Rosi Mittermaier Doppel-Olympiasiegerin im Gespräch mit Corinna ...
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<strong>im</strong> Skirennsport herrscht in solchen Momenten wirklich Stress be<strong>im</strong><br />
Fernsehen. Ich merke das z. B. auch daran, wenn Christian heutzutage <strong>im</strong><br />
Fernsehen seine Analysen macht: Da muss er in kürzester Zeit sofort<br />
kapieren, wo welche Läuferin wie viel Zeit verloren hat. Dann muss ganz<br />
schnell der Schnitt fertig gestellt werden, weil das sofort nach dem Rennen<br />
ausgestrahlt wird: Die Zeit dafür ist wirklich unglaublich knapp. Damals war<br />
das Gott sei Dank noch nicht so hart, da wurde noch nicht alles so haarklein<br />
analysiert und auseinander genommen. Ich war damals halt Ko-<br />
Kommentatorin, aber ich habe schon <strong>mit</strong>bekommen, dass das alles nicht so<br />
einfach ist.<br />
Halke-Teichmann: <strong>Rosi</strong> <strong>Mittermaier</strong> hat Bücher geschrieben, <strong>im</strong> Fitness-Bereich Fernsehserien<br />
gedreht und hat auch gesungen, sowohl bayerische Lieder wie auch in der<br />
Popszene...<br />
<strong>Mittermaier</strong>: Nein, in der Popszene habe ich doch nie gesungen.<br />
Halke-Teichmann: "Enorm in Form" war doch eher ein popiger Titel.<br />
<strong>Mittermaier</strong>: Ja, aber das haben wir dann später doch wieder abgeblasen. Nein, nein,<br />
gesungen haben die Evi und ich als Kinder schon <strong>im</strong>mer. Denn mein Vater<br />
wollte eben, dass wir ein Instrument lernen und auch singen können.<br />
Deshalb haben wir dann auch einmal eine Platte aufgenommen <strong>mit</strong> richtiger<br />
Volksmusik.<br />
Halke-Teichmann: Das war Advents- und Weihnachtsmusik.<br />
<strong>Mittermaier</strong>: Ja, richtig. Das haben wir auch deshalb gemacht, weil es uns interessiert<br />
hat, wie so etwas abläuft und wie so etwas gemacht wird. Das hat uns<br />
schon Spaß gemacht, aber in kommerzieller Richtung war das nie angelegt.<br />
Halke-Teichmann: In deinem eigentlichen Beruf als Hotelkauffrau warst du eigentlich nie tätig.<br />
<strong>Mittermaier</strong>: Ich habe halt zu Hause bei uns <strong>im</strong> Betrieb gearbeitet. Später in der<br />
Berufsschule, als ich dann gemerkt habe, wie hart die anderen dabei<br />
arbeiten müssen <strong>mit</strong> ihrem Nachtdienst usw., habe ich beschlossen, mir die<br />
Hotels während der Skikarriere doch lieber als Gast anzusehen.<br />
Halke-Teichmann: Aber ihr habt auch einen Landgasthof in Reit <strong>im</strong> Winkl. Dein Papa ist in der<br />
Zwischenzeit 88 Jahre alt und erfreut sich <strong>im</strong>mer noch bester Gesundheit.<br />
Er fährt auch <strong>im</strong>mer noch Ski, wenn ich richtig informiert bin.<br />
<strong>Mittermaier</strong>: Ja, toi, toi. Er fährt ab und zu noch, wenn das Wetter schön ist.<br />
Halke-Teichmann: Deswegen wirst du ja auch des Öfteren in deine alte He<strong>im</strong>at zurückkehren.<br />
<strong>Mittermaier</strong>: Ja, klar. Meine ältere Schwester wohnt ja auch in Reit <strong>im</strong> Winkl, und Evi<br />
wohnt auch nicht weit weg in Bergen. Selbstverständlich besuche ich Vati<br />
öfter: Er ist von dort <strong>im</strong>mer schlecht wegzubringen zu uns nach Garmisch.<br />
Das heißt, man muss halt zu ihm fahren, wenn man ihn sehen will. Natürlich<br />
ist es so, dass ich schon gerne zurückkomme.<br />
Halke-Teichmann: Außer dem fünfzigsten Geburtstag steht noch ein anderes Jubiläum an: der<br />
20. Hochzeitstag <strong>mit</strong> Christian Neureuther. Wie habt ihr es eigentlich<br />
geschafft, über einen so langen Zeitraum eine so glückliche Ehe zu führen?<br />
Das ist ja, wie man leider sagen muss, heutzutage fast schon eine<br />
Seltenheit.<br />
<strong>Mittermaier</strong>: Ja, das ist halt ein Glücksfall. Man muss eben den Richtigen treffen: Das ist<br />
das Wichtigste. Ja, wie haben wir das geschafft?<br />
Halke-Teichmann: Nun, da gibt es ja schon einmal gleiche Interessen.<br />
<strong>Mittermaier</strong>: Ja, auch, selbstverständlich, denn der Christian ist selbst auch Sportler<br />
gewesen, das st<strong>im</strong>mt schon. Was aber ist die Kunst? Nun, dass jeder den<br />
anderen ein wenig so sein lässt, wie er ist. Bei uns ergänzt es sich eben<br />
ideal: Ich bin absolut keine Geschäftsfrau. Christian macht diesen Part bei