Mai 07 - Das Magazin für Kunst, Architektur und Design

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6 o.T. Ausstellungen BREMEN Kritische Versuchsreihen NEUES MUSEUM WESERBURG ZEIGT NATURWISSENSCHAFTEN IM VISIER DER KUNST Seit den Grenzen sprengenden, Genre übergreifenden 1960er-Jahren haben sich Künstlerinnen und Künstler verstärkt auf die Terrains der Sozialwissenschaften und Urbanistik, der Ökonomie und Ethnographie begeben, um die Bedingungen des realen Lebens zu durchleuchten und zu hinterfragen. Allgemein haben sich Kunst und Wissenschaften zunehmend aufeinander zu bewegt und eine gegenseitige Faszination für sich entdeckt. Im 8. Wissenschaftsjahr, das 2007 erstmals im Zeichen der Geisteswissenschaften steht, wagt das Neue Museum Weserburg Bremen nun eine kritische Revision dieser schleichenden Annäherung. Svato Zapletal Buchkunst aus 30 Jahren 11. Mai -17. Juni 2007 Museum der Arbeit Wiesendamm 3, 22305 Hamburg (U- & S-Bahnhof Barmbek) Öffnungszeiten: Montag 13 - 21 Uhr, Dienstag - Samstag 10 -17 Uhr, Sonn- und Feiertage 10 -18 Uhr, Telefon (040) 428 133 - 0 „Say It Isn’t So“, Titel der Bremer Ausstellung, will mit kritischem Blick die (Natur-)Wissenschaften und deren Methoden ins Visier nehmen. Statt Allianz also Distanz, der Versuch der über 20 eingeladenen Künstler und Künstlerinnen den „Anspruch auf Allgemeingültigkeit und Objektivität“ der Wissenschaften anzuzweifeln. Die Schau selbst ist Bestandteil eines Forschungsprojekts: Das Konzept dazu wurde in einem von Peter Friese und Guido Boulboullé (beide auch Kuratoren der Schau) veranstalteten Seminar im Rahmen des Studiengangs Kunstwissenschaft an der Universität Bremen entwickelt. Als Kooperationspartnerin und Ko-Kuratorin fungiert Susanne Witzgall von der Akademie der bildenden Künste in München, eine Expertin auf dem Gebiet des Diskurses um Kunst und Wissenschaft. Laborsituationen, Versuchsreihen, Archiv-Sammlungen und andere durch die Wissenschaft inspirierte Verfahren sind charakteristisch für die präsentierten Ansätze. Frühe Positionen aus den 90er Jahren werden dabei jüngeren und aktuellen Werken gegenübergestellt. Unter den ersteren befinden sich Arbeiten unter anderem von Damien Hirst, Mark Dion, studierter Biologie und mit archäologischen Ausgrabungen zur Freilegung von Alltagskultur und der Einrichtung biologischer Forschungsstationen bekannt geworden, sowie Nana Petzet. Als „Special Guests“ sind ferner Marcel Duchamp, Nikolaus Lang und Max Ernst mit dabei. Mit einfliessen soll in Ausstellung und Katalog auch der umgekehrte Blick, die kritische Auseinandersetzung der Naturwissenschaften mit sich selbst, die Suche einer „ästhetischen Distanz“ zum eigenen Denken und Tun, auf die unter anderem der Molekularbiologe, Wissenschaftshistoriker und Derrida-Schüler Hans-Jörg Rheinberger hinweist. Vorträge, Künstlergespräche und verschiedene Vermittlungsangebote begleiten die Ausstellung. Eröffnung: 11. 5., 19 Uhr. Bis 16. 9. | BGG Teerhof 20, 28199 Bremen, T. 0421-59 83 9-0, www.nmwb.de Carsten Höller | Schlüssel zum Laboratorium des Zweifels, 2006 (Edition für den Parkett Verlag) < John Isaacs | Say it isn‘t so, 1994 FOTOS: 1. © ARTS COUNCIL COLLECTION, HAYWARD GALLERY, SOUTH BANK CENTRE, LONDON, © VG BILDKUNST, BONN 2007, 2. © VG Bildkunst, Bonn 2007
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