ahoi! norderney Magazin # 25
Das Magazin für Norderney Urlauber.
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Im Zuge der Ausstellung der Kunsthalle Emden „Glasnost und Perestroika. Die neue Freiheit der sowjetischen<br />
Maler“ lud der Museumsgründer Henri Nannen den in Moskau geborenen Maxim Kantor 1987<br />
nach Emden ein. In der Sammlung der Kunsthalle befinden sich viele Werke des heute international anerkannten<br />
Künstlers. 2015 erhielt Maxim Kantor die deutsche Staatsbürgerschaft. Anlässlich seines 60.<br />
Geburtstags zeigt das Emder Museum vom 4. Februar bis zum 7. Mai 2017 unter dem Titel „Das neue Bestiarium<br />
- Gemälde und Puppen“ eine Auswahl neuerer Arbeiten, die sich mit der Rückkehr von Monstern<br />
und anderen mythischen Gestalten in unsere heutige Zeit, respektive dem Rückschritt der Gesellschaft<br />
in eine mittelalterliche Finsternis befassen. Der Drache als Kantors zentrale Figur, verkörpert dabei die<br />
Aktualität des Bösen und der (politischen) Gewalt in der gegenwärtigen Gesellschaft.<br />
Vom 13. Mai bis weit in den Herbst lenkt die<br />
Kunsthalle den Blick auf das Thema Flucht und<br />
Migration. Emden ist für 2017 als eine „Reformationsstadt<br />
Europas“ ausgezeichnet worden<br />
und stellt in einem umfangreichen Programm<br />
das aktuelle Thema Auswanderung in den Mittelpunkt.<br />
Die Stadt gehörte im 16. Jahrhundert<br />
neben Genf und Wittenberg zu den wichtigsten<br />
Stätten der Reformation, da sie Tausenden von<br />
Glaubensflüchtlingen aus den benachbarten<br />
Niederlanden während des spanisch-niederländischen<br />
Krieges (1568-1648) Schutz bot. Derzeit<br />
werden Flüchtlinge vielfach vor allem als Teil<br />
einer Massenbewegung wahrgenommen, Einzelschicksale<br />
treten dabei oft in den Hintergrund.<br />
Unter dem Titel „Your Story!“ bietet die Kunsthalle<br />
Emden Darstellungen individueller Geschichten<br />
der Flucht und Migration in der modernen<br />
und zeitgenössischen Kunst einen Raum. Gezeigt<br />
werden u.a. Werke von Basel Abbas und Ruanne<br />
Abou-Rahme, Etel Adnan, Kader Attia, Felix<br />
Gonzales-Torres, Jonas Mekas, Antonio Paucar,<br />
Anny und Sibel Öztürk, Mika Sperling und Hamid<br />
Suleiman. Die Künstler arbeiten mit Fotografie,<br />
Video, literarischen Texten oder auch Comic.<br />
Diese zeitgenössischen Positionen werden mit<br />
Werken der klassischen Moderne aus der Sammlung<br />
der Kunsthalle Emden in Bezug gesetzt,<br />
deren Urheber während und nach dem Zweiten<br />
Weltkrieg emigriert sind, wie Max Beckmann,<br />
Max Ernst, Lyonel Feininger, Hanns Ludwig Katz<br />
und Josef Scharl.<br />
Zuvor, gleich zu Beginn des Jahres 2017, feiert<br />
die Kunsthalle Emden noch bis zum 22. Januar<br />
ihr 30jähriges Bestehen - mit einer Ausstellung<br />
eines der bekanntesten und beliebtesten<br />
Künstler Norwegens: Nikolai Astrup (1880-1928),<br />
berühmt für seine Gemälde der wilden und<br />
beeindruckenden Natur und des traditionellen<br />
Lebens West-Norwegens. Die große Übersichtsschau<br />
führt mehr als 120 Werke zusammen,<br />
darunter auch einige zum ersten Mal öffentlich<br />
gezeigte Arbeiten.<br />
Geöffnet ist die Kunsthalle Emden von Dienstag<br />
bis Freitag von 10.00 bis 17.00 Uhr und am<br />
Wochenende sowie an Feiertagen von 11.00<br />
bis 17.00 Uhr. Einen Kunstabend mit verlängerten<br />
Öffnungszeiten bis 21.00 Uhr gibt es<br />
an jedem ersten Dienstag im Monat. Montags<br />
ist das Museum geschlossen. Der Eintrittspreis<br />
beträgt 8 € für Erwachsene. Kinder bzw. Schüler<br />
bis einschließlich 15 Jahre haben freien Eintritt.<br />
Eine öffentliche Führung wird jeden Sonntag<br />
um 11.30 Uhr angeboten. Auskünfte zu weiteren<br />
Führungen und den Angeboten für Kinder erteilt<br />
die Museumspädagogik unter (04921) 975070.<br />
Die Internetseite der Kunsthalle bietet weitere<br />
ausführliche Informationen.<br />
295 outro. <strong>ahoi</strong>! <strong>norderney</strong><br />
Maxim Kantor, Drache, 2015, Öl auf Leinwand. Sammlung des Künstlers<br />
KUNSTHALLE EMDEN<br />
Hinter dem Rahmen 13 - 26721 Emden - (04921) 975050 - kunsthalle-emden.de