frei.haus – Druckversion - Technische Universität Wien
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TU|<strong>frei</strong>.<strong>haus</strong> <strong>–</strong> <strong>Druckversion</strong> der Ausgabe Nr. 24 (Oktober 2012)<br />
Strahlenschutz für die Weltraumfahrt<br />
Prof. Norbert Vana, Dr.<br />
Michael Hajek <strong>–</strong> mit der<br />
Gagarin-Medaille der<br />
russischen Raumfahrtsbehörde,<br />
gefertigt aus dem<br />
Aluminium von Juri<br />
Gagarins Raumkapsel.<br />
Auch das Atominstitut der TU <strong>Wien</strong> hat eine lange Tradition<br />
in der Weltraumforschung. Während man zunächst<br />
hauptsächlich mit der russischen Weltraumbehörde<br />
zusammenarbeitete, umfasst das Netzwerk der<br />
ForscherInnen heute alle führenden Raumfahrtbehörden, so<br />
auch die ESA. Die Strahlenschutz-Experten Prof. Norbert<br />
Vana, Michael Hajek und ihr Team untersuchen, welche<br />
gesundheitlichen Auswirkungen Weltraumreisende aufgrund<br />
der erhöhten Strahlenbelastung im All zu befürchten haben.<br />
Ohne die schützende Atmosphäre und das Magnetfeld der<br />
Erde wird man im All von den energiereichen Teilchen der<br />
kosmischen Strahlung getroffen <strong>–</strong> speziell für lange<br />
Weltraumreisen, etwa eine Mars-Mission, könnte das zum<br />
großen Problem werden.<br />
Das Forschungsteam des Atominstituts konnte bereits 1991<br />
die AustroMir-Mission mit dem österreichischen<br />
Kosmonauten Franz Viehböck wissenschaftlich begleiten. Derzeit ist die TU <strong>Wien</strong> am<br />
umfangreichsten Programm auf dem Gebiet des Strahlenschutzes beteiligt, das jemals im<br />
Weltraum durchgeführt wurde. Mit der Kunststoffpuppe "Matroshka", die detailgetreu einem<br />
menschlichen Torso nachempfunden ist, wird die Verteilung der Strahlenexposition im<br />
Körperinneren gemessen, insbesondere in lebenswichtigen Organen. So lässt sich das<br />
Strahlenrisiko von Astronauten während ihres Aufenthaltes im Weltraum bewerten. Für das<br />
europäische Weltraumlabor Columbus auf der Internationalen Raumstation wurde eine<br />
Strahlenkarte erstellt. Die dafür entwickelten dosimetrischen Verfahren können auch auf der<br />
Erde im Bereich der medizinischen Strahlenanwendung zum Einsatz kommen.<br />
Fitness im All<br />
Ein weiteres Problem bei einem langen<br />
Weltraumaufenthalt ist der Muskelabbau, unter<br />
dem man bei fehlender Schwerkraft zu leiden hat.<br />
Prof. Thomas Angeli (Institut für<br />
Konstruktionswissenschaften und <strong>Technische</strong><br />
Logistik) hat ein Trainingsgerät entwickelt, das in<br />
Zukunft auf Raumstationen zum Einsatz kommen<br />
könnte. Erprobt wurde es beim Mars-500-Projekt in<br />
Moskau. Dort verbrachte eine Crew 500 Tage in<br />
Isolation, um die psychischen Auswirkungen des<br />
Lebens auf dem engen Raum einer Langzeit-Weltraummission zu erforschen.<br />
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