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Graubünden Exclusiv – Winter 2016/2017

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G R A U B Ü N D E N<br />

G R A U B Ü N D E N<br />

E X C L U S<br />

I V E<br />

EXCL USIV<br />

G R A U B Ü N D E N<br />

E X 5 4 WL I N T EU R 2 0 S1 6 / 1 7I<br />

V E<br />

G R A U B Ü N D E N<br />

E X C L U S I V E<br />

G R A U B Ü N D E N<br />

E X C L U S I V E<br />

G R A U B Ü N D E N<br />

E X C L U S I V E<br />

G R A U B Ü N D E N<br />

E X C L U S I V E<br />

FIS Alpine Ski Weltmeisterschaften St. Moritz <strong>2017</strong><br />

G R A U B Ü N D E N


VERFÜGBAR BEI:<br />

Even more beautiful when it's dark.


E D I T O R I A L<br />

I M P R E S S U M<br />

Herausgeberin und Verlag:<br />

Somedia Production AG<br />

Sommeraustrasse 32<br />

Postfach 491, CH-7007 Chur<br />

www.somedia.ch, www.exclusiv.ch<br />

Verlagsleitung:<br />

Ralf Seelig<br />

Telefon + 41 (0) 81 255 54 56<br />

ralf.seelig@somedia.ch<br />

Redaktion:<br />

René Chatelain<br />

Mobile + 41 (0) 79 681 31 81<br />

rchatelain@exclusiv.ch<br />

Anzeigenadministration:<br />

Somedia Production AG<br />

Eliane Casutt<br />

Sommeraustrasse 32<br />

Postfach 491, CH-7007 Chur<br />

Telefon + 41 (0) 81 255 54 54<br />

eliane.casutt@somedia.ch<br />

Anzeigenverkauf:<br />

Somedia Production AG<br />

Ursula Durisch<br />

Sommeraustrasse 32<br />

Postfach 491, CH-7007 Chur<br />

Telefon + 41 (0) 81 255 54 38<br />

ursula.durisch@somedia.ch<br />

Distribution und Streuungs konzept:<br />

Das Hochglanzmagazin<br />

<strong>Graubünden</strong> <strong>Exclusiv</strong> . . .<br />

• liegt in rund 300 Fünf-, Vier- und Dreisternhotels<br />

in <strong>Graubünden</strong>, Bad Ragaz<br />

und im Fürstentum Liechtenstein auf,<br />

• wird den Abonnenten im In- und Ausland<br />

zugestellt,<br />

• ist im Nationalparkzentrum präsent,<br />

• liegt in Top-Restau rants, in Ban ken, Versicherungen,<br />

exklusiven Geschäften,<br />

Bou tiquen, Galerien, Museen, Arzt - und<br />

Zahnarzt praxen, Reise büros, Touris -<br />

musverei nen und bei Spezialevents auf.<br />

Erscheint:<br />

2 × pro Jahr:<br />

Anfang Juni und Dezember<br />

Auflage:<br />

30 000 Exemplare<br />

pro Ausgabe<br />

Einzelverkaufspreis:<br />

Fr. 15.<strong>–</strong> (inkl. MWST)<br />

(plus Versand kosten)<br />

Jahresabonnement:<br />

Fr. 28.<strong>–</strong> (inkl. MWST)<br />

Heft- und Abobestellungen:<br />

Somedia Production AG<br />

Eliane Casutt<br />

Sommeraustrasse 32<br />

Postfach 491, CH-7007 Chur<br />

Telefon + 41 (0) 81 255 54 54<br />

eliane.casutt@somedia.ch<br />

Partner:<br />

hotelleriesuisse <strong>Graubünden</strong><br />

VIVA <strong>–</strong> GESUNDE FERIEN<br />

IN GRAUBÜNDEN<br />

Liebe Gäste in <strong>Graubünden</strong><br />

Wenn man in <strong>Graubünden</strong> mit einem guten Glas Wein<br />

oder einem kühlen Bier anstösst, sagt man «Viva». Das<br />

Wort kommt vom romanischen «viver» = leben und<br />

bedeutet «zum Wohl(sein)», «Lebehoch» oder schlicht<br />

«Gesundheit». Das kommt nicht von ungefähr, lässt es<br />

sich doch in <strong>Graubünden</strong> gesund und wohl leben. Und<br />

das nicht erst seit heute.<br />

Es dauerte bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts,<br />

als der Tourismus in <strong>Graubünden</strong> seinen<br />

eigentlichen Aufschwung erlebte. Es waren vor allem die<br />

Martin Vincenz<br />

intensive Verbesserung der Verkehrswege, aber auch die<br />

neuen Erkenntnisse über die Heilwirkung des Gebirgsklimas<br />

und der Mineralquellen, welche zur Entwicklung des modernen Tourismus in<br />

<strong>Graubünden</strong> beitrugen.<br />

Zuerst beschränkt auf wenige Sommermonate, entwickelte sich der Tourismus mit dem<br />

Aufschwung des <strong>Winter</strong>sports in rasantem Tempo mit St. Moritz, Davos und Arosa als<br />

Vorreiter. Zahlreiche andere Orte nutzten die Gunst der Stunde und setzten auf die<br />

Karte Tourismus. So hatte <strong>Graubünden</strong> bereits zu Anfang des letzten Jahrhunderts eine<br />

entscheidende Rolle, welche es bis heute erfolgreich innehat.<br />

Die Gesundheit spielte im Tourismus somit von Anfang an eine wichtige Rolle. Einen<br />

detaillierten und sehr interessanten Beitrag zur Geschichte des Gesundheitstourismus<br />

finden Sie in dieser Ausgabe auf den Seiten 42 bis 47. Ich möchte daher generell die<br />

gesund machenden und wohltuenden Angebote in <strong>Graubünden</strong> erwähnen.<br />

Zuvorderst steht dabei unsere Natur, denn unsere Natur kann heilen. Die Produkte<br />

unserer Natur sind gesund, echt und wohltuend. In den Bündner Bergen wird zum<br />

Teil seit Hunderten von Jahren gekurt, denn die frische Luft und die Mineralquellen<br />

fördern die Gesundheit. Diese Eigenschaften gelten zum Beispiel auch für das Arvenholz,<br />

das entspannend wirkt, oder für Getränke und Speisen, die aus regionalen Zutaten<br />

hergestellt werden.<br />

Dass Sie diese Produkte heute geniessen können, ist auch einer gewissen Weitsichtigkeit<br />

zu verdanken. Denn unsere Natur soll für Sie weiterhin attraktiv und auf tolerante und<br />

rücksichtsvolle Art nutzbar bleiben. Dank dieser Eigenschaften werden die wichtigen,<br />

wahren und gesunden Werte bewahrt. Es bietet sich mit dieser Weitsicht aber auch die<br />

Möglichkeit, Neues zu probieren.<br />

<strong>Graubünden</strong> mit seinen Menschen, ihren Sprachen und ihrer Kultur, der frischen Luft,<br />

den Seen, Bächen, Bergen, Wäldern und Tieren, den regionalen Produkten und starken<br />

öffentlichen Verkehrsmitteln, den unzähligen Angeboten, Veranstaltungen und Sehenswürdigkeiten<br />

<strong>–</strong> das alles macht unseren Kanton zum gesunden Ferienziel.<br />

Ich wünsche Ihnen im kommenden <strong>Winter</strong> <strong>2016</strong> / <strong>2017</strong> viele wohltuende Momente und<br />

sage Ihnen von Herzen «Viva».<br />

Martin Vincenz, CEO von <strong>Graubünden</strong> Ferien<br />

Foto: Yanik Bürkli, Südostschweiz<br />

© <strong>2016</strong> by <strong>Graubünden</strong> <strong>Exclusiv</strong>


4


5


Es steckt kein Geheimnis<br />

hinter einer Girard-Perregaux,<br />

nur über zwei Jahrhunderte Handwerkskunst<br />

und ein klares Bekenntnis zur Perfektion.<br />

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Kaliber GP 9400<br />

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La Esmeralda


I N H A L T<br />

S K I - W E L T M E I S T E R S C H A F T<br />

Ein Fest für alle ........................................................................ 9<br />

St. Moritz <strong>–</strong> Schaufenster der Skigladiatoren ...................... 20<br />

FIS-Alpine-Ski-WM St. Moritz <strong>2017</strong>.................................... 22<br />

D E S T I N A T I O N E N<br />

Lenzerheide ............................................................................ 26<br />

Surselva.................................................................................... 34<br />

Vals ........................................................................................... 40<br />

Bergün...................................................................................... 64<br />

Seiten 9 <strong>–</strong> 19<br />

H I N T E R D E N K U L I S S E N<br />

Von der Freude, Kontakt zu<br />

glücklichen Gästen zu haben.................................................. 28<br />

Seiten 28 <strong>–</strong> 31<br />

K U L T U ( H ) R<br />

Darms antike Uhren ticken auf der ganzen Welt ................ 32<br />

W I R T S C H A F T<br />

zai <strong>–</strong> der Ski voller Poesie aus <strong>Graubünden</strong>......................... 36<br />

Seiten 32 <strong>–</strong> 33<br />

T O U R I S M U S<br />

Gesundheitstourismus <strong>–</strong> eine Chance für <strong>Graubünden</strong>....... 42<br />

P O R T R<br />

Ä T<br />

Landquart Fashion Outlet .................................................... 52<br />

Seiten 42 <strong>–</strong> 47<br />

S K I T O U R E N<br />

Süchtig nach Weite ................................................................. 66<br />

T O P G A S T R O N O M I E<br />

«Madrisa-Hof» <strong>–</strong> Eventlocation der Superlative ................. 74<br />

Seiten 66 <strong>–</strong> 73<br />

I N N O V A T I O N<br />

«Wir wollen von Sedrun aus die Welt erobern».................... 78<br />

Stein, so dünn und leicht wie Haut ...................................... 82<br />

Seiten 78 <strong>–</strong> 81


ominger_inserat_185x130_print.pdf 1 04.10.16 14:57<br />

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S K I - W E L T M E I S T E R S C H A F T<br />

EIN FEST FÜR ALLE<br />

VON HUGO WETZEL UND FRANCO GIOVANOLI<br />

E<br />

ndlich ist es wieder so weit. Die besten Skifahrerinnen<br />

und Skifahrer der Welt treffen sich in St. Moritz, um ihren<br />

wichtigsten Wettbewerb austragen zu können. Bereits<br />

zum fünften Mal dürfen wir im Februar <strong>2017</strong> eine FIS-Alpine-Ski-Weltmeisterschaft<br />

austragen, das ist Weltrekord.<br />

Das macht uns natürlich stolz. Was uns nicht minder stolz<br />

macht. Das Engadin, ja ganz <strong>Graubünden</strong> steht hinter unserem<br />

Event. Es ist in mancher Hinsicht keine einfache Zeit aus<br />

Sicht der Bürger einer offenen, freien Gesellschaft; aus wirtschaftlicher,<br />

touristischer Sicht.<br />

Aber gerade in solch schwierigen Zeiten wissen die Menschen,<br />

wie wichtig das Miteinander ist, wie wichtig es ist, etwas gemeinsam<br />

anzupacken, etwas zu wagen. Wie eine Ski-WM.<br />

Mit diesem Fest können wir zeigen, wie wir sind und was wir<br />

haben in diesem einzigartigen, diesem so inspirierenden<br />

Hochtal, unsere Gastfreundschaft, unsere Schneekompetenz,<br />

unsere Kulinarik, unsere Herzlichkeit, unsere grandiosen<br />

Berge und Täler. Unsere Heimat.<br />

Und das alles verbunden mit einer Dynamik, die ihresgleichen<br />

sucht. Mit Dramatik und Hochspannung auf der Cor-<br />

9


Präsident Hugo Wetzel<br />

viglia, einem sporthistorischem Flecken. Mit feiernden Gästen<br />

aus aller Welt, die sich bei uns wohlfühlen. Gewiss auch<br />

mit Medaillen für unsere Athleten und Athletinnen, die<br />

Schweiz ist eine Skination. Und St. Moritz spielt dabei mit<br />

seiner mehr als 150-jährigen Geschichte als Wiege des <strong>Winter</strong>sports<br />

eine entscheidende Rolle.<br />

Wir haben diese Ski-WM auf verschiedenen Säulen aufgebaut.<br />

Da ist die Nachhaltigkeit, die eine so zentrale Rolle bei allen<br />

Entscheidungen gespielt hat. Wir lieben unsere Heimat, was<br />

man liebt, das schützt man. Das will man so wunderbar wie<br />

es ist, an die nachfolgenden Generationen weitergeben. Und<br />

genau diese Jugend ist eine zweite tragende Säule unserer<br />

WM. Noch nie hat es das gegeben, dass ein Jugend-OK praktisch<br />

parallel zum WM-OK aufgebaut wurde. Es geht darum,<br />

Know-how weiterzugeben, den jungen Menschen zu zeigen,<br />

dass es sich lohnt, im Engadin zu bleiben.<br />

Und es gibt eine weitere Säule, ohne die eine solche WM nicht<br />

tragbar wäre <strong>–</strong> die Menschen in der gesamten Region. Sie tragen<br />

diesen Event im wörtlichen Sinn, mit ihrem Zuspruch,<br />

ihrer Begeisterung, ihrem Goodwill. Und ihrer Kompromissbereitschaft,<br />

wenn einmal etwas nicht nach ihrem Willen<br />

geht, wenn eine Entscheidung vielleicht nicht für alle<br />

nachvollziehbar ist. Ohne diese Menschen keine WM. So<br />

einfach ist das.<br />

Und deshalb an dieser Stelle unser Dank an alle hier im Engadin,<br />

an alle Bündner und Bündnerinnen, an alle Schweizer<br />

und Schweizerinnen. Die WM ist ein Ereignis für das ganze<br />

Land, dafür haben wir die vergangenen Jahre intensiv und<br />

mit viel Leidenschaft gearbeitet. Und deshalb freuen wir uns,<br />

dieses Fest nun auch mit allen feiern zu können.<br />

Direktor Franco Giovanoli<br />

Hugo Wetzel<br />

Präsident<br />

Franco Giovanoli<br />

Direktor<br />

10


EIN GROSSANLASS DER SUPERLATIVE<br />

Eine Ski-WM verheisst Spektakel und Spannung, Party und<br />

viel Bewegung im gesamten Ort, ja in der ganzen Region.<br />

Damit alles klappt, braucht es eine perfekte Logistik, die damit<br />

zur grossen Herausforderung wird. Es gilt, nicht nur die<br />

Bedürfnisse der rund 140 000 zu erwartenden Ski-WM-Besucher,<br />

sondern auch jene der Athleten, Betreuer, Funktionäre,<br />

Medienschaffenden und Helfer zu erfüllen. Insgesamt werden<br />

rund 10 900 Personen für die WM akkreditiert. Natürlich<br />

soll auch den Wünschen der «gewöhnlichen» Feriengäste<br />

und Einheimischen entsprochen werden.<br />

Wer als WM-Besucher oder Gast mit dem Privatauto nach<br />

St. Moritz fahren möchte, muss dieses an einem der beiden<br />

Hauptparkplätze in Celerina und Champfèr parkieren. Von<br />

da werden die Leute mittels eines Park + Ride-Systems mit<br />

Shuttlebussen nach St. Moritz Dorf und von da ins Zielgelände<br />

gebracht. An Spitzentagen werden so zwischen 9000 und<br />

10 000 Personen nach Salastrains ins Zielgebiet transportiert.<br />

Dazu werden insgesamt über 200 Shuttlebusse im Einsatz<br />

stehen, welche während der WM in einem Kreisbetrieb rund<br />

500 000 km zurücklegen werden. WM-Besuchern wird jedoch<br />

empfohlen, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ins<br />

Engadin zu kommen.<br />

Im Mittelpunkt der FIS-Alpine-Ski-WM St. Moritz <strong>2017</strong><br />

steht aber natürlich das sportliche Geschehen. Sämtliche<br />

Wettkämpfe der WM werden auf attraktiven und herausfordernden<br />

Rennpisten auf dem St. Moritzer Hausberg Corviglia<br />

inmitten einer herrlichen Bergkulisse ausgetragen. Damit<br />

sich die Rennpisten und die übrige Infrastruktur zum WM-<br />

Start auch in optimalem Zustand präsentieren, sind nebst den<br />

vielen Voluntari auch zahlreiche Armee-Angehörige im Einsatz.<br />

Sie helfen vor allem beim Auf- und Abbau von Infrastruktur<br />

mit. Für den Aufbau der Rennpisten sind insgesamt<br />

150 Helfer nötig, für die Durchführung der Rennen werden<br />

rund 700 Personen gebraucht. Entlang der Rennpisten werden<br />

22 km Netze verlegt, wozu total 60 Bohrmaschinen eingesetzt<br />

werden.<br />

Die einzigartige Bergwelt rund um St. Moritz ist Inspiration<br />

und sie weckt die Lust und Leidenschaft auf Natur und Bewegung.<br />

Sie ist aber auch mit einer grossen Verantwortung verbunden.<br />

Die FIS-Alpine-Ski-WM St. Moritz <strong>2017</strong> trägt dieser<br />

Verantwortung Rechnung und die Nachhaltigkeit ist ein<br />

übergeordnetes Ziel des Events. Die Basis im sportlichen Bereich<br />

bilden die Anlagen, die für die alpine WM 2003 grundlegend<br />

modernisiert wurden. Durch dieses Fundament sind nur<br />

sanfte Eingriffe in die Natur nötig. Bei der Planung neuer Anlagen<br />

hat die langfristige Nutzung absolute Priorität und so<br />

werden diese nicht nur für die WM <strong>2017</strong> gebaut, sondern sollen<br />

für zukünftige Weltcup-Veranstaltungen genutzt werden.<br />

Temporäre Infrastruktur wird in die Natur eingegliedert und<br />

Naturschutzgebiete und Schutzzonen werden als solche respektiert.<br />

Naturschutz- und Umweltverbände waren von Anfang<br />

an in die Diskussion um die Ski-WM eingebunden.<br />

11


RAHMENPROGRAMM<br />

Wir kennen das. Jedes Fest, jede Party braucht ein Zentrum.<br />

Das ist bei den Feierlichkeiten während der FIS-Alpine-Ski-<br />

WM St. Moritz <strong>2017</strong> nicht anders. Hier kommt der historische<br />

Kulm-Park gleich neben dem Kulm-Hotel zum Einsatz.<br />

Der unter Denkmalschutz stehende Kulm-Pavillon wird dafür<br />

eigens restauriert und pünktlich für die Ski-WM in neuem<br />

Glanz erstrahlen. Im Kulm-Park wird die Eröffnungsfeier,<br />

mit welcher sich die FIS-Alpine-Ski-WM St. Moritz<br />

<strong>2017</strong> und St. Moritz als Destination der ganzen Welt präsentieren<br />

werden, über die Bühne gehen und hier werden bei den<br />

Medaillenzeremonien die Athleten und Athletinnen gefeiert.<br />

Auch werden im Kulm-Park die Startnummernauslosungen<br />

abgehalten sowie diverse Konzerte gespielt.<br />

Eine Grossveranstaltung wie die Ski-WM St. Moritz <strong>2017</strong><br />

vereint Sport und Emotionen zu einem Gesamterlebnis für<br />

die Besucher. Neben den Wettkämpfen spielt auch das Rahmenprogramm,<br />

welches St. Moritz als lebendigen, spannenden<br />

und vielfältigen Ort präsentieren wird, eine grosse Rolle.<br />

Deshalb wird während der WM nicht nur im Kulm-Park,<br />

sondern auch in der St. Moritzer Fussgängerzone gefeiert.<br />

Als Ort der Begegnung, der Information und auch der Interaktion<br />

werden die Sozialen Medien dienen. Blogs rücken<br />

Protagonisten verschiedenster Art in den Mittelpunkt, lassen<br />

staunen und schmunzeln, erzählen vom Weg zur Ski-WM<br />

und bringen die Welt des Engadins näher.<br />

«Live the Future» wird bei der FIS-Alpine-Ski-WM St. Moritz<br />

<strong>2017</strong> tatsächlich gelebt. Die Jugend der Region ist stark in<br />

die gesamte Durchführung eingebunden. Erstmals bei einem<br />

derartigen Event wird neben dem offiziellen Organisationskomitee<br />

ein Jugend-OK aufgebaut und in die Arbeit konkret<br />

miteinbezogen. «On time» und «on the spot» und angeleitet<br />

von Experten erhalten Jugendliche so einen Einblick in den<br />

Event und können so ihre Erfahrungen später in andere Projekte<br />

einbringen.<br />

Die FIS-Alpine-Ski-WM St. Moritz <strong>2017</strong> soll unter dem<br />

Motto «Take Your Time» stattfinden. Dabei geht es darum,<br />

sich den grössten Luxus unserer Tage, nämlich Zeit, zu gönnen.<br />

Zuschauer, die an die Ski-WM nach St. Moritz kommen,<br />

sollen sich Zeit nehmen, um sich zu erholen und bei sich selber<br />

anzukommen. Auch um gutes Essen zu geniessen, reine<br />

Luft zu atmen und in einer facettenreichen Kulisse über die<br />

Kraft der Natur zu staunen, dafür soll man sich während der<br />

WM Zeit nehmen. Die FIS-Alpine-Ski-WM <strong>2017</strong> in St. Moritz<br />

bietet die ideale Möglichkeit, um in die wunderbare Engadiner<br />

Bergwelt einzutauchen und sich Zeit zu nehmen.<br />

DREI FRAGEN AN…<br />

Andri Schmellentin, Ressortleiter Sponsoring & Events<br />

Wie wird die lokale Bevölkerung in das Rahmenprogramm integriert?<br />

In der Fussgängerzone werden wir den lokalen Kunst- und Kulturschaffenden eine Plattform<br />

bieten. Zudem wird ein Chor der Academia Engiadina anlässlich der Medaillenfeiern jeweils<br />

die Nationalhymnen live singen.<br />

Was können die Zuschauer bei der Eröffnungsfeier im Kulm-Park erwarten?<br />

Eine stündige Show, welche St. Moritz sowie seine Historie und auch einen Ausblick in die<br />

Zukunft präsentieren wird. Im Zentrum der Eröffnungsfeier werden die Themen St. Moritz<br />

und Schnee stehen. Zum Schluss wird als Highlight der WM-Song präsentiert.<br />

Was gibt es über den WM-Song zu berichten?<br />

Der WM-Song heisst «Empire» und wird von der bekannten Bündner Band 77 Bombay Street<br />

gesungen. Uns hat dieser von Anfang an überzeugt, weil wir glauben, dass er die Leute<br />

mitreissen kann. Natürlich freut es uns auch, dass der WM-Song von einer Bündner Band<br />

stammt.<br />

TICKETS<br />

Sichern Sie sich noch heute ihr Ticket. www.stmoritz<strong>2017</strong>.ch<br />

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PROGRAMM<br />

Zeit Veranstaltung Ort<br />

Montag, 6.2.<strong>2017</strong><br />

08.00 <strong>–</strong> 16.00 Public Village Salastrains<br />

14.00 <strong>–</strong> 23.00 Inscunter <strong>–</strong> Street-Festival St. Moritz, Fussgängerzone<br />

16.00 <strong>–</strong> 23.00 Kulm-Park-Party Kulm-Park<br />

18.00 <strong>–</strong> 19.00 Opening Ceremony Kulm-Park<br />

Dienstag, 7.2.<strong>2017</strong><br />

08.00 <strong>–</strong> 16.00 Public Village Salastrains<br />

14.00 <strong>–</strong> 23.00 Inscunter <strong>–</strong> Street-Festival St. Moritz, Fussgängerzone<br />

16.00 <strong>–</strong> 23.00 Kulm-Park-Party Kulm-Park<br />

ca. 19.00 Live-Act tbd Kulm-Park<br />

Mittwoch, 8.2.<strong>2017</strong><br />

08.00 <strong>–</strong> 16.00 Public Village Salastrains<br />

14.00 <strong>–</strong> 23.00 Inscunter <strong>–</strong> Street-Festival St. Moritz, Fussgängerzone<br />

16.00 <strong>–</strong> 23.00 Kulm-Park-Party Kulm-Park<br />

ca. 19.00 Live-Act tbd Kulm-Park<br />

Donnerstag, 9.2.<strong>2017</strong><br />

08.00 <strong>–</strong> 16.00 Public Village Salastrains<br />

14.00 <strong>–</strong> 23.00 Inscunter <strong>–</strong> Street Festival St. Moritz, Fussgängerzone<br />

14.30 <strong>–</strong> 15.30 Patrouille Suisse: Training 1<br />

16.00 <strong>–</strong> 23.00 Kulm-Park-Party Kulm-Park<br />

Freitag, 10.2.<strong>2017</strong><br />

08.00 <strong>–</strong> 16.00 Public Village Salastrains<br />

09.00 <strong>–</strong> 09.30 Patrouille Suisse: Training 2<br />

14.00 <strong>–</strong> 23.00 Inscunter <strong>–</strong> Street-Festival St. Moritz, Fussgängerzone<br />

15.30 <strong>–</strong> 16.00 Patrouille Suisse:<br />

Reservetraining<br />

16.00 <strong>–</strong> 23.00 Kulm-Park-Party Kulm-Park<br />

ca. 20.00 Live-Act tbd Kulm-Park<br />

Samstag, 11.2.<strong>2017</strong><br />

08.00 <strong>–</strong> 16.00 Public Village Salastrains<br />

11.00 <strong>–</strong> 11.30 Airshow Patrouille Suisse<br />

14.00 <strong>–</strong> 23.00 Inscunter <strong>–</strong> Street-Festival St. Moritz, Fussgängerzone<br />

16.00 <strong>–</strong> 23.00 Kulm-Park-Party Kulm-Park<br />

ca. 20.00 Live-Act tbd Kulm-Park<br />

Sonntag, 12.2.<strong>2017</strong><br />

08.00 <strong>–</strong> 16.00 Public Village Salastrains<br />

11.00 <strong>–</strong> 11.30 Airshow Patrouille Suisse<br />

14.00 <strong>–</strong> 23.00 Inscunter <strong>–</strong> Street-Festival St. Moritz, Fussgängerzone<br />

16.00 <strong>–</strong> 23.00 Kulm-Park-Party Kulm-Park<br />

Zeit Veranstaltung Ort<br />

Montag, 13.2.<strong>2017</strong><br />

08.00 <strong>–</strong> 16.00 Public Village Salastrains<br />

14.00 <strong>–</strong> 23.00 Inscunter <strong>–</strong> Street-Festival St. Moritz, Fussgängerzone<br />

16.00 <strong>–</strong> 23.00 Kulm-Park-Party Kulm-Park<br />

Dienstag, 14.2.<strong>2017</strong><br />

08.00 <strong>–</strong> 16.00 Public Village Salastrains<br />

RTP Charity Race<br />

14.00 <strong>–</strong> 23.00 Inscunter <strong>–</strong> Street-Festival St. Moritz, Fussgängerzone<br />

16.00 <strong>–</strong> 23.00 Kulm-Park-Party Kulm-Park<br />

ca. 19.00 Live-Act tbd Kulm-Park<br />

Mittwoch, 15.2.<strong>2017</strong><br />

08.00 <strong>–</strong> 16.00 Public Village Salastrains<br />

14.00 <strong>–</strong> 23.00 Inscunter <strong>–</strong> Street-Festival St. Moritz, Fussgängerzone<br />

16.00 <strong>–</strong> 23.00 Kulm-Park-Party Kulm-Park<br />

Donnerstag, 16.2.<strong>2017</strong><br />

08.00 <strong>–</strong> 16.00 Public Village Salastrains<br />

14.00 <strong>–</strong> 23.00 Inscunter <strong>–</strong> Street-Festival St. Moritz, Fussgängerzone<br />

15.30 <strong>–</strong> 16.30 PC-7-TEAM Training 1<br />

16.00 <strong>–</strong> 23.00 Kulm-Park-Party Kulm-Park<br />

ca. 19.00 Are 2019 Night Kulm-Park<br />

Freitag, 17.2.<strong>2017</strong><br />

08.00 <strong>–</strong> 16.00 Public Village Salastrains<br />

11.30 <strong>–</strong> 12.00 PC-7-TEAM Training 2<br />

14.00 <strong>–</strong> 23.00 Inscunter <strong>–</strong> Street-Festival St. Moritz, Fussgängerzone<br />

15.30 <strong>–</strong> 16.00 PC-7-TEAM Reservetraining<br />

16.00 <strong>–</strong> 23.00 Kulm-Park-Party Kulm-Park<br />

Samstag, 18.2.<strong>2017</strong><br />

08.00 <strong>–</strong> 16.00 Public Village Salastrains<br />

11.30 <strong>–</strong> 12.00 Airshow PC-7-TEAM<br />

14.00 <strong>–</strong> 23.00 Inscunter <strong>–</strong> Street Festival St. Moritz, Fussgängerzone<br />

16.00 <strong>–</strong> 23.00 Kulm-Park-Party Kulm-Park<br />

ca. 20.00 Live-Act tbd Kulm-Park<br />

Sonntag, 19.2.<strong>2017</strong><br />

08.00 <strong>–</strong> 16.00 Public Village Salastrains<br />

14.00 <strong>–</strong> 23.00 Inscunter <strong>–</strong> Street-Festival St. Moritz, Fussgängerzone<br />

14.30 <strong>–</strong> 15.00 Airshow PC-7-TEAM<br />

15.00 Closing Ceremony Finish area, Salastrains<br />

16.00 <strong>–</strong> 23.00 Kulm-Park-Party Kulm-Park<br />

13


MORITZ, DER UNERMÜDLICHE STIMMUNGSMACHER<br />

Achtung, Moritz-Alarm! Doch keine Sorge, hier geht es<br />

deutlich mehr um Spass und Aufregung als um Ungemach<br />

oder gar Gefahr. Moritz ist unser Maskottchen der Ski-WM,<br />

und Moritz ist ein äusserst umtriebiges Kerlchen und deshalb<br />

unberechenbar. Deshalb ist man vor ihm nirgends sicher, ob<br />

Sportevent oder Dorffest, plötzlich kann er auftauchen und<br />

dann geht die Post ab. Wer ihn schon erlebt hat, weiss, wovon<br />

wir reden. Nicht einmal die Reise nach Rio de Janeiro zu den<br />

Olympischen Sommerspielen war ihm zu weit!<br />

Hier ein paar unerschütterliche Fakten zum lustigen Wesen.<br />

Moritz ist (natürlich!) ein Steinbock; er ist schliesslich ein Ur-<br />

Engadiner. Getauft wurde er im März <strong>2016</strong> beim Weltcup-<br />

Finale. Und kaum hatte Moritz seinen Namen, war er nicht<br />

mehr zu bändigen. Er hüpfte und rannte im Zielraum und im<br />

Dorf herum, als werde er gar nicht müde. Er trieb seine Scherze<br />

mit Athleten und Athletinnen, herzte Zuschauer, begeisterte<br />

die Fans mit seinem unermüdlichen Schwung. Und sogar<br />

bei den Leichtathleten während des Weltklasse-Meetings<br />

zeigt er, was ein rechter Bergler ist. Tief im Zürcher Flachland<br />

verlor er das Duell gegen Maskottchen-Kollege Cooly nur<br />

hauchdünn. Die Revanche im <strong>Winter</strong> in der St. Moritzer Höhenlage<br />

dürfte eine klare Angelegenheit werden.<br />

Doch am allermeisten wurde Moritz natürlich von den Kindern<br />

geliebt. Und er gibt diese Zuneigung gerne zurück. Mit<br />

Zottelfell und seinen weichen Hörnern ist er der ideale<br />

Freund zum Kuscheln und Spass haben. Und falls nötig,<br />

taugt er auch als grosser Tröster, wenn einmal etwas nicht so<br />

läuft, wenn es eine sportliche Niederlage zu verdauen gibt.<br />

Denn Moritz hat nicht nur grosse, treue Augen, er hat ein<br />

noch grösseres Herz.<br />

DREI FRAGEN AN…<br />

Moritz, worauf freust du dich bei der WM am meisten?<br />

Die vielen, vielen netten Menschen, die mit mir dieses Fest feiern. Ich hab ja schon beim<br />

Weltcup-Finale erleben dürfen, wie gut die Leute bei uns in St. Moritz drauf sind.<br />

Apropos Vorgeschmack. Das Sprint-Duell mit Cooly, dem Maskottchen von Weltklasse Zürich,<br />

hast du verloren. Sport scheinst du nur als Zuschauer zu geniessen?<br />

Moment! Da hatte ich den Jetlag nach meiner Reise nach Rio zu Olympia noch in den<br />

Knochen. Und lass den Cooly mal unterwegs sein, wenn Slalomstangen im Spiel sind... da<br />

kann ich nur verlieren, wenn ich vor lauter Lachen aus der Bindung falle.<br />

Bescheidenheit ist nicht deine erste Charaktereigenschaft?<br />

Man hat das «Sankt» bei der Namensgebung nicht ohne Grund weggelassen ...<br />

14


NACHHALTIG SATT WERDEN<br />

Ein sonniger, klarer <strong>Winter</strong>tag auf der Corviglia ... morgens<br />

noch selbst ein paar Schwünge in den perfekten weissen<br />

Schnee gezaubert, dann beim grossen Schweizer WM-Triumph<br />

auf der Abfahrt live mit dabei gewesen, im House of<br />

Fans auf Salastrains angefangen mit der Party ... jetzt hinunter<br />

ins Dorf und weiterfeiern. Das macht Spass <strong>–</strong> und hungrig!<br />

Doch keine Sorge, da kann problemlos Abhilfe geschaffen<br />

werden rund ums St. Moritzer Zentrum und im Kulm-Park<br />

bei den Medaillenfeiern. Hier drängeln sich während der<br />

WM Tausende von Fans um die verschiedenen Verpflegungsstände<br />

und in die Nationenhäusern, und erleben die ganze<br />

Vielfalt und die Besonderheiten der regionalen Küche im Engadin.<br />

Das Grundprinzip der Verpflegung beruht auf dem NIV-<br />

Konzept. NIV bedeutet. Nachhaltigkeit und Innovation verbinden<br />

sich zu einem einzigartigen, zukunftsweisenden Vermächtnis.<br />

Es geht dabei unter anderem um den Respekt vor<br />

der Natur, das Bewahren der kulturellen Identität, den bewussten<br />

und sorgsamen Umgang mit den vorhandenen Res-<br />

sourcen. Natur, Kultur, Ressourcen <strong>–</strong> finden sich nicht diese<br />

drei Bereiche geradezu exemplarisch im Essen wieder? Das<br />

geht von der Herkunft der Zutaten bis zum Transport. So haben<br />

sich zum Beispiel der Gastroshop Valentin aus Pontresina<br />

wie auch die Grossbrauerei Heineken dazu verpflichtet,<br />

Güter fürs Catering ausschliesslich mit der Bahn nach<br />

St. Moritz zu bringen. Und nicht zuletzt sorgt ein umfangreiches,<br />

gut durchdachtes Abfallkonzept dafür, dass Abfall gezielt<br />

aufs absolute Minimum reduziert wird.<br />

DREI FRAGEN AN…<br />

Martin Scherer, Chef Verpflegung<br />

Ist die Engadiner Küche vor allem von den hohen Bergen geprägt?<br />

Einerseits natürlich schon, sie richtet sich am eher kargen Angebot aus, das unser Hochtal<br />

bietet. Andererseits war das Engadin aber auch gerade in der Küche immer offen für Einflüsse<br />

der vielen internationalen Gäste und der geografischen Nähe zu Österreich und Italien,<br />

also dem Veltlin und Südtirol.<br />

Wie ist das mit Kaviar ...<br />

Zu einer Ski-WM? Nein, da passt Kaviar gar nicht. Und es ist auch ein Klischee, dass er<br />

automatisch zu St. Moritz gehört.<br />

Wie viele Gäste erwarten Sie im House of Switzerland im Dorf?<br />

Wir haben von 13 Uhr bis 1 Uhr nachts geöffnet, wir können zweimal 200 Personen Platz<br />

bieten an jedem Tag, und da es ja auch jeden Tag eine Schweizer Medaille zu feiern gibt,<br />

hoffe ich schon auf 20 000 Fans, die uns besuchen. In unserem House of Switzerland muss<br />

etwas passieren!<br />

15


ALLES BEREIT FÜR DIE BESTEN DER BESTEN<br />

Das Herzstück der Ski-WM heisst Corviglia. Auf diesem legendären,<br />

perfekten Rennhang finden während der WM elf<br />

Wettkämpfe statt. Und weil sie allesamt im gleichen Zielraum<br />

enden, trägt Salastrains zur Einzigartigkeit der ganzen Veranstaltung<br />

massgeblich bei.<br />

Die hohe Kompetenz im Rennsport stellen die Organisatoren<br />

um Rennleiter Martin Berthod Jahr für Jahr im Weltcup<br />

unter Beweis. Natürlich ist eine WM etwas anderes als ein<br />

Weltcup, vor allem was das Drumherum betrifft. Berthod erwähnt<br />

die zusätzlich verstärkten Sicherheitsmassnahmen für<br />

Athleten und Athletinnen. Der grösste Unterschied ist aber<br />

die unterschiedliche Präparierung der Strecken von Männern<br />

und Frauen <strong>–</strong> obwohl sie direkt nebeneinander auf dem gleichen<br />

Berg liegen. Männer mögen die Unterlage noch härter,<br />

das bedingt zweierlei Umgang, «und das macht unseren Aufwand<br />

nicht geringer», sagt Martin Berthod. Aber das ist natürlich<br />

kein Problem, sondern eine Herausforderung, wie er<br />

und sein bewährtes Team sie lieben.<br />

Das zweiwöchige Programm einer WM ist traditionell zweigeteilt.<br />

Die erste Woche gehört den Speeedspezialisten, die<br />

zweite den Technikerinnen. Klar, von einer WM mit stahlblauem<br />

Himmel träumen immer alle, aber ebenso klar ist<br />

auch. Das Wetter sorgt in der ersten Woche für mehr Unruhe,<br />

Speedrennen sind anfälliger und heikler. Zumal mit<br />

einem «Freien Fall» am Start der Männerabfahrt, wo die Fahrer<br />

innert sechs Sekunden auf 140 km/h beschleunigen. Das<br />

ist schon bei bestem Wetter eine Herausforderung, die für die<br />

Besten der Besten aber mehr Vorfreude als Ungemach verheisst.<br />

Und diese Besten versammeln sich für zwei Wochen in<br />

St. Moritz. Nach einem <strong>Winter</strong> mit vielen Verletzungen bei<br />

Stars, sind Ted Ligety und Anna Veith, Aksel Svindal und<br />

Lindsey Vonn wieder dabei. Sie alle wissen, wie WM geht, sie<br />

alle werden sich konsequent und konzentriert auf diesen Saisonhöhepunkt<br />

vorbereiten.<br />

Und sie treffen auf Schweizer und Schweizerinnen, die sich<br />

an der Heim-WM in allerbester Verfassung zeigen wollen <strong>–</strong><br />

und werden. Im Sommer trafen sich alle zur speziellen Vorbereitungswoche<br />

im Engadin, kein Detail soll ausgelassen<br />

werden, um die einmalige Ausgangslage zu nutzen.<br />

Also alles bereit, zum Beispiel für Lara Gut, aktuelle Siegerin<br />

im Gesamtweltcup, und ihre grossen Duelle mit Vonn und<br />

Veith. Für Patrick Küng, den Titelverteidiger auf der Abfahrt,<br />

für Kombinations-OIympiasieger Sandro Viletta, der<br />

nahe seiner Heimat La Punt Chamues-ch eine ganz besondere<br />

Heim-WM erleben darf. Und wie nutzen die jungen Talente<br />

wie Daniel Yule und Charlotte Chable, die flinken Slalom-<br />

Tänzerinnen Wendy Holdener und Michelle Gisin die<br />

grandiose Plattform am Fusse des Piz Nair?<br />

Vor allem aber. Was für Rennen zaubert Beat Feuz in den<br />

Schnee? Ihm liegt die Corviglia ganz besonders, was er beim<br />

Weltcup-Finale im März <strong>2016</strong> eindrücklich unter Beweis<br />

stellte. Mit zwei Siegen in Abfahrt und Super-G zeigte er der<br />

Konkurrenz, wer hier der König ist. «Hier braucht es den<br />

kompletten Skifahrer», sagt er zur Charakteristik der Corviglia.<br />

Es gebe den extremen Starthang, Gleitpassagen, langgezogene<br />

spezielle Kurven und tolle Sprünge.<br />

Die Strecken auf der Corviglia, die Stimmung auf Salastrains,<br />

das Können der Rennorganisatoren <strong>–</strong> alles höchst WM-würdig.<br />

Besser kann die Ausgangslage für ein grosses Fest gar<br />

nicht sein.<br />

DREI FRAGEN AN…<br />

Martin Berthod, Chef Rennorganisation<br />

Wie viele Leute sind pro Rennen am Hang im Einsatz?<br />

Das sind zwischen 250 und 300. Die meisten stehen auf der Piste, wir haben jeweils sechs<br />

Rennabschnitte mit je 10 bis 12 Personen.<br />

Was ist der grösste Unterschied zwischen einer WM und einem Weltcuprennen?<br />

Wir haben bei einer WM ein sehr dichtes Programm über einen längeren Zeitraum. Dafür<br />

haben wir auch Verschiebemöglichkeiten, wenn es nötig sein sollte <strong>–</strong> das haben wir an<br />

einem Weltcup-Wochenende praktisch nicht.<br />

Es ist der 7. Februar <strong>2017</strong>, 12 Uhr, die erste Super-G-Fahrerin eröffnet das erste WM-Rennen <strong>–</strong><br />

was werden Ihre Gedanken sein?<br />

Dass es uns gelingt, alle Rennen plangemäss zu starten, was für den Ablauf der gesamten<br />

WM und die Übertragung in alle Welt enorm wichtig ist. 2003, bei der letzten Ski-WM in<br />

St. Moritz, ist uns das geglückt ...<br />

16


VIEL DYNAMIK IN DER WIEGE<br />

Es ist ein Rekord der besonderen Art. Zum fünften Mal trägt<br />

St. Moritz im Februar <strong>2017</strong> eine alpine Ski-Weltmeisterschaft<br />

aus <strong>–</strong> diese Ehre wurde keinem anderen Ort zuteil. Und<br />

nimmt man die beiden Olympischen <strong>Winter</strong>spiele von 1928<br />

und 1948 dazu, wird schnell verständlich, warum St. Moritz<br />

und <strong>Winter</strong>sport weltweit für eine harmonische, natürliche<br />

Einheit stehen.<br />

Begonnen hat alles vor mehr als 150 Jahren mit einem innovativen<br />

Hotelier, dessen Namen längst in die Geschichtsbücher<br />

eingegangen ist. Johannes Badrutt war 1855 von Samedan in<br />

den Nachbarort gekommen und gründete hier seine Hotel-<br />

Dynastie. Urlauber kamen bis dahin nur im Sommer nach<br />

St. Moritz, vor allem, um ihre Tuberkulose in der klaren Höhenluft<br />

zu kurieren. Badrutt überzeugte die Sommergäste,<br />

dass es auch im <strong>Winter</strong> in den Bergen viel schöner war als<br />

daheim. Vor allem mit den englischen Touristen kamen zwei<br />

Dinge, die untrennbar mit diesem Volk verbunden sind.<br />

Sport und Wetten. Michael Lütscher beschreibt das im wunderbaren<br />

Buch «Schnee, Sonne und Stars. Wie der <strong>Winter</strong>tourismus<br />

von St. Moritz aus die Alpen erobert hat».<br />

Der Cresta Run entstand, das erste Skirennen, das im Zentrum<br />

von St. Moritz startete; auf dem zugefrorenen Eis waren<br />

die Schlittschuhläufer unterwegs oder es wurde Curling<br />

gespielt, es gab Trabrennen und es wurde geschlittelt. St. Moritz<br />

boomte ab der Wende vom 19. ins 20. Jahrhundert als<br />

<strong>Winter</strong>sportort. Der <strong>Winter</strong>tourismus als Wirtschaftsfaktor<br />

war auch ein nicht zu unterschätzender Innovationsmotor.<br />

Die rasante Entwicklung von Bergbahnen und Liften, von<br />

der Gastronomie am Berg bis zu wagemutigen Bahnstrecken,<br />

die gebaut wurden. Für uns ist das heute selbstverständlich,<br />

aber all das musste erst erschaffen werden. Michael Lütscher<br />

beschreibt den Beginn des <strong>Winter</strong>tourismus als «Produkt der<br />

ersten Globalisierung im späten 19. Jahrhundert». Und einer,<br />

der wieder einmal ganz entscheidend den kommenden Boom<br />

mitgeprägt hatte, war Johannes Badrutt. Im Sommer 1879<br />

war sein Hotel Kulm das erste Schweizer Hotel mit elektrischem<br />

Licht.<br />

Ausserdem war <strong>Winter</strong>tourismus immer eine internationale<br />

Angelegenheit, er hiess deshalb auch lange Zeit «Fremdenverkehr».<br />

Einst waren Engländer und Deutsche neben Schweizern<br />

die wichtigsten Nationen, aber längst hat auch im Tourismus<br />

eine weitere Globalisierung stattgefunden. Jüngst<br />

kam Ariane Ehrat, CEO der Tourismusorganisation Engadin<br />

St. Moritz, von der <strong>Winter</strong>sport-Expo aus Peking zurück<br />

und berichtete beeindruckt, was in diesem riesigen Land in<br />

Sachen Schneetourismus abgeht.<br />

Stillstand geht nicht in dieser dynamischen Welt. Da muss<br />

man mit Tempo, Innovationen und einem starken Image mithalten.<br />

Und was passt da besser, als ein Treffen der besten<br />

Skifahrer und Skifahrerinnen der Welt auf einem grandiosen<br />

Skiberg zu organisieren und sie in spannenden Wettkämpfen<br />

um Medaillen kämpfen zu lassen? Schon 1934 hatte St. Moritz<br />

diese Idee und veranstaltete eine der ersten Ski-Weltmeisterschaften<br />

überhaupt. Jetzt ist es wieder so weit, die<br />

Wiege des <strong>Winter</strong>tourismus zeigt allen, wie dynamisch<br />

St. Moritz auch mehr als 150 Jahre später noch ist. Und die<br />

starken, emotionalen Bilder gehen hinaus in die Welt.<br />

DREI FRAGEN AN…<br />

Ariane Ehrat, CEO Engadin St. Moritz Tourismus<br />

Wie viel Geschichte steckt in der Alpinen-Ski-WM <strong>2017</strong>?<br />

Die WM ist in nächster Zeit der bedeutendste <strong>Winter</strong>sportanlass in der Schweiz, er deckt<br />

deshalb entsprechend viele Facetten ab <strong>–</strong> und eine wichtige davon ist die Geschichte. Im<br />

gesamten Know-how, das über Generationen weitergetragen wurde, steckt viel Geschichte,<br />

in der Weiterentwicklung, in der gesamten Marktbearbeitung und auch in der Verantwortung<br />

steckt viel Geschichte. Alles in allem belegt die Ski-WM damit, wie stark der <strong>Winter</strong>sport<br />

in der DNA von St. Moritz und des gesamten Engadins verankert ist.<br />

Was ist Ihr Geheimtipp für WM-Gäste?<br />

Ich wäre als Frau so gerne einmal den «Freien Fall» hinuntergefahren, doch das war mir<br />

leider nicht möglich. Aber ich empfehle allen, einmal so nahe wie möglich an diesen «Freien<br />

Fall» zu gehen, und zwar unmittelbar an der Kompression vor der ersten Linkskurve und<br />

dort dann mitzuerleben, was in diesem Moment in den Körpern der Skifahrer abgeht.<br />

Und abseits des Sports?<br />

Ins Rosegtal wandern, mit Vogelkörnli im Gepäck. Und dann erleben, wie einem die Bergmeisen<br />

diese Körnli aus der Hand picken. Man spürt die Stille, den Flügelschlag der Vögel<br />

und erkennt, wie flink und klug sich diese Tiere bewegen.<br />

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18


Bildquellen: Agence Zoom, Alessandro Della Bella, Giancarlo Cattaneo, Engadiner Post/Reto Stifel, Gian Giovanoli, Claudia Jann, Nicolo Pitaro, Urs Rüegg/Westpoint GmbH, Mark van Swoll, Filip Zuan<br />

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Spezialslalom Herren, Olympiasieger Edy Reinalter, Schweiz (Bilder. Dokumentationsbibliothek St. Moritz)<br />

ST. MORITZ <strong>–</strong><br />

SCHAUFENSTER DER<br />

SKIGLADIATOREN<br />

Selbst eine mondäne Destination wie St. Moritz, die sich gerne über<br />

Glanz und Glamour definiert, braucht zuweilen ihr Spektakel.<br />

Vor allem, wenn dieses zur ureigenen Kernkompetenz gehört <strong>–</strong> zum Skisport.<br />

VON RICHARD HEGGLIN<br />

20


Edy Reinalter war 1948 der<br />

letzte Schweizer, der in St. Moritz eine<br />

Goldmedaille gewann.<br />

D<br />

ie alpinen Weltmeisterschaften vom 6. bis 19. Februar<br />

<strong>2017</strong> sind bereits die fünften im Engadin <strong>–</strong> nach 1934,<br />

1948, 1974 und 2003. Kein Ort hat mehr Titelkämpfe organisiert.<br />

«Top of the World» ist auch die erste Adresse im alpinen<br />

Skisport, die temporär etwas in Vergessenheit geraten war.<br />

Hugo Wetzel, seinerzeit Präsident des Sport- und Kulturveranstaltungsfonds,<br />

und sein Adjudant Martin Berthod, Ex-<br />

Rennfahrer und Sportdirektor im Kurverein, weckten<br />

St. Moritz aus dem sportlichen Dornröschenschlaf. Während<br />

eines Vierteljahrhunderts, zwischen 1974 bis 1999, fand gerade<br />

mal ein einziges bedeutendes Skirennen statt, eine Weltcup-Abfahrt,<br />

die der Kanadier Steve Podborski vor dem Österreicher<br />

Peter Wirnsberger und dem Schweizer Peter<br />

Müller gewann. «Alles war etwas eingeschlafen, der Leistungssport<br />

vernachlässigt worden», sagt Hugo Wetzel. «Man<br />

hat dessen Bedeutung unterschätzt.»<br />

Wetzel, Berthod und Co. brachten St. Moritz wieder auf den<br />

skisportlichen Radar. Sie waren, unterstützt vom Gemeindepräsidenten<br />

Corrado Giovanoli, dem Vater des heutigen<br />

WM-Sportdirektors, die treibenden Kräfte bei der WM<br />

2003 <strong>–</strong> und auch bei der aktuellen. Ihr Motto, identisch mit<br />

jenem der WM, lautet. «Live the Future». Nach der WM<br />

übergeben sie das Zepter der nächsten Generation.<br />

St. Moritz ist international ausgerichtet. Zu den Zielmärkten<br />

gehören auch China, Indien und Brasilien, wie Tourismus-<br />

CEO Ariane Ehrat ausführt. Sie errang einst im benachbarten<br />

Bormio hinter Michela Figini WM-Silber.<br />

Beinahe könnte der Eindruck entstehen, die Schweizer Skirennfahrer<br />

hätten sich bei den bisherigen Titelkämpfen in<br />

St. Moritz aus Respekt gegenüber den ausländischen Gästen<br />

vornehm zurückgehalten. Der letzte Schweizer, der eine<br />

Goldmedaille gewann, stammt aus dem Jahr 1948! Edy Reinalter<br />

gewann damals den Olympia-Slalom, der auch als WM-<br />

Rennen galt, vor den überlegenen Favoriten aus Frankreich.<br />

Der «Sport», die damalige Fachzeitung, mit der Reporter-<br />

Legende Karl Erb, feierte das Ereignis mit einer Extra-Ausgabe.<br />

Bei der vorletzten WM 1974 schrammte Swiss-Ski, der damals<br />

noch SSV (Schweiz. Skiverband) hiess, haarscharf an<br />

einem Debakel vorbei. Kurz vor Schluss erlöste Lise-Marie<br />

Morerod, ein 17-jähriges Mädchen aus Les Diablerets, die<br />

stolze Skination, die zwei Jahre zuvor an den Olympischen<br />

Spielen in Sapporo Medaillen am Fliessband gehamstert hatte.<br />

Mit der Startnummer 39 errang sie sensationell Bronze <strong>–</strong><br />

Skirennfahrer Ruedi (Rudolf) Rominger mit Slalom-Olympiasieger Edy Reinalter (r.)<br />

die einzige Auszeichnung der WM. Zuvor war sie in jedem<br />

Slalom ausgeschieden.<br />

Roland Collombin, der haushohe Favorit, der die letzten vier<br />

Abfahrten vor der WM für sich entschieden hatte, landete<br />

nach 40 Sekunden im Schnee. Die einzige Fotografin, die den<br />

Sturz auf Zelluloid gebannt hatte, kassierte Honorare im<br />

fünfstelligen Bereich. Der «Sport» schrieb von einer Kerze,<br />

die an beiden Seiten brannte. Collombin war wiederholt aus<br />

dem Hotel auf Salastrains am Pistenrand ausgebüxt, wo die<br />

Schweizer in totaler Abgeschiedenheit logierten. Ein paar<br />

Monate später verunglückte er schwer und musste seine Karriere<br />

beenden.<br />

2003 hatten einige Medien schon die Messer gewetzt, als am<br />

letzten WM-Tag <strong>–</strong> Parallelen zu Morerod <strong>–</strong> Silvan Zurbriggen<br />

mit einer Silbermedaille im Slalom hinter Ivica Kostelic<br />

für einen versöhnlichen Abschluss sorgte. Drei Wochen vorher<br />

hatte der «Eiserne Karl» Frehsner noch dessen Disziplinentrainer<br />

zum Teufel gejagt. So durfte sich die Bilanz mit<br />

vier Medaillen (Zurbriggen plus Bruno Kernen, Marlies Oester<br />

und Corinne Rey-Bellet) gleichwohl sehen lassen. Nur<br />

auf einen Nachfolger von Edy Reinalter wartet Swiss-Ski immer<br />

noch <strong>–</strong> bis heute.<br />

DER AUTOR<br />

Richard Hegglin war als Agenturjournalist während<br />

vier Jahrzehnten für den Skisport unterwegs und<br />

sass 20 Jahre im FIS-Weltcup-Komitee. Heute schreibt er<br />

für «Snowactive» und verschiedene Tageszeitungen.<br />

21


FIS-ALPINE-SKI-WM<br />

ST. MORITZ <strong>2017</strong><br />

Bereits 2003, als die Skiweltmeisterschaften ebenfalls in St. Moritz stattfanden,<br />

stand Hugo Wetzel an der Spitze des Organisationsteams. Wir wollten<br />

von ihm wissen, wie er die WM damals erlebt hat, wie es dazu gekommen ist<br />

und was die grössten Unterschiede zu heute waren.<br />

MIT HUGO WETZEL SPRACH RENÉ CHATELAIN<br />

Herr Wetzel, denken Sie noch oft an 2003?<br />

Ja, ich denke sehr oft an die Ski-WM 2003. Es ist eine<br />

intensive Erinnerung, denn ich durfte miterleben, was mit<br />

einer Grossveranstaltung für einen Ort alles erreicht werden<br />

kann. Zudem war es ein tolles Gemeinschaftserlebnis, ich<br />

habe erfahren, wie mit vielen verschiedenen Leuten ein Ziel<br />

erreicht werden kann, auch wenn diese nicht immer miteinander<br />

harmonieren.<br />

Wie ist die Kandidatur abgelaufen, wie kam es zum Zuschlag<br />

für St. Moritz?<br />

Als wir in den 90er-Jahren entschieden haben, die Ski-WM<br />

wieder nach St. Moritz zu holen, waren wir ein relativ uner-<br />

fahrenes, aber hoch motiviertes Team. Ich erlebte zum ersten<br />

Mal, wie wichtig oder gar essenziell ein starkes, eng funktionierendes<br />

Netzwerk ist; über dieses verfügten wir zu Beginn<br />

der Kandidatur nicht. Nachdem wir am FIS-Kongress in Rio<br />

de Janeiro hinter Vail «nur» den zweiten Platz belegt hatten,<br />

haben wir sofort mit dem Aufbau dieses fehlenden Netzwerks<br />

begonnen. Dies stellte sich als lange, harte und beschwerliche<br />

Arbeit heraus, weil insbesondere die internationalen<br />

Kontakte nicht so einfach zu finden waren. Ich musste<br />

lernen, dass eine internationale, grosse Bekanntheit, welche<br />

St. Moritz auszeichnet, nicht ausreicht, um den Zuschlag für<br />

eine Grossveranstaltung zu erhalten. Dies bedingt sehr viel<br />

persönliche Kleinarbeit, man muss sich ein tiefes Vertrauen<br />

22


erarbeiten. Dies gelingt nur, wenn Menschen ernst genommen<br />

werden und man sich mit ihnen beschäftigt. Wie bei der<br />

WM <strong>2017</strong> haben wir auch 2003 drei Anläufe gebraucht, bevor<br />

wir den Zuschlag erhalten haben. 1994 war die erste Kandidatur<br />

in Rio de Janeiro, 1996 die zweite in Christchurch und<br />

1998 in Prag haben wir dann gewonnen.<br />

Was waren die besonderen Herausforderungen 2003?<br />

Nach 1974 fanden in St. Moritz keine grösseren alpinen Skiwettkämpfe<br />

mehr statt. Dadurch hatten wir uns selbst etwas<br />

ins Abseits manövriert. Es brauchte deshalb viel Aufholarbeit,<br />

um die Versäumnisse der vorherigen Jahre aufzuholen.<br />

So musste in die Infrastruktur, in materielle Ressourcen investiert<br />

werden und unser Know-how musste gesteigert werden.<br />

In den Skigebieten von St. Moritz gab es beispielsweise<br />

keinen Sessellift, während andere Skigebiete mit einer Top-<br />

Infrastruktur bereit waren.<br />

Was waren die grössten Unterschiede zu heute?<br />

Heute wissen wir genau, was uns erwartet. Wir haben viel<br />

Erfahrung und Know-how aufgebaut. Zudem verfügen wir<br />

über ein breites Netzwerk und wir geniessen ein hohes Ansehen<br />

im alpinen Weltcup- und Rennskizirkus. Operativ ist die<br />

bedeutendste Veränderung die Art und Weise wie kommuniziert<br />

wird. 2003 hatten wir gerade einmal eine Webseite, heute<br />

begeistern wir die Fans über unsere Social-Media-Kanäle<br />

bereits im Vorfeld und animieren sie, nach St. Moritz zu<br />

kommen. Die Möglichkeiten zu kommunizieren sind für den<br />

Veranstalter viel grösser geworden. Früher waren wir von<br />

den traditionellen Medien abhängig, heute können wir dies<br />

über die vielen Kanäle (Webseite, App, Social Media etc.) selber<br />

steuern.<br />

Können Sie uns ihre schönste Erinnerung an 2003 schildern?<br />

Es gibt nicht die eine schönste Erinnerung. Ein besonderes<br />

Gefühl verspürte ich, als beim letzten Rennen, dem Herren-<br />

Slalom, der allerletzte Athlet über die Ziellinie fuhr. Da war<br />

mir bewusst, dass die Ski-WM 2003 Geschichte ist und wir<br />

zeigen konnten, was St. Moritz alles drauf hat. Wir haben<br />

zum ersten Mal die (damals noch) zehn Rennen ohne Verzögerung<br />

und Verschiebung durchführen können. Wir hatten<br />

während 14 Tagen das beste Publikum, das man sich nur<br />

wünschen kann. Mit einer Riesenbegeisterung haben sie für<br />

alle Nationen und Athleten mitgefiebert. Jeden Abend um<br />

18 Uhr hat eine riesige Menschenmenge auf dem Schulhausplatz<br />

im Dorf gemeinsam die Helden des Tages gefeiert, unabhängig<br />

von der Herkunft, Sprache oder Aussehen der Athleten.<br />

Gab es auch schlechte Erfahrungen?<br />

Es ist wie sonst im Leben, die schlechten Erinnerungen verblassen<br />

mit der Zeit und es bleibt nur das Positive. Grundsätzlich<br />

habe ich aber keine schlechten Erinnerungen, ich habe<br />

zahlreiche, unbezahlbare Erfahrungen gewinnen können.<br />

Gab es irgendeine Begebenheit, über die Sie und unsere Leser<br />

schmunzeln können?<br />

Ja, die gab es. In der zweiten Wettkampfwoche erhielt ich<br />

eine Mitteilung von unserem damaligen Logistik-Chef und<br />

heutigen Gemeindepräsidenten von St. Moritz, Sigi Asprion,<br />

mit der Information, dass im Fuhrpark ein Pneulader fehlt.<br />

Ich kannte die gute Stimmung im Logistik-Team und nahm<br />

dies als Scherz auf. Nach einer guten Stunde merkte ich<br />

schliesslich, dass es ernst war, da sich alle auf die Suche nach<br />

dem Pneulader gemacht hatten. Die Suchmannschaft hat den<br />

Pneulader dann halb auf dem Berg gefunden, der Fahrer hatte<br />

die Maschine fluchtartig verlassen, nachdem er sich mit<br />

dieser spielerisch verausgabt hatte.<br />

Wie war das Echo in der internationalen Presse?<br />

Die internationale Presse ist mit sehr hohen Erwartungen<br />

nach St. Moritz gereist. Dies brachte das Renommee von<br />

St. Moritz mit sich. Sie wurde jedoch nicht nur mit dem sehr<br />

sonnigen Wetter überrascht, sondern auch mit einer perfekten<br />

Organisation. Als Resultat wurden unsere Erwartungen<br />

bei Weitem übertroffen.<br />

Was wünschen Sie sich für <strong>2017</strong>?<br />

Wir laden alle Berg- und Schneefreunde herzlich ein, nach<br />

St. Moritz zu reisen, um sich hier Zeit zu nehmen für ein einmaliges<br />

Erlebnis. Nur St. Moritz kann dieses einzigartige<br />

Ambiente, gepaart mit Skisport als klassenloses Ereignis, auf<br />

höchstem Niveau bieten. Den Fans wird in diesen 14 Tagen<br />

viel Genuss geboten <strong>–</strong> Sport, Natur und Unterhaltung! Nationenübergreifend<br />

soll in St. Moritz gefeiert werden, lachende<br />

Gesichter sollen mit der Sonne um die Wette strahlen und die<br />

Athleten sollen faire Wettkämpfe erleben. Und, das wichtigste<br />

überhaupt, sie sollen alle wieder gesund nach Hause kommen.<br />

DIE WM IN ZAHLEN<br />

Zum Vergleich ein paar Zahlen 2003/<strong>2017</strong><br />

Erstaunlich ist, dass die Medien wohl aus Spargründen weniger Personal entsenden.<br />

Es ist aber nicht damit zu rechen, dass die Berichterstattung deshalb geringer sein wird.<br />

Anzahl Voluntaris (freiwillige Helfer). 1200/1300<br />

Armee.<br />

Polizei.<br />

Sportler/Trainer/Betreuer.<br />

TV-Stationen vor Ort 17/ 15<br />

Gesamtsendezeit<br />

Radio- & TV-Schaffende 1071/ 700<br />

Photografen 315/ 200<br />

Printjournalisten 630/500<br />

Transportleistung ÖV in St. Moritz.<br />

Förderleistung Bergbahnen.<br />

550 / keine offizielle Zahl vorhanden<br />

200 / keine offizielle Zahl vorhanden<br />

1000/1450, davon 370/600 Athleten aus<br />

59/70 Nationen<br />

350 Stunden / noch offen<br />

300 000 Personen / noch offen<br />

140 000 Personen / noch offen<br />

23


P O R T R Ä T<br />

PATEK PHILIPPE WELT­<br />

ZEIT-CHRONOGRAPH<br />

REFERENZ 5930 <strong>–</strong><br />

EINE SELTENE KOM­<br />

BINATION, DIE<br />

UHRENLIEBHABER<br />

SEHNSÜCHTIG ER WAR­<br />

TEN<br />

Der neue Weltzeit-Chronograph Referenz<br />

5930 vereint mit der Welt zeitund<br />

Chronographen-Funktion zwei<br />

grosse Patek Philippe Komplikationen.<br />

Wahren Kennern war diese Kombination<br />

bisher nur von einem Einzelstück<br />

aus den 1940er-Jahren bekannt. Viele<br />

Sammler und Liebhaber hochwertiger<br />

Uhren wird dieser neue Zeitmesser begeistern.<br />

Weltzeituhren und Chronographen gehören<br />

zu den beliebtesten Komplikationen<br />

bei den mechanischen Uhren.<br />

Mit der neuen Referenz 5930 kommen<br />

diese beiden Komplikationen jetzt<br />

erstmals in einem Modell der regulären<br />

Patek Philippe Kollektion zusammen.<br />

Ihr neues Manufakturwerk Kaliber<br />

CH 28-520 HU kombiniert ein automatisches<br />

Chronographenwerk mit<br />

Schaltrad und Vertikalkupplung mit<br />

der patentierten Weltzeitmechanik, die<br />

durch eine äusserst einfache Bedienung<br />

überzeugt: Mit dem Drücker bei<br />

10 Uhr werden der Stundenzeiger und<br />

die beiden Weltzeitskalen in Einstundenschritten<br />

weitergeschaltet, ohne<br />

den präzisen Gang des Uhrwerks zu<br />

stören.<br />

Das Werk ist in ein klassisch rundes<br />

Gehäuse aus 18 Karat Weissgold eingebaut.<br />

Es vereint zwei zeitlos schöne<br />

und elegante Designmerkmale der Manufaktur.<br />

Die schnörkellose Grundform<br />

der vom Bauhaus inspirierten Referenz<br />

96 von 1932 und die flügelartig<br />

ausgestellten Armbandanstösse, die in<br />

den 1940er und 1950er-Jahren Furore<br />

machten. Sie erscheinen zusammen<br />

ebenso zeitlos schön wie ihre berühmten<br />

Vorbilder.<br />

Ebenso klassisch-elegant ist das Gesicht<br />

der neuen Referenz 5930. Das in<br />

Blau und Silber gehaltene Zifferblatt<br />

strukturiert die Ortszeit, die 23 anderen<br />

Weltzeitzonen und die Chronographenfunktion<br />

so vorbildlich, dass sie<br />

jederzeit auf einen Blick abgelesen werden<br />

können. Ganz aussen liegt die<br />

blaue Ortsscheibe mit den Namen der<br />

24 Weltzeitzonen. An ihre Innenseite<br />

schliesst sich die weisse Chronographenskala<br />

mit Viertelsekunden-Einteilung<br />

an. Die folgende 24-Stunden-<br />

Scheibe ist durch ihre Hell-Dunkel-<br />

Gestaltung und ihre Sonnen- bzw.<br />

Mondsymbole auch Tag-/Nachtanzeige<br />

für die Weltzeit. Das dunkelblaue<br />

Zentrum ist wie bei allen Patek Philippe<br />

Weltzeituhren der Dekorationskunst<br />

gewidmet und von Hand guillochiert.<br />

Der neue Patek Philippe Weltzeit-<br />

Chronograph Referenz 5930 wird <strong>2016</strong><br />

in einer Ausführung mit Weissgoldgehäuse<br />

und Zifferblatt in Blau-Silber<br />

lanciert. Er besitzt ein handgenähtes<br />

Alligatorband mit grossen quadratischen<br />

Schuppen, das passend zum Zifferblatt<br />

marineblau matt gefärbt und<br />

mit einer Calatrava-Faltschliesse aus<br />

18 Karat Weissgold ausgestattet ist.<br />

INFORMATIONEN<br />

Jasmina Steele<br />

International Communication & Public Relations Director<br />

Patek Philippe Genf | Postfach 2654<br />

1211 Genf 2 Schweiz | Telefon + 41 22 884 20 20<br />

Fax + 41 22 884 25 47 | www.patek.com<br />

24


RENNPROGRAMM<br />

1. Rennwoche<br />

Montag, 6. Februar <strong>2017</strong><br />

10.30 Uhr Training Abfahrt Damen<br />

12.30 Uhr Training Abfahrt Herren<br />

Dienstag, 7. Februar <strong>2017</strong><br />

12.00 Uhr Super-G Damen (im Anschluss Siegerpräsentation)<br />

14.00 Uhr Training Abfahrt Herren<br />

18.30 Uhr Medaillenzeremonie Super-G Damen<br />

Mittwoch, 8. Februar <strong>2017</strong><br />

12.00 Uhr Super-G Herren (im Anschluss Siegerpräsentation)<br />

14.00 Uhr Training Abfahrt Damen<br />

18.30 Uhr Medaillenzeremonie Super-G Herren<br />

Donnerstag, 9. Februar <strong>2017</strong><br />

10.30 Uhr Training Abfahrt Damen<br />

12.30 Uhr Training Abfahrt Herren<br />

Freitag, 10. Februar <strong>2017</strong><br />

10.00 Uhr Alpine Kombination Damen, Abfahrt<br />

13.00 Uhr Alpine Kombination Damen, Slalom (im Anschluss Siegerpräsentation)<br />

18.30 Uhr Medaillenzeremonie Alpine Kombination Damen<br />

19.00 Uhr Startnummernauslosung Abfahrt Herren<br />

Samstag, 11. Februar <strong>2017</strong><br />

12.00 Uhr Abfahrt Herren (im Anschluss Siegerpräsentation)<br />

14.00 Uhr Training Abfahrt Damen<br />

18.30 Uhr Medaillenzeremonie Abfahrt Herren<br />

19.00 Uhr Startnummernauslosung Abfahrt Damen<br />

Sonntag, 12. Februar <strong>2017</strong><br />

12.00 Uhr Abfahrt Damen (im Anschluss Siegerpräsentation)<br />

18.30 Uhr Medaillenzeremonie Abfahrt Damen<br />

2. Rennwoche<br />

Montag, 13. Februar <strong>2017</strong><br />

09.30 Uhr Riesenslalom Damen, Quali 1. Lauf<br />

10.00 Uhr Alpine Kombination Herren, Abfahrt<br />

13.00 Uhr Alpine Kombination Herren, Slalom (im Anschluss Siegerpräsentation)<br />

13.00 Uhr Riesenslalom Damen, Quali 2. Lauf<br />

18.00 Uhr Siegerpräsentation Qualifikationsrennen Riesenslalom Damen<br />

18.30 Uhr Medaillenzeremonie Alpine Kombination Herren<br />

Dienstag, 14. Februar <strong>2017</strong><br />

12.00 Uhr Nations Team Event (im Anschluss Siegerpräsentation)<br />

18.30 Uhr Medaillenzeremonie Team Event<br />

Mittwoch, 15. Februar <strong>2017</strong><br />

10.00 Uhr keine Rennen<br />

Donnerstag, 16. Februar <strong>2017</strong><br />

09.30 Uhr Riesenslalom Herren, Quali 1. Lauf<br />

09.45 Uhr Riesenslalom Damen, 1. Lauf<br />

13.00 Uhr Riesenslalom Herren, Quali 2. Lauf<br />

13.00 Uhr Riesenslalom Damen, 2. Lauf (im Anschluss Siegerpräsentation)<br />

18.00 Uhr Siegerpräsentation Qualifikationsrennen Riesenslalom Herren<br />

18.30 Uhr Medaillenzeremonie Riesenslalom Damen<br />

Freitag, 17. Februar <strong>2017</strong><br />

09.30 Uhr Slalom Damen, Quali 1. Lauf<br />

09.45 Uhr Riesenslalom Herren, 1. Lauf<br />

13.00 Uhr Slalom Damen, Quali 2. Lauf<br />

13.00 Uhr Riesenslalom Herren, 2. Lauf (im Anschluss Siegerpräsentation)<br />

18.00 Uhr Siegerpräsentation Qualifikationsrennen Slalom Damen<br />

18.30 Uhr Medaillenzeremonie Riesenslalom Herren<br />

19.00 Uhr Startnummernauslosung Slalom Damen<br />

Samstag, 18. Februar <strong>2017</strong><br />

09.30 Uhr Slalom Herren, Quali 1. Lauf<br />

09.45 Uhr Slalom Damen, 1. Lauf<br />

13.00 Uhr Slalom Herren, Quali 2. Lauf<br />

13.00 Uhr Slalom Damen, 2. Lauf (im Anschluss Siegerpräsentation)<br />

18.00 Uhr Siegerpräsentation Qualifikationsrennen Slalom Herren<br />

18.30 Uhr Medaillenzeremonie Slalom Damen<br />

19.00 Uhr Startnummernauslosung Slalom Herren<br />

Sonntag, 19. Februar <strong>2017</strong><br />

09.45 Uhr Slalom Herren, 1. Lauf<br />

13.00 Uhr Slalom Herren, 2. Lauf<br />

14.00 Uhr Medaillenzeremonie Slalom Herren<br />

25


L E N Z E R H E I D E<br />

«LENZERHEIDNER IIS PARADIIS»<br />

Der Sportplatz Lenzerheide verwandelt sich in diesem <strong>Winter</strong> erstmals in das «Lenzerheidner iis Paradiis».<br />

Mit einem Knebelplatz, Eisstockfeld, «Globis Eiswelt» und «Heidi’s Skateway to Love» wartet<br />

ein abwechslungsreiches Eisparadies auf Gross und Klein. Jetzt heisst es: Schlittschuhe einpacken und los!<br />

D<br />

ie Ferienregion Lenzerheide lädt<br />

im <strong>Winter</strong> <strong>2016</strong>/<strong>2017</strong> erstmals zu<br />

einem besonderen Eiserlebnis: Auf einer<br />

Gesamtfläche von rund 3000 Quadratmetern<br />

wird beim Sportplatz Lenzerheide<br />

das einzigartige «Lenzerheidner<br />

iis Paradiis» inszeniert.<br />

Wo früher das grosse Kunst- und Natureisfeld<br />

stand, lockt mitten im Dorfzentrum<br />

von Lenzerheide ein stimmungsvolles<br />

Erlebniseisfeld. Mittendrin<br />

«Heidi’s Skateway to Love». Auf<br />

dem rund 350 Meter langen Eisweg<br />

tauchen Gross und Klein in die winterliche<br />

Eislandschaft ein. Insbesondere<br />

abends, wenn die Sterne am dunklen<br />

Nachthimmel stehen und das «Lenzerheidner<br />

iis Paradiis» besonders magisch<br />

erstrahlt, lädt der Eisweg zum<br />

genussvollen Eislaufen ein.<br />

Die kleinen Nachwuchs-Primaballerinen<br />

und Eiskunstläufer ziehen derweilen<br />

in «Globis Eiswelt» ihre ersten<br />

Kurven auf dem glatten Eis. Mit dem<br />

speziellen Kinderkarussell fallen die<br />

ersten Runden bestimmt nicht schwer.<br />

Daneben dürfen natürlich auch der beliebte,<br />

sogenannte «Knebelplatz» für<br />

private Hockeyspiele und das separate<br />

Eisstockfeld nicht fehlen.<br />

Zum Aufwärmen und Verweilen geht<br />

es in den gemütlichen Gastrobereich.<br />

Ein warmer Punsch, um die kalten<br />

Finger aufzuwärmen, oder etwas Kleines<br />

für den Hunger zwischendurch ist<br />

schnell gefunden.<br />

Während der gesamten <strong>Winter</strong>saison<br />

versprechen verschiedene Abendveranstaltungen<br />

wie beispielsweise die<br />

Eisdisco ein abwechslungsreiches Programm.<br />

Das «Lenzerheidner iis Paradiis» wird<br />

am 1. Dezember <strong>2016</strong> eröffnet und ist<br />

voraussichtlich bis 12. März <strong>2017</strong> täglich<br />

in Betrieb. Die Schlittschuhmiete<br />

ist vor Ort möglich.<br />

iisparadiis.ch<br />

26


ÖFFNUNGSZEITEN<br />

Hauptsaison:<br />

25. Dezember bis 8. Januar<br />

4. Februar bis 5. März<br />

10.00 <strong>–</strong> 17.00 Uhr und<br />

18.00 <strong>–</strong> 22.00 Uhr<br />

Nebensaison:<br />

1. Dezember bis 23. Dezember<br />

9. Januar bis 3. Februar<br />

6. März bis 12. März<br />

12.00 <strong>–</strong> 17.00 Uhr und<br />

18.00 <strong>–</strong> 22.00 Uhr<br />

Heiligabend:<br />

24. Dezember<br />

12.00 <strong>–</strong> 16.00 Uhr<br />

PREISE<br />

Kinder bis 5 Jahre:<br />

kostenlos<br />

Kinder 6 <strong>–</strong> 15 Jahre:<br />

Tag CHF 4.<strong>–</strong><br />

Abend CHF 6.<strong>–</strong><br />

Wochenpass CHF 24.<strong>–</strong><br />

Saisonkarte CHF 95.<strong>–</strong><br />

Erwachsene:<br />

Tag CHF 6.<strong>–</strong><br />

Abend CHF 9.<strong>–</strong><br />

Wochenpass CHF 36.<strong>–</strong><br />

Saisonkarte CHF 145.<strong>–</strong><br />

Gruppentarife sind auf Anfrage/Voranmeldung erhältlich.<br />

Schlittschuhe können vor Ort gemietet werden.<br />

LENZERHEIDNER ZAUBERWALD<br />

16. <strong>–</strong> 28. Dezember <strong>2016</strong><br />

Im Advent wird es jeweils besonders<br />

zauberhaft in Lenzerheide. Während<br />

knapp zwei Wochen erstrahlen im<br />

Lenzerheidner Zauberwald eindrucksvolle<br />

Lichtinstallationen und auf der<br />

Zauberwald-Bühne sorgen Musikgrössen<br />

aus unterschiedlichen Stilrichtungen<br />

für stimmungsvolle Klänge. Begleitet<br />

vom Duft nach Marroni,<br />

Raclette und einem wärmenden Glühwein<br />

tauchen die Besucherinnen und<br />

Besucher ein in die Welt des bunten<br />

Zauberwalds.<br />

lenzerheide-zauberwald.ch<br />

BDO SNOW CiNEMA<br />

13. <strong>–</strong> 25. Februar <strong>2017</strong><br />

An insgesamt acht Abenden im Februar<br />

<strong>2017</strong> lockt das BDO SNOW CiNEMA<br />

beim Restaurant «Avant Clavo» mit einem<br />

besonderen Kinoerlebnis. Auf Kinosesseln<br />

aus Schnee, kuschlig eingehüllt<br />

und mit Blick auf die nächtliche<br />

Bergkulisse, geniessen Filmliebhaber<br />

aktuelle Kinostreifen oder beliebte<br />

Klassiker. Das Outdoor-Kino ist bequem<br />

zu Fuss erreichbar und das<br />

«Avant Clavo»-Team sorgt für kulinarische<br />

Köstlichkeiten und wärmende<br />

Getränke.<br />

lenzerheide.com/snowcinema<br />

27


H I N T E R D E N K U L I S S E N<br />

VON DER<br />

FREUDE,<br />

KONTAKT<br />

ZU GLÜCK-<br />

LICHEN<br />

GÄSTEN ZU<br />

HABEN<br />

28


Gemeinsam mit hotelleriesuisse <strong>Graubünden</strong> porträtieren<br />

wir in diesem Magazin jeweils eine<br />

Person aus der Hotellerie und schauen hinter die<br />

Kulissen des betreffenden Betriebs. Den Anfang<br />

machte in der Sommerausgabe Annette Sophie<br />

Hladik vom Hotel «Kulm» in Arosa. Nun folgt<br />

Géraldine Andenmatten vom Hotel «Schweizerhof»<br />

in der Lenzerheide.<br />

MIT GÉRALDINE ANDENMATTEN SPRACH RENÉ CHATELAIN,<br />

FOTOS VON SUSANNE SCHWIERTZ UND DOLORES RUPA<br />

Zwar wuchs die 21-jährige Géraldine Andenmatten in<br />

Liestal, Kanton Basel-Landschaft auf, doch ihr Name<br />

verrät es <strong>–</strong> sie ist Walliserin durch und durch. Den unüberhörbaren,<br />

sympathischen Dialekt ihrer Eltern hat sie sich bewahrt,<br />

obschon sie bis zum Abschluss ihrer Kochlehre im<br />

Spital Liestal in einem «fremden» sprachlichen Umfeld lebte.<br />

Als Kind träumte sie davon, dereinst Polizistin zu werden,<br />

der Einfluss ihres 14 Jahre älteren Bruders Patrick, der Koch<br />

ist, leitete sie dann aber in eine ganz andere Richtung. Nach<br />

der Lehre zog es sie erst mal nach England, wo sie einen<br />

dreimonatigen Sprachkurs besuchte.<br />

Nach der Rückkehr in die Schweiz vor zwei Jahren war sie<br />

zunächst ratlos, «aber offen für vieles». Da kam ihr die Möglichkeit<br />

eines Praktikums im Hotel «Schweizerhof» in der<br />

Lenzerheide <strong>–</strong> vermittelt durch ihre Schwägerin, die Frau ihres<br />

Bruders, die auch dort arbeitet <strong>–</strong> gerade recht. Aus dem<br />

Praktikum wurde eine feste Anstellung, allerdings nicht in<br />

der Küche, sondern im Service. «Mir macht der direkte Kontakt<br />

mit den Gästen viel Freude, was in der Küche nicht so<br />

der Fall ist», streicht die junge Mitarbeitende ihre Hauptmotivation<br />

für den Wechsel an die Front heraus.<br />

Besondere Freude gibt es ihr, die vielen glücklichen Gäste zu<br />

sehen und dazu beitragen zu können, deren Ferien einzigartig<br />

und unvergesslich machen zu können.<br />

AUF DEM TÖFF DURCH DIE LANDSCHAFT BRAUSEN<br />

Mit den Kolleginnen und Kollegen im Betrieb pflegt Géraldine<br />

ein freundschaftliches Verhältnis, zum Teil auch in der<br />

Freizeit. Im Sommer setzt sie sich am liebsten auf den Rücksitz<br />

der 800er-Kawasaki ihres Freundes Bruno, der als Sous-<br />

Chef im gleichen Betrieb arbeitet.<br />

HOTELLERIESUISSE<br />

Hotelleriesuisse <strong>Graubünden</strong> HSGR (www.hsgr.ch) ist die Unternehmerorganisation der<br />

Hotellerie im Kanton <strong>Graubünden</strong>. Die 400 besten und durch die Sternenklassifikation<br />

ausgezeichneten Hotels in <strong>Graubünden</strong> mit 90 Prozent der Übernachtungen und rund<br />

85 Prozent des Zimmerangebots zählen zu deren Mitgliedern.<br />

Die zentrale Aufgabe ist die Förderung optimaler Rahmenbedingungen für die Hotellerie und<br />

den Tourismus, indem frühzeitig auf den politischen Entscheidfindungsprozess Einfluss genommen<br />

wird. Eine weitere sehr wichtige Aufgabe des Vereins ist die Förderung der Aus- und<br />

Weiterbildung für die gastgewerblichen Berufe. HSGR unterhält zudem ein Netzwerk mit<br />

Partnern der Branche mit dem Ziel, gegenseitig Synergien zu fördern. Der Verein betreibt im<br />

Haus der Wirtschaft in Chur eine Geschäftsstelle, die unter anderem die Vereinsmitglieder<br />

mit dem Geschäftsführer als patentiertem Bündner Anwalt in Rechtsfragen unterstützt.<br />

«Mit dem Töff über die Pässe brausen ist meine liebste Freizeitbeschäftigung»,<br />

schwärmt Géraldine. «Dieses Jahr fuh-<br />

29


en wir einmal sogar bis nach Como.» Dass dann im <strong>Winter</strong><br />

vor allem Skifahren mit Freunden, Kollegen und den ab und<br />

zu auf Besuch kommenden Verwandten auf dem Freizeitprogramm<br />

steht, versteht sich in diesem Ski- und <strong>Winter</strong>sportparadies<br />

von selbst.<br />

Dass kein Heimweh nach Liestal entsteht, dafür sorgen auch<br />

ihr Bruder Patrick, der im nahe gelegenen Spital in Cazis als<br />

Koch arbeitet, und dessen Frau Carmen Andenmatten, Restaurantleiterin<br />

im Hotel «Schweizerhof» Lenzerheide.<br />

SPÄTER FAMILIE<br />

Wo sie sich in zehn Jahren sehe, wollten wir wissen. So weit<br />

in die Zukunft möchte sie gar nicht blicken, sie weile zwar<br />

gerne im Heimatland ihres Freundes («ein herrliches Land<br />

mit netten Menschen»), falls sie mal eine Familie gründen<br />

würde, wäre das wohl eher in der Schweiz. Die Chancen dazu<br />

sind gross, hat doch Bruno Monteiro hier schon die Ausbildung<br />

zum Koch absolviert und fühlt sich in der Schweiz voll<br />

integriert.<br />

DER AUTOR<br />

René Chatelain, Gründer von<br />

GRAUBÜNDEN EXCLUSIV<br />

WOHLFÜHLHOTEL MIT GRANDIOSEM HAMAM<br />

Die geräumigen Alpenchic-Zimmer, der grösste Hamam der Bündner Alpen, die regionale<br />

Gourmetküche und ein abwechslungsreiches Kulturprogramm lassen die Ferien im Hotel<br />

«Schweizerhof» in Lenzerheide unvergesslich werden.<br />

Die Lenzerheide gehört zu den schönsten Hochtälern der Alpen: verschneite Tannen, weiss<br />

gezuckerte Berge mit atemberaubender Aussicht, soweit das Auge reicht. Mitten in dieser<br />

Bergwelt steht das Hotel «Schweizerhof», Lenzerheide. Allein die Zimmer sind eine Reise<br />

wert. Wer es gerne grosszügig und chic mag, wird sich in den geräumigen Alpenchic-Zimmern<br />

besonders wohl fühlen. Das Designerpaar Jörimann & Woodtli liess sich bei der Gestaltung<br />

von der Natur inspirieren. So trennt zum Beispiel eine lichtdurchlässige Lärchenwand<br />

Bad- und Wohnbereich. Jeweils zwei Alpenchic-Zimmer sind mit einer Verbindungstür versehen<br />

<strong>–</strong> ideal für Familien.<br />

Entspannen im Hamam<br />

Das eigentliche Schmuckstück des Hotels ist der vom Architekten Max Dudler gestaltete<br />

Hamam <strong>–</strong> der grösste Hamam der Bündner Alpen. In den wunderschönen Räumen mit<br />

warmer Farbe, weichem Licht und gedämpfter Musik lässt es sich so richtig entspannen.<br />

Eine Massage, ein spezielles Bad oder eine kosmetische Behandlung runden das Verwöhnprogramm<br />

ab. Den Gästen steht ein Fitnessraum zur Verfügung. Ausserdem führt<br />

das Hotel «Schweizerhof» täglich verschiedene Activity-Kurse durch, die für Hotelgäste<br />

kostenlos sind.<br />

Spitzenküche und spannendes Kulturprogramm<br />

Kultur wird im Hotel «Schweizerhof» gross geschrieben. In der <strong>Winter</strong>saison <strong>2016</strong>/<strong>2017</strong><br />

erwartet die Gäste ein reichhaltiges Kulturprogramm: Talks mit spannenden Persönlichkeiten<br />

wie Mona Fetsch und Gian Rupf, Jazzkonzerte, Kabarettaufführungen (OHNE ROLF), ein<br />

Multimediafestival sowie eine alpine Buchmesse. Auch kulinarisch bietet das Hotel «Schweizerhof»<br />

Hochgenuss. In mehreren Restaurants werden möglichst regionale und naturnahe<br />

Produkte verarbeitet und traditionelle Gerichte neu interpretiert.<br />

Erst kürzlich wurde das Viersterne-Superior-Hotel «Schweizerhof» im Rating der Sonntags-<br />

Zeitung als zweitbestes Familienhotel der Schweiz ausgezeichnet.<br />

Das 1904 erbaute Hotel hat eine bewegte Vergangenheit. 1994 ging es in den Besitz der<br />

heutigen Gastgeber Andreas und Claudia Züllig-Landolt über. Andreas Züllig war während<br />

zehn Jahren Präsident von hotelleriesuisse <strong>Graubünden</strong> und amtet nun seit Januar 2015 als<br />

Präsident des Branchenverbandes hotelleriesuisse.<br />

30


31


K U L T U ( H ) R<br />

DARMS ANTIKE UHREN<br />

TICKEN AUF<br />

DER GANZEN WELT<br />

«Darms antike Uhren» in Ilanz <strong>–</strong> schon seit 35 Jahren ein Begriff. Das Fachgeschäft<br />

für grösste und kleinste antike Uhren an der ersten Stadt am Rhein<br />

ist ein international tätiges Unternehmen. Firmengründer Gieri Darms kauft<br />

die «Uhren mit Geschichte» vor allem im Ausland (Frankreich, England,<br />

Deutschland etc.) sowie in der Schweiz und hat Käufer, die auf dem ganzen<br />

Globus zu Hause sind.<br />

VON RENÉ CHATELAIN<br />

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G<br />

ieri Darms kenne ich schon, seit ich 1974 nach Flims gezogen<br />

bin. Viele Jahre später war er einer unserer ersten<br />

Inseratenkunden und ist dem Magazin GRAUBÜNDEN<br />

EXCLUSIV treu geblieben <strong>–</strong> lückenlos in jeder Ausgabe seit<br />

1990 bis heute! Als er mir vor geraumer Zeit voller Freude<br />

mitteilte, er hätte in Frankreich eine Uhr aus dem 18. Jahrhundert<br />

aufgespürt, die meinen Namen trägt, war ich natürlich<br />

begeistert. Auch wenn nicht klar ist, ob sich hinter der<br />

schönen Zierschrift «Chatelain», der Name des Herstellers,<br />

des Händlers oder des ersten Eigentümers verbirgt, bereitet<br />

mir «meine» Uhr seitdem viel Freude, und ich zeige dieses<br />

alte «Erbstück» voller Stolz jedem Besucher. Sie passt auch<br />

bestens in unsere modern eingerichtete Wohnung am Bodensee<br />

<strong>–</strong> und schliesslich besitzt nicht jeder so ein Prunkstück<br />

von seinen «Vorfahren».<br />

Wie weit verbreitet und auf der ganzen Welt verstreut Gieri<br />

Darms’ Uhren ticken, zeigt folgende Aufstellung, die beliebig<br />

ausgedehnt werden könnte:<br />

Brasilien: Spindeltaschenuhr aus Gold mit Viertelstundenrepetition<br />

als Automat aus der Zeit zwischen 1760 und 1780.<br />

Eines Tages stand ein junger Tourist im Laden, und so war<br />

diese Uhr innert Kürze nach Brasilien verkauft.<br />

Saarbrücken, Deutschland: Capucine mit Halbstundenund<br />

Stundenschlag, Wecker, Datum. Aus der Zeit zwischen<br />

1790 und 1800.<br />

Italien: Bracket Clock. Mahagonigehäuse mit Stundenschlag<br />

von A. Flockhard aus London gefertigt. Diese Uhr befindet<br />

sich in einem wunderschönen Anwesen in der Nähe von<br />

Mailand.<br />

Teneriffa, Spanien: Diese Uhr aus der Zeit um 1860 hat das<br />

ganze Jahr Ferien, denn sie befindet sich auf der Insel Teneriffa.<br />

Skelettuhr mit En-passant-Schlag zur vollen Stunde<br />

mit antikem Glassturz.<br />

Curaçao, Niederländische Antillen: Die um 1850 bis 1865<br />

hergestellte Morbier-Uhr mit Schlagwerk ist in der Karibik<br />

auf der Insel Curaçao bei einer Innenarchitektin zu Hause.<br />

DARMS ANTIKE UHREN<br />

Schulstrasse 46, CH-7130 Ilanz<br />

Telefon +41 81 925 12 85<br />

Telefax +41 81 936 08 30<br />

www.antike-uhr.com<br />

Montag geschlossen<br />

Ilse und René Chatelain mit ihrer Uhr in Überlingen am Bodensee.<br />

München, Deutschland: Holländische Standuhr aus der Zeit<br />

um 1780 von H. Napies aus Sneek (Niederlande). Besitzt verschiedene<br />

Funktionen: Schlagwerk, Mondphase, Datum, Sekundenzeiger,<br />

Tagesangabe mit gravierten Tagesbildern und<br />

Planeten. Dieses Prachtexemplar einer Standuhr befindet<br />

sich in München in einer Sammlung.<br />

London, England: Eine Capucine aus der Zeit um 1800 bis<br />

1810 mit Schlagwerk steht auf einem Bürotisch in London.<br />

Südafrika: Morbier-Einzeigeruhr mit Messingzifferring<br />

und Wecker um 1693 bis 1720. Ein Ehepaar aus Südafrika<br />

kaufte diese Uhr bei Darms im Laden und nahm sie als<br />

Handgepäck per Flugzeug nach Südafrika mit.<br />

Mallorca, Spanien: Eine Riesen-Comptoise-Uhr aus einer<br />

ehemaligen Uhrmacherschule in Belgien befindet sich in<br />

dauernder Urlaubslaune in Mallorca. Die Uhr aus der Zeit<br />

um 1850 residiert in einem Wohnzimmer mit Blick aufs Meer.<br />

Transportiert wurde sie im Umzugsgut der Familie per Schiff.<br />

Norwegen: Carriage Clock aus der Zeit um 1880 mit Wecker<br />

und Schlagwerk. Dieses Stück war eine Liebe auf den ersten<br />

Blick und wurde vom Käufer gleich nach Norwegen mitgenommen.<br />

Canberra, Australien: Eine Morbier-Uhr aus der Zeit zwischen<br />

1799 und 1806 ziert das Wohnzimmer einer Familie in<br />

der Nähe der Hauptstadt Australiens.<br />

Weitere Uhren wurden nach Schweden, Finnland, Dänemark,<br />

Niederlande, Russland, Österreich, Israel, Frankreich,<br />

Hongkong, Thailand, Philippinen, Kanada, Hawaii und in<br />

viele andere Staaten der USA geliefert.<br />

33


S U R S E L V A<br />

KLEINE DESTINATION,<br />

GROSSE TRADITIONEN<br />

Die Rede ist von der Surselva <strong>–</strong> im Nordwesten <strong>Graubünden</strong>s <strong>–</strong><br />

eingebettet zwischen imposanten Bergen und durchquert<br />

vom jungen Rhein, der unweit von der Destination entspringt und<br />

sich von da an seinen Weg durch die Natur sucht.<br />

Raues Klima, unberührte Natur<br />

und Zurückgezogenheit? Ja, das<br />

lässt sich alles in der Surselva finden.<br />

Dies ist jedoch erst die halbe Wahrheit<br />

über das Tal. Die andere Hälfte besteht<br />

aus sonnendurchfluteten Seitentälern,<br />

ausgezeichneten <strong>Winter</strong>sportgebieten<br />

und herzlicher Geselligkeit. Wer die<br />

knapp zwei Stunden Anfahrt von<br />

St. Gallen oder Zürich antritt, muss eines<br />

wissen <strong>–</strong> wer die Surselva einmal<br />

besucht hat, wird zum Wiederholungstäter.<br />

Vielleicht liegt es an der<br />

Ruhe, vielleicht an der Top-Kulinarik,<br />

vielleicht an der Bodenständigkeit der<br />

Bewohner, vielleicht an den schier unbegrenzten<br />

Sportmöglichkeiten und<br />

vielleicht liegt es auch ganz einfach an<br />

der Sympathie der romanischen Sprache<br />

und des Walserdeutsch. Dadurch,<br />

dass sich die Dörfer der Surselva stets<br />

treu geblieben sind, werden bis heute<br />

viele der Brauchtümer gepflegt und<br />

zählen zu den Höhenpunkten des Jahres.<br />

DER SCHNEESPORT GEHÖRT<br />

ZUR LEBENSFORM<br />

Zu einer der grössten Traditionen gehört<br />

im <strong>Winter</strong> das Skifahren. So kann<br />

man in den Dörfern rund um die <strong>Winter</strong>sportgebiete<br />

Brigels-Waltensburg-<br />

Andiast und Obersaxen Mundaun Val<br />

Lumnezia wohl lange nach Einheimischen<br />

suchen, die noch nie auf der Piste<br />

waren. Von klein auf werden die Kinder<br />

mit dem Ski- oder Snowboardvirus<br />

infiziert. Damit das so bleibt und sich<br />

vor allem auch die kleinen Gäste möglichst<br />

bald an den Schnee gewöhnen,<br />

haben die <strong>Winter</strong>sportgebiete ihr Kinderangebot<br />

erweitert. Auf diese <strong>Winter</strong>saison<br />

eröffnet die Skischule<br />

Mundaun in Cuolm Sura das neue Kinderland.<br />

Ein Schnee- und Funparadies,<br />

das aus diversen Förder- sowie Beschneiungsanlagen<br />

besteht. Ebenso<br />

wird in Tenna, im Safiental, ein neuer<br />

Schneespielplatz eröffnet. Wie bereits<br />

der bestehende Skilift, wird auch das<br />

neue Karussell mit Solarstrom betrieben.<br />

Der Spielplatz ist perfekt geeignet,<br />

die ersten Lernschritte auf den Ski zu<br />

machen, nach Herzenslust zu schaufeln,<br />

im Schnee herumzurutschen und<br />

zu spielen. Bereits vor zwei Saisons hat<br />

Brigels sein Angebot mit dem Schneekindergarten<br />

erweitert: Kinder unter<br />

vier Jahren werden stunden-, halbtagsoder<br />

tageweise betreut und spielerisch<br />

in den Schneesport eingeführt.<br />

34


TRADITIONELLE ANLÄSSE NEBEN DER<br />

PISTE<br />

DIE WALDWEIHNACHT IN FLOND<br />

Was klein begonnen hat, ist <strong>–</strong> keine<br />

Angst <strong>–</strong> nach wie vor klein geblieben.<br />

Und doch erfreut sich die Waldweihnacht<br />

am Heiligabend immer grösserer<br />

Beliebtheit. Während der letzten Sonnenstrahlen<br />

machen sich Einheimische<br />

und Gäste auf in den Wald. Beim knisternden<br />

Feuer, inmitten von verschneiten<br />

Tannen, werden Geschichten gelesen<br />

und Lieder gesungen, bevor es<br />

dann in der Dunkelheit, nach einem<br />

wärmenden Glühwein oder Punsch,<br />

mit leuchtenden Fackeln zurückgeht.<br />

DIE WINTERMÄRKTE<br />

Der Auftakt in die Weihnachtsmarktsaison<br />

bildet am 26. November der Adventsmarkt<br />

in Ilanz. Dabei verwandelt<br />

sich das Städtchen in eine glitzernde<br />

und leuchtende Weihnachtswelt. Einen<br />

Monat später, am 28. Dezember, lädt<br />

die Val Lumnezia zum «Marcau Daniev»<br />

ein. An den festlich und liebevoll<br />

geschmückten Marktständen wird alles<br />

angeboten, was im Tal gekocht, gebacken,<br />

genäht, gestrickt, gezimmert,<br />

gebastelt, aber auch in professionell<br />

geführten Backstuben, Metzgereien,<br />

Molkereien und Werkstätten hergestellt<br />

wird. Und das ist noch nicht alles.<br />

Am darauffolgenden Tag eröffnet Brigels<br />

mitten im Dorfkern den Silvestermarkt,<br />

jährlich ein Treffpunkt für Jung<br />

und Alt, für Bewohner und Gäste. Dabei<br />

bieten über 30 Aussteller aus der<br />

Region Lebensmittel, Kunsthandwerk,<br />

Schmuck, Schnaps und natürlich den<br />

obligaten Glühwein an. Der letzte<br />

Markt im Jahr ist der Schnapsmarkt am<br />

30. Dezember in Ilanz. Die einen meinen,<br />

früher hätten an diesem Tag die<br />

Politiker die eine oder andere Runde<br />

Schnaps spendiert, um sich ihre Wiederwahl<br />

zu sichern. Andere sagen,<br />

man habe den Schnapsvorrat für den<br />

kalten <strong>Winter</strong> aufgebessert.<br />

Wie dem auch sei, es ist ein Anlass, an<br />

dem man Freunde, Verwandte und Bekannte<br />

trifft und mit ihnen auf das vergangene<br />

und das kommende Jahr anstösst.<br />

TRER SCHIBETTAS <strong>–</strong> WENN<br />

DAS SCHEIBENSCHLAGEN AUF<br />

EINMAL ERLAUBT IST<br />

Trer schibettas, zu Deutsch Scheibenschlagen,<br />

ist ein uralter Brauch in Danis,<br />

bei welchem glühende Holzscheiben<br />

mithilfe von Holzstecken vom<br />

Berg ins Tal geschleudert werden. Alle<br />

Knaben ab der 3. Klasse und alle ledigen<br />

Männer aus dem Dorf dürfen am<br />

«Trer schibettas» teilnehmen. Der<br />

Spruch beim Scheibenschlagen lautet:<br />

Oh tgei biala schibetta per la ... (Name<br />

eines Mädchens)! übersetzt: Oh welch<br />

schöne Scheibe für ...! Bei missratenen<br />

Holzstücken wird dementsprechend<br />

ein weniger geliebter Name gerufen.<br />

Mit den leuchtenden Scheiben wollten<br />

die ersten Bewohner des Tals den <strong>Winter</strong><br />

vertreiben. Dieser Tradition darf in<br />

Danis gerne beigewohnt werden.<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.surselva.info<br />

35


W I R T S C H A F T<br />

ZAI <strong>–</strong><br />

DER SKI VOLLER POESIE<br />

AUS GRAU BÜNDEN<br />

IN DISENTIS WIRD EIN<br />

PREMIUM-SKI VON HAND<br />

HERGESTELLT<br />

Duri kontrolliert den Steinkern<br />

36


zai ist der Traum vom perfekten Ski. Vom<br />

Ski, der keine Kompromisse eingeht, weder beim<br />

Material noch bei der Konstruktion. zai ist<br />

Rätoromanisch und steht für zäh <strong>–</strong> «tough». Hinter<br />

der Manufaktur stehen Menschen, die den<br />

Berg lieben und ihrem weitgehend in Handarbeit<br />

hergestellten Ski seine Seele verleihen.<br />

VON RENÉ CHATELAIN<br />

M<br />

an spürt förmlich die Passion und Begeisterung, wenn<br />

CEO Benedikt Germanier (50) von seinem Ski spricht.<br />

Er, der im knallharten Bankbusiness zuletzt an der Wallstreet<br />

gestählt wurde, gab vor acht Jahren die lukrative Karriere<br />

in den USA auf und folgte dem Ruf seines Jugendfreundes<br />

Simon Jacomet in die von diesem 2003 gegründete Firma<br />

zai. «In meiner früheren Tätigkeit ging es nur um Geld, und<br />

das ging mir immer mehr auf den Geist», begründet er seinen<br />

Ausstieg, der emotional einem Aufstieg (nicht nur geografisch)<br />

gleichkam. Zusammen mit seiner Frau und den vier<br />

Kindern zog er wieder in die alte Heimat, wohnt heute in Zürich,<br />

ist aber auch im bündnerischen Rabius anzutreffen.<br />

Und natürlich auch im Klosterdorf Disentis, im Bündner<br />

Oberland, wo er viel Zeit in der Manufaktur verbringt, wenn<br />

er nicht auf Promotion auf dem Berg oder auf Investorensuche<br />

in der weiten Welt unterwegs ist. Manufaktur (lat. manus<br />

«Hand» und lat. facere «erbauen, tun, machen, herstellen»)<br />

sagt einiges aus über den Betrieb, in welchem ein gutes<br />

Dutzend einheimische Spezialisten alles daran setzen, das<br />

Gegenteil eines Massenartikels herzustellen. Wie viel Herzblut,<br />

Engagement und Poesie in diesem «Kunstwerk» steckt,<br />

kann man erahnen, wenn man die Manufaktur selber besucht<br />

oder sich die Informationen in der Form von grafisch<br />

hochwertigen Imprimaten, Videos und der Webseite zu Gemüte<br />

führt.<br />

DISENTIS ALS IDEALER ORT<br />

Dort oben ist auch das Wirkungsgebiet des zai Gründers Simon<br />

Jacomet (53). Früher entwickelte er für Salomon und<br />

Völkl. Seit mehr als einer Dekade ist er sein eigener Herr und<br />

DER SPADA<br />

Der Berg im Ski <strong>–</strong> durch diese Idee wurde der spada entwickelt. Der weltweit einzige Ski,<br />

dessen Kern aus solidem Granit besteht. Durch die Verbindung von Stein und Carbon wird in<br />

einem speziellen Herstellungsverfahren (CFS®-Technologie) Granit biegbar.<br />

37


Einpassen von Belag und Kanten<br />

Meister und geht keine Kompromisse mehr ein. Der Skilehrer<br />

und Bergsteiger, Naturfreak und Tüftler <strong>–</strong> für ihn ist ein<br />

Traum in Erfüllung gegangen. Wenn Jacomet Linien in den<br />

Schnee zieht, ist dies mehr als sportliche Betätigung. Es ist<br />

alles, was diese Persönlichkeit ausmacht: der Disentiser<br />

Klosterschüler, der Bergler, der Ski-Entwickler, der Künstler.<br />

Er hat in der Ski-Industrie schon manches auf den Kopf gestellt.<br />

Und erst mit zai!<br />

«zai ist offizieller Skipartner der<br />

Alpinen Weltmeisterschaften der FIS.»<br />

Der Entscheid, in Disentis eine Ski-Manufaktur aufzubauen,<br />

ergab sich aus seiner Philosophie und der Verbundenheit mit<br />

der Region. Wer kompromisslos nach dem perfekten Ski<br />

strebt, muss die Kontrolle über die Kerntechnologien und<br />

die Materialien in der Hand haben. Und er muss dort präsent<br />

sein, wo die Mitarbeiter auch einen engen persönlichen Bezug<br />

zum Berg, zum Ski und zum <strong>Winter</strong>sport haben.<br />

Bei zai ist jeder Werker auch für die Qualität verantwortlich.<br />

In einem aufwendigen Prozess werden die Ski sorgfältig von<br />

Hand zusammengebaut. Modernste Maschinen werden unterstützend<br />

eingesetzt. Die Exklusivität dieses edlen Sportgeräts<br />

wird durch die nur rund 1200 Paar untermauert, die<br />

pro Jahr hergestellt werden. Und dass die zai Ski aus einem<br />

romanischen Sprachgebiet stammen, unterstreichen auch deren<br />

Namen: spada (Schwert) für den Ski mit Stein, testa (Charakterkopf)<br />

für den «Holzski», laisa (Furche) für den Tiefschneeski<br />

...<br />

DIE TECHNIK VON ZAI<br />

Der Skikonstrukteur definiert die Fahreigenschaften durch<br />

die Kombination verschiedener Parameter wie Materialwahl,<br />

Geometrie (Länge, Breite, Taillierung und Dickenverteilung),<br />

dynamische Eigenschaften (Flexibilität, Torsionsfestigkeit)<br />

oder Gewicht. Der Konstrukteur eines Skis für die<br />

Grossserie ist nicht frei in seinen Entscheidungen. Er muss<br />

die Kosten optimieren und mit zahlreichen logistischen<br />

oder produktionstechnischen Einschränkungen leben. Ein<br />

Grossserienski ist deshalb im besten Fall ein guter Kompromiss.<br />

Ganz anders zai: Der einzige Massstab ist das Fahrverhalten<br />

des Skis. Nichts und niemand hindert zai daran, die<br />

Parameter so zu kombinieren, dass daraus ein Ski mit perfektem<br />

Fahrverhalten resultiert: Das ist Kompromisslosigkeit!<br />

zai Ski sind einzigartig. Jedes Paar ist von Hand gefertigt. Es<br />

wird angestrebt, höchste Performance und Handwerkskunst<br />

zu vereinen. Performance Luxury wird das im Fachchargon<br />

genannt. zai fragte mal seine Kunden, weshalb sie einen zai<br />

gekauft haben. Sie antworteten: «Es ist die Performance, das<br />

Design und die Geschichte.»<br />

Die Ski werden auf höchste Fahreigenschaften getestet. Ein<br />

Produkt zu bauen, welches nach Massstäben von zai gebaut<br />

wird, verlangt nach besten Materialien. Und das sind nicht<br />

unbedingt die gängigen Kombinationen von Holz und Fiber-<br />

38


Marc schleift die Stahloberkante<br />

glas. zai verwendet neben Holz Naturkautschuk oder Karbon,<br />

welches in der Medizinalindustrie als Komponenten für<br />

Knochenimplantate verwendet wird. Diese Materialien sind<br />

langlebig und vereinen optimale Zug- und Druckstabilität<br />

und haben Dämpfungseigenschaften. Die Funktion beeinflusst<br />

das Design <strong>–</strong> nicht umgekehrt. Ein zai Ski verliert nach<br />

100 Skitagen nur fünf Prozent seiner Eigenschaften, Massenski<br />

ein Vielfaches davon!<br />

IM OBERSTEN PREISSEGMENT<br />

Was so kompromisslose Qualität bietet, hat auch seinen Preis.<br />

Wie es bei den meisten Konsumgütern wie Autos, Uhren<br />

oder Bekleidung einen «Premiumbereich» ist, will dies zai<br />

bei den Ski sein. Erstaunlicherweise gab es dies bis heute<br />

noch nicht so ausgeprägt. Dabei wird nichts dem Zufall überlassen<br />

<strong>–</strong> auch die Bindung, die Stöcke und sogar der Skisack<br />

werden bei zai als ein Paket angeboten, und um das Ganze<br />

noch zu untermauern, sagt die individuelle Nummerierung<br />

TESTIMONIAL<br />

«Mit zai Ski an meinen Füssen bin ich eine bessere Skifahrerin. Aber es ist eigentlich mehr<br />

als das. Skifahren mit dem zai Team ist, wie wenn man in einer warmherzigen Familie willkommen<br />

geheissen wird. Das hat mir Motivation, Vorbilder, Mut und Stolz gegeben und ein<br />

Gefühl, als ob ich in die unbeschwerten Tage meiner Jugend zurückgekehrt wäre. Das Unternehmen<br />

hat den Charakter eines Familienunternehmens. Ich kann jederzeit in die Manufaktur<br />

kommen und ich fühle mich immer willkommen. Ich bewundere den Mut und die Kreativität,<br />

die es braucht, um diese Ski zu bauen und ich muss jedes Mal daran denken, wenn ich<br />

eine frisch verschneite Piste hinunterfahre. Mein Problem ist nur, dass zai ein bisschen<br />

süchtig macht. Ich denke immer darüber nach, welchen ich als nächstes kaufen möchte …»<br />

Edith Oechslin, Ärztin, Chur<br />

jedes Skipaars, dass es sich um echte Einzelstücke aus der zai-<br />

Manufaktur handelt. Das wird mit einem Zertifikat garantiert,<br />

überrreicht mit einem ganz besonderen Gütesiegel:<br />

Dem Medaillon aus Speckstein mit dem zai Markenzeichen.<br />

Das Material dazu stammt aus dem Steinbruch in Andeer<br />

und entstand vor rund 300 Millionen Jahren.<br />

Wer nun denkt, ein zai Ski werde nur von «Gutbetuchten»<br />

gekauft, der irrt. Aus allen Schichten kommen die Fans dieses<br />

Unikats, das eben mehr ist als nur ein Gebrauchsartikel.<br />

Germanier erinnert an seine Jugend, die der Schreibende<br />

auch so miterlebt hat: Die ersten Ski waren so wertvoll, dass<br />

man sie des Nachts unters Bett gelegt hat.<br />

DAS ZAI GEDICHT<br />

Am Anfang<br />

war der Berg<br />

Geröll und Massiv<br />

Zacken und Klüfte<br />

Stein und Fels<br />

zai findet die Linie<br />

die den Berg versteht<br />

er spielt im Schnee<br />

wie die Dohle am Himmel<br />

zai, der zähere Ski<br />

Ein Titan<br />

der weiss was er will<br />

unbestechlich unverwüstlich<br />

Leo Tuor<br />

39


V A L S<br />

VALS <strong>–</strong> DAS BERGERLEBNIS<br />

1000, 1000, 1000. <strong>–</strong> Vals setzt auf diese Zauberformel: 1000 Einwohner, 1000 Gästebetten<br />

und 1000 Schafe. Dieses magische Verhältnis ist das Geheimnis der entspannten<br />

Stimmung im Valsertal. Das Dorf mit den Steindächern mitten in der<br />

archaischen Bergwelt lockt nicht nur mit der weltbekannten Therme des<br />

Architekten Peter Zumthor, sondern auch mit einem kleinen, feinen Skigebiet.<br />

SKI UND SNOWBOARD AM DACHBERG<br />

as Schneesportgebiet am Dach-<br />

reicht von 1250 bis auf knapp<br />

Dberg<br />

3000 Meter hinauf und begeistert<br />

auf jeder Höhenlage mit einer wunderschönen<br />

Naturkulisse. Es gehört<br />

zu den höchstgelegenen Skigebieten<br />

<strong>Graubünden</strong>s. Die 8er-Gondelbahn<br />

bringt Gross und Klein nach Gadastatt<br />

auf 1817 Meter. Dort befindet sich<br />

auch der Übungslift, an welchem sich<br />

Kinder und Anfänger ans Auf und Ab<br />

am Berg gewöhnen können. Drei weitere<br />

Liftanlagen führen von Gadastatt<br />

hinauf in die hochalpine Szenerie des<br />

Dachbergs. Oben bietet sich bei Sonnenschein<br />

eine imposante Rundsicht<br />

auf die Ostalpen mit Berninamassiv<br />

bis hin zu den Walliser Viertausendern.<br />

Der Dachberg lockt mit einem Angebot<br />

abwechslungsreicher und sorgfältig<br />

präparierter Pisten in allen Schwierigkeitsgraden,<br />

ist aber dennoch ein<br />

ruhiges und persönliches Schneesportgebiet.<br />

www.vals3000.ch<br />

INFORMATION<br />

Visit Vals<br />

Das Tourismusbüro<br />

Poststrasse 45, CH-7132 Vals<br />

Telefon +41 81 920 70 70<br />

www.vals.ch<br />

visitvals @ vals.ch<br />

40


VALS <strong>–</strong> DIE SKISCHULE<br />

Die Schweizer Skischule Vals ist die<br />

Adresse für Ihre Betreuung am Berg.<br />

Im Privatunterricht stimmen unsere<br />

Schneesportlehrer den Unterricht genau<br />

auf Ihre Fähigkeiten und Wünsche<br />

ab und ermöglichen Ihnen so einen optimalen<br />

Lernerfolg. Im Gruppenunterricht<br />

werden die Teilnehmer in kleine<br />

Gruppen, je nach Fahrkönnen, eingeteilt.<br />

Jede Klasse hat ein eigenes Wochenprogramm<br />

mit viel Spiel, Sport<br />

und Spass.<br />

www.skischule-vals.ch<br />

SCHNEESCHUHROUTE BIDANÄTSCH<br />

Die Schneeschuhroute Bidanätsch<br />

führt von der Bergstation Gadastatt<br />

der Sportbahnen Vals in eine abwechslungsreiche<br />

<strong>Winter</strong>landschaft. Für die<br />

etwa 5,6 km lange, durchgehend markierte<br />

Route sind drei Marschstunden<br />

einzurechnen. Offene Tannenwälder,<br />

weite Alpflächen und ein ausgedehntes<br />

Bergpanorama umgeben die Schneeschuhwanderer<br />

auf ihrem wenig steilen<br />

Marsch in einer Höhenlage zwischen<br />

1800 und 2000 Metern.<br />

www.vals.ch<br />

WINTERWANDERN<br />

Wandern Sie durch verschneite Landschaften<br />

und geniessen Sie auf unseren<br />

bestens präparierten <strong>Winter</strong>wanderwegen<br />

das sonnige Valsertal. Vals verfügt<br />

über etwas 20 km präparierte<br />

<strong>Winter</strong>wanderwege, die sich auch zum<br />

Schlitteln eignen. Besonderer Beliebtheit<br />

erfreut sich der Panoramaweg,<br />

welcher zwischen Zervreila und Gadastatt<br />

verläuft und Ihnen mit dem Blick<br />

von Frunt in Richtung Zervreilahorn<br />

eine wahre Postkartenkulisse bietet.<br />

www.vals.ch<br />

41


T O U R I S M U S<br />

GESUNDHEITS-<br />

TOURISMUS <strong>–</strong><br />

EINE CHANCE FÜR<br />

GRAUBÜNDEN<br />

Baden im reinen Mineralwasser im Bogn Engiadina in Scuol. (Foto: Andrea Badrutt)<br />

42


Wenn wir über Möglichkeiten nachdenken, wie wir<br />

unserem Kanton <strong>Graubünden</strong> neue Marktchancen<br />

eröffnen können, erkennen wir im Gesundheitstourismus<br />

ein grosses, nachhaltiges Entwicklungspotenzial.<br />

Dieses soll durch geschickte<br />

und innovative Kooperations- und Vermarktungspartnerschaften<br />

an den Schnittstellen zwischen<br />

Gesundheit und Tourismus erschlossen werden.<br />

VON CHRISTIAN RATHGEB UND PHILIPP GUNZINGER<br />

D<br />

ie Trends zeigen deutlich auf, dass in den kommenden<br />

Jahren mit einer sehr dynamischen Entwicklung im Gesundheitstourismus<br />

zu rechnen ist <strong>–</strong> ein Zukunftsmarkt.<br />

Dank des steigenden Gesundheitsbewusstseins werden sich<br />

neue Kundensegmente bilden, für welche das Gleichgewicht<br />

von Körper, Geist und Seele ein erstrebenswertes Anliegen<br />

darstellt. Dies sind Menschen, welche bereit sind, Zeit und<br />

Geld zu investieren, um sich durch qualitativ hochstehende<br />

Gesundheitsinstitutionen, eingebettet in attraktive Naturund<br />

Kulturlandschaften, betreuen und behandeln zu lassen.<br />

Die Öffnung der bisherigen Versorgungsstrukturen im Gesundheitswesen<br />

für neue Marktsegmente sowie Neuerungen<br />

in der Medizinaltechnologie erweitern das Portefeuille der<br />

Entwicklungsmöglichkeiten zusätzlich. Grundsätzlich wird<br />

beim Gesundheitstourismus zwischen Menschen unterschieden,<br />

welche ohne medizinische Indikation primär Angebote<br />

im präventiven Bereich nutzen und Patienten, welche<br />

sich mit einer medizinischen Diagnose in ärztlich betreuten<br />

Institu tionen behandeln lassen möchten. Oftmals fliessen<br />

dabei die Bedürfnisse dieser beiden Anspruchsgruppen ineinander<br />

über, was bei der Angebotsgestaltung zu berücksichtigen<br />

ist.<br />

Entsprechend der wachsenden Bedeutung von Angebotskombinationen<br />

in den Bereichen Gesundheit und Tourismus<br />

attestiert der Bericht der Regierung an den Grossen Rat über<br />

die Wirtschaftsentwicklung in <strong>Graubünden</strong> vom Juli 2014<br />

dem Thema «Gesundheit und Wohlbefinden» einen zunehmend<br />

hohen Stellenwert. Die Regierung hat dementsprechend<br />

im Regierungsprogramm <strong>2017</strong> <strong>–</strong> 2020 den «Gesundheitstourismus»<br />

zu einem Schwerpunkt ihrer Tätigkeit für<br />

die kommenden vier Jahre erhoben.<br />

DER WEG FÜHRT (WIEDER) NACH GRAUBÜNDEN<br />

Der Kanton <strong>Graubünden</strong> verfügt über eine dezentrale und<br />

qualitativ hochstehende Gesundheitsversorgung. Deren<br />

Kombination mit attraktiven touristischen Angeboten in<br />

43


Badekuren in alten Zeiten im Mineralwasser-Holzzuber.<br />

intakten Kulturlandschaften bildet eine hervorragende Ausgangslage,<br />

um sich im national und international wachsenden<br />

Markt «Gesundheitstourismus» prominent zu positionieren<br />

und erfolgreich an diesem partizipieren zu können.<br />

Destinationen können sich als Gesundheitsregionen etablieren<br />

und neue, saisonal unabhängige Angebotskombinationen<br />

entwickeln. Dadurch werden dem Kanton und den Regionen<br />

neue Perspektiven eröffnet, deren Realisierung<br />

wesentliche und stetig wachsende Beiträge an die Wertschöpfung<br />

leisten werden.<br />

Grossherzog Friedrich I von Baden mit seinem Gefolge beim Paracelsus-Gebäude in St. Moritz um ca.<br />

1900 (Foto: Dokumentationsbibliothek St. Moritz)<br />

Die Idee ist nicht neu: Menschen, welche medizinische Hilfe<br />

benötigten, kamen schon früher nach <strong>Graubünden</strong>, um sich<br />

zu erholen und gesund zu werden. Zahlreiche Destinationen<br />

verfügen über historisch gewachsene Kurtraditionen. Als<br />

Beispiel sei hier der Höhenkurort Davos erwähnt. Mitte des<br />

19. Jahrhunderts erkannte der deutsche Arzt Alexander<br />

Spengler die wohltuende und gesundheitsfördernde Wirkung<br />

des Hochgebirgsklimas, insbesondere für Lungenkranke.<br />

Aus ganz Europa, teilweise sogar aus anderen fernen<br />

Ländern, reisten die Menschen nach Davos, wo sie Linderung<br />

beziehungsweise Heilung suchten. Es wurden Sanatorien,<br />

Kliniken und Hotels gebaut, und Davos erlebte einen bis dahin<br />

noch nie gesehenen Aufschwung. Das Oberengadin ver-<br />

44


Trinkhalle im Paracelsus-Gebäude in St. Moritz um ca. 1900. (Foto: Dokumentationsbibliothek St. Moritz)<br />

fügt mit der Mauritiusquelle in St. Moritz, welche schon im<br />

Jahr 1466 vor Christus gefasst und genutzt wurde, über eine<br />

wertvolle Heilquelle, welche auch den späteren Bädertourismus<br />

im 19. und 20. Jahrhundert förderte. Den Grundstein der<br />

Unterengadiner Bäderkultur bilden seit alters her die verschiedenen<br />

Mineralquellen, deren erstaunliche Heilwirkung<br />

ebenfalls schon früh bekannt war. Scuol-Tarasp-Vulpera<br />

wurde bald zu einem der grössten und bekanntesten Badekurorte<br />

Europas <strong>–</strong> die «Badekönigin der Alpen». Heute stellt<br />

das Wellness- und Gesundheitsangebot des Bogn Engiadina<br />

in Scuol einen bedeutenden Eckpfeiler im gesundheitstouristischen<br />

Angebot des Unterengadins dar. Diese Beispiele liessen<br />

sich mannigfaltig ergänzen.<br />

DIE REGIONALEN CHANCEN AM BEISPIEL<br />

DER NATIONALPARKREGION<br />

Die Nationalparkregion, welche die Talschaften Unterengadin<br />

und Val Müstair umfasst, hat eine Vorreiterrolle bei der<br />

Erschliessung neuer Potenziale im Bereich des Gesundheitstourismus<br />

übernommen. Sie hat sich in den letzten Jahren<br />

gezielt als Gesundheitsregion positioniert. Die ökonomischen<br />

Erfolgspotenziale für eine nachhaltige Entwicklung<br />

dieser Region liegen in der intakten Natur- und Kulturlandschaft,<br />

in einem werte- und sinnorientierten Tourismus, in<br />

einer innovativen Gesundheitsversorgung und in einer gut<br />

ausgebauten Infrastruktur. Die Nationalparkregion hat somit<br />

die besten Voraussetzungen, um sich im Gesundheitsmarkt<br />

erfolgreich zu etablieren, verfügt sie doch bereits heute<br />

über ein äusserst dichtes, vielfältiges und attraktives<br />

Angebot in den Bereichen Tourismus und Gesundheit sowie<br />

Wellness und Sport. Um das Potenzial dieses Marktes zu nutzen,<br />

wurde vor fünf Jahren das Projekt «Nationalparkregion<br />

<strong>–</strong> Gesundheitsregion» lanciert. Bestehende und neue<br />

Angebote an der Schnittstelle zwischen Gesundheit und<br />

Tourismus werden inhaltlich auf innovative Weise vernetzt<br />

und vermarktet. Dadurch können systematisch und profitabel<br />

neue Gästesegmente und damit Wertschöpfung erschlossen<br />

und der Tourismuswirtschaft der Region zugeführt werden.<br />

Als erwünschter Nebeneffekt kann dank verbesserter Auslastung<br />

und zusätzlicher Erträge im regionalen Gesundheitswesen<br />

die langfristige Tragbarkeit der Gesundheitsversorgung<br />

für die einheimische Bevölkerung sichergestellt werden.<br />

In den vergangenen fünf Jahren entwickelten branchenübergreifend<br />

zusammengesetzte Projektteams aus der Region<br />

neue gesundheitstouristische Angebote <strong>–</strong> u. a. in den Bereichen<br />

Ernährung, Bildung, Prävention und Rehabilitation.<br />

45


Physiotherapie<br />

Medical-Check<br />

Diese Angebote werden heute durch ein Netzwerk bereitgestellt,<br />

welches mittlerweile mehr als 100 Leistungspartner<br />

aus der Nationalparkregion umfasst. Sie werden in den<br />

Märkten durch das Gesundheitszentrum Unterengadin und<br />

die Tourismusorganisationen mit über 20 ausserregionalen<br />

Kooperationen vermarktet.<br />

AUCH KOMPLEMENTÄRMEDIZIN<br />

Im Rahmen dieses Regionalentwicklungsprojekts nahm zu<br />

Beginn dieses Jahres auch die neue Rehabilitationsklinik<br />

«Clinica Curativa», unter dem Dach des Gesundheitszentrums<br />

Unterengadin, ihren Betrieb auf. Um Patienten mit<br />

onkologischen oder internistischen Erkrankungen auf ihrem<br />

Genesungsweg zu begleiten und zu unterstützen, werden<br />

Schulmedizin und Komplementärmedizin auf professionelle<br />

Weise miteinander verbunden und im Klinikalltag gelebt. Ergänzt<br />

wird das Behandlungskonzept durch die Angebote des<br />

Bogn Engiadina Scuol mit der Möglichkeit, Mineralwasser<br />

zu trinken und / oder in diesem zu baden. Im mitteleuropäischen<br />

Kulturkreis arbeiteten die Ärzte mit heute als «komplementärmedizinisch»<br />

bezeichneten Methoden. Wickel und<br />

Bäder mit Heilkräutern, Mixturen und Tees aus verschiedenen<br />

Arzneipflanzen gehörten zu ihrem Repertoire. Bei Kuren<br />

wurden Mineral- und Thermalwässer getrunken und als<br />

Bäder oder in Form von Dampf angewendet, um verschiedenste<br />

Leiden zu kurieren. Wasseranwendungen haben in<br />

Scuol eine lange Tradition. Nach den beiden Weltkriegen erfuhr<br />

der Kurort eine schwierige Phase. Einerseits blieb die<br />

zahlungskräftige Klientel aus und andererseits machte die<br />

Erfindung neuer pharmakologischer Medikamente langwierige<br />

Kuren überflüssig. Heute trägt in der Clinica Curativa<br />

ein auf die Vernetzung von Schul- und Komplementärmedizin<br />

spezialisiertes Ärzte- und Pflegeteam, zu dem auch hochqualifizierte<br />

Komplementärtherapeuten zählen, dem wachsenden<br />

Bedürfnis nach integrativer Medizin Rechnung. Die<br />

Patienten erleben die einzigartige Gesundheitslandschaft der<br />

Nationalparkregion, die Wild- und Heilwässer, reine Bergluft,<br />

den Duft von unberührten Nadelwäldern mit Lärchen<br />

und Arven und die Kulisse der Unterengadiner Dolomiten <strong>–</strong><br />

eine ideale Umgebung zur Genesung.<br />

DAS POTENZIAL FÜR GRAUBÜNDEN NUTZEN<br />

Die Regierung hat auf Antrag des Gesundheitsdepartements<br />

vor Kurzem eine aus Vertreterinnen und Vertretern des<br />

Gesundheitswesens, des Tourismus sowie der Verwaltung<br />

bestehende Steuerungsgruppe eingesetzt, welche die Umset-<br />

46


Therapeutische Betreuung beim Ergometertraining.<br />

zung des kantonalen Entwicklungsschwerpunkts «Gesundheitstourismus»<br />

respektive die Förderung exportorientierter<br />

Gesundheitsdienstleistungen unterstützen wird. Aufgabe<br />

dieser Steuerungsgruppe wird es sein, Konzepte und Strategien<br />

zur Förderung exportorientierter Gesundheitsdienstleistungen<br />

zu entwickeln. Der Weg zu Gesundheit und<br />

Wohlbefinden soll wieder nach <strong>Graubünden</strong> führen. Zu diesem<br />

Zweck sollen Zielgruppen für gesundheitstouristische<br />

Angebote definiert, deren Bedürfnisse ausgemacht und in der<br />

Folge spezifische Angebote entsprechend dem Leistungspotenzial<br />

der Bündner Spitäler und Kliniken und der Bündner<br />

Hotellerie zuhanden dieser Adressaten wie auch potenzieller<br />

Investoren skizziert werden. Das Gesundheitsdepartement<br />

sieht weiter die Errichtung einer Internetplattform «<strong>Graubünden</strong><br />

Health» vor, welche sämtliche Angebote des Gesundheitstourismus<br />

übersichtlich darstellt und interessierte Gäste<br />

und Patienten mit den einzelnen Anbietern verlinkt. Eine<br />

weitere Massnahme beim Entwicklungsschwerpunkt «Gesundheitstourismus»<br />

des Regierungsprogramms sieht die<br />

Unterstützung von Medical-Wellness-Hotelprojekten durch<br />

fachliche Beratung im medizinischen Bereich vor. Vernetzte<br />

Angebote und Kooperationen zwischen Leistungserbringern<br />

im Gesundheitswesen und Hotels stärken sowohl das touristische<br />

Leistungsangebot als auch die Anbieter im Gesundheitswesen<br />

und damit letztlich auch die Gesundheitsregionen.<br />

So tragen Angebote im Gesundheitstourismus zu einer<br />

wirtschaftlichen Gesundheitsversorgung bei und unterstützen<br />

damit die Sicherstellung der medizinischen Grundversorgung<br />

im Kanton. Eine Studie des Wirtschaftsforums<br />

<strong>Graubünden</strong> rechnet mit einem Potenzial von 400 bis 750<br />

neuen Arbeitsplätzen durch den Gesundheitstourismus.<br />

DIE AUTOREN<br />

Dr. Christian Rathgeb (46), Regierungspräsident des Kantons<br />

<strong>Graubünden</strong> und Vorsteher des Departements für Justiz,<br />

Sicherheit und Gesundheit.<br />

lic. rer. pol. Philipp Gunzinger (55) ist Direktor des<br />

Gesundheitszentrums Unterengadin und Initiant des Projekts<br />

«Nationalparkregion <strong>–</strong> Gesundheitsregion»<br />

sowie Präsident der regierungsrätlichen Steuerungsgruppe<br />

Gesundheitstourismus und Grossrat.<br />

47


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HISTORISCHE WURZELN<br />

EINER UHREN-IKONE<br />

1975, DIE ENTSTEHUNG<br />

1975 präsentiert Girard-Perregaux mit<br />

der Laureato eine Uhr, die auf einen<br />

Schlag mit einer ganzen Reihe an zur<br />

damaligen Zeit geltenden Konventionen<br />

in puncto Form, Materialien und<br />

Uhrwerk bricht. Ihren Namen, der<br />

vom italienischen Girard-Perregaux-<br />

Händler vorgeschlagen wurde, umweht<br />

ein Hauch von Hollywood. Er ist<br />

von Mike Nichols’ berühmtem Film<br />

«The Graduate» <strong>–</strong> Die Reifeprüfung <strong>–</strong><br />

von 1967 mit Dustin Hoffman, Anne<br />

Bancroft und Katharine Ross inspiriert,<br />

dessen italienischer Titel «Il laureato»<br />

lautet.<br />

STAHL ALS EDLES MATERIAL,<br />

EIN KÜHNER SCHRITT<br />

Wollte man den genauen Zeitpunkt bestimmen,<br />

zu dem Stahl als edles Material,<br />

das hochwertigen Uhren einen<br />

sportlicheren Charakter verleihen sollte,<br />

Einzug in die Uhrmacherei erhielt,<br />

so müssten sich die Historiker auch<br />

mit der Entstehungsgeschichte der<br />

Laureato von ihrer Konzeption bis zu<br />

ihrer Realisierung 1975 beschäftigen.<br />

Sie wurde von Beginn an sowohl in<br />

Edelstahl als auch in Gold gefertigt.<br />

Eine gewisse Kühnheit liegt Girard-<br />

Perregaux praktisch in den Genen. Einen<br />

derartigen Bruch zu wagen, kam<br />

zu einer Zeit, in der es in der Welt des<br />

Uhrmacherhandwerks noch keine<br />

Marketingabteilungen gab, einer Vision<br />

gleich.<br />

EINE INNOVATIVE,<br />

MODULIERBARE FORM<br />

Mit ihrem nahtlos in das Gehäuse integrierten<br />

Armband gilt die Laureato,<br />

die sich durch eine polierte achteckige<br />

Lünette auf einem satinierten Gehäuse<br />

auszeichnet, als Pionierin. Ein Armband,<br />

dessen Design nichts an Tragekomfort<br />

und Geschmeidigkeit geopfert<br />

wird und dessen satinierte Glieder<br />

mit den polierten Scharnieren bald<br />

schon auf der gesamten Länge von einem<br />

Band aus polierten Gliedern<br />

durchzogen werden. So entsteht ein<br />

harmonisches Wechselspiel aus glänzenden<br />

und matten Oberflächen beziehungsweise<br />

aus kostbarem, gelb<br />

glänzendem Gold und sportlichem Silbergrau<br />

bei den Modellen, deren Lünette<br />

aus Gold besteht und deren Glieder<br />

von Gliedern mit Goldeinlagen<br />

durchzogen werden. Von Beginn an ist<br />

die Laureato Teil des gerade entstehenden<br />

Bicolor-Trends.<br />

EIN UHRWERK, DAS EINEN STANDARD<br />

SETZT<br />

Auch wenn das Potenzial des Designs<br />

der Laureato, einmal zur Ikone zu<br />

werden, heute ganz offensichtlich ist,<br />

so liegt die Aufmerksamkeit von<br />

Girard-Perregaux bei der Einführung<br />

der Uhr vorrangig auf einer bedeutenden<br />

technischen Weiterentwicklung:<br />

Zu einer Zeit nämlich, als das Aufkommen<br />

der Quarzuhren selbst stabilste<br />

Gleichgewichte in der Schweizer Uhrenindustrie<br />

bedroht, setzt die Marke<br />

auf die Entwicklung eines Quarzkalibers<br />

im eigenen Hause.<br />

Girard-Perregaux legt die Schwingfrequenz<br />

des Quarzes auf 32,768 Hz fest<br />

und setzt damit den Standard für<br />

Quarzuhrwerke. Schon auf den ersten<br />

Zifferblättern ist der Schriftzug<br />

«Quartz Chronometer» zu sehen, der<br />

jede Uhr ziert, deren Präzision einer<br />

drakonischen Kontrolle unterzogen<br />

wurde. Bis heute ist dieser Standard<br />

Qualitätskriterium und die internationale<br />

Norm für Hersteller von Quarzwerken.<br />

METAMORPHOSEN<br />

EINER LEGENDE<br />

1984, DIE ERSTE WEITER-<br />

ENTWICKLUNG<br />

Legenden zeichnen sich dadurch aus,<br />

dass sie Modeerscheinungen überdauern.<br />

Ab 1984 wird die Laureato mit<br />

Komplikationen ausgestattet, die ihr<br />

Aussehen verändern und dafür sorgen,<br />

dass sie in allen Marktsegmenten vertreten<br />

ist. So wird sie etwa mit den berühmten<br />

Equation-Kalibern mit astronomischen<br />

Anzeigen versehen.<br />

Was ihr Gehäuse und ihr integriertes<br />

Armband anbelangt, so bewahrt sie<br />

sich ihre polierte achteckige Lünette.<br />

Das Armband wird durch gewölbte<br />

Zwischenglieder ergänzt, deren polierte<br />

Oberfläche in einen Dialog mit der<br />

50


wird das aussergewöhnliche Tourbillon<br />

auch dem sportlicheren Umfeld gerecht.<br />

2003, DIE LAUREATO EVO3<br />

Mit einem mechanischen Chronographenwerk<br />

mit Automatikaufzug wagt<br />

sich das mittlerweile berühmte Laureato-Design<br />

zu Beginn des dritten Jahrtausends<br />

auf das Terrain der grösseren<br />

Durchmesser von mehr als 40 mm. Das<br />

Gehäuse der Laureato Evo3 misst<br />

44 mm, und die achteckige Lünette, die<br />

erstmals satiniert ist, macht es sich im<br />

Inneren eines Runds bequem, das sie<br />

perfekt in Szene setzt. Aufzugskrone<br />

und Drücker <strong>–</strong> allesamt verschraubt <strong>–</strong><br />

sind harmonisch in das Gehäuse integriert<br />

und unterstreichen den sportlichen<br />

Charakter der Linie.<br />

liber GP03300-0030 angetrieben. Das<br />

Mechanikwerk mit Automatikaufzug,<br />

27 Lagersteinen und ausgezeichneten<br />

Finissierungen, dessen Schwungmasse<br />

durch den Gehäuseboden hindurch zu<br />

sehen ist und das eine Unruhfrequenz<br />

von 28 800 Halbschwingungen pro<br />

Stunde aufweist, besitzt eine Gangreserve<br />

von 46 Stunden.<br />

Die Laureato, die 1975 entstanden ist<br />

und nun anlässlich des 225-jährigen<br />

Bestehens von Girard-Perregaux im<br />

Einklang mit dem Originalmodell neu<br />

gestaltet wurde, wird Teil dieses Kreises<br />

von Modellen, die zu Ikonen geworden<br />

sind.<br />

Später erscheinen Laureato-Modelle<br />

mit dem berühmten Tourbillon mit<br />

drei Brücken, bei denen die Brücken<br />

aus Saphir, aber auch aus blauem Spinell<br />

bestehen. Sie wirken, als würden<br />

sie frei schweben, und verhelfen dem<br />

Modell zu einem fulminanten Erfolg.<br />

QUINTESSENZ EINER ZEITLOSEN<br />

DREIZEIGERUHR MIT DATUM<br />

Da es sich bei der Laureato um ein Modell<br />

handelt, das Ausdruck herausragender<br />

uhrmacherischer Fertigkeiten<br />

ist, wird sie durch das Manufakturkaebenfalls<br />

glänzenden Lünette tritt.<br />

Gleichzeitig lassen sie die Formen ein<br />

wenig runder erscheinen.<br />

1995, GRÖSSERE ABMESSUNGEN UND<br />

KOMPLIKATIONEN<br />

Um dem ultraflachen mechanischen<br />

Uhrwerk mit Automatikaufzug GP<br />

3100 Platz zu bieten, wird die Laureato<br />

durch eine neue Konstruktion, die jedoch<br />

die ursprünglichen Proportionen<br />

des Modells bewahrt, vergrössert.<br />

Lünette und Gehäusemittelteil gewinnen<br />

an Raum, und die Glieder des<br />

Armbands werden H-förmig gestaltet.<br />

1996 entsteht mit der Chronographenversion<br />

die Linie Olimpico, und 1998<br />

wird das Modell mit dem berühmten<br />

Tourbillon mit drei Goldbrücken versehen,<br />

einem Markenzeichen, das untrennbar<br />

mit Girard-Perregaux verbunden<br />

ist.<br />

Die Botschaft ist klar: Mit seiner absoluten<br />

Zuverlässigkeit und Robustheit<br />

LAUREATO <strong>2016</strong>,<br />

DIE ZUKUNFT DER<br />

ANFÄNGE<br />

RÜCKKEHR ZU DEN URSPRÜNGLICHEN<br />

WERTEN<br />

Mehr als 40 Jahre nach der Einführung<br />

der ersten Laureato aus Edelstahl<br />

schöpft die Marke aus ihrem kunsthandwerklichen<br />

Können und ihrem<br />

Wissen im Bereich der Mikromechanik<br />

und zollt dem Modell und seinem Erfolg<br />

mit zwei auf 225 Exemplare limitierten<br />

Serien <strong>–</strong> einer mit blauem und<br />

einer mit grauem Zifferblatt <strong>–</strong> Tribut.<br />

LAUREATO<br />

Technische Eigenschaften<br />

Edelstahlgehäuse<br />

Durchmesser: 41,00 mm<br />

Höhe: 10,10 mm<br />

Glas: entspiegeltes Saphirglas<br />

Zifferblatt: versilbert oder blau mit «Clous-de-Paris»-<br />

Muster<br />

Zeiger: Stabzeiger mit Leuchtbeschichtung<br />

Boden: Entspiegeltes Saphirglas<br />

Wasserdichtheit: 30 m (3 ATM)<br />

Girard-Perregaux-Kaliber GP03300-0030<br />

Mechanisch mit Automatikaufzug<br />

Durchmesser: 25,60 mm (11 1 ⁄ 2 ’’’)<br />

Höhe: 3,20 mm<br />

Frequenz: 28 800 A/h <strong>–</strong> (4 Hz)<br />

Gangreserve: mindestens 46 Stunden<br />

Lagersteine: 27<br />

Anzeigen: Stunden, Minuten, Zentralsekunde, Datum<br />

Armband<br />

Material: Edelstahl<br />

Referenz versilbertes Zifferblatt: 81000-11-131-11A<br />

Referenz blaues Zifferblatt: 81000-11-431-11A<br />

51


P O R T R Ä T<br />

LANDQUART<br />

FASHION OUTLET<br />

SHOPPING-GLÜCK:<br />

70 SHOPS UND 160 BRANDS<br />

AUF 650 METERN<br />

52


Ein Shopping-Dörfchen, das es in sich hat:<br />

Entlang der 650 Meter langen Shopping-<br />

Flaniermeile des Landquart Fashion Outlet<br />

reihen sich mittlerweile 70 Outlet-Shops.<br />

Sie bieten über 160 Marken an. Für Qualitäts-,<br />

Mode- und Designbewusste ist das Landquart<br />

Fashion Outlet erste Adresse oder auch<br />

«erste Sahne»…<br />

VON KARIN HUBER<br />

E<br />

ine angesagte Handtasche von Guess? Nike-Laufschuhe?<br />

Ein Cashmere-Pulli? Eine Skijacke von Jetset oder Bogner?<br />

Ein Jackett oder ein Kleid von Hugo Boss? Jeans und<br />

Shirt von Tommy Hilfiger? Die Wunschliste lässt sich fast bis<br />

ins Unendliche verlängern. Die Wünsche kann man sich aber<br />

auch erfüllen. Denn die Outlet-Preise sind unwiderstehlich<br />

attraktiv. Sie liegen mindestens 30 Prozent unter dem üblichen<br />

Verkaufspreis, je nach Saison und speziellen Angebotszeiten,<br />

wie dem Super Sale etwa, können Kundinnen und<br />

Kunden sogar bis zu 70 Prozent sparen.<br />

SINNLICHE ERLEBNISSE<br />

Das reale Einkaufserlebnis im Landquart Fashion Outlet ist<br />

mit nichts zu vergleichen. Fällt einem ein besonders schönes<br />

Stück ins Auge, kann man es gleich anprobieren, und wenn<br />

es passt, gleich mit nach Hause nehmen. Bestellt man die<br />

Ware im Internet, wird sie per Post angeliefert. Der Nachteil<br />

ist, dass die Ware wieder retourniert werden muss, sollte sie<br />

einem nicht gefallen oder nicht passen. Das ist im Landquart<br />

Fashion Outlet nicht so: Hier kann man das sinnliche Erlebnis<br />

geniessen, wenn man in den übersichtlichen Outlet-Shops<br />

beispielsweise die Lederschuhe in die Hand nimmt, den feinen<br />

Stoff eines Wollmantels spürt oder die Qualität einer Seidenbluse<br />

mit den Fingern prüft.<br />

MARKEN ZU ERSCHWINGLICHEN PREISEN<br />

Da das Landquart Fashion Outlet in den Shops starke Marken<br />

zu erschwinglichen Preisen anbietet, hat es sich zu einer<br />

gefragten Shopping-Location entwickelt. Sehr viele Leute<br />

aus der Region Zürich fahren bewusst extra hierher <strong>–</strong> mit<br />

dem Zug oder dem Auto <strong>–</strong>, weil das hochwertige Angebot<br />

dermassen attraktiv ist, dass sich auch weitere Anreisen lohnen.<br />

Wer mit offenen Augen durch die schön gestaltete Einkaufsstrasse<br />

bummelt, sieht ältere und jüngere Leute. An<br />

Wochenenden sind zudem viele Familien unterwegs, die sich<br />

mit günstigen Markenartikeln eindecken.<br />

53


INTERNATIONALE KUNDEN<br />

Auffallend ist, dass immer mehr asiatische Gäste im Landquarter<br />

Outlet-Paradies kürzere und längere Stopps einlegen.<br />

«Asiaten kaufen sehr gerne bei uns ein. Sie finden hier in<br />

kurzer Gehdistanz Markenbekleidung nach ihren Vorstellungen.<br />

Sie flippen sogar regelrecht aus, weil diese Art von<br />

Shoppingcenter sich doch komplett von anderen unterscheidet.<br />

Ihnen gefällt das wunderschöne Village-Center, das einem<br />

Bündner Dorf im Chalet-Stil nachempfunden ist», weiss<br />

das Verkaufspersonal in den Shops.<br />

OFFEN AN 361 TAGEN IM JAHR<br />

Montag bis Sonntag: 10 bis 19 Uhr; Feiertage: Heiligabend 10 bis 16 Uhr, Weihnachten und<br />

Stephanstag geschlossen, Silvester 10 bis 16 Uhr, Neujahr geschlossen.<br />

Und wer sich in der Einkaufsstrasse einfach einmal auf eine<br />

Bank setzt und die flanierenden Besucher an sich vorbeiziehen<br />

lässt, dem fällt ausserdem auf, dass viele Bündner Feriengäste<br />

und Einheimische shoppen. Sie schätzen es wohl wie<br />

alle anderen Besucher genauso, dermassen viele qualitativ<br />

hochwertige Brands auf kleinem Raum zu finden. Betrachtet<br />

man die edlen «bags», die sie in der Hand halten, darf man<br />

durchaus annehmen, dass kaum ein Besucher das Landquart<br />

Fashion Outlet verlässt, ohne eines der vielen Markenprodukte<br />

ausgewählt zu haben.<br />

FERIENFEELING-ATMOSPHÄRE<br />

Die Leute hier sehen glücklich aus, sind relaxt, nicht unter<br />

Zeitdruck, geniessen das Shoppen und ihre kleineren oder<br />

grösseren Auszeiten. Im Shopping-Dorf herrscht auch eine<br />

besondere Art von Ferienfeeling. Die Flaniermeile, in der<br />

sich Shop an Shop reiht, wird zudem beständig aufgewertet.<br />

Es gibt Sitzgelegenheiten, Pflanzenecken und kleine Cafés.<br />

Im Restaurant Margaux können sich Outlet-Gäste mit italienischen<br />

Gerichten verwöhnen lassen. Für Kinder ist der<br />

Spielplatz der Anziehungspunkt.<br />

NEUE ANBIETER<br />

Keine Frage: Das Landquart Fashion Outlet, das sich bei einem<br />

Besitzerwechsel vor rund einem Jahr einen neuen Namen<br />

gab, hat sich längst schon ein hervorragendes Image geschaffen.<br />

Outlet-Betreiber wissen jedoch ganz genau, dass<br />

jedes Outlet-Center generell eine längere Startphase benötigt.<br />

Denn die ganz grossen Brands lassen sich oft mehrere Jahre<br />

lang Zeit, um zu entscheiden, ob sie in einem Outlet präsent<br />

sein wollen. Deshalb braucht es einen gewissen Zeitraum, bis<br />

jener Markenmix erreicht wird, den Kunden heute erwarten.<br />

Damit das Angebot so stimmig ist und bleibt wie jetzt, schaut<br />

das Management allerdings auch ganz genau, welche Designprodukte<br />

hier verkauft werden. Diese laufende Optimierung<br />

gewährleistet die sehr attraktive Auswahl an hochwertigen<br />

Markenprodukten. Zu den Neuzugängen zählen etwa die<br />

54


55


56


LEICHTE ANREISE INS FASHION OUTLET LANDQUART<br />

Ideal gelegen: Das Landquart Fashion Outlet liegt direkt am Bahnhof Landquart, wo sich<br />

Züge der SBB und der Rhätischen Bahn treffen (Hinterausgang benützen). Wer mit der Bahn<br />

aus <strong>Graubünden</strong> anreist, bezahlt mit der RhB nur eine Fahrt. Bahnkunden profitieren zudem<br />

mit dem RailAway-Kombiticket (ermässigte Tickets plus Einkaufsgutschein gibt es an allen<br />

bedienten Bahnhöfen. Infos: www.sbb.ch). Und wer mit dem Auto nach Landquart (Ausfahrt<br />

14) fährt, findet genügend Parkplätze. Neu: Parkplatz Nord mit Aufladestation für Elektroautos.<br />

Übrigens gibt es viele gute Übernachtungsmöglichkeiten in der Region und die<br />

Bündner Herrschaft mit ihren hervorragenden Weinproduzenten ist auch gleich um die Ecke.<br />

PROFITIEREN: BLACK FRIDAY <strong>–</strong> 25. <strong>–</strong> 27. NOVEMBER<br />

Die Weihnachtseinkaufssaison beginnt: Am Black Friday, der im Landquart Fashion Outlet<br />

vom 25. bis 27. November gleich drei Tage lang gefeiert wird, profitieren die Besucher und<br />

Besucherinnen von äusserst attraktiven Angeboten. Denn dann offerieren viele Outlet-<br />

Shops zusätzlich zu den Outlet-Preisen weitere Rabatte.<br />

Dazu gibt es ein tolles Gewinnspiel: Wer (gratis) mitmacht, hat die Chance, alle persönlichen<br />

Ausgaben, die an einem der drei Black-Friday-Tage für die Einkäufe in den Outlet-Shops<br />

getätigt wurden, zurückerstattet zu erhalten. Kassenbons sollten darum aufbewahrt<br />

werden. Bevor man also heimgeht: Am Promostand das Glück herausfordern und gewinnen.<br />

globale Lifestylemarke Guess, der Falke-Store, Depot oder<br />

Hessnatur. Auf weitere neue Shoperöffnungen <strong>–</strong> der Adidas-<br />

Shop eröffnet Ende Dezember <strong>–</strong> darf man immer gespannt<br />

sein.<br />

QUALITÄTS-CHECK<br />

Die Betreiber des Landquart Fashion Outlet wollen die Qualität<br />

in jeder Hinsicht hochhalten. Darum erfolgen seitens<br />

des Managements auch regelmässige Checks in den Shops<br />

selbst, um zu gewährleisten, dass die Mindestrabatte von<br />

30 Prozent eingehalten werden und dass eine breite Auswahl<br />

an verschiedenen Grössen vorhanden ist <strong>–</strong> abgesehen von den<br />

sehr attraktiven Super Sales. «Die Qualitätsaspekte sind ganz<br />

wichtig, denn wir geben unseren Kunden ja ein Versprechen<br />

ab. Das möchten wir jederzeit einlösen können», bestätigt<br />

Marc Bless, Marketingmanager Landquart Fashion Outlet.<br />

Vom attraktiven Markenmix überzeugen sich täglich unzählige<br />

Outlet-Besucher. Um das Shoppen noch attraktiver und<br />

abwechslungsreicher zu gestalten, werden übers Jahr verschiedene<br />

Events durchgeführt, oft mit VIPs wie Marcia<br />

Cross, Mischa Barton, Nadine Strittmatter, Melanie Winiger<br />

oder Marc Sway. Wer Mitglied im VIP-Club ist, profitiert<br />

von speziellen Einladungen und zusätzlichen Rabatten.<br />

DIE AUTORIN<br />

Karin Huber ist Journalistin BR. Sie führt in Chur das<br />

Pressebüro kh-media. www.kh-media.ch<br />

57


J U B I L Ä U M<br />

DAS «ARABELLA HOTEL<br />

WALD HUUS» IN<br />

DAVOS GEHT EIGENE<br />

WEGE<br />

58


Das idyllisch neben dem Davoser Golfplatz gelegene<br />

Viersternhaus «Waldhuus» hat sich aus strategischen<br />

Überlegungen von der Hotelkette Sheraton<br />

getrennt und sieht mit viel Zuversicht in die<br />

Zukunft. Der neue Direktor Stefan Ringgenberg<br />

musste sich bei seinem Stellenantritt im vergangenen<br />

Frühling zuerst intensiv mit dem «Debranding»<br />

befassen.<br />

VON LISA SCHREIBER<br />

E<br />

s ist bemerkenswert, wie oft der Schriftzug «Sheraton»<br />

oder das markante «S» im «Waldhuus» anzutreffen war.<br />

Auf allen Imprimaten, natürlich auf der Website, aber auch<br />

an den Fenstern oder sogar ganz prominent eingemeisselt in<br />

der Einfahrt. Die erste Aufgabe von Stefan Ringgenberg war<br />

es nun, den «Alleingang» des Hotels auch visuell umzusetzen.<br />

Wir wollten wissen, warum man sich denn überhaupt<br />

von Sheraton getrennt habe. Immerhin eine renommierte<br />

Hotelgesellschaft mit einem weltweiten Netz und entsprechendem<br />

Reserva tionssystem. «Sheratons weltweiter Bekanntheitsgrad<br />

hat sich in den Augen unserer Gäste nicht<br />

komplett mit dem gemütlichen Chalethotel in Davos verbunden.<br />

Für uns war vor allem wichtig, dass wir uns durch eine<br />

Privatführung besser in dem von uns gewählten Markt positionieren<br />

können. Wir haben jetzt noch mehr Flexibilität und<br />

Möglichkeiten, auf unsere Gästewünsche einzugehen», so<br />

der Direktor. «Wir wollen jetzt unsere Stärken noch mehr<br />

hervorheben, uns als Golf- und Familienhotel positionieren<br />

und die erfolgreiche Geschichte fortsetzen.<br />

30-JÄHRIGE GESCHICHTE<br />

Vor 30 Jahren hatte der umtriebige Davoser Hans Christoffel,<br />

Unternehmer und passionierter Golfer, eine Vision. Er<br />

träumte vom ersten Golfhotel in Davos und fand am heutigen<br />

Standort, direkt neben dem ersten Green des Golfplatzes,<br />

die besten Voraussetzungen.<br />

Zusammen mit dem einheimischen Architekten Paul Bauriedl<br />

wurde die Vision Mitte der Achtzigerjahre in die Tat<br />

umgesetzt. An ruhiger Lage am Waldrand, nicht nur inmitten<br />

des Golfplatzes, sondern auch in unmittelbarer Nähe der<br />

Langlaufloipe und nur knapp fünf Minuten zu Fuss vom<br />

weltbekannten Kongresszentrum entfernt, entstand ein Hotel,<br />

das damals neue Massstäbe setzte. Das damalige Golf-<br />

59


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60


hotel «Waldhuus» bestand aus einem Haupthaus und einer<br />

Residenz mit 47 Zimmern.<br />

Das Hotel wurde im typischen Schweizer Chalet-Stil mit viel<br />

einheimischem Holz gebaut und zeichnet sich durch eine gemütliche,<br />

rustikale und zugleich elegante Atmosphäre aus.<br />

Im idyllischen Garten, direkt hinter dem Gebäude, entstand<br />

die heute noch sehr beliebte Minigolfanlage.<br />

Seit 1999 steht das «Waldhuus» im Eigentum der Arabella-<br />

Gruppe Schweiz mit ihrem Statthalter Albert Niggli, Chur.<br />

Damals kaufte das Münchner Familienunternehmen<br />

Schörghuber (Paulaner Brauerei) das Haupthaus und die Residenz<br />

und liess das Hotel durch den Anbau «Golfhaus» mit<br />

60 Gästezimmern und Suiten sowie drei Seminarräumen erweitern.<br />

Eine neue, grosszügige Lobby verbindet heute den<br />

Neubau mit dem ursprünglichen Teil des Hotels. Dabei wurde<br />

stets darauf geachtet, dass der ursprüngliche, für das<br />

«Waldhuus» so typische Chalet-Stil bewahrt wurde.<br />

In weiteren Bauetappen wurden die Küche, die Wellnessanlage<br />

mit Swimmingpool und Fitnessraum den Anforderungen<br />

eines Vier-Stern-Superior-Hotels angepasst. Die Zimmer<br />

in der Residenz und im Haupthaus wurden alle renoviert.<br />

Teilweise entstand aus zwei kleinen Zimmern ein grosses,<br />

welches den heutigen hohen Ansprüchen gerecht wird. Heute<br />

verfügt das Hotel über 93 Zimmer und Suiten, welche dank<br />

ihrer Gemütlichkeit und ihrem Komfort bei den Gästen äusserst<br />

beliebt sind.<br />

STETIG DEN BEDÜRFNISSEN ANGEPASST<br />

2014 wurde das Restaurant «Waldhuus» einer umfangreichen<br />

Renovierung unterzogen. Ohne dass dabei der rustikale<br />

Charakter beeinträchtigt wurde, tritt das Restaurant heute<br />

mit einem einladenden, eleganten Stil, mit Bezug auf die Davoser<br />

Landschaft und Tradition auf. Am komplett neu gestalteten<br />

Buffet mit integrierter Kochstation wird nun das beliebte<br />

Davoser Frühstücksbuffet angeboten, eine der Stärken<br />

des Hauses.<br />

Seit Ende März <strong>2016</strong> tritt das traditionsreiche Haus unter<br />

dem bewährten Namen «Arabella Hotel Waldhuus» auf. Die<br />

Ausrichtung wird noch verstärkt auf Familien, Golf, Lang-<br />

61


lauf und Seminare gelegt. Mit dem Standort des Hauses direkt<br />

am Golfplatz und im <strong>Winter</strong> an der Langlaufloipe und<br />

der einzigen Minigolfanlage in Davos, ist diese Orientierung<br />

praktisch vorgegeben. Zudem bietet das Hotel eine Kinderbetreuung<br />

an, damit sich die Eltern auch mal ohne den Nachwuchs<br />

erholen können. Ab Dezember <strong>2017</strong> gibt es in einem<br />

separatem, neu erstellten Gebäude einen neuen Kidsclub. Ein<br />

lichtdurchfluteter Raum sowie eine gemütliche Loft werden<br />

unsere kleinen Gäste zum Verweilen, Spielen und Erfahrungen<br />

machen einladen. Das erfahrene Team freut sich schon<br />

heute auf ihre neuen Räumlichkeiten und die damit verbundenen<br />

Angebote für die Jugend, welche von Minigolf über<br />

Abenteuer am See, bis zu Wanderungen und Geburtstagspartys<br />

reicht.<br />

DIE AUTORIN<br />

Lisa Schreiber (50) ist freischaffende Journalistin und Autorin.<br />

Sie lebt in Zürich und Berlin.<br />

Hotel Waldhuus setzt auf die<br />

moderne Cloud-Lösung von DynaNet<br />

Lassen auch Sie Ihre IT-Sorgen unsere sein<br />

Schachenstrasse 2, 9016 St. Gallen, Tel. 071 855 88 89, www.dynanet.ch<br />

62


Bild Armin Mathis<br />

Ihre Region im Fokus<br />

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Damit Sie wissen,<br />

was Ihre Region bewegt<br />

Alles Wichtige aus der Region kompetent recherchiert<br />

und treffend analysiert.<br />

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B E R G Ü N<br />

da, bevor der Schlittelspass in Richtung<br />

Bergün beginnt. Wo im Sommer<br />

Autos über den romantischen Albula-<br />

Passübergang ins Engadin kurven,<br />

rauschen im <strong>Winter</strong> auf der gesperrten,<br />

tief verschneiten Strasse die Schlitten<br />

und Sportrodel talwärts <strong>–</strong> Tag und<br />

Nacht. Wer es noch ein bisschen zügiger<br />

mag, ist auf der zweiten, vier Kilometer<br />

langen Schlittelbahn von Darlux<br />

nach Bergün in der richtigen Spur.<br />

ANREISE ÜBER DIE UNESCO-WELTERBE-<br />

STRECKE<br />

Bereits die Anfahrt mit der Rhätischen<br />

Bahn (RhB) ist atemberaubend <strong>–</strong> nicht<br />

zuletzt wegen der legendären Streckenführung<br />

durch Kehrtunnels und<br />

über Viadukte im Albulatal. Die Albulalinie<br />

der RhB gehört zusammen mit<br />

der Berninalinie seit 2008 zum Unesco-<br />

Welterbe. Der Zug schraubt sich in<br />

einer verwirrenden Linienführung<br />

durch Kehrtunnels und über Viadukte<br />

in die Höhe. Von 1800 m ü. M in Preda<br />

gehts dann bergab auf der gesperrten<br />

Albula-Passstrasse, um mindestens<br />

gleich viele Kurven wie die Bahn, aber<br />

rasanter und mit mehr Schneegestöber.<br />

Der kurvenreiche Kufenspass endet<br />

nach sechs Kilometern und 400 Höhenmetern<br />

in Bergün, wo die RhB<br />

schon wartet und alle Unersättlichen<br />

nochmals zum Start nach Preda bringt.<br />

Zur Schlittelzeit werden ab Bergün<br />

Extrazüge geführt, sodass der Gast<br />

Preda im Halbstundentakt erreicht.<br />

ZEHN KILOMETER SCHLITTEL-<br />

SPASS IN BERGÜN<br />

Auf weltberühmten Schienen zum rassigen Vergnügen auf Kufen:<br />

Das bietet das Schlittelabenteuer Preda / Darlux <strong>–</strong> Bergün.<br />

E<br />

s ist wieder so weit: Der Schnee<br />

stiebt, die Schlitten flitzen durch<br />

die Kurven. Vielen Schlittelfans <strong>–</strong> ob<br />

Gross oder Klein <strong>–</strong> sind die beiden<br />

Schlittelbahnen Preda <strong>–</strong> Bergün und<br />

Darlux <strong>–</strong> Bergün mit einer Streckenlänge<br />

von insgesamt zehn Kilometern ein<br />

Begriff. Per Bahn gehts hoch nach Pre-<br />

Auch zur zweiten Strecke gehts hoch<br />

mit der Bahn, nämlich mit der Sesselbahn<br />

Darlux zum Bergrestaurant<br />

«La Diala» auf fast 2000 m ü. M. Die<br />

Schlittler erwartet auf der Strecke Darlux<br />

<strong>–</strong> Bergün eine rasante Abfahrt <strong>–</strong><br />

weit herum auch bekannt als «Lauberhorn<br />

der Schlittelbahnen».<br />

NACHTSCHLITTELN <strong>–</strong> EIN EINMALIGES<br />

ERLEBNIS<br />

Die Schlittelbahn in Bergün wird im<br />

<strong>Winter</strong> täglich präpariert. Die Strecke<br />

ist jeweils von Dienstag bis Sonntag bis<br />

23.00 Uhr beleuchtet. Das Nachtschlitteln<br />

auf der beleuchteten Strecke mit<br />

Blick auf den Sternenhimmel ist ein<br />

ganz besonderes Erlebnis für alle<br />

Schlittelfans. Die rasanten Fahrten auf<br />

der Schlittelbahn können zudem mit<br />

einem Besuch im Bahnmuseum Albula<br />

kombiniert werden. Hier wärmen sich<br />

Besucher auf und erfahren anhand<br />

multimedial gestalteter Räume und<br />

originaler Exponate Informationen<br />

64


zur Baugeschichte der spektakulärsten<br />

aller Schweizer Bahnstrecken <strong>–</strong> der Albula-<br />

und Berninalinie der Rhätischen<br />

Bahn.<br />

FERIENREGION BERGÜN FILISUR<br />

In Bergün Filisur kommen nicht nur<br />

die Freunde der zwei Kufen auf ihre<br />

Rechnung. Hoch oben am Piz Darlux<br />

gibt es ein kleines Ski- und Snowboardparadies<br />

<strong>–</strong> ein Geheimtipp unter<br />

<strong>Winter</strong>sportlern. Und für alle, die es<br />

erst mal im Tal versuchen wollen, empfiehlt<br />

sich in Bergün das Skigebiet Tect/<br />

Zinols mit seinem Kinderskiparadies<br />

gleich neben dem Dorf. Gut präparierte<br />

<strong>Winter</strong>wanderwege, eine Loipe für<br />

die Langläufer, eine Natureisbahn, das<br />

Dorf- und das Bahnmuseum, ein Ausflug<br />

zum weltberühmten Landwasserviadukt<br />

oder ein erholsamer Besuch im<br />

Thermalbad Alvaneu sorgen dafür,<br />

dass nie Langeweile aufkommt. Und<br />

wenn es die Gäste doch mal in die Ferne<br />

zieht, dann wird klar, wie zentral<br />

Bergün Filisur liegt <strong>–</strong> Davos, die Lenzerheide<br />

und das Engadin liegen praktisch<br />

vor der Haustüre.<br />

65


S K I T O U R E N<br />

SÜCHTIG NACH WEITE<br />

RUND UM DIE GREINA GR/TI<br />

Aufstieg zum Piz Valdraus (3096 m ü. M). Der Blick geht zum Gipfel des Piz Medel (3210 m ü. M).<br />

66


Die Greina ist ein klassisches Sommerziel für<br />

Bergwanderer und wird auch entsprechend<br />

rege besucht. Im <strong>Winter</strong> hingegen ist man auf der<br />

abgelegenen Hochebene mit ihren rundum<br />

attraktiven Gipfelzielen oft alleine unterwegs.<br />

TONI KAISER, WANDERMAGAZIN SCHWEIZ (TEXT UND BILDER)<br />

G<br />

reina. Die weitläufige alpine Hochebene an der Grenze<br />

der Schweizer Kantone Tessin und <strong>Graubünden</strong> gehört<br />

zu den einzigartigen und faszinierendsten Orten des gesamten<br />

Alpenbogens. Die einen sprechen von einem «Flecken Tibet»,<br />

die anderen von einer «Wüste aus Gras, Fels und<br />

Schnee». Die letzte Bezeichnung trifft meines Erachtens vielleicht<br />

am besten zu. Die Erkundung eines Raums von solcher<br />

Ausdehnung mit nichts als den eigenen Füssen ist immer ein<br />

Gang durch die Stille, die Einsamkeit, die Weite der Horizonte<br />

und durch sich wiederholende Formen; es ist wie der<br />

Weg auf einen nicht näher bestimmten Punkt in der Unendlichkeit<br />

zu. (Roberto Grizzi in «Greina. Spazio <strong>–</strong>Raum<strong>–</strong>Spazi»,<br />

Desertina Verlag, Chur 2008)<br />

SPAGHETTATA UND KUCHEN IN DER MEDELSERHÜTTE<br />

Wir haben sechs Tage Zeit, das Wetter ist besser als die Prognosen,<br />

die Lawinengefahr gering, die Hänge perfekt, die<br />

Hütten bewartet. Und wir sind allein unterwegs. Vor uns auf<br />

Toni Trummer, Hüttenwart in der Terrihütte SAC, mit<br />

Bergführer Beat Blum und einem Teilnehmer (von rechts).<br />

67


dem Tisch dampft eine riesige Schüssel Spaghetti mit drei<br />

Saucen. Die lassen uns den schweisstreibenden vierstündigen<br />

Aufstieg von Curaglia am Lukmanierpass durch die Val Plattas<br />

glatt vergessen. Draussen tanzen die ersten Schneeflocken.<br />

Doch drinnen ist es gemütlich, in der «Hütte mit Weitblick»,<br />

so der Slogan für die auf über 2500 Meter Höhe<br />

thronende Camona da Medel, seit sie vor einigen Jahren anlässlich<br />

der letzten Erweiterung mit einem Panoramafenster<br />

ausgestattet worden ist. Besser als Kino ist das. «Hier funkeln<br />

die Sterne noch ohne störendes Licht», weist uns Hüttenwartin<br />

Barbara auf die grossartige Lage ihrer Hütte hin.<br />

Heute Abend funkeln leider keine Sterne für uns.<br />

Empfangen haben uns Barbara Fischer, die Sozialpädagogin,<br />

und Michael Ziefle, der Lehrer, beide der ehemaligen Frauen-<br />

Sektion des SAC Baldern zugehörig, mit einem frischen Tee.<br />

Sie führen die Hütte, dass es eine Freude ist. Aus ihrer Küche<br />

kommt vor allem Selbstgemachtes, vieles vollwertig wie eben<br />

gerade die Spaghetti, das Brot, an Sonntagen auch der Zopf,<br />

und natürlich die frischen Kuchen, die dem Besucher verführerisch<br />

«entgegenblinzeln». Kein Wunder, ist Barbara doch<br />

gelernte Konditorin, verrät sie, während sie einen Stapel Medelser<br />

Würste des Metzgers von Curaglia, über den ich rundum<br />

nur Gutes gehört habe, für ein Geschenk verziert.<br />

Einfach ist das Wirten hier oben allerdings nicht, denn fliessendes<br />

Wasser gibt es nur im Sommer, aus dem kleinen Lai<br />

Encarden, der zwanzig Minuten nördlich der Hütte und<br />

schon im angrenzenden Wildschutzgebiet Lavaz liegt. Im<br />

<strong>Winter</strong> müssen die beiden Schnee schmelzen.<br />

Wegen ihrer Lage und der potenziellen Lawinenhänge, die<br />

im Aufstieg von den steilen Flanken des Piz Ault drohen, ist<br />

die Hütte im Sommer weitaus mehr besucht. Im Juli und September<br />

finden hier beispielsweise auch gut besuchte Aquarellkurse<br />

statt. Das passt wunderbar zum sanften Hüttengroove,<br />

den Barbara und Michael pflegen.<br />

AUF DEN HÖCHSTEN GREINA-GIPFEL<br />

Nein, heute ist kein einladender Tag, um hohe Gipfel mit einem<br />

«fantastischen Panorama von der Bernina bis zur Monte<br />

Rosa» <strong>–</strong> so das Routenbuch <strong>–</strong> zu besteigen. Dennoch ruft<br />

Bergführer Beat Blum, der Berner Oberländer aus Saanen,<br />

Ein Jass in Ehren. Das gemütliche Nachmittagsprogramm nach getaner «Arbeit».<br />

68


Auf Wasser: Der durch den Rückzug des Gletschers gebildete See am Piz Ner ist zum Glück zugefroren.<br />

TONIS WÜRSTE<br />

«Die Hütte auf dem Burghügel»: So hatte uns Tourenleiter<br />

Stephan die Terrihütte schmackhaft gemacht. Toni Trummer,<br />

der auch Bergführer ist, ist mit dem Heli extra für uns auf<br />

seine Hütte am Nordrand der Greina geflogen. Einerseits,<br />

weil wir eine recht grosse Gruppe sind, und andererseits, weil<br />

er sich so auf den zu erwartenden Ansturm über Ostern vorzum<br />

Aufbruch und kontrolliert bei allen die Suchgeräte. Der<br />

Piz Medel (3210 m ü. M) ist das Ziel, dessen Name dem griechischen<br />

métallon entstammen soll, weil hier früher Bergbau<br />

betrieben worden war. Die Kaltfront hat Schnee ab 2300 Meter<br />

über Meer gebracht. Die Flocken wirbeln uns um die Ohren<br />

und machen aus der Tour fast ein bisschen eine «Tortour».<br />

«Klapp, klapp, klapp», scheppern die Harscheisen auf der bis<br />

35 Grad steilen Eisflanke. Ein Bergführer ist nicht ein Bergführer,<br />

würde er den Gipfel im Nebel nicht trotzdem finden.<br />

Kein Problem für Beat: Auf dem Grat auf 3180 m ü. M kurz<br />

vor dem Gipfel, gibts ein Skidepot, die restlichen Minuten zu<br />

Fuss über den knapp hüftbreiten Schneegrat bis zum Gipfelkreuz<br />

finden wir im Nebel problemlos und sind beinahe froh,<br />

dass wir nicht zu tief in die Abgründe schauen müssen.<br />

Das ist am nächsten Tag anders. Erstens strahlt heute die<br />

Sonne vom blauesten Himmel, und zweitens erwartet uns<br />

eine abwechslungsreiche Tour mit gleich zwei Gipfeln und<br />

dazu ein Hüttenwechsel. Aber es ist bitterkalt, zudem drückt<br />

der Rucksack etwas schwerer als noch gestern. Unter der<br />

dünnen Neuschneedecke knirscht der Firn, während wir<br />

stiebend die ersten 300 Meter Richtung Lavaz-Gletscher<br />

runterkurven. Eine Stunde später frieren uns kurz vor dem<br />

Übergang in die Mulde südlich unter dem Piz Valdraus fast<br />

Finger und Zehen ab, während wir uns mit einem Schluck<br />

heissem Tee zu wärmen versuchen. Ein König, wer jetzt eine<br />

Daunenjacke hat. Dafür gibts kurze Zeit später Jauchzer, als<br />

wir die Kante passieren, die uns den Zugang zur 35 Grad steilen<br />

Gipfelflanke ermöglicht. Der wärmenden Sonne wegen.<br />

Kurz darauf stehen wir auf dem fast 3110 Meter hohen Valdraus-Gipfel<br />

(3096 m ü. M) <strong>–</strong> und können endlich das prächtige<br />

Panorama geniessen.<br />

Und kurz darauf auch die Abfahrt hinunter auf die Greina-<br />

Ebene, die uns der antauende Firn ermöglicht. Wie auf Schienen<br />

lassen wir es rattern und fahren in Gedanken den Gegenhang<br />

gleich wieder hoch Richtung Pizzo Coroi (2785 m ü. M).<br />

Den Gipfel können wir noch gut «mitnehmen», denn über<br />

seinen westlichen Gratrücken, Richtung Terrihütte, erwarten<br />

uns weitere grossartige «Böglifahrten».<br />

69


<strong>Winter</strong>sportgebiet Brigels<br />

Die Überschaubarkeit des <strong>Winter</strong>sportgebiet Brigels-Waltensburg-Andiast bei gleichzeitiger<br />

Weite der Landschaft begeistert. Keine Warteschlangen an den Bahnen, keine Hektik, dafür<br />

perfekt und extrabreit präparierte Pisten. Wer hier Ski fährt, hat richtig Platz und reichlich<br />

Pistenkilometer.<br />

Pradas Resort<br />

Tel. 081 920 14 00 | www.pradasresort.ch<br />

Direkt bei der Talstation der Bergbahnen befindet sich<br />

das im Dezember 2015 neu eröffnete Pradas Resort.<br />

Das Resort umfasst 16 Ferienhäuser mit 83 komplett<br />

eingerichteten Wohnungen für 1 bis 8 Personen. Im<br />

Hauptgebäude befindet sich die Rezeption, das Sportgeschäft<br />

Intersport Pradas und der Pradas Kids-Club.<br />

Für Pradas Resort-Gäste ist die Nutzung der 500m²<br />

„Pradas Oasa“ mit Hallenbad, Whirlpool, Kinderplanschbecken<br />

sowie moderner Saunawelt inklusive.<br />

Hotel Frisal<br />

Tel. 081 941 11 60 | www.hotelfrisal.ch<br />

Kleines feines Hotel ca. 400m von der Talstation entfernt.<br />

Alle Zimmer mit Dusche/WC oder Bad/WC, Kabel-TV<br />

und Flat-TV. Täglich Frühstücksbuffet. Im Restaurant<br />

werden saisonale und einheimische Spezialitäten<br />

mit viel Leidenschaft und Herzblut zubereitet. Die Hotel<br />

Frisal-Gäste können die „Pradas Oasa“, wie auch den<br />

Pradas KidsClub im Partnerhaus Pradas Resort kostenlos<br />

mitnutzen (zu Fuss gut erreichbar).<br />

Bergbahnen Brigels-Waltensburg-Andiast AG | Tel. 081 920 14 14 | www.brigels.com


Wie auf Schienen: oben perfekte Firnhänge, unten die Greina-Ebene, hinten der Piz Terri (3149 m ü. M).<br />

bereiten kann. Die «Terri» ist zusammen mit der «Motterascio»<br />

und der «Scaletta» mit ihren 110 Betten eine von drei gut<br />

besuchten SAC-Hütten rund um die Greina-Ebene. Im Sommer<br />

geht es hier zu und her wie in einem Bienenhaus. Im<br />

grandiosen Juli 2013 hätte er in 14 Tagen 1400 Leute kennengelernt,<br />

erklärt Toni. Er kennt die Gegend wie seine Hosentasche<br />

und zeichnet sich als ein toller Organisator und Superkoch<br />

aus. Der gelernte Metzger stellt jeweils im Herbst seine<br />

berühmten Siedwürste sogar selber her. Wenn er nichts anderes<br />

zu tun habe, ergänzt er noch. Wir «putzen» sie gehorsam<br />

weg, denn sonst gebe es anderntags schlechtes Wetter, droht<br />

er. Ein bekannter Hüttenwartsspruch.<br />

Kein Problem, das Wetter stimmt. «Heute ist der schönste<br />

Tag, da seht ihr bis ans Mittelmeer», orakelt Toni, als wir die<br />

Hütte frühmorgens verlassen. Der Piz Vial ist mit 3168 Metern<br />

der höchste Berg der östlichen Medelsergruppe. Und<br />

kein leichter. Die Bise kühlt uns richtig durch. Sie hat auch<br />

das Wenige an Neuschnee weggeblasen, metallisch knirscht<br />

die harte Eisschicht unter den Skikanten. Ein Schneehuhn<br />

jagt aufgeschreckt über den weissen Rücken davon, während<br />

wir zuerst dem Gipfelgrat des Piz Greina (3124 m ü. M) entgegenstapfen.<br />

Und <strong>–</strong> nach einer kurzen Abfahrt <strong>–</strong> dann auch<br />

dem steil auftragenden Piz Vial, dessen bis 45 Grad steile<br />

Südflanke abweisend nach oben zieht. Das ist nichts mehr für<br />

die Ski, eher für Seil und Pickel. Beat geht voraus, pflanzt<br />

gute Stufen in den trittfesten Firn. Auf Steigeisen können wir<br />

verzichten. Die hatte auch der Fuchs nicht, der oben über den<br />

scharfen und ausgesetzten Grat gewandelt ist. Kein Witz.<br />

Das Mittelmeer sehen wir aber nicht.<br />

Soll ich jetzt nochmals von einer grandiosen Firnabfahrt<br />

schwärmen? Vom kühlen Bier und nachmittäglichen Sonnenbad<br />

vor der Hütte, während ein Adler majestätisch über<br />

uns kreist?<br />

MIT SEIL UND PICKEL AUF DEN TERRI<br />

Die «gefühlte» Königsetappe. Der Piz Terri mit seinen felsigen<br />

3149 Metern sei zwar kein eigentlicher Skiberg, als dominierender<br />

Gipfel südlich der Greina-Ebene aber dennoch ein<br />

Muss, hat Stephan im Vorfeld schon verkündet. Und tatsächlich:<br />

Hinein in die Val Canal und hinauf zum jetzt zugefrorenen<br />

Gletscherseeleien am Piz Ner, unmittelbar unter der<br />

Nordwand des Piz Terri, ist allein schon die Tour wert. Auf<br />

der 1980er-Karte war hier noch kein See eingezeichnet. Dieser<br />

ist erst in den beiden letzten Jahrzehnten, nach dem<br />

Rückzug des Terri-Gletschers, entstanden. Die topfebene<br />

Fläche in der rundum wilden Gebirgslandschaft überrascht<br />

71


Auf zu neuen Horizonten?<br />

Finde jetzt deinen neuen Job!


das Auge. Kurz danach bleiben auch hier die Ski zurück, dafür<br />

kommen Steigeisen, Pickel und Seil zum Einsatz. Der mit<br />

Metallstangen etwas entschärfte Aufstieg auf den Westgrat<br />

ist jetzt im <strong>Winter</strong> heikel; im Sommer wird die Passage mit T4<br />

bewertet. Kein Problem, Beat sichert uns von oben. Dann<br />

liegt der lange, bröckelige Westgrat vor und bald schon unter<br />

uns. Punkt zwölf Uhr ist beim grossen Kreuz Händeschütteln,<br />

Schulterklopfen und Küssen angesagt, dazu der Eintrag<br />

ins Gipfelbuch und rundum Staunen ob der fast unendlichen<br />

Staffelung von Hunderten von Gipfeln und Graten. Rheinwaldhorn,<br />

Luzzone-Stausee, Alpe Motterascio mit Sennerei<br />

und moderner Berghütte, Bernina, Monte Rosa, Medelsergruppe,<br />

alles da. Am liebsten würde man sich für ein Weilchen<br />

hinsetzen, die Sonne und die Ruhe geniessen. Dann sich<br />

ins Skidepot «hinunterbeamen» und die Abfahrt wieder live<br />

erleben.<br />

KURVENRAUSCH INS TAL DES LICHTS<br />

Schon vorbei ist unsere Greina-Tourenwoche <strong>–</strong> fast. Den krönenden<br />

Abschluss haben wir noch vor uns: die Abfahrt vom<br />

Piz Zamuor (2734 m ü. M) durch die Val Disrut in die Lumnezia,<br />

ins Tal des Lichts. «Das grösste Seitental der Surselva<br />

führt von Ilanz südwärts und gilt als kleine, aber feine Tourismusdestination»,<br />

verspricht die Surselva-Website. Der angekündigte<br />

Wetterwechsel lässt noch auf sich warten, doch<br />

auch so treffen wir bis ins malerische Walserdorf Vrin auf<br />

keine Touristen. Dafür finden wir wieder grandiose Firnhänge,<br />

eine tote Gämse, einen netten Bus-Alpin-Fahrer, der<br />

uns <strong>–</strong> auf Bestellung <strong>–</strong> ein paar mühsame Strassenkilometer<br />

von Sogn Giusep nach Vrin erspart, und dort die sehenswerte<br />

Barockkirche St. Mariae Geburt und Johannes Baptist, die<br />

1689 der Misoxer Baumeister Antonio Broggio erbaut hatte<br />

und die als bedeutendster Sakralbau des Vorderrheintals gilt.<br />

Auf der kleinen Sonnenterrasse des Cafés bei der Post beenden<br />

wir bei Bündner Nuss- und anderen ergötzlichen Torten<br />

schliesslich unser Unternehmen.<br />

WANDERMAGAZIN SCHWEIZ<br />

Weitere Wandertipps finden Sie im «Wandermagazin SCHWEIZ».<br />

Abo und Einzelhefte: +41 32 626 40 30 oder www.wandermagazin.ch<br />

TOUR-INFO<br />

Curaglia <strong>–</strong> Cma da Medel <strong>–</strong> Cma da Terri <strong>–</strong> Vrin <strong>–</strong> Skitouren rund um die Greina<br />

Natur 6<br />

Kultur 1<br />

Familie 0<br />

Kondition 6<br />

Jahreszeit 2 <strong>–</strong> 4<br />

START: Curaglia GR am Lukmanierpass<br />

ZIEL: Vrin GR<br />

CHARAKTERISTIK: anspruchsvolle Skitourenwoche<br />

AN-/RÜCKREISE: Bahn von Chur nach Disentis und Postauto nach Curaglia; ab Vrin Postauto<br />

nach Ilanz<br />

ROUTE<br />

1. Tag: Von Curaglia (1332 m ü. M) eher flach zur Alp Sura (1982 m ü. M) und steil hinauf<br />

zur Cna da Medel (2524 m ü. M, WS+, 1200 Hm, Aufstieg 3½ <strong>–</strong> 4 h).<br />

2. Tag: Abfahrt Richtung Alp Sura bis etwa 2300 m ü. M, nach Süden auf den Ostgrat des<br />

Piz Medel und kurz zu Fuss ausgesetzt auf den Gipfel (3211 m). Abfahren über die<br />

Aufstiegsroute (oder zur Alp Sura) und Wiederaufstieg zur Hütte (ZS <strong>–</strong>, Aufstieg<br />

1100 Hm, 3 h).<br />

3. Tag: Abfahren nach Osten bis etwa 2200 m ü. M, Aufstieg nach Süden, dann nach Osten<br />

vorbei an P. 2853 in die Mulde am Fusse des Piz Valdraus und steil auf den Gipfel<br />

(3096 m ü. M). Abfahrt nach Südosten auf die Greina-Ebene und gegenüber auf den<br />

Pizzo Coroi (2785 m ü. M). Abfahrt nach Nordosten über den Rücken auf die Greina<br />

und via P. 2265 zur Cna da Terri (2170 m ü. M, ZS<strong>–</strong>, Aufstieg insgesamt 1400 Hm,<br />

5½ h).<br />

4. Tag: Aufstieg via P. 2265 und durch die Südostflanke des Piz Greina auf den Verbindungsgrat<br />

zwischen Piz Vial und Piz Greina (P. 3076) und kurz zu Fuss auf den Greina-<br />

Gipfel (3124 m ü. M). Etwa 100 Höhenmeter nach Nordwesten abfahren unter die<br />

Südflanke des Vial und zu Fuss bis 45 Grad steil auf den Gipfel (3168 m ü. M).<br />

Zurück zum Skidepot, abfahren auf die Greina und zurück zur Terrihütte (ZS, Aufstieg<br />

insgesamt 1100 Hm, 4 h).<br />

5. Tag: Von der Hütte via P. 2265 nach Süden über die Ebene und auf der orogr. linken Seite<br />

durch die Val Canal aufsteigen zum See östlich des Piz Ner (2585 m), diesen queren<br />

und hinauf zum Fuss des Westgrats bei P. 2745 (Skidepot). In teilweise leichter<br />

Kletterei (im Sommer als T4 klassiert, Metallstangen) durch die Nordflanke hinauf<br />

auf den Westgrat und über diesen auf den Terri-Gipfel (3149 m). Zurück ins Skidepot<br />

und über die Aufstiegsroute abfahren (mit zwei kleinen Wiederaufstiegen) zur<br />

Hütte (ZS+, Aufstieg 1000 Hm, etwa 5 h, je nach Verhältnissen am Grat).<br />

6. Tag: Aufsteigen via P. 2265 und die orogrgrafisch rechte Seite der Val Canal auf den Piz<br />

Zamuor (2734 m), dann durch die Ostflankeabfahren in die Talsenke des Aua da<br />

Diesrut, soweit der Schnee reicht. Via Puzzatsch (1667 m ü. M) und nach Sogn<br />

Giusep (1598 m ü. M). Weiter zu Fuss oder mit Rufbus (079 483 83 69) nach Vrin<br />

(1448 m ü. M, ZS<strong>–</strong>, Aufstieg 600 Hm, 2 h).<br />

AUSRÜSTUNG: Komplette Skitourenausrüstung mit LVS, Sonde und Schaufel, Wechselwäsche,<br />

Zwischenverpflegung für mehrere Tage. HP in den Hütten, falls bewartet.<br />

ÜBERNACHTEN: Cna da Medel SAC, 081 949 14 03, www.medelserhuette.ch, bewartet<br />

Febr. <strong>–</strong> April; Cna da Terri SAC, 081 943 12 05, www.terrihuette.ch, bewartet über Ostern,<br />

sonst <strong>Winter</strong>raum und selber kochen.<br />

LITERATUR: Skitouren Nordbünden, SAC Verlag<br />

KARTE: LK 1:50000, 256S Disentis/Mustér<br />

INFOS: Surselva Tourismus, www.surselva.info<br />

73


T O P G A S T R O N O M I E<br />

«MADRISA-HOF» <strong>–</strong><br />

EVENTLOCATION DER<br />

SUPERLATIVE<br />

74


Alpine Gemütlichkeit in einer traumhaften Bergwelt <strong>–</strong> bei der Madrisa, dem Sonnenberg<br />

von Klosters, ist das nicht nur so dahingesagt. Wer die Madrisa nicht kennt<br />

und für ein Ski- und Wandergebiet wie jedes andere hält, täuscht sich gewaltig und<br />

sollte dies umgehend nachholen! Nebst einer Vielzahl von verschiedensten<br />

Attraktionen wartet auf der Madrisa nämlich eine ganz besondere Perle auf Sie <strong>–</strong> das<br />

Bergrestaurant «Madrisa-Hof» auf 1906 m ü. M. Im 2013 erbauten Blockhaus<br />

verbinden sich Mountain Chic und architektonische Moderne zu einmaliger Gemütlichkeit<br />

mit Stil. Beim aus Tannen-Altholz in traditionellem Chaletstil errichteten<br />

Eventhaus ist es mit viel Liebe zum Detail und gekonnten Holzarbeiten gelungen,<br />

eine äusserst heimelige Atmosphäre zu schaffen.<br />

VON LISA SCHREIBER<br />

KONTAKT<br />

Klosters-Madrisa Bergbahnen AG<br />

Madrisastrasse 7 | CH-7252 Klosters Dorf<br />

T + 41 81 410 21 70 | F + 41 81 410 21 71<br />

event @ madrisa.ch | madrisa.ch<br />

75


B<br />

ezüglich Einzigartigkeit der Lage steht der «Madrisa-<br />

Hof» zweifelsohne an erster Stelle auf der Liste der unzähligen<br />

Event- und Seminarlokale in der Schweiz. Doch<br />

was war die Motivation, auf der Madrisa ein Projekt wie dieses<br />

realisieren zu wollen? Hacher Bernet, Initiant und Geschäftsführer<br />

/CEO der Klosters-Madrisa Bergbahnen AG:<br />

«Die Klimaerwärmung und ihre Folgen, der Wandel der Gesellschaft<br />

im Allgemeinen und die sich verändernden Gästebedürfnisse<br />

veranlassten uns, die Zukunft neu zu gestalten<br />

und der Ma drisa eine Perspektive zu verschaffen. Wir wollen<br />

die Geniesser ansprechen und unseren Gästen ein gemütliches,<br />

bedientes Restaurant bieten, wo sie sich wohlfühlen<br />

und vom stressigen Alltag erholen können. Mit dem Ausbau<br />

des Eventsektors soll die Madrisa vom klassischen <strong>Winter</strong>zum<br />

Ganzjahresberg (exklusive Zwischensaison) werden<br />

und erfährt dadurch natürlich eine immense Attraktivitätssteigerung.<br />

Was gibt es Schöneres, als hier ein Geschäftsseminar<br />

abzuhalten und <strong>–</strong> umgeben von der hiesigen Bergwelt <strong>–</strong><br />

die Arbeit mit Genuss zu verbinden? Übrigens ist der<br />

«Madrisa-Hof» vollumfänglich mit Spendengeldern finanziert<br />

worden und damit ein Gemeinschaftsprojekt <strong>–</strong> dieses<br />

grosse Bekenntnis zur Madrisa ist für uns von unschätzbarem<br />

Wert und spiegelt unsere gelebte Philosophie und die<br />

Liebe zum Berg wider. Persönlich und familiär <strong>–</strong> diese Attribute<br />

sind bei uns in die Herzen gebrannt.»<br />

BLOCKHAUS MIT BERGPANORAMA<br />

Der «Madrisa-Hof» ist ab Bergstation Gondelbahn innert<br />

fünf Minuten gemütlich zu Fuss erreichbar, liegt auf dem<br />

schönsten Sonnenplateau der Region mit prächtiger Aussicht<br />

auf das umliegende Prättigauer Bergpanorama und ist während<br />

der Sommer- und <strong>Winter</strong>saison täglich für seine Gäste<br />

geöffnet. Das Blockhaus grenzt an den wunderschönen Öpfelsee,<br />

welcher seinem Namen alle Ehre macht, hat er doch<br />

die Form eines Apfels.<br />

RAUMPROGRAMM<br />

Untergeschoss<br />

«Madrisa-Hof»-Weinkeller: Geeignet u. a. für Weindegustationen<br />

<strong>–</strong> 2 Rotweinkeller<br />

<strong>–</strong> 2 Weissweinkeller<br />

<strong>–</strong> Spumantekeller<br />

<strong>–</strong> Mit einer Länge von 45 Metern der grösste und höchstgelegene Weinkeller weit und breit<br />

<strong>–</strong> Käsekeller<br />

<strong>–</strong> Trockenfleischkeller<br />

Hirsch- und Gamskeller: Geeignet für Familienfeste, Hochzeiten, Versammlungen etc.<br />

<strong>–</strong> Grandtable (100 Sitzplätze) oder 1 × 34 bzw. 1 × 66 Sitzplätze<br />

Lounge Hirschkeller:Geeignet für Apéro, Schlummertrunk, Zigarre etc.<br />

<strong>–</strong> gemütlicher Loungebereich mit Cheminée<br />

Showküche: Geeignet für Kochkurse, Private Dining etc.<br />

<strong>–</strong> eine Küche mit Stehbar, ausgelegt für ca. 12 Personen<br />

Erdgeschoss<br />

Erlebnisgastronomie:Geeignet für Fondue im Freien über dem Lagerfeuer, Grillparty, Pizza<br />

aus dem Holzofen etc.<br />

Öpfelsee mit Seebühne: Geeignet für Livemusik, Reden etc.<br />

<strong>–</strong> Bestehend aus mobilen Schwimmkörpern, die eine Fläche von 91,2 m 2 ergeben<br />

Seetribüne mit 1260 Sitzplätzen (Baubeginn Frühling <strong>2017</strong>): Geeignet für Theater,<br />

Konzerte und Grossveranstaltungen aller Art<br />

1. Obergeschoss<br />

Steinbock-Stuba: Geeignet für Familienfeste, Hochzeiten, Versammlungen, Meetings etc.<br />

<strong>–</strong> 150 Sitzplätze <strong>–</strong> Cheminée, Beamer, Leinwand und Soundanlage<br />

Terrasse: Geeignet für Apéro, Grillparty, Familienfeste, Schlummertrunk etc.<br />

Pizzastation mit Holzofen<br />

2. Obergeschoss<br />

Adlerhorst: Geeignet für Apéro, Sitzungen, kleinere Bankette etc.<br />

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Nebst dem öffentlich zugänglichen und mit 200 Sitzplätzen<br />

ausgestatteten Bereich, bestehend aus dem bedienten A-lacarte-Restaurant<br />

«Chua-Gada», dem «Chalber-Stübli» und<br />

der grosszügigen Sonnenterrasse mit Grillstelle und Aussenbar,<br />

hat sich der «Madrisa-Hof» auf die Durchführung aller<br />

möglichen Events spezialisiert. Die moderne Erlebnisinfrastruktur<br />

inmitten einer hochalpinen Kulisse bietet im<br />

Sommer wie im <strong>Winter</strong> <strong>–</strong> Indoor oder Outdoor <strong>–</strong> unvergessliche<br />

Momente für jedermann. Sei es die Planung eines Betriebsausflugs,<br />

ein Seminar oder Workshop fernab vom Büroalltag,<br />

eine Produktpräsentation, eine unvergessliche<br />

Hochzeit, eine Bergtaufe oder eine rauschende Geburtstagsparty<br />

mit Livemusik <strong>–</strong> der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt,<br />

was beweist, dass der «Madrisa-Hof» die passende Location<br />

für jeden Fall ist.<br />

Nichts ist unmöglich, mit viel Engagement organisiert das<br />

Eventteam sogar das Undenkbare. Gepaart mit dem erstklassigen<br />

Service des «Madrisa-Hof»-Teams wird garantiert jeder<br />

Anlass zum unvergesslichen Erlebnis!<br />

INNOVATIONEN VON KREATIVEN KÖPFEN<br />

Stillstand ist bei den kreativen Madrisa-Köpfen definitiv fehl<br />

am Platz und so werden die mit viel Innovation gespickten<br />

Projekte mit viel Ehrgeiz und Herzblut vorangetrieben und<br />

umgesetzt. Nächstes Jahr entsteht rund um den Öpfelsee<br />

eine mit 1260 Sitzplätzen ausgestattete Seetribüne, von wo<br />

aus künftig Theatervorstellungen, Konzerte und dergleichen<br />

genossen werden können. Mit dieser Angebotserweiterung<br />

stösst die Madrisa in neue Dimensionen vor!<br />

Das hochstehende kulinarische Angebot umfasst alles, was<br />

das Herz begehrt und die Sinne berührt <strong>–</strong> von saisonalen und<br />

regionalen Köstlichkeiten bis hin zum ausgefallenen Gourmetmenü<br />

oder die traditionelle Pizza von unserem preisgekrönten<br />

Maestro Vincenzo, frisch und knusprig aus dem eigenen<br />

Holzofen. Bei der Wahl der Produkte wird besonderer<br />

Wert auf Regionalität und hochstehende Qualität gelegt, sodass<br />

die Verantwortlichen mit den einheimischen Produzenten<br />

und Lieferanten einen persönlichen und freundschaftlichen<br />

Kontakt pfl gen.<br />

Für den besonderen Abgang sorgt ein vielfältiges Portfolio<br />

an edlen Tropfen, welche im eigenen exquisiten Weinkeller<br />

lagern und dort unter optimalen Bedingungen zur Perfektion<br />

gedeihen. In diesen Belangen besteht eine langjährige<br />

Partnerschaft mit der Plozza Wine Group mit Sitz in Brusio,<br />

welcher dem «Madrisa-Hof» jederzeit mit Rat und Tat zur<br />

Seite steht und dessen Weinkeller mit exklusiven Weinen versorgt.<br />

In enger Zusammenarbeit mit Hacher Bernet, einem<br />

bekennenden Weinliebhaber, wurde nach einigem Tüfteln an<br />

der perfekten Note ein eigener Hauswein, der «Passione»,<br />

kreiert. Ausserdem verfügt der «Madrisa-Hof» über einen<br />

eigenen Qualitätsschaumwein, den «Franciacorta», welcher<br />

aus einem idyllischen Weinbaugebiet aus der Lombardei<br />

stammt und nach der äusserst aufwendigen Champagner-<br />

Methode hergestellt wird. So präsentiert sich in diesen aussergewöhnlichen<br />

Räumlichkeiten das ideale Ambiente für<br />

feine Weindegustationen mit Hacher Bernet, welcher über<br />

ein breites Hintergrundwissen verfügt und immer eine spannende<br />

Geschichte über die Madrisa zu erzählen weiss! Dieses<br />

exklusive Angebot rundet das Genusserlebnis in der Madrisa-Gastronomie<br />

perfekt ab und zeigt eindrücklich, worauf<br />

hier grossen Wert gelegt wird <strong>–</strong> eben das hochstehende Erlebnis.<br />

Ein Ort für endlose Genussmomente!<br />

DIE AUTORIN<br />

Lisa Schreiber ist freischaffende Journalistin und Autorin.<br />

Sie lebt in Zürich und Berlin.<br />

77


I N N O V A T I O N<br />

78


«WIR WOLLEN<br />

VON SEDRUN<br />

AUS DIE WELT<br />

EROBERN»<br />

Mit der «wohl kleinsten Nusstorte der Welt» hat Reto Schmid aus Sedrun einen<br />

Volltreffer gelandet. Über drei Millionen wurden vom 19 Gramm leichten<br />

Gebäck im letzten Jahr hergestellt. Nun möchte Schmid damit die Welt erobern.<br />

VON DENISE ERNI<br />

D<br />

ie dee kam mitten in der Nacht. «Ich erwachte und sah<br />

Licht am Ende des Tunnels», erzählt Reto Schmid. «Ich<br />

wusste sofort: Das ist es.» Und der 42-Jährige sollte recht<br />

behalten. Schmid ging in die Backstube und kurze Zeit später<br />

war der erste Prototyp, die «wohl kleinste Nusstorte<br />

der Welt», geboren. Vier Zentimeter beträgt ihr Durchmesser,<br />

19 Gramm wiegt sie.<br />

Drei Jahre tüftelte Schmid nach dieser Nacht am Produkt herum,<br />

bis er es im Sommer 2014 auf den Markt brachte. Und<br />

das Mini-Törtli eroberte innerhalb kurzer Zeit die Schweiz <strong>–</strong><br />

und nun mit Riesenschritten die Welt. Das Süssgebäck stand<br />

bald in den Regalen von grossen Schweizer Detailhändlern<br />

wie Coop, Spar, Denner, Manor, Globus, diverse Volg-Läden<br />

sowie in vielen kleinen Läden und Kiosken. «Heute sind wir<br />

mit den Mini-Nusstörtli in etwa 2000 Läden schweizweit<br />

vertreten», sagt er.<br />

Hinzu kommen neben der Schweiz weitere Länder wie<br />

Deutschland, Österreich, Russland und auch in den USA<br />

gibt es den «Mini Alpine Nut Cake» bereits zu kaufen. In<br />

Südkorea, Thailand und Indonesien steht Schmid mit dem<br />

Törtli kurz vor dem Markteintritt, mit arabischen Staaten,<br />

Japan und China laufen Verhandlungen.<br />

«Für London und Singapur haben wir einen Export-Manager»,<br />

sagt Schmid. «Unser Ziel ist ganz klar: Wir wollen von<br />

«Letztes Jahr wurde ihm buchstäblich<br />

die Krone aufgesetzt <strong>–</strong> Schmid<br />

bekam die ‹Bäckerkrone 2015›.»<br />

Sedrun aus die Welt erobern.» 95 Prozent seiner Produktion<br />

werden ausserhalb von <strong>Graubünden</strong> verzehrt.<br />

INNOVATION, UM ZU ÜBERLEBEN<br />

2004, 30-jährig, übernahm Schmid die Bäckerei/Konditorei/<br />

Confiserie von seinem Vater Marcel Schmid, der das Unternehmen<br />

1965 gegründet hatte. «Mein Vater war 57 Jahre alt,<br />

als ich in den Betrieb einstieg», erzählt Schmid. «So hatte er<br />

die Möglichkeit, sich weiterhin in diversen Bereichen im Betrieb<br />

zu engagieren und Sohn Reto bei Bedarf zu unterstützen.»<br />

Schmid, selber gelernter Bäcker-Konditor-Cofiseur, spürte<br />

relativ schnell, dass er den Betrieb nur halten kann, wenn er<br />

neue Geschäftsfelder eröffnet. Die goldenen Zeiten waren<br />

vorbei, die <strong>Winter</strong>saisons wurden immer kürzer, die Gäste<br />

blieben wegen des starken Frankens weg und die Baustelle<br />

zur Neat wurde aufgehoben. Es musste eine Innovation her,<br />

79


Ofenfrisch: Schmid mit den frischgebackenen Törtchen vor der Verpackung (Bild: Olivia Item).<br />

um überleben und die Arbeitsplätze in der Region sichern zu<br />

können.<br />

«Zuerst plante ich etwas mit Tiefkühlprodukten», erinnert er<br />

sich. «Doch nach zwei Jahren hatte ich den Mut, das Projekt<br />

aufzugeben.» Seine Vision, mit einem Produkt Made in Sedrun<br />

international Fuss zu fassen, gab Schmid aber nicht auf.<br />

Und dann kam besagte Nacht. Die Nacht, in der er Licht am<br />

Ende des Tunnels sah <strong>–</strong> die Mini-Nusstorte war geboren.<br />

Wichtig bei seiner Erfindung war ihm vor allem, dass diese<br />

nach Möglichkeit aus Bündner Produkten hergestellt wird.<br />

«So verwenden wir ausschliesslich Bündner Bienenhonig,<br />

zertifizierte Bergbutter, Schweizer Zucker und Vollrahm sowie<br />

Baumnüsse», betont Schmid nicht ohne Stolz.<br />

EINE MILLION TÖRTLI IM JANUAR<br />

Die Mini-Nusstorte traf den Geschmack der Konsumentinnen<br />

und Konsumenten, schlug buchstäblich ein wie eine<br />

Bombe. «Mit dem Erfolg habe ich nicht gerechnet», gibt<br />

Schmid zu. Im ersten Jahr wurden 150 000 Stück produziert,<br />

«letztes Jahr budgetierte ich 300 000 bis 500 000 Stück», sagt<br />

er. Tatsächlich stellte er 2015 über drei Millionen des Gebäcks<br />

her.<br />

Und auch heuer wird Schmid einen neuen Rekord aufstellen.<br />

Bereits im ersten Monat dieses Jahres verliessen eine Million<br />

Mini-Nusstörtli die Sedruner Produktionsstätte. Diese<br />

stösst langsam an ihre Kapazitätsgrenze.<br />

Darum hofft Schmid, so bald als möglich mit dem Bau einer<br />

neuen Produktionsstätte, die unterhalb des heutigen Standorts<br />

errichtet werden soll, beginnen zu können. Dort würden<br />

die Süsswaren dann produziert und verpackt. Heute ist die<br />

Verpackung in die ehemalige Kantine der Neat ausgelagert.<br />

30 Angestellte arbeiten in zwei bis teilweise drei Schichten an<br />

fünf bis sechs Tagen die Woche in der Conditoria SEDRUN-<br />

SWITZERLAND. Auch Lernende gehören zum Team. Vor<br />

zwei Jahren erreichte Schmid bei der Wahl zum «Lehrmeister<br />

des Jahres» den zweiten Platz. «Das machte mich sehr stolz»,<br />

sagt er. «Ich habe von meinem Vater gelernt, mit Lernenden<br />

immer so umzugehen wie mit dem eigenen Sohn. Klare Linien<br />

setzen, aber menschlich bleiben», so Schmid, der selber<br />

Vater eines Sohnes ist.<br />

BEREIT ZUM ABHEBEN<br />

Der zweite Platz war bei Weitem nicht die einzige Auszeichnung,<br />

die Schmid einheimste. Letztes Jahr wurde ihm buch-<br />

80


UND NOCH MEHR INNOVATIONEN<br />

Der Erfolg mit den Mini-Nusstörtchen hat Schmid auf den Geschmack nach noch mehr gebracht.<br />

Dieses Jahr dürfte der Ausstoss an den Törtchen die Viermillionen-Grenze knacken.<br />

Aber auch andere Kreationen sind auf bestem Wege, von der Conditoria in Sedrun aus die<br />

Schweiz und hoffenlich bald auch die Welt zu erobern. An einer bedeutenden Messe im<br />

kommenden Februar in Köln werden spezielle Mandeldragees lanciert und gleichzeitg entwickelt<br />

das Team Mini-Rötalistengel mit dem Bündner Traditionslikör «Rötali» aus Kirschen,<br />

Gewürzen und Alkohol, nach einem familieneigenen Rezept.<br />

Schmid weiss auch um die Bedeutung der Verpackung beim Verkauf von Produkten und<br />

begeht auch hier neue Wege: Individualisierung heisst dabei das Zauberwort. Jedes Geschenk<br />

zu jedem Anlass gewinnt stark an emotionalem Wert, wenn es persönlich auf den<br />

Beschenkten zugeschnitten und personifiziert ist. La Conditoria SEDRUN-SWITZERLAND wird<br />

das erste Unternehmen sein, welches im Lebensmittelbereich ein komplettes «indi vidual<br />

Packaging» anbieten kann. Dies heisst: individuelle Grösse, individuelles Design, individueller<br />

Versand sowie individuelle Füllung der Verpackung, und dies aber einer Ver packung!<br />

WIRKLICH ALLES AUS GRAUBÜNDEN?<br />

Das Ziel, alle Ingredienzen für seine Nusstörtchen ausschliesslich der heimischen Natur zu<br />

entnehmen, ist noch nicht ganz erfüllt. Noch gibt es nämlich die Namensgeber in <strong>Graubünden</strong><br />

nicht <strong>–</strong> die Nüsse. Das ist aber nur eine Frage der Zeit. Bei Bauern aus der Bündner<br />

Herrschaft, dem Domleschg, dem Prättigau und den Südtälern wurden die ersten Bäume<br />

gepflanzt. Ab 2018 hofft Reto Schmid, dass auch die Baumnüsse aus dem Bündnerland<br />

stammen werden. Eine Projektgruppe des Bundes und der ETH Zürich in Zusammenarbeit<br />

mit Alpinavera hat vor rund 20 Jahren damit begonnen, herauszufinden, wo in <strong>Graubünden</strong><br />

Baumnussbäume gesetzt und kultiviert werden könnten. In zwei Jahren sollten die Nussbäume<br />

so weit sein, dass zum ersten Mal geerntet werden kann. Einer der ersten, der diese<br />

Bündner Baumnüsse verarbeiten kann, ist Reto Schmid, der den Anbau unterstützt.<br />

Nun ist nur noch etwas Geduld gefragt, und die hat Schmid für sein Projekt ja schon einige<br />

Mal üben können.<br />

stäblich die Krone aufgesetzt <strong>–</strong> er bekam die «Bäckerkrone<br />

2015». Die höchste Auszeichnung der Branche ist mit 20 000<br />

Franken dotiert. «Meine Freude darüber war riesig und es<br />

zeigt, dass man nicht an der Zürcher Bahnhofstrasse sein<br />

muss, um Erfolg zu haben», sagt er.<br />

Wer Schmid kennt, weiss, dass er bereits die nächsten Pläne<br />

im Kopf hat. Zuerst aber bringt er die neuen Mini-Törtchen<br />

mit Datteln, Feigen, Mandeln und Linzertörtli in die Läden.<br />

Und: Die Mini-Nusstörtli «heben» seit Februar ab. In der<br />

neuen Swiss Lounge am Flughafen Zürich sowie in Genf,<br />

New York und Chicago wird den Passagieren zum Kaffee ein<br />

Törtli serviert. «Meine Vision ist, dass es eines Tages bei jedem<br />

Swiss-Flug zum Kaffee eines der Törtchen gibt.» Schmid<br />

wird nicht lockerlassen, bis es so weit ist.<br />

DIE AUTORIN<br />

Denise Erni ist Regionalredaktorin bei der «Südostschweiz»<br />

Ausgabe <strong>Graubünden</strong>. Sie schreibt vor allem<br />

Porträts und Reportagen. Der Artikel erschien im Januar<br />

<strong>2016</strong> in der «Südostschweiz».<br />

81


I N N O V A T I O N<br />

STEIN, SO DÜNN<br />

UND LEICHT WIE HAUT<br />

MIT DER SKINROCK AG<br />

NEUE MÄRKTE ERSCHLIESSEN<br />

Fertigprodukt <strong>–</strong> Wandverkleidung mit Skinrock<br />

82


Dass man Jungunternehmer des Kantons <strong>Graubünden</strong> werden kann, wusste der<br />

Prättigauer Ueli Stiffler (46) bis im Frühjahr 2015 nicht. <strong>2016</strong> ist ihm der<br />

Förderpreis zugesprochen worden, dank eines risikoreichen Unterfangens, in welches<br />

er sein ganzes Vermögen gesteckt hat. Nun ist er auf allen Kontinenten<br />

ein gefragter Mann. Wie es dazu kam, schilderte er in einem vierteiligen Blog in<br />

der «Südostschweiz».<br />

VON RENÉ CHATELAIN<br />

I<br />

m Herbst 2010 besuchte Ueli Stiffler im Auftrag einer<br />

Handelsfirma eine Natursteinmesse bei Bangalore (Indien).<br />

Wie es so ist an Messen: Es werden Kontakte geknüpft,<br />

Informationen ausgetauscht und unter vorgehaltener Hand<br />

wird über neue Innovationen berichtet. Eine dieser «Gerüchteinnovationen»<br />

ging ihm nicht mehr aus dem Kopf <strong>–</strong> er<br />

musste sich das mit eigenen Augen ansehen und suchte den<br />

Kontakt mit dem «Erfinder». Schon für den nächsten Tag erhielt<br />

er einen Besichtigungstermin, und Mister Avishan holte<br />

ihn an einem festgelegten Treffpunkt ab, rund drei Stunden<br />

vom Hotel entfernt. Von hier aus ging es nochmals beschwerliche<br />

eineinhalb Stunden, bis sie zur «Fabrik» gelangten <strong>–</strong> einer<br />

einfachen Holzhütte. Es quietschte und lärmte auf dem<br />

ganzen Gelände und es herrschte ein Chaos. Der Besitzer<br />

führte ihn in die eigentliche «Schatzkammer», einem Raum<br />

von etwa 200 Quadratmetern. Am Boden lagen ein Netz,<br />

verschiedenes Werkzeug, einige Kübel mit Harzen <strong>–</strong> und Stücke<br />

von seiner Steininnovation standen herum. Das Büro war<br />

ein wackliger Tisch unter einem Sonnenschirm. So erbärmlich<br />

das alles aussah, umso begeisterter war Stiffler von dem<br />

83


«Der Titel des Jungunternehmers hat für mich persönlich<br />

aber natürlich im speziellen für<br />

die Firma Skinrock AG nur positive Auswirkungen.<br />

Die Akzeptanz des Produkts wurde<br />

schlagartig um 100 Prozent gesteigert. Durch die<br />

grosse Medienpräsenz wurden auch grössere<br />

und etablierte Firmen in der Schweiz und im Ausland<br />

auf uns aufmerksam, und es haben sich daraus<br />

konkrete Partnerschaften entwickelt, welche die<br />

Firma Skinrock in Zukunft von der Konkurrenz<br />

Mitarbeiter Tom Stiffler im Lager Saas in der Schweiz<br />

abheben werden.»<br />

Produkt, das hier mit einfachsten Mitteln hergestellt wurde.<br />

Er stellte sich vor, wie mit helvetischer Präzision und entsprechendem<br />

Know-how, technischem Verständnis, gut organisierten<br />

Arbeitsabläufen und guten Roh- und Industriematerialien<br />

eine Produktion lanciert werden könnte, welches<br />

in der Boden- und Wandbelagsbranche für Furore sorgen<br />

würde.<br />

VIER JAHRE VORARBEITEN<br />

Bis allerdings ein für europäische Verhältnisse markttaugliches<br />

Produkt präsentiert werden konnte, floss noch viel Wasser<br />

die Landquart runter. Viele Tests und Vorarbeiten waren<br />

nötig. Da 80 Prozent der Steinvorkommen, die für die Produktion<br />

genutzt werden können, in Indien sind, wäre es ein<br />

ökologischer und ökonomischer Unsinn, die Blöcke in die<br />

Schweiz zu transportieren. Von den höheren Kosten für das<br />

Endprodukt ganz zu schweigen. Stiffler entschloss sich deshalb,<br />

in Indien eine Firma zu gründen. Als Direktor wurde<br />

Avishan eingesetzt, der ein Prozent der Aktien hält, wie es<br />

das Gesetz in Indien vorschreibt. Wer noch nie in einem<br />

Drittweltland gelebt und gearbeitet hat, kann sich nicht vorstellen,<br />

wie viele Hindernisse in Form von administrativem<br />

Leerlauf und exzessiver Bürokratie auf einen Ausländer zukommen,<br />

der sich als Unternehmer etablieren möchte. Der<br />

Amtsschimmel wiehert dort noch um einiges lauter als hierzulande.<br />

Mit der Firmengründung waren aber die Odyssee und der<br />

Leidensweg des Ueli Stiffler noch lange nicht am Ende. Mit-<br />

arbeiter zu finden, die einigermassen unserem Standard entsprechen,<br />

erwies sich als ein Ding der Unmöglichkeit. «Sobald<br />

versucht wird, den indischen Arbeitern Schweizer<br />

Arbeitsmoral mit Nachdruck näherzubringen, geht der<br />

Schuss nach hinten los. Daraus resultiert eine Gegenreaktion,<br />

die sich nachteilig auf die Arbeitsqualität auswirkt. Unserem<br />

Schweizer Mann vor Ort blieb nichts anderes übrig, als westliches<br />

Denken vorzuleben. Er muss als Erster in der Fabrik<br />

sein, immer wieder die Arbeitsabläufe erklären und am<br />

Abend alle Maschinen und Werkzeuge reinigen und versorgen,<br />

wie es sich für uns eben gehört», erzählte ein damals etwas<br />

desillusionierter Stiffler. Immerhin konnte so in den<br />

letzten zwei Jahren die Akzeptanz bei den Angestellten <strong>–</strong><br />

momentan rund 20 an der Zahl <strong>–</strong> erarbeitet werden, und diese<br />

haben auch erkannt, dass mit nachhaltiger Arbeitsweise<br />

viele Abläufe effizienter sind und das Resultat um einiges<br />

besser ist. Kaum bezieht aber der Qualitätsmanager seine Ferien,<br />

wird wieder alles auf die indische Art erledigt. Da<br />

kommt es dann vor, dass eine Maschine seltsamerweise den<br />

Geist aufgibt. Unangekündigte Stromausfälle (meistens<br />

dienstags), für welche die Arbeiter nichts können, kommen<br />

noch hinzu.<br />

BEREITS IN 16 LÄNDERN VERTRETEN<br />

Für Stiffler ist das fast wie ein zweites Leben, wie er es ausdrückt.<br />

«Wir sind mit unseren Produkten bereits in 16 Ländern<br />

durch Generalimporteure oder Agenten vertreten, und<br />

ich rechne damit, dass pro Jahr fünf bis zehn neue Länder<br />

hinzukommen werden.» Unter anderem ist der frühere Eis-<br />

84


hockey-Profi Josef Marha, lange Jahre Stütze des HC Davos,<br />

Vertreter für die Länder Tschechien, Slowakei und Polen.<br />

Produziert wird vornehmlich in der Fabrik in Indien, aber<br />

auch <strong>–</strong> man höre und staune <strong>–</strong> in Saas im Prättigau. Als<br />

Produktionsstätte für Highend-Produkte vor allem für den<br />

Fassadenbau hat Stiffler seinen Wohnort gewählt, trotz viel<br />

höherer Lohnkosten. Durch die ressourcenschonende Produktion<br />

und das relativ einfache Verfahren ist Skinrock immer<br />

noch um 50 Prozent billiger als herkömmliche Steinplatten<br />

(siehe Details dazu im Kasten «So wird es gemacht»).<br />

KEINE ANGST VOR KONKURRENZ?<br />

Vor der Zukunft ist Stiffler nicht bange. Natürlich hätten die<br />

Chinesen längst versucht, an Informationen zur Herstellung<br />

zu kommen und Kopien auf den Markt zu bringen. Das erarbeitete<br />

Know-how und der Vorsprung im Vertrieb gäben<br />

ihm die Sicherheit, dass er in den nächsten Jahren nicht arbeitslos<br />

werden dürfte und spannende 60-Stunden-Wochen<br />

die Regel bleiben würden. Der Hype um das neue Produkt<br />

sei gewaltig. Alles, was weniger Rohstoffe braucht, vielfältiger<br />

eingesetzt werden kann und am Ende noch günstiger ist,<br />

lasse die Fachwelt natürlich aufhorchen.<br />

«Mir kommt es vor, wie als vor langer Zeit das Holzfurnier<br />

zuerst belächelt, dann aber mit Riesenschritten den Markt erobert<br />

hat» schmunzelt er zufrieden und macht sich daran,<br />

seine Koffer für die nächste Indienreise zu packen.<br />

SO WIRD ES GEMACHT<br />

Wer den Artikel bis hier gelesen hat, würde als technisch interessierter Laie wohl denken,<br />

dass der verwendete Stein zu Mehl gemahlen und mit einer Kunststoffmasse vermischt wird.<br />

Dem ist aber gar nicht so! Stiffler vergleicht sein Verfahren mit dem Entfernen von Körperhaaren<br />

mittels eines Klebebands. Der verwendete Stein, der in grossen Blöcken von den<br />

Steinbrüchen angeliefert wird, ist nicht gepresst, wie etwa Marmor oder Granit. Es ist geschichteter<br />

Stein, Quarzit oder Schiefer, der zuerst plan geschliffen wird. Dann kommt ein<br />

Netz, das auf den Stein appliziert wird. Danach wird eine dünne Steinschicht von Hand abgezogen<br />

und auf eine stabile Trägerfolie aufgezogen. Selbst grosse Steinplatten in den<br />

Formaten 120 mal 60 Zentimeter und 250 mal 120 Zentimeter oder noch grössere Formate<br />

sind extrem leicht und können auf jedem erdenklichen Untergrund angebracht werden. Das<br />

eröffnet neue, uneingeschränkte Möglichkeiten, um auf Trockenbauwänden, Holz, Metall,<br />

Fiberglas, Keramik und Beton die natürliche Ambiance von Naturstein zu erreichen. 14<br />

verschiedene Dekore aus Naturschiefer und Quarzit, von eleganten Silbertönen über Grünbis<br />

zu Grau- und Schwarzabstufungen stehen zur Auswahl.<br />

Skinrock eignet sich für alle Wände im Innen- und Aussenbereich. Die leichten und in der<br />

Form stabilen Platten werden von einem Fachbetrieb schnell und unkompliziert verlegt,<br />

selbst bis in kleinste Winkel. Nach der einmaligen Imprägnierung lässt sich der Naturstein<br />

mit der Wischpflege von Skinrock in einem Durchgang reinigen und pflegen.<br />

Roger Winzeler (Qualitätsmanager, CH-Vorarbeiter), Ulrich Stiffler (CEO Skinrock AG) und Avishan Baban Chandugade (Geschäftsleiter der Produktion in Indien).<br />

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J U B I L Ä U M<br />

50 JAHRE FINE<br />

AL PINE DINING BY<br />

MATHIS<br />

DER ST. MORITZER GASTRO-UNTERNEHMER<br />

IST EIN ECHTER MACHER<br />

Er tanzt auf vielen Hochzeiten <strong>–</strong> und er tanzt gut! Wir trafen Reto Mathis in<br />

seinem neusten Betrieb, dem herrlich gelegenen Landgasthof «Meierei»<br />

in St. Moritz und lernten beim lockeren Gespräch einen vielseitigen Unternehmer<br />

kennen, der gerne und mit Stolz auf die Anfänge des Fine Alpine Dining<br />

durch seinen Vater Hartly zurückblickt.<br />

VON RENÉ CHATELAIN<br />

86


WHO THE KRISP IS KRÖST?!<br />

Krispy Kröst ist eine weitere Idee und Vision von Reto Mathis. Auf Corviglia serviert er seiner<br />

anspruchsvollen Kundschaft seit über zehn Jahren feinste Teigkreationen als eine moderne<br />

Antwort auf den Flammkuchen. In dieser Zeit tüftelte er an Rezepturen, die es auch ohne<br />

gastronomisches Vorwissen ermöglichen, in Nullkommanichts herrliche «Krispy Krösts» zu<br />

zaubern. Herausgekommen ist ein knackiges Take-away-Konzept, welches bereits im Dezember<br />

die erste Filiale im neuen Zürcher Bahnhof Oerlikon eröffnete. Als Franchise-Unternehmen<br />

sollen weitere Filialen in der Schweiz, aber auch im Ausland, in den nächsten<br />

Jahren folgen.<br />

Für detaillierte Infos: www.krispykrost.ch<br />

VIP-CATERING AN DER SKI-WELTMEISTERSCHAFT<br />

Für die im Februar <strong>2017</strong> stattfindenden alpinen Ski-Weltmeisterschaften in St. Moritz hat<br />

sich die renommierte Cateringfirma Wassermann & Company aus Basel die Dienste von Reto<br />

Mathis gesichert. Er soll zusätzliche Würze mit Engadiner Touch in die hochkarätige Zusammenarbeit<br />

bringen. Das VIP-Catering einer sportlichen Grossveranstaltung wie die Ski-WM<br />

ist eine echte Herausforderung. Während der Renntage gilt es täglich über 1500 VIP-Gäste<br />

im Zielgebiet von Salastrains auf über 2000 m ü. M. zu verpflegen und zu betreuen.<br />

«Essen wie Gott in Frankreich»: Das ist nicht nur in einer<br />

Weltstadt, sondern auch auf fast 2500 m ü. M in einem Graubündner<br />

Skigebiet möglich. Hartly Mathis und sein Sohn<br />

Reto haben das erfunden, was man heute «Fine Mountain<br />

Dining» nennt. Auf dem Berg könne man doch Besseres essen<br />

als Würstchen mit Pommes oder Spaghetti, war schon<br />

1967 Hartlys Überzeugung. Mit exquisiten Kreationen, die<br />

jedoch nie die Bodenhaftung verloren, brachte er die Gourmetküche<br />

in die Höhe. Das «La Marmite» auf Corviglia<br />

(2486 m ü. M.) wurde schnell zur guten Stube für illustre<br />

Gäste, die St. Moritz seinen guten, unvergleichlichen Ruf<br />

einbrachten. Vor dieser Zeit war es undenkbar, dass man in<br />

Skimontur an weiss gedeckten Tischen ein Kalbsfilet, Lachs<br />

oder Kaviar isst. Man hatte damals <strong>–</strong> Reto war gerade mal<br />

zehn Jahre alt <strong>–</strong> im Dorf Wetten darauf abgeschlossen, wie<br />

lange dieser «Zauber» dauern würde.<br />

Der Zauber hielt und hält an. Der Schah von Persien und<br />

Prinz Albert von Monaco tafelten hier, reiche Russen sowieso,<br />

und das Hochzeitsmenü von Lilly und Boris Becker hat<br />

der «Maestro» kreiert.<br />

«Ich bin Koch und ‹Trüffelschwein› aus Leidenschaft. Wenn<br />

ich nicht im ‹La Marmite› auf Corviglia meine Feinschmeckerklientel<br />

verwöhne, streife ich durch die kulinarische<br />

Welt <strong>–</strong> immer der Nase nach. Vom Piemont über die Provence<br />

in die englische Provinz und bis nach Japan führte mich meine<br />

Suche nach diesen einzigartigen Delikatessen.»<br />

Trotz mittlerweile mehrerer Betriebe, eines auf Qualität und<br />

Erlebniswerte ausgerichteten Caterings und einer eigenen<br />

Delikatessen-Linie ist er noch in vielen anderen «Missionen»<br />

unterwegs <strong>–</strong> und man kann nur den Hut ziehen vor so viel<br />

Innovations- und Schaffenskraft im kulinarischen Bereich.<br />

So ist er unter anderem Mitbegründer und Präsident der<br />

Eventorganisation des St. Moritz Gourmet Festivals. Um up<br />

to date zu bleiben, dient ihm unter anderem das avantgardistische<br />

Kochsymposium «Chef Alps» in Zürich, das er vor<br />

fünf Jahren mitbegründet hat.<br />

DER APFEL FÄLLT NICHT WEIT VOM STAMM<br />

Die Kochkunst wurde Reto Mathis sozusagen in die Wiege<br />

gelegt: 1967 entschloss sich sein Vater, Hartly Mathis, der bis<br />

dato unter anderem als Leibkoch des Schahs von Persien und<br />

Küchenchef des Fünf-Sterne-Hotels «Suvretta House» in<br />

St. Moritz, aber auch im «Badrutt’s Palace» und im «Kulm<br />

Hotel» St. Moritz gewirkt hatte, auf den Berg zu gehen. Er<br />

wollte mit seinem «ersten Bergrestaurant für Gourmets» beweisen,<br />

dass eine Skihütte mehr bieten kann als das, was<br />

überall auf der Speisekarte steht. Bevor Reto Mathis das Restaurant<br />

von seinem Vater 1994 übernahm und auf kulinarischem<br />

Niveau ständig zulegte, hatte er während seiner Lehrund<br />

Wanderjahre bei renommierten Adressen bereits<br />

einschlägige Erfahrungen sammeln können: Nach seiner<br />

Kochlehre im Hotel «Palace Luzern» bei Otto Schlegel und<br />

Anton Mosimann absolvierte Reto Mathis die Hotelfachschule<br />

in Lausanne, ging für ein halbes Jahr ins «The Dorchester»<br />

nach London und besuchte die amerikanische Hotellerie-Hochschule<br />

in Cornell. Später arbeitete Reto Mathis<br />

als Direktionsassistent im Hotel «Schweizerhof» St. Moritz<br />

und nahm schliesslich für zwei Jahre ein Engagement für das<br />

Restaurant «Alt München» im afrikanischen Togo an. Doch<br />

das Heimweh nach den Bergen war stärker und so kehrte er<br />

in den väterlichen Betrieb zurück auf die Corviglia.<br />

MATHIS FOOD AFFAIRS<br />

Seit nunmehr über 20 Jahren empfängt der «Koch aus Leidenschaft»<br />

unter dem Dach von MATHIS FOOD AFFAIRS am<br />

87


wahrlich magischen Ort auf Corviglia internationale Gäste<br />

mit gelebter Gastfreundschaft und einer exzellenten Küche,<br />

die er ständig mit kulinarischen Innovationen ergänzt.<br />

Aus den Gerichten seiner Engadiner Heimat kreiert der<br />

Gourmetkoch gerne neue Geschmackserlebnisse mit exotischen<br />

Komponenten. Besonders bekannt sind seine Trüffelund<br />

Kaviarspezialitäten, die ihm auch den Beinamen «der<br />

Verrückte auf dem Berg» einbrachten. «Produktqualität gepaart<br />

mit innovativen Kreationen steht bei mir an oberster<br />

Stelle. Der Gast soll spüren, dass ich mich immer wieder neu<br />

inspirieren lasse, ohne dabei eine gewisse Authentizität aufzugeben»,<br />

so Reto Mathis über seine Philosophie. «Natürlich<br />

darf ein perfekter Service beim gastronomischen Erlebnis<br />

nicht fehlen <strong>–</strong> nur dann fühlt sich der Gast willkommen!»<br />

Ebenso viel Anklang findet sein Art-déco-Szenelokal<br />

«Bernie’s Village Grill & Trattoria Cascade» im Dorf von<br />

St. Moritz. Hier serviert er seinen Gästen hausgemachte Pastaspezialitäten<br />

sowie feinste Fleisch- und Fischgerichte.<br />

Firmen und Grossveranstalter wie Audi, Fifa, das St. Moritz<br />

Polo World Cup on Snow sowie die Airlines Swiss und Lufthansa<br />

setzen ebenso auf seine Erfahrung und perfekte Qualität<br />

als Gastro-Unternehmer und Caterer für Anlässe mit anspruchsvollem<br />

internationalem Publikum.<br />

In der Zwischensaison sammelt Reto Mathis auf Reisen in der<br />

ganzen Welt Inspirationen für neue kulinarische Kreationen<br />

und ist international als Gastkoch engagiert, wie beispielsweise<br />

bei der Feier des Swiss National Day am 1. August 2013<br />

im New Yorker Central Park mit mehr als 5000 Gästen.<br />

Unter dem Motto «Genuss für Menschen, die echten Geschmack<br />

schätzen» hat der Gourmetkoch auch eine eigene<br />

Delikatessen-Linie mit ausgesuchten Spezialitäten lanciert,<br />

die vom Trüffelöl und Tapenaden über Barbecue-Marinaden<br />

bis zu erlesenen Gewürzen reichen.<br />

Für detaillierte Infos: www.delicatessen-rm.ch<br />

«Jedes ‹Reto Mathis-Produkt› habe ich speziell bei mir bekannten<br />

Produzenten ausgesucht oder selbst komponiert.<br />

Und genau deshalb trägt auch jede dieser Delikatessen meinen<br />

Namen.»<br />

Qualität und Köstlichkeit kennen keine Grenzen. «Nichts ist<br />

unmöglich» lautet die Devise von Reto Mathis, wenn es darum<br />

geht, persönliche Wünsche der Kundschaft bei der Ausrichtung<br />

von privaten Feiern in den eigenen vier Wänden<br />

oder an einem anderen Ort, sei er auch noch so ausgefallen,<br />

umzusetzen. Ob eine kleine, feine Sandwichplatte zum<br />

Apéro, ein Dinner for Two, ein Fest für fünf oder 500 Gäste <strong>–</strong><br />

der Catering- und Partyservice von MATHIS FOOD<br />

AFFAIRS lässt Gastgeber glänzen und Gäste schwelgen.<br />

Marco Fasciati<br />

Münsterton GmbH<br />

Via Somplaz 10<br />

7500 St. Moritz<br />

Telefon +081 833 60 55<br />

Fax +081 833 93 17<br />

E-Mail info @ muensterton.ch<br />

Telefon +41 81 833 44 44<br />

Fax +41 81 833 22 25<br />

Mobile +41 79 307 81 20<br />

E-Mail freycomestibles @ bluewin.ch<br />

Schwob AG<br />

Leinenweberei und Textilpflege<br />

Kirchbergstrasse 19<br />

3401 Burgdorf<br />

Telefon +41 34 428 11 11<br />

Fax +41 34 428 11 40<br />

E-Mail contact @ schwob.ch<br />

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Tagblatt». Der echt bündnerischen Zeitung, die ganz ohne nebulöse News auskommt.<br />

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