Beelitzer Nachrichten - Februar 2017 (1)

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Seite 8 AUS STADT UND ORTSTEILEN Funkenregen über Klaistow Die Event-Firma „Pyro Passion“ feierte eine gelungene Premiere zum Jahresausklang auf dem Spargelhof Klaistow Feuerwerkszauber für Groß und Klein. Foto: PP KLAISTOW - Normalerweise schließen die Pforten des Spargel- und Erlebnishofs Klaistow zu Weihnachten und werden erst zum Frühjahr wieder geöffnet. Nicht so in diesem Jahr, denn „Pyro- Passion“, der Spezialist für professionelle Feuerwerke, lud zu einer Premiere. Vom 29. bis 31. Dezember wurden die neuesten pyrotechnischen Effekte vorgeführt und konnten anschließend im Werksverkauf erworben werden. „Um ehrlich zu sein, waren wir nicht sicher, wie erfolgsversprechend diese Veranstaltung ist“, gestand Spargelhofbetreiber Ernst-August Winkelmann bei der offiziellen Eröffnung. „Aber wir wollten dem Vorschlag von Sebastian Hoferick eine Chance geben und das hat sich gelohnt“, freute er sich über die zahlreichen Besucher. Auch Bürgermeister Bernhard Knuth beglückwünschte zur Idee und bedankte sich bei den Veranstaltern, ein solches Event in der Region zu etablieren. Und die Besucherzahlen gaben ihnen Recht: Als am 29. Dezember die Verkaufshalle um acht Uhr öffnete, standen bereits neugierige Feuerwerksliebhaber vor der Tür. „Ich konnte es kaum erwarten. Ich war so gespannt, was mich hier erwartet und ich muss sagen, es hat sich gelohnt!“, erklärt Michael aus Potsdam. Besonders beeindruckten ihn die professionellen Boxen, die zum Teil minutenlange Effekte beinhalten. Tochter Klara begeisterte sich für das breite Angebot an Konfetti-Shootern und Glitzerhüten. Wer ganz gezielt einkaufen wollte, nutzte die Produktpräsentationen am späten Nachmittag. Alle zum Verkauf stehenden Boxen wurden vorgeschossen und von Moderator Mario Löwe kommentiert. So konnten die Besucher ganz gezielt ihre Kreuze auf den ausgeteilten Bestellscheinen setzen und ihre Favoriten in der Werkshalle abholen. Die Highlights der Veranstaltung waren unbestritten die Musikfeuerwerke an den ersten beiden Abenden, die unter den Mottos „Here We Are“ und „From Passion with Love“ die Herzen der Besucher höher schlagen ließen. Rund 8000 Zuschauer ließen sich mit Heidelbeer- Glühwein und Stockbrot in der Hand in eine andere Welt verzaubern. Nach den Musical-Feuerwerken heizte Mallorca- Star Engel B bei Temperaturen um den Gefrierpunkt die Besucher unter freiem Himmel noch einmal kräftig ein. Die erfolgreiche Premiere des Events lässt keinen Zweifel aufkommen: 2017 lädt Pyro-Passion erneut zum „Pyro- Passion’s End of Season“! D. Spahn Turbulenter Start ins neue Jahr Feuerwehr verbucht für Januar spektakuläre Einsätze und eine große Auszeichnung Dieter Ehrensack. Ein spektakulärer Einsatz, über den man noch lange reden wird. Foto: Julian Stähle, MAZ BEELITZ / ZAUCHWITZ - Eine Katze vom Baum retten - so etwas erlebt man in der Feuerwehr ja doch schon mal. Aber ein Pferd aus einem Tümpel? Am 9. Januar wurden die Ortswehren Beelitz und Zauchwitz zu einem außergewöhnlichen Einsatz gerufen: In Zauchwitz hatte sich eine Stute auf einen zugefrorenen Tümpel gewagt und war eingebrochen. Die Eigentümerin konnte das Tier nicht selbst befreien und so rückten zehn Kameraden und eine Kameradin an, um Raja, so heißt das Pferd, zunächst mit Schläuchen zu stabilisieren und dann mit vereinten Kräften aus dem eisigen Schlamm zu ziehen. Über den Einsatz, der glücklich endete, berichtete unter anderem die Märkische Allgemeine. Raja wurde gleich danach in Decken eingepackt und von ihrer Besitzerin wieder aufgepäppelt. Insgesamt hatte die Stadtwehr bereits im ersten Monat des Jahres 20 Einsätze zu bewältigen, wie Stadtwehrführer Mathias Jahn berichtet. Darunter waren 17 Technische Hilfe-Einsätze wie bei dem Verkehrsunfall bei winterglatter Fahrbahn zwischen Fichtenwalde und Busendorf am 8. Januar, sowie drei Brand- Alarmierungen. Unter anderem wurde die Michendorfer Feuerwehr bei zwei größeren Feuern aus Beelitz unterstützt. Ein ganz besonders Highlight war am 27. Januar die Auszeichnung des Wittbrietzener Kameraden Dieter Ehrensack: Vom Landkreis erhielt er in feierlichem Rahmen die Treue-Medaille für 50 Jahre in der Freiwilligen Feuerwehr.
BEELITZ - Dafür, dass sie uns den ganzen Tag lang tragen, bedenken wir unsere Füße doch recht stiefmütterlich: Wir stecken sie in unbequeme Schuhe, belasten sie über Gebühr - und selbst wenn wir sie mal hoch legen, nehmen wir sie eigentlich kaum wahr. „Wahrscheinlich liegt es daran, dass sie so weit weg vom Körper sind - und fast immer eingepackt“, sinniert Franziska Gordziel. Wenn Füße leiden, nimmt sich die Beelitzer Podologin ihrer an - und erfüllt damit einen riesigen Bedarf in der Stadt und darüber hinaus. Anfang des Jahres hat die 30-Jährige ihre Praxis im früheren Haus des Handwerks in der Poststraße 21 neu eröffnet. Die Räume bieten gegenüber dem früheren Standort in der Berliner Straße einige Vorteile, begründet sie: Sie sind ebenerdig, was vor allem ältere Patienten schätzen, und für eine Praxis besser geschnitten. Jetzt gibt es zwei statt nur einem Behandlungsplatz für die Fußpflege und einen weiteren für die Kosmetik. Für Franziska Gordziel war das auch die Gelegenheit, eine Mitarbeiterin einzustellen und die Kapazitäten ihrer Praxis damit zu erweitern. Fällig ist das schon längst gewesen: Nachdem die junge Frau sich vor fünf Jahren nach der Ausbildung mit ihrer Praxis selbstständig gemacht hat, hat sie einen Nerv bei den Beelitzern und Leuten aus den Nachbargemeinden getroffen. „Im vergangenen Jahr konnte ich AUS STADT UND ORTSTEILEN Die Füße in professionellen Händen Die Podologie-Praxis von Franziska Gordziel ist umgezogen und erweitert worden keine Patienten mehr neu aufnehmen, weil es nicht zu schaffen gewesen wäre.“ Viele kommen zunächst mit konkreten Beschwerden - vom eingewachsenen Zehennagel über Hornhaut oder Hühnerauge bis hin zu den Folgeerscheinungen des Diabetes. Dann aber bleiben sie dabei, aus präventiven Gründen oder um sich einfach wohler zu fühlen. Aber wie kommt man überhaupt zur Podologie, also der „Lehre vom Fuß“? „Tatsächlich ist der Beruf nicht so bekannt“, erzählt Franziska Gordziel. Sie hatte im Rahmen ihrer Kosmetiker- Seite 9 Die Beelitzer Podologin Franziska Gordziel (M.) mit ihren Mitarbeiterinnen Ulrike Thiele (l.) und Birgit Betge. Foto: Lähns MÜNCHEN / BEELITZ - Seiner Heimatstadt ist er ein Leben lang verbunden geblieben - und das bei all der Beachtung, die er mit seiner Arbeit deutschlandweit und international erlangt hat: Eberhard Witte, Wirtschaftswissenschaftler und Pionier bei der Entwicklung der Telekommunikation in der BRD, hat auch während der deutschen Teilung den Kontakt zu seinen Schulfreunden in Beelitz gehalten. Im Dezember ist er im Alter von 88 Jahren in München verstorben. Prof. Dr. Dr. hc. mult. Eberhard Witte wurde 1928 in Beelitz geboren, sein Großvater war der Beelitzer Ehrenbürger Robert Kliemchen, Herausgeber der „Beelitzer Zeitung“ und verdienstvoll in vielen Ämtern. Nach seinen Schuljahren in Beelitz und Potsdam studierte Eberhard Witte nach dem Krieg in Berlin Betriebswirtschaftslehre. Sein berufliches Wirken führte ihn über mehrere Stationen in Deutschland (Lehrtätigkeit in Hamburg, Mannheim, Saarbrücken) und den USA schließlich nach München. Maßgeblich und richtungsweisend war Prof. Witte am Prozess der Veränderungen der Telekommunikation beteiligt. Die Lebensleistung des hochgeachteten Wissenschaftlers wurde mit vielen Preisen und Ausbildung ein Praktikum bei einer Podologin absolviert - und fand es spannend: „Füße sind wie kleine Kunstwerke aus 26 Knochen, 107 Bändern und 19 Muskeln“, findet sie. Und vor allem haben sie viel zu tun: Im Schnitt wird der Mensch Zeit seines Lebens von seinen Füßen über 130 000 Kilometer weit getragen. Und dafür kann man sich bei ihnen auch hin und wieder revanchieren - und sie in professionelle Hände legen. Red. Die Praxis von Franziska Gordziel ist unter (033204) 689028 zu erreichen. Der Heimatstadt verbunden geblieben Prof. Eberhard Witte hat es zu vielen Ehren gebracht. Im Dezember ist er verstorben Prof. Eberhard Witte. Foto: privat Auszeichnungen gewürdigt, unter anderem dem Bayrischen Verdienstorden, dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse und dem Japanischen Ordens zum Heiligen Schatz. Die Liste seiner Schüler vereint wiederum zahlreiche hochrangige Wissenschaftler. Seine Geburts– und Heimatstadt hatte Eberhard Witte im Jahr 2000 besucht und gemeinsam mit dem Heimatverein erkundet, damals konnte er sich ein Bild vom Weg des Neubeginns machen. Beelitz gedenkt seiner als Kind der Stadt und als weltweit hochgeehrte Persönlichkeit. In den Aufzeichnungen „Mein Leben - ein Zeitdokument“ hat Eberhard Witte aus persönlicher Sicht seinen bemerkenswerten Lebensweg geschildert. Das Buch kann ab März in der Bibliothek ausgeliehen werden. M. Fließ
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