Architektur in der Kunst - Kunsthof Bahnitz
Architektur in der Kunst - Kunsthof Bahnitz
Architektur in der Kunst - Kunsthof Bahnitz
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Sery C.<br />
Get up Betty - second version<br />
Industriegummi mit Farbpigmenten<br />
120 x 350 x 80 cm<br />
Courtesy the artist<br />
Sery C.<br />
Get up Betty - f<strong>in</strong>al version<br />
Industriegummi, Farbpigmenten, Paletten<br />
230 x 130x 100 cm<br />
Courtesy the artist<br />
SERY C.<br />
Eigentlich wollte ich nur e<strong>in</strong> Bild malen<br />
«Eigentlich wollte ich nur e<strong>in</strong> Bild malen» o<strong>der</strong> «Was ist <strong>der</strong><br />
beste Anlass, um zu malen» führte über die Reflexion des<br />
zweidimensionalen Mediums –eben des Tafelbildes–<br />
zu Überlegungen, die e<strong>in</strong>erseits das Medium Malerei sowie<br />
den Bildf<strong>in</strong>dungsprozess nicht außer Acht ließen, son<strong>der</strong>n<br />
sich vertiefend <strong>in</strong> den Malprozess und se<strong>in</strong>e Bedeutung,<br />
bezogen auf das, was Bild se<strong>in</strong> könnte, e<strong>in</strong>ließ.<br />
Diesbezüglich wurden Schnittstellen von Fläche zum Raum<br />
und umgekehrt im Grunde gegenüber stehende Reale<br />
sowie visuelle Phänomene zum Schnittpunkt e<strong>in</strong>es<br />
grenzgängerischen Bestandes.<br />
Der gegenseitige konterkarierte Dialog wurde <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em<br />
malerischen System und me<strong>in</strong>er Strategie allgeme<strong>in</strong>er<br />
Ausgangspunkt von malerischer Verfahrensweise<br />
<strong>in</strong>haltlicher wie ästhetischer Natur.<br />
Das Bild <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er eigenen geratenen Phänomenologie als<br />
Fläche und somit nicht nur als Trägermaterial son<strong>der</strong>n als<br />
Form und Dimension für malerisches Vorgehen, wurde <strong>in</strong><br />
den Raum förmlich h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> gestülpt. Dabei kommt dem<br />
orthogonalen Raum <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Struktur (Tektonik) enorme<br />
Bedeutung zu. Jedoch formulieren ebenso Funktion und<br />
Raumgefüge (Hierarchie) das ästhetische Format.<br />
Wenn ich dabei von e<strong>in</strong>em ästhetischen Format spreche,<br />
wird e<strong>in</strong> prozessnaher Ablauf – Bild wie Bildmaterial –<br />
<strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Tektonik des Raumes formatiert, bis h<strong>in</strong> zu<br />
jenem Punkt, an dem das Bild (Bildmaterial) <strong>der</strong> Tektonik<br />
des Raumes (se<strong>in</strong>em Gefüge) entnommen wird, e<strong>in</strong>em<br />
Häutungsprozess ähnelnd.<br />
Aus diesem ersten konzipierten Ansatz, sich e<strong>in</strong>e<br />
bestimmte Situation an/aus <strong>der</strong> <strong>Architektur</strong> zu ermalen,<br />
folgt e<strong>in</strong>e Form von Dekonstruktion aus e<strong>in</strong>em<br />
geometrischen Befund von Raum, dessen Verfall.<br />
Aus diesem Bestand von Malmaterie mit all se<strong>in</strong>em<br />
vorhandenen <strong>in</strong> sich wohnenden Abdrücken, wird e<strong>in</strong><br />
Umformungsprozess e<strong>in</strong>geleitet, welcher sich<br />
schlussendlich <strong>in</strong>stallativ plastisch äußert.<br />
Dabei spreche ich von Haut e<strong>in</strong>er ermalten <strong>Architektur</strong>.<br />
Text: Sery C.