Psychosomatische Erkrankung als biographisches Ereignis am ...

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Psychosomatische Erkrankungen, Psychosomatik und Psychosomatische Medizin – ein Überblick
Aus der Geschichte der Psychosomatik
erschien, daß seelische Faktoren als ursächliche oder manifestationsfördernde Einflüsse über-
haupt anerkannt wurden und dann Fragen der Spezifität die wissenschaftlichen Gemüter be-
wegten, besteht in den letzten Jahren eine Tendenz, das Behandlungsproblem bei körperlich
Kranken differenzierter aufzugreifen.“ 153
Der Teil über die geschichtliche Entwicklung des Faches soll einmal mit einer Anmerkung zur
Trennbarkeit der grundsätzlich verschiedenen Ansätze innerhalb der Psychosomatik beendet
werden; andererseits soll ein Zitat von Christian und Bräutigam an dieser Stelle die Ein-
schätzung festigen, Neurosen - also auch die Herzneurose - als psychosomatische Erkrankungen
verstehen zu können.
„Mittlerweile läßt sich - anders als früher - nur mehr schwer eine eher psychoanalytisch
orientierte Psychosomatik hinsichtlich der bevorzugten Publikationsorgane von einer experi-
mentell-beobachtungswissenschaftlichen Psychosomatik beziehungsweise Verhaltensmedizin
trennen.“ 154
Verlässt man aber die Ebene des wissenschaftlichen Forschungszuganges, betritt das Niveau der
Krankheiten selbst und bezeichnet alle Krankheiten mit körperlichen Beschwerden ohne
organischen Befund, bei denen aber ein seelischer oder sozialer Konflikthintergrund wahr-
scheinlich ist, als psychosomatisch, erhält man eine Vielzahl psychosomatischer Krankheitsfälle.
„Gewöhnlich werden diese körperlichen Beschwerden auch als vegetative Störungen (vegetative
Dystonie, psychovegetatives Syndrom, vegetative Labilität, funktionelle Störungen usw.) be-
zeichnet.“ 155
153 Bräutigam & Christian 1981, S. 12 f
154 Köhler 1995, S. 19
155 Bräutigam & Christian 1981, S. 29