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G R A U B Ü N D E N<br />
G R A U B Ü N D E N<br />
E X C L U S<br />
I V E<br />
EXCL USIV<br />
G R A U B Ü N D E N<br />
E X 5 4 WL I N T EU R 2 0 S1 6 / 1 7I<br />
V E<br />
G R A U B Ü N D E N<br />
E X C L U S I V E<br />
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E X C L U S I V E<br />
G R A U B Ü N D E N<br />
E X C L U S I V E<br />
G R A U B Ü N D E N<br />
E X C L U S I V E<br />
FIS Alpine Ski Weltmeisterschaften St. Moritz <strong>2017</strong><br />
G R A U B Ü N D E N
VERFÜGBAR BEI:<br />
Even more beautiful when it's dark.
E D I T O R I A L<br />
I M P R E S S U M<br />
Herausgeberin und Verlag:<br />
Somedia Production AG<br />
Sommeraustrasse 32<br />
Postfach 491, CH-7007 Chur<br />
www.somedia.ch, www.exclusiv.ch<br />
Verlagsleitung:<br />
Ralf Seelig<br />
Telefon + 41 (0) 81 255 54 56<br />
ralf.seelig@somedia.ch<br />
Redaktion:<br />
René Chatelain<br />
Mobile + 41 (0) 79 681 31 81<br />
rchatelain@exclusiv.ch<br />
Anzeigenadministration:<br />
Somedia Production AG<br />
Eliane Casutt<br />
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Ursula Durisch<br />
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ursula.durisch@somedia.ch<br />
Distribution und Streuungs konzept:<br />
Das Hochglanzmagazin<br />
<strong>Graubünden</strong> <strong>Exclusiv</strong> . . .<br />
• liegt in rund 300 Fünf-, Vier- und Dreisternhotels<br />
in <strong>Graubünden</strong>, Bad Ragaz<br />
und im Fürstentum Liechtenstein auf,<br />
• wird den Abonnenten im In- und Ausland<br />
zugestellt,<br />
• ist im Nationalparkzentrum präsent,<br />
• liegt in Top-Restau rants, in Ban ken, Versicherungen,<br />
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Erscheint:<br />
2 × pro Jahr:<br />
Anfang Juni und Dezember<br />
Auflage:<br />
30 000 Exemplare<br />
pro Ausgabe<br />
Einzelverkaufspreis:<br />
Fr. 15.<strong>–</strong> (inkl. MWST)<br />
(plus Versand kosten)<br />
Jahresabonnement:<br />
Fr. 28.<strong>–</strong> (inkl. MWST)<br />
Heft- und Abobestellungen:<br />
Somedia Production AG<br />
Eliane Casutt<br />
Sommeraustrasse 32<br />
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eliane.casutt@somedia.ch<br />
Partner:<br />
hotelleriesuisse <strong>Graubünden</strong><br />
VIVA <strong>–</strong> GESUNDE FERIEN<br />
IN GRAUBÜNDEN<br />
Liebe Gäste in <strong>Graubünden</strong><br />
Wenn man in <strong>Graubünden</strong> mit einem guten Glas Wein<br />
oder einem kühlen Bier anstösst, sagt man «Viva». Das<br />
Wort kommt vom romanischen «viver» = leben und<br />
bedeutet «zum Wohl(sein)», «Lebehoch» oder schlicht<br />
«Gesundheit». Das kommt nicht von ungefähr, lässt es<br />
sich doch in <strong>Graubünden</strong> gesund und wohl leben. Und<br />
das nicht erst seit heute.<br />
Es dauerte bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts,<br />
als der Tourismus in <strong>Graubünden</strong> seinen<br />
eigentlichen Aufschwung erlebte. Es waren vor allem die<br />
Martin Vincenz<br />
intensive Verbesserung der Verkehrswege, aber auch die<br />
neuen Erkenntnisse über die Heilwirkung des Gebirgsklimas<br />
und der Mineralquellen, welche zur Entwicklung des modernen Tourismus in<br />
<strong>Graubünden</strong> beitrugen.<br />
Zuerst beschränkt auf wenige Sommermonate, entwickelte sich der Tourismus mit dem<br />
Aufschwung des <strong>Winter</strong>sports in rasantem Tempo mit St. Moritz, Davos und Arosa als<br />
Vorreiter. Zahlreiche andere Orte nutzten die Gunst der Stunde und setzten auf die<br />
Karte Tourismus. So hatte <strong>Graubünden</strong> bereits zu Anfang des letzten Jahrhunderts eine<br />
entscheidende Rolle, welche es bis heute erfolgreich innehat.<br />
Die Gesundheit spielte im Tourismus somit von Anfang an eine wichtige Rolle. Einen<br />
detaillierten und sehr interessanten Beitrag zur Geschichte des Gesundheitstourismus<br />
finden Sie in dieser Ausgabe auf den Seiten 42 bis 47. Ich möchte daher generell die<br />
gesund machenden und wohltuenden Angebote in <strong>Graubünden</strong> erwähnen.<br />
Zuvorderst steht dabei unsere Natur, denn unsere Natur kann heilen. Die Produkte<br />
unserer Natur sind gesund, echt und wohltuend. In den Bündner Bergen wird zum<br />
Teil seit Hunderten von Jahren gekurt, denn die frische Luft und die Mineralquellen<br />
fördern die Gesundheit. Diese Eigenschaften gelten zum Beispiel auch für das Arvenholz,<br />
das entspannend wirkt, oder für Getränke und Speisen, die aus regionalen Zutaten<br />
hergestellt werden.<br />
Dass Sie diese Produkte heute geniessen können, ist auch einer gewissen Weitsichtigkeit<br />
zu verdanken. Denn unsere Natur soll für Sie weiterhin attraktiv und auf tolerante und<br />
rücksichtsvolle Art nutzbar bleiben. Dank dieser Eigenschaften werden die wichtigen,<br />
wahren und gesunden Werte bewahrt. Es bietet sich mit dieser Weitsicht aber auch die<br />
Möglichkeit, Neues zu probieren.<br />
<strong>Graubünden</strong> mit seinen Menschen, ihren Sprachen und ihrer Kultur, der frischen Luft,<br />
den Seen, Bächen, Bergen, Wäldern und Tieren, den regionalen Produkten und starken<br />
öffentlichen Verkehrsmitteln, den unzähligen Angeboten, Veranstaltungen und Sehenswürdigkeiten<br />
<strong>–</strong> das alles macht unseren Kanton zum gesunden Ferienziel.<br />
Ich wünsche Ihnen im kommenden <strong>Winter</strong> <strong>2016</strong> / <strong>2017</strong> viele wohltuende Momente und<br />
sage Ihnen von Herzen «Viva».<br />
Martin Vincenz, CEO von <strong>Graubünden</strong> Ferien<br />
Foto: Yanik Bürkli, Südostschweiz<br />
© <strong>2016</strong> by <strong>Graubünden</strong> <strong>Exclusiv</strong>
4
5
Es steckt kein Geheimnis<br />
hinter einer Girard-Perregaux,<br />
nur über zwei Jahrhunderte Handwerkskunst<br />
und ein klares Bekenntnis zur Perfektion.<br />
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La Esmeralda
I N H A L T<br />
S K I - W E L T M E I S T E R S C H A F T<br />
Ein Fest für alle ........................................................................ 9<br />
St. Moritz <strong>–</strong> Schaufenster der Skigladiatoren ...................... 20<br />
FIS-Alpine-Ski-WM St. Moritz <strong>2017</strong>.................................... 22<br />
D E S T I N A T I O N E N<br />
Lenzerheide ............................................................................ 26<br />
Surselva.................................................................................... 34<br />
Vals ........................................................................................... 40<br />
Bergün...................................................................................... 64<br />
Seiten 9 <strong>–</strong> 19<br />
H I N T E R D E N K U L I S S E N<br />
Von der Freude, Kontakt zu<br />
glücklichen Gästen zu haben.................................................. 28<br />
Seiten 28 <strong>–</strong> 31<br />
K U L T U ( H ) R<br />
Darms antike Uhren ticken auf der ganzen Welt ................ 32<br />
W I R T S C H A F T<br />
zai <strong>–</strong> der Ski voller Poesie aus <strong>Graubünden</strong>......................... 36<br />
Seiten 32 <strong>–</strong> 33<br />
T O U R I S M U S<br />
Gesundheitstourismus <strong>–</strong> eine Chance für <strong>Graubünden</strong>....... 42<br />
P O R T R<br />
Ä T<br />
Landquart Fashion Outlet .................................................... 52<br />
Seiten 42 <strong>–</strong> 47<br />
S K I T O U R E N<br />
Süchtig nach Weite ................................................................. 66<br />
T O P G A S T R O N O M I E<br />
«Madrisa-Hof» <strong>–</strong> Eventlocation der Superlative ................. 74<br />
Seiten 66 <strong>–</strong> 73<br />
I N N O V A T I O N<br />
«Wir wollen von Sedrun aus die Welt erobern».................... 78<br />
Stein, so dünn und leicht wie Haut ...................................... 82<br />
Seiten 78 <strong>–</strong> 81
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S K I - W E L T M E I S T E R S C H A F T<br />
EIN FEST FÜR ALLE<br />
VON HUGO WETZEL UND FRANCO GIOVANOLI<br />
E<br />
ndlich ist es wieder so weit. Die besten Skifahrerinnen<br />
und Skifahrer der Welt treffen sich in St. Moritz, um ihren<br />
wichtigsten Wettbewerb austragen zu können. Bereits<br />
zum fünften Mal dürfen wir im Februar <strong>2017</strong> eine FIS-Alpine-Ski-Weltmeisterschaft<br />
austragen, das ist Weltrekord.<br />
Das macht uns natürlich stolz. Was uns nicht minder stolz<br />
macht. Das Engadin, ja ganz <strong>Graubünden</strong> steht hinter unserem<br />
Event. Es ist in mancher Hinsicht keine einfache Zeit aus<br />
Sicht der Bürger einer offenen, freien Gesellschaft; aus wirtschaftlicher,<br />
touristischer Sicht.<br />
Aber gerade in solch schwierigen Zeiten wissen die Menschen,<br />
wie wichtig das Miteinander ist, wie wichtig es ist, etwas gemeinsam<br />
anzupacken, etwas zu wagen. Wie eine Ski-WM.<br />
Mit diesem Fest können wir zeigen, wie wir sind und was wir<br />
haben in diesem einzigartigen, diesem so inspirierenden<br />
Hochtal, unsere Gastfreundschaft, unsere Schneekompetenz,<br />
unsere Kulinarik, unsere Herzlichkeit, unsere grandiosen<br />
Berge und Täler. Unsere Heimat.<br />
Und das alles verbunden mit einer Dynamik, die ihresgleichen<br />
sucht. Mit Dramatik und Hochspannung auf der Cor-<br />
9
Präsident Hugo Wetzel<br />
viglia, einem sporthistorischem Flecken. Mit feiernden Gästen<br />
aus aller Welt, die sich bei uns wohlfühlen. Gewiss auch<br />
mit Medaillen für unsere Athleten und Athletinnen, die<br />
Schweiz ist eine Skination. Und St. Moritz spielt dabei mit<br />
seiner mehr als 150-jährigen Geschichte als Wiege des <strong>Winter</strong>sports<br />
eine entscheidende Rolle.<br />
Wir haben diese Ski-WM auf verschiedenen Säulen aufgebaut.<br />
Da ist die Nachhaltigkeit, die eine so zentrale Rolle bei allen<br />
Entscheidungen gespielt hat. Wir lieben unsere Heimat, was<br />
man liebt, das schützt man. Das will man so wunderbar wie<br />
es ist, an die nachfolgenden Generationen weitergeben. Und<br />
genau diese Jugend ist eine zweite tragende Säule unserer<br />
WM. Noch nie hat es das gegeben, dass ein Jugend-OK praktisch<br />
parallel zum WM-OK aufgebaut wurde. Es geht darum,<br />
Know-how weiterzugeben, den jungen Menschen zu zeigen,<br />
dass es sich lohnt, im Engadin zu bleiben.<br />
Und es gibt eine weitere Säule, ohne die eine solche WM nicht<br />
tragbar wäre <strong>–</strong> die Menschen in der gesamten Region. Sie tragen<br />
diesen Event im wörtlichen Sinn, mit ihrem Zuspruch,<br />
ihrer Begeisterung, ihrem Goodwill. Und ihrer Kompromissbereitschaft,<br />
wenn einmal etwas nicht nach ihrem Willen<br />
geht, wenn eine Entscheidung vielleicht nicht für alle<br />
nachvollziehbar ist. Ohne diese Menschen keine WM. So<br />
einfach ist das.<br />
Und deshalb an dieser Stelle unser Dank an alle hier im Engadin,<br />
an alle Bündner und Bündnerinnen, an alle Schweizer<br />
und Schweizerinnen. Die WM ist ein Ereignis für das ganze<br />
Land, dafür haben wir die vergangenen Jahre intensiv und<br />
mit viel Leidenschaft gearbeitet. Und deshalb freuen wir uns,<br />
dieses Fest nun auch mit allen feiern zu können.<br />
Direktor Franco Giovanoli<br />
Hugo Wetzel<br />
Präsident<br />
Franco Giovanoli<br />
Direktor<br />
10
EIN GROSSANLASS DER SUPERLATIVE<br />
Eine Ski-WM verheisst Spektakel und Spannung, Party und<br />
viel Bewegung im gesamten Ort, ja in der ganzen Region.<br />
Damit alles klappt, braucht es eine perfekte Logistik, die damit<br />
zur grossen Herausforderung wird. Es gilt, nicht nur die<br />
Bedürfnisse der rund 140 000 zu erwartenden Ski-WM-Besucher,<br />
sondern auch jene der Athleten, Betreuer, Funktionäre,<br />
Medienschaffenden und Helfer zu erfüllen. Insgesamt werden<br />
rund 10 900 Personen für die WM akkreditiert. Natürlich<br />
soll auch den Wünschen der «gewöhnlichen» Feriengäste<br />
und Einheimischen entsprochen werden.<br />
Wer als WM-Besucher oder Gast mit dem Privatauto nach<br />
St. Moritz fahren möchte, muss dieses an einem der beiden<br />
Hauptparkplätze in Celerina und Champfèr parkieren. Von<br />
da werden die Leute mittels eines Park + Ride-Systems mit<br />
Shuttlebussen nach St. Moritz Dorf und von da ins Zielgelände<br />
gebracht. An Spitzentagen werden so zwischen 9000 und<br />
10 000 Personen nach Salastrains ins Zielgebiet transportiert.<br />
Dazu werden insgesamt über 200 Shuttlebusse im Einsatz<br />
stehen, welche während der WM in einem Kreisbetrieb rund<br />
500 000 km zurücklegen werden. WM-Besuchern wird jedoch<br />
empfohlen, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ins<br />
Engadin zu kommen.<br />
Im Mittelpunkt der FIS-Alpine-Ski-WM St. Moritz <strong>2017</strong><br />
steht aber natürlich das sportliche Geschehen. Sämtliche<br />
Wettkämpfe der WM werden auf attraktiven und herausfordernden<br />
Rennpisten auf dem St. Moritzer Hausberg Corviglia<br />
inmitten einer herrlichen Bergkulisse ausgetragen. Damit<br />
sich die Rennpisten und die übrige Infrastruktur zum WM-<br />
Start auch in optimalem Zustand präsentieren, sind nebst den<br />
vielen Voluntari auch zahlreiche Armee-Angehörige im Einsatz.<br />
Sie helfen vor allem beim Auf- und Abbau von Infrastruktur<br />
mit. Für den Aufbau der Rennpisten sind insgesamt<br />
150 Helfer nötig, für die Durchführung der Rennen werden<br />
rund 700 Personen gebraucht. Entlang der Rennpisten werden<br />
22 km Netze verlegt, wozu total 60 Bohrmaschinen eingesetzt<br />
werden.<br />
Die einzigartige Bergwelt rund um St. Moritz ist Inspiration<br />
und sie weckt die Lust und Leidenschaft auf Natur und Bewegung.<br />
Sie ist aber auch mit einer grossen Verantwortung verbunden.<br />
Die FIS-Alpine-Ski-WM St. Moritz <strong>2017</strong> trägt dieser<br />
Verantwortung Rechnung und die Nachhaltigkeit ist ein<br />
übergeordnetes Ziel des Events. Die Basis im sportlichen Bereich<br />
bilden die Anlagen, die für die alpine WM 2003 grundlegend<br />
modernisiert wurden. Durch dieses Fundament sind nur<br />
sanfte Eingriffe in die Natur nötig. Bei der Planung neuer Anlagen<br />
hat die langfristige Nutzung absolute Priorität und so<br />
werden diese nicht nur für die WM <strong>2017</strong> gebaut, sondern sollen<br />
für zukünftige Weltcup-Veranstaltungen genutzt werden.<br />
Temporäre Infrastruktur wird in die Natur eingegliedert und<br />
Naturschutzgebiete und Schutzzonen werden als solche respektiert.<br />
Naturschutz- und Umweltverbände waren von Anfang<br />
an in die Diskussion um die Ski-WM eingebunden.<br />
11
RAHMENPROGRAMM<br />
Wir kennen das. Jedes Fest, jede Party braucht ein Zentrum.<br />
Das ist bei den Feierlichkeiten während der FIS-Alpine-Ski-<br />
WM St. Moritz <strong>2017</strong> nicht anders. Hier kommt der historische<br />
Kulm-Park gleich neben dem Kulm-Hotel zum Einsatz.<br />
Der unter Denkmalschutz stehende Kulm-Pavillon wird dafür<br />
eigens restauriert und pünktlich für die Ski-WM in neuem<br />
Glanz erstrahlen. Im Kulm-Park wird die Eröffnungsfeier,<br />
mit welcher sich die FIS-Alpine-Ski-WM St. Moritz<br />
<strong>2017</strong> und St. Moritz als Destination der ganzen Welt präsentieren<br />
werden, über die Bühne gehen und hier werden bei den<br />
Medaillenzeremonien die Athleten und Athletinnen gefeiert.<br />
Auch werden im Kulm-Park die Startnummernauslosungen<br />
abgehalten sowie diverse Konzerte gespielt.<br />
Eine Grossveranstaltung wie die Ski-WM St. Moritz <strong>2017</strong><br />
vereint Sport und Emotionen zu einem Gesamterlebnis für<br />
die Besucher. Neben den Wettkämpfen spielt auch das Rahmenprogramm,<br />
welches St. Moritz als lebendigen, spannenden<br />
und vielfältigen Ort präsentieren wird, eine grosse Rolle.<br />
Deshalb wird während der WM nicht nur im Kulm-Park,<br />
sondern auch in der St. Moritzer Fussgängerzone gefeiert.<br />
Als Ort der Begegnung, der Information und auch der Interaktion<br />
werden die Sozialen Medien dienen. Blogs rücken<br />
Protagonisten verschiedenster Art in den Mittelpunkt, lassen<br />
staunen und schmunzeln, erzählen vom Weg zur Ski-WM<br />
und bringen die Welt des Engadins näher.<br />
«Live the Future» wird bei der FIS-Alpine-Ski-WM St. Moritz<br />
<strong>2017</strong> tatsächlich gelebt. Die Jugend der Region ist stark in<br />
die gesamte Durchführung eingebunden. Erstmals bei einem<br />
derartigen Event wird neben dem offiziellen Organisationskomitee<br />
ein Jugend-OK aufgebaut und in die Arbeit konkret<br />
miteinbezogen. «On time» und «on the spot» und angeleitet<br />
von Experten erhalten Jugendliche so einen Einblick in den<br />
Event und können so ihre Erfahrungen später in andere Projekte<br />
einbringen.<br />
Die FIS-Alpine-Ski-WM St. Moritz <strong>2017</strong> soll unter dem<br />
Motto «Take Your Time» stattfinden. Dabei geht es darum,<br />
sich den grössten Luxus unserer Tage, nämlich Zeit, zu gönnen.<br />
Zuschauer, die an die Ski-WM nach St. Moritz kommen,<br />
sollen sich Zeit nehmen, um sich zu erholen und bei sich selber<br />
anzukommen. Auch um gutes Essen zu geniessen, reine<br />
Luft zu atmen und in einer facettenreichen Kulisse über die<br />
Kraft der Natur zu staunen, dafür soll man sich während der<br />
WM Zeit nehmen. Die FIS-Alpine-Ski-WM <strong>2017</strong> in St. Moritz<br />
bietet die ideale Möglichkeit, um in die wunderbare Engadiner<br />
Bergwelt einzutauchen und sich Zeit zu nehmen.<br />
DREI FRAGEN AN…<br />
Andri Schmellentin, Ressortleiter Sponsoring & Events<br />
Wie wird die lokale Bevölkerung in das Rahmenprogramm integriert?<br />
In der Fussgängerzone werden wir den lokalen Kunst- und Kulturschaffenden eine Plattform<br />
bieten. Zudem wird ein Chor der Academia Engiadina anlässlich der Medaillenfeiern jeweils<br />
die Nationalhymnen live singen.<br />
Was können die Zuschauer bei der Eröffnungsfeier im Kulm-Park erwarten?<br />
Eine stündige Show, welche St. Moritz sowie seine Historie und auch einen Ausblick in die<br />
Zukunft präsentieren wird. Im Zentrum der Eröffnungsfeier werden die Themen St. Moritz<br />
und Schnee stehen. Zum Schluss wird als Highlight der WM-Song präsentiert.<br />
Was gibt es über den WM-Song zu berichten?<br />
Der WM-Song heisst «Empire» und wird von der bekannten Bündner Band 77 Bombay Street<br />
gesungen. Uns hat dieser von Anfang an überzeugt, weil wir glauben, dass er die Leute<br />
mitreissen kann. Natürlich freut es uns auch, dass der WM-Song von einer Bündner Band<br />
stammt.<br />
TICKETS<br />
Sichern Sie sich noch heute ihr Ticket. www.stmoritz<strong>2017</strong>.ch<br />
12
PROGRAMM<br />
Zeit Veranstaltung Ort<br />
Montag, 6.2.<strong>2017</strong><br />
08.00 <strong>–</strong> 16.00 Public Village Salastrains<br />
14.00 <strong>–</strong> 23.00 Inscunter <strong>–</strong> Street-Festival St. Moritz, Fussgängerzone<br />
16.00 <strong>–</strong> 23.00 Kulm-Park-Party Kulm-Park<br />
18.00 <strong>–</strong> 19.00 Opening Ceremony Kulm-Park<br />
Dienstag, 7.2.<strong>2017</strong><br />
08.00 <strong>–</strong> 16.00 Public Village Salastrains<br />
14.00 <strong>–</strong> 23.00 Inscunter <strong>–</strong> Street-Festival St. Moritz, Fussgängerzone<br />
16.00 <strong>–</strong> 23.00 Kulm-Park-Party Kulm-Park<br />
ca. 19.00 Live-Act tbd Kulm-Park<br />
Mittwoch, 8.2.<strong>2017</strong><br />
08.00 <strong>–</strong> 16.00 Public Village Salastrains<br />
14.00 <strong>–</strong> 23.00 Inscunter <strong>–</strong> Street-Festival St. Moritz, Fussgängerzone<br />
16.00 <strong>–</strong> 23.00 Kulm-Park-Party Kulm-Park<br />
ca. 19.00 Live-Act tbd Kulm-Park<br />
Donnerstag, 9.2.<strong>2017</strong><br />
08.00 <strong>–</strong> 16.00 Public Village Salastrains<br />
14.00 <strong>–</strong> 23.00 Inscunter <strong>–</strong> Street Festival St. Moritz, Fussgängerzone<br />
14.30 <strong>–</strong> 15.30 Patrouille Suisse: Training 1<br />
16.00 <strong>–</strong> 23.00 Kulm-Park-Party Kulm-Park<br />
Freitag, 10.2.<strong>2017</strong><br />
08.00 <strong>–</strong> 16.00 Public Village Salastrains<br />
09.00 <strong>–</strong> 09.30 Patrouille Suisse: Training 2<br />
14.00 <strong>–</strong> 23.00 Inscunter <strong>–</strong> Street-Festival St. Moritz, Fussgängerzone<br />
15.30 <strong>–</strong> 16.00 Patrouille Suisse:<br />
Reservetraining<br />
16.00 <strong>–</strong> 23.00 Kulm-Park-Party Kulm-Park<br />
ca. 20.00 Live-Act tbd Kulm-Park<br />
Samstag, 11.2.<strong>2017</strong><br />
08.00 <strong>–</strong> 16.00 Public Village Salastrains<br />
11.00 <strong>–</strong> 11.30 Airshow Patrouille Suisse<br />
14.00 <strong>–</strong> 23.00 Inscunter <strong>–</strong> Street-Festival St. Moritz, Fussgängerzone<br />
16.00 <strong>–</strong> 23.00 Kulm-Park-Party Kulm-Park<br />
ca. 20.00 Live-Act tbd Kulm-Park<br />
Sonntag, 12.2.<strong>2017</strong><br />
08.00 <strong>–</strong> 16.00 Public Village Salastrains<br />
11.00 <strong>–</strong> 11.30 Airshow Patrouille Suisse<br />
14.00 <strong>–</strong> 23.00 Inscunter <strong>–</strong> Street-Festival St. Moritz, Fussgängerzone<br />
16.00 <strong>–</strong> 23.00 Kulm-Park-Party Kulm-Park<br />
Zeit Veranstaltung Ort<br />
Montag, 13.2.<strong>2017</strong><br />
08.00 <strong>–</strong> 16.00 Public Village Salastrains<br />
14.00 <strong>–</strong> 23.00 Inscunter <strong>–</strong> Street-Festival St. Moritz, Fussgängerzone<br />
16.00 <strong>–</strong> 23.00 Kulm-Park-Party Kulm-Park<br />
Dienstag, 14.2.<strong>2017</strong><br />
08.00 <strong>–</strong> 16.00 Public Village Salastrains<br />
RTP Charity Race<br />
14.00 <strong>–</strong> 23.00 Inscunter <strong>–</strong> Street-Festival St. Moritz, Fussgängerzone<br />
16.00 <strong>–</strong> 23.00 Kulm-Park-Party Kulm-Park<br />
ca. 19.00 Live-Act tbd Kulm-Park<br />
Mittwoch, 15.2.<strong>2017</strong><br />
08.00 <strong>–</strong> 16.00 Public Village Salastrains<br />
14.00 <strong>–</strong> 23.00 Inscunter <strong>–</strong> Street-Festival St. Moritz, Fussgängerzone<br />
16.00 <strong>–</strong> 23.00 Kulm-Park-Party Kulm-Park<br />
Donnerstag, 16.2.<strong>2017</strong><br />
08.00 <strong>–</strong> 16.00 Public Village Salastrains<br />
14.00 <strong>–</strong> 23.00 Inscunter <strong>–</strong> Street-Festival St. Moritz, Fussgängerzone<br />
15.30 <strong>–</strong> 16.30 PC-7-TEAM Training 1<br />
16.00 <strong>–</strong> 23.00 Kulm-Park-Party Kulm-Park<br />
ca. 19.00 Are 2019 Night Kulm-Park<br />
Freitag, 17.2.<strong>2017</strong><br />
08.00 <strong>–</strong> 16.00 Public Village Salastrains<br />
11.30 <strong>–</strong> 12.00 PC-7-TEAM Training 2<br />
14.00 <strong>–</strong> 23.00 Inscunter <strong>–</strong> Street-Festival St. Moritz, Fussgängerzone<br />
15.30 <strong>–</strong> 16.00 PC-7-TEAM Reservetraining<br />
16.00 <strong>–</strong> 23.00 Kulm-Park-Party Kulm-Park<br />
Samstag, 18.2.<strong>2017</strong><br />
08.00 <strong>–</strong> 16.00 Public Village Salastrains<br />
11.30 <strong>–</strong> 12.00 Airshow PC-7-TEAM<br />
14.00 <strong>–</strong> 23.00 Inscunter <strong>–</strong> Street Festival St. Moritz, Fussgängerzone<br />
16.00 <strong>–</strong> 23.00 Kulm-Park-Party Kulm-Park<br />
ca. 20.00 Live-Act tbd Kulm-Park<br />
Sonntag, 19.2.<strong>2017</strong><br />
08.00 <strong>–</strong> 16.00 Public Village Salastrains<br />
14.00 <strong>–</strong> 23.00 Inscunter <strong>–</strong> Street-Festival St. Moritz, Fussgängerzone<br />
14.30 <strong>–</strong> 15.00 Airshow PC-7-TEAM<br />
15.00 Closing Ceremony Finish area, Salastrains<br />
16.00 <strong>–</strong> 23.00 Kulm-Park-Party Kulm-Park<br />
13
MORITZ, DER UNERMÜDLICHE STIMMUNGSMACHER<br />
Achtung, Moritz-Alarm! Doch keine Sorge, hier geht es<br />
deutlich mehr um Spass und Aufregung als um Ungemach<br />
oder gar Gefahr. Moritz ist unser Maskottchen der Ski-WM,<br />
und Moritz ist ein äusserst umtriebiges Kerlchen und deshalb<br />
unberechenbar. Deshalb ist man vor ihm nirgends sicher, ob<br />
Sportevent oder Dorffest, plötzlich kann er auftauchen und<br />
dann geht die Post ab. Wer ihn schon erlebt hat, weiss, wovon<br />
wir reden. Nicht einmal die Reise nach Rio de Janeiro zu den<br />
Olympischen Sommerspielen war ihm zu weit!<br />
Hier ein paar unerschütterliche Fakten zum lustigen Wesen.<br />
Moritz ist (natürlich!) ein Steinbock; er ist schliesslich ein Ur-<br />
Engadiner. Getauft wurde er im März <strong>2016</strong> beim Weltcup-<br />
Finale. Und kaum hatte Moritz seinen Namen, war er nicht<br />
mehr zu bändigen. Er hüpfte und rannte im Zielraum und im<br />
Dorf herum, als werde er gar nicht müde. Er trieb seine Scherze<br />
mit Athleten und Athletinnen, herzte Zuschauer, begeisterte<br />
die Fans mit seinem unermüdlichen Schwung. Und sogar<br />
bei den Leichtathleten während des Weltklasse-Meetings<br />
zeigt er, was ein rechter Bergler ist. Tief im Zürcher Flachland<br />
verlor er das Duell gegen Maskottchen-Kollege Cooly nur<br />
hauchdünn. Die Revanche im <strong>Winter</strong> in der St. Moritzer Höhenlage<br />
dürfte eine klare Angelegenheit werden.<br />
Doch am allermeisten wurde Moritz natürlich von den Kindern<br />
geliebt. Und er gibt diese Zuneigung gerne zurück. Mit<br />
Zottelfell und seinen weichen Hörnern ist er der ideale<br />
Freund zum Kuscheln und Spass haben. Und falls nötig,<br />
taugt er auch als grosser Tröster, wenn einmal etwas nicht so<br />
läuft, wenn es eine sportliche Niederlage zu verdauen gibt.<br />
Denn Moritz hat nicht nur grosse, treue Augen, er hat ein<br />
noch grösseres Herz.<br />
DREI FRAGEN AN…<br />
Moritz, worauf freust du dich bei der WM am meisten?<br />
Die vielen, vielen netten Menschen, die mit mir dieses Fest feiern. Ich hab ja schon beim<br />
Weltcup-Finale erleben dürfen, wie gut die Leute bei uns in St. Moritz drauf sind.<br />
Apropos Vorgeschmack. Das Sprint-Duell mit Cooly, dem Maskottchen von Weltklasse Zürich,<br />
hast du verloren. Sport scheinst du nur als Zuschauer zu geniessen?<br />
Moment! Da hatte ich den Jetlag nach meiner Reise nach Rio zu Olympia noch in den<br />
Knochen. Und lass den Cooly mal unterwegs sein, wenn Slalomstangen im Spiel sind... da<br />
kann ich nur verlieren, wenn ich vor lauter Lachen aus der Bindung falle.<br />
Bescheidenheit ist nicht deine erste Charaktereigenschaft?<br />
Man hat das «Sankt» bei der Namensgebung nicht ohne Grund weggelassen ...<br />
14
NACHHALTIG SATT WERDEN<br />
Ein sonniger, klarer <strong>Winter</strong>tag auf der Corviglia ... morgens<br />
noch selbst ein paar Schwünge in den perfekten weissen<br />
Schnee gezaubert, dann beim grossen Schweizer WM-Triumph<br />
auf der Abfahrt live mit dabei gewesen, im House of<br />
Fans auf Salastrains angefangen mit der Party ... jetzt hinunter<br />
ins Dorf und weiterfeiern. Das macht Spass <strong>–</strong> und hungrig!<br />
Doch keine Sorge, da kann problemlos Abhilfe geschaffen<br />
werden rund ums St. Moritzer Zentrum und im Kulm-Park<br />
bei den Medaillenfeiern. Hier drängeln sich während der<br />
WM Tausende von Fans um die verschiedenen Verpflegungsstände<br />
und in die Nationenhäusern, und erleben die ganze<br />
Vielfalt und die Besonderheiten der regionalen Küche im Engadin.<br />
Das Grundprinzip der Verpflegung beruht auf dem NIV-<br />
Konzept. NIV bedeutet. Nachhaltigkeit und Innovation verbinden<br />
sich zu einem einzigartigen, zukunftsweisenden Vermächtnis.<br />
Es geht dabei unter anderem um den Respekt vor<br />
der Natur, das Bewahren der kulturellen Identität, den bewussten<br />
und sorgsamen Umgang mit den vorhandenen Res-<br />
sourcen. Natur, Kultur, Ressourcen <strong>–</strong> finden sich nicht diese<br />
drei Bereiche geradezu exemplarisch im Essen wieder? Das<br />
geht von der Herkunft der Zutaten bis zum Transport. So haben<br />
sich zum Beispiel der Gastroshop Valentin aus Pontresina<br />
wie auch die Grossbrauerei Heineken dazu verpflichtet,<br />
Güter fürs Catering ausschliesslich mit der Bahn nach<br />
St. Moritz zu bringen. Und nicht zuletzt sorgt ein umfangreiches,<br />
gut durchdachtes Abfallkonzept dafür, dass Abfall gezielt<br />
aufs absolute Minimum reduziert wird.<br />
DREI FRAGEN AN…<br />
Martin Scherer, Chef Verpflegung<br />
Ist die Engadiner Küche vor allem von den hohen Bergen geprägt?<br />
Einerseits natürlich schon, sie richtet sich am eher kargen Angebot aus, das unser Hochtal<br />
bietet. Andererseits war das Engadin aber auch gerade in der Küche immer offen für Einflüsse<br />
der vielen internationalen Gäste und der geografischen Nähe zu Österreich und Italien,<br />
also dem Veltlin und Südtirol.<br />
Wie ist das mit Kaviar ...<br />
Zu einer Ski-WM? Nein, da passt Kaviar gar nicht. Und es ist auch ein Klischee, dass er<br />
automatisch zu St. Moritz gehört.<br />
Wie viele Gäste erwarten Sie im House of Switzerland im Dorf?<br />
Wir haben von 13 Uhr bis 1 Uhr nachts geöffnet, wir können zweimal 200 Personen Platz<br />
bieten an jedem Tag, und da es ja auch jeden Tag eine Schweizer Medaille zu feiern gibt,<br />
hoffe ich schon auf 20 000 Fans, die uns besuchen. In unserem House of Switzerland muss<br />
etwas passieren!<br />
15
ALLES BEREIT FÜR DIE BESTEN DER BESTEN<br />
Das Herzstück der Ski-WM heisst Corviglia. Auf diesem legendären,<br />
perfekten Rennhang finden während der WM elf<br />
Wettkämpfe statt. Und weil sie allesamt im gleichen Zielraum<br />
enden, trägt Salastrains zur Einzigartigkeit der ganzen Veranstaltung<br />
massgeblich bei.<br />
Die hohe Kompetenz im Rennsport stellen die Organisatoren<br />
um Rennleiter Martin Berthod Jahr für Jahr im Weltcup<br />
unter Beweis. Natürlich ist eine WM etwas anderes als ein<br />
Weltcup, vor allem was das Drumherum betrifft. Berthod erwähnt<br />
die zusätzlich verstärkten Sicherheitsmassnahmen für<br />
Athleten und Athletinnen. Der grösste Unterschied ist aber<br />
die unterschiedliche Präparierung der Strecken von Männern<br />
und Frauen <strong>–</strong> obwohl sie direkt nebeneinander auf dem gleichen<br />
Berg liegen. Männer mögen die Unterlage noch härter,<br />
das bedingt zweierlei Umgang, «und das macht unseren Aufwand<br />
nicht geringer», sagt Martin Berthod. Aber das ist natürlich<br />
kein Problem, sondern eine Herausforderung, wie er<br />
und sein bewährtes Team sie lieben.<br />
Das zweiwöchige Programm einer WM ist traditionell zweigeteilt.<br />
Die erste Woche gehört den Speeedspezialisten, die<br />
zweite den Technikerinnen. Klar, von einer WM mit stahlblauem<br />
Himmel träumen immer alle, aber ebenso klar ist<br />
auch. Das Wetter sorgt in der ersten Woche für mehr Unruhe,<br />
Speedrennen sind anfälliger und heikler. Zumal mit<br />
einem «Freien Fall» am Start der Männerabfahrt, wo die Fahrer<br />
innert sechs Sekunden auf 140 km/h beschleunigen. Das<br />
ist schon bei bestem Wetter eine Herausforderung, die für die<br />
Besten der Besten aber mehr Vorfreude als Ungemach verheisst.<br />
Und diese Besten versammeln sich für zwei Wochen in<br />
St. Moritz. Nach einem <strong>Winter</strong> mit vielen Verletzungen bei<br />
Stars, sind Ted Ligety und Anna Veith, Aksel Svindal und<br />
Lindsey Vonn wieder dabei. Sie alle wissen, wie WM geht, sie<br />
alle werden sich konsequent und konzentriert auf diesen Saisonhöhepunkt<br />
vorbereiten.<br />
Und sie treffen auf Schweizer und Schweizerinnen, die sich<br />
an der Heim-WM in allerbester Verfassung zeigen wollen <strong>–</strong><br />
und werden. Im Sommer trafen sich alle zur speziellen Vorbereitungswoche<br />
im Engadin, kein Detail soll ausgelassen<br />
werden, um die einmalige Ausgangslage zu nutzen.<br />
Also alles bereit, zum Beispiel für Lara Gut, aktuelle Siegerin<br />
im Gesamtweltcup, und ihre grossen Duelle mit Vonn und<br />
Veith. Für Patrick Küng, den Titelverteidiger auf der Abfahrt,<br />
für Kombinations-OIympiasieger Sandro Viletta, der<br />
nahe seiner Heimat La Punt Chamues-ch eine ganz besondere<br />
Heim-WM erleben darf. Und wie nutzen die jungen Talente<br />
wie Daniel Yule und Charlotte Chable, die flinken Slalom-<br />
Tänzerinnen Wendy Holdener und Michelle Gisin die<br />
grandiose Plattform am Fusse des Piz Nair?<br />
Vor allem aber. Was für Rennen zaubert Beat Feuz in den<br />
Schnee? Ihm liegt die Corviglia ganz besonders, was er beim<br />
Weltcup-Finale im März <strong>2016</strong> eindrücklich unter Beweis<br />
stellte. Mit zwei Siegen in Abfahrt und Super-G zeigte er der<br />
Konkurrenz, wer hier der König ist. «Hier braucht es den<br />
kompletten Skifahrer», sagt er zur Charakteristik der Corviglia.<br />
Es gebe den extremen Starthang, Gleitpassagen, langgezogene<br />
spezielle Kurven und tolle Sprünge.<br />
Die Strecken auf der Corviglia, die Stimmung auf Salastrains,<br />
das Können der Rennorganisatoren <strong>–</strong> alles höchst WM-würdig.<br />
Besser kann die Ausgangslage für ein grosses Fest gar<br />
nicht sein.<br />
DREI FRAGEN AN…<br />
Martin Berthod, Chef Rennorganisation<br />
Wie viele Leute sind pro Rennen am Hang im Einsatz?<br />
Das sind zwischen 250 und 300. Die meisten stehen auf der Piste, wir haben jeweils sechs<br />
Rennabschnitte mit je 10 bis 12 Personen.<br />
Was ist der grösste Unterschied zwischen einer WM und einem Weltcuprennen?<br />
Wir haben bei einer WM ein sehr dichtes Programm über einen längeren Zeitraum. Dafür<br />
haben wir auch Verschiebemöglichkeiten, wenn es nötig sein sollte <strong>–</strong> das haben wir an<br />
einem Weltcup-Wochenende praktisch nicht.<br />
Es ist der 7. Februar <strong>2017</strong>, 12 Uhr, die erste Super-G-Fahrerin eröffnet das erste WM-Rennen <strong>–</strong><br />
was werden Ihre Gedanken sein?<br />
Dass es uns gelingt, alle Rennen plangemäss zu starten, was für den Ablauf der gesamten<br />
WM und die Übertragung in alle Welt enorm wichtig ist. 2003, bei der letzten Ski-WM in<br />
St. Moritz, ist uns das geglückt ...<br />
16
VIEL DYNAMIK IN DER WIEGE<br />
Es ist ein Rekord der besonderen Art. Zum fünften Mal trägt<br />
St. Moritz im Februar <strong>2017</strong> eine alpine Ski-Weltmeisterschaft<br />
aus <strong>–</strong> diese Ehre wurde keinem anderen Ort zuteil. Und<br />
nimmt man die beiden Olympischen <strong>Winter</strong>spiele von 1928<br />
und 1948 dazu, wird schnell verständlich, warum St. Moritz<br />
und <strong>Winter</strong>sport weltweit für eine harmonische, natürliche<br />
Einheit stehen.<br />
Begonnen hat alles vor mehr als 150 Jahren mit einem innovativen<br />
Hotelier, dessen Namen längst in die Geschichtsbücher<br />
eingegangen ist. Johannes Badrutt war 1855 von Samedan in<br />
den Nachbarort gekommen und gründete hier seine Hotel-<br />
Dynastie. Urlauber kamen bis dahin nur im Sommer nach<br />
St. Moritz, vor allem, um ihre Tuberkulose in der klaren Höhenluft<br />
zu kurieren. Badrutt überzeugte die Sommergäste,<br />
dass es auch im <strong>Winter</strong> in den Bergen viel schöner war als<br />
daheim. Vor allem mit den englischen Touristen kamen zwei<br />
Dinge, die untrennbar mit diesem Volk verbunden sind.<br />
Sport und Wetten. Michael Lütscher beschreibt das im wunderbaren<br />
Buch «Schnee, Sonne und Stars. Wie der <strong>Winter</strong>tourismus<br />
von St. Moritz aus die Alpen erobert hat».<br />
Der Cresta Run entstand, das erste Skirennen, das im Zentrum<br />
von St. Moritz startete; auf dem zugefrorenen Eis waren<br />
die Schlittschuhläufer unterwegs oder es wurde Curling<br />
gespielt, es gab Trabrennen und es wurde geschlittelt. St. Moritz<br />
boomte ab der Wende vom 19. ins 20. Jahrhundert als<br />
<strong>Winter</strong>sportort. Der <strong>Winter</strong>tourismus als Wirtschaftsfaktor<br />
war auch ein nicht zu unterschätzender Innovationsmotor.<br />
Die rasante Entwicklung von Bergbahnen und Liften, von<br />
der Gastronomie am Berg bis zu wagemutigen Bahnstrecken,<br />
die gebaut wurden. Für uns ist das heute selbstverständlich,<br />
aber all das musste erst erschaffen werden. Michael Lütscher<br />
beschreibt den Beginn des <strong>Winter</strong>tourismus als «Produkt der<br />
ersten Globalisierung im späten 19. Jahrhundert». Und einer,<br />
der wieder einmal ganz entscheidend den kommenden Boom<br />
mitgeprägt hatte, war Johannes Badrutt. Im Sommer 1879<br />
war sein Hotel Kulm das erste Schweizer Hotel mit elektrischem<br />
Licht.<br />
Ausserdem war <strong>Winter</strong>tourismus immer eine internationale<br />
Angelegenheit, er hiess deshalb auch lange Zeit «Fremdenverkehr».<br />
Einst waren Engländer und Deutsche neben Schweizern<br />
die wichtigsten Nationen, aber längst hat auch im Tourismus<br />
eine weitere Globalisierung stattgefunden. Jüngst<br />
kam Ariane Ehrat, CEO der Tourismusorganisation Engadin<br />
St. Moritz, von der <strong>Winter</strong>sport-Expo aus Peking zurück<br />
und berichtete beeindruckt, was in diesem riesigen Land in<br />
Sachen Schneetourismus abgeht.<br />
Stillstand geht nicht in dieser dynamischen Welt. Da muss<br />
man mit Tempo, Innovationen und einem starken Image mithalten.<br />
Und was passt da besser, als ein Treffen der besten<br />
Skifahrer und Skifahrerinnen der Welt auf einem grandiosen<br />
Skiberg zu organisieren und sie in spannenden Wettkämpfen<br />
um Medaillen kämpfen zu lassen? Schon 1934 hatte St. Moritz<br />
diese Idee und veranstaltete eine der ersten Ski-Weltmeisterschaften<br />
überhaupt. Jetzt ist es wieder so weit, die<br />
Wiege des <strong>Winter</strong>tourismus zeigt allen, wie dynamisch<br />
St. Moritz auch mehr als 150 Jahre später noch ist. Und die<br />
starken, emotionalen Bilder gehen hinaus in die Welt.<br />
DREI FRAGEN AN…<br />
Ariane Ehrat, CEO Engadin St. Moritz Tourismus<br />
Wie viel Geschichte steckt in der Alpinen-Ski-WM <strong>2017</strong>?<br />
Die WM ist in nächster Zeit der bedeutendste <strong>Winter</strong>sportanlass in der Schweiz, er deckt<br />
deshalb entsprechend viele Facetten ab <strong>–</strong> und eine wichtige davon ist die Geschichte. Im<br />
gesamten Know-how, das über Generationen weitergetragen wurde, steckt viel Geschichte,<br />
in der Weiterentwicklung, in der gesamten Marktbearbeitung und auch in der Verantwortung<br />
steckt viel Geschichte. Alles in allem belegt die Ski-WM damit, wie stark der <strong>Winter</strong>sport<br />
in der DNA von St. Moritz und des gesamten Engadins verankert ist.<br />
Was ist Ihr Geheimtipp für WM-Gäste?<br />
Ich wäre als Frau so gerne einmal den «Freien Fall» hinuntergefahren, doch das war mir<br />
leider nicht möglich. Aber ich empfehle allen, einmal so nahe wie möglich an diesen «Freien<br />
Fall» zu gehen, und zwar unmittelbar an der Kompression vor der ersten Linkskurve und<br />
dort dann mitzuerleben, was in diesem Moment in den Körpern der Skifahrer abgeht.<br />
Und abseits des Sports?<br />
Ins Rosegtal wandern, mit Vogelkörnli im Gepäck. Und dann erleben, wie einem die Bergmeisen<br />
diese Körnli aus der Hand picken. Man spürt die Stille, den Flügelschlag der Vögel<br />
und erkennt, wie flink und klug sich diese Tiere bewegen.<br />
17
18
Bildquellen: Agence Zoom, Alessandro Della Bella, Giancarlo Cattaneo, Engadiner Post/Reto Stifel, Gian Giovanoli, Claudia Jann, Nicolo Pitaro, Urs Rüegg/Westpoint GmbH, Mark van Swoll, Filip Zuan<br />
19
Spezialslalom Herren, Olympiasieger Edy Reinalter, Schweiz (Bilder. Dokumentationsbibliothek St. Moritz)<br />
ST. MORITZ <strong>–</strong><br />
SCHAUFENSTER DER<br />
SKIGLADIATOREN<br />
Selbst eine mondäne Destination wie St. Moritz, die sich gerne über<br />
Glanz und Glamour definiert, braucht zuweilen ihr Spektakel.<br />
Vor allem, wenn dieses zur ureigenen Kernkompetenz gehört <strong>–</strong> zum Skisport.<br />
VON RICHARD HEGGLIN<br />
20
Edy Reinalter war 1948 der<br />
letzte Schweizer, der in St. Moritz eine<br />
Goldmedaille gewann.<br />
D<br />
ie alpinen Weltmeisterschaften vom 6. bis 19. Februar<br />
<strong>2017</strong> sind bereits die fünften im Engadin <strong>–</strong> nach 1934,<br />
1948, 1974 und 2003. Kein Ort hat mehr Titelkämpfe organisiert.<br />
«Top of the World» ist auch die erste Adresse im alpinen<br />
Skisport, die temporär etwas in Vergessenheit geraten war.<br />
Hugo Wetzel, seinerzeit Präsident des Sport- und Kulturveranstaltungsfonds,<br />
und sein Adjudant Martin Berthod, Ex-<br />
Rennfahrer und Sportdirektor im Kurverein, weckten<br />
St. Moritz aus dem sportlichen Dornröschenschlaf. Während<br />
eines Vierteljahrhunderts, zwischen 1974 bis 1999, fand gerade<br />
mal ein einziges bedeutendes Skirennen statt, eine Weltcup-Abfahrt,<br />
die der Kanadier Steve Podborski vor dem Österreicher<br />
Peter Wirnsberger und dem Schweizer Peter<br />
Müller gewann. «Alles war etwas eingeschlafen, der Leistungssport<br />
vernachlässigt worden», sagt Hugo Wetzel. «Man<br />
hat dessen Bedeutung unterschätzt.»<br />
Wetzel, Berthod und Co. brachten St. Moritz wieder auf den<br />
skisportlichen Radar. Sie waren, unterstützt vom Gemeindepräsidenten<br />
Corrado Giovanoli, dem Vater des heutigen<br />
WM-Sportdirektors, die treibenden Kräfte bei der WM<br />
2003 <strong>–</strong> und auch bei der aktuellen. Ihr Motto, identisch mit<br />
jenem der WM, lautet. «Live the Future». Nach der WM<br />
übergeben sie das Zepter der nächsten Generation.<br />
St. Moritz ist international ausgerichtet. Zu den Zielmärkten<br />
gehören auch China, Indien und Brasilien, wie Tourismus-<br />
CEO Ariane Ehrat ausführt. Sie errang einst im benachbarten<br />
Bormio hinter Michela Figini WM-Silber.<br />
Beinahe könnte der Eindruck entstehen, die Schweizer Skirennfahrer<br />
hätten sich bei den bisherigen Titelkämpfen in<br />
St. Moritz aus Respekt gegenüber den ausländischen Gästen<br />
vornehm zurückgehalten. Der letzte Schweizer, der eine<br />
Goldmedaille gewann, stammt aus dem Jahr 1948! Edy Reinalter<br />
gewann damals den Olympia-Slalom, der auch als WM-<br />
Rennen galt, vor den überlegenen Favoriten aus Frankreich.<br />
Der «Sport», die damalige Fachzeitung, mit der Reporter-<br />
Legende Karl Erb, feierte das Ereignis mit einer Extra-Ausgabe.<br />
Bei der vorletzten WM 1974 schrammte Swiss-Ski, der damals<br />
noch SSV (Schweiz. Skiverband) hiess, haarscharf an<br />
einem Debakel vorbei. Kurz vor Schluss erlöste Lise-Marie<br />
Morerod, ein 17-jähriges Mädchen aus Les Diablerets, die<br />
stolze Skination, die zwei Jahre zuvor an den Olympischen<br />
Spielen in Sapporo Medaillen am Fliessband gehamstert hatte.<br />
Mit der Startnummer 39 errang sie sensationell Bronze <strong>–</strong><br />
Skirennfahrer Ruedi (Rudolf) Rominger mit Slalom-Olympiasieger Edy Reinalter (r.)<br />
die einzige Auszeichnung der WM. Zuvor war sie in jedem<br />
Slalom ausgeschieden.<br />
Roland Collombin, der haushohe Favorit, der die letzten vier<br />
Abfahrten vor der WM für sich entschieden hatte, landete<br />
nach 40 Sekunden im Schnee. Die einzige Fotografin, die den<br />
Sturz auf Zelluloid gebannt hatte, kassierte Honorare im<br />
fünfstelligen Bereich. Der «Sport» schrieb von einer Kerze,<br />
die an beiden Seiten brannte. Collombin war wiederholt aus<br />
dem Hotel auf Salastrains am Pistenrand ausgebüxt, wo die<br />
Schweizer in totaler Abgeschiedenheit logierten. Ein paar<br />
Monate später verunglückte er schwer und musste seine Karriere<br />
beenden.<br />
2003 hatten einige Medien schon die Messer gewetzt, als am<br />
letzten WM-Tag <strong>–</strong> Parallelen zu Morerod <strong>–</strong> Silvan Zurbriggen<br />
mit einer Silbermedaille im Slalom hinter Ivica Kostelic<br />
für einen versöhnlichen Abschluss sorgte. Drei Wochen vorher<br />
hatte der «Eiserne Karl» Frehsner noch dessen Disziplinentrainer<br />
zum Teufel gejagt. So durfte sich die Bilanz mit<br />
vier Medaillen (Zurbriggen plus Bruno Kernen, Marlies Oester<br />
und Corinne Rey-Bellet) gleichwohl sehen lassen. Nur<br />
auf einen Nachfolger von Edy Reinalter wartet Swiss-Ski immer<br />
noch <strong>–</strong> bis heute.<br />
DER AUTOR<br />
Richard Hegglin war als Agenturjournalist während<br />
vier Jahrzehnten für den Skisport unterwegs und<br />
sass 20 Jahre im FIS-Weltcup-Komitee. Heute schreibt er<br />
für «Snowactive» und verschiedene Tageszeitungen.<br />
21
FIS-ALPINE-SKI-WM<br />
ST. MORITZ <strong>2017</strong><br />
Bereits 2003, als die Skiweltmeisterschaften ebenfalls in St. Moritz stattfanden,<br />
stand Hugo Wetzel an der Spitze des Organisationsteams. Wir wollten<br />
von ihm wissen, wie er die WM damals erlebt hat, wie es dazu gekommen ist<br />
und was die grössten Unterschiede zu heute waren.<br />
MIT HUGO WETZEL SPRACH RENÉ CHATELAIN<br />
Herr Wetzel, denken Sie noch oft an 2003?<br />
Ja, ich denke sehr oft an die Ski-WM 2003. Es ist eine<br />
intensive Erinnerung, denn ich durfte miterleben, was mit<br />
einer Grossveranstaltung für einen Ort alles erreicht werden<br />
kann. Zudem war es ein tolles Gemeinschaftserlebnis, ich<br />
habe erfahren, wie mit vielen verschiedenen Leuten ein Ziel<br />
erreicht werden kann, auch wenn diese nicht immer miteinander<br />
harmonieren.<br />
Wie ist die Kandidatur abgelaufen, wie kam es zum Zuschlag<br />
für St. Moritz?<br />
Als wir in den 90er-Jahren entschieden haben, die Ski-WM<br />
wieder nach St. Moritz zu holen, waren wir ein relativ uner-<br />
fahrenes, aber hoch motiviertes Team. Ich erlebte zum ersten<br />
Mal, wie wichtig oder gar essenziell ein starkes, eng funktionierendes<br />
Netzwerk ist; über dieses verfügten wir zu Beginn<br />
der Kandidatur nicht. Nachdem wir am FIS-Kongress in Rio<br />
de Janeiro hinter Vail «nur» den zweiten Platz belegt hatten,<br />
haben wir sofort mit dem Aufbau dieses fehlenden Netzwerks<br />
begonnen. Dies stellte sich als lange, harte und beschwerliche<br />
Arbeit heraus, weil insbesondere die internationalen<br />
Kontakte nicht so einfach zu finden waren. Ich musste<br />
lernen, dass eine internationale, grosse Bekanntheit, welche<br />
St. Moritz auszeichnet, nicht ausreicht, um den Zuschlag für<br />
eine Grossveranstaltung zu erhalten. Dies bedingt sehr viel<br />
persönliche Kleinarbeit, man muss sich ein tiefes Vertrauen<br />
22
erarbeiten. Dies gelingt nur, wenn Menschen ernst genommen<br />
werden und man sich mit ihnen beschäftigt. Wie bei der<br />
WM <strong>2017</strong> haben wir auch 2003 drei Anläufe gebraucht, bevor<br />
wir den Zuschlag erhalten haben. 1994 war die erste Kandidatur<br />
in Rio de Janeiro, 1996 die zweite in Christchurch und<br />
1998 in Prag haben wir dann gewonnen.<br />
Was waren die besonderen Herausforderungen 2003?<br />
Nach 1974 fanden in St. Moritz keine grösseren alpinen Skiwettkämpfe<br />
mehr statt. Dadurch hatten wir uns selbst etwas<br />
ins Abseits manövriert. Es brauchte deshalb viel Aufholarbeit,<br />
um die Versäumnisse der vorherigen Jahre aufzuholen.<br />
So musste in die Infrastruktur, in materielle Ressourcen investiert<br />
werden und unser Know-how musste gesteigert werden.<br />
In den Skigebieten von St. Moritz gab es beispielsweise<br />
keinen Sessellift, während andere Skigebiete mit einer Top-<br />
Infrastruktur bereit waren.<br />
Was waren die grössten Unterschiede zu heute?<br />
Heute wissen wir genau, was uns erwartet. Wir haben viel<br />
Erfahrung und Know-how aufgebaut. Zudem verfügen wir<br />
über ein breites Netzwerk und wir geniessen ein hohes Ansehen<br />
im alpinen Weltcup- und Rennskizirkus. Operativ ist die<br />
bedeutendste Veränderung die Art und Weise wie kommuniziert<br />
wird. 2003 hatten wir gerade einmal eine Webseite, heute<br />
begeistern wir die Fans über unsere Social-Media-Kanäle<br />
bereits im Vorfeld und animieren sie, nach St. Moritz zu<br />
kommen. Die Möglichkeiten zu kommunizieren sind für den<br />
Veranstalter viel grösser geworden. Früher waren wir von<br />
den traditionellen Medien abhängig, heute können wir dies<br />
über die vielen Kanäle (Webseite, App, Social Media etc.) selber<br />
steuern.<br />
Können Sie uns ihre schönste Erinnerung an 2003 schildern?<br />
Es gibt nicht die eine schönste Erinnerung. Ein besonderes<br />
Gefühl verspürte ich, als beim letzten Rennen, dem Herren-<br />
Slalom, der allerletzte Athlet über die Ziellinie fuhr. Da war<br />
mir bewusst, dass die Ski-WM 2003 Geschichte ist und wir<br />
zeigen konnten, was St. Moritz alles drauf hat. Wir haben<br />
zum ersten Mal die (damals noch) zehn Rennen ohne Verzögerung<br />
und Verschiebung durchführen können. Wir hatten<br />
während 14 Tagen das beste Publikum, das man sich nur<br />
wünschen kann. Mit einer Riesenbegeisterung haben sie für<br />
alle Nationen und Athleten mitgefiebert. Jeden Abend um<br />
18 Uhr hat eine riesige Menschenmenge auf dem Schulhausplatz<br />
im Dorf gemeinsam die Helden des Tages gefeiert, unabhängig<br />
von der Herkunft, Sprache oder Aussehen der Athleten.<br />
Gab es auch schlechte Erfahrungen?<br />
Es ist wie sonst im Leben, die schlechten Erinnerungen verblassen<br />
mit der Zeit und es bleibt nur das Positive. Grundsätzlich<br />
habe ich aber keine schlechten Erinnerungen, ich habe<br />
zahlreiche, unbezahlbare Erfahrungen gewinnen können.<br />
Gab es irgendeine Begebenheit, über die Sie und unsere Leser<br />
schmunzeln können?<br />
Ja, die gab es. In der zweiten Wettkampfwoche erhielt ich<br />
eine Mitteilung von unserem damaligen Logistik-Chef und<br />
heutigen Gemeindepräsidenten von St. Moritz, Sigi Asprion,<br />
mit der Information, dass im Fuhrpark ein Pneulader fehlt.<br />
Ich kannte die gute Stimmung im Logistik-Team und nahm<br />
dies als Scherz auf. Nach einer guten Stunde merkte ich<br />
schliesslich, dass es ernst war, da sich alle auf die Suche nach<br />
dem Pneulader gemacht hatten. Die Suchmannschaft hat den<br />
Pneulader dann halb auf dem Berg gefunden, der Fahrer hatte<br />
die Maschine fluchtartig verlassen, nachdem er sich mit<br />
dieser spielerisch verausgabt hatte.<br />
Wie war das Echo in der internationalen Presse?<br />
Die internationale Presse ist mit sehr hohen Erwartungen<br />
nach St. Moritz gereist. Dies brachte das Renommee von<br />
St. Moritz mit sich. Sie wurde jedoch nicht nur mit dem sehr<br />
sonnigen Wetter überrascht, sondern auch mit einer perfekten<br />
Organisation. Als Resultat wurden unsere Erwartungen<br />
bei Weitem übertroffen.<br />
Was wünschen Sie sich für <strong>2017</strong>?<br />
Wir laden alle Berg- und Schneefreunde herzlich ein, nach<br />
St. Moritz zu reisen, um sich hier Zeit zu nehmen für ein einmaliges<br />
Erlebnis. Nur St. Moritz kann dieses einzigartige<br />
Ambiente, gepaart mit Skisport als klassenloses Ereignis, auf<br />
höchstem Niveau bieten. Den Fans wird in diesen 14 Tagen<br />
viel Genuss geboten <strong>–</strong> Sport, Natur und Unterhaltung! Nationenübergreifend<br />
soll in St. Moritz gefeiert werden, lachende<br />
Gesichter sollen mit der Sonne um die Wette strahlen und die<br />
Athleten sollen faire Wettkämpfe erleben. Und, das wichtigste<br />
überhaupt, sie sollen alle wieder gesund nach Hause kommen.<br />
DIE WM IN ZAHLEN<br />
Zum Vergleich ein paar Zahlen 2003/<strong>2017</strong><br />
Erstaunlich ist, dass die Medien wohl aus Spargründen weniger Personal entsenden.<br />
Es ist aber nicht damit zu rechen, dass die Berichterstattung deshalb geringer sein wird.<br />
Anzahl Voluntaris (freiwillige Helfer). 1200/1300<br />
Armee.<br />
Polizei.<br />
Sportler/Trainer/Betreuer.<br />
TV-Stationen vor Ort 17/ 15<br />
Gesamtsendezeit<br />
Radio- & TV-Schaffende 1071/ 700<br />
Photografen 315/ 200<br />
Printjournalisten 630/500<br />
Transportleistung ÖV in St. Moritz.<br />
Förderleistung Bergbahnen.<br />
550 / keine offizielle Zahl vorhanden<br />
200 / keine offizielle Zahl vorhanden<br />
1000/1450, davon 370/600 Athleten aus<br />
59/70 Nationen<br />
350 Stunden / noch offen<br />
300 000 Personen / noch offen<br />
140 000 Personen / noch offen<br />
23
P O R T R Ä T<br />
PATEK PHILIPPE WELT<br />
ZEIT-CHRONOGRAPH<br />
REFERENZ 5930 <strong>–</strong><br />
EINE SELTENE KOM<br />
BINATION, DIE<br />
UHRENLIEBHABER<br />
SEHNSÜCHTIG ER WAR<br />
TEN<br />
Der neue Weltzeit-Chronograph Referenz<br />
5930 vereint mit der Welt zeitund<br />
Chronographen-Funktion zwei<br />
grosse Patek Philippe Komplikationen.<br />
Wahren Kennern war diese Kombination<br />
bisher nur von einem Einzelstück<br />
aus den 1940er-Jahren bekannt. Viele<br />
Sammler und Liebhaber hochwertiger<br />
Uhren wird dieser neue Zeitmesser begeistern.<br />
Weltzeituhren und Chronographen gehören<br />
zu den beliebtesten Komplikationen<br />
bei den mechanischen Uhren.<br />
Mit der neuen Referenz 5930 kommen<br />
diese beiden Komplikationen jetzt<br />
erstmals in einem Modell der regulären<br />
Patek Philippe Kollektion zusammen.<br />
Ihr neues Manufakturwerk Kaliber<br />
CH 28-520 HU kombiniert ein automatisches<br />
Chronographenwerk mit<br />
Schaltrad und Vertikalkupplung mit<br />
der patentierten Weltzeitmechanik, die<br />
durch eine äusserst einfache Bedienung<br />
überzeugt: Mit dem Drücker bei<br />
10 Uhr werden der Stundenzeiger und<br />
die beiden Weltzeitskalen in Einstundenschritten<br />
weitergeschaltet, ohne<br />
den präzisen Gang des Uhrwerks zu<br />
stören.<br />
Das Werk ist in ein klassisch rundes<br />
Gehäuse aus 18 Karat Weissgold eingebaut.<br />
Es vereint zwei zeitlos schöne<br />
und elegante Designmerkmale der Manufaktur.<br />
Die schnörkellose Grundform<br />
der vom Bauhaus inspirierten Referenz<br />
96 von 1932 und die flügelartig<br />
ausgestellten Armbandanstösse, die in<br />
den 1940er und 1950er-Jahren Furore<br />
machten. Sie erscheinen zusammen<br />
ebenso zeitlos schön wie ihre berühmten<br />
Vorbilder.<br />
Ebenso klassisch-elegant ist das Gesicht<br />
der neuen Referenz 5930. Das in<br />
Blau und Silber gehaltene Zifferblatt<br />
strukturiert die Ortszeit, die 23 anderen<br />
Weltzeitzonen und die Chronographenfunktion<br />
so vorbildlich, dass sie<br />
jederzeit auf einen Blick abgelesen werden<br />
können. Ganz aussen liegt die<br />
blaue Ortsscheibe mit den Namen der<br />
24 Weltzeitzonen. An ihre Innenseite<br />
schliesst sich die weisse Chronographenskala<br />
mit Viertelsekunden-Einteilung<br />
an. Die folgende 24-Stunden-<br />
Scheibe ist durch ihre Hell-Dunkel-<br />
Gestaltung und ihre Sonnen- bzw.<br />
Mondsymbole auch Tag-/Nachtanzeige<br />
für die Weltzeit. Das dunkelblaue<br />
Zentrum ist wie bei allen Patek Philippe<br />
Weltzeituhren der Dekorationskunst<br />
gewidmet und von Hand guillochiert.<br />
Der neue Patek Philippe Weltzeit-<br />
Chronograph Referenz 5930 wird <strong>2016</strong><br />
in einer Ausführung mit Weissgoldgehäuse<br />
und Zifferblatt in Blau-Silber<br />
lanciert. Er besitzt ein handgenähtes<br />
Alligatorband mit grossen quadratischen<br />
Schuppen, das passend zum Zifferblatt<br />
marineblau matt gefärbt und<br />
mit einer Calatrava-Faltschliesse aus<br />
18 Karat Weissgold ausgestattet ist.<br />
INFORMATIONEN<br />
Jasmina Steele<br />
International Communication & Public Relations Director<br />
Patek Philippe Genf | Postfach 2654<br />
1211 Genf 2 Schweiz | Telefon + 41 22 884 20 20<br />
Fax + 41 22 884 25 47 | www.patek.com<br />
24
RENNPROGRAMM<br />
1. Rennwoche<br />
Montag, 6. Februar <strong>2017</strong><br />
10.30 Uhr Training Abfahrt Damen<br />
12.30 Uhr Training Abfahrt Herren<br />
Dienstag, 7. Februar <strong>2017</strong><br />
12.00 Uhr Super-G Damen (im Anschluss Siegerpräsentation)<br />
14.00 Uhr Training Abfahrt Herren<br />
18.30 Uhr Medaillenzeremonie Super-G Damen<br />
Mittwoch, 8. Februar <strong>2017</strong><br />
12.00 Uhr Super-G Herren (im Anschluss Siegerpräsentation)<br />
14.00 Uhr Training Abfahrt Damen<br />
18.30 Uhr Medaillenzeremonie Super-G Herren<br />
Donnerstag, 9. Februar <strong>2017</strong><br />
10.30 Uhr Training Abfahrt Damen<br />
12.30 Uhr Training Abfahrt Herren<br />
Freitag, 10. Februar <strong>2017</strong><br />
10.00 Uhr Alpine Kombination Damen, Abfahrt<br />
13.00 Uhr Alpine Kombination Damen, Slalom (im Anschluss Siegerpräsentation)<br />
18.30 Uhr Medaillenzeremonie Alpine Kombination Damen<br />
19.00 Uhr Startnummernauslosung Abfahrt Herren<br />
Samstag, 11. Februar <strong>2017</strong><br />
12.00 Uhr Abfahrt Herren (im Anschluss Siegerpräsentation)<br />
14.00 Uhr Training Abfahrt Damen<br />
18.30 Uhr Medaillenzeremonie Abfahrt Herren<br />
19.00 Uhr Startnummernauslosung Abfahrt Damen<br />
Sonntag, 12. Februar <strong>2017</strong><br />
12.00 Uhr Abfahrt Damen (im Anschluss Siegerpräsentation)<br />
18.30 Uhr Medaillenzeremonie Abfahrt Damen<br />
2. Rennwoche<br />
Montag, 13. Februar <strong>2017</strong><br />
09.30 Uhr Riesenslalom Damen, Quali 1. Lauf<br />
10.00 Uhr Alpine Kombination Herren, Abfahrt<br />
13.00 Uhr Alpine Kombination Herren, Slalom (im Anschluss Siegerpräsentation)<br />
13.00 Uhr Riesenslalom Damen, Quali 2. Lauf<br />
18.00 Uhr Siegerpräsentation Qualifikationsrennen Riesenslalom Damen<br />
18.30 Uhr Medaillenzeremonie Alpine Kombination Herren<br />
Dienstag, 14. Februar <strong>2017</strong><br />
12.00 Uhr Nations Team Event (im Anschluss Siegerpräsentation)<br />
18.30 Uhr Medaillenzeremonie Team Event<br />
Mittwoch, 15. Februar <strong>2017</strong><br />
10.00 Uhr keine Rennen<br />
Donnerstag, 16. Februar <strong>2017</strong><br />
09.30 Uhr Riesenslalom Herren, Quali 1. Lauf<br />
09.45 Uhr Riesenslalom Damen, 1. Lauf<br />
13.00 Uhr Riesenslalom Herren, Quali 2. Lauf<br />
13.00 Uhr Riesenslalom Damen, 2. Lauf (im Anschluss Siegerpräsentation)<br />
18.00 Uhr Siegerpräsentation Qualifikationsrennen Riesenslalom Herren<br />
18.30 Uhr Medaillenzeremonie Riesenslalom Damen<br />
Freitag, 17. Februar <strong>2017</strong><br />
09.30 Uhr Slalom Damen, Quali 1. Lauf<br />
09.45 Uhr Riesenslalom Herren, 1. Lauf<br />
13.00 Uhr Slalom Damen, Quali 2. Lauf<br />
13.00 Uhr Riesenslalom Herren, 2. Lauf (im Anschluss Siegerpräsentation)<br />
18.00 Uhr Siegerpräsentation Qualifikationsrennen Slalom Damen<br />
18.30 Uhr Medaillenzeremonie Riesenslalom Herren<br />
19.00 Uhr Startnummernauslosung Slalom Damen<br />
Samstag, 18. Februar <strong>2017</strong><br />
09.30 Uhr Slalom Herren, Quali 1. Lauf<br />
09.45 Uhr Slalom Damen, 1. Lauf<br />
13.00 Uhr Slalom Herren, Quali 2. Lauf<br />
13.00 Uhr Slalom Damen, 2. Lauf (im Anschluss Siegerpräsentation)<br />
18.00 Uhr Siegerpräsentation Qualifikationsrennen Slalom Herren<br />
18.30 Uhr Medaillenzeremonie Slalom Damen<br />
19.00 Uhr Startnummernauslosung Slalom Herren<br />
Sonntag, 19. Februar <strong>2017</strong><br />
09.45 Uhr Slalom Herren, 1. Lauf<br />
13.00 Uhr Slalom Herren, 2. Lauf<br />
14.00 Uhr Medaillenzeremonie Slalom Herren<br />
25
L E N Z E R H E I D E<br />
«LENZERHEIDNER IIS PARADIIS»<br />
Der Sportplatz Lenzerheide verwandelt sich in diesem <strong>Winter</strong> erstmals in das «Lenzerheidner iis Paradiis».<br />
Mit einem Knebelplatz, Eisstockfeld, «Globis Eiswelt» und «Heidi’s Skateway to Love» wartet<br />
ein abwechslungsreiches Eisparadies auf Gross und Klein. Jetzt heisst es: Schlittschuhe einpacken und los!<br />
D<br />
ie Ferienregion Lenzerheide lädt<br />
im <strong>Winter</strong> <strong>2016</strong>/<strong>2017</strong> erstmals zu<br />
einem besonderen Eiserlebnis: Auf einer<br />
Gesamtfläche von rund 3000 Quadratmetern<br />
wird beim Sportplatz Lenzerheide<br />
das einzigartige «Lenzerheidner<br />
iis Paradiis» inszeniert.<br />
Wo früher das grosse Kunst- und Natureisfeld<br />
stand, lockt mitten im Dorfzentrum<br />
von Lenzerheide ein stimmungsvolles<br />
Erlebniseisfeld. Mittendrin<br />
«Heidi’s Skateway to Love». Auf<br />
dem rund 350 Meter langen Eisweg<br />
tauchen Gross und Klein in die winterliche<br />
Eislandschaft ein. Insbesondere<br />
abends, wenn die Sterne am dunklen<br />
Nachthimmel stehen und das «Lenzerheidner<br />
iis Paradiis» besonders magisch<br />
erstrahlt, lädt der Eisweg zum<br />
genussvollen Eislaufen ein.<br />
Die kleinen Nachwuchs-Primaballerinen<br />
und Eiskunstläufer ziehen derweilen<br />
in «Globis Eiswelt» ihre ersten<br />
Kurven auf dem glatten Eis. Mit dem<br />
speziellen Kinderkarussell fallen die<br />
ersten Runden bestimmt nicht schwer.<br />
Daneben dürfen natürlich auch der beliebte,<br />
sogenannte «Knebelplatz» für<br />
private Hockeyspiele und das separate<br />
Eisstockfeld nicht fehlen.<br />
Zum Aufwärmen und Verweilen geht<br />
es in den gemütlichen Gastrobereich.<br />
Ein warmer Punsch, um die kalten<br />
Finger aufzuwärmen, oder etwas Kleines<br />
für den Hunger zwischendurch ist<br />
schnell gefunden.<br />
Während der gesamten <strong>Winter</strong>saison<br />
versprechen verschiedene Abendveranstaltungen<br />
wie beispielsweise die<br />
Eisdisco ein abwechslungsreiches Programm.<br />
Das «Lenzerheidner iis Paradiis» wird<br />
am 1. Dezember <strong>2016</strong> eröffnet und ist<br />
voraussichtlich bis 12. März <strong>2017</strong> täglich<br />
in Betrieb. Die Schlittschuhmiete<br />
ist vor Ort möglich.<br />
iisparadiis.ch<br />
26
ÖFFNUNGSZEITEN<br />
Hauptsaison:<br />
25. Dezember bis 8. Januar<br />
4. Februar bis 5. März<br />
10.00 <strong>–</strong> 17.00 Uhr und<br />
18.00 <strong>–</strong> 22.00 Uhr<br />
Nebensaison:<br />
1. Dezember bis 23. Dezember<br />
9. Januar bis 3. Februar<br />
6. März bis 12. März<br />
12.00 <strong>–</strong> 17.00 Uhr und<br />
18.00 <strong>–</strong> 22.00 Uhr<br />
Heiligabend:<br />
24. Dezember<br />
12.00 <strong>–</strong> 16.00 Uhr<br />
PREISE<br />
Kinder bis 5 Jahre:<br />
kostenlos<br />
Kinder 6 <strong>–</strong> 15 Jahre:<br />
Tag CHF 4.<strong>–</strong><br />
Abend CHF 6.<strong>–</strong><br />
Wochenpass CHF 24.<strong>–</strong><br />
Saisonkarte CHF 95.<strong>–</strong><br />
Erwachsene:<br />
Tag CHF 6.<strong>–</strong><br />
Abend CHF 9.<strong>–</strong><br />
Wochenpass CHF 36.<strong>–</strong><br />
Saisonkarte CHF 145.<strong>–</strong><br />
Gruppentarife sind auf Anfrage/Voranmeldung erhältlich.<br />
Schlittschuhe können vor Ort gemietet werden.<br />
LENZERHEIDNER ZAUBERWALD<br />
16. <strong>–</strong> 28. Dezember <strong>2016</strong><br />
Im Advent wird es jeweils besonders<br />
zauberhaft in Lenzerheide. Während<br />
knapp zwei Wochen erstrahlen im<br />
Lenzerheidner Zauberwald eindrucksvolle<br />
Lichtinstallationen und auf der<br />
Zauberwald-Bühne sorgen Musikgrössen<br />
aus unterschiedlichen Stilrichtungen<br />
für stimmungsvolle Klänge. Begleitet<br />
vom Duft nach Marroni,<br />
Raclette und einem wärmenden Glühwein<br />
tauchen die Besucherinnen und<br />
Besucher ein in die Welt des bunten<br />
Zauberwalds.<br />
lenzerheide-zauberwald.ch<br />
BDO SNOW CiNEMA<br />
13. <strong>–</strong> 25. Februar <strong>2017</strong><br />
An insgesamt acht Abenden im Februar<br />
<strong>2017</strong> lockt das BDO SNOW CiNEMA<br />
beim Restaurant «Avant Clavo» mit einem<br />
besonderen Kinoerlebnis. Auf Kinosesseln<br />
aus Schnee, kuschlig eingehüllt<br />
und mit Blick auf die nächtliche<br />
Bergkulisse, geniessen Filmliebhaber<br />
aktuelle Kinostreifen oder beliebte<br />
Klassiker. Das Outdoor-Kino ist bequem<br />
zu Fuss erreichbar und das<br />
«Avant Clavo»-Team sorgt für kulinarische<br />
Köstlichkeiten und wärmende<br />
Getränke.<br />
lenzerheide.com/snowcinema<br />
27
H I N T E R D E N K U L I S S E N<br />
VON DER<br />
FREUDE,<br />
KONTAKT<br />
ZU GLÜCK-<br />
LICHEN<br />
GÄSTEN ZU<br />
HABEN<br />
28
Gemeinsam mit hotelleriesuisse <strong>Graubünden</strong> porträtieren<br />
wir in diesem Magazin jeweils eine<br />
Person aus der Hotellerie und schauen hinter die<br />
Kulissen des betreffenden Betriebs. Den Anfang<br />
machte in der Sommerausgabe Annette Sophie<br />
Hladik vom Hotel «Kulm» in Arosa. Nun folgt<br />
Géraldine Andenmatten vom Hotel «Schweizerhof»<br />
in der Lenzerheide.<br />
MIT GÉRALDINE ANDENMATTEN SPRACH RENÉ CHATELAIN,<br />
FOTOS VON SUSANNE SCHWIERTZ UND DOLORES RUPA<br />
Zwar wuchs die 21-jährige Géraldine Andenmatten in<br />
Liestal, Kanton Basel-Landschaft auf, doch ihr Name<br />
verrät es <strong>–</strong> sie ist Walliserin durch und durch. Den unüberhörbaren,<br />
sympathischen Dialekt ihrer Eltern hat sie sich bewahrt,<br />
obschon sie bis zum Abschluss ihrer Kochlehre im<br />
Spital Liestal in einem «fremden» sprachlichen Umfeld lebte.<br />
Als Kind träumte sie davon, dereinst Polizistin zu werden,<br />
der Einfluss ihres 14 Jahre älteren Bruders Patrick, der Koch<br />
ist, leitete sie dann aber in eine ganz andere Richtung. Nach<br />
der Lehre zog es sie erst mal nach England, wo sie einen<br />
dreimonatigen Sprachkurs besuchte.<br />
Nach der Rückkehr in die Schweiz vor zwei Jahren war sie<br />
zunächst ratlos, «aber offen für vieles». Da kam ihr die Möglichkeit<br />
eines Praktikums im Hotel «Schweizerhof» in der<br />
Lenzerheide <strong>–</strong> vermittelt durch ihre Schwägerin, die Frau ihres<br />
Bruders, die auch dort arbeitet <strong>–</strong> gerade recht. Aus dem<br />
Praktikum wurde eine feste Anstellung, allerdings nicht in<br />
der Küche, sondern im Service. «Mir macht der direkte Kontakt<br />
mit den Gästen viel Freude, was in der Küche nicht so<br />
der Fall ist», streicht die junge Mitarbeitende ihre Hauptmotivation<br />
für den Wechsel an die Front heraus.<br />
Besondere Freude gibt es ihr, die vielen glücklichen Gäste zu<br />
sehen und dazu beitragen zu können, deren Ferien einzigartig<br />
und unvergesslich machen zu können.<br />
AUF DEM TÖFF DURCH DIE LANDSCHAFT BRAUSEN<br />
Mit den Kolleginnen und Kollegen im Betrieb pflegt Géraldine<br />
ein freundschaftliches Verhältnis, zum Teil auch in der<br />
Freizeit. Im Sommer setzt sie sich am liebsten auf den Rücksitz<br />
der 800er-Kawasaki ihres Freundes Bruno, der als Sous-<br />
Chef im gleichen Betrieb arbeitet.<br />
HOTELLERIESUISSE<br />
Hotelleriesuisse <strong>Graubünden</strong> HSGR (www.hsgr.ch) ist die Unternehmerorganisation der<br />
Hotellerie im Kanton <strong>Graubünden</strong>. Die 400 besten und durch die Sternenklassifikation<br />
ausgezeichneten Hotels in <strong>Graubünden</strong> mit 90 Prozent der Übernachtungen und rund<br />
85 Prozent des Zimmerangebots zählen zu deren Mitgliedern.<br />
Die zentrale Aufgabe ist die Förderung optimaler Rahmenbedingungen für die Hotellerie und<br />
den Tourismus, indem frühzeitig auf den politischen Entscheidfindungsprozess Einfluss genommen<br />
wird. Eine weitere sehr wichtige Aufgabe des Vereins ist die Förderung der Aus- und<br />
Weiterbildung für die gastgewerblichen Berufe. HSGR unterhält zudem ein Netzwerk mit<br />
Partnern der Branche mit dem Ziel, gegenseitig Synergien zu fördern. Der Verein betreibt im<br />
Haus der Wirtschaft in Chur eine Geschäftsstelle, die unter anderem die Vereinsmitglieder<br />
mit dem Geschäftsführer als patentiertem Bündner Anwalt in Rechtsfragen unterstützt.<br />
«Mit dem Töff über die Pässe brausen ist meine liebste Freizeitbeschäftigung»,<br />
schwärmt Géraldine. «Dieses Jahr fuh-<br />
29
en wir einmal sogar bis nach Como.» Dass dann im <strong>Winter</strong><br />
vor allem Skifahren mit Freunden, Kollegen und den ab und<br />
zu auf Besuch kommenden Verwandten auf dem Freizeitprogramm<br />
steht, versteht sich in diesem Ski- und <strong>Winter</strong>sportparadies<br />
von selbst.<br />
Dass kein Heimweh nach Liestal entsteht, dafür sorgen auch<br />
ihr Bruder Patrick, der im nahe gelegenen Spital in Cazis als<br />
Koch arbeitet, und dessen Frau Carmen Andenmatten, Restaurantleiterin<br />
im Hotel «Schweizerhof» Lenzerheide.<br />
SPÄTER FAMILIE<br />
Wo sie sich in zehn Jahren sehe, wollten wir wissen. So weit<br />
in die Zukunft möchte sie gar nicht blicken, sie weile zwar<br />
gerne im Heimatland ihres Freundes («ein herrliches Land<br />
mit netten Menschen»), falls sie mal eine Familie gründen<br />
würde, wäre das wohl eher in der Schweiz. Die Chancen dazu<br />
sind gross, hat doch Bruno Monteiro hier schon die Ausbildung<br />
zum Koch absolviert und fühlt sich in der Schweiz voll<br />
integriert.<br />
DER AUTOR<br />
René Chatelain, Gründer von<br />
GRAUBÜNDEN EXCLUSIV<br />
WOHLFÜHLHOTEL MIT GRANDIOSEM HAMAM<br />
Die geräumigen Alpenchic-Zimmer, der grösste Hamam der Bündner Alpen, die regionale<br />
Gourmetküche und ein abwechslungsreiches Kulturprogramm lassen die Ferien im Hotel<br />
«Schweizerhof» in Lenzerheide unvergesslich werden.<br />
Die Lenzerheide gehört zu den schönsten Hochtälern der Alpen: verschneite Tannen, weiss<br />
gezuckerte Berge mit atemberaubender Aussicht, soweit das Auge reicht. Mitten in dieser<br />
Bergwelt steht das Hotel «Schweizerhof», Lenzerheide. Allein die Zimmer sind eine Reise<br />
wert. Wer es gerne grosszügig und chic mag, wird sich in den geräumigen Alpenchic-Zimmern<br />
besonders wohl fühlen. Das Designerpaar Jörimann & Woodtli liess sich bei der Gestaltung<br />
von der Natur inspirieren. So trennt zum Beispiel eine lichtdurchlässige Lärchenwand<br />
Bad- und Wohnbereich. Jeweils zwei Alpenchic-Zimmer sind mit einer Verbindungstür versehen<br />
<strong>–</strong> ideal für Familien.<br />
Entspannen im Hamam<br />
Das eigentliche Schmuckstück des Hotels ist der vom Architekten Max Dudler gestaltete<br />
Hamam <strong>–</strong> der grösste Hamam der Bündner Alpen. In den wunderschönen Räumen mit<br />
warmer Farbe, weichem Licht und gedämpfter Musik lässt es sich so richtig entspannen.<br />
Eine Massage, ein spezielles Bad oder eine kosmetische Behandlung runden das Verwöhnprogramm<br />
ab. Den Gästen steht ein Fitnessraum zur Verfügung. Ausserdem führt<br />
das Hotel «Schweizerhof» täglich verschiedene Activity-Kurse durch, die für Hotelgäste<br />
kostenlos sind.<br />
Spitzenküche und spannendes Kulturprogramm<br />
Kultur wird im Hotel «Schweizerhof» gross geschrieben. In der <strong>Winter</strong>saison <strong>2016</strong>/<strong>2017</strong><br />
erwartet die Gäste ein reichhaltiges Kulturprogramm: Talks mit spannenden Persönlichkeiten<br />
wie Mona Fetsch und Gian Rupf, Jazzkonzerte, Kabarettaufführungen (OHNE ROLF), ein<br />
Multimediafestival sowie eine alpine Buchmesse. Auch kulinarisch bietet das Hotel «Schweizerhof»<br />
Hochgenuss. In mehreren Restaurants werden möglichst regionale und naturnahe<br />
Produkte verarbeitet und traditionelle Gerichte neu interpretiert.<br />
Erst kürzlich wurde das Viersterne-Superior-Hotel «Schweizerhof» im Rating der Sonntags-<br />
Zeitung als zweitbestes Familienhotel der Schweiz ausgezeichnet.<br />
Das 1904 erbaute Hotel hat eine bewegte Vergangenheit. 1994 ging es in den Besitz der<br />
heutigen Gastgeber Andreas und Claudia Züllig-Landolt über. Andreas Züllig war während<br />
zehn Jahren Präsident von hotelleriesuisse <strong>Graubünden</strong> und amtet nun seit Januar 2015 als<br />
Präsident des Branchenverbandes hotelleriesuisse.<br />
30
31
K U L T U ( H ) R<br />
DARMS ANTIKE UHREN<br />
TICKEN AUF<br />
DER GANZEN WELT<br />
«Darms antike Uhren» in Ilanz <strong>–</strong> schon seit 35 Jahren ein Begriff. Das Fachgeschäft<br />
für grösste und kleinste antike Uhren an der ersten Stadt am Rhein<br />
ist ein international tätiges Unternehmen. Firmengründer Gieri Darms kauft<br />
die «Uhren mit Geschichte» vor allem im Ausland (Frankreich, England,<br />
Deutschland etc.) sowie in der Schweiz und hat Käufer, die auf dem ganzen<br />
Globus zu Hause sind.<br />
VON RENÉ CHATELAIN<br />
32
G<br />
ieri Darms kenne ich schon, seit ich 1974 nach Flims gezogen<br />
bin. Viele Jahre später war er einer unserer ersten<br />
Inseratenkunden und ist dem Magazin GRAUBÜNDEN<br />
EXCLUSIV treu geblieben <strong>–</strong> lückenlos in jeder Ausgabe seit<br />
1990 bis heute! Als er mir vor geraumer Zeit voller Freude<br />
mitteilte, er hätte in Frankreich eine Uhr aus dem 18. Jahrhundert<br />
aufgespürt, die meinen Namen trägt, war ich natürlich<br />
begeistert. Auch wenn nicht klar ist, ob sich hinter der<br />
schönen Zierschrift «Chatelain», der Name des Herstellers,<br />
des Händlers oder des ersten Eigentümers verbirgt, bereitet<br />
mir «meine» Uhr seitdem viel Freude, und ich zeige dieses<br />
alte «Erbstück» voller Stolz jedem Besucher. Sie passt auch<br />
bestens in unsere modern eingerichtete Wohnung am Bodensee<br />
<strong>–</strong> und schliesslich besitzt nicht jeder so ein Prunkstück<br />
von seinen «Vorfahren».<br />
Wie weit verbreitet und auf der ganzen Welt verstreut Gieri<br />
Darms’ Uhren ticken, zeigt folgende Aufstellung, die beliebig<br />
ausgedehnt werden könnte:<br />
Brasilien: Spindeltaschenuhr aus Gold mit Viertelstundenrepetition<br />
als Automat aus der Zeit zwischen 1760 und 1780.<br />
Eines Tages stand ein junger Tourist im Laden, und so war<br />
diese Uhr innert Kürze nach Brasilien verkauft.<br />
Saarbrücken, Deutschland: Capucine mit Halbstundenund<br />
Stundenschlag, Wecker, Datum. Aus der Zeit zwischen<br />
1790 und 1800.<br />
Italien: Bracket Clock. Mahagonigehäuse mit Stundenschlag<br />
von A. Flockhard aus London gefertigt. Diese Uhr befindet<br />
sich in einem wunderschönen Anwesen in der Nähe von<br />
Mailand.<br />
Teneriffa, Spanien: Diese Uhr aus der Zeit um 1860 hat das<br />
ganze Jahr Ferien, denn sie befindet sich auf der Insel Teneriffa.<br />
Skelettuhr mit En-passant-Schlag zur vollen Stunde<br />
mit antikem Glassturz.<br />
Curaçao, Niederländische Antillen: Die um 1850 bis 1865<br />
hergestellte Morbier-Uhr mit Schlagwerk ist in der Karibik<br />
auf der Insel Curaçao bei einer Innenarchitektin zu Hause.<br />
DARMS ANTIKE UHREN<br />
Schulstrasse 46, CH-7130 Ilanz<br />
Telefon +41 81 925 12 85<br />
Telefax +41 81 936 08 30<br />
www.antike-uhr.com<br />
Montag geschlossen<br />
Ilse und René Chatelain mit ihrer Uhr in Überlingen am Bodensee.<br />
München, Deutschland: Holländische Standuhr aus der Zeit<br />
um 1780 von H. Napies aus Sneek (Niederlande). Besitzt verschiedene<br />
Funktionen: Schlagwerk, Mondphase, Datum, Sekundenzeiger,<br />
Tagesangabe mit gravierten Tagesbildern und<br />
Planeten. Dieses Prachtexemplar einer Standuhr befindet<br />
sich in München in einer Sammlung.<br />
London, England: Eine Capucine aus der Zeit um 1800 bis<br />
1810 mit Schlagwerk steht auf einem Bürotisch in London.<br />
Südafrika: Morbier-Einzeigeruhr mit Messingzifferring<br />
und Wecker um 1693 bis 1720. Ein Ehepaar aus Südafrika<br />
kaufte diese Uhr bei Darms im Laden und nahm sie als<br />
Handgepäck per Flugzeug nach Südafrika mit.<br />
Mallorca, Spanien: Eine Riesen-Comptoise-Uhr aus einer<br />
ehemaligen Uhrmacherschule in Belgien befindet sich in<br />
dauernder Urlaubslaune in Mallorca. Die Uhr aus der Zeit<br />
um 1850 residiert in einem Wohnzimmer mit Blick aufs Meer.<br />
Transportiert wurde sie im Umzugsgut der Familie per Schiff.<br />
Norwegen: Carriage Clock aus der Zeit um 1880 mit Wecker<br />
und Schlagwerk. Dieses Stück war eine Liebe auf den ersten<br />
Blick und wurde vom Käufer gleich nach Norwegen mitgenommen.<br />
Canberra, Australien: Eine Morbier-Uhr aus der Zeit zwischen<br />
1799 und 1806 ziert das Wohnzimmer einer Familie in<br />
der Nähe der Hauptstadt Australiens.<br />
Weitere Uhren wurden nach Schweden, Finnland, Dänemark,<br />
Niederlande, Russland, Österreich, Israel, Frankreich,<br />
Hongkong, Thailand, Philippinen, Kanada, Hawaii und in<br />
viele andere Staaten der USA geliefert.<br />
33
S U R S E L V A<br />
KLEINE DESTINATION,<br />
GROSSE TRADITIONEN<br />
Die Rede ist von der Surselva <strong>–</strong> im Nordwesten <strong>Graubünden</strong>s <strong>–</strong><br />
eingebettet zwischen imposanten Bergen und durchquert<br />
vom jungen Rhein, der unweit von der Destination entspringt und<br />
sich von da an seinen Weg durch die Natur sucht.<br />
Raues Klima, unberührte Natur<br />
und Zurückgezogenheit? Ja, das<br />
lässt sich alles in der Surselva finden.<br />
Dies ist jedoch erst die halbe Wahrheit<br />
über das Tal. Die andere Hälfte besteht<br />
aus sonnendurchfluteten Seitentälern,<br />
ausgezeichneten <strong>Winter</strong>sportgebieten<br />
und herzlicher Geselligkeit. Wer die<br />
knapp zwei Stunden Anfahrt von<br />
St. Gallen oder Zürich antritt, muss eines<br />
wissen <strong>–</strong> wer die Surselva einmal<br />
besucht hat, wird zum Wiederholungstäter.<br />
Vielleicht liegt es an der<br />
Ruhe, vielleicht an der Top-Kulinarik,<br />
vielleicht an der Bodenständigkeit der<br />
Bewohner, vielleicht an den schier unbegrenzten<br />
Sportmöglichkeiten und<br />
vielleicht liegt es auch ganz einfach an<br />
der Sympathie der romanischen Sprache<br />
und des Walserdeutsch. Dadurch,<br />
dass sich die Dörfer der Surselva stets<br />
treu geblieben sind, werden bis heute<br />
viele der Brauchtümer gepflegt und<br />
zählen zu den Höhenpunkten des Jahres.<br />
DER SCHNEESPORT GEHÖRT<br />
ZUR LEBENSFORM<br />
Zu einer der grössten Traditionen gehört<br />
im <strong>Winter</strong> das Skifahren. So kann<br />
man in den Dörfern rund um die <strong>Winter</strong>sportgebiete<br />
Brigels-Waltensburg-<br />
Andiast und Obersaxen Mundaun Val<br />
Lumnezia wohl lange nach Einheimischen<br />
suchen, die noch nie auf der Piste<br />
waren. Von klein auf werden die Kinder<br />
mit dem Ski- oder Snowboardvirus<br />
infiziert. Damit das so bleibt und sich<br />
vor allem auch die kleinen Gäste möglichst<br />
bald an den Schnee gewöhnen,<br />
haben die <strong>Winter</strong>sportgebiete ihr Kinderangebot<br />
erweitert. Auf diese <strong>Winter</strong>saison<br />
eröffnet die Skischule<br />
Mundaun in Cuolm Sura das neue Kinderland.<br />
Ein Schnee- und Funparadies,<br />
das aus diversen Förder- sowie Beschneiungsanlagen<br />
besteht. Ebenso<br />
wird in Tenna, im Safiental, ein neuer<br />
Schneespielplatz eröffnet. Wie bereits<br />
der bestehende Skilift, wird auch das<br />
neue Karussell mit Solarstrom betrieben.<br />
Der Spielplatz ist perfekt geeignet,<br />
die ersten Lernschritte auf den Ski zu<br />
machen, nach Herzenslust zu schaufeln,<br />
im Schnee herumzurutschen und<br />
zu spielen. Bereits vor zwei Saisons hat<br />
Brigels sein Angebot mit dem Schneekindergarten<br />
erweitert: Kinder unter<br />
vier Jahren werden stunden-, halbtagsoder<br />
tageweise betreut und spielerisch<br />
in den Schneesport eingeführt.<br />
34
TRADITIONELLE ANLÄSSE NEBEN DER<br />
PISTE<br />
DIE WALDWEIHNACHT IN FLOND<br />
Was klein begonnen hat, ist <strong>–</strong> keine<br />
Angst <strong>–</strong> nach wie vor klein geblieben.<br />
Und doch erfreut sich die Waldweihnacht<br />
am Heiligabend immer grösserer<br />
Beliebtheit. Während der letzten Sonnenstrahlen<br />
machen sich Einheimische<br />
und Gäste auf in den Wald. Beim knisternden<br />
Feuer, inmitten von verschneiten<br />
Tannen, werden Geschichten gelesen<br />
und Lieder gesungen, bevor es<br />
dann in der Dunkelheit, nach einem<br />
wärmenden Glühwein oder Punsch,<br />
mit leuchtenden Fackeln zurückgeht.<br />
DIE WINTERMÄRKTE<br />
Der Auftakt in die Weihnachtsmarktsaison<br />
bildet am 26. November der Adventsmarkt<br />
in Ilanz. Dabei verwandelt<br />
sich das Städtchen in eine glitzernde<br />
und leuchtende Weihnachtswelt. Einen<br />
Monat später, am 28. Dezember, lädt<br />
die Val Lumnezia zum «Marcau Daniev»<br />
ein. An den festlich und liebevoll<br />
geschmückten Marktständen wird alles<br />
angeboten, was im Tal gekocht, gebacken,<br />
genäht, gestrickt, gezimmert,<br />
gebastelt, aber auch in professionell<br />
geführten Backstuben, Metzgereien,<br />
Molkereien und Werkstätten hergestellt<br />
wird. Und das ist noch nicht alles.<br />
Am darauffolgenden Tag eröffnet Brigels<br />
mitten im Dorfkern den Silvestermarkt,<br />
jährlich ein Treffpunkt für Jung<br />
und Alt, für Bewohner und Gäste. Dabei<br />
bieten über 30 Aussteller aus der<br />
Region Lebensmittel, Kunsthandwerk,<br />
Schmuck, Schnaps und natürlich den<br />
obligaten Glühwein an. Der letzte<br />
Markt im Jahr ist der Schnapsmarkt am<br />
30. Dezember in Ilanz. Die einen meinen,<br />
früher hätten an diesem Tag die<br />
Politiker die eine oder andere Runde<br />
Schnaps spendiert, um sich ihre Wiederwahl<br />
zu sichern. Andere sagen,<br />
man habe den Schnapsvorrat für den<br />
kalten <strong>Winter</strong> aufgebessert.<br />
Wie dem auch sei, es ist ein Anlass, an<br />
dem man Freunde, Verwandte und Bekannte<br />
trifft und mit ihnen auf das vergangene<br />
und das kommende Jahr anstösst.<br />
TRER SCHIBETTAS <strong>–</strong> WENN<br />
DAS SCHEIBENSCHLAGEN AUF<br />
EINMAL ERLAUBT IST<br />
Trer schibettas, zu Deutsch Scheibenschlagen,<br />
ist ein uralter Brauch in Danis,<br />
bei welchem glühende Holzscheiben<br />
mithilfe von Holzstecken vom<br />
Berg ins Tal geschleudert werden. Alle<br />
Knaben ab der 3. Klasse und alle ledigen<br />
Männer aus dem Dorf dürfen am<br />
«Trer schibettas» teilnehmen. Der<br />
Spruch beim Scheibenschlagen lautet:<br />
Oh tgei biala schibetta per la ... (Name<br />
eines Mädchens)! übersetzt: Oh welch<br />
schöne Scheibe für ...! Bei missratenen<br />
Holzstücken wird dementsprechend<br />
ein weniger geliebter Name gerufen.<br />
Mit den leuchtenden Scheiben wollten<br />
die ersten Bewohner des Tals den <strong>Winter</strong><br />
vertreiben. Dieser Tradition darf in<br />
Danis gerne beigewohnt werden.<br />
Weitere Informationen unter<br />
www.surselva.info<br />
35
W I R T S C H A F T<br />
ZAI <strong>–</strong><br />
DER SKI VOLLER POESIE<br />
AUS GRAU BÜNDEN<br />
IN DISENTIS WIRD EIN<br />
PREMIUM-SKI VON HAND<br />
HERGESTELLT<br />
Duri kontrolliert den Steinkern<br />
36
zai ist der Traum vom perfekten Ski. Vom<br />
Ski, der keine Kompromisse eingeht, weder beim<br />
Material noch bei der Konstruktion. zai ist<br />
Rätoromanisch und steht für zäh <strong>–</strong> «tough». Hinter<br />
der Manufaktur stehen Menschen, die den<br />
Berg lieben und ihrem weitgehend in Handarbeit<br />
hergestellten Ski seine Seele verleihen.<br />
VON RENÉ CHATELAIN<br />
M<br />
an spürt förmlich die Passion und Begeisterung, wenn<br />
CEO Benedikt Germanier (50) von seinem Ski spricht.<br />
Er, der im knallharten Bankbusiness zuletzt an der Wallstreet<br />
gestählt wurde, gab vor acht Jahren die lukrative Karriere<br />
in den USA auf und folgte dem Ruf seines Jugendfreundes<br />
Simon Jacomet in die von diesem 2003 gegründete Firma<br />
zai. «In meiner früheren Tätigkeit ging es nur um Geld, und<br />
das ging mir immer mehr auf den Geist», begründet er seinen<br />
Ausstieg, der emotional einem Aufstieg (nicht nur geografisch)<br />
gleichkam. Zusammen mit seiner Frau und den vier<br />
Kindern zog er wieder in die alte Heimat, wohnt heute in Zürich,<br />
ist aber auch im bündnerischen Rabius anzutreffen.<br />
Und natürlich auch im Klosterdorf Disentis, im Bündner<br />
Oberland, wo er viel Zeit in der Manufaktur verbringt, wenn<br />
er nicht auf Promotion auf dem Berg oder auf Investorensuche<br />
in der weiten Welt unterwegs ist. Manufaktur (lat. manus<br />
«Hand» und lat. facere «erbauen, tun, machen, herstellen»)<br />
sagt einiges aus über den Betrieb, in welchem ein gutes<br />
Dutzend einheimische Spezialisten alles daran setzen, das<br />
Gegenteil eines Massenartikels herzustellen. Wie viel Herzblut,<br />
Engagement und Poesie in diesem «Kunstwerk» steckt,<br />
kann man erahnen, wenn man die Manufaktur selber besucht<br />
oder sich die Informationen in der Form von grafisch<br />
hochwertigen Imprimaten, Videos und der Webseite zu Gemüte<br />
führt.<br />
DISENTIS ALS IDEALER ORT<br />
Dort oben ist auch das Wirkungsgebiet des zai Gründers Simon<br />
Jacomet (53). Früher entwickelte er für Salomon und<br />
Völkl. Seit mehr als einer Dekade ist er sein eigener Herr und<br />
DER SPADA<br />
Der Berg im Ski <strong>–</strong> durch diese Idee wurde der spada entwickelt. Der weltweit einzige Ski,<br />
dessen Kern aus solidem Granit besteht. Durch die Verbindung von Stein und Carbon wird in<br />
einem speziellen Herstellungsverfahren (CFS®-Technologie) Granit biegbar.<br />
37
Einpassen von Belag und Kanten<br />
Meister und geht keine Kompromisse mehr ein. Der Skilehrer<br />
und Bergsteiger, Naturfreak und Tüftler <strong>–</strong> für ihn ist ein<br />
Traum in Erfüllung gegangen. Wenn Jacomet Linien in den<br />
Schnee zieht, ist dies mehr als sportliche Betätigung. Es ist<br />
alles, was diese Persönlichkeit ausmacht: der Disentiser<br />
Klosterschüler, der Bergler, der Ski-Entwickler, der Künstler.<br />
Er hat in der Ski-Industrie schon manches auf den Kopf gestellt.<br />
Und erst mit zai!<br />
«zai ist offizieller Skipartner der<br />
Alpinen Weltmeisterschaften der FIS.»<br />
Der Entscheid, in Disentis eine Ski-Manufaktur aufzubauen,<br />
ergab sich aus seiner Philosophie und der Verbundenheit mit<br />
der Region. Wer kompromisslos nach dem perfekten Ski<br />
strebt, muss die Kontrolle über die Kerntechnologien und<br />
die Materialien in der Hand haben. Und er muss dort präsent<br />
sein, wo die Mitarbeiter auch einen engen persönlichen Bezug<br />
zum Berg, zum Ski und zum <strong>Winter</strong>sport haben.<br />
Bei zai ist jeder Werker auch für die Qualität verantwortlich.<br />
In einem aufwendigen Prozess werden die Ski sorgfältig von<br />
Hand zusammengebaut. Modernste Maschinen werden unterstützend<br />
eingesetzt. Die Exklusivität dieses edlen Sportgeräts<br />
wird durch die nur rund 1200 Paar untermauert, die<br />
pro Jahr hergestellt werden. Und dass die zai Ski aus einem<br />
romanischen Sprachgebiet stammen, unterstreichen auch deren<br />
Namen: spada (Schwert) für den Ski mit Stein, testa (Charakterkopf)<br />
für den «Holzski», laisa (Furche) für den Tiefschneeski<br />
...<br />
DIE TECHNIK VON ZAI<br />
Der Skikonstrukteur definiert die Fahreigenschaften durch<br />
die Kombination verschiedener Parameter wie Materialwahl,<br />
Geometrie (Länge, Breite, Taillierung und Dickenverteilung),<br />
dynamische Eigenschaften (Flexibilität, Torsionsfestigkeit)<br />
oder Gewicht. Der Konstrukteur eines Skis für die<br />
Grossserie ist nicht frei in seinen Entscheidungen. Er muss<br />
die Kosten optimieren und mit zahlreichen logistischen<br />
oder produktionstechnischen Einschränkungen leben. Ein<br />
Grossserienski ist deshalb im besten Fall ein guter Kompromiss.<br />
Ganz anders zai: Der einzige Massstab ist das Fahrverhalten<br />
des Skis. Nichts und niemand hindert zai daran, die<br />
Parameter so zu kombinieren, dass daraus ein Ski mit perfektem<br />
Fahrverhalten resultiert: Das ist Kompromisslosigkeit!<br />
zai Ski sind einzigartig. Jedes Paar ist von Hand gefertigt. Es<br />
wird angestrebt, höchste Performance und Handwerkskunst<br />
zu vereinen. Performance Luxury wird das im Fachchargon<br />
genannt. zai fragte mal seine Kunden, weshalb sie einen zai<br />
gekauft haben. Sie antworteten: «Es ist die Performance, das<br />
Design und die Geschichte.»<br />
Die Ski werden auf höchste Fahreigenschaften getestet. Ein<br />
Produkt zu bauen, welches nach Massstäben von zai gebaut<br />
wird, verlangt nach besten Materialien. Und das sind nicht<br />
unbedingt die gängigen Kombinationen von Holz und Fiber-<br />
38
Marc schleift die Stahloberkante<br />
glas. zai verwendet neben Holz Naturkautschuk oder Karbon,<br />
welches in der Medizinalindustrie als Komponenten für<br />
Knochenimplantate verwendet wird. Diese Materialien sind<br />
langlebig und vereinen optimale Zug- und Druckstabilität<br />
und haben Dämpfungseigenschaften. Die Funktion beeinflusst<br />
das Design <strong>–</strong> nicht umgekehrt. Ein zai Ski verliert nach<br />
100 Skitagen nur fünf Prozent seiner Eigenschaften, Massenski<br />
ein Vielfaches davon!<br />
IM OBERSTEN PREISSEGMENT<br />
Was so kompromisslose Qualität bietet, hat auch seinen Preis.<br />
Wie es bei den meisten Konsumgütern wie Autos, Uhren<br />
oder Bekleidung einen «Premiumbereich» ist, will dies zai<br />
bei den Ski sein. Erstaunlicherweise gab es dies bis heute<br />
noch nicht so ausgeprägt. Dabei wird nichts dem Zufall überlassen<br />
<strong>–</strong> auch die Bindung, die Stöcke und sogar der Skisack<br />
werden bei zai als ein Paket angeboten, und um das Ganze<br />
noch zu untermauern, sagt die individuelle Nummerierung<br />
TESTIMONIAL<br />
«Mit zai Ski an meinen Füssen bin ich eine bessere Skifahrerin. Aber es ist eigentlich mehr<br />
als das. Skifahren mit dem zai Team ist, wie wenn man in einer warmherzigen Familie willkommen<br />
geheissen wird. Das hat mir Motivation, Vorbilder, Mut und Stolz gegeben und ein<br />
Gefühl, als ob ich in die unbeschwerten Tage meiner Jugend zurückgekehrt wäre. Das Unternehmen<br />
hat den Charakter eines Familienunternehmens. Ich kann jederzeit in die Manufaktur<br />
kommen und ich fühle mich immer willkommen. Ich bewundere den Mut und die Kreativität,<br />
die es braucht, um diese Ski zu bauen und ich muss jedes Mal daran denken, wenn ich<br />
eine frisch verschneite Piste hinunterfahre. Mein Problem ist nur, dass zai ein bisschen<br />
süchtig macht. Ich denke immer darüber nach, welchen ich als nächstes kaufen möchte …»<br />
Edith Oechslin, Ärztin, Chur<br />
jedes Skipaars, dass es sich um echte Einzelstücke aus der zai-<br />
Manufaktur handelt. Das wird mit einem Zertifikat garantiert,<br />
überrreicht mit einem ganz besonderen Gütesiegel:<br />
Dem Medaillon aus Speckstein mit dem zai Markenzeichen.<br />
Das Material dazu stammt aus dem Steinbruch in Andeer<br />
und entstand vor rund 300 Millionen Jahren.<br />
Wer nun denkt, ein zai Ski werde nur von «Gutbetuchten»<br />
gekauft, der irrt. Aus allen Schichten kommen die Fans dieses<br />
Unikats, das eben mehr ist als nur ein Gebrauchsartikel.<br />
Germanier erinnert an seine Jugend, die der Schreibende<br />
auch so miterlebt hat: Die ersten Ski waren so wertvoll, dass<br />
man sie des Nachts unters Bett gelegt hat.<br />
DAS ZAI GEDICHT<br />
Am Anfang<br />
war der Berg<br />
Geröll und Massiv<br />
Zacken und Klüfte<br />
Stein und Fels<br />
zai findet die Linie<br />
die den Berg versteht<br />
er spielt im Schnee<br />
wie die Dohle am Himmel<br />
zai, der zähere Ski<br />
Ein Titan<br />
der weiss was er will<br />
unbestechlich unverwüstlich<br />
Leo Tuor<br />
39
V A L S<br />
VALS <strong>–</strong> DAS BERGERLEBNIS<br />
1000, 1000, 1000. <strong>–</strong> Vals setzt auf diese Zauberformel: 1000 Einwohner, 1000 Gästebetten<br />
und 1000 Schafe. Dieses magische Verhältnis ist das Geheimnis der entspannten<br />
Stimmung im Valsertal. Das Dorf mit den Steindächern mitten in der<br />
archaischen Bergwelt lockt nicht nur mit der weltbekannten Therme des<br />
Architekten Peter Zumthor, sondern auch mit einem kleinen, feinen Skigebiet.<br />
SKI UND SNOWBOARD AM DACHBERG<br />
as Schneesportgebiet am Dach-<br />
reicht von 1250 bis auf knapp<br />
Dberg<br />
3000 Meter hinauf und begeistert<br />
auf jeder Höhenlage mit einer wunderschönen<br />
Naturkulisse. Es gehört<br />
zu den höchstgelegenen Skigebieten<br />
<strong>Graubünden</strong>s. Die 8er-Gondelbahn<br />
bringt Gross und Klein nach Gadastatt<br />
auf 1817 Meter. Dort befindet sich<br />
auch der Übungslift, an welchem sich<br />
Kinder und Anfänger ans Auf und Ab<br />
am Berg gewöhnen können. Drei weitere<br />
Liftanlagen führen von Gadastatt<br />
hinauf in die hochalpine Szenerie des<br />
Dachbergs. Oben bietet sich bei Sonnenschein<br />
eine imposante Rundsicht<br />
auf die Ostalpen mit Berninamassiv<br />
bis hin zu den Walliser Viertausendern.<br />
Der Dachberg lockt mit einem Angebot<br />
abwechslungsreicher und sorgfältig<br />
präparierter Pisten in allen Schwierigkeitsgraden,<br />
ist aber dennoch ein<br />
ruhiges und persönliches Schneesportgebiet.<br />
www.vals3000.ch<br />
INFORMATION<br />
Visit Vals<br />
Das Tourismusbüro<br />
Poststrasse 45, CH-7132 Vals<br />
Telefon +41 81 920 70 70<br />
www.vals.ch<br />
visitvals @ vals.ch<br />
40
VALS <strong>–</strong> DIE SKISCHULE<br />
Die Schweizer Skischule Vals ist die<br />
Adresse für Ihre Betreuung am Berg.<br />
Im Privatunterricht stimmen unsere<br />
Schneesportlehrer den Unterricht genau<br />
auf Ihre Fähigkeiten und Wünsche<br />
ab und ermöglichen Ihnen so einen optimalen<br />
Lernerfolg. Im Gruppenunterricht<br />
werden die Teilnehmer in kleine<br />
Gruppen, je nach Fahrkönnen, eingeteilt.<br />
Jede Klasse hat ein eigenes Wochenprogramm<br />
mit viel Spiel, Sport<br />
und Spass.<br />
www.skischule-vals.ch<br />
SCHNEESCHUHROUTE BIDANÄTSCH<br />
Die Schneeschuhroute Bidanätsch<br />
führt von der Bergstation Gadastatt<br />
der Sportbahnen Vals in eine abwechslungsreiche<br />
<strong>Winter</strong>landschaft. Für die<br />
etwa 5,6 km lange, durchgehend markierte<br />
Route sind drei Marschstunden<br />
einzurechnen. Offene Tannenwälder,<br />
weite Alpflächen und ein ausgedehntes<br />
Bergpanorama umgeben die Schneeschuhwanderer<br />
auf ihrem wenig steilen<br />
Marsch in einer Höhenlage zwischen<br />
1800 und 2000 Metern.<br />
www.vals.ch<br />
WINTERWANDERN<br />
Wandern Sie durch verschneite Landschaften<br />
und geniessen Sie auf unseren<br />
bestens präparierten <strong>Winter</strong>wanderwegen<br />
das sonnige Valsertal. Vals verfügt<br />
über etwas 20 km präparierte<br />
<strong>Winter</strong>wanderwege, die sich auch zum<br />
Schlitteln eignen. Besonderer Beliebtheit<br />
erfreut sich der Panoramaweg,<br />
welcher zwischen Zervreila und Gadastatt<br />
verläuft und Ihnen mit dem Blick<br />
von Frunt in Richtung Zervreilahorn<br />
eine wahre Postkartenkulisse bietet.<br />
www.vals.ch<br />
41
T O U R I S M U S<br />
GESUNDHEITS-<br />
TOURISMUS <strong>–</strong><br />
EINE CHANCE FÜR<br />
GRAUBÜNDEN<br />
Baden im reinen Mineralwasser im Bogn Engiadina in Scuol. (Foto: Andrea Badrutt)<br />
42
Wenn wir über Möglichkeiten nachdenken, wie wir<br />
unserem Kanton <strong>Graubünden</strong> neue Marktchancen<br />
eröffnen können, erkennen wir im Gesundheitstourismus<br />
ein grosses, nachhaltiges Entwicklungspotenzial.<br />
Dieses soll durch geschickte<br />
und innovative Kooperations- und Vermarktungspartnerschaften<br />
an den Schnittstellen zwischen<br />
Gesundheit und Tourismus erschlossen werden.<br />
VON CHRISTIAN RATHGEB UND PHILIPP GUNZINGER<br />
D<br />
ie Trends zeigen deutlich auf, dass in den kommenden<br />
Jahren mit einer sehr dynamischen Entwicklung im Gesundheitstourismus<br />
zu rechnen ist <strong>–</strong> ein Zukunftsmarkt.<br />
Dank des steigenden Gesundheitsbewusstseins werden sich<br />
neue Kundensegmente bilden, für welche das Gleichgewicht<br />
von Körper, Geist und Seele ein erstrebenswertes Anliegen<br />
darstellt. Dies sind Menschen, welche bereit sind, Zeit und<br />
Geld zu investieren, um sich durch qualitativ hochstehende<br />
Gesundheitsinstitutionen, eingebettet in attraktive Naturund<br />
Kulturlandschaften, betreuen und behandeln zu lassen.<br />
Die Öffnung der bisherigen Versorgungsstrukturen im Gesundheitswesen<br />
für neue Marktsegmente sowie Neuerungen<br />
in der Medizinaltechnologie erweitern das Portefeuille der<br />
Entwicklungsmöglichkeiten zusätzlich. Grundsätzlich wird<br />
beim Gesundheitstourismus zwischen Menschen unterschieden,<br />
welche ohne medizinische Indikation primär Angebote<br />
im präventiven Bereich nutzen und Patienten, welche<br />
sich mit einer medizinischen Diagnose in ärztlich betreuten<br />
Institu tionen behandeln lassen möchten. Oftmals fliessen<br />
dabei die Bedürfnisse dieser beiden Anspruchsgruppen ineinander<br />
über, was bei der Angebotsgestaltung zu berücksichtigen<br />
ist.<br />
Entsprechend der wachsenden Bedeutung von Angebotskombinationen<br />
in den Bereichen Gesundheit und Tourismus<br />
attestiert der Bericht der Regierung an den Grossen Rat über<br />
die Wirtschaftsentwicklung in <strong>Graubünden</strong> vom Juli 2014<br />
dem Thema «Gesundheit und Wohlbefinden» einen zunehmend<br />
hohen Stellenwert. Die Regierung hat dementsprechend<br />
im Regierungsprogramm <strong>2017</strong> <strong>–</strong> 2020 den «Gesundheitstourismus»<br />
zu einem Schwerpunkt ihrer Tätigkeit für<br />
die kommenden vier Jahre erhoben.<br />
DER WEG FÜHRT (WIEDER) NACH GRAUBÜNDEN<br />
Der Kanton <strong>Graubünden</strong> verfügt über eine dezentrale und<br />
qualitativ hochstehende Gesundheitsversorgung. Deren<br />
Kombination mit attraktiven touristischen Angeboten in<br />
43
Badekuren in alten Zeiten im Mineralwasser-Holzzuber.<br />
intakten Kulturlandschaften bildet eine hervorragende Ausgangslage,<br />
um sich im national und international wachsenden<br />
Markt «Gesundheitstourismus» prominent zu positionieren<br />
und erfolgreich an diesem partizipieren zu können.<br />
Destinationen können sich als Gesundheitsregionen etablieren<br />
und neue, saisonal unabhängige Angebotskombinationen<br />
entwickeln. Dadurch werden dem Kanton und den Regionen<br />
neue Perspektiven eröffnet, deren Realisierung<br />
wesentliche und stetig wachsende Beiträge an die Wertschöpfung<br />
leisten werden.<br />
Grossherzog Friedrich I von Baden mit seinem Gefolge beim Paracelsus-Gebäude in St. Moritz um ca.<br />
1900 (Foto: Dokumentationsbibliothek St. Moritz)<br />
Die Idee ist nicht neu: Menschen, welche medizinische Hilfe<br />
benötigten, kamen schon früher nach <strong>Graubünden</strong>, um sich<br />
zu erholen und gesund zu werden. Zahlreiche Destinationen<br />
verfügen über historisch gewachsene Kurtraditionen. Als<br />
Beispiel sei hier der Höhenkurort Davos erwähnt. Mitte des<br />
19. Jahrhunderts erkannte der deutsche Arzt Alexander<br />
Spengler die wohltuende und gesundheitsfördernde Wirkung<br />
des Hochgebirgsklimas, insbesondere für Lungenkranke.<br />
Aus ganz Europa, teilweise sogar aus anderen fernen<br />
Ländern, reisten die Menschen nach Davos, wo sie Linderung<br />
beziehungsweise Heilung suchten. Es wurden Sanatorien,<br />
Kliniken und Hotels gebaut, und Davos erlebte einen bis dahin<br />
noch nie gesehenen Aufschwung. Das Oberengadin ver-<br />
44
Trinkhalle im Paracelsus-Gebäude in St. Moritz um ca. 1900. (Foto: Dokumentationsbibliothek St. Moritz)<br />
fügt mit der Mauritiusquelle in St. Moritz, welche schon im<br />
Jahr 1466 vor Christus gefasst und genutzt wurde, über eine<br />
wertvolle Heilquelle, welche auch den späteren Bädertourismus<br />
im 19. und 20. Jahrhundert förderte. Den Grundstein der<br />
Unterengadiner Bäderkultur bilden seit alters her die verschiedenen<br />
Mineralquellen, deren erstaunliche Heilwirkung<br />
ebenfalls schon früh bekannt war. Scuol-Tarasp-Vulpera<br />
wurde bald zu einem der grössten und bekanntesten Badekurorte<br />
Europas <strong>–</strong> die «Badekönigin der Alpen». Heute stellt<br />
das Wellness- und Gesundheitsangebot des Bogn Engiadina<br />
in Scuol einen bedeutenden Eckpfeiler im gesundheitstouristischen<br />
Angebot des Unterengadins dar. Diese Beispiele liessen<br />
sich mannigfaltig ergänzen.<br />
DIE REGIONALEN CHANCEN AM BEISPIEL<br />
DER NATIONALPARKREGION<br />
Die Nationalparkregion, welche die Talschaften Unterengadin<br />
und Val Müstair umfasst, hat eine Vorreiterrolle bei der<br />
Erschliessung neuer Potenziale im Bereich des Gesundheitstourismus<br />
übernommen. Sie hat sich in den letzten Jahren<br />
gezielt als Gesundheitsregion positioniert. Die ökonomischen<br />
Erfolgspotenziale für eine nachhaltige Entwicklung<br />
dieser Region liegen in der intakten Natur- und Kulturlandschaft,<br />
in einem werte- und sinnorientierten Tourismus, in<br />
einer innovativen Gesundheitsversorgung und in einer gut<br />
ausgebauten Infrastruktur. Die Nationalparkregion hat somit<br />
die besten Voraussetzungen, um sich im Gesundheitsmarkt<br />
erfolgreich zu etablieren, verfügt sie doch bereits heute<br />
über ein äusserst dichtes, vielfältiges und attraktives<br />
Angebot in den Bereichen Tourismus und Gesundheit sowie<br />
Wellness und Sport. Um das Potenzial dieses Marktes zu nutzen,<br />
wurde vor fünf Jahren das Projekt «Nationalparkregion<br />
<strong>–</strong> Gesundheitsregion» lanciert. Bestehende und neue<br />
Angebote an der Schnittstelle zwischen Gesundheit und<br />
Tourismus werden inhaltlich auf innovative Weise vernetzt<br />
und vermarktet. Dadurch können systematisch und profitabel<br />
neue Gästesegmente und damit Wertschöpfung erschlossen<br />
und der Tourismuswirtschaft der Region zugeführt werden.<br />
Als erwünschter Nebeneffekt kann dank verbesserter Auslastung<br />
und zusätzlicher Erträge im regionalen Gesundheitswesen<br />
die langfristige Tragbarkeit der Gesundheitsversorgung<br />
für die einheimische Bevölkerung sichergestellt werden.<br />
In den vergangenen fünf Jahren entwickelten branchenübergreifend<br />
zusammengesetzte Projektteams aus der Region<br />
neue gesundheitstouristische Angebote <strong>–</strong> u. a. in den Bereichen<br />
Ernährung, Bildung, Prävention und Rehabilitation.<br />
45
Physiotherapie<br />
Medical-Check<br />
Diese Angebote werden heute durch ein Netzwerk bereitgestellt,<br />
welches mittlerweile mehr als 100 Leistungspartner<br />
aus der Nationalparkregion umfasst. Sie werden in den<br />
Märkten durch das Gesundheitszentrum Unterengadin und<br />
die Tourismusorganisationen mit über 20 ausserregionalen<br />
Kooperationen vermarktet.<br />
AUCH KOMPLEMENTÄRMEDIZIN<br />
Im Rahmen dieses Regionalentwicklungsprojekts nahm zu<br />
Beginn dieses Jahres auch die neue Rehabilitationsklinik<br />
«Clinica Curativa», unter dem Dach des Gesundheitszentrums<br />
Unterengadin, ihren Betrieb auf. Um Patienten mit<br />
onkologischen oder internistischen Erkrankungen auf ihrem<br />
Genesungsweg zu begleiten und zu unterstützen, werden<br />
Schulmedizin und Komplementärmedizin auf professionelle<br />
Weise miteinander verbunden und im Klinikalltag gelebt. Ergänzt<br />
wird das Behandlungskonzept durch die Angebote des<br />
Bogn Engiadina Scuol mit der Möglichkeit, Mineralwasser<br />
zu trinken und / oder in diesem zu baden. Im mitteleuropäischen<br />
Kulturkreis arbeiteten die Ärzte mit heute als «komplementärmedizinisch»<br />
bezeichneten Methoden. Wickel und<br />
Bäder mit Heilkräutern, Mixturen und Tees aus verschiedenen<br />
Arzneipflanzen gehörten zu ihrem Repertoire. Bei Kuren<br />
wurden Mineral- und Thermalwässer getrunken und als<br />
Bäder oder in Form von Dampf angewendet, um verschiedenste<br />
Leiden zu kurieren. Wasseranwendungen haben in<br />
Scuol eine lange Tradition. Nach den beiden Weltkriegen erfuhr<br />
der Kurort eine schwierige Phase. Einerseits blieb die<br />
zahlungskräftige Klientel aus und andererseits machte die<br />
Erfindung neuer pharmakologischer Medikamente langwierige<br />
Kuren überflüssig. Heute trägt in der Clinica Curativa<br />
ein auf die Vernetzung von Schul- und Komplementärmedizin<br />
spezialisiertes Ärzte- und Pflegeteam, zu dem auch hochqualifizierte<br />
Komplementärtherapeuten zählen, dem wachsenden<br />
Bedürfnis nach integrativer Medizin Rechnung. Die<br />
Patienten erleben die einzigartige Gesundheitslandschaft der<br />
Nationalparkregion, die Wild- und Heilwässer, reine Bergluft,<br />
den Duft von unberührten Nadelwäldern mit Lärchen<br />
und Arven und die Kulisse der Unterengadiner Dolomiten <strong>–</strong><br />
eine ideale Umgebung zur Genesung.<br />
DAS POTENZIAL FÜR GRAUBÜNDEN NUTZEN<br />
Die Regierung hat auf Antrag des Gesundheitsdepartements<br />
vor Kurzem eine aus Vertreterinnen und Vertretern des<br />
Gesundheitswesens, des Tourismus sowie der Verwaltung<br />
bestehende Steuerungsgruppe eingesetzt, welche die Umset-<br />
46
Therapeutische Betreuung beim Ergometertraining.<br />
zung des kantonalen Entwicklungsschwerpunkts «Gesundheitstourismus»<br />
respektive die Förderung exportorientierter<br />
Gesundheitsdienstleistungen unterstützen wird. Aufgabe<br />
dieser Steuerungsgruppe wird es sein, Konzepte und Strategien<br />
zur Förderung exportorientierter Gesundheitsdienstleistungen<br />
zu entwickeln. Der Weg zu Gesundheit und<br />
Wohlbefinden soll wieder nach <strong>Graubünden</strong> führen. Zu diesem<br />
Zweck sollen Zielgruppen für gesundheitstouristische<br />
Angebote definiert, deren Bedürfnisse ausgemacht und in der<br />
Folge spezifische Angebote entsprechend dem Leistungspotenzial<br />
der Bündner Spitäler und Kliniken und der Bündner<br />
Hotellerie zuhanden dieser Adressaten wie auch potenzieller<br />
Investoren skizziert werden. Das Gesundheitsdepartement<br />
sieht weiter die Errichtung einer Internetplattform «<strong>Graubünden</strong><br />
Health» vor, welche sämtliche Angebote des Gesundheitstourismus<br />
übersichtlich darstellt und interessierte Gäste<br />
und Patienten mit den einzelnen Anbietern verlinkt. Eine<br />
weitere Massnahme beim Entwicklungsschwerpunkt «Gesundheitstourismus»<br />
des Regierungsprogramms sieht die<br />
Unterstützung von Medical-Wellness-Hotelprojekten durch<br />
fachliche Beratung im medizinischen Bereich vor. Vernetzte<br />
Angebote und Kooperationen zwischen Leistungserbringern<br />
im Gesundheitswesen und Hotels stärken sowohl das touristische<br />
Leistungsangebot als auch die Anbieter im Gesundheitswesen<br />
und damit letztlich auch die Gesundheitsregionen.<br />
So tragen Angebote im Gesundheitstourismus zu einer<br />
wirtschaftlichen Gesundheitsversorgung bei und unterstützen<br />
damit die Sicherstellung der medizinischen Grundversorgung<br />
im Kanton. Eine Studie des Wirtschaftsforums<br />
<strong>Graubünden</strong> rechnet mit einem Potenzial von 400 bis 750<br />
neuen Arbeitsplätzen durch den Gesundheitstourismus.<br />
DIE AUTOREN<br />
Dr. Christian Rathgeb (46), Regierungspräsident des Kantons<br />
<strong>Graubünden</strong> und Vorsteher des Departements für Justiz,<br />
Sicherheit und Gesundheit.<br />
lic. rer. pol. Philipp Gunzinger (55) ist Direktor des<br />
Gesundheitszentrums Unterengadin und Initiant des Projekts<br />
«Nationalparkregion <strong>–</strong> Gesundheitsregion»<br />
sowie Präsident der regierungsrätlichen Steuerungsgruppe<br />
Gesundheitstourismus und Grossrat.<br />
47
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P O R T R Ä T<br />
HISTORISCHE WURZELN<br />
EINER UHREN-IKONE<br />
1975, DIE ENTSTEHUNG<br />
1975 präsentiert Girard-Perregaux mit<br />
der Laureato eine Uhr, die auf einen<br />
Schlag mit einer ganzen Reihe an zur<br />
damaligen Zeit geltenden Konventionen<br />
in puncto Form, Materialien und<br />
Uhrwerk bricht. Ihren Namen, der<br />
vom italienischen Girard-Perregaux-<br />
Händler vorgeschlagen wurde, umweht<br />
ein Hauch von Hollywood. Er ist<br />
von Mike Nichols’ berühmtem Film<br />
«The Graduate» <strong>–</strong> Die Reifeprüfung <strong>–</strong><br />
von 1967 mit Dustin Hoffman, Anne<br />
Bancroft und Katharine Ross inspiriert,<br />
dessen italienischer Titel «Il laureato»<br />
lautet.<br />
STAHL ALS EDLES MATERIAL,<br />
EIN KÜHNER SCHRITT<br />
Wollte man den genauen Zeitpunkt bestimmen,<br />
zu dem Stahl als edles Material,<br />
das hochwertigen Uhren einen<br />
sportlicheren Charakter verleihen sollte,<br />
Einzug in die Uhrmacherei erhielt,<br />
so müssten sich die Historiker auch<br />
mit der Entstehungsgeschichte der<br />
Laureato von ihrer Konzeption bis zu<br />
ihrer Realisierung 1975 beschäftigen.<br />
Sie wurde von Beginn an sowohl in<br />
Edelstahl als auch in Gold gefertigt.<br />
Eine gewisse Kühnheit liegt Girard-<br />
Perregaux praktisch in den Genen. Einen<br />
derartigen Bruch zu wagen, kam<br />
zu einer Zeit, in der es in der Welt des<br />
Uhrmacherhandwerks noch keine<br />
Marketingabteilungen gab, einer Vision<br />
gleich.<br />
EINE INNOVATIVE,<br />
MODULIERBARE FORM<br />
Mit ihrem nahtlos in das Gehäuse integrierten<br />
Armband gilt die Laureato,<br />
die sich durch eine polierte achteckige<br />
Lünette auf einem satinierten Gehäuse<br />
auszeichnet, als Pionierin. Ein Armband,<br />
dessen Design nichts an Tragekomfort<br />
und Geschmeidigkeit geopfert<br />
wird und dessen satinierte Glieder<br />
mit den polierten Scharnieren bald<br />
schon auf der gesamten Länge von einem<br />
Band aus polierten Gliedern<br />
durchzogen werden. So entsteht ein<br />
harmonisches Wechselspiel aus glänzenden<br />
und matten Oberflächen beziehungsweise<br />
aus kostbarem, gelb<br />
glänzendem Gold und sportlichem Silbergrau<br />
bei den Modellen, deren Lünette<br />
aus Gold besteht und deren Glieder<br />
von Gliedern mit Goldeinlagen<br />
durchzogen werden. Von Beginn an ist<br />
die Laureato Teil des gerade entstehenden<br />
Bicolor-Trends.<br />
EIN UHRWERK, DAS EINEN STANDARD<br />
SETZT<br />
Auch wenn das Potenzial des Designs<br />
der Laureato, einmal zur Ikone zu<br />
werden, heute ganz offensichtlich ist,<br />
so liegt die Aufmerksamkeit von<br />
Girard-Perregaux bei der Einführung<br />
der Uhr vorrangig auf einer bedeutenden<br />
technischen Weiterentwicklung:<br />
Zu einer Zeit nämlich, als das Aufkommen<br />
der Quarzuhren selbst stabilste<br />
Gleichgewichte in der Schweizer Uhrenindustrie<br />
bedroht, setzt die Marke<br />
auf die Entwicklung eines Quarzkalibers<br />
im eigenen Hause.<br />
Girard-Perregaux legt die Schwingfrequenz<br />
des Quarzes auf 32,768 Hz fest<br />
und setzt damit den Standard für<br />
Quarzuhrwerke. Schon auf den ersten<br />
Zifferblättern ist der Schriftzug<br />
«Quartz Chronometer» zu sehen, der<br />
jede Uhr ziert, deren Präzision einer<br />
drakonischen Kontrolle unterzogen<br />
wurde. Bis heute ist dieser Standard<br />
Qualitätskriterium und die internationale<br />
Norm für Hersteller von Quarzwerken.<br />
METAMORPHOSEN<br />
EINER LEGENDE<br />
1984, DIE ERSTE WEITER-<br />
ENTWICKLUNG<br />
Legenden zeichnen sich dadurch aus,<br />
dass sie Modeerscheinungen überdauern.<br />
Ab 1984 wird die Laureato mit<br />
Komplikationen ausgestattet, die ihr<br />
Aussehen verändern und dafür sorgen,<br />
dass sie in allen Marktsegmenten vertreten<br />
ist. So wird sie etwa mit den berühmten<br />
Equation-Kalibern mit astronomischen<br />
Anzeigen versehen.<br />
Was ihr Gehäuse und ihr integriertes<br />
Armband anbelangt, so bewahrt sie<br />
sich ihre polierte achteckige Lünette.<br />
Das Armband wird durch gewölbte<br />
Zwischenglieder ergänzt, deren polierte<br />
Oberfläche in einen Dialog mit der<br />
50
wird das aussergewöhnliche Tourbillon<br />
auch dem sportlicheren Umfeld gerecht.<br />
2003, DIE LAUREATO EVO3<br />
Mit einem mechanischen Chronographenwerk<br />
mit Automatikaufzug wagt<br />
sich das mittlerweile berühmte Laureato-Design<br />
zu Beginn des dritten Jahrtausends<br />
auf das Terrain der grösseren<br />
Durchmesser von mehr als 40 mm. Das<br />
Gehäuse der Laureato Evo3 misst<br />
44 mm, und die achteckige Lünette, die<br />
erstmals satiniert ist, macht es sich im<br />
Inneren eines Runds bequem, das sie<br />
perfekt in Szene setzt. Aufzugskrone<br />
und Drücker <strong>–</strong> allesamt verschraubt <strong>–</strong><br />
sind harmonisch in das Gehäuse integriert<br />
und unterstreichen den sportlichen<br />
Charakter der Linie.<br />
liber GP03300-0030 angetrieben. Das<br />
Mechanikwerk mit Automatikaufzug,<br />
27 Lagersteinen und ausgezeichneten<br />
Finissierungen, dessen Schwungmasse<br />
durch den Gehäuseboden hindurch zu<br />
sehen ist und das eine Unruhfrequenz<br />
von 28 800 Halbschwingungen pro<br />
Stunde aufweist, besitzt eine Gangreserve<br />
von 46 Stunden.<br />
Die Laureato, die 1975 entstanden ist<br />
und nun anlässlich des 225-jährigen<br />
Bestehens von Girard-Perregaux im<br />
Einklang mit dem Originalmodell neu<br />
gestaltet wurde, wird Teil dieses Kreises<br />
von Modellen, die zu Ikonen geworden<br />
sind.<br />
Später erscheinen Laureato-Modelle<br />
mit dem berühmten Tourbillon mit<br />
drei Brücken, bei denen die Brücken<br />
aus Saphir, aber auch aus blauem Spinell<br />
bestehen. Sie wirken, als würden<br />
sie frei schweben, und verhelfen dem<br />
Modell zu einem fulminanten Erfolg.<br />
QUINTESSENZ EINER ZEITLOSEN<br />
DREIZEIGERUHR MIT DATUM<br />
Da es sich bei der Laureato um ein Modell<br />
handelt, das Ausdruck herausragender<br />
uhrmacherischer Fertigkeiten<br />
ist, wird sie durch das Manufakturkaebenfalls<br />
glänzenden Lünette tritt.<br />
Gleichzeitig lassen sie die Formen ein<br />
wenig runder erscheinen.<br />
1995, GRÖSSERE ABMESSUNGEN UND<br />
KOMPLIKATIONEN<br />
Um dem ultraflachen mechanischen<br />
Uhrwerk mit Automatikaufzug GP<br />
3100 Platz zu bieten, wird die Laureato<br />
durch eine neue Konstruktion, die jedoch<br />
die ursprünglichen Proportionen<br />
des Modells bewahrt, vergrössert.<br />
Lünette und Gehäusemittelteil gewinnen<br />
an Raum, und die Glieder des<br />
Armbands werden H-förmig gestaltet.<br />
1996 entsteht mit der Chronographenversion<br />
die Linie Olimpico, und 1998<br />
wird das Modell mit dem berühmten<br />
Tourbillon mit drei Goldbrücken versehen,<br />
einem Markenzeichen, das untrennbar<br />
mit Girard-Perregaux verbunden<br />
ist.<br />
Die Botschaft ist klar: Mit seiner absoluten<br />
Zuverlässigkeit und Robustheit<br />
LAUREATO <strong>2016</strong>,<br />
DIE ZUKUNFT DER<br />
ANFÄNGE<br />
RÜCKKEHR ZU DEN URSPRÜNGLICHEN<br />
WERTEN<br />
Mehr als 40 Jahre nach der Einführung<br />
der ersten Laureato aus Edelstahl<br />
schöpft die Marke aus ihrem kunsthandwerklichen<br />
Können und ihrem<br />
Wissen im Bereich der Mikromechanik<br />
und zollt dem Modell und seinem Erfolg<br />
mit zwei auf 225 Exemplare limitierten<br />
Serien <strong>–</strong> einer mit blauem und<br />
einer mit grauem Zifferblatt <strong>–</strong> Tribut.<br />
LAUREATO<br />
Technische Eigenschaften<br />
Edelstahlgehäuse<br />
Durchmesser: 41,00 mm<br />
Höhe: 10,10 mm<br />
Glas: entspiegeltes Saphirglas<br />
Zifferblatt: versilbert oder blau mit «Clous-de-Paris»-<br />
Muster<br />
Zeiger: Stabzeiger mit Leuchtbeschichtung<br />
Boden: Entspiegeltes Saphirglas<br />
Wasserdichtheit: 30 m (3 ATM)<br />
Girard-Perregaux-Kaliber GP03300-0030<br />
Mechanisch mit Automatikaufzug<br />
Durchmesser: 25,60 mm (11 1 ⁄ 2 ’’’)<br />
Höhe: 3,20 mm<br />
Frequenz: 28 800 A/h <strong>–</strong> (4 Hz)<br />
Gangreserve: mindestens 46 Stunden<br />
Lagersteine: 27<br />
Anzeigen: Stunden, Minuten, Zentralsekunde, Datum<br />
Armband<br />
Material: Edelstahl<br />
Referenz versilbertes Zifferblatt: 81000-11-131-11A<br />
Referenz blaues Zifferblatt: 81000-11-431-11A<br />
51
P O R T R Ä T<br />
LANDQUART<br />
FASHION OUTLET<br />
SHOPPING-GLÜCK:<br />
70 SHOPS UND 160 BRANDS<br />
AUF 650 METERN<br />
52
Ein Shopping-Dörfchen, das es in sich hat:<br />
Entlang der 650 Meter langen Shopping-<br />
Flaniermeile des Landquart Fashion Outlet<br />
reihen sich mittlerweile 70 Outlet-Shops.<br />
Sie bieten über 160 Marken an. Für Qualitäts-,<br />
Mode- und Designbewusste ist das Landquart<br />
Fashion Outlet erste Adresse oder auch<br />
«erste Sahne»…<br />
VON KARIN HUBER<br />
E<br />
ine angesagte Handtasche von Guess? Nike-Laufschuhe?<br />
Ein Cashmere-Pulli? Eine Skijacke von Jetset oder Bogner?<br />
Ein Jackett oder ein Kleid von Hugo Boss? Jeans und<br />
Shirt von Tommy Hilfiger? Die Wunschliste lässt sich fast bis<br />
ins Unendliche verlängern. Die Wünsche kann man sich aber<br />
auch erfüllen. Denn die Outlet-Preise sind unwiderstehlich<br />
attraktiv. Sie liegen mindestens 30 Prozent unter dem üblichen<br />
Verkaufspreis, je nach Saison und speziellen Angebotszeiten,<br />
wie dem Super Sale etwa, können Kundinnen und<br />
Kunden sogar bis zu 70 Prozent sparen.<br />
SINNLICHE ERLEBNISSE<br />
Das reale Einkaufserlebnis im Landquart Fashion Outlet ist<br />
mit nichts zu vergleichen. Fällt einem ein besonders schönes<br />
Stück ins Auge, kann man es gleich anprobieren, und wenn<br />
es passt, gleich mit nach Hause nehmen. Bestellt man die<br />
Ware im Internet, wird sie per Post angeliefert. Der Nachteil<br />
ist, dass die Ware wieder retourniert werden muss, sollte sie<br />
einem nicht gefallen oder nicht passen. Das ist im Landquart<br />
Fashion Outlet nicht so: Hier kann man das sinnliche Erlebnis<br />
geniessen, wenn man in den übersichtlichen Outlet-Shops<br />
beispielsweise die Lederschuhe in die Hand nimmt, den feinen<br />
Stoff eines Wollmantels spürt oder die Qualität einer Seidenbluse<br />
mit den Fingern prüft.<br />
MARKEN ZU ERSCHWINGLICHEN PREISEN<br />
Da das Landquart Fashion Outlet in den Shops starke Marken<br />
zu erschwinglichen Preisen anbietet, hat es sich zu einer<br />
gefragten Shopping-Location entwickelt. Sehr viele Leute<br />
aus der Region Zürich fahren bewusst extra hierher <strong>–</strong> mit<br />
dem Zug oder dem Auto <strong>–</strong>, weil das hochwertige Angebot<br />
dermassen attraktiv ist, dass sich auch weitere Anreisen lohnen.<br />
Wer mit offenen Augen durch die schön gestaltete Einkaufsstrasse<br />
bummelt, sieht ältere und jüngere Leute. An<br />
Wochenenden sind zudem viele Familien unterwegs, die sich<br />
mit günstigen Markenartikeln eindecken.<br />
53
INTERNATIONALE KUNDEN<br />
Auffallend ist, dass immer mehr asiatische Gäste im Landquarter<br />
Outlet-Paradies kürzere und längere Stopps einlegen.<br />
«Asiaten kaufen sehr gerne bei uns ein. Sie finden hier in<br />
kurzer Gehdistanz Markenbekleidung nach ihren Vorstellungen.<br />
Sie flippen sogar regelrecht aus, weil diese Art von<br />
Shoppingcenter sich doch komplett von anderen unterscheidet.<br />
Ihnen gefällt das wunderschöne Village-Center, das einem<br />
Bündner Dorf im Chalet-Stil nachempfunden ist», weiss<br />
das Verkaufspersonal in den Shops.<br />
OFFEN AN 361 TAGEN IM JAHR<br />
Montag bis Sonntag: 10 bis 19 Uhr; Feiertage: Heiligabend 10 bis 16 Uhr, Weihnachten und<br />
Stephanstag geschlossen, Silvester 10 bis 16 Uhr, Neujahr geschlossen.<br />
Und wer sich in der Einkaufsstrasse einfach einmal auf eine<br />
Bank setzt und die flanierenden Besucher an sich vorbeiziehen<br />
lässt, dem fällt ausserdem auf, dass viele Bündner Feriengäste<br />
und Einheimische shoppen. Sie schätzen es wohl wie<br />
alle anderen Besucher genauso, dermassen viele qualitativ<br />
hochwertige Brands auf kleinem Raum zu finden. Betrachtet<br />
man die edlen «bags», die sie in der Hand halten, darf man<br />
durchaus annehmen, dass kaum ein Besucher das Landquart<br />
Fashion Outlet verlässt, ohne eines der vielen Markenprodukte<br />
ausgewählt zu haben.<br />
FERIENFEELING-ATMOSPHÄRE<br />
Die Leute hier sehen glücklich aus, sind relaxt, nicht unter<br />
Zeitdruck, geniessen das Shoppen und ihre kleineren oder<br />
grösseren Auszeiten. Im Shopping-Dorf herrscht auch eine<br />
besondere Art von Ferienfeeling. Die Flaniermeile, in der<br />
sich Shop an Shop reiht, wird zudem beständig aufgewertet.<br />
Es gibt Sitzgelegenheiten, Pflanzenecken und kleine Cafés.<br />
Im Restaurant Margaux können sich Outlet-Gäste mit italienischen<br />
Gerichten verwöhnen lassen. Für Kinder ist der<br />
Spielplatz der Anziehungspunkt.<br />
NEUE ANBIETER<br />
Keine Frage: Das Landquart Fashion Outlet, das sich bei einem<br />
Besitzerwechsel vor rund einem Jahr einen neuen Namen<br />
gab, hat sich längst schon ein hervorragendes Image geschaffen.<br />
Outlet-Betreiber wissen jedoch ganz genau, dass<br />
jedes Outlet-Center generell eine längere Startphase benötigt.<br />
Denn die ganz grossen Brands lassen sich oft mehrere Jahre<br />
lang Zeit, um zu entscheiden, ob sie in einem Outlet präsent<br />
sein wollen. Deshalb braucht es einen gewissen Zeitraum, bis<br />
jener Markenmix erreicht wird, den Kunden heute erwarten.<br />
Damit das Angebot so stimmig ist und bleibt wie jetzt, schaut<br />
das Management allerdings auch ganz genau, welche Designprodukte<br />
hier verkauft werden. Diese laufende Optimierung<br />
gewährleistet die sehr attraktive Auswahl an hochwertigen<br />
Markenprodukten. Zu den Neuzugängen zählen etwa die<br />
54
55
56
LEICHTE ANREISE INS FASHION OUTLET LANDQUART<br />
Ideal gelegen: Das Landquart Fashion Outlet liegt direkt am Bahnhof Landquart, wo sich<br />
Züge der SBB und der Rhätischen Bahn treffen (Hinterausgang benützen). Wer mit der Bahn<br />
aus <strong>Graubünden</strong> anreist, bezahlt mit der RhB nur eine Fahrt. Bahnkunden profitieren zudem<br />
mit dem RailAway-Kombiticket (ermässigte Tickets plus Einkaufsgutschein gibt es an allen<br />
bedienten Bahnhöfen. Infos: www.sbb.ch). Und wer mit dem Auto nach Landquart (Ausfahrt<br />
14) fährt, findet genügend Parkplätze. Neu: Parkplatz Nord mit Aufladestation für Elektroautos.<br />
Übrigens gibt es viele gute Übernachtungsmöglichkeiten in der Region und die<br />
Bündner Herrschaft mit ihren hervorragenden Weinproduzenten ist auch gleich um die Ecke.<br />
PROFITIEREN: BLACK FRIDAY <strong>–</strong> 25. <strong>–</strong> 27. NOVEMBER<br />
Die Weihnachtseinkaufssaison beginnt: Am Black Friday, der im Landquart Fashion Outlet<br />
vom 25. bis 27. November gleich drei Tage lang gefeiert wird, profitieren die Besucher und<br />
Besucherinnen von äusserst attraktiven Angeboten. Denn dann offerieren viele Outlet-<br />
Shops zusätzlich zu den Outlet-Preisen weitere Rabatte.<br />
Dazu gibt es ein tolles Gewinnspiel: Wer (gratis) mitmacht, hat die Chance, alle persönlichen<br />
Ausgaben, die an einem der drei Black-Friday-Tage für die Einkäufe in den Outlet-Shops<br />
getätigt wurden, zurückerstattet zu erhalten. Kassenbons sollten darum aufbewahrt<br />
werden. Bevor man also heimgeht: Am Promostand das Glück herausfordern und gewinnen.<br />
globale Lifestylemarke Guess, der Falke-Store, Depot oder<br />
Hessnatur. Auf weitere neue Shoperöffnungen <strong>–</strong> der Adidas-<br />
Shop eröffnet Ende Dezember <strong>–</strong> darf man immer gespannt<br />
sein.<br />
QUALITÄTS-CHECK<br />
Die Betreiber des Landquart Fashion Outlet wollen die Qualität<br />
in jeder Hinsicht hochhalten. Darum erfolgen seitens<br />
des Managements auch regelmässige Checks in den Shops<br />
selbst, um zu gewährleisten, dass die Mindestrabatte von<br />
30 Prozent eingehalten werden und dass eine breite Auswahl<br />
an verschiedenen Grössen vorhanden ist <strong>–</strong> abgesehen von den<br />
sehr attraktiven Super Sales. «Die Qualitätsaspekte sind ganz<br />
wichtig, denn wir geben unseren Kunden ja ein Versprechen<br />
ab. Das möchten wir jederzeit einlösen können», bestätigt<br />
Marc Bless, Marketingmanager Landquart Fashion Outlet.<br />
Vom attraktiven Markenmix überzeugen sich täglich unzählige<br />
Outlet-Besucher. Um das Shoppen noch attraktiver und<br />
abwechslungsreicher zu gestalten, werden übers Jahr verschiedene<br />
Events durchgeführt, oft mit VIPs wie Marcia<br />
Cross, Mischa Barton, Nadine Strittmatter, Melanie Winiger<br />
oder Marc Sway. Wer Mitglied im VIP-Club ist, profitiert<br />
von speziellen Einladungen und zusätzlichen Rabatten.<br />
DIE AUTORIN<br />
Karin Huber ist Journalistin BR. Sie führt in Chur das<br />
Pressebüro kh-media. www.kh-media.ch<br />
57
J U B I L Ä U M<br />
DAS «ARABELLA HOTEL<br />
WALD HUUS» IN<br />
DAVOS GEHT EIGENE<br />
WEGE<br />
58
Das idyllisch neben dem Davoser Golfplatz gelegene<br />
Viersternhaus «Waldhuus» hat sich aus strategischen<br />
Überlegungen von der Hotelkette Sheraton<br />
getrennt und sieht mit viel Zuversicht in die<br />
Zukunft. Der neue Direktor Stefan Ringgenberg<br />
musste sich bei seinem Stellenantritt im vergangenen<br />
Frühling zuerst intensiv mit dem «Debranding»<br />
befassen.<br />
VON LISA SCHREIBER<br />
E<br />
s ist bemerkenswert, wie oft der Schriftzug «Sheraton»<br />
oder das markante «S» im «Waldhuus» anzutreffen war.<br />
Auf allen Imprimaten, natürlich auf der Website, aber auch<br />
an den Fenstern oder sogar ganz prominent eingemeisselt in<br />
der Einfahrt. Die erste Aufgabe von Stefan Ringgenberg war<br />
es nun, den «Alleingang» des Hotels auch visuell umzusetzen.<br />
Wir wollten wissen, warum man sich denn überhaupt<br />
von Sheraton getrennt habe. Immerhin eine renommierte<br />
Hotelgesellschaft mit einem weltweiten Netz und entsprechendem<br />
Reserva tionssystem. «Sheratons weltweiter Bekanntheitsgrad<br />
hat sich in den Augen unserer Gäste nicht<br />
komplett mit dem gemütlichen Chalethotel in Davos verbunden.<br />
Für uns war vor allem wichtig, dass wir uns durch eine<br />
Privatführung besser in dem von uns gewählten Markt positionieren<br />
können. Wir haben jetzt noch mehr Flexibilität und<br />
Möglichkeiten, auf unsere Gästewünsche einzugehen», so<br />
der Direktor. «Wir wollen jetzt unsere Stärken noch mehr<br />
hervorheben, uns als Golf- und Familienhotel positionieren<br />
und die erfolgreiche Geschichte fortsetzen.<br />
30-JÄHRIGE GESCHICHTE<br />
Vor 30 Jahren hatte der umtriebige Davoser Hans Christoffel,<br />
Unternehmer und passionierter Golfer, eine Vision. Er<br />
träumte vom ersten Golfhotel in Davos und fand am heutigen<br />
Standort, direkt neben dem ersten Green des Golfplatzes,<br />
die besten Voraussetzungen.<br />
Zusammen mit dem einheimischen Architekten Paul Bauriedl<br />
wurde die Vision Mitte der Achtzigerjahre in die Tat<br />
umgesetzt. An ruhiger Lage am Waldrand, nicht nur inmitten<br />
des Golfplatzes, sondern auch in unmittelbarer Nähe der<br />
Langlaufloipe und nur knapp fünf Minuten zu Fuss vom<br />
weltbekannten Kongresszentrum entfernt, entstand ein Hotel,<br />
das damals neue Massstäbe setzte. Das damalige Golf-<br />
59
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60
hotel «Waldhuus» bestand aus einem Haupthaus und einer<br />
Residenz mit 47 Zimmern.<br />
Das Hotel wurde im typischen Schweizer Chalet-Stil mit viel<br />
einheimischem Holz gebaut und zeichnet sich durch eine gemütliche,<br />
rustikale und zugleich elegante Atmosphäre aus.<br />
Im idyllischen Garten, direkt hinter dem Gebäude, entstand<br />
die heute noch sehr beliebte Minigolfanlage.<br />
Seit 1999 steht das «Waldhuus» im Eigentum der Arabella-<br />
Gruppe Schweiz mit ihrem Statthalter Albert Niggli, Chur.<br />
Damals kaufte das Münchner Familienunternehmen<br />
Schörghuber (Paulaner Brauerei) das Haupthaus und die Residenz<br />
und liess das Hotel durch den Anbau «Golfhaus» mit<br />
60 Gästezimmern und Suiten sowie drei Seminarräumen erweitern.<br />
Eine neue, grosszügige Lobby verbindet heute den<br />
Neubau mit dem ursprünglichen Teil des Hotels. Dabei wurde<br />
stets darauf geachtet, dass der ursprüngliche, für das<br />
«Waldhuus» so typische Chalet-Stil bewahrt wurde.<br />
In weiteren Bauetappen wurden die Küche, die Wellnessanlage<br />
mit Swimmingpool und Fitnessraum den Anforderungen<br />
eines Vier-Stern-Superior-Hotels angepasst. Die Zimmer<br />
in der Residenz und im Haupthaus wurden alle renoviert.<br />
Teilweise entstand aus zwei kleinen Zimmern ein grosses,<br />
welches den heutigen hohen Ansprüchen gerecht wird. Heute<br />
verfügt das Hotel über 93 Zimmer und Suiten, welche dank<br />
ihrer Gemütlichkeit und ihrem Komfort bei den Gästen äusserst<br />
beliebt sind.<br />
STETIG DEN BEDÜRFNISSEN ANGEPASST<br />
2014 wurde das Restaurant «Waldhuus» einer umfangreichen<br />
Renovierung unterzogen. Ohne dass dabei der rustikale<br />
Charakter beeinträchtigt wurde, tritt das Restaurant heute<br />
mit einem einladenden, eleganten Stil, mit Bezug auf die Davoser<br />
Landschaft und Tradition auf. Am komplett neu gestalteten<br />
Buffet mit integrierter Kochstation wird nun das beliebte<br />
Davoser Frühstücksbuffet angeboten, eine der Stärken<br />
des Hauses.<br />
Seit Ende März <strong>2016</strong> tritt das traditionsreiche Haus unter<br />
dem bewährten Namen «Arabella Hotel Waldhuus» auf. Die<br />
Ausrichtung wird noch verstärkt auf Familien, Golf, Lang-<br />
61
lauf und Seminare gelegt. Mit dem Standort des Hauses direkt<br />
am Golfplatz und im <strong>Winter</strong> an der Langlaufloipe und<br />
der einzigen Minigolfanlage in Davos, ist diese Orientierung<br />
praktisch vorgegeben. Zudem bietet das Hotel eine Kinderbetreuung<br />
an, damit sich die Eltern auch mal ohne den Nachwuchs<br />
erholen können. Ab Dezember <strong>2017</strong> gibt es in einem<br />
separatem, neu erstellten Gebäude einen neuen Kidsclub. Ein<br />
lichtdurchfluteter Raum sowie eine gemütliche Loft werden<br />
unsere kleinen Gäste zum Verweilen, Spielen und Erfahrungen<br />
machen einladen. Das erfahrene Team freut sich schon<br />
heute auf ihre neuen Räumlichkeiten und die damit verbundenen<br />
Angebote für die Jugend, welche von Minigolf über<br />
Abenteuer am See, bis zu Wanderungen und Geburtstagspartys<br />
reicht.<br />
DIE AUTORIN<br />
Lisa Schreiber (50) ist freischaffende Journalistin und Autorin.<br />
Sie lebt in Zürich und Berlin.<br />
Hotel Waldhuus setzt auf die<br />
moderne Cloud-Lösung von DynaNet<br />
Lassen auch Sie Ihre IT-Sorgen unsere sein<br />
Schachenstrasse 2, 9016 St. Gallen, Tel. 071 855 88 89, www.dynanet.ch<br />
62
Bild Armin Mathis<br />
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0844 226 226
B E R G Ü N<br />
da, bevor der Schlittelspass in Richtung<br />
Bergün beginnt. Wo im Sommer<br />
Autos über den romantischen Albula-<br />
Passübergang ins Engadin kurven,<br />
rauschen im <strong>Winter</strong> auf der gesperrten,<br />
tief verschneiten Strasse die Schlitten<br />
und Sportrodel talwärts <strong>–</strong> Tag und<br />
Nacht. Wer es noch ein bisschen zügiger<br />
mag, ist auf der zweiten, vier Kilometer<br />
langen Schlittelbahn von Darlux<br />
nach Bergün in der richtigen Spur.<br />
ANREISE ÜBER DIE UNESCO-WELTERBE-<br />
STRECKE<br />
Bereits die Anfahrt mit der Rhätischen<br />
Bahn (RhB) ist atemberaubend <strong>–</strong> nicht<br />
zuletzt wegen der legendären Streckenführung<br />
durch Kehrtunnels und<br />
über Viadukte im Albulatal. Die Albulalinie<br />
der RhB gehört zusammen mit<br />
der Berninalinie seit 2008 zum Unesco-<br />
Welterbe. Der Zug schraubt sich in<br />
einer verwirrenden Linienführung<br />
durch Kehrtunnels und über Viadukte<br />
in die Höhe. Von 1800 m ü. M in Preda<br />
gehts dann bergab auf der gesperrten<br />
Albula-Passstrasse, um mindestens<br />
gleich viele Kurven wie die Bahn, aber<br />
rasanter und mit mehr Schneegestöber.<br />
Der kurvenreiche Kufenspass endet<br />
nach sechs Kilometern und 400 Höhenmetern<br />
in Bergün, wo die RhB<br />
schon wartet und alle Unersättlichen<br />
nochmals zum Start nach Preda bringt.<br />
Zur Schlittelzeit werden ab Bergün<br />
Extrazüge geführt, sodass der Gast<br />
Preda im Halbstundentakt erreicht.<br />
ZEHN KILOMETER SCHLITTEL-<br />
SPASS IN BERGÜN<br />
Auf weltberühmten Schienen zum rassigen Vergnügen auf Kufen:<br />
Das bietet das Schlittelabenteuer Preda / Darlux <strong>–</strong> Bergün.<br />
E<br />
s ist wieder so weit: Der Schnee<br />
stiebt, die Schlitten flitzen durch<br />
die Kurven. Vielen Schlittelfans <strong>–</strong> ob<br />
Gross oder Klein <strong>–</strong> sind die beiden<br />
Schlittelbahnen Preda <strong>–</strong> Bergün und<br />
Darlux <strong>–</strong> Bergün mit einer Streckenlänge<br />
von insgesamt zehn Kilometern ein<br />
Begriff. Per Bahn gehts hoch nach Pre-<br />
Auch zur zweiten Strecke gehts hoch<br />
mit der Bahn, nämlich mit der Sesselbahn<br />
Darlux zum Bergrestaurant<br />
«La Diala» auf fast 2000 m ü. M. Die<br />
Schlittler erwartet auf der Strecke Darlux<br />
<strong>–</strong> Bergün eine rasante Abfahrt <strong>–</strong><br />
weit herum auch bekannt als «Lauberhorn<br />
der Schlittelbahnen».<br />
NACHTSCHLITTELN <strong>–</strong> EIN EINMALIGES<br />
ERLEBNIS<br />
Die Schlittelbahn in Bergün wird im<br />
<strong>Winter</strong> täglich präpariert. Die Strecke<br />
ist jeweils von Dienstag bis Sonntag bis<br />
23.00 Uhr beleuchtet. Das Nachtschlitteln<br />
auf der beleuchteten Strecke mit<br />
Blick auf den Sternenhimmel ist ein<br />
ganz besonderes Erlebnis für alle<br />
Schlittelfans. Die rasanten Fahrten auf<br />
der Schlittelbahn können zudem mit<br />
einem Besuch im Bahnmuseum Albula<br />
kombiniert werden. Hier wärmen sich<br />
Besucher auf und erfahren anhand<br />
multimedial gestalteter Räume und<br />
originaler Exponate Informationen<br />
64
zur Baugeschichte der spektakulärsten<br />
aller Schweizer Bahnstrecken <strong>–</strong> der Albula-<br />
und Berninalinie der Rhätischen<br />
Bahn.<br />
FERIENREGION BERGÜN FILISUR<br />
In Bergün Filisur kommen nicht nur<br />
die Freunde der zwei Kufen auf ihre<br />
Rechnung. Hoch oben am Piz Darlux<br />
gibt es ein kleines Ski- und Snowboardparadies<br />
<strong>–</strong> ein Geheimtipp unter<br />
<strong>Winter</strong>sportlern. Und für alle, die es<br />
erst mal im Tal versuchen wollen, empfiehlt<br />
sich in Bergün das Skigebiet Tect/<br />
Zinols mit seinem Kinderskiparadies<br />
gleich neben dem Dorf. Gut präparierte<br />
<strong>Winter</strong>wanderwege, eine Loipe für<br />
die Langläufer, eine Natureisbahn, das<br />
Dorf- und das Bahnmuseum, ein Ausflug<br />
zum weltberühmten Landwasserviadukt<br />
oder ein erholsamer Besuch im<br />
Thermalbad Alvaneu sorgen dafür,<br />
dass nie Langeweile aufkommt. Und<br />
wenn es die Gäste doch mal in die Ferne<br />
zieht, dann wird klar, wie zentral<br />
Bergün Filisur liegt <strong>–</strong> Davos, die Lenzerheide<br />
und das Engadin liegen praktisch<br />
vor der Haustüre.<br />
65
S K I T O U R E N<br />
SÜCHTIG NACH WEITE<br />
RUND UM DIE GREINA GR/TI<br />
Aufstieg zum Piz Valdraus (3096 m ü. M). Der Blick geht zum Gipfel des Piz Medel (3210 m ü. M).<br />
66
Die Greina ist ein klassisches Sommerziel für<br />
Bergwanderer und wird auch entsprechend<br />
rege besucht. Im <strong>Winter</strong> hingegen ist man auf der<br />
abgelegenen Hochebene mit ihren rundum<br />
attraktiven Gipfelzielen oft alleine unterwegs.<br />
TONI KAISER, WANDERMAGAZIN SCHWEIZ (TEXT UND BILDER)<br />
G<br />
reina. Die weitläufige alpine Hochebene an der Grenze<br />
der Schweizer Kantone Tessin und <strong>Graubünden</strong> gehört<br />
zu den einzigartigen und faszinierendsten Orten des gesamten<br />
Alpenbogens. Die einen sprechen von einem «Flecken Tibet»,<br />
die anderen von einer «Wüste aus Gras, Fels und<br />
Schnee». Die letzte Bezeichnung trifft meines Erachtens vielleicht<br />
am besten zu. Die Erkundung eines Raums von solcher<br />
Ausdehnung mit nichts als den eigenen Füssen ist immer ein<br />
Gang durch die Stille, die Einsamkeit, die Weite der Horizonte<br />
und durch sich wiederholende Formen; es ist wie der<br />
Weg auf einen nicht näher bestimmten Punkt in der Unendlichkeit<br />
zu. (Roberto Grizzi in «Greina. Spazio <strong>–</strong>Raum<strong>–</strong>Spazi»,<br />
Desertina Verlag, Chur 2008)<br />
SPAGHETTATA UND KUCHEN IN DER MEDELSERHÜTTE<br />
Wir haben sechs Tage Zeit, das Wetter ist besser als die Prognosen,<br />
die Lawinengefahr gering, die Hänge perfekt, die<br />
Hütten bewartet. Und wir sind allein unterwegs. Vor uns auf<br />
Toni Trummer, Hüttenwart in der Terrihütte SAC, mit<br />
Bergführer Beat Blum und einem Teilnehmer (von rechts).<br />
67
dem Tisch dampft eine riesige Schüssel Spaghetti mit drei<br />
Saucen. Die lassen uns den schweisstreibenden vierstündigen<br />
Aufstieg von Curaglia am Lukmanierpass durch die Val Plattas<br />
glatt vergessen. Draussen tanzen die ersten Schneeflocken.<br />
Doch drinnen ist es gemütlich, in der «Hütte mit Weitblick»,<br />
so der Slogan für die auf über 2500 Meter Höhe<br />
thronende Camona da Medel, seit sie vor einigen Jahren anlässlich<br />
der letzten Erweiterung mit einem Panoramafenster<br />
ausgestattet worden ist. Besser als Kino ist das. «Hier funkeln<br />
die Sterne noch ohne störendes Licht», weist uns Hüttenwartin<br />
Barbara auf die grossartige Lage ihrer Hütte hin.<br />
Heute Abend funkeln leider keine Sterne für uns.<br />
Empfangen haben uns Barbara Fischer, die Sozialpädagogin,<br />
und Michael Ziefle, der Lehrer, beide der ehemaligen Frauen-<br />
Sektion des SAC Baldern zugehörig, mit einem frischen Tee.<br />
Sie führen die Hütte, dass es eine Freude ist. Aus ihrer Küche<br />
kommt vor allem Selbstgemachtes, vieles vollwertig wie eben<br />
gerade die Spaghetti, das Brot, an Sonntagen auch der Zopf,<br />
und natürlich die frischen Kuchen, die dem Besucher verführerisch<br />
«entgegenblinzeln». Kein Wunder, ist Barbara doch<br />
gelernte Konditorin, verrät sie, während sie einen Stapel Medelser<br />
Würste des Metzgers von Curaglia, über den ich rundum<br />
nur Gutes gehört habe, für ein Geschenk verziert.<br />
Einfach ist das Wirten hier oben allerdings nicht, denn fliessendes<br />
Wasser gibt es nur im Sommer, aus dem kleinen Lai<br />
Encarden, der zwanzig Minuten nördlich der Hütte und<br />
schon im angrenzenden Wildschutzgebiet Lavaz liegt. Im<br />
<strong>Winter</strong> müssen die beiden Schnee schmelzen.<br />
Wegen ihrer Lage und der potenziellen Lawinenhänge, die<br />
im Aufstieg von den steilen Flanken des Piz Ault drohen, ist<br />
die Hütte im Sommer weitaus mehr besucht. Im Juli und September<br />
finden hier beispielsweise auch gut besuchte Aquarellkurse<br />
statt. Das passt wunderbar zum sanften Hüttengroove,<br />
den Barbara und Michael pflegen.<br />
AUF DEN HÖCHSTEN GREINA-GIPFEL<br />
Nein, heute ist kein einladender Tag, um hohe Gipfel mit einem<br />
«fantastischen Panorama von der Bernina bis zur Monte<br />
Rosa» <strong>–</strong> so das Routenbuch <strong>–</strong> zu besteigen. Dennoch ruft<br />
Bergführer Beat Blum, der Berner Oberländer aus Saanen,<br />
Ein Jass in Ehren. Das gemütliche Nachmittagsprogramm nach getaner «Arbeit».<br />
68
Auf Wasser: Der durch den Rückzug des Gletschers gebildete See am Piz Ner ist zum Glück zugefroren.<br />
TONIS WÜRSTE<br />
«Die Hütte auf dem Burghügel»: So hatte uns Tourenleiter<br />
Stephan die Terrihütte schmackhaft gemacht. Toni Trummer,<br />
der auch Bergführer ist, ist mit dem Heli extra für uns auf<br />
seine Hütte am Nordrand der Greina geflogen. Einerseits,<br />
weil wir eine recht grosse Gruppe sind, und andererseits, weil<br />
er sich so auf den zu erwartenden Ansturm über Ostern vorzum<br />
Aufbruch und kontrolliert bei allen die Suchgeräte. Der<br />
Piz Medel (3210 m ü. M) ist das Ziel, dessen Name dem griechischen<br />
métallon entstammen soll, weil hier früher Bergbau<br />
betrieben worden war. Die Kaltfront hat Schnee ab 2300 Meter<br />
über Meer gebracht. Die Flocken wirbeln uns um die Ohren<br />
und machen aus der Tour fast ein bisschen eine «Tortour».<br />
«Klapp, klapp, klapp», scheppern die Harscheisen auf der bis<br />
35 Grad steilen Eisflanke. Ein Bergführer ist nicht ein Bergführer,<br />
würde er den Gipfel im Nebel nicht trotzdem finden.<br />
Kein Problem für Beat: Auf dem Grat auf 3180 m ü. M kurz<br />
vor dem Gipfel, gibts ein Skidepot, die restlichen Minuten zu<br />
Fuss über den knapp hüftbreiten Schneegrat bis zum Gipfelkreuz<br />
finden wir im Nebel problemlos und sind beinahe froh,<br />
dass wir nicht zu tief in die Abgründe schauen müssen.<br />
Das ist am nächsten Tag anders. Erstens strahlt heute die<br />
Sonne vom blauesten Himmel, und zweitens erwartet uns<br />
eine abwechslungsreiche Tour mit gleich zwei Gipfeln und<br />
dazu ein Hüttenwechsel. Aber es ist bitterkalt, zudem drückt<br />
der Rucksack etwas schwerer als noch gestern. Unter der<br />
dünnen Neuschneedecke knirscht der Firn, während wir<br />
stiebend die ersten 300 Meter Richtung Lavaz-Gletscher<br />
runterkurven. Eine Stunde später frieren uns kurz vor dem<br />
Übergang in die Mulde südlich unter dem Piz Valdraus fast<br />
Finger und Zehen ab, während wir uns mit einem Schluck<br />
heissem Tee zu wärmen versuchen. Ein König, wer jetzt eine<br />
Daunenjacke hat. Dafür gibts kurze Zeit später Jauchzer, als<br />
wir die Kante passieren, die uns den Zugang zur 35 Grad steilen<br />
Gipfelflanke ermöglicht. Der wärmenden Sonne wegen.<br />
Kurz darauf stehen wir auf dem fast 3110 Meter hohen Valdraus-Gipfel<br />
(3096 m ü. M) <strong>–</strong> und können endlich das prächtige<br />
Panorama geniessen.<br />
Und kurz darauf auch die Abfahrt hinunter auf die Greina-<br />
Ebene, die uns der antauende Firn ermöglicht. Wie auf Schienen<br />
lassen wir es rattern und fahren in Gedanken den Gegenhang<br />
gleich wieder hoch Richtung Pizzo Coroi (2785 m ü. M).<br />
Den Gipfel können wir noch gut «mitnehmen», denn über<br />
seinen westlichen Gratrücken, Richtung Terrihütte, erwarten<br />
uns weitere grossartige «Böglifahrten».<br />
69
<strong>Winter</strong>sportgebiet Brigels<br />
Die Überschaubarkeit des <strong>Winter</strong>sportgebiet Brigels-Waltensburg-Andiast bei gleichzeitiger<br />
Weite der Landschaft begeistert. Keine Warteschlangen an den Bahnen, keine Hektik, dafür<br />
perfekt und extrabreit präparierte Pisten. Wer hier Ski fährt, hat richtig Platz und reichlich<br />
Pistenkilometer.<br />
Pradas Resort<br />
Tel. 081 920 14 00 | www.pradasresort.ch<br />
Direkt bei der Talstation der Bergbahnen befindet sich<br />
das im Dezember 2015 neu eröffnete Pradas Resort.<br />
Das Resort umfasst 16 Ferienhäuser mit 83 komplett<br />
eingerichteten Wohnungen für 1 bis 8 Personen. Im<br />
Hauptgebäude befindet sich die Rezeption, das Sportgeschäft<br />
Intersport Pradas und der Pradas Kids-Club.<br />
Für Pradas Resort-Gäste ist die Nutzung der 500m²<br />
„Pradas Oasa“ mit Hallenbad, Whirlpool, Kinderplanschbecken<br />
sowie moderner Saunawelt inklusive.<br />
Hotel Frisal<br />
Tel. 081 941 11 60 | www.hotelfrisal.ch<br />
Kleines feines Hotel ca. 400m von der Talstation entfernt.<br />
Alle Zimmer mit Dusche/WC oder Bad/WC, Kabel-TV<br />
und Flat-TV. Täglich Frühstücksbuffet. Im Restaurant<br />
werden saisonale und einheimische Spezialitäten<br />
mit viel Leidenschaft und Herzblut zubereitet. Die Hotel<br />
Frisal-Gäste können die „Pradas Oasa“, wie auch den<br />
Pradas KidsClub im Partnerhaus Pradas Resort kostenlos<br />
mitnutzen (zu Fuss gut erreichbar).<br />
Bergbahnen Brigels-Waltensburg-Andiast AG | Tel. 081 920 14 14 | www.brigels.com
Wie auf Schienen: oben perfekte Firnhänge, unten die Greina-Ebene, hinten der Piz Terri (3149 m ü. M).<br />
bereiten kann. Die «Terri» ist zusammen mit der «Motterascio»<br />
und der «Scaletta» mit ihren 110 Betten eine von drei gut<br />
besuchten SAC-Hütten rund um die Greina-Ebene. Im Sommer<br />
geht es hier zu und her wie in einem Bienenhaus. Im<br />
grandiosen Juli 2013 hätte er in 14 Tagen 1400 Leute kennengelernt,<br />
erklärt Toni. Er kennt die Gegend wie seine Hosentasche<br />
und zeichnet sich als ein toller Organisator und Superkoch<br />
aus. Der gelernte Metzger stellt jeweils im Herbst seine<br />
berühmten Siedwürste sogar selber her. Wenn er nichts anderes<br />
zu tun habe, ergänzt er noch. Wir «putzen» sie gehorsam<br />
weg, denn sonst gebe es anderntags schlechtes Wetter, droht<br />
er. Ein bekannter Hüttenwartsspruch.<br />
Kein Problem, das Wetter stimmt. «Heute ist der schönste<br />
Tag, da seht ihr bis ans Mittelmeer», orakelt Toni, als wir die<br />
Hütte frühmorgens verlassen. Der Piz Vial ist mit 3168 Metern<br />
der höchste Berg der östlichen Medelsergruppe. Und<br />
kein leichter. Die Bise kühlt uns richtig durch. Sie hat auch<br />
das Wenige an Neuschnee weggeblasen, metallisch knirscht<br />
die harte Eisschicht unter den Skikanten. Ein Schneehuhn<br />
jagt aufgeschreckt über den weissen Rücken davon, während<br />
wir zuerst dem Gipfelgrat des Piz Greina (3124 m ü. M) entgegenstapfen.<br />
Und <strong>–</strong> nach einer kurzen Abfahrt <strong>–</strong> dann auch<br />
dem steil auftragenden Piz Vial, dessen bis 45 Grad steile<br />
Südflanke abweisend nach oben zieht. Das ist nichts mehr für<br />
die Ski, eher für Seil und Pickel. Beat geht voraus, pflanzt<br />
gute Stufen in den trittfesten Firn. Auf Steigeisen können wir<br />
verzichten. Die hatte auch der Fuchs nicht, der oben über den<br />
scharfen und ausgesetzten Grat gewandelt ist. Kein Witz.<br />
Das Mittelmeer sehen wir aber nicht.<br />
Soll ich jetzt nochmals von einer grandiosen Firnabfahrt<br />
schwärmen? Vom kühlen Bier und nachmittäglichen Sonnenbad<br />
vor der Hütte, während ein Adler majestätisch über<br />
uns kreist?<br />
MIT SEIL UND PICKEL AUF DEN TERRI<br />
Die «gefühlte» Königsetappe. Der Piz Terri mit seinen felsigen<br />
3149 Metern sei zwar kein eigentlicher Skiberg, als dominierender<br />
Gipfel südlich der Greina-Ebene aber dennoch ein<br />
Muss, hat Stephan im Vorfeld schon verkündet. Und tatsächlich:<br />
Hinein in die Val Canal und hinauf zum jetzt zugefrorenen<br />
Gletscherseeleien am Piz Ner, unmittelbar unter der<br />
Nordwand des Piz Terri, ist allein schon die Tour wert. Auf<br />
der 1980er-Karte war hier noch kein See eingezeichnet. Dieser<br />
ist erst in den beiden letzten Jahrzehnten, nach dem<br />
Rückzug des Terri-Gletschers, entstanden. Die topfebene<br />
Fläche in der rundum wilden Gebirgslandschaft überrascht<br />
71
Auf zu neuen Horizonten?<br />
Finde jetzt deinen neuen Job!
das Auge. Kurz danach bleiben auch hier die Ski zurück, dafür<br />
kommen Steigeisen, Pickel und Seil zum Einsatz. Der mit<br />
Metallstangen etwas entschärfte Aufstieg auf den Westgrat<br />
ist jetzt im <strong>Winter</strong> heikel; im Sommer wird die Passage mit T4<br />
bewertet. Kein Problem, Beat sichert uns von oben. Dann<br />
liegt der lange, bröckelige Westgrat vor und bald schon unter<br />
uns. Punkt zwölf Uhr ist beim grossen Kreuz Händeschütteln,<br />
Schulterklopfen und Küssen angesagt, dazu der Eintrag<br />
ins Gipfelbuch und rundum Staunen ob der fast unendlichen<br />
Staffelung von Hunderten von Gipfeln und Graten. Rheinwaldhorn,<br />
Luzzone-Stausee, Alpe Motterascio mit Sennerei<br />
und moderner Berghütte, Bernina, Monte Rosa, Medelsergruppe,<br />
alles da. Am liebsten würde man sich für ein Weilchen<br />
hinsetzen, die Sonne und die Ruhe geniessen. Dann sich<br />
ins Skidepot «hinunterbeamen» und die Abfahrt wieder live<br />
erleben.<br />
KURVENRAUSCH INS TAL DES LICHTS<br />
Schon vorbei ist unsere Greina-Tourenwoche <strong>–</strong> fast. Den krönenden<br />
Abschluss haben wir noch vor uns: die Abfahrt vom<br />
Piz Zamuor (2734 m ü. M) durch die Val Disrut in die Lumnezia,<br />
ins Tal des Lichts. «Das grösste Seitental der Surselva<br />
führt von Ilanz südwärts und gilt als kleine, aber feine Tourismusdestination»,<br />
verspricht die Surselva-Website. Der angekündigte<br />
Wetterwechsel lässt noch auf sich warten, doch<br />
auch so treffen wir bis ins malerische Walserdorf Vrin auf<br />
keine Touristen. Dafür finden wir wieder grandiose Firnhänge,<br />
eine tote Gämse, einen netten Bus-Alpin-Fahrer, der<br />
uns <strong>–</strong> auf Bestellung <strong>–</strong> ein paar mühsame Strassenkilometer<br />
von Sogn Giusep nach Vrin erspart, und dort die sehenswerte<br />
Barockkirche St. Mariae Geburt und Johannes Baptist, die<br />
1689 der Misoxer Baumeister Antonio Broggio erbaut hatte<br />
und die als bedeutendster Sakralbau des Vorderrheintals gilt.<br />
Auf der kleinen Sonnenterrasse des Cafés bei der Post beenden<br />
wir bei Bündner Nuss- und anderen ergötzlichen Torten<br />
schliesslich unser Unternehmen.<br />
WANDERMAGAZIN SCHWEIZ<br />
Weitere Wandertipps finden Sie im «Wandermagazin SCHWEIZ».<br />
Abo und Einzelhefte: +41 32 626 40 30 oder www.wandermagazin.ch<br />
TOUR-INFO<br />
Curaglia <strong>–</strong> Cma da Medel <strong>–</strong> Cma da Terri <strong>–</strong> Vrin <strong>–</strong> Skitouren rund um die Greina<br />
Natur 6<br />
Kultur 1<br />
Familie 0<br />
Kondition 6<br />
Jahreszeit 2 <strong>–</strong> 4<br />
START: Curaglia GR am Lukmanierpass<br />
ZIEL: Vrin GR<br />
CHARAKTERISTIK: anspruchsvolle Skitourenwoche<br />
AN-/RÜCKREISE: Bahn von Chur nach Disentis und Postauto nach Curaglia; ab Vrin Postauto<br />
nach Ilanz<br />
ROUTE<br />
1. Tag: Von Curaglia (1332 m ü. M) eher flach zur Alp Sura (1982 m ü. M) und steil hinauf<br />
zur Cna da Medel (2524 m ü. M, WS+, 1200 Hm, Aufstieg 3½ <strong>–</strong> 4 h).<br />
2. Tag: Abfahrt Richtung Alp Sura bis etwa 2300 m ü. M, nach Süden auf den Ostgrat des<br />
Piz Medel und kurz zu Fuss ausgesetzt auf den Gipfel (3211 m). Abfahren über die<br />
Aufstiegsroute (oder zur Alp Sura) und Wiederaufstieg zur Hütte (ZS <strong>–</strong>, Aufstieg<br />
1100 Hm, 3 h).<br />
3. Tag: Abfahren nach Osten bis etwa 2200 m ü. M, Aufstieg nach Süden, dann nach Osten<br />
vorbei an P. 2853 in die Mulde am Fusse des Piz Valdraus und steil auf den Gipfel<br />
(3096 m ü. M). Abfahrt nach Südosten auf die Greina-Ebene und gegenüber auf den<br />
Pizzo Coroi (2785 m ü. M). Abfahrt nach Nordosten über den Rücken auf die Greina<br />
und via P. 2265 zur Cna da Terri (2170 m ü. M, ZS<strong>–</strong>, Aufstieg insgesamt 1400 Hm,<br />
5½ h).<br />
4. Tag: Aufstieg via P. 2265 und durch die Südostflanke des Piz Greina auf den Verbindungsgrat<br />
zwischen Piz Vial und Piz Greina (P. 3076) und kurz zu Fuss auf den Greina-<br />
Gipfel (3124 m ü. M). Etwa 100 Höhenmeter nach Nordwesten abfahren unter die<br />
Südflanke des Vial und zu Fuss bis 45 Grad steil auf den Gipfel (3168 m ü. M).<br />
Zurück zum Skidepot, abfahren auf die Greina und zurück zur Terrihütte (ZS, Aufstieg<br />
insgesamt 1100 Hm, 4 h).<br />
5. Tag: Von der Hütte via P. 2265 nach Süden über die Ebene und auf der orogr. linken Seite<br />
durch die Val Canal aufsteigen zum See östlich des Piz Ner (2585 m), diesen queren<br />
und hinauf zum Fuss des Westgrats bei P. 2745 (Skidepot). In teilweise leichter<br />
Kletterei (im Sommer als T4 klassiert, Metallstangen) durch die Nordflanke hinauf<br />
auf den Westgrat und über diesen auf den Terri-Gipfel (3149 m). Zurück ins Skidepot<br />
und über die Aufstiegsroute abfahren (mit zwei kleinen Wiederaufstiegen) zur<br />
Hütte (ZS+, Aufstieg 1000 Hm, etwa 5 h, je nach Verhältnissen am Grat).<br />
6. Tag: Aufsteigen via P. 2265 und die orogrgrafisch rechte Seite der Val Canal auf den Piz<br />
Zamuor (2734 m), dann durch die Ostflankeabfahren in die Talsenke des Aua da<br />
Diesrut, soweit der Schnee reicht. Via Puzzatsch (1667 m ü. M) und nach Sogn<br />
Giusep (1598 m ü. M). Weiter zu Fuss oder mit Rufbus (079 483 83 69) nach Vrin<br />
(1448 m ü. M, ZS<strong>–</strong>, Aufstieg 600 Hm, 2 h).<br />
AUSRÜSTUNG: Komplette Skitourenausrüstung mit LVS, Sonde und Schaufel, Wechselwäsche,<br />
Zwischenverpflegung für mehrere Tage. HP in den Hütten, falls bewartet.<br />
ÜBERNACHTEN: Cna da Medel SAC, 081 949 14 03, www.medelserhuette.ch, bewartet<br />
Febr. <strong>–</strong> April; Cna da Terri SAC, 081 943 12 05, www.terrihuette.ch, bewartet über Ostern,<br />
sonst <strong>Winter</strong>raum und selber kochen.<br />
LITERATUR: Skitouren Nordbünden, SAC Verlag<br />
KARTE: LK 1:50000, 256S Disentis/Mustér<br />
INFOS: Surselva Tourismus, www.surselva.info<br />
73
T O P G A S T R O N O M I E<br />
«MADRISA-HOF» <strong>–</strong><br />
EVENTLOCATION DER<br />
SUPERLATIVE<br />
74
Alpine Gemütlichkeit in einer traumhaften Bergwelt <strong>–</strong> bei der Madrisa, dem Sonnenberg<br />
von Klosters, ist das nicht nur so dahingesagt. Wer die Madrisa nicht kennt<br />
und für ein Ski- und Wandergebiet wie jedes andere hält, täuscht sich gewaltig und<br />
sollte dies umgehend nachholen! Nebst einer Vielzahl von verschiedensten<br />
Attraktionen wartet auf der Madrisa nämlich eine ganz besondere Perle auf Sie <strong>–</strong> das<br />
Bergrestaurant «Madrisa-Hof» auf 1906 m ü. M. Im 2013 erbauten Blockhaus<br />
verbinden sich Mountain Chic und architektonische Moderne zu einmaliger Gemütlichkeit<br />
mit Stil. Beim aus Tannen-Altholz in traditionellem Chaletstil errichteten<br />
Eventhaus ist es mit viel Liebe zum Detail und gekonnten Holzarbeiten gelungen,<br />
eine äusserst heimelige Atmosphäre zu schaffen.<br />
VON LISA SCHREIBER<br />
KONTAKT<br />
Klosters-Madrisa Bergbahnen AG<br />
Madrisastrasse 7 | CH-7252 Klosters Dorf<br />
T + 41 81 410 21 70 | F + 41 81 410 21 71<br />
event @ madrisa.ch | madrisa.ch<br />
75
B<br />
ezüglich Einzigartigkeit der Lage steht der «Madrisa-<br />
Hof» zweifelsohne an erster Stelle auf der Liste der unzähligen<br />
Event- und Seminarlokale in der Schweiz. Doch<br />
was war die Motivation, auf der Madrisa ein Projekt wie dieses<br />
realisieren zu wollen? Hacher Bernet, Initiant und Geschäftsführer<br />
/CEO der Klosters-Madrisa Bergbahnen AG:<br />
«Die Klimaerwärmung und ihre Folgen, der Wandel der Gesellschaft<br />
im Allgemeinen und die sich verändernden Gästebedürfnisse<br />
veranlassten uns, die Zukunft neu zu gestalten<br />
und der Ma drisa eine Perspektive zu verschaffen. Wir wollen<br />
die Geniesser ansprechen und unseren Gästen ein gemütliches,<br />
bedientes Restaurant bieten, wo sie sich wohlfühlen<br />
und vom stressigen Alltag erholen können. Mit dem Ausbau<br />
des Eventsektors soll die Madrisa vom klassischen <strong>Winter</strong>zum<br />
Ganzjahresberg (exklusive Zwischensaison) werden<br />
und erfährt dadurch natürlich eine immense Attraktivitätssteigerung.<br />
Was gibt es Schöneres, als hier ein Geschäftsseminar<br />
abzuhalten und <strong>–</strong> umgeben von der hiesigen Bergwelt <strong>–</strong><br />
die Arbeit mit Genuss zu verbinden? Übrigens ist der<br />
«Madrisa-Hof» vollumfänglich mit Spendengeldern finanziert<br />
worden und damit ein Gemeinschaftsprojekt <strong>–</strong> dieses<br />
grosse Bekenntnis zur Madrisa ist für uns von unschätzbarem<br />
Wert und spiegelt unsere gelebte Philosophie und die<br />
Liebe zum Berg wider. Persönlich und familiär <strong>–</strong> diese Attribute<br />
sind bei uns in die Herzen gebrannt.»<br />
BLOCKHAUS MIT BERGPANORAMA<br />
Der «Madrisa-Hof» ist ab Bergstation Gondelbahn innert<br />
fünf Minuten gemütlich zu Fuss erreichbar, liegt auf dem<br />
schönsten Sonnenplateau der Region mit prächtiger Aussicht<br />
auf das umliegende Prättigauer Bergpanorama und ist während<br />
der Sommer- und <strong>Winter</strong>saison täglich für seine Gäste<br />
geöffnet. Das Blockhaus grenzt an den wunderschönen Öpfelsee,<br />
welcher seinem Namen alle Ehre macht, hat er doch<br />
die Form eines Apfels.<br />
RAUMPROGRAMM<br />
Untergeschoss<br />
«Madrisa-Hof»-Weinkeller: Geeignet u. a. für Weindegustationen<br />
<strong>–</strong> 2 Rotweinkeller<br />
<strong>–</strong> 2 Weissweinkeller<br />
<strong>–</strong> Spumantekeller<br />
<strong>–</strong> Mit einer Länge von 45 Metern der grösste und höchstgelegene Weinkeller weit und breit<br />
<strong>–</strong> Käsekeller<br />
<strong>–</strong> Trockenfleischkeller<br />
Hirsch- und Gamskeller: Geeignet für Familienfeste, Hochzeiten, Versammlungen etc.<br />
<strong>–</strong> Grandtable (100 Sitzplätze) oder 1 × 34 bzw. 1 × 66 Sitzplätze<br />
Lounge Hirschkeller:Geeignet für Apéro, Schlummertrunk, Zigarre etc.<br />
<strong>–</strong> gemütlicher Loungebereich mit Cheminée<br />
Showküche: Geeignet für Kochkurse, Private Dining etc.<br />
<strong>–</strong> eine Küche mit Stehbar, ausgelegt für ca. 12 Personen<br />
Erdgeschoss<br />
Erlebnisgastronomie:Geeignet für Fondue im Freien über dem Lagerfeuer, Grillparty, Pizza<br />
aus dem Holzofen etc.<br />
Öpfelsee mit Seebühne: Geeignet für Livemusik, Reden etc.<br />
<strong>–</strong> Bestehend aus mobilen Schwimmkörpern, die eine Fläche von 91,2 m 2 ergeben<br />
Seetribüne mit 1260 Sitzplätzen (Baubeginn Frühling <strong>2017</strong>): Geeignet für Theater,<br />
Konzerte und Grossveranstaltungen aller Art<br />
1. Obergeschoss<br />
Steinbock-Stuba: Geeignet für Familienfeste, Hochzeiten, Versammlungen, Meetings etc.<br />
<strong>–</strong> 150 Sitzplätze <strong>–</strong> Cheminée, Beamer, Leinwand und Soundanlage<br />
Terrasse: Geeignet für Apéro, Grillparty, Familienfeste, Schlummertrunk etc.<br />
Pizzastation mit Holzofen<br />
2. Obergeschoss<br />
Adlerhorst: Geeignet für Apéro, Sitzungen, kleinere Bankette etc.<br />
76
Nebst dem öffentlich zugänglichen und mit 200 Sitzplätzen<br />
ausgestatteten Bereich, bestehend aus dem bedienten A-lacarte-Restaurant<br />
«Chua-Gada», dem «Chalber-Stübli» und<br />
der grosszügigen Sonnenterrasse mit Grillstelle und Aussenbar,<br />
hat sich der «Madrisa-Hof» auf die Durchführung aller<br />
möglichen Events spezialisiert. Die moderne Erlebnisinfrastruktur<br />
inmitten einer hochalpinen Kulisse bietet im<br />
Sommer wie im <strong>Winter</strong> <strong>–</strong> Indoor oder Outdoor <strong>–</strong> unvergessliche<br />
Momente für jedermann. Sei es die Planung eines Betriebsausflugs,<br />
ein Seminar oder Workshop fernab vom Büroalltag,<br />
eine Produktpräsentation, eine unvergessliche<br />
Hochzeit, eine Bergtaufe oder eine rauschende Geburtstagsparty<br />
mit Livemusik <strong>–</strong> der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt,<br />
was beweist, dass der «Madrisa-Hof» die passende Location<br />
für jeden Fall ist.<br />
Nichts ist unmöglich, mit viel Engagement organisiert das<br />
Eventteam sogar das Undenkbare. Gepaart mit dem erstklassigen<br />
Service des «Madrisa-Hof»-Teams wird garantiert jeder<br />
Anlass zum unvergesslichen Erlebnis!<br />
INNOVATIONEN VON KREATIVEN KÖPFEN<br />
Stillstand ist bei den kreativen Madrisa-Köpfen definitiv fehl<br />
am Platz und so werden die mit viel Innovation gespickten<br />
Projekte mit viel Ehrgeiz und Herzblut vorangetrieben und<br />
umgesetzt. Nächstes Jahr entsteht rund um den Öpfelsee<br />
eine mit 1260 Sitzplätzen ausgestattete Seetribüne, von wo<br />
aus künftig Theatervorstellungen, Konzerte und dergleichen<br />
genossen werden können. Mit dieser Angebotserweiterung<br />
stösst die Madrisa in neue Dimensionen vor!<br />
Das hochstehende kulinarische Angebot umfasst alles, was<br />
das Herz begehrt und die Sinne berührt <strong>–</strong> von saisonalen und<br />
regionalen Köstlichkeiten bis hin zum ausgefallenen Gourmetmenü<br />
oder die traditionelle Pizza von unserem preisgekrönten<br />
Maestro Vincenzo, frisch und knusprig aus dem eigenen<br />
Holzofen. Bei der Wahl der Produkte wird besonderer<br />
Wert auf Regionalität und hochstehende Qualität gelegt, sodass<br />
die Verantwortlichen mit den einheimischen Produzenten<br />
und Lieferanten einen persönlichen und freundschaftlichen<br />
Kontakt pfl gen.<br />
Für den besonderen Abgang sorgt ein vielfältiges Portfolio<br />
an edlen Tropfen, welche im eigenen exquisiten Weinkeller<br />
lagern und dort unter optimalen Bedingungen zur Perfektion<br />
gedeihen. In diesen Belangen besteht eine langjährige<br />
Partnerschaft mit der Plozza Wine Group mit Sitz in Brusio,<br />
welcher dem «Madrisa-Hof» jederzeit mit Rat und Tat zur<br />
Seite steht und dessen Weinkeller mit exklusiven Weinen versorgt.<br />
In enger Zusammenarbeit mit Hacher Bernet, einem<br />
bekennenden Weinliebhaber, wurde nach einigem Tüfteln an<br />
der perfekten Note ein eigener Hauswein, der «Passione»,<br />
kreiert. Ausserdem verfügt der «Madrisa-Hof» über einen<br />
eigenen Qualitätsschaumwein, den «Franciacorta», welcher<br />
aus einem idyllischen Weinbaugebiet aus der Lombardei<br />
stammt und nach der äusserst aufwendigen Champagner-<br />
Methode hergestellt wird. So präsentiert sich in diesen aussergewöhnlichen<br />
Räumlichkeiten das ideale Ambiente für<br />
feine Weindegustationen mit Hacher Bernet, welcher über<br />
ein breites Hintergrundwissen verfügt und immer eine spannende<br />
Geschichte über die Madrisa zu erzählen weiss! Dieses<br />
exklusive Angebot rundet das Genusserlebnis in der Madrisa-Gastronomie<br />
perfekt ab und zeigt eindrücklich, worauf<br />
hier grossen Wert gelegt wird <strong>–</strong> eben das hochstehende Erlebnis.<br />
Ein Ort für endlose Genussmomente!<br />
DIE AUTORIN<br />
Lisa Schreiber ist freischaffende Journalistin und Autorin.<br />
Sie lebt in Zürich und Berlin.<br />
77
I N N O V A T I O N<br />
78
«WIR WOLLEN<br />
VON SEDRUN<br />
AUS DIE WELT<br />
EROBERN»<br />
Mit der «wohl kleinsten Nusstorte der Welt» hat Reto Schmid aus Sedrun einen<br />
Volltreffer gelandet. Über drei Millionen wurden vom 19 Gramm leichten<br />
Gebäck im letzten Jahr hergestellt. Nun möchte Schmid damit die Welt erobern.<br />
VON DENISE ERNI<br />
D<br />
ie dee kam mitten in der Nacht. «Ich erwachte und sah<br />
Licht am Ende des Tunnels», erzählt Reto Schmid. «Ich<br />
wusste sofort: Das ist es.» Und der 42-Jährige sollte recht<br />
behalten. Schmid ging in die Backstube und kurze Zeit später<br />
war der erste Prototyp, die «wohl kleinste Nusstorte<br />
der Welt», geboren. Vier Zentimeter beträgt ihr Durchmesser,<br />
19 Gramm wiegt sie.<br />
Drei Jahre tüftelte Schmid nach dieser Nacht am Produkt herum,<br />
bis er es im Sommer 2014 auf den Markt brachte. Und<br />
das Mini-Törtli eroberte innerhalb kurzer Zeit die Schweiz <strong>–</strong><br />
und nun mit Riesenschritten die Welt. Das Süssgebäck stand<br />
bald in den Regalen von grossen Schweizer Detailhändlern<br />
wie Coop, Spar, Denner, Manor, Globus, diverse Volg-Läden<br />
sowie in vielen kleinen Läden und Kiosken. «Heute sind wir<br />
mit den Mini-Nusstörtli in etwa 2000 Läden schweizweit<br />
vertreten», sagt er.<br />
Hinzu kommen neben der Schweiz weitere Länder wie<br />
Deutschland, Österreich, Russland und auch in den USA<br />
gibt es den «Mini Alpine Nut Cake» bereits zu kaufen. In<br />
Südkorea, Thailand und Indonesien steht Schmid mit dem<br />
Törtli kurz vor dem Markteintritt, mit arabischen Staaten,<br />
Japan und China laufen Verhandlungen.<br />
«Für London und Singapur haben wir einen Export-Manager»,<br />
sagt Schmid. «Unser Ziel ist ganz klar: Wir wollen von<br />
«Letztes Jahr wurde ihm buchstäblich<br />
die Krone aufgesetzt <strong>–</strong> Schmid<br />
bekam die ‹Bäckerkrone 2015›.»<br />
Sedrun aus die Welt erobern.» 95 Prozent seiner Produktion<br />
werden ausserhalb von <strong>Graubünden</strong> verzehrt.<br />
INNOVATION, UM ZU ÜBERLEBEN<br />
2004, 30-jährig, übernahm Schmid die Bäckerei/Konditorei/<br />
Confiserie von seinem Vater Marcel Schmid, der das Unternehmen<br />
1965 gegründet hatte. «Mein Vater war 57 Jahre alt,<br />
als ich in den Betrieb einstieg», erzählt Schmid. «So hatte er<br />
die Möglichkeit, sich weiterhin in diversen Bereichen im Betrieb<br />
zu engagieren und Sohn Reto bei Bedarf zu unterstützen.»<br />
Schmid, selber gelernter Bäcker-Konditor-Cofiseur, spürte<br />
relativ schnell, dass er den Betrieb nur halten kann, wenn er<br />
neue Geschäftsfelder eröffnet. Die goldenen Zeiten waren<br />
vorbei, die <strong>Winter</strong>saisons wurden immer kürzer, die Gäste<br />
blieben wegen des starken Frankens weg und die Baustelle<br />
zur Neat wurde aufgehoben. Es musste eine Innovation her,<br />
79
Ofenfrisch: Schmid mit den frischgebackenen Törtchen vor der Verpackung (Bild: Olivia Item).<br />
um überleben und die Arbeitsplätze in der Region sichern zu<br />
können.<br />
«Zuerst plante ich etwas mit Tiefkühlprodukten», erinnert er<br />
sich. «Doch nach zwei Jahren hatte ich den Mut, das Projekt<br />
aufzugeben.» Seine Vision, mit einem Produkt Made in Sedrun<br />
international Fuss zu fassen, gab Schmid aber nicht auf.<br />
Und dann kam besagte Nacht. Die Nacht, in der er Licht am<br />
Ende des Tunnels sah <strong>–</strong> die Mini-Nusstorte war geboren.<br />
Wichtig bei seiner Erfindung war ihm vor allem, dass diese<br />
nach Möglichkeit aus Bündner Produkten hergestellt wird.<br />
«So verwenden wir ausschliesslich Bündner Bienenhonig,<br />
zertifizierte Bergbutter, Schweizer Zucker und Vollrahm sowie<br />
Baumnüsse», betont Schmid nicht ohne Stolz.<br />
EINE MILLION TÖRTLI IM JANUAR<br />
Die Mini-Nusstorte traf den Geschmack der Konsumentinnen<br />
und Konsumenten, schlug buchstäblich ein wie eine<br />
Bombe. «Mit dem Erfolg habe ich nicht gerechnet», gibt<br />
Schmid zu. Im ersten Jahr wurden 150 000 Stück produziert,<br />
«letztes Jahr budgetierte ich 300 000 bis 500 000 Stück», sagt<br />
er. Tatsächlich stellte er 2015 über drei Millionen des Gebäcks<br />
her.<br />
Und auch heuer wird Schmid einen neuen Rekord aufstellen.<br />
Bereits im ersten Monat dieses Jahres verliessen eine Million<br />
Mini-Nusstörtli die Sedruner Produktionsstätte. Diese<br />
stösst langsam an ihre Kapazitätsgrenze.<br />
Darum hofft Schmid, so bald als möglich mit dem Bau einer<br />
neuen Produktionsstätte, die unterhalb des heutigen Standorts<br />
errichtet werden soll, beginnen zu können. Dort würden<br />
die Süsswaren dann produziert und verpackt. Heute ist die<br />
Verpackung in die ehemalige Kantine der Neat ausgelagert.<br />
30 Angestellte arbeiten in zwei bis teilweise drei Schichten an<br />
fünf bis sechs Tagen die Woche in der Conditoria SEDRUN-<br />
SWITZERLAND. Auch Lernende gehören zum Team. Vor<br />
zwei Jahren erreichte Schmid bei der Wahl zum «Lehrmeister<br />
des Jahres» den zweiten Platz. «Das machte mich sehr stolz»,<br />
sagt er. «Ich habe von meinem Vater gelernt, mit Lernenden<br />
immer so umzugehen wie mit dem eigenen Sohn. Klare Linien<br />
setzen, aber menschlich bleiben», so Schmid, der selber<br />
Vater eines Sohnes ist.<br />
BEREIT ZUM ABHEBEN<br />
Der zweite Platz war bei Weitem nicht die einzige Auszeichnung,<br />
die Schmid einheimste. Letztes Jahr wurde ihm buch-<br />
80
UND NOCH MEHR INNOVATIONEN<br />
Der Erfolg mit den Mini-Nusstörtchen hat Schmid auf den Geschmack nach noch mehr gebracht.<br />
Dieses Jahr dürfte der Ausstoss an den Törtchen die Viermillionen-Grenze knacken.<br />
Aber auch andere Kreationen sind auf bestem Wege, von der Conditoria in Sedrun aus die<br />
Schweiz und hoffenlich bald auch die Welt zu erobern. An einer bedeutenden Messe im<br />
kommenden Februar in Köln werden spezielle Mandeldragees lanciert und gleichzeitg entwickelt<br />
das Team Mini-Rötalistengel mit dem Bündner Traditionslikör «Rötali» aus Kirschen,<br />
Gewürzen und Alkohol, nach einem familieneigenen Rezept.<br />
Schmid weiss auch um die Bedeutung der Verpackung beim Verkauf von Produkten und<br />
begeht auch hier neue Wege: Individualisierung heisst dabei das Zauberwort. Jedes Geschenk<br />
zu jedem Anlass gewinnt stark an emotionalem Wert, wenn es persönlich auf den<br />
Beschenkten zugeschnitten und personifiziert ist. La Conditoria SEDRUN-SWITZERLAND wird<br />
das erste Unternehmen sein, welches im Lebensmittelbereich ein komplettes «indi vidual<br />
Packaging» anbieten kann. Dies heisst: individuelle Grösse, individuelles Design, individueller<br />
Versand sowie individuelle Füllung der Verpackung, und dies aber einer Ver packung!<br />
WIRKLICH ALLES AUS GRAUBÜNDEN?<br />
Das Ziel, alle Ingredienzen für seine Nusstörtchen ausschliesslich der heimischen Natur zu<br />
entnehmen, ist noch nicht ganz erfüllt. Noch gibt es nämlich die Namensgeber in <strong>Graubünden</strong><br />
nicht <strong>–</strong> die Nüsse. Das ist aber nur eine Frage der Zeit. Bei Bauern aus der Bündner<br />
Herrschaft, dem Domleschg, dem Prättigau und den Südtälern wurden die ersten Bäume<br />
gepflanzt. Ab 2018 hofft Reto Schmid, dass auch die Baumnüsse aus dem Bündnerland<br />
stammen werden. Eine Projektgruppe des Bundes und der ETH Zürich in Zusammenarbeit<br />
mit Alpinavera hat vor rund 20 Jahren damit begonnen, herauszufinden, wo in <strong>Graubünden</strong><br />
Baumnussbäume gesetzt und kultiviert werden könnten. In zwei Jahren sollten die Nussbäume<br />
so weit sein, dass zum ersten Mal geerntet werden kann. Einer der ersten, der diese<br />
Bündner Baumnüsse verarbeiten kann, ist Reto Schmid, der den Anbau unterstützt.<br />
Nun ist nur noch etwas Geduld gefragt, und die hat Schmid für sein Projekt ja schon einige<br />
Mal üben können.<br />
stäblich die Krone aufgesetzt <strong>–</strong> er bekam die «Bäckerkrone<br />
2015». Die höchste Auszeichnung der Branche ist mit 20 000<br />
Franken dotiert. «Meine Freude darüber war riesig und es<br />
zeigt, dass man nicht an der Zürcher Bahnhofstrasse sein<br />
muss, um Erfolg zu haben», sagt er.<br />
Wer Schmid kennt, weiss, dass er bereits die nächsten Pläne<br />
im Kopf hat. Zuerst aber bringt er die neuen Mini-Törtchen<br />
mit Datteln, Feigen, Mandeln und Linzertörtli in die Läden.<br />
Und: Die Mini-Nusstörtli «heben» seit Februar ab. In der<br />
neuen Swiss Lounge am Flughafen Zürich sowie in Genf,<br />
New York und Chicago wird den Passagieren zum Kaffee ein<br />
Törtli serviert. «Meine Vision ist, dass es eines Tages bei jedem<br />
Swiss-Flug zum Kaffee eines der Törtchen gibt.» Schmid<br />
wird nicht lockerlassen, bis es so weit ist.<br />
DIE AUTORIN<br />
Denise Erni ist Regionalredaktorin bei der «Südostschweiz»<br />
Ausgabe <strong>Graubünden</strong>. Sie schreibt vor allem<br />
Porträts und Reportagen. Der Artikel erschien im Januar<br />
<strong>2016</strong> in der «Südostschweiz».<br />
81
I N N O V A T I O N<br />
STEIN, SO DÜNN<br />
UND LEICHT WIE HAUT<br />
MIT DER SKINROCK AG<br />
NEUE MÄRKTE ERSCHLIESSEN<br />
Fertigprodukt <strong>–</strong> Wandverkleidung mit Skinrock<br />
82
Dass man Jungunternehmer des Kantons <strong>Graubünden</strong> werden kann, wusste der<br />
Prättigauer Ueli Stiffler (46) bis im Frühjahr 2015 nicht. <strong>2016</strong> ist ihm der<br />
Förderpreis zugesprochen worden, dank eines risikoreichen Unterfangens, in welches<br />
er sein ganzes Vermögen gesteckt hat. Nun ist er auf allen Kontinenten<br />
ein gefragter Mann. Wie es dazu kam, schilderte er in einem vierteiligen Blog in<br />
der «Südostschweiz».<br />
VON RENÉ CHATELAIN<br />
I<br />
m Herbst 2010 besuchte Ueli Stiffler im Auftrag einer<br />
Handelsfirma eine Natursteinmesse bei Bangalore (Indien).<br />
Wie es so ist an Messen: Es werden Kontakte geknüpft,<br />
Informationen ausgetauscht und unter vorgehaltener Hand<br />
wird über neue Innovationen berichtet. Eine dieser «Gerüchteinnovationen»<br />
ging ihm nicht mehr aus dem Kopf <strong>–</strong> er<br />
musste sich das mit eigenen Augen ansehen und suchte den<br />
Kontakt mit dem «Erfinder». Schon für den nächsten Tag erhielt<br />
er einen Besichtigungstermin, und Mister Avishan holte<br />
ihn an einem festgelegten Treffpunkt ab, rund drei Stunden<br />
vom Hotel entfernt. Von hier aus ging es nochmals beschwerliche<br />
eineinhalb Stunden, bis sie zur «Fabrik» gelangten <strong>–</strong> einer<br />
einfachen Holzhütte. Es quietschte und lärmte auf dem<br />
ganzen Gelände und es herrschte ein Chaos. Der Besitzer<br />
führte ihn in die eigentliche «Schatzkammer», einem Raum<br />
von etwa 200 Quadratmetern. Am Boden lagen ein Netz,<br />
verschiedenes Werkzeug, einige Kübel mit Harzen <strong>–</strong> und Stücke<br />
von seiner Steininnovation standen herum. Das Büro war<br />
ein wackliger Tisch unter einem Sonnenschirm. So erbärmlich<br />
das alles aussah, umso begeisterter war Stiffler von dem<br />
83
«Der Titel des Jungunternehmers hat für mich persönlich<br />
aber natürlich im speziellen für<br />
die Firma Skinrock AG nur positive Auswirkungen.<br />
Die Akzeptanz des Produkts wurde<br />
schlagartig um 100 Prozent gesteigert. Durch die<br />
grosse Medienpräsenz wurden auch grössere<br />
und etablierte Firmen in der Schweiz und im Ausland<br />
auf uns aufmerksam, und es haben sich daraus<br />
konkrete Partnerschaften entwickelt, welche die<br />
Firma Skinrock in Zukunft von der Konkurrenz<br />
Mitarbeiter Tom Stiffler im Lager Saas in der Schweiz<br />
abheben werden.»<br />
Produkt, das hier mit einfachsten Mitteln hergestellt wurde.<br />
Er stellte sich vor, wie mit helvetischer Präzision und entsprechendem<br />
Know-how, technischem Verständnis, gut organisierten<br />
Arbeitsabläufen und guten Roh- und Industriematerialien<br />
eine Produktion lanciert werden könnte, welches<br />
in der Boden- und Wandbelagsbranche für Furore sorgen<br />
würde.<br />
VIER JAHRE VORARBEITEN<br />
Bis allerdings ein für europäische Verhältnisse markttaugliches<br />
Produkt präsentiert werden konnte, floss noch viel Wasser<br />
die Landquart runter. Viele Tests und Vorarbeiten waren<br />
nötig. Da 80 Prozent der Steinvorkommen, die für die Produktion<br />
genutzt werden können, in Indien sind, wäre es ein<br />
ökologischer und ökonomischer Unsinn, die Blöcke in die<br />
Schweiz zu transportieren. Von den höheren Kosten für das<br />
Endprodukt ganz zu schweigen. Stiffler entschloss sich deshalb,<br />
in Indien eine Firma zu gründen. Als Direktor wurde<br />
Avishan eingesetzt, der ein Prozent der Aktien hält, wie es<br />
das Gesetz in Indien vorschreibt. Wer noch nie in einem<br />
Drittweltland gelebt und gearbeitet hat, kann sich nicht vorstellen,<br />
wie viele Hindernisse in Form von administrativem<br />
Leerlauf und exzessiver Bürokratie auf einen Ausländer zukommen,<br />
der sich als Unternehmer etablieren möchte. Der<br />
Amtsschimmel wiehert dort noch um einiges lauter als hierzulande.<br />
Mit der Firmengründung waren aber die Odyssee und der<br />
Leidensweg des Ueli Stiffler noch lange nicht am Ende. Mit-<br />
arbeiter zu finden, die einigermassen unserem Standard entsprechen,<br />
erwies sich als ein Ding der Unmöglichkeit. «Sobald<br />
versucht wird, den indischen Arbeitern Schweizer<br />
Arbeitsmoral mit Nachdruck näherzubringen, geht der<br />
Schuss nach hinten los. Daraus resultiert eine Gegenreaktion,<br />
die sich nachteilig auf die Arbeitsqualität auswirkt. Unserem<br />
Schweizer Mann vor Ort blieb nichts anderes übrig, als westliches<br />
Denken vorzuleben. Er muss als Erster in der Fabrik<br />
sein, immer wieder die Arbeitsabläufe erklären und am<br />
Abend alle Maschinen und Werkzeuge reinigen und versorgen,<br />
wie es sich für uns eben gehört», erzählte ein damals etwas<br />
desillusionierter Stiffler. Immerhin konnte so in den<br />
letzten zwei Jahren die Akzeptanz bei den Angestellten <strong>–</strong><br />
momentan rund 20 an der Zahl <strong>–</strong> erarbeitet werden, und diese<br />
haben auch erkannt, dass mit nachhaltiger Arbeitsweise<br />
viele Abläufe effizienter sind und das Resultat um einiges<br />
besser ist. Kaum bezieht aber der Qualitätsmanager seine Ferien,<br />
wird wieder alles auf die indische Art erledigt. Da<br />
kommt es dann vor, dass eine Maschine seltsamerweise den<br />
Geist aufgibt. Unangekündigte Stromausfälle (meistens<br />
dienstags), für welche die Arbeiter nichts können, kommen<br />
noch hinzu.<br />
BEREITS IN 16 LÄNDERN VERTRETEN<br />
Für Stiffler ist das fast wie ein zweites Leben, wie er es ausdrückt.<br />
«Wir sind mit unseren Produkten bereits in 16 Ländern<br />
durch Generalimporteure oder Agenten vertreten, und<br />
ich rechne damit, dass pro Jahr fünf bis zehn neue Länder<br />
hinzukommen werden.» Unter anderem ist der frühere Eis-<br />
84
hockey-Profi Josef Marha, lange Jahre Stütze des HC Davos,<br />
Vertreter für die Länder Tschechien, Slowakei und Polen.<br />
Produziert wird vornehmlich in der Fabrik in Indien, aber<br />
auch <strong>–</strong> man höre und staune <strong>–</strong> in Saas im Prättigau. Als<br />
Produktionsstätte für Highend-Produkte vor allem für den<br />
Fassadenbau hat Stiffler seinen Wohnort gewählt, trotz viel<br />
höherer Lohnkosten. Durch die ressourcenschonende Produktion<br />
und das relativ einfache Verfahren ist Skinrock immer<br />
noch um 50 Prozent billiger als herkömmliche Steinplatten<br />
(siehe Details dazu im Kasten «So wird es gemacht»).<br />
KEINE ANGST VOR KONKURRENZ?<br />
Vor der Zukunft ist Stiffler nicht bange. Natürlich hätten die<br />
Chinesen längst versucht, an Informationen zur Herstellung<br />
zu kommen und Kopien auf den Markt zu bringen. Das erarbeitete<br />
Know-how und der Vorsprung im Vertrieb gäben<br />
ihm die Sicherheit, dass er in den nächsten Jahren nicht arbeitslos<br />
werden dürfte und spannende 60-Stunden-Wochen<br />
die Regel bleiben würden. Der Hype um das neue Produkt<br />
sei gewaltig. Alles, was weniger Rohstoffe braucht, vielfältiger<br />
eingesetzt werden kann und am Ende noch günstiger ist,<br />
lasse die Fachwelt natürlich aufhorchen.<br />
«Mir kommt es vor, wie als vor langer Zeit das Holzfurnier<br />
zuerst belächelt, dann aber mit Riesenschritten den Markt erobert<br />
hat» schmunzelt er zufrieden und macht sich daran,<br />
seine Koffer für die nächste Indienreise zu packen.<br />
SO WIRD ES GEMACHT<br />
Wer den Artikel bis hier gelesen hat, würde als technisch interessierter Laie wohl denken,<br />
dass der verwendete Stein zu Mehl gemahlen und mit einer Kunststoffmasse vermischt wird.<br />
Dem ist aber gar nicht so! Stiffler vergleicht sein Verfahren mit dem Entfernen von Körperhaaren<br />
mittels eines Klebebands. Der verwendete Stein, der in grossen Blöcken von den<br />
Steinbrüchen angeliefert wird, ist nicht gepresst, wie etwa Marmor oder Granit. Es ist geschichteter<br />
Stein, Quarzit oder Schiefer, der zuerst plan geschliffen wird. Dann kommt ein<br />
Netz, das auf den Stein appliziert wird. Danach wird eine dünne Steinschicht von Hand abgezogen<br />
und auf eine stabile Trägerfolie aufgezogen. Selbst grosse Steinplatten in den<br />
Formaten 120 mal 60 Zentimeter und 250 mal 120 Zentimeter oder noch grössere Formate<br />
sind extrem leicht und können auf jedem erdenklichen Untergrund angebracht werden. Das<br />
eröffnet neue, uneingeschränkte Möglichkeiten, um auf Trockenbauwänden, Holz, Metall,<br />
Fiberglas, Keramik und Beton die natürliche Ambiance von Naturstein zu erreichen. 14<br />
verschiedene Dekore aus Naturschiefer und Quarzit, von eleganten Silbertönen über Grünbis<br />
zu Grau- und Schwarzabstufungen stehen zur Auswahl.<br />
Skinrock eignet sich für alle Wände im Innen- und Aussenbereich. Die leichten und in der<br />
Form stabilen Platten werden von einem Fachbetrieb schnell und unkompliziert verlegt,<br />
selbst bis in kleinste Winkel. Nach der einmaligen Imprägnierung lässt sich der Naturstein<br />
mit der Wischpflege von Skinrock in einem Durchgang reinigen und pflegen.<br />
Roger Winzeler (Qualitätsmanager, CH-Vorarbeiter), Ulrich Stiffler (CEO Skinrock AG) und Avishan Baban Chandugade (Geschäftsleiter der Produktion in Indien).<br />
85
J U B I L Ä U M<br />
50 JAHRE FINE<br />
AL PINE DINING BY<br />
MATHIS<br />
DER ST. MORITZER GASTRO-UNTERNEHMER<br />
IST EIN ECHTER MACHER<br />
Er tanzt auf vielen Hochzeiten <strong>–</strong> und er tanzt gut! Wir trafen Reto Mathis in<br />
seinem neusten Betrieb, dem herrlich gelegenen Landgasthof «Meierei»<br />
in St. Moritz und lernten beim lockeren Gespräch einen vielseitigen Unternehmer<br />
kennen, der gerne und mit Stolz auf die Anfänge des Fine Alpine Dining<br />
durch seinen Vater Hartly zurückblickt.<br />
VON RENÉ CHATELAIN<br />
86
WHO THE KRISP IS KRÖST?!<br />
Krispy Kröst ist eine weitere Idee und Vision von Reto Mathis. Auf Corviglia serviert er seiner<br />
anspruchsvollen Kundschaft seit über zehn Jahren feinste Teigkreationen als eine moderne<br />
Antwort auf den Flammkuchen. In dieser Zeit tüftelte er an Rezepturen, die es auch ohne<br />
gastronomisches Vorwissen ermöglichen, in Nullkommanichts herrliche «Krispy Krösts» zu<br />
zaubern. Herausgekommen ist ein knackiges Take-away-Konzept, welches bereits im Dezember<br />
die erste Filiale im neuen Zürcher Bahnhof Oerlikon eröffnete. Als Franchise-Unternehmen<br />
sollen weitere Filialen in der Schweiz, aber auch im Ausland, in den nächsten<br />
Jahren folgen.<br />
Für detaillierte Infos: www.krispykrost.ch<br />
VIP-CATERING AN DER SKI-WELTMEISTERSCHAFT<br />
Für die im Februar <strong>2017</strong> stattfindenden alpinen Ski-Weltmeisterschaften in St. Moritz hat<br />
sich die renommierte Cateringfirma Wassermann & Company aus Basel die Dienste von Reto<br />
Mathis gesichert. Er soll zusätzliche Würze mit Engadiner Touch in die hochkarätige Zusammenarbeit<br />
bringen. Das VIP-Catering einer sportlichen Grossveranstaltung wie die Ski-WM<br />
ist eine echte Herausforderung. Während der Renntage gilt es täglich über 1500 VIP-Gäste<br />
im Zielgebiet von Salastrains auf über 2000 m ü. M. zu verpflegen und zu betreuen.<br />
«Essen wie Gott in Frankreich»: Das ist nicht nur in einer<br />
Weltstadt, sondern auch auf fast 2500 m ü. M in einem Graubündner<br />
Skigebiet möglich. Hartly Mathis und sein Sohn<br />
Reto haben das erfunden, was man heute «Fine Mountain<br />
Dining» nennt. Auf dem Berg könne man doch Besseres essen<br />
als Würstchen mit Pommes oder Spaghetti, war schon<br />
1967 Hartlys Überzeugung. Mit exquisiten Kreationen, die<br />
jedoch nie die Bodenhaftung verloren, brachte er die Gourmetküche<br />
in die Höhe. Das «La Marmite» auf Corviglia<br />
(2486 m ü. M.) wurde schnell zur guten Stube für illustre<br />
Gäste, die St. Moritz seinen guten, unvergleichlichen Ruf<br />
einbrachten. Vor dieser Zeit war es undenkbar, dass man in<br />
Skimontur an weiss gedeckten Tischen ein Kalbsfilet, Lachs<br />
oder Kaviar isst. Man hatte damals <strong>–</strong> Reto war gerade mal<br />
zehn Jahre alt <strong>–</strong> im Dorf Wetten darauf abgeschlossen, wie<br />
lange dieser «Zauber» dauern würde.<br />
Der Zauber hielt und hält an. Der Schah von Persien und<br />
Prinz Albert von Monaco tafelten hier, reiche Russen sowieso,<br />
und das Hochzeitsmenü von Lilly und Boris Becker hat<br />
der «Maestro» kreiert.<br />
«Ich bin Koch und ‹Trüffelschwein› aus Leidenschaft. Wenn<br />
ich nicht im ‹La Marmite› auf Corviglia meine Feinschmeckerklientel<br />
verwöhne, streife ich durch die kulinarische<br />
Welt <strong>–</strong> immer der Nase nach. Vom Piemont über die Provence<br />
in die englische Provinz und bis nach Japan führte mich meine<br />
Suche nach diesen einzigartigen Delikatessen.»<br />
Trotz mittlerweile mehrerer Betriebe, eines auf Qualität und<br />
Erlebniswerte ausgerichteten Caterings und einer eigenen<br />
Delikatessen-Linie ist er noch in vielen anderen «Missionen»<br />
unterwegs <strong>–</strong> und man kann nur den Hut ziehen vor so viel<br />
Innovations- und Schaffenskraft im kulinarischen Bereich.<br />
So ist er unter anderem Mitbegründer und Präsident der<br />
Eventorganisation des St. Moritz Gourmet Festivals. Um up<br />
to date zu bleiben, dient ihm unter anderem das avantgardistische<br />
Kochsymposium «Chef Alps» in Zürich, das er vor<br />
fünf Jahren mitbegründet hat.<br />
DER APFEL FÄLLT NICHT WEIT VOM STAMM<br />
Die Kochkunst wurde Reto Mathis sozusagen in die Wiege<br />
gelegt: 1967 entschloss sich sein Vater, Hartly Mathis, der bis<br />
dato unter anderem als Leibkoch des Schahs von Persien und<br />
Küchenchef des Fünf-Sterne-Hotels «Suvretta House» in<br />
St. Moritz, aber auch im «Badrutt’s Palace» und im «Kulm<br />
Hotel» St. Moritz gewirkt hatte, auf den Berg zu gehen. Er<br />
wollte mit seinem «ersten Bergrestaurant für Gourmets» beweisen,<br />
dass eine Skihütte mehr bieten kann als das, was<br />
überall auf der Speisekarte steht. Bevor Reto Mathis das Restaurant<br />
von seinem Vater 1994 übernahm und auf kulinarischem<br />
Niveau ständig zulegte, hatte er während seiner Lehrund<br />
Wanderjahre bei renommierten Adressen bereits<br />
einschlägige Erfahrungen sammeln können: Nach seiner<br />
Kochlehre im Hotel «Palace Luzern» bei Otto Schlegel und<br />
Anton Mosimann absolvierte Reto Mathis die Hotelfachschule<br />
in Lausanne, ging für ein halbes Jahr ins «The Dorchester»<br />
nach London und besuchte die amerikanische Hotellerie-Hochschule<br />
in Cornell. Später arbeitete Reto Mathis<br />
als Direktionsassistent im Hotel «Schweizerhof» St. Moritz<br />
und nahm schliesslich für zwei Jahre ein Engagement für das<br />
Restaurant «Alt München» im afrikanischen Togo an. Doch<br />
das Heimweh nach den Bergen war stärker und so kehrte er<br />
in den väterlichen Betrieb zurück auf die Corviglia.<br />
MATHIS FOOD AFFAIRS<br />
Seit nunmehr über 20 Jahren empfängt der «Koch aus Leidenschaft»<br />
unter dem Dach von MATHIS FOOD AFFAIRS am<br />
87
wahrlich magischen Ort auf Corviglia internationale Gäste<br />
mit gelebter Gastfreundschaft und einer exzellenten Küche,<br />
die er ständig mit kulinarischen Innovationen ergänzt.<br />
Aus den Gerichten seiner Engadiner Heimat kreiert der<br />
Gourmetkoch gerne neue Geschmackserlebnisse mit exotischen<br />
Komponenten. Besonders bekannt sind seine Trüffelund<br />
Kaviarspezialitäten, die ihm auch den Beinamen «der<br />
Verrückte auf dem Berg» einbrachten. «Produktqualität gepaart<br />
mit innovativen Kreationen steht bei mir an oberster<br />
Stelle. Der Gast soll spüren, dass ich mich immer wieder neu<br />
inspirieren lasse, ohne dabei eine gewisse Authentizität aufzugeben»,<br />
so Reto Mathis über seine Philosophie. «Natürlich<br />
darf ein perfekter Service beim gastronomischen Erlebnis<br />
nicht fehlen <strong>–</strong> nur dann fühlt sich der Gast willkommen!»<br />
Ebenso viel Anklang findet sein Art-déco-Szenelokal<br />
«Bernie’s Village Grill & Trattoria Cascade» im Dorf von<br />
St. Moritz. Hier serviert er seinen Gästen hausgemachte Pastaspezialitäten<br />
sowie feinste Fleisch- und Fischgerichte.<br />
Firmen und Grossveranstalter wie Audi, Fifa, das St. Moritz<br />
Polo World Cup on Snow sowie die Airlines Swiss und Lufthansa<br />
setzen ebenso auf seine Erfahrung und perfekte Qualität<br />
als Gastro-Unternehmer und Caterer für Anlässe mit anspruchsvollem<br />
internationalem Publikum.<br />
In der Zwischensaison sammelt Reto Mathis auf Reisen in der<br />
ganzen Welt Inspirationen für neue kulinarische Kreationen<br />
und ist international als Gastkoch engagiert, wie beispielsweise<br />
bei der Feier des Swiss National Day am 1. August 2013<br />
im New Yorker Central Park mit mehr als 5000 Gästen.<br />
Unter dem Motto «Genuss für Menschen, die echten Geschmack<br />
schätzen» hat der Gourmetkoch auch eine eigene<br />
Delikatessen-Linie mit ausgesuchten Spezialitäten lanciert,<br />
die vom Trüffelöl und Tapenaden über Barbecue-Marinaden<br />
bis zu erlesenen Gewürzen reichen.<br />
Für detaillierte Infos: www.delicatessen-rm.ch<br />
«Jedes ‹Reto Mathis-Produkt› habe ich speziell bei mir bekannten<br />
Produzenten ausgesucht oder selbst komponiert.<br />
Und genau deshalb trägt auch jede dieser Delikatessen meinen<br />
Namen.»<br />
Qualität und Köstlichkeit kennen keine Grenzen. «Nichts ist<br />
unmöglich» lautet die Devise von Reto Mathis, wenn es darum<br />
geht, persönliche Wünsche der Kundschaft bei der Ausrichtung<br />
von privaten Feiern in den eigenen vier Wänden<br />
oder an einem anderen Ort, sei er auch noch so ausgefallen,<br />
umzusetzen. Ob eine kleine, feine Sandwichplatte zum<br />
Apéro, ein Dinner for Two, ein Fest für fünf oder 500 Gäste <strong>–</strong><br />
der Catering- und Partyservice von MATHIS FOOD<br />
AFFAIRS lässt Gastgeber glänzen und Gäste schwelgen.<br />
Marco Fasciati<br />
Münsterton GmbH<br />
Via Somplaz 10<br />
7500 St. Moritz<br />
Telefon +081 833 60 55<br />
Fax +081 833 93 17<br />
E-Mail info @ muensterton.ch<br />
Telefon +41 81 833 44 44<br />
Fax +41 81 833 22 25<br />
Mobile +41 79 307 81 20<br />
E-Mail freycomestibles @ bluewin.ch<br />
Schwob AG<br />
Leinenweberei und Textilpflege<br />
Kirchbergstrasse 19<br />
3401 Burgdorf<br />
Telefon +41 34 428 11 11<br />
Fax +41 34 428 11 40<br />
E-Mail contact @ schwob.ch<br />
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