frei.haus – Druckversion - Technische Universität Wien
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TU|<strong>frei</strong>.<strong>haus</strong> <strong>–</strong> <strong>Druckversion</strong> der Ausgabe Nr. 24 (Oktober 2012)<br />
Die Kernaufgaben einer <strong>Universität</strong> sind Forschung und Lehre. Wir hören aber von<br />
sogenannten "familiengerechten Hochschulen" in Deutschland oder in der Schweiz.<br />
Auch in Österreich haben einige <strong>Universität</strong>en den ersten (von der TU <strong>Wien</strong><br />
mitentwickelten) Hochschulaudit erfolgreich absolviert und dürfen das Gütezeichen<br />
"Hochschule und Familie" tragen. Wozu das Engagement einer Hochschule im<br />
Bereich der Vereinbarkeit von Beruf und Familie? Wo bleiben dann die Kernaufgaben<br />
einer <strong>Universität</strong>?<br />
WissenschaftlerInnen arbeiten international, unsere "Konkurrenzunis" befinden sich nicht nur<br />
in Österreich. So sind beispielsweise amerikanische Unis im Bereich Dual Career schon<br />
wesentlich weiter als wir. Nordeuropäische <strong>Universität</strong>en wiederum haben Standards im<br />
Bereich Vereinbarkeit und Kinderbetreuung gesetzt. Wenn wir hier mithalten wollen, müssen<br />
wir Rahmenbedingungen schaffen, die den Job an unserer Uni attraktiv machen.<br />
In den Jahren 2005 bis 2008 waren in Summe 12 Väter in Karenz. Im Jahr 2011 haben<br />
bereits 20 Väter aus dem wissenschaftlichen und 5 aus dem allgemeinen Bereich eine<br />
Kinderkarenz beansprucht. Frau Vizerektorin, können wir davon ausgehen, dass die<br />
Zahl der Väter in Karenz an der TU weiter steigen wird?<br />
Das wäre wünschenswert. Eine wichtige Maßnahme dazu ist auch, dass jeder Job, der durch<br />
Elternkarenz <strong>frei</strong> wird, auch nachbesetzt wird. Gerade in Zeiten, in denen um jeden Job, um<br />
jede Nachbesetzung gefeilscht wird, ist es mir ein Anliegen, dass diese Nachbesetzungen<br />
nicht in Frage gestellt werden. Vorgesetzte müssen sich also nicht fürchten, dass sie unter<br />
Karenzzeiten von Vätern <strong>–</strong> aber natürlich auch Müttern - leiden müssen.<br />
In Anbetracht der finanziell angespannten Situation unserer <strong>Universität</strong> sind natürlich<br />
auch die Handlungs<strong>frei</strong>räume für die <strong>Universität</strong>sleitung etwas eingeschränkt. Welche<br />
der „Sieben Wünsche“ sehen Sie dennoch als realisierbar an?<br />
Was die Karrierelaufbahnmodelle betrifft, haben wir Einiges vor: wir arbeiten an der<br />
Neukonzipierung der Laufbahnstellen, die im Kollektivvertrag vorgesehen sind. Leider ist die<br />
Umsetzung abhängig von den finanziellen Ressourcen, die uns das Bundesministerium für<br />
Wissenschaft und Forschung in nicht ausreichender Menge zur Verfügung stellt.<br />
Wir wissen, dass die 63 Betreuungsplätze im Betriebskindergarten den Bedarf nicht ganz<br />
abdecken, sind aber optimistisch, dass wir schon im nächsten Jahr unseren Kindergarten<br />
erweitern können und eine neue Gruppe mit weiteren 21 Betreuungsplätzen eröffnen<br />
werden.<br />
Um auch für ganz kleine Kinder Betreuungsmöglichkeiten zu bieten, denken wir daran, die<br />
HTU Krabbelstube gemeinsam auszubauen.<br />
Leider ist folgende Problematik real: Kinder von MitarbeiterInnen, die aus den<br />
Bundesländern nach <strong>Wien</strong> pendeln, erhalten in einem <strong>Wien</strong>er Kindergarten keinen<br />
Betreuungsplatz gratis bzw. ermäßigt <strong>–</strong> so wie es in Wunsch 6 formuliert ist. Das betrifft<br />
natürlich auch unseren Betriebskindergarten. Eine optimale Lösung ist hier leider nicht in<br />
Sicht.<br />
Gibt es weitere Maßnahmen für eine besseren Vereinbarkeit von Familie und<br />
wissenschaftlicher/beruflicher Tätigkeit, die Sie an der TU <strong>Wien</strong> umsetzten werden?<br />
Die TU hat im letzten Jahr Maßnahmen umgesetzt, die es Frauen und Männern mit<br />
familiären Aufgaben leichter machen sollen, Beruf und Familie zu vereinbaren. So ist es nun<br />
möglich im Rahmen von Teleworking auch Arbeiten von zu Hause aus zu erledigen. Als<br />
nächsten Schritt planen wir die Einführung von Gleitzeit für MitarbeiterInnen des allgemeinen<br />
<strong>Universität</strong>spersonals. Die TU ist auch federführend in einer universitätsübergreifenden<br />
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