br />

Die TIPPS der Woche sollen dazu beitragen, MitarbeiterInnen über verschiedene Themen in<br />

den Bereichen Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz (Arbeitsmedizin,<br />

Arbeitspsychologie, Sicherheitstechnik und Ergonomie) zu informieren und zu motivieren,<br />

aktiv mitzuwirken.<br />

Jeder Tipp lässt sich ohne viel Aufwand in den Alltag integrieren.<br />

Sie erhalten Hinweise für Lockerungs- und Entspannungsübungen, aber auch andere<br />

Anleitungen, um Ihren Arbeitsalltag gesund und aktiv zu gestalten.<br />

Insbesondere die Themen "Rücken" und "Wirbelsäule" stellen einen Schwerpunkt dar <strong>–</strong><br />

immerhin leiden rund ein Drittel der Personen im Alter von 15 und mehr Jahren in Österreich<br />

unter Wirbelsäulenbeschwerden. Mit dem TIPP der Woche wollen wir auch dagegen<br />

vorbeugen.<br />

Andere Themen wie Entspannung oder Ernährung kommen ebenfalls nicht zu kurz, da diese<br />

in ihrer Gesamtheit zum gesunden und sicheren Arbeiten beitragen.<br />

Hier eine kleine Vorschau auf die ersten Tipps<br />

• "Atmen im 4/4-Takt"<br />

• "Nackenrolle - eine Übung für zwischendurch"<br />

• "Einmal eine andere Sitzposition"<br />

• "Ein Imbiss für zwischendurch"<br />

• "Kurzurlaub"<br />

• "Dehnübung für die Beine"<br />

• "Treppen statt Aufzug"<br />

• "Richtig ´Mousen`"<br />

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Sollten Sie spezielle Themenwünsche haben, die Ihnen im Zusammenhang mit gesundem<br />

und sicherem Arbeiten ein Anliegen sind, zögern Sie nicht, uns zu kontaktiere. Esther<br />

Domburg wird auch Tipps für Wunschthemen zusammenstellen.<br />

In diesem Sinne tun wir gemeinsam etwas für die Gesundheit.<br />

Kontakt:<br />

Personalentwicklung und betriebliche Gesundheitsförderung<br />

Heidemarie Pichler<br />

heidemarie.pichler@tuwien.ac.at<br />

Du sollst dir kein Bild nehmen!<br />

Daher bedenken Sie immer wenn Sie ein Foto verwenden, ob Sie die dafür<br />

notwendigen Rechte besitzen oder ob Sie ein rechtmäßiges Bildzitat machen dürfen.<br />

Vor allem das Internet verleitet dazu, sich leichtfertig daraus zu bedienen. Leider folgt<br />

die Rechnung wie so oft zu einem späteren Zeitpunkt.<br />

Das vermutlich weltweit erste dauerhafte<br />

Foto, erstellt im Frühherbst 1826 von<br />

Joseph Nicéphore Nièpce<br />

Pascal Prabitz (Rechtsabteilung)<br />

Dieses expressionistisch anmutende Bild ist<br />

vermutlich das erste dauerhafte Foto der<br />

Welt. Der ehemalige Offizier der<br />

französischen Armee Joseph Nicéphore<br />

Nièpce hat es im Herbst 1826 aufgenommen<br />

und es zeigt einen Blick aus seinem<br />

Arbeitszimmer. Für seine Aufnahme<br />

benötigte Nièpce noch eine Belichtungszeit<br />

von 8 Stunden (!). Nièpce konnte sich<br />

wahrscheinlich schwer vorstellen haben<br />

können, dass rund 190 Jahre später jeden<br />

Tag Millionen von Fotos gemacht werden<br />

und in ein weltweites digitales Netz gestellt<br />

werden.<br />

Schon bald nach der Erfindung der<br />

Fotografie wurden Gesetze beschlossen, die dem Fotografen mehr oder weniger Schutz<br />

seiner gemachten Fotos gewährten. Das derzeit geltende österreichische Urheberrecht ,<br />

dessen Urfassung aus dem Jahr 1936 stammt, unterscheidet hinsichtlich des Schutzes von<br />

Fotos zwischen künstlerischen Fotografien ("Lichtbildwerke"), die vollen urheberrechtlichen<br />

Schutz genießen und einfachen Lichtbildern, für welche nur ein sogenanntes<br />

"Leistungsschutzrecht" in Betracht kommt.<br />

Ob es sich bei einem Foto um eine künstlerische Fotografie handelt, hängt von<br />

verschiedenen Umständen ab: Auswahl des Standpunktes oder des Objektivs, Beleuchtung<br />

des Aufnahmegegenstandes etc. Dabei ist es aber nicht notwendig, dass das Foto von<br />

einem ausgebildeten Fotografen gemacht wurde <strong>–</strong> auch ein bloßer Amateur kann eine<br />

künstlerische Fotografie machen. Einfache Lichtbilder sind hingegen solche Fotos, die kein<br />

entscheidendes Maß an Originalität erreichen. Dazu zählen z.B. einfache Urlaubsfotos oder<br />

ein Schnappschuss mit dem Smartphone. Zwar gilt für einfache Lichtbilder ein<br />

eingeschränkterer Rechtsschutz als bei künstlerischen Fotografien, doch kommt dem in der<br />

Praxis keine besondere Bedeutung zu.<br />

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Aufgrund der digitalen Fotografie und der Möglichkeit, diese ins Internet zu stellen, ergibt<br />

sich ein gewaltiger Datenbestand aus dem sich der User bedienen kann. Doch so<br />

verlockend es ist, einfach ein - z.B. für seine Homepage passendes Foto aus dem Internet<br />

zu kopieren <strong>–</strong> so groß ist dabei die Gefahr, eine Urheberrechtsverletzung zu begehen.<br />

Mittlerweile gibt es bereits Bildagenturen und Fotografen, die gezielt mit eigens dafür<br />

programmierter Software automatisiert Homepages scannen und bei Übereinstimmung mit<br />

einem in ihrem Bestand befindlichen Foto eine Abmahnung ausschicken . Und das kann für<br />

denjenigen, der das Foto in der irrigen Annahme, dieses verwenden zu dürfen, kostspielig<br />

werden! Denn das Urheberrecht nimmt grundsätzlich keine Rücksicht darauf, ob jemand im<br />

guten Glauben ein Foto verwendet, für welches er keine Rechte besitzt.<br />

Von ChemielabortechnikerInnen bis zu MaschinenfertigungstechnikerInnen:<br />

Lehrlinge an der TU <strong>Wien</strong><br />

werden geehrt<br />

Im Gegensatz zu aktuellen Meldungen in den Medien, dass jeder 5. Lehrling die<br />

Lehrabschlussprüfung nicht schaffen würde, kann die TU <strong>Wien</strong> über sehr gute<br />

Erfahrungen in der Lehrlingsausbildung berichten. Die Bandbreite an Berufen, die an<br />

der TU <strong>Wien</strong> erlernt werden können, ist breit. Derzeit sind insgesamt 30 Lehrlinge in<br />

acht verschiedenen Lehrberufen an der TU beschäftigt. Mit der Auszeichnung von TU-<br />

Lehrlingen sollen auf das besondere Engagement junger Menschen, die konkreten<br />

Leistungen der Lehrlinge sowie die der AusbilderInnen aufmerksam gemacht werden.<br />

Erfolgreiche Frauen im Lehrberuf<br />

Kerstin Jagsits (Büro des Rektorats)<br />

Auch die Förderung von Mädchen in Berufen, in denen Frauen derzeit noch sehr wenig<br />

vertreten sind, ist der TU <strong>Wien</strong> ein wichtiges Anliegen. Es freut uns daher besonders, dass<br />

der Trend dahingehend ist, dass sich immer mehr Mädchen in Berufen wie<br />

Chemielabortechnikerin oder Maschinenfertigungstechnikerin ausbilden lassen. Iris Wonsch<br />

und Marie-Christin Preimesberger sind sehr gute Beispiele dafür. Marie-Christin<br />

Preimesberger befindet sich derzeit im dritten Lehrjahr als Elektronikerin am Institut für<br />

Angewandte Physik. Iris Wonsch absolviert mit großer Begeisterung ihre Ausbildung zur<br />

Maschinenfertigungstechnikerin am Institut für Fertigungstechnik und<br />

Hochleistungslasertechnik. Auf die Frage, warum sie sich gerade für diesen Lehrberuf an der<br />

TU <strong>Wien</strong> entschieden hat, erzählt sie uns, dass sie nie einen Beruf machen wollte, wo sie<br />

"größtenteils im Büro sitzt oder einen typischen Mädchenberuf wie Frisörin oder<br />

Einzelhandelskauffrau." Nach einem Praktikum in einer Lehrwerkstätte stand für Iris Wonsch<br />

fest, welche Richtung sie in ihrer Berufsausbildung einschlagen möchte. Marie-Christin<br />

Preimesberger hat im Zuge des Projektes "Mädchen in die Technik" ein Ferialpraktikum an<br />

der TU <strong>Wien</strong> absolviert und bekam dadurch Einblicke in den Beruf ElektronikerIn.<br />

Ausgezeichnete Lehrlinge<br />

In diesem Jahr wurden insgesamt acht Lehrlinge ausgezeichnet, die das Lehrjahr bzw. die<br />

Lehre mit einem sehr guten Erfolg abgeschlossen haben. Diese Zahl zeugt von einer<br />

umfassenden Ausbildung auf hohem Niveau und wird dem allgemeinen Ruf nach mehr<br />

Qualität in der Lehrausbildung gerecht. Die Überreichung der Auszeichnungen in Form einer<br />

Urkunde und eines Golddukaten sowie der Möglichkeit eines zusätzlichen Urlaubstages<br />

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erfolgte durch die Vizerektorin für Personal & Gender Mag. Anna Steiger und durch den<br />

Betriebsrat für das allgemeine <strong>Universität</strong>spersonal Walter Weiss.<br />

Rückmeldungen unserer Lehrlinge wie z.B. jene von Melanie Schärer, die ihre Lehre als<br />

Bürokauffrau am Institut für Festkörpertechnik als sehr vielseitig und verantwortungsvoll<br />

empfunden hat, sprechen für das hohe Engagement vieler LehrlingsausbilderInnen. Melanie<br />

Schärer hat ihre Zeit als Lehrling, zusammen mit ihren KollegInnen, die <strong>–</strong> wie sie uns erzählt<br />

<strong>–</strong> immer ein offenes Ohr für sie hatten, sehr genossen.<br />

Wir möchten die Beschäftigung von Lehrlingen weiterforcieren, da diese nach wie vor einen<br />

wertvollen Teil des kaufmännischen und technischen Personals an der TU <strong>Wien</strong> darstellen.<br />

Falls Ihr Institut bzw. Ihre Abteilung Interesse daran hat, einen Lehrling aufzunehmen, freuen<br />

wir uns auf Ihre Kontaktaufnahme (Kerstin Jagsits, kerstin.jagsits@tuwien.ac.at).<br />

Unsere Lehrlinge, die 2012 eine Auszeichnung erhalten haben:<br />

• Kräuter Michelle, Physiklaborantin (Lehre abgeschlossen), Institut für<br />

Festkörperphysik<br />

• Hubick Thomas, Elektroniker (Lehre abgeschlossen, Institute of Electrodynamics,<br />

Microwave and Circuit Engineering<br />

• Preimesberger Marie-Christin, Elektronikerin, Institut für Angewandte Physik<br />

• Wonsch Iris, Maschinenfertigungstechnikerin, Institut für Fertigungstechnik und<br />

Hochleistungslasertechnik<br />

• Engler Clemens, Maschinenfertigungstechniker, Institut für Mechanik der Werkstoffe<br />

und Strukturen<br />

• Kovanics Bernd, Mechatroniker, Institut für Mechanik und Mechatronik<br />

• Kapulety Daniel, Mechatroniker, Institut für Mechanik und Mechatronik<br />

• Schärer Melanie, Bürokauffrau (Lehre abgeschlossen), Institut für Festkörperphysik,<br />

derzeit beschäftigt am Institut für Materialchemie<br />

Selbstverständlich möchten wir an dieser Stelle allen Lehrlingen ganz herzlich gratulieren,<br />

die das Lehrjahr bzw. die Lehre erfolgreich abgeschlossen haben und sich dadurch einen<br />

guten Grundstein für die weitere berufliche Laufbahn gelegt haben. Wie Walter Weiss gerne<br />

zu sagen pflegt: "Gute Leistungen können nur in einem guten Betriebsklima und nur dort<br />

entstehen, wo sich die unmittelbaren Verantwortlichen wie der Ausbilder/die Ausbilderin, der<br />

Institutsvorstand sowie das gesamte Team in der Lehrausbildung engagieren."<br />

v.l.n.r.: Michelle Kräuter, Marie-Christin Preimesberger, Iris Wonsch, Clemens Engler, Bernd<br />

Kovanics, Daniel Kapulety, Melanie Schärer (Fotos: privat)<br />

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Mitarbeitervorsorgekasse vs. Pensionskasse<br />

Da es immer wieder zu Missverständnissen bei der Unterscheidung zwischen<br />

Mitarbeitervorsorgekasse und Pensionskasse kommt, finden Sie hier die wichtigsten<br />

Reglungen zusammengefasst. Eines vorweg: Mitarbeitervorsorgekasse und<br />

Pensionskasse werden unabhängig voneinander abgewickelt und können daher auch<br />

nicht zusammengefasst bzw. kombiniert werden.<br />

Mitarbeitervorsorgekasse<br />

Werner Wunsch (Personaladministration)<br />

Bei der Mitarbeitervorsorgekasse handelt es sich um die sogenannte „Abfertigung neu“. Sie<br />

gilt für alle Arbeitsverhältnisse, die seit dem 1.1.2003 begonnen haben. Sie gilt weiters für<br />

alle Arbeitsverhältnisse, die vor dem 1.1.2003 begonnen haben und bei denen<br />

arbeitsvertraglich der Übertritt in die Vorsorgekasse vereinbart wurde. Die Regelung gilt auch<br />

für Lehrlinge, geringfügig Beschäftigte und <strong>frei</strong>e DienstnehmerInnen. Der Arbeitgeber zahlt<br />

für alle anspruchsberechtigten ArbeitnehmerInnen einen Beitrag in der Höhe von 1,53<br />

Prozent des Bruttomonatsentgeltes an eine Mitarbeitervorsorgekasse (MVK). Die<br />

Beitragsleistung beginnt nach Ablauf des ersten Monats des Arbeitsverhältnisses.<br />

Hinsichtlich des Verfügungsanspruchs finden Sie detaillierte Informationen auf der APK-<br />

Homepage. Die APK führt für jede/n ArbeitnehmerIn ein individuelles Konto. Jede/r<br />

ArbeitnehmerIn wird einmal jährlich sowie bei der Beendigung eines Arbeitsverhältnisses von<br />

der APK schriftlich über die Höhe des Kontostandes informiert. Darüberhinaus hat jede/r<br />

MitarbeiterIn die Möglichkeit, sich die Kontoinformationen direkt über www.apk-mvk.at<br />

abzurufen.<br />

Alle Ansprüche von TU-Angestellten werden von dieser Vorsorgekasse verwaltet:<br />

APK-Mitarbeitervorsorgekasse AG<br />

1031 <strong>Wien</strong>, Landstraßer Hauptstraße 26<br />

Hotline: 0810/810275<br />

www.apk-mvk.at<br />

Pensionskasse<br />

Für alle ArbeiternehmerInnen, die dem Kollektivvertrag (KV) der <strong>Universität</strong>en unterliegen,<br />

zahlt der Arbeitgeber für Dienstzeit-Zeiträume ab 1.10.2009 bei Erfüllung einer zweijährigen<br />

Wartefrist 3 Prozent des Bruttomonatsentgeltes bis zur Höchstbeitragsgrundlage bzw. 10<br />

Prozent des Bruttomonatsentgeltes über der Höchstbeitragsgrundlage (derzeit 4.230 Euro,<br />

Stand 2012) an eine Pensionskasse. Abweichend davon zahlt der Arbeitgeber für<br />

<strong>Universität</strong>sprofessorInnen 10 Prozent des gesamten Bruttomonatsentgelts an eine<br />

Pensionskasse. Beiträge für die zweijährige Wartezeit werden nach Ablauf des Zeitraums als<br />

Einmalerlag nachgezahlt. Für Dienstzeit-Zeiträume vom 1.1.2004 bis 30.9.2009 zahlte der<br />

Dienstgeber, 10 Prozent des Bruttomonatsentgelts für <strong>Universität</strong>sprofessorInnen und 0,75<br />

Prozent des Bruttomonatsentgeltes für alle übrigen ArbeitnehmerInnen, die dem KV der<br />

<strong>Universität</strong>en unterliegen, und zwar unter Berücksichtigung einer Verzinsung von 3 Prozent<br />

p.a., in die Pensionskasse ein. Zusätzlich haben alle ArbeitnehmerInnen die Möglichkeit,<br />

<strong>frei</strong>willige Beiträge im Ausmaß von 25, 50, 75 oder 100 Prozent der laufenden Arbeitgeber-<br />

Beiträge einzuzahlen oder das sogenannte Prämienmodell in Anspruch zu nehmen. Die<br />

Pensionskasse gilt nicht für Lehrlinge, geringfügig Beschäftigte und <strong>frei</strong>e<br />

DienstnehmerInnen.<br />

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Nähere Infos dazu und alle Detailinfos zur Pensionskasse, insbesondere auch zu den<br />

Verfügungsansprüchen, finden Sie online. Dort finden Sie auch die an der TU <strong>Wien</strong><br />

abgeschlossene Betriebsvereinbarung.<br />

Die zuständige Pensionskasse für alle anspruchsberechtigten KV-Angestellten der TU<br />

<strong>Wien</strong> wurde auf Grund eines Ausschreibungsverfahrens ausgewählt:<br />

Valida Pension AG<br />

Ernst-Melchior-Gasse 22<br />

1020 <strong>Wien</strong><br />

www.valida.at<br />

kus-grosskunden@valida.at<br />

Jede/r anspruchsberechtigte/r ArbeitnehmerIn, der/die dem KV der <strong>Universität</strong>en unterliegt,<br />

erhält von der Valida Pension AG einmal jährlich eine Kontoinformation (=Beitrags- und<br />

Leistungsinformation) und dazu eine persönliche Kontakt-Telefonnummer, bei der man bei<br />

Unklarheiten anrufen kann. Für BeamtInnen und Vertragsbedienstete, die nicht in den KV<br />

der <strong>Universität</strong>en übergeleitet wurden, ist die Bundespensionskasse (BPK) zuständig. Der<br />

Dienstgeber zahlt für diese MitarbeiterInnen 0,75 Prozent des Bruttomonatsentgeltes an die<br />

Pensionskasse. Auch die BeamtInnen und Vertragsbediensteten können Eigenbeiträge<br />

leisten.<br />

Nähere Informationen finden Sie unter www.bundespensionskasse.at.<br />

Hinweis<br />

Ein abschließender Hinweis, der alle MitarbeiterInnen-Gruppen betrifft: Selbstverständlich<br />

müssen der zuständigen Pensionskasse sowie der Mitarbeitervorsorgekasse von der TU<br />

<strong>Wien</strong> alle Personaldaten elektronisch zur Verfügung gestellt werden, die für die korrekte<br />

Abwicklung unbedingt benötigt werden.<br />

Nähere Informationen<br />

Werner Wunsch<br />

Personaladministration<br />

Leiter des Fachbereichs für allgem. Personal u. LBA<br />

werner.wunsch@tuwien.ac.at<br />

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Der ideale Arbeitsplatz<br />

Am 24. September fand unter dem Titel "Arbeitslatz <strong>Universität</strong> 2020" ein Symposium<br />

an der TU <strong>Wien</strong> statt, das sich einen Tag lang mit der visionären Frage beschäftigte,<br />

wie denn der ideale Arbeitsplatz an einer <strong>Universität</strong> gestaltet sein sollte.<br />

Anna Steiger (Vizerektorin für Personal und Gender)<br />

Mitdiskutiert und <strong>–</strong>gearbeitet haben Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter der TU, VertreterInnen des Wissenschafts-<br />

und Wirtschaftsministeriums sowie Vizerektorinnen und<br />

Vizerektoren anderer österreichischer <strong>Universität</strong>en.<br />

Auch wenn die Arbeitssituation an Österreichs <strong>Universität</strong>en<br />

schwierig ist, so gibt es doch auch viele<br />

positive Situationen und Aspekte, warum viele gerade<br />

hier arbeiten möchten. Hervorgehoben wurden insbesondere<br />

die Freiheit der Lehre und Forschung sowie<br />

die Möglichkeit, Arbeitszeiten weitgehend <strong>frei</strong> einzuteilen. Dieses vergleichsweise hohe Maß<br />

an persönlicher Gestaltungs<strong>frei</strong>heit, das an <strong>Universität</strong>en im Gegensatz zu Wirtschaft und<br />

Industrie gelebt werden kann, wurde als wesentlicher Faktor identifiziert, der eine Tätigkeit<br />

an <strong>Universität</strong>en immer noch sehr attraktiv macht. Demgegenüber wurde als negativ<br />

festgestellt, dass es nur mehr für sehr wenige Karrierechancen gibt bzw. überhaupt die<br />

Möglichkeit, langfristig zu planen. Dies führt bei sehr vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

zu einem Gefühl der Unsicherheit und "Unplanbarkeit".<br />

Frau Professorin Kim vom Rat für Forschung und Entwicklung stellte in ihrem Vortrag dar<br />

"Was Frauen wollen" und wies darauf hin, welche Rahmenbedingungen notwendig sind, um<br />

Frauen gerade an technische <strong>Universität</strong>en zu holen. Am Nachmittag stellte der Philosoph<br />

und <strong>Universität</strong>sprofessor Robert Pfaller seine Utopie für <strong>Universität</strong>en des Jahres 2020 dar.<br />

Pfaller lud uns zu einem Ausflug in die Zukunft der <strong>Universität</strong>en ein, in der sich "erwachsene<br />

Menschen selbstverantwortlich und respektvoll begegnen" und nicht ein Klausur- und<br />

Prüfungssystem im Vordergrund steht. Im Mittelpunkt steht die Ambition, Wissenschaft und<br />

Forschung voranzutreiben, und junge Menschen dafür zu motivieren.<br />

Inspiriert durch diese Inputs wurde am Ende der Veranstaltung in einzelnen Gruppen jeweils<br />

unterschiedliche Vorstellungen entwickelt, wie der ideale Arbeitsplatz an <strong>Universität</strong>en<br />

aussehen sollte. Demokratische Möglichkeiten der Mitbestimmung, kollegiale<br />

Zusammenarbeit auf allen hierarchischen Ebenen, Zugangsbeschränken, transparente<br />

Kommunikation wurden teils kontroversiell im Plenum diskutiert.<br />

Am Ende des Symposiums stand die Erkenntnis, dass viel zu tun ist, viel getan werden kann<br />

und jedenfalls die TU interne Diskussion in dieser Form weitergehen soll - und wird.<br />

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TU|<strong>frei</strong>.<strong>haus</strong> <strong>–</strong> <strong>Druckversion</strong> der Ausgabe Nr. 24 (Oktober 2012)<br />

Rundschau<br />

Gesangstalente für den neuen TU-Chor gesucht<br />

Studierende und MitarbeiterInnen der TU <strong>Wien</strong> sind herzlich eingeladen, an dem neuen<br />

Chorprojekt mitzuwirken, bei dem Spaß und Freude am Singen und Musizieren im<br />

Vordergrund stehen sollen.<br />

Andreas Ipp (TU-Chor)<br />

Die ChorsängerInnen bestimmen mit ihren Vorlieben und ihrem Können mit, welche<br />

Musikstücke gesungen werden. Als moderner, vielseitiger Chor ist populäre Chormusik von<br />

der Klassik über Volksmusik bis hin zu Musicals, Gospel, Jazz, Film- und Popmusik möglich.<br />

Eine spätere Zusammenarbeit mit dem TU-Orchester ist ebenfalls denkbar.<br />

Gesucht werden "GeneralistInnen", die sich in verschiedenen Stilrichtungen wohlfühlen. Wer<br />

zusätzlich noch ein Talent für Beatboxing, Rapping, oder Scat-singing hat, gerne tanzt, ein<br />

Instrument spielt, oder selber Songs oder Songtexte schreibt, sollte auf alle Fälle einmal<br />

vorbeischauen! Und wer seine Talente noch nicht kennt, kann sie vielleicht im Chor<br />

entdecken.<br />

Die Probenarbeit startete bereits Anfang Oktober. Weitere SängerInnen sind herzlich<br />

willkommen. Termin: jeweils Donnerstags, ab 19:30 Uhr<br />

InteressentInnen werden gebeten, sich in TUWEL für den "TU-Chor" einzutragen, wo es<br />

dann weitere Informationen zu den Probenterminen gibt, und wo für die Lieblingsstücke<br />

abgestimmt werden kann.<br />

Nähere Informationen<br />

Andreas Ipp<br />

andreas.ipp@tuwien.ac.at<br />

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TU|<strong>frei</strong>.<strong>haus</strong> <strong>–</strong> <strong>Druckversion</strong> der Ausgabe Nr. 24 (Oktober 2012)<br />

INTU: Bücherlogistik & Sortimentserweiterung<br />

INTU erweitert sein ohnehin vielfältiges Sortiment um neue Angebote: Neben<br />

umfangreicher Literatur erhalten Sie auch das Gewinner-T-Shirt der TU-<br />

Semesteredition 2012 und weitere neue TU-Merchandising-Produkte.<br />

Sortimentserweiterung<br />

Helga Nesselberger (INTU)<br />

Die Filiale "INTU.books & shop" im Bibliotheksgebäude<br />

(Resselgasse 4) führt die gesamte Fachliteratur, die für das<br />

Studium benötigt wird, und ZID Software CDs. Darüber hinaus<br />

gibt es das gesamte TU-Merchandising-Sortiment, dessen<br />

Angebot um das Gewinner-T-Shirt der Semesteredition 2012 ab<br />

1. Oktober bereichert wurde (Preis: 16,90 Euro). Auch neue<br />

USB-Sticks mit TU-Logo und 8 MB Kapazität sind zu erstehen.<br />

Es muss ja nicht immer eine Internetbestellung sein<br />

Erweitert wurde auch das Sortiment von "INTU.books" in der Wiedner Hauptstraße 13:<br />

Neben Fachliteratur, zum Beispiel zu Architektur, Fotografie und Sprachen, finden Sie nun<br />

auch interessante Belletristik-Angebote.<br />

Außerdem jede Menge schlaue Bücher für junge<br />

ForscherInnen: Mit Science4kids wird ein neuer<br />

Schwerpunkt gesetzt.<br />

Da der Buchhandel in schwierigen Zeiten steckt, denken Sie<br />

bitte daran, dass eine Internetbestellung bei<br />

deutschsprachigen Büchern weder billiger sein darf<br />

(Buchpreisbindung) noch schneller ist, als im Buchhandel.<br />

Denn was nicht lagernd ist, muss dort wie da bestellt<br />

werden. Die meisten Bücher kommen bei INTU binnen 24<br />

Stunden an. Unterstützen Sie den österreichischen<br />

Buchhandel <strong>–</strong> ganz speziell natürlich Ihre Buchhandlungen<br />

(und Ihr Papiergeschäft) an der TU <strong>Wien</strong>!<br />

Webtipp: www.intu.at<br />

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TU|<strong>frei</strong>.<strong>haus</strong> <strong>–</strong> <strong>Druckversion</strong> der Ausgabe Nr. 24 (Oktober 2012)<br />

Buchtipps<br />

Einige TU-Angehörige sind "nebenbei" auch als AutorInnen tätig. Stellvertretend<br />

möchten wir in dieser Ausgabe drei kürzlich veröffentlichte Bücher vorstellen.<br />

"Occupy: Räume des Protests"<br />

TU|<strong>frei</strong>.<strong>haus</strong> Redaktion<br />

Von New York bis Kairo, von Hongkong bis Berlin: Weltweit<br />

sind neue Protestbewegungen angetreten, öffentlichen<br />

Raum in ein politisches Common zu verwandeln.<br />

Gegenüber dem Machtmonopol krisenhafter Systeme<br />

setzen sie auf die kreative Kraft von kollektiver<br />

Selbstbestimmung. Mit Zeltlagern, Straßenküchen und<br />

Volksuniversitäten hat die Occupy-Bewegung diese<br />

konfliktreichen Auseinandersetzungen um direkte<br />

Demokratie, soziale Gerechtigkeit und ökonomische<br />

Alternativen auch in die Zentren der westlichen Welt<br />

gebracht.<br />

Der Essay "Occupy: Räume des Protests" diskutiert die<br />

Ausgangslage sowie Schauplätze und Perspektiven einer<br />

globalen Kultur des Widerstands: Welche Spannungen<br />

entfalten sich zwischen ihren physischen und symbolischen<br />

Räumen, subjektiven und globalen Dimensionen? Was hat<br />

sich mit den Besetzungen verändert und wie geht der Widerstand weiter? Ein Buch über die<br />

Chancen und Hindernisse von Protest zu Beginn des 21. Jahrhunderts.<br />

Über die Autoren<br />

Prof. Dr. Peter Mörtenböck und Dr. Helge Mooshammer lehren Visuelle Kultur an der TU<br />

<strong>Wien</strong> und am Visual Cultures Department des Goldsmiths College, University of London. Sie<br />

forschen gemeinsam zum Verhältnis von Gegenwartskultur und globaler Ökonomie sowie zu<br />

Formen der Beteiligung in geopolitischen und urbanen Prozessen. Bei transcript erschienen<br />

"Netzwerk Kultur. Die Kunst der Verbindung in einer globalisierten Welt" (2010) und der<br />

Sammelband "Space (Re)Solutions. Intervention and Research in Visual Culture" (2011).<br />

"Occupy: Räume des Protests"<br />

Peter Mörtenböck, Helge Mooshammer<br />

200 Seiten<br />

ISBN 978-3-8376-2163-1<br />

transcript<br />

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TU|<strong>frei</strong>.<strong>haus</strong> <strong>–</strong> <strong>Druckversion</strong> der Ausgabe Nr. 24 (Oktober 2012)<br />

"Gedankenlesen durch Schneckenstreicheln"<br />

Seit 2007 begeistern sie das Publikum mit ihrer<br />

einzigartigen Kombination aus Wissenschaft und<br />

schwarzem Humor: Die Science Busters oder auch "die<br />

schärfste Science-Boygroup der Milchstraße". In<br />

"Gedankenlesen durch Schneckenstreicheln" begeben sich<br />

die beiden Physiker Prof. Heinz Oberhummer und Werner<br />

Gruber sowie der preisgekrönte Satiriker Martin Puntigam<br />

auf eine Reise ins Tierreich. Dabei stoßen sie auf<br />

verblüffende und faszinierende wissenschaftliche<br />

Phänomene. So erfährt man beispielsweise, dass Krebse<br />

Karate können, Schweine im Dunkeln leuchten und<br />

Kakerlaken mit abgetrenntem Kopf Sex haben.<br />

Die Science Busters erklären, wie es funktioniert: Wie<br />

Meeresschnecken fürs Abitur lernen, warum sich<br />

Bärtierchen zuweilen wie Boris Becker fortpflanzen und<br />

weshalb Juwelenkäfer beim Flaschendrehen immer verlieren. Wissenschaft für alle.<br />

Spektakulär, lehrreich und unterhaltsam.<br />

Das Hörbuch (gelesen von Harry Rowohlt) erscheint zeitgleich im Hörverlag.<br />

Über die Autoren<br />

Seit 2007 gibt es die "Science Busters" als Bühnenshow und Radiokolumne (FM4),<br />

neuerdings auch als Fernsehsendung (ORFeins) und in Buchform. Ihr letztes Buch "Wer<br />

nichts weiß, muss alles glauben" war "Buchliebling 2011" und wurde zum Bestseller. Werner<br />

Gruber ist Experimental- und Neurophysiker an der Uni <strong>Wien</strong> und Autor der Bestseller<br />

"Unglaublich einfach. Einfach unglaublich" und "Die Genussformel". Heinz Oberhummer,<br />

emeritierter Professor für Kern- und Astrophysik an der TU <strong>Wien</strong>, sorgte mit seinen Arbeiten<br />

über die Feinabstimmung des Universums für internationales Aufsehen. Sein Buch "Kann<br />

das alles Zufall sein?" wurde Wissenschaftsbuch des Jahres 2009. Martin Puntigam,<br />

mehrfach ausgezeichneter Satiriker, arbeitet in <strong>Wien</strong> u. a. für die ORF-Radiosender Ö1 und<br />

FM4.<br />

"Gedankenlesen durch Schneckenstreicheln"<br />

Science Busters (Werner Gruber, Heinz Oberhummer, Martin Puntigam)<br />

ca. 304 Seiten, Gebunden mit Samteinband und Manschette.<br />

ISBN 978-3-446-43215-4<br />

Carl Hanser Verlag GmbH & CO. KG<br />

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TU|<strong>frei</strong>.<strong>haus</strong> <strong>–</strong> <strong>Druckversion</strong> der Ausgabe Nr. 24 (Oktober 2012)<br />

"Repetitorium Thermodynamik"<br />

"Repetitorium Thermodynamik" von Wilhelm Schneider,<br />

Stefan Haas und Karl Ponweiser bietet für Studierende,<br />

aber auch für PraktikerInnen viele Aufgaben und Lösungen<br />

im Bereich Thermodynamik. In diesem Buch konzentriert<br />

man sich auf den Kernstoff und stellt das Wesentliche straff<br />

darf. Neben hil<strong>frei</strong>chen Merksätzen gibt es auch<br />

durchgerechnete Beispiele. Das Buch dient nicht nur als<br />

Prüfungsvorbereitung, sondern hilft auch in jeder Situation,<br />

in der wesentliche Kenntnisse rasch aktiviert werden sollen.<br />

Über die Autoren<br />

Dr. Dr.h.c. Wilhelm Schneider ist Professor emeritus am<br />

Institut für Strömungsmechanik und Wärmeübertragung der<br />

TU <strong>Wien</strong>. Er wurde im Laufe seiner wissenschaftlichen<br />

Karriere vielfach geehrt, u.a. erhielt er die höchste Auszeichnung der Deutschen<br />

Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt (DGLR) für seine herausragenden Leistungen in<br />

Forschung und Lehre auf dem Gesamtgebiet der Thermofluiddynamik. Besonders seine<br />

Forschungsarbeiten zu Über- und Hyperschallströmungen, zur Strahlungsgasdynamik, zu<br />

Konvektionsströmungen und zu Strömungen mit Phasenumwandlungen wurden gewürdigt.<br />

Prof. Dr. Karl Ponweiser lehrt am Institut für Energietechnik und Thermodynamik der TU<br />

<strong>Wien</strong>. Dr. Stefan Haas ist Bereichsleiter für Innovation und Technologie bei Knorr-Bremse<br />

Systeme für Schienenfahrzeuge in München.<br />

"Repetitorium Thermodynamik"<br />

Wilhelm Schneider, Stefan Haas und Karl Ponweiser<br />

282 Seiten<br />

ISBN 978-3-486-70779-3<br />

Verlag: Oldenbourg Wissenschaftsverlag; Auflage: überarbeitete und erweiterte Auflage (19.<br />

September 2012)<br />

Career Calling 12: Die Karrieremesse der WU, TU <strong>Wien</strong><br />

und BOKU<br />

Österreichs größte Karrieremesse für Studierende, AbsolventInnen sowie Young<br />

Professionals.<br />

Heidemarie Pichler (Personalentwicklung und betriebliche Gesundheitsförderung)<br />

Ob Praktika, Teilzeit oder Vollzeitpositionen: Österreichs größte Karrieremesse bietet<br />

Studierenden, AbsolventInnen und Young Professionals die Möglichkeit, mit<br />

UnternehmensvertreterInnen Erstgespräche über potentielle Karrieremöglichkeiten zu<br />

führen. Neben den individuellen Gesprächen an den Ausstellerständen, die zweifellos im<br />

Zentrum der Messe stehen, wartet ein attraktives Rahmenprogramm auf die BesucherInnen:<br />

Von kostenlosen Bewerbungsfotoshootings über Karriere-Talks mit den ExpertInnen der<br />

Career Center der <strong>Universität</strong>en bis hin zu Podiumsdiskussionen mit SpitzenmanagerInnen<br />

und CEOs namhafter Unternehmen.<br />

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TU|<strong>frei</strong>.<strong>haus</strong> <strong>–</strong> <strong>Druckversion</strong> der Ausgabe Nr. 24 (Oktober 2012)<br />

Die TU <strong>Wien</strong> wird heuer als Veranstalterin auch wieder mit einem eigenen Stand vertreten<br />

sein. Kerstin Jagsits (Assistentin der Vizerektorin für Personal und Gender) wird gemeinsam<br />

mit Heidi Pichler (Personalentwicklung und betriebliche Gesundheitsförderung)<br />

InteressentInnen Rede und Antwort stehen.<br />

Neben dem erfolgreichen "TU Jobs", dem TU-internen Arbeitsmarkt, der zahlreichen<br />

MitarbeiterInnen bereits neue Karriereperspektiven eröffnet hat, bietet die Teilnahme an<br />

Karrieremessen eine zusätzliche Gelegenheit, sich einen Überblick über den Markt zu<br />

verschaffen.<br />

Professionelles Recruiting<br />

Externes Personalmarketing durch den Auftritt bei Messen stellt einen wesentlichen Beitrag<br />

dazu dar, das Image der TU <strong>Wien</strong> zu pflegen und ein klares Bild von den gegenseitigen<br />

Erwartungen <strong>–</strong> Arbeitgeberin und ArbeitnehmerInnen <strong>–</strong> zu generieren.<br />

Professionelles Recruiting nützt dabei Unternehmen und BewerberInnen: Wer von<br />

vornherein weiß, worauf er/sie sich einlässt, wird sich eher für ein Unternehmen entscheiden,<br />

das zum ihm/ihr passt. Fehlbesetzungen, die Kosten verursachen, können reduziert und die<br />

Zufriedenheit der MitarbeiterInnen erhöht werden.<br />

Zeit & Ort<br />

Donnerstag, 15. November 2012, 10:00 <strong>–</strong> 18:00 Uhr<br />

Austria Center Vienna<br />

Bruno-Kreisky-Platz 1, 1220 <strong>Wien</strong><br />

U1 Kaisermühlen<br />

Was ist los im Grätzl?<br />

Österreich liest<br />

Seit 2008 lädt auch die <strong>Universität</strong>sbibliothek der TU <strong>Wien</strong><br />

im Rahmen der Veranstaltungswoche "Österreich liest" zu<br />

AutorInnenlesungen und Präsentationen ein. Heuer findet das größte Literaturfestival des<br />

Landes vom 15. bis 19. Oktober 2012 statt. Eine Woche lang stehen das Lesen und die<br />

Bibliotheken im Mittelpunkt. Ziel dieser Kampagne ist es, den Stellenwert des Lesens und<br />

der Bibliotheken in der Gesellschaft zu steigern.<br />

Aus dem Programm an der TU-<strong>Universität</strong>sbibliothek:<br />

• Heinz Oberhummer präsentiert das neue Buch der Science Busters.<br />

• Wolfgang Oberndorfer analysiert kritisch katholische Glaubenslehre und<br />

naturwissenschaftliche Denkweise und Erkenntnis.<br />

• Peter Klien beschäftigt sich in einer Kabarettstunde auf vergnügliche Weise mit allem,<br />

was im Haus mit der Eule zur Sprache kommen sollte.<br />

• Peter Schattschneider erzählt über Science Fiction an der Alma Mater.<br />

• Bernhard Weingartner zeigt "Schlaue Tricks mit Physik".<br />

Weiters findet täglich der traditionelle Bücherflohmarkt statt. Darüber hinaus ist ein Blick<br />

hinter die Kulissen der 25-jährigen Eule möglich.<br />

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TU|<strong>frei</strong>.<strong>haus</strong> <strong>–</strong> <strong>Druckversion</strong> der Ausgabe Nr. 24 (Oktober 2012)<br />

Zeit & Ort<br />

15. bis 19. Oktober 2012<br />

<strong>Universität</strong>sbibliothek, Resselgasse 4, 1040 <strong>Wien</strong><br />

Foto: <strong>Technische</strong>s<br />

Museum<br />

Werkbundsiedlung <strong>Wien</strong> 1932 - Ein Manifest des neuen<br />

Wohnens<br />

Zum 80sten Geburtstag der <strong>Wien</strong>er Werkbundsiedlung<br />

kooperiert das Institut für Kunst und Gestaltung mit dem <strong>Wien</strong><br />

Museum. Unter der Projektleitung von Anita Aigner entstand ein<br />

Modell der Siedlung im Maßstab 1:100, das seit 5. September in<br />

einer Ausstellung des <strong>Wien</strong> Museum zu sehen ist.<br />

70 Musterhäuser umfasst die in Lainz befindliche Siedlung, die 1932 unter der Federführung<br />

von Josef Frank von 30 Architekten und einer Architektin (u.a. Adolf Loos, Josef Hoffmann,<br />

Richard Neutra, Gerrit Rietveld und Margarete Schütte-Lihotzky) als ein "Manifest des Neuen<br />

Wohnens" errichtet wurde. Die Häuser, die selbst als Modelle (im Maßstab 1:1) für den Bau<br />

großer Siedlungen im Grünen gedacht waren, wurden nun von 14 Architekturstudierenden<br />

kleinmaßstäblich dargestellt. Das 270 x 162 x 28 cm große Modell aus lackiertem Polystyrol<br />

wurde mit fachlicher Unterstützung von Walter Fritz und Kornelia Fischer in der<br />

Modellbauwerkstätte der Architekturfakultät unter Einsatz von CNC-Maschinen gefertigt.<br />

Seit Herbst 2011 arbeitet Aigner auch an einer architektursoziologischen Studie über die<br />

Werkbundsiedlung. Die Wissenschaftlerin, die in ihrer empirischen Forschung das "Leben im<br />

Denkmal" untersucht, hat für die Ausstellung neben einem wissenschaftlichen Beitrag auch<br />

einen Film produziert, der die Haltungen der BewohnerInnen zum Denkmalschutz<br />

dokumentiert.<br />

Zeit & Ort<br />

bis 13. Januar 2013<br />

Dienstag bis Sonntag & Feiertag, 10:00 bis 18:00 Uhr<br />

Geschlossen: 1.1., 1.5. und 25.12.<br />

<strong>Wien</strong> Museum, Karlsplatz 8, 1040 <strong>Wien</strong><br />

"Roboter" (Arbeitstitel)<br />

Lange waren Roboter reine Fiktion, heute haben sie längst<br />

unseren Alltag erobert. Ab Oktober 2012 widmet sich das<br />

<strong>Technische</strong> Museum <strong>Wien</strong> der faszinierenden Beziehung<br />

zwischen Mensch und Maschine. Die Ausstellung nimmt die<br />

geschichtliche Entwicklung von Robotern, ihren alltäglichen<br />

Einsatz sowie Utopien und Emotionen rund um Roboter unter<br />

die Lupe. Ebenso geht sie Zukunftsvisionen von künstlichen<br />

Menschen und menschlichen Maschinen nach. Für Familien gibt<br />

es einen interaktiven Ausstellungs- und Vermittlungsbereich<br />

zum Thema Robotik. Die TU <strong>Wien</strong> wird bei der Ausstellung<br />

ebenfalls vertreten sein.<br />

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TU|<strong>frei</strong>.<strong>haus</strong> <strong>–</strong> <strong>Druckversion</strong> der Ausgabe Nr. 24 (Oktober 2012)<br />

Zeit & Ort<br />

1. Dezember 2012 <strong>–</strong> Juni 2013<br />

Montag bis Freitag: 9:00 <strong>–</strong> 18:00 Uhr<br />

Samstag, Sonntag, feiertags: 10:00 <strong>–</strong> 18:00 Uhr<br />

Geschlossen: 1.1., 1.5.<br />

<strong>Technische</strong>s Museum <strong>Wien</strong><br />

Mariahilfer Str. 212 , 1140 <strong>Wien</strong><br />

http://www.technischesmuseum.at<br />

"Mahlzeit!"<br />

Unsere Gourmets haben dieses Mal Altbewährtes rund um den Karlsplatz getestet. Achtung:<br />

Wir raten zum Selbsttest, denn Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Die Bewertung<br />

spiegelt lediglich die Meinung der Redaktion wider.<br />

Saigon<br />

Sandra Wagner (Weiterbildungszentrum)<br />

Das Vietnamesische Restaurant „Saigon“ liegt am<br />

Getreidemarkt. Dadurch ist es bestens für die<br />

Standorte Karlsplatz, Frei<strong>haus</strong> und natürlich<br />

Getreidemarkt erreichbar. Die Einrichtung des<br />

Restaurants ist schlicht vietnamesisch. Als Gast<br />

fühlt man sich sofort in eine andere Welt versetzt.<br />

Die Bedienung ist äußerst freundlich und bemüht<br />

um den Gast. Das Restaurant ist in einen<br />

RaucherInnen- und einen<br />

Foto: Saigon<br />

NichtraucherInnenbereich geteilt. Das Saigon<br />

bietet Mittagsmenüs und À-la-carte-Essen zu<br />

einem sehr geringen Preis. Beides wird innerhalb von 15 Minuten serviert. Beim<br />

Mittagsmenü hat man die Auswahl zwischen Suppe und Frühlingsrolle. Die Portionen sind<br />

ausreichend und sättigend. Ein Highlight war der vietnamesische Kaffee, der in einem<br />

speziellen Kaffeegeschirr serviert wird. Dieser wird normalerweise schwarz getrunken, aber<br />

man kann auch Milch dazu verlangen. Der Kaffee hat einen sehr süßlichen Geschmack. Den<br />

sollte man unbedingt einmal kosten. Zum Kaffee wurde uns noch eine typische<br />

vietnamesische Mehlspeise gebracht. Ein Fest für den Gaumen!<br />

Fazit: Das Saigon ist sehr zu empfehlen, und dank seiner guten Lage in TU-Nähe auch gut<br />

erreichbar. Die vietnamesischen Spezialitäten sind exzellent. Man hat das Gefühl, während<br />

der Mittagspause mal kurz abzutauchen. Das Preis-Leistungsverhältnis ist gut abgestimmt.<br />

Vier von fünf Sternen ****<br />

Kontakt:<br />

Saigon Restaurant<br />

Getreidemarkt 7, 1060 <strong>Wien</strong><br />

T: +43-1-5856395<br />

www.saigon.at<br />

Öffnungszeiten: Montag bis Sonntag: 11:30 - 23:00 Uhr<br />

Durchgehend warme Küche bis 22:30 Uhr<br />

Juni-August, Montags geschlossen<br />

Reservierung wird empfohlen, ist allerdings nur telefonisch möglich.<br />

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TU|<strong>frei</strong>.<strong>haus</strong> <strong>–</strong> <strong>Druckversion</strong> der Ausgabe Nr. 24 (Oktober 2012)<br />

Palatschinkenkuchl<br />

Sandra Wagner (Weiterbildungszentrum)<br />

Die „Palatschinkenkuchl“ am <strong>Wien</strong>er Naschmarkt ist<br />

ein kleines, auf Palatschinken spezialisiertes Lokal.<br />

Aufgrund der Lage direkt am Naschmarkt fallen der<br />

Gastgarten und das Restaurant sehr klein aus. An<br />

schönen Tagen empfiehlt es sich dennoch,<br />

draußen diverse Variationen der<br />

Palatschinkenkuchl zu genießen. Die Auswahl an<br />

Palatschinkenvariationen ist groß: So gibt es unter<br />

anderem süße, deftige und saisonale Variationen.<br />

Das Personal ist überaus freundlich. Man wird Foto: Guenter Havlena|Pixelio.de<br />

wiederholt gefragt, ob man sich schon entschieden<br />

habe. Allerdings fühlt man sich durch dieses „umsorgt werden“ manchmal fast genervt.<br />

Ansonsten ist das Personal aber sehr flink und liest dem Gast jeden Wunsch von den Augen<br />

ab. Das Essen wird schnell und heiß serviert. Die Anzahl der Palatschinken steht dem Gast<br />

<strong>frei</strong> zur Wahl: So gibt es für jeden die passende Portion.<br />

Fazit: Die Palatschinkenkuchl ist gut für den schnellen Hunger. Das Preis-<br />

Leistungsverhältnis ist in Ordnung. Wer es liebt, direkt im Geschehen zu sitzen und von<br />

Menschen beim Essen beobachtet zu werden, der ist in der Palatschinkenkuchl gut<br />

aufgehoben. Drei von fünf Sternen: ***<br />

Kontakt:<br />

Palatschinkenkuchl<br />

Naschmarkt, 1060 <strong>Wien</strong>, Stand 131<strong>–</strong>138<br />

T: +43-1-5878744<br />

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag: 6:30 <strong>–</strong> 19:30 Uhr<br />

Samstag: 6:30 - 17:00, Frühstück von 6:30 - 11:30 Uhr<br />

TU-CAFFE<br />

Cristina Umundum<br />

(Institut für Strömungsmechanik und<br />

Wärmeübertragung)<br />

2008 wurde auf der Wiedner Hauptstraße 8-10,<br />

zwischen INTU und der Trafik, das TU-Caffe, ein<br />

kleines, gemütliches, simples und gleichzeitig<br />

kokettes Bistro geöffnet. Das Wort „Bistro“ stammt<br />

aus der Familie der slawischen Sprachen und<br />

bedeutet „schnell“. Und genau das ist es: Ein Lokal,<br />

wo schnell der kleine aber auch große Hunger<br />

Foto: privat<br />

gestillt wird. Das Menu ist vielfältig:<br />

Frühstückshäppchen, Snacks für Zwischendurch,<br />

Mittagessen, Nachmittagsjause <strong>–</strong> für jeden Geschmack findet sich hier etwas. 4<br />

verschiedene Toast- und 4 verschiedene Bruschetta-Varianten, 8 verschiedene Suppen,<br />

faschierte Laibchen, Lasagne, Gulasch, gegrillte Hühnerbrust werden frisch zubereitet. Neu<br />

auf der Speisekarte: Humus, Tahina, Pita, Babaghanoush (Melanzani, Tahina, Pitabrot). Es<br />

gibt warme und kalte Getränke: Kaffeespezialitäten, alkohol<strong>frei</strong>e Getränke, Tee und offenes<br />

Villacher Bier. Die Speisen sind auch zum Mitnehmen. Der aus Malta stammende<br />

Lokalinhaber, der persönlich die Bedienung übernimmt, ist sehr freundlich, schnell,<br />

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TU|<strong>frei</strong>.<strong>haus</strong> <strong>–</strong> <strong>Druckversion</strong> der Ausgabe Nr. 24 (Oktober 2012)<br />

zuverlässig und bereit auch kleine Sonderwünsche zu erfüllen. Das Publikum ist bunt<br />

gemischt: Studenten treffen hier auf TU-Stammgäste. Empfehlung der TesterInnen Wilhelm<br />

Schneider und Cristina Umundum: Mozarella-Tomaten-Toast mit Salat und<br />

Tomatencremesuppe.<br />

Fazit: Die Grenze zum Café, zum Kleinrestaurant, zur Kneipe, Bar oder Imbiss ist fließend.<br />

Man genießt köstliche Speisen auf kleinen Cafétischen bei Lounge Musik und RAUCH. Für<br />

die Geldbörse angenehm. Das Bistro ist allerdings nicht unbedingt für ein Geschäftsessen<br />

oder Familien mit Kindern empfehlenswert. RaucherInnen sind übrigens Willkommen. Vier<br />

von fünf Sternen ****<br />

Kontakt:<br />

TU Caffe<br />

Wiedner Hauptstraße 8-10, 1040 <strong>Wien</strong><br />

Montag bis Freitag: 6:00-18:00<br />

TU Familientag in Bad Vöslau<br />

Wo entspringt natürliches Mineralwasser? Aus welcher Tiefe wird es gewonnen? Wie<br />

kommt es in die Flasche?<br />

Ewa Vesely (Kinderbetreuungsbeauftragte)<br />

Diesen und ähnlichen Fragen gingen einige<br />

"TU Kids" und ihre TU-Eltern bei einem<br />

Familienausflug nach. Am 22. August 2012<br />

luden die <strong>Technische</strong> <strong>Universität</strong> <strong>Wien</strong> und die<br />

Vöslauer Mineralwasser AG Kinder von TU-<br />

Angehörigen im Alter von 6 bis 14 Jahren zu<br />

einer Kinderführung mit anschließendem<br />

Besuch des Thermalbades nach Bad Vöslau<br />

ein.<br />

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Gewinnspiel: Kinokarten für "More than Honey"<br />

Eines der wichtigsten Naturwunder unserer Erde schwebt<br />

in höchster Gefahr: Die Honigbiene. Das fleißigste aller<br />

Tiere, das verlässlich von Blüte zu Blüte fliegt, verschwindet<br />

langsam. Es ist ein mysteriöses Sterben, das weltweit mit<br />

Sorge beobachtet wird. Denn ein Leben ohne die Biene ist<br />

undenkbar. Sie ist die große Ernährerin der Menschen. Aber<br />

ihr wird heute Großes abverlangt: Der weltweite Bedarf an<br />

Naturprodukten ruht auf ihren zierlichen Flügeln. Zwischen<br />

Pestiziden, Antibiotika, Monokulturen und dem Transport<br />

von Plantage zu Plantage scheinen die Königinnen und ihre<br />

Arbeiterinnen ihre Kräfte zu verlieren. Der Film "More than<br />

Honey" entführt uns in das faszinierende Universum der<br />

Biene. Regisseur Markus Imhoof verfolgt ihr Schicksal von<br />

der eigenen Familienimkerei bis hin zu industrialisierten<br />

Honigfarmen und Bienenzüchtern. Mit spektakulären<br />

Aufnahmen öffnet er dabei den Blick auf eine Welt jenseits von Blüte und Honig, die man<br />

nicht so schnell vergessen wird.<br />

Webtipp: "More than Honey": http://www.morethanhoney-derfilm.at/<br />

Wir verlosen 4 x 2 Freikarten (Kino & Datum stehen zur <strong>frei</strong>en Wahl)<br />

Beantworten Sie folgende Gewinnfrage und senden Sie die richtige Antwort an<br />

<strong>frei</strong><strong>haus</strong>@tuwien.ac.at.<br />

Einsendeschluss: 28. Oktober 2012<br />

Womit werden Bienenköniginnen ernährt?<br />

Die GewinnerInnen werden aus allen richtigen Einsendungen gezogen und schriftlich<br />

verständigt. Teilnahmeberechtigt sind alle MitarbeiterInnen der TU <strong>Wien</strong>. Der Rechtsweg ist<br />

ausgeschlossen. Die Gewinne können nicht in bar abgelöst werden.<br />

TU-Kampf gegen Varroamilben<br />

Die Varroamilbe (Varroa destructor) wurde aus Ostasien eingeschleppt und ist eine ca. 1,6<br />

Millimeter kleine Milbe, die sich bei der Honigbiene, ähnlich einem Blutegel beim Säugetier,<br />

festbeißt. Die eigentliche Entwicklung und Vermehrung der Milbe findet jedoch nicht auf der<br />

erwachsenen Biene, sondern in der verdeckelten Bienenbrut statt. Deshalb handelt es sich<br />

bei der Varroose - wie dieser Parasiten-Befall genannt wird - im Wesentlichen um eine<br />

Brutkrankheit. Da im Winterhalbjahr keine Brut gepflegt wird, müssen die Varroamilben in<br />

dieser brutlosen Zeit vollständig auf die erwachsenen Bienen wechseln, um zu überleben. In<br />

Österreich ist die Tierseuche anzeigepflichtig.<br />

"Varroa-Controller"<br />

Die Bekämpfung der Varroamilbe gehört zur unumgänglichen Arbeit eines Imkers/einer<br />

Imkerin. Wer sie unterlässt, muss mit dem Absterben des Bienenvolkes rechnen. Wer die<br />

Milbenbekämpfung durchführt, ist auch nicht vor dem Ausfall des einen oder anderen Volkes<br />

gefeit. Der TU-Forscher Wolfgang Wimmer (Institut für Konstruktionswissenschaften und<br />

<strong>Technische</strong> Logistik) entwickelte für die Bekämpfung der Milben den sogenannten "Varroa-<br />

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TU|<strong>frei</strong>.<strong>haus</strong> <strong>–</strong> <strong>Druckversion</strong> der Ausgabe Nr. 24 (Oktober 2012)<br />

Controller". Der Vorteil ist, dass man ohne Chemikalien auskommt und ihn zu jeder Zeit und<br />

in jedem Stadium des Bienenjahres einsetzen kann, ohne dass die Wachsqualität oder der<br />

Honig Schaden nehmen.<br />

In das entwickelte Gerät werden die einzelnen bienen<strong>frei</strong> gemachten Brutrahmen aus einem<br />

Bienenstock eingehängt. Das Um und Auf ist die programmgesteuerte Erwärmung bis zu der<br />

Temperatur <strong>–</strong> die rund zwei Stunden gehalten wird <strong>–</strong>, bei der die Milbe Hitzeschockproteine<br />

ausbildet und daran stirbt, die Bienenbrut aber überlebt.<br />

Buchtipp: "Praxishandbuch der thermischen Varroa-Bekämpfung"<br />

Nähere Informationen: http://www.varroa-controller.com/<br />

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Lehre<br />

Kleine Ursache, große Wirkung<br />

Kurz vor dem Semesterstart noch zum Studium anmelden <strong>–</strong> diese Zeiten sind durch<br />

eine Änderung des <strong>Universität</strong>sgesetzes vorbei.<br />

Herbert Kreuzeder (Büro für Öffentlichkeitsarbeit)<br />

Seit diesem Wintersemester ist alles anders <strong>–</strong> zumindest im Bereich Studienanmeldung. Wer<br />

sich erstmals für ein Bachelorstudium einschreiben wollte, musste dies grundsätzlich bis 5.<br />

September tun. Festgelegt ist diese neue Regelung im §61des <strong>Universität</strong>sgesetzes 2002.<br />

Eine nachträgliche Anmeldung ist nur in Ausnahmefällen möglich.<br />

Diese Neuregelung ersetzt die im Vorjahr eingeführte Voranmeldung <strong>–</strong> die an der TU <strong>Wien</strong><br />

nicht umgesetzt wurde. Betroffen sind Studien an öffentlichen <strong>Universität</strong>en ohne<br />

Aufnahmeprüfungen. Für Master- und Doktoratsstudien bzw. die Fortmeldung laufender<br />

Studien gelten weiterhin die bekannten Fristen.<br />

Was bringt es?<br />

Ein Ende des Zulassungsverfahrens vor dem Semesterstart soll die Planungssicherheit für<br />

die <strong>Universität</strong>en erhöhen. In einer „besseren Planbarkeit von benötigten Personal- und<br />

Raumressourcen zu Semesterstart“ sieht auch der Vizerektor für Lehre, Adalbert Prechtl den<br />

Vorteil der neuen Lösung. Die studentische Sicht des vorgezogenen Zulassungsendes ist<br />

eher kritisch. "Wir sind mit der Gesetzesänderung nicht glücklich. Es ist eine weitere<br />

unnötige bürokratische Hürde für StudienbeginnerInnen", so Martin Olesch, Vorsitzender der<br />

HTU.<br />

Neue Regelung <strong>–</strong> keiner merkt es?<br />

Gleichzeitig mit den Infokampagnen des Bundesministeriums für Forschung im August, stieg<br />

auch das mediale Interesse am Thema - aktuelle Inskriptionszahlen waren heiß begehrt. Die<br />

Berichte waren unterschiedlich dramatisch <strong>–</strong> bis zu einer Halbierung der Studierendenzahlen<br />

konnte man alles nachlesen. Die öffentliche Befürchtung: Die StudienbeginnerInnen haben<br />

die neue Frist nicht wahrgenommen, Massen an Wissenshungrigen werden nach Fristende<br />

die Unis stürmen. Eingetreten ist ein anderes Szenario: Wie aus den Vorjahren bekannt,<br />

machten sich viele TU-Neulinge erst gegen Ende der Frist auf den Weg zur Studien- und<br />

Prüfungsabteilung. Die klassische Schlangenbildung war die logische Konsequenz. Um alle<br />

Wartenden ins System zu bekommen, verlängerten die KollegInnen in der Studienabteilung<br />

die Öffnungszeiten und demonstrierten starke Nerven. Effekt: Alle Neuzugänge konnten<br />

fristgerecht angemeldet werden, am Abend des 5. September gab´s keine traurigen<br />

Gesichter. Auch der kolportierte Andrang auf die Ausnahmereglungen blieb bisher aus. Mit<br />

Stand 1.Oktober waren gerade einmal 66 Ausnahmeanträge eingelangt.<br />

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TU|<strong>frei</strong>.<strong>haus</strong> <strong>–</strong> <strong>Druckversion</strong> der Ausgabe Nr. 24 (Oktober 2012)<br />

Wie viele sind es wirklich?<br />

Ein endgültiger Vergleich der BeginnerInnenzahlen ist natürlich erst am Ende der<br />

Inskriptionsfrist (Nachfrist bis 30.11.) sinnvoll. Nach derzeitigem Stand gibt es einen leichten<br />

Rückgang bei den Neuzugängen, wobei die Verteilung auf die einzelnen Studien annähernd<br />

gleich bleibt.<br />

Aktuelle Statistiken finden Sie in TISS: https://tiss.tuwien.ac.at/statistik/public_lehre<br />

Zulassungsfristen an der TU <strong>Wien</strong> für das Studienjahr 2012/13<br />

• Wintersemester 2012/13: 9. Juli <strong>–</strong> 5. September 2012<br />

• Sommersemester 2013: 7. Jänner <strong>–</strong> 5. Februar 2013<br />

Neue Studienpläne im Wintersemester<br />

2012/13<br />

Mit 1. Oktober treten eine Reihe neuer Studienpläne in Kraft. Betroffen sind sechs<br />

Bachelorstudien, 19 Masterstudien und die drei an der TU <strong>Wien</strong> angebotenen<br />

Doktoratsstudien.<br />

Eine Übersicht aller neuen Verordnungstexte und zugehörigen Übergangsbestimmungen<br />

finden Sie auf der Seite der Rechtsabteilung: www.tuwien.ac.at/dle/recht<br />

Am "Tag der Lehre" dreht sich alles um die<br />

Hochschullehre<br />

Um ihre WissenschaftlerInnen bei der<br />

Vermittlung ihres Fachwissens in der<br />

Lehre zu unterstützen, bietet die TU <strong>Wien</strong><br />

seit nunmehr zwei Jahren<br />

Weiterbildungsangebote im Bereich<br />

Hochschuldidaktik an.<br />

Martina Schönerklee (Controlling)<br />

Im Rahmen dieses Hochschuldidaktik-<br />

Programms "FOCUS LEHRE" laden<br />

Adalbert Prechtl, Vizerektors für Lehre<br />

sowie die Studiendekane alle interessierten Lehrenden herzlich zur Teilnahme am Tag der<br />

Lehre der TU <strong>Wien</strong> ein.<br />

Wie "funktioniert" Hochschullehre?<br />

Am 26. November 2012 findet ab 13:00 Uhr unter dem Titel "Universitäre Lehre, die<br />

ankommt" erstmals ein Tag der Lehre an der TU <strong>Wien</strong> statt. Bei dieser Veranstaltung<br />

beschäftigen sich HochschuldidaktikerInnen (die auch selbst in der Lehre tätig sind) und<br />

VertreterInnen der HTU mit der Frage, wie Hochschullehre „funktioniert“ und wie sie optimal<br />

gestaltet werden kann. Konkret werden hier etwa Inhalte wie die Rolle der Lehrenden, die<br />

Auswahl und Aufbereitung des Lernstoffs, Ideen für aufmerksamkeitssteigernde<br />

Unterrichtselemente und didaktische Designs für verschiedene Lerntypen vorgestellt.<br />

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TU|<strong>frei</strong>.<strong>haus</strong> <strong>–</strong> <strong>Druckversion</strong> der Ausgabe Nr. 24 (Oktober 2012)<br />

Die abschließende Diskussion verspricht aufgrund der unterschiedlichen Rollen und<br />

Sichtweisen spannend zu werden.<br />

Anmeldung und weiterführende Information<br />

Wenn Sie den Tag der Lehre besuchen möchten, melden Sie sich bitte bis spätestens 10.<br />

November 2012 über TISS an: https://tiss.tuwien.ac.at/admin/authentifizierung<br />

Detailinformationen zum Tag der Lehre finden Sie im PE-Programm 2012 auf Seite 48<br />

(www.tuwien.ac.at/pe).<br />

Für Fragen wenden Sie sich bitte an: Martina Schönerklee<br />

(martina.schoenerklee@tuwien.ac.at)<br />

Internationales Masterstudium Kartographie<br />

Die Studierenden des erstens Durchgangs<br />

am Ende ihres TU-<strong>Wien</strong>-Semesters (Foto:<br />

Jeff Welter)<br />

Google Maps und ähnliche Angebote sind<br />

allgegenwärtig. Die Nutzung digitaler<br />

Karten nimmt seit Jahren rapide zu.<br />

Dennoch gab es bisher nur ein<br />

dezidiertes Kartographie-Studium im<br />

deutschsprachigen Raum, und zwar an<br />

der TU Dresden. Mit dem internationalen<br />

Masterstudium Kartographie als Joint-<br />

Degree-Kooperation der <strong>Technische</strong>n<br />

<strong>Universität</strong>en München, <strong>Wien</strong> und<br />

Dresden hat sich dies im vergangenen<br />

Studienjahr geändert.<br />

Felix Ortag (Department für Geodäsie und<br />

Geoinformation)<br />

Die ersten 14 Studierenden aus elf Nationen<br />

und fünf Kontinenten müssen dabei hohe Flexibilität und den Willen zur Mobilität beweisen.<br />

In vorgegebener Reihenfolge studieren sie an allen beteiligten <strong>Universität</strong>en, die<br />

Masterarbeit kann an der <strong>Universität</strong> ihrer Wahl erfolgen. Vorteil dieser Methode: Das Thema<br />

wird aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet und jede <strong>Universität</strong> bringt ihre<br />

Spezialisierungen ein. Die Kooperation ist kostenneutral, da ausschließlich auf bereits<br />

bestehende Lehrveranstaltungen zurückgegriffen wird.<br />

Für den zweiten Durchgang wurden aus 80 Bewerbungen 33 Personen aus 16 Ländern<br />

zugelassen. Für die Zukunft ist eine Beantragung als ERASMUS-MUNDUS-Studium sowie<br />

eine Kooperation mit der <strong>Universität</strong> Twente in den Niederlanden geplant.<br />

Natürlich steht das Studium auch lokalen Studierenden offen. Detaillierte Informationen zum<br />

Studium finden sich unter http://cartographymaster.eu, lokaler Ansprechpartner an der TU<br />

<strong>Wien</strong> ist Felix Ortag (felix.ortag@tuwien.ac.at).<br />

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TU|<strong>frei</strong>.<strong>haus</strong> <strong>–</strong> <strong>Druckversion</strong> der Ausgabe Nr. 24 (Oktober 2012)<br />

Studieninformation on the road | Neuzugang im Büro für<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Herbstzeit ist Messezeit. Und so ist das Team Studieninfo auch 2012 wieder bei den größten<br />

Bildungsmessen im Land vertreten, um das Studienangebot der TU <strong>Wien</strong> zu präsentieren<br />

und die brennendsten Fragen zur Studienwahl zu beantworten.<br />

Die nächsten Termine:<br />

• BeSt3 in Innsbruck: 17. bis 19. Oktober 2012, Messe Innsbruck<br />

• BeSt3 in Klagenfurt: 29. November bis 1. Dezember 2012, Messe Klagenfurt<br />

Auch an der TU <strong>Wien</strong> finden im kommenden Semester wieder Events zur Studieninformation<br />

statt. So bietet "FIT-Frauen in die Technik" Ende Jänner wieder einen speziellen<br />

Frauenschwerpunkt.<br />

FIT-Infotage 2013 an der TU <strong>Wien</strong>, 28. bis 29. Jänner 2013<br />

Matthias geht, Matthias kommt<br />

Seit 10. September verstärkt Matthias Muggli das Team der<br />

Studieninformation als Studienassistent. Der gebürtige Schweizer löst<br />

damit Matthias Nowak ab, der sich wieder Vollzeit seinem<br />

Elektrotechnik-Studium widmet. Eine kurze Vorstellung des "Neuen"<br />

finden Sie unter online (www.tuwien.ac.at/pr).<br />

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KinderuniTechnik 2012<br />

WissenschaftlerInnen begeistern Kinder <strong>–</strong> Kinder begeistern WissenschaftlerInnen. So lässt<br />

sich die KinderuniTechnik 2012 treffend zusammenfassen. Über 80 Lehrveranstaltungen aus<br />

allen Fakultäten begeisterten die Jung-Studiosi von 16. bis 20. Juli. Herzlichen Dank an alle<br />

in der Vorbereitung und Durchführung beteiligten Personen <strong>–</strong> Sie haben die Kinderuni wieder<br />

zu einem Erfolg gemacht! Wir freuen uns auf Ihre Unterstützung bei der KinderuniTechnik<br />

2013.<br />

Das flinke Roboter-Insekt<br />

Arezoo Edrisian mit interessierten<br />

Nachwuchswissenschaftlerinnen (Foto:<br />

Matthias Heisler, WIT-Projekt TU <strong>Wien</strong>)<br />

Unter dem Titel "Das flinke Roboter-<br />

Insekt" fand am Dienstag, 10. Juli 2012,<br />

ein Workshop für Mädchen der<br />

Unterstufe an der Fakultät für<br />

Elektrotechnik und Informationstechnik<br />

mit Unterstützung von Kapsch statt.<br />

Sabine Cirtek (Koordinationsstelle für<br />

Frauenforderung und Gender Studies)<br />

Grundlagen zu Strom und Spannung waren<br />

dort ebenso Thema wie elektronische<br />

Bauelemente und deren Funktionsweisen.<br />

Experimente boten Einblick in die Praxis.<br />

Den Mädchen wurde auch das Löten<br />

beigebracht. So konnten sie ihr eigenes<br />

Gerät selbständig zusammen bauen. DI Arezoo Edrisian, selbst TU Absolventin und Head of<br />

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TU|<strong>frei</strong>.<strong>haus</strong> <strong>–</strong> <strong>Druckversion</strong> der Ausgabe Nr. 24 (Oktober 2012)<br />

Roadside Equipment, Engineering R&D bei der Kapsch TrafficCom, berichtete den 12<br />

Workshop-Teilnehmerinnen aus erster Hand, wie spannend Technik sein kann und welche<br />

Zukunftsperspektiven sich bieten.<br />

Frühe Ansprache von Mädchen wichtig<br />

Die TU <strong>Wien</strong> möchte mit laufenden Aktivitäten die Chancen für Frauen in<br />

naturwissenschaftlichen Berufen verbessern: "Frauen stellen mit ihrer Begabung, Kreativität<br />

und besonderen Sichtweise ein wichtiges Potenzial für Wissenschaft und Wirtschaft dar", so<br />

DI Veronika Shivaldova, Betreuerin der Workshopreihe im Rahmen der Initiative "fFORTE<br />

WIT-Women in Technology" an der TU <strong>Wien</strong>.<br />

Die Kapsch Group legt großen Wert darauf, in technischen Teams Frauen an Bord zu<br />

haben: "Wir beginnen mit der aktiven Ansprache sehr früh, um Mädchen rechtzeitig für einen<br />

technischen Karriereweg zu begeistern und ihnen damit Zukunftsperspektiven aufzuzeigen,<br />

die sie vielleicht selbst noch nicht bedacht haben. Deshalb unterstützen wir die Initiative der<br />

TU <strong>Wien</strong>", erklärt Mag. Rudolf Bernscherer, Leiter des Bereichs Human Ressource der<br />

Kapsch Group.<br />

TUW-Racing: Auf der Siegerstraße<br />

Acht Monate und mehr als 30.000 Stunden<br />

Arbeit investierten die 30 Studierenden des<br />

Team TUW-Racing in den Boliden edge4.<br />

Belohnt wurde dieser Aufwand mit Erfolgen<br />

bei Wettbewerben in ganz Europa.<br />

Alexander Krautschneider (TUW Racing)<br />

Dabei zählt in der "Formula Student" nicht nur<br />

wer als Erster die Zielgerade erreicht, sondern<br />

auch konstruktive und wirtschaftliche Lösungen<br />

werden bewertet.<br />

2012 war edge4 in Hockenheim, Spielberg und Györ am Start <strong>–</strong> und das durc<strong>haus</strong><br />

erfolgreich:<br />

Das Team von TUW-Racing erreichte in Györ Platz 1 beim "cost report", der "design report"<br />

brachte den fünften Platz und über den Award "best self-made-vehicle" konnte man sich<br />

ebenfalls freuen.<br />

In Spielberg folgte noch ein achter Platz in der Konstruktionswertung bzw. ein neunter Platz<br />

bei der Kraftstoffausnutzung.<br />

edge5 is on it´s way <strong>–</strong> Man darf gespannt sein, was das Team aus angehenden<br />

ElektrotechnikerInnen, MaschinenbauerInnen, WirtschaftsingenieurInnen, InformatikerInnen<br />

und PhysikerInnen für die nächste Saison aufbietet.<br />

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TU|<strong>frei</strong>.<strong>haus</strong> <strong>–</strong> <strong>Druckversion</strong> der Ausgabe Nr. 24 (Oktober 2012)<br />

Österreichische Hochschulen in der NS-Zeit<br />

Die Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit war für die Hochschulen in<br />

Österreich lange Zeit ein Tabuthema. Mittlerweile haben jedoch schon viele<br />

Hochschulen eine solche Aufarbeitung vorangetrieben. Auch an der TU <strong>Wien</strong> wird nun<br />

eine Lehrveranstaltung zu diesem Thema von der HTU gemeinsam mit dem TU-Archiv<br />

angeboten.<br />

HTU-Vorsitz, Juliane Mikoletzky(<strong>Universität</strong>sarchiv)<br />

Das Projekt "Hochschulen in der NS Zeit" wurde von<br />

der Österreichischen HochschülerInnenschaft ins<br />

Leben gerufen, um eine Publikation zu erstellen, die<br />

die gleichen Fragestellungen an unterschiedlichen<br />

Hochschulen mit unterschiedlichen Blickwinkeln<br />

behandelt. Die Fragestellungen teilen sich in drei<br />

Themenbereiche auf:<br />

• Brüche und Kontinuitäten (Austrofaschismus<br />

1933/34, Umbruch 1938/39 bzw. 1945/46)<br />

• Studierende und Studierendenvertretung<br />

(Politisierung von Studierenden, Strukturen,<br />

Einflüsse und Dynamiken)<br />

• Hochschulen und ihre Funktion in der<br />

Gesellschaft (Geschlechterverhältnisse,<br />

Hochschulen und Krieg;<br />

Widerstandsbiographien,<br />

Wissenschaftsverständnis und Lehre<br />

während der NS Zeit)<br />

li.: Rektor Fritz Haas (im Talar), Die <strong>Technische</strong> Hochschule in der NS-Zeit<br />

re.: "Studentenführer"<br />

Der Zweite Weltkrieg liegt nun knapp 75 Jahre<br />

zurück. Auch an der <strong>Technische</strong>n Hochschule (TH)<br />

<strong>Wien</strong> wurden Professoren in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert und<br />

ermordet. Doch welche Rolle spielte unsere <strong>Universität</strong> in dieser Zeit? Die Befassung mit der<br />

eigenen Vergangenheit war lange Zeit ein Tabu. Erst 2001 startete die systematische<br />

Aufarbeitung der eigenen Geschichte an der TU <strong>Wien</strong>.<br />

In der Lehrveranstaltung "Hochschulen in der NS-Zeit" haben Studierende die Möglichkeit,<br />

sich mit der Geschichte der damaligen TH <strong>Wien</strong> in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts<br />

auseinanderzusetzen. Schwerpunkt soll die Situation an der TH in <strong>Wien</strong> in der NS-Zeit sein.<br />

Dabei sollen zugleich Grundkenntnisse im Umgang mit historischen Quellen und zu<br />

wissenschaftshistorischen und wissenschaftspolitischen Fragestellungen vermittelt werden.<br />

Die Betreuung übernehmen Dr. Juliane Mikoletzky und Dr. Paulus Ebner vom<br />

<strong>Universität</strong>sarchiv der TU <strong>Wien</strong>.<br />

Details finden Sie in TISS.<br />

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TU|<strong>frei</strong>.<strong>haus</strong> <strong>–</strong> <strong>Druckversion</strong> der Ausgabe Nr. 24 (Oktober 2012)<br />

Studierendenkonferenzen an der TU <strong>Wien</strong><br />

Ende Oktober wird die TU <strong>Wien</strong> Ort des Austausches für mehrere hundert Studierende<br />

werden. Zeitgleich finden in verschiedenen Gebäudetrakten mehrere, von den Fachschaften<br />

organisierte, Fachbereichstagungen statt.<br />

Vom 31. Oktober 2012 bis zum 4. November 2012 wird am Getreidemarkt die<br />

Fachbereichstagung der Maschinenbaustudierenden stattfinden.<br />

HTU-Vorsitz<br />

Zur selben Zeit treffen sich die Studierenden der Mathematik im Frei<strong>haus</strong> zur Konferenz der<br />

Mathematikfachschaften.<br />

Etwas länger, nämlich vom 26. Oktober bis zum 4. November 2012 begegnen sich im<br />

Hauptgebäude die ArchitektInnen zum Intermediate National Contact Meeting.<br />

Neben der Bearbeitung universitätsübergreifender Fragestellungen und Problemen wird die<br />

Vernetzung der Teilnehmenden groß geschrieben und der Diskussion in den 6 Tagen Raum<br />

gegeben.<br />

Sollten Sie also in diesem Zeitraum ganz neue, unbekannte Gesichter - einzeln oder auch in<br />

Diskussion mit anderen vertieft - entdecken, sind es wahrscheinlich<br />

KonferenzteilnehmerInnen, welche sich meist durch eine hohe Kommunikationsbereitschaft<br />

auszeichnen und sicherlich mit Eindrücken ihrer Fachbereiche an anderen Hochschulen<br />

aufwarten können.<br />

Studierende stellen ihr Programmierkönnen<br />

unter Beweis<br />

Elisabeth Lueginger (Zentrum für Koordination & Kommunikation der Fakultät für Informatik)<br />

Von futuristischen Phantasiewelten über Roboterhunde bis hin zu gewaltlosen Rittern vor<br />

einer Bergkulisse und einem stimmungsvoll in Szene gesetzten Leuchtturm in der Brandung<br />

<strong>–</strong> die Studierenden der von Michael Wimmer geleiteten Lehrveranstaltung Echtzeitgraphik<br />

am Institut für Computergraphik und Algorithmen ziehen alle Register der heutigen<br />

Animationseffekte. Besondere Herausforderung für die Programmierer dieser virtuellen<br />

Welten stellt die Entwicklung schneller und speicherplatzsparender Algorithmen zur<br />

Echtzeitberechnung von 3D-Animationen und Spezialeffekten, wie sie auch in<br />

Computerspielen verwendet werden, dar.<br />

Ihre Designideen setzen Informatikstudierende in spannende Echtzeitgraphik-Demos um und<br />

gewähren in der Hall of Fame einen Einblick in das alljährliche "Best of". Der Nachwuchs der<br />

Spielprogrammierszene beweist mit diesen Arbeiten sowohl Kreativität und Talent als auch<br />

profundes fachliches Know-How in der Gestaltung und Umsetzung ihrer Echtzeitgraphik-<br />

Demos.<br />

Webtipp: http://www.cg.tuwien.ac.at/courses/Realtime/HallOfFame//2011/index.html<br />

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Erster Absolvent der Vienna PhD School of<br />

Informatics<br />

Mit Auszeichnung hat Stefan Rümmele seine Dissertation vor<br />

einem internationalen Prüfungskomitee verteidigt und ist<br />

somit der erste Absolvent dieser seit 2009 angebotenen<br />

Doktorratsausbildung an der Fakultät für Informatik.<br />

Elisabeth Lueginger (Zentrum für Koordination & Kommunikation<br />

der Fakultät für Informatik)<br />

Unter dem Titel "The Parameterized Complexity of Nonmonotonic<br />

Reasoning" beschäftigt sich Rümmele mit der Fragestellung,<br />

inwieweit Fragmente von beweisbar schwierigen komputationalen<br />

Problemen effizient berechenbar sind. Der Schwerpunkt seiner<br />

Forschungsarbeit liegt dabei auf Problemen des nichtmonotonen<br />

Schließens, einem Teilgebiet der Künstlichen<br />

Intelligenz.<br />

Das Curriculum der PhD School umfasst die Forschungsbereiche<br />

der Fakultät für Informatik und besteht aus<br />

Fundamental und Area Courses. Für die dreijährige, englisch-<br />

Übergabe des "Distinguished Student<br />

Paper Prize" (Copyright: TU <strong>Wien</strong>,<br />

Fakultät für Informatik/KR inc.)<br />

Stefan Rümmele<br />

(Copyright: TU <strong>Wien</strong>,<br />

Fakultät für Informatik/<br />

S. Rümmele)<br />

sprachige PhD-Ausbildung interessierten sich in diesem Jahr fast 500 BewerberInnen<br />

weltweit.<br />

JungwissenschafterInnen holen Preise bei<br />

Knowledge Representation-Tagung<br />

Elisabeth Lueginger (Zentrum für Koordination & Kommunikation der Fakultät für Informatik)<br />

WissenschafterInnen vom Institut für<br />

Informationssysteme stellen die führende<br />

Rolle im Forschungsbereich Knowledge<br />

Representation unter Beweis: Bei der<br />

international wichtigsten Tagung zur<br />

Wissensrepräsentation präsentiert die<br />

Fakultät für Informatik ein breites<br />

Themenspektrum und Ergebnisse aktueller<br />

Fragen in den Bereichen Wissensrevision,<br />

Logikprogrammierung und<br />

Beschreibungslogiken. Hervorzuheben sind<br />

auch die Arbeiten des wissenschaftlichen<br />

Nachwuchses: W. Dvořák und J.P. Wallner<br />

wurden mit dem Distinguished Student<br />

Paper Prize ausgezeichnet. Beim<br />

internationalen Workshop entschieden Sarah A. Gaggl und W. Dvořák die Kategorie Best<br />

Student Paper für sich.<br />

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Forschung<br />

Coverstory: Wir greifen nach den Sternen<br />

Neil Armstrong, der erste Mann auf dem Mond, ist heuer gestorben. Ob der erste<br />

Mensch, der einen Fuß auf den Mars setzt, vielleicht bereits geboren ist, lässt sich<br />

schwer sagen, jedoch wissen wir mit Sicherheit: Die Weltraumforschung beflügelt<br />

sämtliche Wissenschaftsdisziplinen, auch einige an der TU <strong>Wien</strong>.<br />

Florian Aigner (Büro für Öffentlichkeitsarbeit)<br />

Der Weltraum. Unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2012, und viele der utopischen<br />

Hoffnungen, die man vor Jahrzehnten über die Zukunft der Weltraumfahrt hatte, sind<br />

unerfüllt geblieben. Kein Mensch hat je den Fuß auf einen fremden Planeten gesetzt, es gibt<br />

keine Raumstation auf dem Mond, und Science-Fiction-artige hyperschnelle Warp-Antriebe<br />

gehören noch genauso ins Reich der Phantasie wie zur Zeit der ersten Star-Trek-Staffeln.<br />

Trotzdem: Weltraumforschung ist ein wichtiges wissenschaftliches Gebiet. Der Mars-Rover<br />

„Curiosity“ hat bewiesen, dass Weltraumthemen noch immer Begeisterung entfachen<br />

können. Bilder vom Extrem-Springer Felix Baumgartner gehen um die Welt <strong>–</strong> auch wenn er<br />

in astronomischen Maßstäben von seinem Heimatplaneten gar nicht besonders weit entfernt<br />

war. Solche Begeisterung ist auch bei anderen, medial weniger prominenten<br />

Weltraumprojekten durc<strong>haus</strong> angebracht. Oft profitieren wir von den Errungenschaften der<br />

Weltraumtechnologie ohne uns dieser Tatsache bewusst zu sein. Wer denkt schon bei<br />

Ferngesprächen mit dem Handy oder beim Benützen eines GPS-Gerätes daran, dass hier<br />

Satelliten im Weltraum ihre Antennen mit im Spiel haben?<br />

Klimaforschung mit Satelliten<br />

Am Department für Geodäsie und Geoinformation der TU<br />

<strong>Wien</strong> werden Satellitendaten für die Klimaforschung<br />

verwendet. Im Rahmen eines Klimaprojektes der<br />

Europäischen Weltraumagentur ESA wird von Prof.<br />

Wolfgang Wagner und seinem Team aus Mikrowellen-<br />

Messdaten die weltweite Feuchtigkeit der Böden berechnet.<br />

Die Bodenfeuchte ist ein wichtiger Parameter für die<br />

Klimaforschung. Auf diesem Gebiet muss Europa den<br />

Vergleich mit Amerika nicht scheuen: "Wir Europäer sind hier in einigen Bereichen der<br />

Erdbeobachtung bereits weltweit führend und haben die Chance, weitere wichtige Akzente<br />

zu setzen", sagt Wolfgang Wagner.<br />

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Strahlenschutz für die Weltraumfahrt<br />

Prof. Norbert Vana, Dr.<br />

Michael Hajek <strong>–</strong> mit der<br />

Gagarin-Medaille der<br />

russischen Raumfahrtsbehörde,<br />

gefertigt aus dem<br />

Aluminium von Juri<br />

Gagarins Raumkapsel.<br />

Auch das Atominstitut der TU <strong>Wien</strong> hat eine lange Tradition<br />

in der Weltraumforschung. Während man zunächst<br />

hauptsächlich mit der russischen Weltraumbehörde<br />

zusammenarbeitete, umfasst das Netzwerk der<br />

ForscherInnen heute alle führenden Raumfahrtbehörden, so<br />

auch die ESA. Die Strahlenschutz-Experten Prof. Norbert<br />

Vana, Michael Hajek und ihr Team untersuchen, welche<br />

gesundheitlichen Auswirkungen Weltraumreisende aufgrund<br />

der erhöhten Strahlenbelastung im All zu befürchten haben.<br />

Ohne die schützende Atmosphäre und das Magnetfeld der<br />

Erde wird man im All von den energiereichen Teilchen der<br />

kosmischen Strahlung getroffen <strong>–</strong> speziell für lange<br />

Weltraumreisen, etwa eine Mars-Mission, könnte das zum<br />

großen Problem werden.<br />

Das Forschungsteam des Atominstituts konnte bereits 1991<br />

die AustroMir-Mission mit dem österreichischen<br />

Kosmonauten Franz Viehböck wissenschaftlich begleiten. Derzeit ist die TU <strong>Wien</strong> am<br />

umfangreichsten Programm auf dem Gebiet des Strahlenschutzes beteiligt, das jemals im<br />

Weltraum durchgeführt wurde. Mit der Kunststoffpuppe "Matroshka", die detailgetreu einem<br />

menschlichen Torso nachempfunden ist, wird die Verteilung der Strahlenexposition im<br />

Körperinneren gemessen, insbesondere in lebenswichtigen Organen. So lässt sich das<br />

Strahlenrisiko von Astronauten während ihres Aufenthaltes im Weltraum bewerten. Für das<br />

europäische Weltraumlabor Columbus auf der Internationalen Raumstation wurde eine<br />

Strahlenkarte erstellt. Die dafür entwickelten dosimetrischen Verfahren können auch auf der<br />

Erde im Bereich der medizinischen Strahlenanwendung zum Einsatz kommen.<br />

Fitness im All<br />

Ein weiteres Problem bei einem langen<br />

Weltraumaufenthalt ist der Muskelabbau, unter<br />

dem man bei fehlender Schwerkraft zu leiden hat.<br />

Prof. Thomas Angeli (Institut für<br />

Konstruktionswissenschaften und <strong>Technische</strong><br />

Logistik) hat ein Trainingsgerät entwickelt, das in<br />

Zukunft auf Raumstationen zum Einsatz kommen<br />

könnte. Erprobt wurde es beim Mars-500-Projekt in<br />

Moskau. Dort verbrachte eine Crew 500 Tage in<br />

Isolation, um die psychischen Auswirkungen des<br />

Lebens auf dem engen Raum einer Langzeit-Weltraummission zu erforschen.<br />

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Die TU-Experimentalrakete<br />

Wer Lust hat, selbst an einer echten Rakete<br />

herumzuschrauben, ist beim TU-Space-Team gut<br />

aufgehoben: Seit zwei Jahren gibt es an der TU <strong>Wien</strong><br />

eine Arbeitsgruppe von Studierenden aus<br />

unterschiedlichen Fachrichtungen, die gemeinsam<br />

Fluggeräte bauen und an internationalen Wettbewerben<br />

teilnehmen. Erst kürzlich konnte das Team in Frankreich<br />

seine Rakete STR-02 testen <strong>–</strong> ein Fluggerät mit 2,50<br />

Metern Länge, bestückt mit einem Feststoffraketenantrieb und selbstgebauter Elektronik.<br />

Den Weltraum erreichen solche Raketen <strong>frei</strong>lich noch nicht, aber die Leistung ist dennoch<br />

beeindruckend: Bei einer Höchstgeschwindigkeit von 234 Metern pro Sekunde erreichte die<br />

Rakete eine Höhe von 1400 Metern und landete dann sicher am Boden, gebremst durch<br />

einen Fallschirm. Während des Fluges kann die Rakete Daten sammeln, speichern und<br />

versenden.<br />

Und wohin jetzt?<br />

Heute erforscht der Rover Curiosity den Mars, doch kein Mensch ist derzeit weiter von der<br />

Erde entfernt als etwa 400 Kilometer - das entspricht ungefähr der Wegstrecke von <strong>Wien</strong><br />

nach München. Auch wenn Weltraumtechnik heute in viele Forschungsgebiete eingesickert<br />

ist, die bemannte Raumfahrt scheint heute kein zentrales Thema zu sein. Doch die<br />

Geschichte lehrt auch, wie schnell sich so etwas ändern kann: 1961 hielt John F. Kennedy<br />

seine berühmte Rede, in der er die Mondlandung ankündigte. Nur acht Jahre später wurde<br />

diese Vision Wirklichkeit. Wer weiß: Vielleicht wird auch die TU <strong>Wien</strong> bald eine Rolle in<br />

Großprojekten spielen, die sich heute noch gar nicht absehen lassen.<br />

TU-Forschungsnewsletter <strong>–</strong> bleiben Sie immer<br />

auf dem Laufenden!<br />

Im Forschungsnewsletter können Sie monatlich die spannendsten Forschungs-<br />

Neuigkeiten der TU <strong>Wien</strong> nachlesen.<br />

Florian Aigner (Büro für Öffentlichkeitsarbeit)<br />

Von Quantenphysik bis zur Raumplanung, von der Computersimulation bis zum Roboter <strong>–</strong><br />

die TU <strong>Wien</strong> bringt eine beinahe unüberschaubare Vielfalt an Forschungsergebnissen<br />

hervor. All das gleichzeitig genau im Auge zu behalten ist wohl für niemanden möglich, doch<br />

das Büro für Öffentlichkeit möchte Ihnen erleichtern, einen Überblick über aktuelle<br />

Entwicklungen zu bewahren.<br />

Die Möglichkeit dazu haben Sie nicht nur hier, auf der Homepage der TU <strong>Wien</strong>, sondern<br />

auch durch unseren Forschungsnewsletter: Wenn Sie ihn abonnieren, bekommen Sie einmal<br />

im Monat eine Zusammenfassung der wichtigsten Forschungs-Neuigkeiten einfach und<br />

bequem per Email zugesandt.<br />

Zum Abonnieren des Newsletters können Sie sich online eintragen (Selbstverständlich kann<br />

der Newsletter auch jederzeit wieder abbestellt werden.):<br />

http://www.tuwien.ac.at/forschung/service/newsletter<br />

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TU|<strong>frei</strong>.<strong>haus</strong> <strong>–</strong> <strong>Druckversion</strong> der Ausgabe Nr. 24 (Oktober 2012)<br />

Zell-Stress erhöht die Produktivität<br />

Christian Dietzsch,<br />

Christoph Herwig, Oliver<br />

Spadiut (v.l.n.r.)<br />

An der TU <strong>Wien</strong> wurde eine Methode entwickelt, in<br />

kürzerer Zeit mehr Information als bisher über den<br />

Stoffwechsel von Mikroorganismen herauszufinden, um<br />

damit ihre Produktivität zu steigern.<br />

Florian Aigner (Büro für Öffentlichkeitsarbeit)<br />

Ein bisschen Stress kann die Produktivität erhöhen <strong>–</strong> das ist<br />

keine Erkenntnis aus der modernen Arbeitswelt, sondern<br />

aus dem Labor des Instituts für Verfahrenstechnik,<br />

Umwelttechnik und technische Biowissenschaften der TU<br />

<strong>Wien</strong>. Wenn man Mikroorganismen (etwa Hefepilze)<br />

einsetzen will, um gezielt Biomoleküle herzustellen, muss man zunächst in langwierigen<br />

Versuchen die optimale chemische und physiologische Umgebung dafür finden. Im<br />

Gegensatz zur konventionellen Tests setzt man an der TU <strong>Wien</strong> die Mikroorganismen gezielt<br />

zeitlich veränderlichen, dynamischen Bedingungen aus, um in kürzerer Zeit mehr über ihren<br />

Stoffwechsel zu erfahren. Erstaunlicherweise wird genau durch den dadurch erzeugten<br />

Stress die Effizienz der Mikroorganismen deutlich gesteigert.<br />

Blütenstaub lässt Wolken gefrieren<br />

Pollen haben nicht nur empfindliche Auswirkungen auf die Nasen von AllergikerInnen,<br />

sondern auch auf das Wetter und das Klima.<br />

Blütenpollen können für das Gefrieren von Wolken<br />

verantwortlich sein und damit einen wichtigen Einfluss auf<br />

das Klima ausüben. Bisher hatte man diesen Effekt für sehr<br />

gering gehalten, weil in großer Höhe kaum noch Pollen zu<br />

finden sind. Allerdings besitzen Pollen an ihrer Oberfläche<br />

viele verschiedene Makromoleküle. Am Institut für<br />

Materialchemie konnte man nun zeigen, dass genau solche<br />

Moleküle beim Gefrieren von Wolken eine entscheidende<br />

Rolle spielen.<br />

Florian Aigner (Büro für Öffentlichkeitsarbeit)<br />

Salweide-Pollen<br />

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Laserstrahl als Platzanweiser für Moleküle<br />

Mit Laserstrahlen können Moleküle in einem dreidimensionalen Material punktgenau<br />

an der richtigen Stelle fixiert werden. Die an der TU <strong>Wien</strong> entwickelte Methode kann für<br />

das Züchten von Gewebe oder für Mikrosensoren verwendet werden.<br />

Florian Aigner (Büro für Öffentlichkeitsarbeit)<br />

Es gibt heute viele Methoden, dreidimensionale Objekte auf der Größenskala von<br />

Mikrometern herzustellen. Doch was kann man tun, wenn man auch die chemischen<br />

Eigenschaften eines Materials mikrometergenau bestimmen möchte? An der TU <strong>Wien</strong> wurde<br />

nun eine Methode entwickelt, mit einem Laserstrahl bestimmte Moleküle punktgenau an<br />

gewünschten Stellen andocken zu lassen. Beim Züchten von biologischem Gewebe könnte<br />

man so durch präzise chemische Signale vorgeben, an welchen Stellen sich einzelne Zellen<br />

anlagern sollen. Auch für die Sensorik eröffnen sich spannende Chancen: Ein winziges,<br />

dreidimensionales „Labor im Chip“ wäre möglich, in dem exakt angeordnete Moleküle auf die<br />

Stoffe der Umgebung reagieren.<br />

Quanten schmelzen nicht<br />

Am Atominstitut wird der Übergang von<br />

Quantensystemen in ein Temperatur-Gleichgewicht<br />

studiert. Dabei wurde zwischen Ordnung und<br />

Unordnung ein erstaunlich stabiler Zwischenzustand<br />

entdeckt. Die Ergebnisse wurden im Fachjournal<br />

"Science" publiziert.<br />

Florian Aigner (Büro für Öffentlichkeitsarbeit)<br />

Das Streben ins thermische Gleichgewicht ist ein ganz<br />

alltäglicher Prozess: Ein Eiswürfel im heißen Wassertopf<br />

wird niemals stabil bleiben. Die Moleküle des flüssigen und<br />

des festen Wassers gleichen ihre Temperatur statistisch an,<br />

aus wohlgeordneten Eiskristallen wird ungeordnete<br />

Flüssigkeit.<br />

Experimente am Vienna Center for Quantum Science and<br />

Technology (VCQ) am Atominstitut der TU <strong>Wien</strong> zeigen<br />

nun, dass der Übergang in dieses Gleichgewicht in der<br />

Quantenphysik interessanter und komplizierter ist als bisher angenommen.<br />

Auf einem AtomChip<br />

(oben) werden ultrakalte<br />

Atomwolken (rot) erzeugt.<br />

Die Wolken überlagern<br />

sich, wodurch ein geordnetes<br />

Materiewellen-<br />

Interferenzbild entsteht<br />

(unten).<br />

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Nano-Hillocks: Wenn statt Löchern Berge<br />

wachsen<br />

Elektrisch geladene Teilchen dienen als Werkzeug für die Nanotechnologie. Die TU<br />

<strong>Wien</strong> und das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf konnten nun wichtige Fragen<br />

über die Wirkung von Ionen auf Oberflächen klären.<br />

Robert Ritter am<br />

Atomkraftmikroskop<br />

Florian Aigner (Büro für Öffentlichkeitsarbeit)<br />

Ionenstrahlen werden schon lange eingesetzt um<br />

Oberflächen zu manipulieren. An der TU <strong>Wien</strong> werden<br />

Ionen mit so hoher Energie untersucht, dass bereits ein<br />

einziges der Teilchen drastische Veränderungen auf der<br />

damit beschossenen Oberfläche hervorruft. Nach<br />

aufwändigen Forschungen konnte nun erklärt werden,<br />

warum sich dabei manchmal Einschusskrater, in anderen<br />

Fällen hingegen Erhebungen bilden. Die Untersuchungen<br />

wurden kürzlich im Fachjournal "Physical Review Letters"<br />

publiziert.<br />

Sommerregen funktioniert anders als gedacht<br />

Wo regnet es nach einem heißen Sommertag? Neue<br />

Satelliten-Untersuchungen zeigen, dass die<br />

Bodenfeuchte dabei eine ganz andere Rolle spielt als<br />

bisher gedacht.<br />

Florian Aigner (Büro für Öffentlichkeitsarbeit)<br />

Über trockenen Gebieten kommt es eher zu<br />

Wärmegewittern als in feuchten Gegenden <strong>–</strong> das konnte<br />

ein internationales Forschungsteam nach Auswertung von<br />

Satellitendaten nun zeigen. Bisherige Computermodelle<br />

hatten das Gegenteil vorausgesagt <strong>–</strong> sie müssen nun neu<br />

überdacht werden. Die Ergebnisse der Studie wurden im<br />

Fachjournal "Nature" publiziert. An dem Forschungsprojekt<br />

war auch die TU <strong>Wien</strong> beteiligt <strong>–</strong> gemeinsam mit dem<br />

Centre for Ecology and Hydrology (Wallingford, UK), der<br />

Freien <strong>Universität</strong> Amsterdam und dem<br />

Meteorologiezentrum CNRM in Toulouse.<br />

Lokaler Regen braut sich<br />

zusammen (Mali, Sahel).<br />

Bild: F. Guichard & L.<br />

Kergoat, AMMA project,<br />

CNRS copyright.<br />

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Sieben TU-Projekte bei IKT-Call 2012<br />

erfolgreich<br />

Bei der diesjährigen WWTF-Ausschreibung im Bereich Informations- und<br />

Kommunikationstechnologien (IKT) kommen sieben von insgesamt zehn geförderten<br />

Projekten von WissenschaftlerInnen der TU <strong>Wien</strong>.<br />

Elisabeth Lueginger (Zentrum für Koordination & Kommunikation der Fakultät für Informatik)<br />

Das Themenspektrum der Forschungsprojekte reicht dabei von SPARQL Evaluation (R.<br />

Pichler), automatisierte Programmanalyse (F. Zuleger) und Security (S. Fenz) über Digital<br />

Preservation (C. Becker) bis hin zu und Videosequenzerkennung (M. Zaharieva, alle Fakultät<br />

für Informatik), Visual Analytics (J. Waser, VRViS) und Multiterminaler Kommunikation (G.<br />

Matz, Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik). Die Projekte werden mit<br />

insgesamt rund 3,5 Mio. Euro vom WWTF gefördert.<br />

Prominenter Besuch am Institut für<br />

Strömungsmechanik und Wärmeübertragung<br />

Cristina Umundum (Institut für Strömungsmechanik und Wärmeübertragung)<br />

Am 18. September 2012 besuchten Dr. Dr.h.c.mult. Hannes Androsch und Repräsentanten<br />

von Androsch International Management Consulting GmbH (AIC) das Team des durch AIC<br />

geförderten Projektes aus dem Bereich der Strömungsmechanik und Thermodynamik. Nach<br />

der Begrüßung der Gäste durch Projektleiter Prof. Wilhelm Schneider und Institutsvorstand<br />

Prof. Hendrik Kuhlmann wurden Forschungsinhalte, -ziele und -perspektiven präsentiert.<br />

Anschließend tauschten sich alle Beteiligten im informellen Rahmen bei einem Get-together<br />

aus.<br />

Vorträge:<br />

• DI Markus Müllner<br />

• Dr. Thomas Loimer<br />

• Mag. Richard Jurisits<br />

• DI Christoph Buchner<br />

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Menschen<br />

Israel <strong>–</strong> eine Liebeserklärung<br />

Cristina Umundum vom Institut für Strömungsmechanik und Wärmeübertragung schreibt in<br />

ihrem Reisebericht begeistert und sehr persönlich über Israel.<br />

Es zieht uns immer wieder nach Israel <strong>–</strong> ein Land mit den verschiedensten Kulturen.<br />

Ein Land mit den verschiedensten Naturgebieten. Ein Land, in das wir immer wieder<br />

gerne fahren. Das Land unserer Träume.<br />

Auch 2012 haben wir unseren Urlaub hier verbracht. Der Reiseplan: Beach Time in Tel Aviv,<br />

Jerusalem, Bethlehem, Totes Meer und wieder Beach Time in Tel Aviv.<br />

Tel Aviv - Yaffo, "Frühlingshügel" und "Schöne" Altstadt am Mittelmeer<br />

In Tel Aviv treffen Orient und Okzident aufeinander. Die<br />

Stadt pulsiert Tag und Nacht. Einkaufzentren, Boutiquen,<br />

Restaurants, Straßencafés und Strandbars sind nonstop<br />

überfüllt, nicht nur am Wochenende, nicht nur mit<br />

TouristInnen, die Tel-AviverInnen feiern ebenfalls<br />

leidenschaftlich gerne. Wer hungrig ist, hat die Qual der<br />

Wahl: Jüdische, koschere Küche findet man hier ebenso<br />

wie italienische, arabische, chinesische (empfehlenswert:<br />

Rehov Ben Yehuda Street). Direkt am Shuk Ha-Carmel<br />

Markt gibt es Köstlichkeiten für alle Börsen: Sparsam oder<br />

exklusiv, aber immer köstlich. Humus, Pita,<br />

Zitronenlimonade mit Pfefferminze immer inklusive. Tel Aviv<br />

Sandstrand in Tel Aviv:<br />

Perfekt zum Ausspannen<br />

(Foto: privat)<br />

ist laut, schnell, hektisch, spannend, cool, <strong>frei</strong>, heiß. Vieles spielt sich draußen ab: Junge,<br />

Alte, TouristInnen, Militärs, Geschäftsmänner, Mütter mit Kindern, Sherutim (Taxi),<br />

Limousinen, Busse: Alle drängen auf den Straßen, ohne Verkehrsregeln zu berücksichtigen.<br />

Aber: Die Tage beginnen und enden immer am 5 km langen Sandstrand. Dieser ist<br />

unglaublich perfekt: Weißer, feiner Sand, breit, sauber. Bei strahlendem Sonnenschein,<br />

romantischen Sonnenuntergängen und wilden Nächten genießt man hier das Leben.<br />

Zu Shabbat wird es ruhig, für einen einzigen Augenblick, einen Wimperschlag lang. Wir<br />

müssen immer wieder staunen: Wann wird eigentlich gearbeitet, geschlafen?<br />

In Israel gilt: Tel Aviv ist zum Feiern, Jerusalem zum Beten, Haifa zum Arbeiten.<br />

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Ir Shalem, Jerusalem <strong>–</strong> die Stadt des Friedens<br />

Altstadt von Jerusalem<br />

Foto: privat<br />

Tel Aviv ist nur 70 km von Jerusalem entfernt. Auf dem<br />

Yitzchak Rabin Trans-Israel Highway 6 fahren wir an kleinen<br />

israelisch-arabischen Städten, Dörfern und Kibbuzim 1<br />

vorbei, das grüne Flachland geht in gelb-braunen von der<br />

Sonne verbrannten Feldern über, Oasen sind selten. Nicht<br />

lange. Das von Schatten spendenden Tannenbäumen<br />

bedeckte judäische Hügelland rückt immer näher. Wir<br />

steigen immer höher, nach Jerusalem, der Hauptstadt<br />

Israels, dem Schmelztiegel der drei monotheistischen<br />

Weltreligionen: Christentum, Judentum und Islam.<br />

Unsere erste Station: Yad Vashem, wo ein dramatisches<br />

Stück Geschichte ein Denkmal und einen Namen bekam. Die "Gedenkstätte der Märtyrer<br />

und Helden des Staates Israel im Holocaust" ist die bedeutendste Gedenkstätte, die an die<br />

nationalsozialistische Judenvernichtung erinnert und sie wissenschaftlich dokumentiert.<br />

Weiter geht es in die Altstadt von Jerusalem, die 1981 von der UNESCO zum Weltkulturerbe<br />

der Menschheit erklärt wurde. Eine fast 5 km lange, 18 m hohe, von 8 Toren durchbrochene<br />

Mauer begrenzt die Altstadt von Jerusalem, aufgeteilt in 4 Stadtviertel: Dem armenischen,<br />

jüdischen, christlichen und muslimischen. Durch das Stephanstor treten wir in eine magische<br />

Welt ein, in der Antike und Modernität, Heiliges und Weltliches, zusammenleben. Wir<br />

spazieren auf der Via Dolorosa entlang der 14 Stationen des Leidensweges Jesu Christi und<br />

erreichen die Grabeskirche.<br />

Enge Gassen, unzählige Stiegen, Kirchen, Moscheen, Synagogen, Kapellen, Klöster,<br />

Museen, Gedenkhäuser, fremde Düfte, ein Wirrwarr an Menschen führen uns in das jüdische<br />

Viertel. Wir besuchen die 48 m lange und 18 m hohe haKotel, die Klagemauer. Auch wir<br />

stecken einen Zettel mit unseren geheimsten Wünschen in eine Ritze. Die Klagemauer ist<br />

die Westmauer des Plateaus, auf dem Herodes und Salomos Tempel gestanden haben soll.<br />

Heute befinden sich dort die al-Aqsa-Moschee und der goldene Felsendom, die drittheiligste<br />

Stätte des Islams nach Mekka und Medina.<br />

Bethlehem, hebr. "Brot<strong>haus</strong>", arab. "Fleisch<strong>haus</strong>"<br />

Wir übernachten nicht in Jerusalem, sondern fahren ins 10km entfernte Bethlehem. Die<br />

Grenze zum palästinensischen Autonomiegebiet wird gut überwacht. Palästinensische<br />

Soldaten überprüfen unsere Reisepässe. Auf der anderen Seite erwartet uns eine komplett<br />

andere Welt: Auf der 8m hohen Bethlehemer Mauer befinden sich israelische Sperranlagen,<br />

auf Schilder und Flyer stehen Parolen zu den Themen Patriotismus, Tapferkeit, Glaube,<br />

Tradition und Politik geschrieben.<br />

Wir genießen die arabische Gastfreundlichkeit im Shepherd Hotel. Ausgerüstet mit Aladdin-<br />

und Jasmin-Accessoires inklusive Wunderlampe aus dem Jerusalemer Bazar spielen wir<br />

"1001 Nacht". Wir träumen vom nur 60 km entfernten Toten Meer.<br />

Nach einer vollkommen verdienten arabisch-christlich-jüdischen Nacht in Bethlehem<br />

besichtigen wir kurz in den ersten Morgenstunden die Geburtskirche, die von Kaiser<br />

1<br />

Als Kibbuz (Mehrzahl Kibbuzim) bezeichnet man eine ländliche Kollektivsiedlung in Israel mit gemeinsamem<br />

Eigentum und basisdemokratischen Strukturen.<br />

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Konstantin im Jahre 335 über der vermuteten Geburtsstätte Jesu Christi errichtet wurde.<br />

Danach verabschieden wir uns in die Wüste.<br />

Judäische Wüste, Totes Meer, Massada, Jericho<br />

Im Toten Meer…<br />

Foto: privat<br />

…braucht man keine<br />

Strandbar<br />

Foto: privat<br />

Unser Weg führt uns weiter über die 1500 km2 kleine<br />

judäische Wüste, die von dem judäischen Hochland<br />

(Jerusalem) im Westen, dem Westjordanland und vom<br />

Toten Meer im Osten begrenzt wird.<br />

Die Landschaft ist atemberaubend: 1000 m hohe<br />

Felswände, die ins Tote Meer abfallen, karge Hügel,<br />

Gesteinsschichten in unglaublichen braun-gelb-grau<br />

Nuancen, wellige, gelb und rötlich schimmernde<br />

Sandsteinmeere von Dünen durchzogen, bis zu 500 m tiefe<br />

Canyons, gebildet durch die Flüsse die die Wüste<br />

durchziehen. Wind und Sand ändern diese Landschaft<br />

ständig. Die Luft ist sehr trocken, es herrschen<br />

Temperaturen über 40° C. Hier leben palästinensische<br />

BeduinInnen in Hütten und Zelte aus Blech, Ziegenhäute<br />

und Tüchern. Ziegen, Schafe und Kamele stehen in mit<br />

Stacheldraht umzäunten Gehegen. Es ist traditionelle<br />

Lebensweise, keine Armut. Wir lernen sie kurz kennen,<br />

dürfen Dromedare und Ziegen streicheln. Beduinen<br />

entdeckten hier vor mehreren Jahrzehnten die ersten<br />

Schriftrollen von Qumran (325 m unter dem Meeresspiegel,<br />

97 m über dem Toten Meer).<br />

Die judäische Wüste war und ist ein Ort der Einsamkeit,<br />

Abgeschiedenheit und Meditation für Mönche und<br />

Einsiedler, Klöster und Kapellen wurden hier errichtet. Nicht weit fließt der Jordan. Die<br />

bedeutendsten Oasen sind Jericho in der palästinensischen Autonomie, die älteste und<br />

tiefstgelegene Stadt der Welt (250 Meter unter dem Meeresspiegel) und En Gedi (hebr.<br />

"Böckleinquelle"), Naturreservat und beliebter Kurort am Toten Meer.<br />

Das Tote Meer - 422 m unter dem Meeresspiegel gelegen und damit der tiefste Punkt auf<br />

der Erde - grenzt an das unter palästinensischer Verwaltung stehende Westjordanland, an<br />

Israel und an Jordanien und ist ein 800 km2 abflußloser, vom Jordan gespeister See. Durch<br />

die ständige Wasserentnahme aus dem Jordan zur Versorgung Israels und Jordaniens mit<br />

Trinkwasser und zur Bewässerung in der Landwirtschaft ist das Tote Meer von Austrocknung<br />

bedroht. Der Meeresspiegel sinkt jährlich um etwa 1 m, da die Zuflussmenge bei gleich<br />

bleibender Verdunstung abnimmt.<br />

Das Tote Meer ist biologisch nicht tot, aber aufgrund des extrem hohen Salzgehalts von bis<br />

zu 33 % 2 bietet es nur einzelligen Mikroorganismen einen möglichen Lebensraum.<br />

Als wir zum ersten Mal das Tote Meer von der 200 m hohen Fahrbahn erblicken, erinnert es<br />

uns an ein subtropisches Badeparadies: Das Tote Meer ist azurblau mit romantischen<br />

Buchten und weißen Salzstränden.<br />

2 Zum Vergleich: Der Salzgehalt des Mittelmeeres liegt bei durchschnittlich 3 %.<br />

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Wir genießen den Badetag in En Bokek: Der hohe Salzgehalt und die damit verbundene<br />

hohe Dichte bewirken, dass das Tote Meer unsere Erfrischungsgetränke auf der<br />

Servierplatte schweben lässt. Schwimmen ist überflüssig.<br />

Bald heißt es aber Badesachen einpacken und schnell zurück in die Geschichte: Massada 3 .<br />

Die 31 v.Chr. von Herodes gebaute Festung thront auf einem einsamen Felsplateau an der<br />

Westseite des Toten Meeres. Wir fahren mit der Massada-Luftseilbahn, der tiefstgelegenen<br />

Seilbahn der Welt, von -300 m unter dem Meeresspiegel (am Toten Meer) auf +150 m. Wir<br />

genießen den Ausblick auf das blau schimmernde Tote Meer und Jordanien.<br />

Unser Versprechen: "L'shana Haba'a b'Yerushalayim"<br />

Zurück nach Tel Aviv geht es über die israelisch-palästinensische Grenze nach Jericho. Hier<br />

gibt es eine kurze Foto-Pause: Aus der Ferne bewundern und fotografieren wir den Berg der<br />

Versuchung mit dem griechisch-orthodoxen Kloster Qarantal, das wie ein Vogelnest an den<br />

majestätischen Felsen klebt. Die Bundesstraße führt uns zurück zur Mittelmeerküste an<br />

Jerusalem vorbei. Unser Versprechen: "L'shana Haba'a b'Yerushalayim" - "Nächstes Jahr<br />

(wieder) in Jerusalem!".<br />

Die Stadt Haifa lassen wir lieber aus <strong>–</strong> es ist die Stadt, in der man in Israel arbeitet. Also<br />

schnell nach Tel Aviv zum Feiern und zum Strand. Beim Rückflug sind wir uns alle einig: Wir<br />

kommen bald wieder zurück nach Israel.<br />

Factbox: Maria Umundum<br />

Maria Umundum arbeitet seit 2008 als Referentin am Institut für<br />

Strömungsmechanik und Wärmeübertragung.<br />

3 2001 wurde Massada von der UNESCO zum Weltkulturerbe der Menschheit erklärt.<br />

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Zu Gast in einer fremden Welt<br />

Eugenijus Kaniusas war schon immer sehr abenteuerlustig: Er war als Höhlenforscher<br />

unterwegs und erkundete als Nomade die Wüste. Seit zwei Jahren ist er regelmäßig zu<br />

Gast in einer fremden schwerelosen Welt <strong>–</strong> der Welt der Tiefsee.<br />

Eugenijus Kaniusas in den<br />

Tiefen des Meeres<br />

Foto: privat<br />

"Alles, was nicht vor Taucher flieht, ist gefährlich"<br />

Nicole Schipani (Büro für Öffentlichkeitsarbeit)<br />

Eugenijus Kaniusas vom Institute of Electrodynamics,<br />

Microwave and Circuit Engineering beschäftigt sich<br />

beruflich unter anderem mit Schlafapnoe. Das Wissen,<br />

was im Körper geschieht, wenn man minutenlang nicht<br />

atmet, kann er auch bei seiner Freizeitbeschäftigung, dem<br />

Tauchen, nutzen.<br />

Den Grundtauchkurs absolvierte Kaniusas noch in einem<br />

Schwimmbad in <strong>Wien</strong>, kurz darauf tauchte er bereits im<br />

Roten Meer: "Mir war es wichtig, Tauchen von Grund auf<br />

zu lernen. Ich bin der Meinung, je langsamer man es lernt,<br />

desto besser werden die Reflexe ausgebildet <strong>–</strong> das ist<br />

überlebenswichtig."<br />

Jeder Tauchgang ist für den sportlichen TU-Professor ein Erlebnis für sich. Er genießt es,<br />

sich in einer Welt zu befinden, die so ganz anders ist als unsere: schwerelos und still. Die<br />

Artenvielfalt ist manchmal überwältigend: Einzigartige Tiere, bunte Fische, atemberaubende<br />

Korallenriffe. Der beste Platz die innere Balance zu finden und Energie zu tanken für seinen<br />

intensiven Alltag.<br />

Diese andere Welt birgt aber auch Gefahren in sich, die<br />

er sich als Taucher ständig vor Augen halten muss.<br />

Man muss wissen, wie man in Situationen, etwa wenn<br />

man auf einen Hai trifft, umgeht. Man ist am sichersten<br />

unterwegs, wenn man sich als umsichtiger Gast in einer<br />

fremden Welt verhält. Den Respekt vor dem Element<br />

Wasser darf man auch nie verlieren, es kann einen<br />

erfreuen wie auch erdrücken. "Grundsätzlich gilt: Alles,<br />

was nicht vor dem Taucher flieht, ist vermutlich<br />

gefährlich", so Kaniusas.<br />

Schlafapnoe, Schmerztherapie, elektrische Impulse<br />

Muränen können bis zu vier<br />

Meter lang werden.<br />

Foto: privat<br />

Was im Körper geschieht, wenn man minutenlang nicht atmet, weiß Kaniusas aber nicht nur<br />

als Taucher. Er erforscht am Institute of Electrodynamics, Microwave and Circuit Engineering<br />

unter anderem in einer Zusammenarbeit mit dem <strong>Wien</strong>er AKH die Krankheit Schlafapnoe.<br />

Darüber hinaus beschäftigt er sich damit, wie man in der Schmerz- und Wundtherapie<br />

elektrische Impulse einsetzen kann, die am Ohr <strong>frei</strong>e Nervenendigungen stimulieren.<br />

Buchtipp: "Biomedical Signals and Sensors I"<br />

Nähere Details zu der Forschung von Eugenijus Kaniusas finden Sie unter<br />

http://www.emce.tuwien.ac.at/eugen/.<br />

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Neue Leiterin der Studien- und Prüfungsabteilung: Jasmin<br />

Gründling-Riener<br />

gefreut und wurde herzlich empfangen.<br />

Was hat Sie an der Stelle gereizt?<br />

Die Juristin Jasmin Gründling-Riener (35)<br />

ist seit 1. Oktober 2012 Leiterin der<br />

Studien- und Prüfungsabteilung. Wir<br />

haben - an ihrem dritten Tag an der TU -<br />

mit ihr gesprochen.<br />

Herbert Kreuzeder (Büro für<br />

Öffentlichkeitsarbeit)<br />

Die ersten Tage im neuen Job, wie fühlt<br />

sich das an?<br />

Sehr gut. Ich habe mich auf diese Aufgabe<br />

Meine Entscheidung nicht Anwältin zu werden, fiel während meiner Zeit beim<br />

Gesundheitsministerium. Dort habe ich meine Begeisterung für allgemeines Verwaltungs-<br />

und Verfahrensrecht entdeckt. Parteienverkehr und damit direkter Kontakt zu Menschen sind<br />

ebenfalls wichtige Kriterien. An der MedUni war ich die zuständige Juristin für Studienrecht<br />

und habe eng mit der Studienabteilung und den für Studienangelegenheiten zuständigen<br />

<strong>Universität</strong>sorganen zusammengearbeitet. Meine Tätigkeit in verschiedenen Gremien der<br />

MedUni <strong>Wien</strong> <strong>–</strong> Vorsitzende der Wahlkommission der ÖH, stellvertretende Vorsitzende der<br />

inneruniversitären Datenschutzkommission, Koordinatorin für Kriminalprävention -<br />

verschaffte mir zusätzlich einen breiten Einblick in universitäre Abläufe. Dieses Vorwissen ist<br />

sicher auch von großem Vorteil, um hier schnell effizient arbeiten zu können. Die Leitung der<br />

Studien- und Prüfungsabteilung bietet die Möglichkeit meine Interessen und Fähigkeiten<br />

gestaltend einzubringen.<br />

Sie kommen von der Meduni <strong>Wien</strong>. Welche Unterschiede sind Ihnen bisher<br />

aufgefallen?<br />

Augenscheinlichster Unterschied ist die höhere Zahl der Studierenden und der angebotenen<br />

Studien. Das hat hier andere Dimensionen. Gleich am ersten Tag haben mich meine<br />

MitarbeiterInnen damit beeindruckt, welche Masse an Studierenden <strong>–</strong> vor allem auch im<br />

Rahmen des Parteienverkehrs <strong>–</strong> hier serviciert wird. Bisher habe ich auch den Eindruck, die<br />

TU-Studierenden sind „ruhiger“. Ob das an der Mentalität der TechnikerInnen und/oder am<br />

Umgang der Uni mit den Studierenden liegt, werde ich noch herausfinden.<br />

Was sind Ihre nächsten Pläne?<br />

Bisher hatte ich hauptsächlich mit den rechtlichen bzw. organisatorischen Abläufen in einer<br />

Studienabteilung zu tun. Jetzt werde ich an meinen operativen Skills arbeiten. Ich möchte<br />

alle Aufgaben meiner MitarbeiterInnen soweit kennenlernen, dass ich diese notfalls auch<br />

durchführen kann.<br />

Was folgt darauf? Planen Sie eine Neustrukturierung?<br />

In nächster Zeit nicht. Ich habe das große Glück, ein sehr homogenes und kompetentes<br />

Team übernommen zu haben. Natürlich besteht immer und überall Verbesserungspotential.<br />

Aber erst wenn die Prozesse klar sind, kann man Optimierungsmöglichkeiten identifizieren.<br />

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Das fixe Vorhaben das Studienrecht stärker einzubinden, wird aber keine Mehrarbeit für die<br />

MitarbeiterInnen bringen. Das ist Chefsache und läuft damit über mich.<br />

Welche Visionen haben Sie für die Studien- und Prüfungsabteilung?<br />

Zwei Punkte halte ich für wichtig. Erstens: Dem Thema Studienrecht mehr Gewicht zu<br />

verleihen und die <strong>Universität</strong>sorgane für das Thema zu sensibilisieren. Dieses Spezialthema<br />

des Rechts als Juristin forcieren zu können, ist sicher ein Vorteil.<br />

Der zweite Punkt betrifft das Thema Wertschätzung. Von der Studienabteilung wird Effizienz<br />

und ein problemloser Betrieb erwartet <strong>–</strong> zu Recht. Ich möchte diese Leistungen aber<br />

zusätzlich sichtbar machen und kommunizieren, auch um die interne Motivation<br />

hochzuhalten.<br />

Zur Person: Mag.iur. Dr.iur. Jasmin Gründling-Riener<br />

• geboren 1977 in Steyr<br />

• Studium der Rechtswissenschaften in Linz bzw. <strong>Wien</strong><br />

• 2005 <strong>–</strong> 2007 Juristin am Bundesministerium für Gesundheit<br />

• 2007 <strong>–</strong> 2012 Juristin an der Medizinischen <strong>Universität</strong> <strong>Wien</strong>(Schwerpunkte<br />

Studienrecht, Öffentliches Recht, Organisationsrecht)<br />

• verheiratet<br />

Ausgezeichnet<br />

Mehrere Angehörige der TU <strong>Wien</strong> wurden für besondere Leistungen ausgezeichnet.<br />

Hier ein Auszug. Wir gratulieren!<br />

September 2012<br />

TU|<strong>frei</strong>.<strong>haus</strong>-Redaktion<br />

Mit aufwändigen Computerprogrammen kommt man heute<br />

ganz neuen Materialeigenschaften auf die Spur. Karsten<br />

Held entwickelt am Institut für Festkörperphysik der TU<br />

<strong>Wien</strong> neue Rechenmethoden um das komplizierte,<br />

quantenmechanische Zusammenspiel der Elektronen zu<br />

verstehen, das für viele überraschende Effekte<br />

verantwortlich ist. Vom European Research Council erhält<br />

er nun einen "ERC-Starting Grant", der mit etwa 1,5 Millionen Euro dotiert ist. Damit wird<br />

Karsten Held in den nächsten fünf Jahren seine Forschungsgruppe erweitern und seine<br />

wissenschaftliche Arbeit intensivieren.<br />

Der Leiter des Arbeitsbereichs Distributed Systems,<br />

Schahram Dustdar, erhält den mit 10.000 US Dollar<br />

dotierten IBM Faculty Award für seine hervorragenden<br />

Forschungsleistungen im Bereich Internettechnologien und<br />

sein Forschungsprojekt "Social Compute Units" in<br />

Kooperation mit IBM Research India. "In diesem Projekt ist<br />

es unser Ziel, dass menschliche Ressourcen genauso wie<br />

Software Services in einem neuartigen Programmiermodell für Cloud-basierte Umgebungen<br />

verfügbar sind. Dies führt dazu, dass neue Programme geschrieben und modelliert werden<br />

können, in denen sowohl Software als auch Menschen ‚Funktionen‘ ausführen", ist der<br />

kürzlich ausgezeichnete Gewinner des IBM Faculty Awards überzeugt.<br />

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August 2012<br />

Warum sind Seifenblasen rund? Seit Jahrhunderten macht<br />

man sich in der Mathematik über solche und verwandte<br />

Fragen Gedanken. In den letzten Jahrzehnten erlebte das<br />

Gebiet der geometrischen Analysis, in dem an<br />

Eigenschaften von Körpern (wie Volumen und Oberfläche)<br />

systematisch geforscht wird, einen Aufschwung. Franz<br />

Schuster vom Institut für Diskrete Mathematik und<br />

Geometrie erhält nun für seine Forschungen den "ERC-<br />

Starting Grant" des European Research Council (ERC), der mit etwa 1 Million Euro dotiert<br />

ist. Mit dieser Förderung kann Schuster seine Arbeitsgruppe erweitern und die Theorie<br />

geometrischer Ungleichungen mit anderen wichtigen Bereichen der Mathematik verknüpfen.<br />

Juli 2012<br />

Die Industrie braucht junge kluge Köpfe, die neue Ideen<br />

hervorbringen. Deshalb werden vom Fachverband der<br />

Fahrzeugindustrie Österreichs jährlich die Preise der<br />

Fahrzeugverband-Jubiläumsstiftung vergeben. Ein<br />

Preisgeld von insgesamt 28.000 Euro wurde auch heuer<br />

wieder auf insgesamt zehn junge ForscherInnen aufgeteilt,<br />

die mit ihren Arbeiten wichtige neue Erkenntnisse für die<br />

Fahrzeugindustrie erarbeiten konnten.<br />

Gleich drei dieser Preise gingen an Forschungsarbeiten der<br />

Fakultät für Maschinenwesen und Betriebswissenschaften:<br />

Werner Weissel, Herbert Gerstl und Nicole Jankowski<br />

wurden ausgezeichnet. Die Preisverleihung fand am 3. Juli<br />

an der TU Graz statt, die Aufgabe des Laudators übernahm<br />

Bernhard Geringer, Dekan der Fakultät sowie Vorstand des<br />

Instituts für Fahrzeugantriebe und Automobiltechnik.<br />

Naturkräfte untersuchen kann.<br />

Werner Weissel, Herbert<br />

Gerstl, Nicole Jankowski<br />

(v.l.n.r)<br />

(Foto: Fahrzeugverband<br />

Jubiläumsstiftung)<br />

Jedes Jahr wird von der Österreichischen Physikalischen<br />

Gesellschaft (ÖPG) eine hervorragende Dissertation auf<br />

dem Gebiet der Kern- und Teilchenphysik mit dem Viktor<br />

Hess-Preis prämiert. Heuer wurde damit die<br />

Forschungsarbeit von Tobias Jenke (Atominstitut)<br />

ausgezeichnet, die schon bisher für großes internationales<br />

Aufsehen gesorgt hat: Die Gravitations-Resonanzmethode,<br />

mit der man mit unglaublicher Präzision die fundamentalen<br />

Stefan Grosswindhager (Institut für Mechanik und Mechatronik), Andreas Voigt<br />

(Department für Raumentwicklung, Infrastruktur- und Umweltplanung) und Martin Kozek<br />

(Institut für Mechanik und Mechatronik) wurden bei der 4. International Conference On<br />

Modeling, Identification & Control (ICMIC 2012) mit dem Best Conference Paper<br />

ausgezeichnet.<br />

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TU|<strong>frei</strong>.<strong>haus</strong> <strong>–</strong> <strong>Druckversion</strong> der Ausgabe Nr. 24 (Oktober 2012)<br />

Juni 2012<br />

Georg Weissenbacher und<br />

Ivan Viola<br />

Doppelten Grund zur Freude gibt es an der Fakultät für<br />

Informatik: Zwei junge Wissenschaftler können durch eine<br />

Förderung des WWTF (<strong>Wien</strong>er Wissenschafts-,<br />

Forschungs- und Technologiefonds) nun an die TU <strong>Wien</strong><br />

geholt werden. Das WWTF-Programm "Vienna Research<br />

Groups for Young Investigators" gibt zwei exzellenten<br />

jungen ForscherInnen die Chance, an <strong>Wien</strong>er<br />

Forschungseinrichtungen ein eigenes Team aufzubauen.<br />

Beide Grants gingen an die TU <strong>Wien</strong>: Georg<br />

Weißenbacher wird sich mit der Suche nach<br />

Computerfehlern beschäftigen, die besonders schwer zu<br />

analysieren sind. Ivan Viola wird an neuen Methoden der graphischen Darstellung von<br />

Daten arbeiten.<br />

Hermann Hofbauer, Vorstand des Instituts für Verfahrenstechnik, Umwelttechnik und<br />

<strong>Technische</strong> Biowissenschaften, erhielt am 18. Juni 2012<br />

den Johannes Linneborn Preis, die höchste nichtstaatliche<br />

Auszeichnung für Biomasseforschung in Europa. Mit<br />

diesem Preis wurde seine bereits mehr als 30-jährige<br />

wissenschaftliche Tätigkeit mit dem Fokus Wirbelschicht-<br />

und Energietechnik gewürdigt. Insbesondere für die<br />

Entwicklung von verschiedenen Technologien unter der<br />

Nutzung diversester erneuerbarer Energieträger und der<br />

nachhaltigen Energiegewinnung aus Biomasse im Zuge<br />

thermochemischer Umwandlungsprozesse, beginnend bei<br />

den verfahrenstechnischen Grundlagen bis hin zur<br />

Marktreife. Besonders auch die Produktion von<br />

Synthesegas aus Biomasse mittels eines<br />

Zweibettwirbelschichtsystems - DUAL FLUID - sorgte<br />

international für Aufsehen und Anerkennung. Der Bau von<br />

Anlagen auf Basis dieser Technologie, insbesondere im<br />

Herman Hofbauer bei der<br />

Preisverleihung<br />

(Foto:<br />

http://www.conferencebiomass.com/Linneborn-<br />

Prize-2012-Prize-<br />

A.1280.0.html)<br />

südburgenländischen Güssing, wo im speziellen dadurch eine nahezu 100% Versorgung der<br />

Stadtgemeinde durch erneuerbare Energie erreicht werden konnte, schreitet laufend voran.<br />

In Güssing konnte durch das Erreichen des Ziels der Energieautarkie eine hohe Zahl neuer<br />

Arbeitsplätze geschaffen werden und durch die Vielzahl an BesucherInnen eben jener<br />

Anlagen aus den Bereichen Politik, Wissenschaft und Technik, sogar neue Impulse für den<br />

Tourismus gegeben werden.<br />

Anlässlich der 33. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Hygiene,<br />

Mikrobiologie und Präventivmedizin wurde der österreichische Hygiene-Preis für eine<br />

aktuelle Publikation des ICC Water & Health verliehen. Er ging an Michael Riepl, einen<br />

Mitarbeiter am Interuniversitären Kooperationszentrum Wasser und Gesundheit (ICC Water<br />

& Health), einer Zusammenarbeit zwischen der <strong>Technische</strong>n <strong>Universität</strong> <strong>Wien</strong> und der<br />

Medizinischen <strong>Universität</strong> <strong>Wien</strong>.<br />

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TU|<strong>frei</strong>.<strong>haus</strong> <strong>–</strong> <strong>Druckversion</strong> der Ausgabe Nr. 24 (Oktober 2012)<br />

Feierliche Portrait-Enthüllung<br />

Eine späte Genugtuung<br />

v.l.n.r.: Kurt Matyas, Charles Hirsch,<br />

Anna Steiger<br />

Am 8. Oktober 2012 wurde das Portrait von Vorrektor Peter<br />

Skalicky feierlich enthüllt.<br />

TU|<strong>frei</strong>.<strong>haus</strong>-Redaktion<br />

Vorrektor Peter Skalicky saß seinem Vorgänger Friedrich<br />

Moser in den letzten Monaten Modell für die Ergänzung der<br />

Rektorengalerie. Am 8. Oktober 2012 wurde das Ergebnis im<br />

Büro von Rektorin Seidler feierlich enthüllt. Ehrengäste<br />

waren neben den Mitgliedern der <strong>Universität</strong>sleitung alle<br />

noch lebenden ehemaligen TU-Rektoren und Pro-Rektoren<br />

von Peter Skalicky.<br />

Am 19.September fand im Rektorat der TU <strong>Wien</strong> eine Ehrung besonderer Art statt: 74<br />

Jahre nach seiner Vertreibung aus Österreich wurde Karl (Charles) Hirsch eine<br />

Urkunde überreicht, mit der ihm die Absolvierung seines Maschinenbaustudiums mit<br />

exzellentem Erfolg an der damaligen <strong>Technische</strong>n Hochschule in <strong>Wien</strong> bestätigt<br />

wurde.<br />

Juliane Mikoletzky (<strong>Universität</strong>sarchiv)<br />

Die Übergabe erfolgte durch den<br />

Studiendekan der Fakultät für<br />

Maschinenwesen und Betriebswissenschaften,<br />

Prof. Kurt Matyas, im Beisein von Vizerektorin<br />

Anna Steiger (in Vertretung des erkrankten VR<br />

Adalbert Prechtl).<br />

Karl Hirsch, Jahrgang 1914, hatte von 1933<br />

bis 1938 an der <strong>Technische</strong>n Hochschule in<br />

<strong>Wien</strong> Maschinenbau studiert. Die I.<br />

Staatsprüfung legte er 1936 mit Auszeichnung<br />

ab, und auch die folgenden Einzelprüfungen<br />

absolvierte er fast ausnahmslos mit "sehr<br />

gutem" oder "vorzüglichem" Erfolg.<br />

Als nach dem Einmarsch der Nationalsozialisten in Österreich jüdische Hörerinnen und<br />

Hörer die Hochschule nicht mehr betreten durften, konnte Karl Hirsch im Rahmen einer<br />

Sonderregelung zwar noch seine letzten Einzelprüfungen ablegen, aber nicht mehr zur II.<br />

Staatsprüfung antreten. Noch 1938 wurde er ins KZ Dachau verschleppt, konnte aber später<br />

in die USA emigrieren.<br />

Dort machte er sich, nach schwierigen Anfängen, in New York mit einer Maschinenbaufirma<br />

selbständig. Als leidenschaftlicher Ingenieur ist er bis zum heutigen Tag in seinem Beruf<br />

aktiv. An seine Studienzeit an der TH in <strong>Wien</strong> pflegt er trotz allem immer noch positive<br />

Erinnerungen <strong>–</strong> sein altes Studienbuch hat er all die Jahre hindurch aufbewahrt.<br />

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TU|<strong>frei</strong>.<strong>haus</strong> <strong>–</strong> <strong>Druckversion</strong> der Ausgabe Nr. 24 (Oktober 2012)<br />

Karl (Charles) Hirsch, von einer bewundernswerten körperlichen und geistigen Frische und<br />

mit einem liebenswürdigen Humor begabt, wurde nach <strong>Wien</strong> begleitet von seiner Familie:<br />

Den beiden Söhnen, der Schwiegertochter und zwei seiner Enkel.<br />

Die Urkunde, die ihm die TU <strong>Wien</strong> am Tag seines 98. Geburtstags überreichen konnte, stellt<br />

nicht nur eine formelle Anerkennung seines hervorragenden Studienerfolgs dar, sondern ist<br />

auch Zeichen dafür, dass die TU <strong>Wien</strong> zu ihrer Verantwortung steht für das Unrecht, das so<br />

vielen ihrer jüdischen Hörerinnen und Hörer in den Jahren ab 1938 angetan wurde.<br />

Geboren wurde…<br />

Foto: privat Foto: privat Foto: privat<br />

… am 13. Oktober 2012 Luis<br />

Köszegi. Er ist der ganze<br />

Stolz von Papa Christian,<br />

Bruder Felix und Sabine<br />

Köszegi (Institut für<br />

Managementwissenschaften)<br />

Personalia<br />

Habilitationen<br />

… am 14. September 2012<br />

Sebastian Jurisits. Er bereitet<br />

Papa Richard Jurisits (Institut<br />

für Strömungsmechanik und<br />

Wärmeübertragung) und<br />

Mama Jaclynn Vitela del<br />

Solar de Jurisits viel Freude.<br />

Folgende Kollegen erhielten die Lehrbefugnis als Privatdozent:<br />

… am 17. August 2012<br />

Moritz Kornher. Er ist der<br />

Sonnenschein von Papa<br />

Stefan Kornher<br />

(Dekanatszentrum Frei<strong>haus</strong>),<br />

Mama Sabine Kornher und<br />

Bruder Felix.<br />

• Johannes Edelmann mit 14. Juni 2012 für das Fach "<strong>Technische</strong> Dynamik (Technical<br />

Dynamics)"; Institut für Mechanik und Mechatronik<br />

• Michael Stöger-Pollach mit 14. Juni 2012 für das Fach "Elektronenmikroskopie<br />

(Electron Microscopy)"; Institut für Festkörperphysik<br />

• Klaus Zwerger mit 14. Juni 2012 für das Fach "Historischer Holzbau (historic timber<br />

construction)"; Institut für Architektur und Entwerfen<br />

• Johann Auer mit 10. Juli 2012 für das Fach "Energiewirtschaft (Energy Economics)";<br />

Institut für Energiesysteme und Elektrische Antriebe<br />

• Christoph Haberl mit 10. Juli 2012 für das Fach "Analysis und Geometrie (Analysis<br />

and Geometry)"; Institut für Diskrete Mathematik und Geometrie<br />

Jubiläen<br />

Wir gratulieren unseren DienstjubilarInnen herzlich!<br />

25-jähriges Dienstjubiläum:<br />

• Eduard Adamovics (28.8.2012)<br />

• Christa Bay (9.11.2012)<br />

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TU|<strong>frei</strong>.<strong>haus</strong> <strong>–</strong> <strong>Druckversion</strong> der Ausgabe Nr. 24 (Oktober 2012)<br />

• Christine Bayer (25.10.2012)<br />

• Katharina Cernohorsky (4.5.2012)<br />

• Erwin Hammerschmidt (10.9.2012)<br />

• Susanne Horvath (30.5.2012)<br />

• Sylvia Huemayer (26.7.2012)<br />

• Johann Kainrath (23.8.2012)<br />

• Jaroslav Macour (1.9.2012)<br />

• Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr.Techn. Norbert Ostermann (1.7.2012)<br />

• Fachoberinspektorin Gabriele Ostrowski (10.8.2012)<br />

• Kurt Rohrauer (11.4.2012)<br />

• Werner Steinmann (11.10.2012)<br />

• Andrea Trummer (3.7.2012)<br />

40-jähriges Dienstjubiläum:<br />

• DI Albert Blauensteiner (1.10.2012)<br />

• Ao.Univ.Prof. Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Rainer Poisel (29.9.2012)<br />

Pensionierungen:<br />

• Kristina Benko (31.8.2012)<br />

• Dominique Hamböck (31.7.2012)<br />

• Amtsdirektor Wolfgang Pousek (31.8.2012)<br />

• Amtsrätin Roswitha Unden (30.6.2012)<br />

• Amtsrat Heinrich Zukal Mas Msc. (31.9.2012)<br />

LeserInnen-Stimmen<br />

„Eine wirklich tolle Ausgabe, großes Kompliment! Ich bin vor allem vom Reisebericht (Anm.<br />

d. Red.: „Sagarmatha“, Autor: Pascal Prabitz) sehr begeistert.“<br />

Sonja Pillwein, Quästur<br />

„Wieder eine tolle, gelungene Nummer des TU|<strong>frei</strong>.<strong>haus</strong>!“<br />

Sabine Cirtek, Koordinationsstelle für Frauenförderung und Gender Studies<br />

„Ich habe mit großem Interesse die letzte Ausgabe der MitarbeiterInnen Zeitschrift gelesen.<br />

Wirklich ganz schön!“<br />

Cristina Umundum, Institut für Strömungsmechanik und Wärmeübertragung<br />

Anregungen, Feedback, Kritik senden Sie bitte an <strong>frei</strong><strong>haus</strong>@tuwien.ac.at.<br />

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TU|<strong>frei</strong>.<strong>haus</strong> <strong>–</strong> <strong>Druckversion</strong> der Ausgabe Nr. 24 (Oktober 2012)<br />

Politik<br />

Solidarität oder wie wir lernen, an einem Strang zu<br />

ziehen<br />

Die jüngste Medienberichterstattung zum Thema Drittmittel und Prüfungstaxen an der<br />

TU zeigt, dass es universitätsintern zum einen nach wie vor Informationsbedarf und<br />

zum Anderen verbreitetes Halbwissen und Unverständnis hinsichtlich der TU-<br />

Finanzlage gibt. Reagierte doch ein Medium konkret auf Zurufe, die direkt aus dem<br />

Haus kamen.<br />

Ein Kommentar von Rektorin Sabine Seidler.<br />

Zum besseren Verständnis hole ich etwas weiter aus und betrachte die Organisationsstruktur<br />

unserer <strong>Universität</strong>. Mit dem Eintritt in die Vollrechtsfähigkeit 2004 wurde jedes TU-Institut<br />

mit einem eigenen Drittmittelkonto ausgestattet, um darzustellen, dass Drittmittel wie bisher<br />

in der Verfügbarkeit der Institute bleiben. Das <strong>Universität</strong>sgesetz (UG) andererseits kennt<br />

diese Differenzierung nicht. Es handelt sich bei eingeworbenen Drittmitteln um Geld der<br />

<strong>Universität</strong>, das zweckgebunden zu verwenden ist. In der Vergangenheit erfolgte eine<br />

gesamtheitliche Betrachtungsweise der Liquidität. Wir sind aus Gründen der Transparenz<br />

und auch um die Problematik der Unterfinanzierung deutlich zu machen, dazu<br />

übergegangen, eine getrennte Darstellung Globalbudget - Drittmittel vorzunehmen. Daraus<br />

ergibt sich die Schlussfolgerung, dass wir - bezogen auf die Mittel des Globalbudgets - ein<br />

Liquiditätsminus von 20 Mio. Euro angehäuft haben. Würden wir die gleiche<br />

Betrachtungsweise wie in der Vergangenheit wählen, wäre weiterhin kein Minus zu sehen.<br />

Das bedeutet dennoch, dass die Situation sehr ernst ist. Der Liquiditätsverlust der letzten<br />

Jahre muss eingebremst werden, damit wir nicht Schulden im wortwörtlichen Sinne machen.<br />

Vor diesem Hintergrund arbeitet das Rektorat intensiv an der Stabilisierung der Finanzlage.<br />

Sie als MitarbeiterInnen sind diesbezüglich mit vielen verschiedenen Maßnahmen<br />

konfrontiert.<br />

Cashpooling: Wir nehmen nichts weg, wir stabilisieren<br />

Drittmittel sind, wie bereits ausgeführt, gemäß UG Mittel der <strong>Universität</strong>, die einer<br />

Zweckwidmung unterliegen. Der technische Umgang mit den Drittmitteln kann auf<br />

unterschiedliche Weise erfolgen, über ein Einheitskonto oder über den Weg, den auch die<br />

TU <strong>Wien</strong> beschritten hat, der Einrichtung von Drittmittelkonten an den Instituten. Durch das<br />

Cashpooling wird sozusagen eine "virtuelle Umgebung" geschaffen, die der eines<br />

Einheitskontos entspricht und damit das Arbeiten mit diesen Mitteln erlaubt. Dabei wird nicht<br />

einzelnen Instituten "etwas weggenommen und später zurück gegeben", sondern wir nutzen<br />

das permanent vorhandene Drittmittelguthaben insgesamt zur Aufrechterhaltung der<br />

Liquidität.<br />

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TU|<strong>frei</strong>.<strong>haus</strong> <strong>–</strong> <strong>Druckversion</strong> der Ausgabe Nr. 24 (Oktober 2012)<br />

Technisch ausgedrückt werden beim Cashpooling Guthaben und Verbindlichkeiten, die auf<br />

mehreren Bankkonten verteilt sind, durch die Bank im Hintergrund auf einen gemeinsamen<br />

Saldo aufgerechnet. Durch diese Methoden können Bankkunden ihr verteilt vorhandenes<br />

Gesamtvermögen voll ausnutzen, und trotzdem die Transparenz mehrerer getrennter<br />

Bankkonten aufrechterhalten. In der Vergangenheit haben die Institute mittelfristig nicht<br />

benötigte Mittel dezentral veranlagt, jetzt ist der Nutznießer die eigene <strong>Universität</strong>, die TU<br />

<strong>Wien</strong>. Selbstverständlich muss darauf geachtet werden, dass die vorhandenen<br />

Drittmittelreserven deutlich größer sind, als die zur Aufrechterhaltung der Liquidität<br />

erforderlichen Mittel, weshalb ja zurzeit an der TU parallel ein sehr rigides Sparpaket<br />

realisiert wird.<br />

Die Summe, um die es ich dabei handelt, sind die "20 Mio. Euro Schulden", die bereits seit<br />

dem Frühjahr immer von uns kommuniziert werden. Details finden sich im<br />

Rechnungsabschluss: Die Erträge (inklusive Erträge aus Finanzmitteln und Beteiligungen) im<br />

Jahr 2011 aus dem Bereich laut §27 UG 2002 betragen EUR 59.249.009,21 (Vorjahr: TEUR<br />

49.763,38).<br />

Die Institute erhalten anteilig entsprechend ihrer "Guthaben" eine Verzinsung in Höhe des 1-<br />

Monats-Euribor minus 0,375 Prozent. Die Buchungen erfolgen jeweils 4 Tage nach<br />

Quartalsende. Unter den derzeitigen Rahmenbedingungen ist es nur unter großen<br />

Anstrengungen (Sparpaket!) möglich, das Liquiditätsminus bezogen auf das Globalbudget<br />

konstant zu halten.<br />

Prüfungstaxen: Personalabbau vermeiden<br />

Verständlicherweise hat die E-Mail-Aussendung an die Lehrenden der TU <strong>Wien</strong> mit der<br />

Information, dass die Zahlung von Entschädigungen für Prüfungstätigkeiten (Prüfungstaxen)<br />

und für die Begutachtungen wissenschaftlicher Arbeiten eingestellt werden, für Besorgnis<br />

und Unmut gesorgt. An der TU <strong>Wien</strong> wurden jährlich ca. 750.000 Euro für diese Leistungen<br />

ausgezahlt. Um aber weiteren Personalabbau zu vermeiden - die 750.000 Euro entsprechen<br />

einem Äquivalent von ca. 25 Prädoc-Stellen - hat sich das Rektorat zu diesem Schritt<br />

entschlossen. Von dieser Maßnahme sind alle Lehrenden betroffen, d. h. auch die<br />

ProfessorInnen. Darüber hinaus ist die Entschädigungszahlung nicht gesetzlich geregelt und<br />

eine <strong>frei</strong>willige Leistung der <strong>Universität</strong>, die viele andere österreichische <strong>Universität</strong>en schon<br />

seit Langem eingestellt haben. Gleichzeitig wird das Rektorat einmal im Studienjahr für jede<br />

Fakultät einen mit 10.000 Euro dotierten Preis für hervorragende Leistungen in der Lehre<br />

ausloben. Die Details werden gerade mit der HochschülerInnenschaft (HTU) und den<br />

Studiendekanen diskutiert.<br />

Mit dem Appell an Ihre Solidarität und Loyalität als Angehörige der TU <strong>Wien</strong>, ersuche<br />

ich um Kommentare und Feedback an sparkurs@tuwien.ac.at!<br />

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TU|<strong>frei</strong>.<strong>haus</strong> <strong>–</strong> <strong>Druckversion</strong> der Ausgabe Nr. 24 (Oktober 2012)<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

TU <strong>Wien</strong><br />

Karlsplatz 13<br />

1040 <strong>Wien</strong><br />

Für den Inhalt verantwortlich:<br />

Bettina Neunteufl<br />

Büro für Öffentlichkeitsarbeit<br />

Operng. 11/011, 1040 <strong>Wien</strong><br />

T: +43-1-58801-41025<br />

M: +43-664-4845028<br />

F: +43-1-58801-41093<br />

<strong>frei</strong><strong>haus</strong>@tuwien.ac.at<br />

www.tuwien.ac.at/pr<br />

Redaktion:<br />

Florian Aigner (Forschung), Herbert Kreuzeder (Lehre, Menschen),Bettina Neunteufl<br />

(Chefredaktion), Nicole Schipani (Campus, Rundschau, Menschen)<br />

Weitere AutorInnen dieser Ausgabe:<br />

Martin B. Atzwanger (TU Univercity 2015), Sabine Cirtek (Koordinationsstelle für<br />

Frauenforderung und Gender Studies), HTU-Vorsitz, Andreas Ipp (TU-Chor), Kerstin Jagsits<br />

(Büro des Rektorats), Alexander Krautschneider (TUW Racing), Elisabeth Lueginger<br />

(Zentrum für Koordination & Kommunikation der Fakultät für Informatik), Juliane Mikoletzky<br />

(<strong>Universität</strong>sarchiv), Helga Nesselberger (INTU), Felix Ortag (Department für Geodäsie und<br />

Geoinformation), Heidemarie Pichler (Personalentwicklung und betriebliche<br />

Gesundheitsförderung), Pascal Prabitz (Rechtsabteilung), Wilhelm Schneider (Institut für<br />

Strömungsmechanik und Wärmeübertragung), Birgit Scholz (Zentraler Informatikdienst),<br />

Martina Schönerklee (Controlling), Sabine Seidler (Rektorin), Clemens Slama<br />

(<strong>Universität</strong>sbibliothek), Anna Steiger (Vizerektorin für Personal und Gender), Cristina<br />

Umundum (Institut für Strömungsmechanik und Wärmeübertragung), Ewa Vesely<br />

(Kinderbetreuungsbeauftragte), Sandra Wagner (Weiterbildungszentrum), Robert<br />

Winkelhofer (<strong>Universität</strong>sbibliothek), Werner Wunsch (Personaladministration)<br />

Blattlinie: TU|<strong>frei</strong>.<strong>haus</strong>, die Zeitschrift für MitarbeiterInnen der TU <strong>Wien</strong>, informiert über den<br />

Alltag an der TU <strong>Wien</strong>, neue Projekte, Forschungs- und Lehrehighlights sowie<br />

Hochschulpolitik.<br />

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