kinder! März 2017

Anfang …
Das Land, die Sprache, die Kultur – alles ist neu. Trotzdem
schaffen es FLÜCHTLINGSKINDER mit der
richtigen Unterstützung recht schnell, in Deutschland
anzukommen. Wir haben Kinder aus Syrien und Afghanistan
getroffen und gefragt, wie ihr Leben hier ist.
Zug“, „Baum“, „Hose“. Amjad
grinst stolz. Der Vierjäh rige
geht zwar erst seit einem
Monat in den Kindergarten,
kann aber schon viele Memorykarten
richtig benennen.
Bis vor Kurzem sprach er nur Arabisch
mit seinen Eltern und seinem sechs Jahre
alten Bruder Ahmat. Aber jetzt geht der
kleine Syrer jeden Tag mit seinem blauen
Rucksack in eine Augsburger Kita, spielt in
der Bauecke und tobt im Garten mit anderen
Kindern. „Er liebt den Kindergarten“,
sagt die 31-jährige Mais, die in Aleppo
Englischlehrerin war. „Er hat auch schon
Freunde, aber er spricht nur mit Kindern,
nicht mit Erwachsenen, vielleicht ist er
schüchtern“, rätselt die Mutter.
Amjads Erzieherin ist dagegen sehr zufrieden
mit seiner Entwicklung. „Er macht
sich gut. Amjad versteht inzwischen sehr
viel – nur reden mag er noch nicht. Aber
er nimmt alles auf wie ein Schwamm“,
sagt die Pädagogin. „Ich glaube, Amjad
will nichts Falsches sagen – das Sprechen
kommt sicher bald.“
Neue Sprache. Neues Land. Neue Kultur.
Neue Schule. Neue Kinder. Neue Lehrer.
Alles ist neu für Flüchtlingskinder. 2015
wurden nach Angaben des Bundesamts
für Migration und Flüchtlinge 117.000
Asylerstanträge von Kindern und Jugendlichen
bis 16 Jahre gestellt – das sind
26,5 Prozent aller Anträge. Sie kommen
aus Ländern wie Syrien, Afghanistan oder
dem Irak. Viele der Kinder sind von Krieg,
Gewalt und monate- oder sogar jahrelan-
Förderschullehrerin
Maria
Goth aus Fischach
unterrichtet
Kinder aus Syrien
und Afghanistan
Der kleine syrische
Junge Amjad liebt
seine Kita
AMJAD (4), AUGSBURG
Fotos: Claudia Steiner
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