Ausgabe 01-03-2017
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Seite 20 · Nr. 2<strong>01</strong>7/9<br />
LESERBRIEF<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
sehr geehrter Herr Engel,<br />
die von Herrn Engel zitierte weise Entscheidung ist nichts<br />
anderes als Steuergeldvernichtung. Für eine Tunnel- oder Troglösung,<br />
die niemals kommen wird, genehmigen die Ausschussmitglieder<br />
einen fünfstelligen Betrag für Planungskosten.<br />
Nach dem o.a. Leserbrief des Herrn Engel passieren zur Zeit ca.<br />
30.000 Fahrzeuge die LSE in Schenefeld täglich. Wenn dann die<br />
Westumgehung in Pinneberg fertig ist, wird sich diese Anzahl<br />
noch erheblich steigern. Dann wird die LSE in Verbindung mit der<br />
Westumgehung in Pinneberg zur Entlastungsstrecke für die<br />
schon heute überlastete A23 von Heide nach Hamburg. In dieses<br />
riesige Verkehrsaufkommen wollen die Planer, die Verwaltung der<br />
Stadt und die Mitglieder des Ausschusses für Stadtentwicklung<br />
und Umwelt die Fußgänger (Behinderte, Rollstuhlfahrer und<br />
Frauen mit Kinderwagen) schicken. Das Ganze soll mittels eines<br />
überbreiten, beampelten Fußgängerüberweges geschehen, auf<br />
dem auch noch, wie bisher, Radfahrer ihren Weg suchen. Was<br />
vielleicht einige Leser nicht wissen: Die vorhandene und intakte<br />
Luninez-Brücke ist ein Teil des vorhandenen Schulweges zwischen<br />
Dorf und Schulzentrum.<br />
Wieso die angeblich trennende Wirkung der LSE bürgerunfreundlich<br />
sein soll, erschließt sich mir nicht. Ich habe noch niemanden<br />
gehört, den die LSE wie eine störende Grenze zwischen Dorf und<br />
Siedlung vorkommt.<br />
Es ist richtig, dass die LSE u.a. als Fluchtweg geplant wurde. Das<br />
wurden einige Autobahnen in Schleswig-Holstein und Hamburg<br />
während des Krieges zwar nicht als Fluchtweg aber als schnelle<br />
Verbindung, zum Beispiel die A1. Heute wird die A1 überwiegend<br />
genutzt von Urlaubern und Wirtschaftsverkehren. Weil die A1<br />
während des Krieges geplant und gebaut wurde, denkt niemand<br />
daran diese Autobahn abzureißen, was der Logik des Herrn<br />
Engel entspräche. Die LSE ist keine Fehlplanung und es hat sich<br />
auch niemand geirrt.<br />
Herr Engel, der Landesbetrieb für Verkehr in Itzehoe ist zuständig<br />
für die LSE und die anderen Landesstra0en in Schenefeld. Ich<br />
empfehle Ihnen, aber nicht am Landesbetrieb vorbei, in Kiel das<br />
persönliche Gespräch mit dem Minister und seinen Mitarbeitern<br />
zu suchen. Aber Sie müssen dafür schon mal nach Itzehoe und<br />
danach nach Kiel fahren.<br />
Meine Empfehlung an die Ausschussmitglieder sparen sie der<br />
Stadt unnötige Kosten für Planungen, die nie verwirklicht werden<br />
und ersparen sie weiter unnötige Kosten für den Abriss intakter<br />
Brücken.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Karl-Heinz Müller<br />
Unterschriftenaktion für eine Ampel beim „FAMA“<br />
Das Luruper Forum und seine<br />
Verkehrs AG unterstützten mit<br />
einer Unterschriftenaktion den<br />
Bewohnerwunsch der Seniorenwohnanlage<br />
„FAMA“ nach einer<br />
Lichtzeichenanlage. Stattliche<br />
661 Unterschriften wurden in<br />
kurzer Zeit u.A. im Lurup Center,<br />
beim monatlichen Luruper Forum<br />
und im Nachbarschaftsbereich<br />
gesammelt. Frau Rose,<br />
Bewohnerin der Seniorenanlage,<br />
kümmerte sich im „FAMA“ fleißig<br />
um die Unterschriften.<br />
Leider erklärten sich alle von<br />
uns angesprochenen städtischen<br />
Stellen, gegen alle Gepflogenheiten,<br />
nicht bereit oder<br />
zuständig, den Bürgerwillen in<br />
Form der Unterschriftenliste entgegenzunehmen.<br />
Im Vorzimmer<br />
der Bezirksamtsleitung erklärte<br />
man sich für nicht zuständig<br />
und verwies auf den bezirklichen<br />
Verkehrsausschuß und den<br />
LSBG (Landesbetrieb Straßen,<br />
Brücken und Gewässer). Die<br />
Verkehrs AG hatte aber bereits<br />
im Vorfeld der Unterschriftensammlung<br />
im bezirklichen Verkehrsausschuß<br />
für die Ampelanlage<br />
geworben und um Unterstützung<br />
des Gremiums gegenüber<br />
der Behörde gebeten. Dem<br />
wurde aber nicht entsprochen.<br />
Beim LSBG findet gerade ein<br />
altersbedingter Führungswechsel<br />
statt und so wollte man sich<br />
auch hier nicht auf eine Entgegennahme<br />
einlassen. Als letzte<br />
Option versuchten wir es<br />
dann beim zuständigen Mitarbeiter<br />
im Polizeipräsidium. Doch<br />
dieser zierte sich, das Bürgervotum<br />
für die Lichtzeichenanlage<br />
entgegenzunehmen. Auch<br />
hier zeigte man sich wenig kooperativ<br />
und fragte, was mit<br />
dieser Aktion erreicht werden<br />
solle. Als dann die Veröffentlichung<br />
mit Bild in der Presse<br />
von uns erwähnt wurde, sah<br />
man die Neutralität der Polizei<br />
und Verkehrsbehörde gefährdet.<br />
Man verwies jedoch bei der<br />
Ablehnung auf eine anstehende<br />
Verkehrszählung. Wir wollen<br />
keinesfalls die Neutralität der<br />
staatlichen Stellen mit unserer<br />
Aktion in Frage stellen oder gar<br />
beugen, aber es gehört auch<br />
zur Demokratie, sich dem Bürgerwillen<br />
zu stellen. Gerade die<br />
Reaktionen der Polizei und der<br />
Verkehrsbehörde, die sonst immer<br />
auf Prävention setzen, ärgert<br />
uns. Egal, was bei den<br />
Zählungen auch herauskommt,<br />
wir setzen auf eine sichere<br />
Querung der vierspurigen Luruper<br />
Hauptstraße, die unserer<br />
Meinung nach nur durch eine<br />
Ampel in Höhe Fahrenort für die<br />
Bewohner sichergestellt werden<br />
kann. Diese würde dort noch<br />
nicht einmal, bei Gleichschaltung<br />
mit den anderen Ampeln,<br />
den fließenden Verkehr beeinträchtigen.<br />
Andererseits aber<br />
Fußgängern und Radfahrern einen<br />
sicheren Überweg ermöglichen.<br />
Die Erreichbarkeit der<br />
nächstgelegenen Bushaltestelle<br />
und Einkaufsmöglichkeiten ist<br />
nur so gefahrlos und ohne<br />
Umwege für die älteren Menschen<br />
möglich. Auch Kinder,<br />
die täglich zu den anliegenden<br />
Schulen unterwegs sind, würden<br />
von dieser Maßnahme profitieren.<br />
Selbst die VHH setzt sich<br />
für die Ampel ein, um ein schnelleres<br />
Ein- und Abbiegen der<br />
Metrobuslinie 21 sicherzustellen,<br />
was dem vorgesehenen<br />
„Busbeschleunigungsprogramm“<br />
entspräche.<br />
Schließlich fanden wir zwei Bürgerschaftsabgeordnete<br />
aus der<br />
Regierungskoalition, die bereit<br />
waren, vor der Verkehrsausschußsitzung<br />
der Bürgerschaft,<br />
die Unterschriften entgegenzunehmen.<br />
Es waren Frank<br />
Schmitt von der SPD und Martin<br />
Bill von den Grünen. Sie werden<br />
das Thema im Ausschuß einbringen.<br />
Da es sich bei der Luruper<br />
Hauptstraße um eine überregionale<br />
Straße handelt, ist der<br />
Verkehrsausschuß der Bürgerschaft<br />
zuständig. Vielen Dank<br />
an die beiden Politiker, die auch<br />
mit Unverständnis auf die Verweigerung<br />
der Behörden reagierten.<br />
Beide bezeichneten die<br />
Unterschriftenübergabe als einen<br />
vielgeübten normalen Vorgang.<br />
Wir hoffen, dass die Entscheidung<br />
zugunsten einer Ampel<br />
ausfällt, zur Sicherheit aller.<br />
Udo Schult<br />
(Sprecher der<br />
Luruper Verkehrs AG)<br />
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