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kinder! März 2017

kinder!, Deutschlands große renommierte Elternzeitschrift für Familien mit Kindern im Kindergarten- und Grundschulalter. Titelthema in diesem Monat: "Ihr seid willkommen - Der beste Start für Flüchtlingskinder in der Kita und Schule"

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Foto: Thinkstock<br />

Tierische<br />

Freunde! Es gibt<br />

auch speziell<br />

für Allergiker<br />

gezüchtete<br />

Hunderassen<br />

Zeitraum von drei Jahren die Pollenallergene<br />

unter die Haut, zuerst in stark verdünnten,<br />

später in langsam steigenden<br />

Dosen. Das Ziel: Das Immunsystem soll<br />

lernen, das Allergen ohne Panikreaktion<br />

zu tolerieren. Die Erfolgsrate liegt bei<br />

über 50 Prozent, und die Kosten werden<br />

von den Krankenkassen übernommen.<br />

Der Nachteil: Es braucht einen langen<br />

Atem, und die Kinder müssen immer<br />

wieder Pikse ertragen. Für Kinder, die<br />

gegen Gräserpollen allergisch sind, gibt<br />

es mit der Immunisierung per Tablette<br />

eine piksfreie Alternative.<br />

Stillen und nicht rauchen<br />

Allergien zu behandeln ist das Eine, ihnen<br />

vorzubeugen, das Andere. Frauen<br />

können bereits früh dazu beitragen, das<br />

Allergierisiko für ihr Kind zu senken,<br />

indem sie während der Schwangerschaft<br />

nicht rauchen und es gemäß Empfehlung<br />

der Deutschen Gesellschaft für Allergologie<br />

und klinische Immunologie<br />

(DGAKI) vier volle Monate ausschließlich<br />

stillen. Mütter, die nicht stillen wollen<br />

oder können und ein Risikokind haben,<br />

sollten vier Monate lang hypoallergene<br />

Säuglingsnahrung (HA Milch) füttern.<br />

Während der Schwangerschaft und Stillzeit<br />

müssen sie nicht auf allergenreiche<br />

Lebensmittel wie Nüsse, Eier, Milch verzichten.<br />

Studien haben gezeigt, dass der<br />

Verzicht keinen Erfolg bringt. Im Gegenteil.<br />

„Es gibt eine Studie aus den 90er-<br />

Jahren. Sie hat gezeigt: Kinder, deren<br />

Mütter während der Schwangerschaft<br />

Eier und Eiweiß aßen, entwickelten weniger<br />

Allergien als Kinder, deren Mütter<br />

darauf verzichteten“, erklärt Dr. Reese.<br />

„Ob der gezielte Verzehr von allergenpotenten<br />

Lebensmitteln schützend wirkt,<br />

ist derzeit noch in der Diskussion. Eine<br />

breite Vielfalt hat sich dagegen sowohl<br />

für die Ernährung in Schwangerschaft<br />

und Stillzeit als auch in der Beikost als<br />

günstig gezeigt.“<br />

Konfrontieren ist besser<br />

als vermeiden<br />

Die bisherige Vorbeugestrategie – nämlich<br />

alle möglichen Allergieauslöser zu<br />

meiden – gilt als überholt. Besser ist, den<br />

Körper kontrolliert an diese Stoffe zu gewöhnen.<br />

Die Ernährungswissenschaftlerin<br />

Dr. Imke Reese hat gemeinsam mit<br />

namhaften Experten 217 Studien zum<br />

kindlichen Allergierisiko ausgewertet.<br />

Das Ergebnis: Auch wer eine Veranlagung<br />

für eine Allergie hat, muss potenzielle<br />

Auslöser in der Nahrung nicht<br />

komplett meiden. Denn das würde dem<br />

Körper die Chance nehmen, sie als harmlos<br />

zu erkennen. „Eine normale Immunantwort<br />

funktioniert nur, wenn der Körper<br />

einem angemessenen Belastungsreiz<br />

ausgesetzt ist“, sagt Dr. Reese.<br />

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