frei.haus – Druckversion - Technische Universität Wien
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TU|<strong>frei</strong>.<strong>haus</strong> <strong>–</strong> <strong>Druckversion</strong> der Ausgabe Nr. 24 (Oktober 2012)<br />
Zu Gast in einer fremden Welt<br />
Eugenijus Kaniusas war schon immer sehr abenteuerlustig: Er war als Höhlenforscher<br />
unterwegs und erkundete als Nomade die Wüste. Seit zwei Jahren ist er regelmäßig zu<br />
Gast in einer fremden schwerelosen Welt <strong>–</strong> der Welt der Tiefsee.<br />
Eugenijus Kaniusas in den<br />
Tiefen des Meeres<br />
Foto: privat<br />
"Alles, was nicht vor Taucher flieht, ist gefährlich"<br />
Nicole Schipani (Büro für Öffentlichkeitsarbeit)<br />
Eugenijus Kaniusas vom Institute of Electrodynamics,<br />
Microwave and Circuit Engineering beschäftigt sich<br />
beruflich unter anderem mit Schlafapnoe. Das Wissen,<br />
was im Körper geschieht, wenn man minutenlang nicht<br />
atmet, kann er auch bei seiner Freizeitbeschäftigung, dem<br />
Tauchen, nutzen.<br />
Den Grundtauchkurs absolvierte Kaniusas noch in einem<br />
Schwimmbad in <strong>Wien</strong>, kurz darauf tauchte er bereits im<br />
Roten Meer: "Mir war es wichtig, Tauchen von Grund auf<br />
zu lernen. Ich bin der Meinung, je langsamer man es lernt,<br />
desto besser werden die Reflexe ausgebildet <strong>–</strong> das ist<br />
überlebenswichtig."<br />
Jeder Tauchgang ist für den sportlichen TU-Professor ein Erlebnis für sich. Er genießt es,<br />
sich in einer Welt zu befinden, die so ganz anders ist als unsere: schwerelos und still. Die<br />
Artenvielfalt ist manchmal überwältigend: Einzigartige Tiere, bunte Fische, atemberaubende<br />
Korallenriffe. Der beste Platz die innere Balance zu finden und Energie zu tanken für seinen<br />
intensiven Alltag.<br />
Diese andere Welt birgt aber auch Gefahren in sich, die<br />
er sich als Taucher ständig vor Augen halten muss.<br />
Man muss wissen, wie man in Situationen, etwa wenn<br />
man auf einen Hai trifft, umgeht. Man ist am sichersten<br />
unterwegs, wenn man sich als umsichtiger Gast in einer<br />
fremden Welt verhält. Den Respekt vor dem Element<br />
Wasser darf man auch nie verlieren, es kann einen<br />
erfreuen wie auch erdrücken. "Grundsätzlich gilt: Alles,<br />
was nicht vor dem Taucher flieht, ist vermutlich<br />
gefährlich", so Kaniusas.<br />
Schlafapnoe, Schmerztherapie, elektrische Impulse<br />
Muränen können bis zu vier<br />
Meter lang werden.<br />
Foto: privat<br />
Was im Körper geschieht, wenn man minutenlang nicht atmet, weiß Kaniusas aber nicht nur<br />
als Taucher. Er erforscht am Institute of Electrodynamics, Microwave and Circuit Engineering<br />
unter anderem in einer Zusammenarbeit mit dem <strong>Wien</strong>er AKH die Krankheit Schlafapnoe.<br />
Darüber hinaus beschäftigt er sich damit, wie man in der Schmerz- und Wundtherapie<br />
elektrische Impulse einsetzen kann, die am Ohr <strong>frei</strong>e Nervenendigungen stimulieren.<br />
Buchtipp: "Biomedical Signals and Sensors I"<br />
Nähere Details zu der Forschung von Eugenijus Kaniusas finden Sie unter<br />
http://www.emce.tuwien.ac.at/eugen/.<br />
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